Beiträge von Aemilia Caenis

    Es sah alles so aus, als wäre ich erst gestern fortgegangen, dachte sich Caenis, als sie ihr Cubiculum in der Casa Aemilia betrat. Dabei waren es... Monate gewesen, dass sie fortgewesen war, viel Zeit, in der sie anstatt im Haus ihrer eigenen Gens als Gast bei den Iuliern untergebracht war.
    Es war eine schöne Zeit gewesen, sie hatte Bekanntschaft mit einigen wohl wichtigen Leuten in Rom gemacht und zudem die Bekanntschaft mit einem ganz besonderen Mann gemacht... Iulius Crassus. Allein wenn sie in ihren Gedanken den Namen des Iuliers machte, kribbelte es in ihrem Bauch. Ich glaube, ich liebe ihn, lächelte die junge Aemilia und ließ sich auf ihre Kline fallen.


    Und jetzt? Was würde sie jetzt machen? Es war bereits später Abend, die Sonne tauchte den Himmel schon in allerlei Rottöne. Viel konnte sie heute nicht mehr unternehmen. Ja, es war richtig gewesen, dass der alte Petilius und ihr Crassus darauf bestanden hatten, sie solle noch bis zum nächsten Tag warten mit dem Wiedereinzug in die Casa Aemilia. Die Aufstände hatten bis in die Nacht gedauert und waren erst am nächsten Morgen in gefährliche Stille verebbt.


    Als die von Petilius auf Bitte der Aemilia geschickten Sklaven zusammen mit dem ihr bekannten aemilischen Sklaven Azar zur Casa Petilia kamen und er ihr erzählte, dass die Casa Aemilia unverschont geblieben war, fiel ihr ein so großer Stein vom Herzen, dass sie sofort aufbrach und das wenige, das sie aus ihrem iulischen Cubiculum hospitale hatte retten können gleich mitnahm. Nun gut, es war nur ein kleiner Beutel mit Schmuck, den ihre Mutter zur Abreise an sie vererbt hatte... Aber es war ihr größter Schatz.


    Vorsichtig legte sie den Beutel auf das Tischchen neben dem Bett. Kaum hatte sie das getan, senkte sich eine große Schwere über sie und zog sie in einen tiefen und erholsamen Schlaf.

    >>Rhamphias hatte Caenis gerade erst von der Heimkehr ihres Cousins berichtet, da sprang die junge Aemilia schon auf, zupfte sich wild ihr Gewand zurecht und schaute schnell in den Spiegel, ob ihre Frisur noch saß. Endlich war er wieder da! Die Aufstände waren erst ein paar Tage her, gefühlt nur wenige Horae. Sie war danach, so schnell es ihr möglich war, in die Casa Aemilia zurückgekehrt, erst aus Angst, sie sei genauso wie die Casa Iulia ausgeraubt worden- dann, als sie das Haus ihrer Gens fast unbeschadet vorfand, so glücklich und erleichtert gewesen, dass sie umbedingt hatte dort bleiben wollen. Auch ihr guter Freund Iulius Crassus hatte sie nicht davon abbringen können.


    Das Haus hatte in Schuss zu sein, wenn ihr Cousin Classicus wieder nach Roma kommen würde! Und sie wollte einen guten Eindruck auf ihn machen. Vielleicht würde er dann so stolz auf sie sein, dass er sie nicht einfach irgendeinem fremden Römer als Ehefrau anbot...


    Zufrieden mit sich selbst rauschte sie aus dem Cubiculum und kam nach ein paar Augenblicken im Atrium an, wo Classicus gerade von Rhamphias einen Kelch Wein angeboten bekam. Sie ging breit lächelnd auf ihn zu und hob die Arme. "Classicus! Du bist wieder da! Willkommen daheim!", sagte sie und als sie bei ihm angekommen war, zog sie sich an seinen Schultern auf die Zehenspitzen hoch und gab ihrem Cousin einen Kuss auf die Wange.

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    Das Atrium befindet sich gleich im Eingangsbereich der Casa Aemilia und ist der repräsentativste Raum der Casa. Es ist vor allem der zentraler Aufenthaltsraum der Bewohner der Casa, dient aber auch dem Empfang von Gästen der Aemilier. Durch die typische Dachöffnung ist er trotz zentraler Lage am Tag lichtdurchflutet und in der Nacht von Mond und Sternen beschienen. In der Mitte des Raumes und direkt unter der Dachöffnung befindet sich ein großes Auffangbecken für Regenwasser, um das immer ein paar Klinen platziert sind.

    [Blockierte Grafik: http://img94.imageshack.us/img94/8262/xerxesu.jpg| Azar


    Farbe? Nein, die Herrin hatte keine bestimmte Farbe erwähnt, also ging Azar davon aus, dass es zwar kein gebleichtes Weiß, aber ein natürliches Leinen werden sollte. Zudem war sich Azar gar nicht so sicher, ob Classicus jemals eine besondere Farbe als Familienfarbe erwähnt hatte.


