Beiträge von Aemilia Caenis

    Das klang gut! Sowohl Haussklave als auch Scriba- er hatte ein angenehmes Auftreten, eine deutliche Aussprache und- das Wichtigste- er schien wirklich interessiert daran, ein guter Sklave zu sein. Das freute Caenis am Meisten, also nickte sie lächelnd.


    Er hatte das gleiche neue Gewand an, was Azar und Rhamphias neuerdings trugen. Passend für einen Haussklaven war es, aber auf gar keinen Fall angemessen für den Sklaven der Scriba Personalis der Vestalin Decima. Caenis hatte von ihrer Arbeitgeberin eine neue Seidentunika geschenkt bekommen, die sie sich selbst gerade so nach drei Monaten intensiven Sparens hätte leisten können. Das war mehr als nur ein Geschenk gewesen, es war eine unterschwellige Forderung: sei repräsentativ und mir angemessen.
    So musste natürlich auch ihr Sklave mehr hermachen als ein gewöhnlicher Sklave. Sie würde sich bei ihrem nächsten Gehalt um eine passende Tunika für Mardonius kümmern, beschloss sie. Aber erst einmal stand die Kastration an.


    "Mardonius, das klingt wirklich hervorragend. Du wirst mir von gutem Nutzen sein. - Ich habe vor, morgen in das Atrium Vestae zu ziehen, du wirst allerdings noch etwa zwei Wochen hier bleiben. Ich lasse dich dann nachkommen, wenn ich mit der werten Vestalin alles notwendige geklärt habe.", und du dich von dem Eingriff erholt hast und ich dir eine neue Tunika gekauft habe, dachte sie weiter, sprach es aber nicht aus.


    "Wende dich an Azar, damit er dir das Servitriciuum zeigen kann, dort wirst du die nächste Zeit unterkommen. Er wird dir auch Aufgaben geben, damit du dich erst einmal in der Casa Aemilia nützlich machen kannst. Du kannst jetzt wieder gehen."

    "Apropos nützlich machen. Was kannst du denn alles? Welche Sprachen kannst du lesen und schreiben?" - Dass er beides konnte, setzte sie vorraus. Azar hatte eine klare Anweisung zu befolgen gehabt.


    "Es wäre geschickt, wenn du mir bei meiner Tätigkeit als Scriba zur Hand gehen könntest, Botengänge für mich erledigst und natürlich darauf aufpasst, dass mir niemand etwas antut. Die werte Vestalin Decima hat mir ein wenig Angst gemacht, dass ich... mit diesem Posten in das Zielfeld von gewissen Neidern geraten könnte.", sagte sie mit zum Schluss gesenkten Blick. Aber es entsprach wohl der Wahrheit. Und für eine junge, unverheiratete Frau war es wirklich geschickter, eine Leibwache bei sich zu haben.
    "Traust du dir das zu? Über eine Ausbildung können wir natürlich reden, falls du noch keine hast."

    Da musste sie tatsächlich kichern. Er war zuerst der Sklave von ihrer Arbeitgeberin gewesen... und jetzt ihrer.


    "Ich kenne die werte Vestalin Decima. Ich bin ihre Scriba personalis und wechsle bald meinen Hauptwohnsitz in das Atrium Vestae. Da warst du schon einmal, nehme ich an? Dann kannst du mir die Räumlichkeiten zeigen und wirst dich sicher gut zurecht finden. Das trifft sich gut! Auch wenn es ulkig ist."


    Der Punkt mit der Kastration stoß bei ihr auf. Da musste sie sich anpassen... Sollte sie ihn kastrieren lassen? Es wäre sicherlich vorteilhaft, gerade, weil er dann auch im Atrium Vestae wohnen würde. Darüber hatte sie sich gar keine Gedanken gemacht! Gleich die nächsten Tage würde sie mit ihrem Cousin reden, wo sie eine solche Kastration durchführen lassen könnte.

