Beiträge von Aemilia Caenis

    Gerade hatte Caenis ihren Cousin und den aemilischen Gast in das Triclinium geleitet, als sie es an der Porta klopfen hörte. Während sich die beiden Männer wahrscheinlich gerade auf die Klinen räkelten, konnte sie ihrer Neugierde nicht widerstehen und wollte gerade ins Atrium zurück, als Rhamphias ihr entgegen kam. "Ein Gast, Herrin. Ein Aemilius! Möchte zum Dominus!", sagte dieser mit großen Augen und wollte an ihr vorbei- sie hielt ihn mit einer raschen Handbewegung auf. "Ein Aemilius? Wie weiter?", stieß sie überrascht und voller Vorfreude aus. War das vielleicht ihr Bruder? Er wollte nachkommen, sobald die Geschäfte es erlaubten! Könnte das schon ihr Bruder sein? Aber warum hatte er ihr nicht geschrieben?
    Rhamphias brauchte so lange zu überlegen- da beschloss die junge Aemilia, der Sache selbst auf den Grund zu gehen. Sie befahl dem drakischen Servus, zuerst in die Küche um ein neues Gedeck zu laufen und dann dem Dominus Bescheid zu geben.


    Dann- nachdem sie ihre Frisur mit zittrigen Händen gerichtet hatte- trat sie ins Atrium und sah sich neugierig und erwartungsvoll um. Nein- der Mann, der am Schrein für die Laren stand, war nicht ihr Bruder, auch sonst nicht bekannt. Schnell schluckte sie ihre Enttäuschung herunter und tauschte eine eher traurige Miene mit einem breiten und unwiderstehlichen Lächeln, während sie auf den Gast zuschritt. "Salve Aemilius! Willkommen in der Casa Aemilia!", setzte sie an und blieb dann ein paar Schritte von ihm entfernt stehen. "Ich bin Aemilia Caenis, Cousine des Dominus.", stellte sie sich vor und wartete auf seine Reaktion.

    Sim-Off:

    Moment, Moment, ich war einfach nur einen Tag nicht da, immer mit der Ruhe! :)


    [Blockierte Grafik: http://img694.imageshack.us/img694/7950/ianatoraemilier.jpg]| Rhamphias


    Der aemilische Ianitor hatte den Besucher sehr wohl verstanden, war einfach nur überrascht gewesen, dass noch ein Aemilius den Weg zur Casa Aemilia in Rom gefunden hatte. Als würden sie plötzlich nach dem Bürgerkrieg aus allen Löchern kriechen...!


    Wie als Bestrafung für seine frechen Gedanken, die zum Glück nur er gehört hatte, wurde der Ton des Gastes fester, sodass Rhamphias schnell seine übliche Begrüßung herunterrasselte.


    "Aemilius, Willkommen in der Casa Aemilia. Der Dominus Marcus Aemilius Classicus wird von mir umgehend über Euren Besuch informiert. Bitte tretet ein und wartet im Atrium. Es wird sich gleich um Euch gekümmert werden."

    "Das ist eine gute Idee, mein lieber Cousin. Mittlerweile müsste das Essen auch bereits im Triclinium angerichtet worden sein. Wenn ich bitten darf?", sagte Caenis und lächelte entschuldigend zu Marcellus: "Ich hoffe, Ihr seid mit einem einfachen Abendessen zufrieden. Wir rechneten nicht mit einem Gast, deshalb gibt es heute Abend nur gefülltes Hähnchen."


    Sim-Off:

    Um Themenüberschneidungen vorzubeugen bitte ich euch, Marcellus und Classicus, das weitere Abendessen [EMAIL=http://www.imperiumromanum.net/forum/thread.php?threadid=30433&sid=]im Triclinium[/EMAIL] fortzusetzen :)

    Zuerst war es unangenehm, seine Haut zu spüren. Doch dann wollte Caenis nichts mehr als diesen Augenblick in die Unendlichkeit auszudehnen. Sie lehnte sich nach hinten, seinem Oberkörper entgegen. Und da war er. Gab ihr Halt. Seine Wärme war alles, was sie wollte. Für immer... wollte sie nur ihn. Was konnte dieses Verlangen anderes sein als Liebe?
    Aber lieben. Das war zu gefährlich. Hatte ihre Mutter das nicht immer gesagt? Lieben ist immer verknüpft mit leiden und macht das Leben schwieriger als es ist. Aber macht es das auch nicht schöner?