    Sim-Off:

    Tut mir leid für die späte Antwort, aber ich habe in keiner Fachliteratur eine bestimmte Farbe für die Gens gefunden, und ich bin da immer etwas vorsichtig was Farbenwahl in Historie geht!


    "Ich stimme bei dem Leinen zu. Ich glaube, das dort", dabei zeigte er auf ein einfaches, aber fein gewebtes Leinen, "das richtige ist. Es ist ganz naturbelassen- Färben können wir es ja noch, wenn die Herrin nicht damit zufrieden ist."


    Bei dem Thema Lustsklave zog Azar nur eine Augenbraue hoch, antwortete aber nichts darauf. Er hatte den Auftrag, einen Sklaven für die Aemilier zu kaufen- und bei so einer jungen Frau schwang sicherlich (noch?) nicht der Wunsch nach einem eigenen Lustsklaven... Doch wer weiß, was in den Köpfen von römischen Mädchen alles vor sich ging? Vielleicht war es ja Mode in ihren Freundeskreisen oder sie hatte Beispiele bei den Iuliern gesehen?


    Er handelte kurz mit dem Tuchhändler, drückte ihm eine Summe in die Hand und beobachtete mit wachen Augen genau, wie viel dieser von dem Stoff abschnitt und für sie bereitlegte. Schließlich trat der ägyptische Sklave einen Schritt zurück und bedeutete damit Mardonius, dass er den Stoff tragen durfte.

    "Vielen Dank, Petilius, mir geht es schon viel besser. Es hat mich wirklich etwas mitgenommen.", antwortete Caenis, als sie angesprochen wurde. Sie nutzte trotz Petilius' Anmerkung zu den Straßen ihren Schwächeanfall und gab ihm einen Grund, der zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen schien, zumindest dachte sie das in dem Moment, in dem sie es aussprach.


    "Ich habe Angst um die Casa Aemilia. Allein bei dem Gedanken, in welchem Zustand sie sein könnte- es macht mich krank vor Sorge."

    [Blockierte Grafik: http://img694.imageshack.us/img694/7950/ianatoraemilier.jpg| Rhamphias


    "Ja, Dominus!", antwortete Rhamphias und nickte. "Zum Glück haben sich nur wenige Rebellen vor die Casa verirrt. Azar und ich haben den Eingang gut versperrt, es kam niemand durch. Die Pflanzen im Vorgarten sind allerdings schwer beschädigt worden und einige Schmierereien an der Front müssen entfernt werden...", zählte der Sklave auf, doch als Classicus nach einer Erfrischung verlangte, nickte er nur schnell und eilte davon um Caenis zu informieren und die gewünschten Speisen zu bringen.

    [Blockierte Grafik: http://img694.imageshack.us/img694/7950/ianatoraemilier.jpg| Rhamphias


    Mit einem Knüppel bewaffnet trat der aemilische Sklave hinter einer Säule hervor und erkannte seinen Herren in dem vermutenden Eindringling, der ohne Klopfen die Casa betreten hatte.


    Sofort ließ er die Waffe sinken und lief mit erleichterten Lächeln auf Classicus zu. "Dominus! Herr! Ich freue mich sehr, Euch zu sehen. Entschuldigt, dass ich Euch nicht angemessen begrüße. So kurz nach den Überfällen...", sprach der Sklave aufgeregt und merkte dann, dass sein Herr sich bestimmt erst einmal ausruhen wollte.


    "Möchtet Ihr eine Erfrischung? Soll ich der Herrin Caenis Bescheid geben, dass ihr wieder eingetroffen seit? Sie befindet sich im Moment in ihrem Cubiculum."


    Dass Azar noch auf dem Markt war, wollte er als nächstes erklären. Aber vielleicht wollte das der Dominus auch nicht sofort wissen.

    In Ordnung! :) Gut, dann muss ich mein Temperament etwas zügeln. Tut mir leid, ich halte mich von nun an zurück und überlasse Classicus das Wort ;)

    Hallo- Bruder! :)


    Also wie bereits SimOff besprochen, ein herzliches Willkommen in der Familie!


    Ich hoffe, dass wir jetzt genug sind um einen eigenen Thread zu bekommen für die Casa Aemilia...? *liebschau in Richtung der Spielleitungen*

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    AZAR


    Nun, was konnte ihm Azar über die "Herrschaften" sagen? Er überlegte kurz und zählte dann auf:


    "Marcus Aemilius Classicus ist der Dominus. Er ist Optio bei den Cohortes Urbanae und derzeit auf Feldzug. Er ist fair und belohnt Loyalität mit Vertrauen. Seine Cousine, Aemilia Caenis, ist erst vor ein paar Monaten von Alexandria nach Roma gezogen und wohnte die meiste Zeit als Gast bei den Iuliern. Jetzt nach dem Bürgerkrieg und der Verwüstung der Casa Iulia ist sie allerdings wieder in die Casa Aemilia eingezogen. Die Aemilia gab mir den Auftrag, dich zu kaufen."