    "Aus Alexandria? Oh, ich bin auch in Alexandria groß geworden!", sagte sie erfreut und nickte nach seiner Ausführung.
    "Wo warst du denn schon überall? Vielleicht kenne ich ja ein paar der Damen! Und mach dir keine Sorgen, bei mir bekommst du eine ganz neue Chance, dich zu beweisen. Ich hatte allerdings noch nie einen ganz eigenen Sklaven, ich muss da auch erst lernen, damit umzugehen. Wenn ich also etwas von dir verlangen sollte, was du nicht kannst oder auf gar keinen Fall willst, dann scheue dich nicht, es in Diskretion und mir persönlich zu sagen. Dann finde ich einen Kompromiss.", sagte sie etwas unsicher und wahrscheinlich viel zu naiv, war sie doch tatsächlich noch eine sehr junge und in vierlei Hinsicht unerfahrene Frau.


    "Auf jeden Fall gilt: Bist du mir ein guter Sklave, werde ich dir eine gute Herrin sein. Und andersherum auch."

    Ah, es war tatsächlich der Sklave. Er sah nicht schlecht aus, hatte einen aufrechten und selbstsicheren Gang, das gefiel ihr. Azar hatte wirklich einen guten Kauf gemacht! Sie nickt ihm wohlwollend zu, blieb aber weiter sitzen.


    "Ah. Salve Servus", grüßte sie zurück und lächelte ihn dann an. "Dann stelle dich mir vor, wie es dir der Maiordomus aufgetragen hat! Wie heißt du, woher kommst du? Wie bist du in die Sklaverei gekommen- bist du schon lange in Rom?"


    Dass er bereits einmal im Atrium Vestae untergekommen war, konnte sie ja nicht wissen- tatsächlich würde er aber wohl bald mit ihr zusammen dort hin ziehen.

    Caenis war gerade erst von der Cena gekommen und saß über einer Lektüre am Schreibtisch, als es klopfte. Wer das war? Wahrscheinlich ihr neuer Sklave, den Azar mit dem Brief zur Casa Iulia geschickt hatte. Aber es könnte auch ihr Cousin sein- oder einer der neuen Aemilier.


    "Komm doch bitte herein!", sagte sie also einfach und drehte sich auf dem Stuhl in Richtung der Tür um. Aufstehen konnte sie ja noch nachdem die Person eingetreten war.

    Gerade hatte sie sich noch gefragt, wie lange Classicus denn auf sich warten lassen würde, als er bereits eintrat und grüßte. Kurz nachdem sich Crassus erhob, stand auch sie auf, um sie beide einander vorzustellen. "Mein lieber Cousin, darf ich dir vorstellen: Tiberius Iulius Crassus. Crassus, das ist der Dominus dieses Hauses und mein Cousin, Marcus Aemilius Classicus."


    Unschlüssig schaute sie zwischen beiden hin und her. Sollte sie noch etwas hinzufügen? Dass Crassus ein naher Verwandter des einen Iulius, dessen Klient Classicus ist, zum Beispiel? Doch dann entschloss sie, dass Crassus sicher auch selbst reden wollte, also beließ sie es dabei.


    "Setz dich doch zu uns Classicus. Das Essen...", dabei schielte sie zu Azar hinüber, der gerade einen Becher Wein zu seinem Dominus brachte, "wird gleich aufgetragen. Es gibt heute Hühnchen als Hauptspeise."


    Das letzte sagte sie versucht beiläufig, war es doch etwas besonderes, bei den horrenden Preisen derzeit. Sie hatte es von ihrem ersten Gehalt als Scriba der Vestalin Decima bezahlt.

    Es war ihr unangenehm, wieder eine Elle Platz zwischen sich und ihm zu schaffen, aber er war ja noch bei ihr und würde das auch den ganzen Abend sein. Als er scherzte, grinste sie ihn an und kicherte leise.
    Bei seiner Beförderung konnte sie nicht anders, als ihn freudig den Arm zu tätscheln und an ihren eigenen neuen Beruf zu denken. Kaum wollte sie anfangen, ihn davon in Kenntnis zu setzen, erwähnte er seinen Wunsch nach Wein und sie ging einen Schritt rückwärts auf das Triclinium zu.


    "Dann komm doch erstmal ins Triclinium mit. Dort können wir es uns gemütlich machen und bei einem Becher Wein auf Classicus warten. Was hältst du davon?"