    Langsam drehte sich Caenis zu Crassus um und legte ihre Hände auf seine Taille. Seine Augen... sie wollte seine Augen sehen. Sehen, was er dachte. Verstehen, warum er... das vorhin gesagt hatte. Ob er es nur aus Verlangen gesagt hatte oder... auch aus Liebe.


    "Ich...", fing sie an und wollte es ihm sagen. Sie wollte ihm endlich sagen, was sie fühlte. Sie musste. "Crassus...", versuchte sie es noch einmal und lehnte sich an ihn. "Ich glaube... ich...", aber es funktionierte nicht. Sie konnte nichts anderes tun, als ihm in die Augen zu sehen und sich in deren Tiefe zu verlieren. Und dann sah sie seine Lippen, legte vorsichtig eine Hand in seinen Nacken und streckte sich ihm entgegen. "Bitte... küss mich.", hauchte sie und verdrängte in dem Moment komplett, was für ein großer Fehler das war.

    Natürlich setzte sich die junge Aemilia neben Crassus und sah ihn erwartungsvoll an. Je mehr und je länger er zögerte, desto nervöser und neugieriger wurde sie. Was wollte er nur so wichtiges ansprechen, dass es so schwer nur von den Lippen ging? Wollte er vielleicht sogar- um ihre Hand...? Bei diesem Gedanken blinzelte sie erregt und war plötzlich genauso hibbelig wie er es wohl war. Als er langsam zur Sache kam, wenn auch die ganze Zeit weiter um den heißen Brei herumredete, musste sie stutzen. Hatte er... hatte sie ihn gerade richtig verstanden? Nein, hier ging es nicht um etwas wie einen Antrag, was wahrscheinlich eher bei einem gemeinsamen Abendessen und dann erst nach einem langen Gespräch mit ihrem Cousin und dann Briefen zu ihrem Vater möglich wäre. Nein, was er da ansprach... es ging ganz klar in eine Richtung. Crassus... er... der ihr so lieb war... und jetzt komplett verwirrt und errötet neben ihr saß... wollte mit ihr zusammen die Nacht verbringen!


    Von einem Moment auf den anderen wurde ihr abwechselnd heiß und kalt, in ihren Ohren begann es zu rauschen, ihr Herz schlug immer stärker und schneller und in ihrem unteren Bauchbereich pochte es heiß. Die Müdigkeit von noch ein paar Augenblicken wich schlagartig einer Mischung aus Erregung und Angst. Körperlicher Sehnsucht und- Panik. Ja, sie wollte. Nein, auf gar keinen Fall durfte sie. Aber... es müsste ja nicht gleich... Es würde aber. Die Gelegenheit macht auch aus ehrwürdigen Bürgern Diebe...


    Verzweifelt stand sie auf. Sie musste weg. Weg von der Bank, weg von der Casa Petilia. Weg von den betörend duftenden, ach so schön geschnittenen Rosen um sie herum, die dem Petilius doch so sehr am Herzen lagen. Weg von der Qual der Entscheidung. Die Fackeln, die vereinzelt im Hortus zu sehen waren und durch die er romantisch erhellt wurde, verschwommen in dem Tränenfluss, der eine unerschöpfliche Quelle in ihren Augen fand. Ihr Zittern machte die Schritte schwer, die sie langsam in die Richtung nahm, aus der sie erst kürzlich gekommen war. Mit ihm. Mit Crassus. Mit... dem Mann, in den sie bis über beide Ohren verliebt war. Der ihr gerade eben... seine Zuneigung gestanden hatte. Caenis blieb ein paar Schritte weiter mit dem Rücken zu ihm stehen und legte beide Arme schützend um sich selbst.