    Mittlerweile waren die beiden Sklaven bei einem Tuchhändler angelangt und standen vor der breiten Auswahl an gewebten Leinen, Wolle, Filz und Seide. Es sollte etwas einfaches sein, etwas, mit dem man arbeiten konnte und trotzdem fein und modisch genug für die Geschmäcker der jungen Aemilia. Was er wohl nehmen sollte? Seide und Wolle schloss er kategorisch aus, schließlich waren sie beide nicht die Lustsklaven einer Patrizierin oder im kalten Germanien.
    Doch auch an Leinen gab es große Auswahl... Gröberes, feines, verziertes, besticktes. Weiß gebleichtes, Natürliches, farbiges... Er würde die Tuniken selbst nähen und wusste genau, wie viel er brauchen würde für alle drei Sklaven- doch aus welchem Stoff? Kritisch beäugte er Mardonius und fragte ihn schließlich. Konnte ja nicht schaden.


    "Ich soll- Wir sollen Stoff für drei neue Tuniken kaufen. Die Herrin möchte die Sklaven der Casa neu einkleiden. Welchen Stoff würdest du nehmen?"

    Von ihr selbst? Also handelte es sich wirklich nicht um Selbstlosigkeit. Spätestens jetzt läuteten in Caenis laute Alarmglocken. Zu ihrem Bruder ziehen. Da, wo ihr Crassus hinsollte. Also würde er dann, laut Primas Plan...


    "Ich möchte zurück ins Atrium. Bitte. Crassus, bitte.", flüsterte sie ihm zu und ergriff seine Hand, während sie dem Iulier einen flehenden Blick zuwarf. "Mir geht es wirklich schon viel besser", log sie und drückte sich am Bettrahmen und an dem Arm des Iuliers in eine stehende Position. Etwas schwankte sie doch- aber das musste ignoriert werden.
    Wo käme sie da hin, unverheiratet mit einem Mann im gleichen Zimmer? Es wurde ihr warm ums Herz, wenn sie nur daran dachte. Sie wollte. Aber- sie durfte nicht. Sie sollten beide nicht. Es müsste warten.


    "Komm, Crassus. Begleite mich bitte zurück. Mich interessiert, ob es Neuigkeiten gibt. Vielleicht ist die Gefahr ja wieder vorbei?", bat sie und hielt sich weiter an ihm fest. Hoffentlich, so dachte sie, sieht er nicht meine Schwäche, sondern glaubt, es geschehe aus Zärtlichkeit.

    [Blockierte Grafik: http://img94.imageshack.us/img94/8262/xerxesu.jpg]
    AZAR


    Der "große Dunkelhäutige" war ein ägyptischer Sklave im Besitz der Aemilier und hatte erfolgreich den Auftrag seiner Herrin Aemilia Caenis erfüllt, einen neuen Sklaven für die Casa Aemilia und für sich selbst zu erwerben.
    Rasch lenkte Azar seine Schritte von dem Sklavenmarkt weg und in die Richtung des Mercatus, in der er einen Stoffhändler vermutete. Er wollte nichts teures oder besonders ausgefallenes, nur frisches, weißes Leinen, und davon genug, um drei Sklaven mit Tuniken einzudecken.


    Er warf dem neu gekauften aemilischen Sklaven einen Seitenblick zu und beschloss, sich ihm erst einmal vorzustellen.
    "Mardonius, richtig?", fragte er, aber ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr Azar fort: "Ich bin Azar, Maiordomus der Gens Aemilia. Du bist von deinem Kauf an, wie ich, ein aemilischer Sklave und stehst vorerst mir unter. Ich gebe dir Aufgaben, du kommst zu mir, wenn sie erledigt sind. Ich gebe dir Befehle, du führst sie aus. Du kommst zu mir, wenn du Fragen hast, Hunger, Durst- oder Wünsche anderer Art. Den Herren gegenüber verhältst du dich unauffällig und respektvoll. Wenn sie einen Wunsch haben, ist es deine Aufgabe, ihn von ihren Lippen abzulesen, bevor sie ihn aussprechen und ihn auszuführen, bevor sie merken, dass du weg bist. Wenn du loyal bist und alles zufriedenstellend meisterst, kannst du vielleicht schon bald aufsteigen. Hast du das verstanden, Mardonius?"


    Er war bei den letzten Zeilen stehen geblieben und sah dem Sklaven direkt in die Augen. Was würde er wohl antworten?