    [Blockierte Grafik: http://img94.imageshack.us/img94/8262/xerxesu.jpg| Azar


    Er hatte wie angewiesen mit einem Tablett an der Seite des Tricliniums gewartet, bis die junge Caenis ihre Begrüßung beendet hatte und, gefolgt von dem dunkelhaarigen Iulier Crassus, aus dem Atrium trat. Auf seinem Tablett befanden sich zwei Weinbecher, einer mit verdünntem und einer mit unverdünntem Wein, auch auf Anweisung von der Aemilia, weil sie erklärt hatte, der Herr trinke seinen Wein pur. Eine sonderbare Angewohnheit für einen Römer... Fand er zumindest.


    Laut aussprechen würde er so etwas niemals- also ging er einfach auf die beiden zu. "Salve Domina, Salve Iulius. Unverdünnter Wein für den Gast zu meiner rechten, verdünnter Wein für die Herrin zur linken."


    Als sich beide ihre Becher genommen hatten, stellte er sich wieder in den Hintergrund und sah leicht amüsiert zu, wie es sich beide auf den Klinen gemütlich machten. Es war wirklich nicht zu übersehen, wie stark beide sich ineinander verguckt hatten. Azar wünschte beiden sehr, miteinander glücklich zu werden.

    Hallo liebe Mitspieler,


    ich weiß nicht, ob es so ein Thema bereits gibt, oder ob es hier in den Bereich des Forums hinein gehört, trotzdem eröffne ich es mal... ;)


    Wozu soll es dienen?
    1.: Vermisste Spieler zu nennen.
    "Vermisst" bedeutet dabei eine nicht bekannt gemachte längere Abwesenheit von über einem Monat in Verknüpfung mit Nicht-Beantworten von privaten Nachrichten/Mails.


    2.: Informationen über den Verbleib der Spieler.
    Vielleicht gibt es ja jemanden, der mehr weiß als der Rest des Forums und dann ein beschwichtigendes "Der Spieler hat sich bei mir per PN für zwei Monate verabschiedet" posten kann, was das Warten auf Weiterführung eines für das Spiel relevanten Dialogs erträglicher macht.



    Warum möchte ich es eröffnen?
    Ich warte jetzt schon seit mehr als einem Monat auf ein Lebenszeichen von der Vestalin Decima Messalina, die bisher alle ihre Abwesenheiten im Thema "An- und Abwesenheiten" aufgelistet hat, dieses Mal aber plötzlich weg war. Mein Charakter ist vor einem Monat von ihr als Scriba eingestellt worden und ich hatte mich sehr auf das Spiel mit ihr gefreut, gerade weil ich so endlich eine Einnahmequelle in der WiSim haben könnte. - Jetzt ist sie weg, meine Aemilia, die im Moment hauptsächlich für und von ihrer neuen Berufung lebt, ist im Atrium Vestae vereinsamt (und verhungert) und ich bin noch nicht weit genug in das Leben dort eingearbeitet, um alleine zu simmen.
    Weiß jemand etwas genaueres? Vielleicht von denen, die häufiger mit ihr gespielt und geschrieben haben? Ist das normal?


    Liebe Grüße,
    Caenis.

    "Ich dich auch, ich dich auch...", flüsterte Caenis zurück und lehnte sich wieder zu ihm hoch, um ihn erneut zu küssen. Sie konnte ja nicht wissen, ob sie beide heute noch einmal diese Gelegenheit haben konnten, wenn sie nachher nicht mehr alleine waren.
    Sanft streichelte sie die Seiten des Iuliers und drückte sich an ihn. Seine Wärme tat ihr so gut... wie hatte sie nur die letzten Wochen überstanden, ohne ihn auch nur zu sehen? Damals in der Casa Iulia waren sie sich zumindest ab und an kurz über den Weg gelaufen. Aber damals hatten sie sich noch nicht ihre Liebe gestanden- wer weiß, was da noch passiert wäre mit zwei sich Begehrenden in einem Haus.


    "Wie geht es dir, mein Liebster? Hast du gut her gefunden? Möchtest du, dass ich dir Wein bringen lasse?", fragte sie lächelnd, ohne ihren Körper von ihm zu lösen. Hoffentlich sah er ihr nicht nach, dass sie das nicht gleich am Anfang gefragt hatte... Aber schließlich hatte er sie ja auch direkt mit einem Kuss begrüßt.

