Sie blickte ihm mit einem leichten Lächeln entgegen. Irgendwie begann sie zu verstehen, warum Claudia sich so über ihn erbost hatte - wobei, in Rom hatte er ja immerhin den Anstand besessen, zu klopfen. "Guten Morgen, Callidus. Ein kleiner Rat vorneweg: Ich bin zwar deine Schwester - aber hier auch deine Lehrerin. Behandel mich doch bitte, als sei ich auch eine solche und klopfe das nächste Mal. Es hätte ja auch noch jemand hier sein können." Sie zwinkerte ihm zu. Sie hatte zwar weder Lust wieder neue Grundkenntnisse zu vermitteln, noch irgendwelche Scherze zu machen, aber sie war halt Pontifex und konnte nicht jeden Tag nach ihrem gutdünken gestalten, weil Publius verstorben war. Meridius hätte ihr gewiss das Gleiche gesagt.
Beiträge von Rediviva Helena
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Sie wandte ihr Gesicht zur Tür. Grob hatte sie sich noch eine palla umgelegt, damit sie zumindest ein bisschen wacher aussah. "Herein" bat sie ihn nun und sah erwartungsvoll zur Tür. Sie würde ihn gebührend und vermutlich als Duumvir empfangen, denn ihr privates Leben schob sie mit aller Macht in den Hintergrund, um nicht ständig an den Todesfall denken zu müssen.
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Helena registrierte, wie Arria aufstand und zu ihr ging. Ihre Umarmung quittierte sie wieder mit einer solchen. Sacht strich sie mit ihrer Hand über Arria's Rücken, war dankbar für die Nähe die ihre Freundin ihr schenkte. Sie ließ eine Träne über ihre Wange rollen, doch mehr gestattete sie sich nicht. "Hilfst du mir bei den Riten?" fragte sie mit heiserer Stimme.
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Sie war dankbar für das Mitgefühl von Arria. Es war doch was anderes als mit dem Bruder oder dem Geliebten darüber zu reden, als mit einer Freundin. "Er ist tot." flüsterte sie und schloss die Augen. Sie kämmpfte mit aller Macht gegen die Tränen an. Es war schwer in Arria ausschließlich die Freundin und nicht auch die Schülerin zu sehen - sie wollte es ihr nicht schwer machen und weinen.
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"Möchtest du eine ehrliche oder eine höfliche Antwort?" fragte Helena mit weniger begeistertem Gesichtsausdruck, während sie den Becher entgegen nahm. Sie nippte einmal kurz. Sie spürte wie sich der Kloß in ihrem Hals wieder aufs Neue bildete und ihr das Sprechen schwer machen wollte. Helena stellte den Becher sacht wieder ab. "Er ist .. wieder hier." hauchte sie.
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Kassandra hatte in der Tat recht gehabt. Schon jetzt fühlte Helena, wie ihr ein wenig der Beklommenheit genommen wurde. Sie nahm auf dem Stuhl Platz und betrachtete Arria. Die Umarmung zur Begrüßung hatte sie ein wenig zaghaft, aber herzlich erwidert. "Die Bande unserer Freundschaft!" gab Helena mit sachtem Lächeln zur Antwort. Ihr Blick wanderte kurz zu dem Krug und den Bechern, dann wieder zu Arria. "Wie geht es dir?"
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Bewundernd betrachtete sie die Gänge. Die Casa war recht angenehm ausgestattet. Helena war sich sicher, dass auch Arria ihre Finger mit im Spiel hatte. Als die Sklavin stehen blieb, war Helena dennoch richtig erleichtert. Als sie Arrias Worte vernahm trat sie hinter der Sklavin hervor ins Zimmer und nickte ihr freundlich zu. "Salve Arria!" Dann wandte sie sich kurz an die Sklavin. "Ich danke dir!"
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Helena nickte und folgte der Sklavin mit unsicheren Schritten. Hoffentlich hatte Kassandra recht behalten, als sie Helena aufforderte, sich wieder mit anderen Leuten zu treffen, um ihr aufzuhelfen. UNd wenn es jemand konnte, dann gewiss nur Arria. Mit diesem Gedanken bestärkt wurden ihre Schritte etwas sicherer.
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Helena zwang sich ein leichtes Lächeln ab und nickte der Sklavin freundlich zu. "Ich würde gerne mit Arria sprechen. Ist sie denn daheim und empfängt sie Besuch? Mein Name ist Rediviva Helena." erklärte sie, während ihr Blick kurz den Raum hinter der Sklavin aufsuchte. Bislang war sie noch nicht hier gewesen.
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Helena trug eine Stola und darüber eine Palla, die sie hingegen ihrer sonstigen Art, auch über dem Kopf trug. Sie wollte nicht von jedem als hohe Würdenträgerin erkannt werden und ging als einfache Frau zum Hause der gens Petronia, um ihre Freundin zu besuchen. Auch die Sänfte und Begleitung hatte sie komplett zurückgelassen. Sie wollte einfach nur Helena sein. Würde ihr etwas geschehen, so lag es im Sinne der Götter. Geschah ihr nichts, lag es ebenfalls in der Hand der Götter. So kam es, dass sie persönlich an der Türe klopfte und auf Einlass wartete.