    [Blockierte Grafik: http://img694.imageshack.us/img694/7950/ianatoraemilier.jpg]| Rhamphias


    Direkt nachdem Rhamphias dem Gast von Caenis die Tür aufgemacht hatte, ging er zum Cubiculum des Dominus und klopfte an. Er wartete einen Augenblick auf eine Antwort, trat schließlich ein und sagte zu seinem Herren: "Dominus, der erwartete Gast, Tiberius Iulius Crassus, ist eingetroffen. Das Abendessen ist in den nächsten Augenblicken bereit, aufgetragen zu werden. Caenis bittet höflich um deine Gesellschaft, sie möchte ihn dir vorstellen."


    "Darf ich beim Ankleiden behilflich sein?"

    Es hatte geklopft. Er war da. Ihre rechte Hand krampfte sich in das Polster der Kline und ihr Herz klopfte schneller vor Freude. Rhamphias machte auf... und gleich würde Crassus eintreten. Azar hatte sich, ihren Anweisungen zufolge, im Triclinium aufgestellt und Rhamphias würde gleich nach Einlass des Iulius zu ihrem Cousin Classicus eilen, um ihn über das Eintreffen zu informieren. Alles war bis ins kleinste Detail geplant.
    Auch der Punkt, dass sie beide erst einmal alleine im Atrium sein könnten. Wenigstens... ein paar Augenblicke.
    In ihrem Bauch tollten eine Horde Schmetterlinge umher, als sie ihn eintreten sah. Durch den symmetrischen Aufbau des Atriumhauses konnte sie ihn von ihrer Kline aus sehen. Kaum war die Tür hinter ihm zu und Rhamphias nach hinten verschwunden, stand sie auf und ging ein paar Schritte auf ihn zu, ein strahlendes Lächeln im Blick. Ihr Körper voll Verlangen. Ob er sie zur Begrüßung... küssen würde? Sie hatte davon geträumt...

    [Blockierte Grafik: http://img694.imageshack.us/img694/7950/ianatoraemilier.jpg]| Rhamphias


    Die schwere Holztür öffnete sich fast zu schnell nach dem Klopfen. Rhamphias, der großgewachsene aemilische Ianitor hatte sich von der Ungeduld der jungen Caenis anstecken lassen und die letzten Augenblicke direkt neben der Tür gewartet. So wirkten seine einladenden Worte auch recht hektisch heruntergerasselt; normalerweise würde er etwas sagen wie 'Ich werde den Dominus über deinen Besuch informieren... warte bitte im Atrium...', aber dieses Mal sollte es eben anders sein. Seit dem die Aemilia im Haus war, war sowieso alles irgendwie anders geworden, neue Schuhe, neue Tuniken für die Sklaven... Blumengestecke als Dekoration...


    "Iulius, Willkommen in der Casa Aemilia. Du wirst bereits im Atrium erwartet. Trete bitte ein."

    Und noch eine Runde quer durch das Atrium. Und wieder das Gewand zurechtzupfen. Bloß nicht zu viel den Kopf bewegen. Oder doch auf einer Kline sitzend empfangen? Stehend? Selbst an die Tür gehen? - Nein, letzteres nicht. Das gehörte zu den Aufgaben des aemilischen Sklaven Rhamphias.


    Heute Abend erwartete sie Tiberius Iulius Crassus zum Abendessen, aber es sollte mehr als nur irgendein Abendessen werden. Sie wollte ihn heute ihrem Cousin vorstellen, der hier in Rom wie das Sprachrohr zu ihrem Vormund agierte, quasi ihr Vormund geworden war. Sie hatte sich für diesen Abend besonders herausgeputzt, trug ihre edelste Seidentunika mit einem zu ihren Augen passenden Hellblau und die blonden Haare zu einer kunstvollen Frisur hochgesteckt. Zudem trug sie eine einfache Silberkette mit einem kleinen Topas als Anhänger, den ihre Mutter ihr zum vorläufigen Abschied geschenkt hatte.
    Seit einer Woche arbeitete sie nun als Scriba für die Vestalin Decima und wohnte seither im Atrium Vestae, doch für heute Abend und den Morgen hatte sie sich freigenommen.


    Er müsste jeden Augenblick eintreffen, dachte sie sich... und setzte sich steif auf eine Kline. Den aemilischen Sklaven Azar, der ihr einen Becher Wein anbieten wollte, winkte sie mit einer dankenden Handbewegung weg. So zittrig wie sie war, würde sie sicher den halben Inhalt auf ihr Gewand anstatt in ihren Mund befördern.

    Caenis hatte schon erwartet, dass Nysa geschickt werden würde, also lächelte sie diese freudig an und ging ihr entgegen. Als die Bedienstete von Messalina ihr eine Seidentunika präsentierte, konnte die junge Aemilia jedoch nichts anderes tun, als vor Überraschung und unglaublicher Freude die Hand vor den Mund zu schlagen und zu starren. Eine so strahlende und weiße Seide hatte Caenis zwar schon häufiger gesehen- jedoch selbst... nur einmal getragen, und das war bei der Hochzeit ihres großen Bruders. Und jetzt sollte sie... dieses Prachtstück... während der Arbeit tragen dürfen? Was wäre denn, wenn es schmutzig werden würde? Es würde nicht schmutzig werden. Ganz einfach. Widersprach sie sich selbst und ging einen weiteren Schritt auf Nysa zu, um den Stoff zu befühlen.


    "Die Tunika ist einfach... wunderschön. Decima Messalina ist wirklich eine gütige und liebenswerte Frau.", sagte Caenis und nahm die Tunika entgegen. "Soll ich mich umziehen und gleich zu ihr kommen? Gibt es schon einen... solchen öffentlichen Auftritt?", hakte die neue Scriba der Vestalin nach und wartete gespannt eine Antwort ab.

    Seufzend ließ sich Caenis auf ihr Bett fallen. Endlich war sie fertig.


    Die letzten Stunden hatte die junge Aemilia damit verbracht, ihr Hab und Gut in "Bleibt hier wenn ich zu Besuch wiederkomme" und "Kommt mit ins Atrium Vestae" zu sortieren und dann alles in eine transportablere Kleidertruhe zu räumen. Viel war es ja nicht was sie besaß- einige einfache Gewänder für den Alltag, aber die waren sicherlich schon zu einfach für ihren neuen Beruf. So schön, wie sich die Dienerinnen der Vestalin kleideten- müsste sie sich auch anpassen. Dumm nur, dass ihre feineren Alltagskleider im Überfall auf die Casa Iulia gestohlen wurden...


    So packte sie alles ein, was ihre Mutter ihr für den Aufenthalt in Rom geschenkt hatte und ließ nur eine feine Stola und fast alle Alltagsgewänder in der alten Truhe ruhen.


    Ach, Arbeit. Sie hatte sich gar nicht erhofft, eine solche Stelle zu bekommen. Es war wirklich- aufregend! Noch heute würde sie ihre Habseligkeiten in das Atrium Vestae - und ihr neues Zuhause - transportieren lassen. Morgen früh würde sie dann nachkommen.


    Denn: heute Abend... und da schlug ihr Herz höher... würde es hier in der Casa Aemilia ein ganz besonderes Abendessen geben. Ein Essen, bei dem ihr Cousin auf einen für sie ganz besonderen Mann treffen würde- und sie ihn, Crassus, endlich wiedersehen würde. Auch wenn es eigentlich nur zwei Wochen her war, dass er sie geküsst hatte.

    Das Klopfen an der Tür des großzügigen Zimmers ließ Caenis aus ihrem kurzen Nachmittagsschlummer hochschrecken. Ihr erster Blick aus dem Bett fiel auf die drei Fenster, durch die herbstlich warme Sonnenstrahlen auf ihr Schreibpult und den gefliesten Boden darunter fielen. Spät war es nicht- gerade erst nach dem Mittagessen. Wer das wohl war? Sie rieb sich die Augen, während sie die Beine über die Bettkante schwang und aufstand. "Herein bitte!", rief die junge Aemilia anschließend und steckte sich eine Strähne zurück hinter das Ohr.