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"Ich bin selbstverständlich auch dafür. Hispania muss wieder mehr machen und dies ist eine sehr gute Art und Weise die Verehrung zu unserem Augustus kundzutun." nickte Helena.
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"Das hört sich schon hervorragend an! Doch in der Praxis selbst würde ich lieber den ganzen Körper nach rechts wenden und nicht nur den Blick. Aber sonst sehr gut." nickte Helena freudig. Sie hatte keine großen Zweifel mehr, dass diese beiden nicht mindestens genauso gute Lehrer wie Sacerdotes selbst sein würden. "Was mir hier noch einfällt... Ich weiß nicht ob ich es euch schon gesagt habe. Die Gebete bei großen öffentlichen Opferungen dürfen ausschließlich von Sacerdotes oder Spezialpriestern vorgenommen werden. Die Popae sind eigens für die Opferung an sich gedacht." fügte Helena hinzu und wandte sich nun zu Valeria.
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Helena saß im Raum, in welchem sie für gewöhnlich den Unterricht abhielt und wartete auf Callidus. Er hatte ihr versichert, rasch hinterherzukommen. Doch sie musste nicht lang so sitzen, da sie langsam wieder mit ihren Gedanken in die Leere driftete.
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Helena kam beim Officium des Praefectus Vehiculorum an und klopfte an die Tür. Sie hatte wahrlich keine schöne Nachricht zu versenden, doch es musste getan werden...
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"Ich danke dir, Bruder. Für alles." lächelte sie nun doch mit dem Hauch von Echtheit. Sie nickte ihm leicht zu. "Könntest du Metellus nun bitte Bescheid geben? Ich denke es wird wichtiges zu besprechen geben." Irgendwie klang diese Antwort ziemlich dumpf, wobei sie tatsächlich eher an Gespräche dachte, als an ihrer beider Verhältnis. Es würde vor Allem um Maximus gehen.
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Helena wunderte sich etwas über Callidus' Worte, doch er schien ziemlich interessiert an der Sklavin zu sein - warum auch immer. Doch das weckte in ihr eine Idee. Sie blickte zu Callidus. Und noch während dieses Blickes fasste sie einen Entschluss. "Lucius?" fragte sie kurz und versuchte ein leichtes Lächeln. Vielleicht konnte sie ihm ja damit eine Freude machen, immerhin hatte er sich ihrer angenommen als es ihr schlecht ging. "Möchtest du Kaya haben? Ich schaffe es nicht mehr, mir fehlt einfach die Kraft um noch außerhalb meines Amtes als Pontifex Verantwortung zu übernehmen.."
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Sie saß mit trübem Blick am Schreibtisch und starrte an die Wand. Gestern und die letzten Tage überhaupt war es besser geworden - so gut, dass sie sich heute gewagt hatte, Maximus zu begegnen. Hätte sie es doch besser nicht getan. Sein Gesicht so leblos und bleich zu sehen hatte mehr wehgetan, als die Ungewissheit. Nun gab es keine Zweifel mehr, dass er es war - auch für sie nicht. Sie nahm das Klopfen erst etwas verzögert war und in dem Moment wo sie aufstand und den Besuch hereinbitten wollte, öffnete sich schon die Tür. "Lucius!" sagte sie kurz und verblüfft, als er schon zu einer Begrüßung anhob, bei welcher sie die Stirn runzelte. "Aus Kaya spricht der Neid." sagte sie nur ausweichend um ihm keine Antwort zu schulden. Sie wusste nicht, wie wahr sie sprach. "Er kann herkommen." murmelte sie - in diesen Kleidern würde sie nicht ins Atrium gehen. Und erst recht nicht mit den rotgeweinten Augen.
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Die junge Sklavin sorgte sich um die einnickende Helena äusserst fürsorglch und schon bald war sie im Land der Träume. Doch es waren schöne Träume, wenngleich die Erinnerung beim Erwachen sehr schmerzhaft werden würde...
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Helena strich ihrer tochter sanft über den Rücken und würgte weitere Tränen mühsam zurück. Sie konnte sich vorstellen, wie entsetzt ihre Tochter sein musste. Doch wohl weniger, weil sie Maximus mehr geliebt hatte als sie selbst, als eher deshalb, weil sie sehr auf ihn fixiert war. "Sssht." flüsterte Helena leise und versuchte Minervina dadurch ein wenig beruhigen zu können.
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Helena schloss die Augen. Sie wusste nicht, wie sie weiter sprechen sollte. Ob sie es überhaupt tun konnte, denn immerhin ging es hier um ihre Tochter – und um ihren Mann. Sie schluckte und setzte langsam wieder an. “Schatz, Papa hat es nicht geschafft. Er hat die Reise nicht .. überstanden.“ hauchte Helena und verhärtete ihre Umarmung ein wenig. Es tat ihr plötzlich nicht mehr so sehr um sich, als um Minervina leid.