    Schluchzend stand sie dann da, verloren in einem Meer aus Rosen- und kein rettendes Land in Sicht.

    "Ja, sehr gerne.", antwortete sie Crassus und passte sich seiner gewählten Lautstärke an. Auch wenn sie von dem aufreibenden Tag und Essen ziemlich erschöpft war, freute sie sich plötzlich sehr, mit dem Iulier alleine zu sein und in Freundschaft und Vertrauen zu reden. Sie hatte fast das ganze Essen geschwiegen und nur auf direkte Fragen an sie geantwortet.


    Ob er etwas bestimmtes mit ihr im Hortus besprechen wollte? Oder- so wie sie- einfach etwas Ruhe und Zweisamkeit genießen? Das fragte sie sich kurz, als sie von ihrer Kline aufstand, um ihm in den Garten zu folgen.

    [Blockierte Grafik: http://img94.imageshack.us/img94/8262/xerxesu.jpg]| Azar


    Ein paar Stunden nachdem Azar Mardonius alleine im Servitriciuum zurückgelassen hatte kehrte er wieder zu ihm zurück und sah nach dem rechten. Hatte sich der Sklave bereits fertig gemacht? Er würde ihm gleich seinen ersten Auftrag geben.


    "Mardonius, ich habe einen Auftrag für dich. Bitte bring diesen Brief in die Casa Iulia. Frag nach einem Herren Tiberius Iulius Crassus und überreiche ihm die Nachricht. Wenn jemand anderes dir anbietet, die Nachricht weiterzuleiten, ist das in Ordnung. Wenn er nicht da sein sollte und auch sonst niemand- eines der Nachbarhäuser ist die Casa Petilia, dort fanden die Iulier nach den Unruhen Unterschlupf, vielleicht sind sie noch dort. Aber werf ihn nicht einfach in den Briefkasten- sonst geht er am Ende noch verloren."


    Azar wartete, ob Mardonius ihm soweit gefolgt war und reichte ihm dann den Brief. "Wenn du heute Abend wiederkommst, melde dich bei deiner Herrin Aemilia Caenis. Sie möchte dich kennen lernen. Hast du noch Fragen?"





    Ad
    Tiberius Iulius Crassus
    Casa Iulia
    Roma, Italia


    Salve Iulius Crassus,


    jetzt ist schon einiges an Zeit vergangen, seit ich wieder in die Casa Aemilia gezogen bin. Ich habe mich gut eingelebt und hoffe sehr, dass die Aufbau- und Aufräumarbeiten der Casa Iulia schon fortgeschritten sind.


    Sag, was hältst du von einem gemeinsamen Abendessen? Ich möchte dich gerne in die Casa Aemilia einladen.


    Sicherlich wirst du wenig Zeit zur freien Verfügung haben, doch wisse, dass mir viel an deiner Gesellschaft liegt.


    Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.


    Vale bene,


    deine Aemilia Caenis.

    Caenis hatte interessiert den Zukunftsplänen des Gastes gelauscht, der irgendwie mit ihr verwandt sein müsste, schließlich war er auch ein Teil der Gens. Aus Germanien kam er, oder zumindest hatte er dort eine Weile gelebt- das klang interessant! Sie würde ihn bei Zeiten darauf ansprechen.
    Während dem Gespräch hatte sie hauptsächlich lauschend neben den beiden Männern gestanden, doch jetzt kam Marcellus wieder direkt auf sie zu sprechen und sah zu ihr, also lächelte sie ihn liebenswürdig an und senkte bei dem Kompliment angemessen den Blick nach unten, während sie tatsächlich etwas rot wurde.


    "Naja Marcellus- du hast wahrscheinlich noch nicht so viele andere römische Frauen gesehen!", antwortete sie, weil sie nicht wusste, was sie sonst darauf sagen sollte. Erst danach fiel ihr auf, dass sie sich damit selbst ins Aus geschossen hatte. Aber nun gut, wenn er mit ihr verwandt war, würde ihr Cousin nicht auf die Idee kommen, sie mit ihm zu verheiraten.

    "Classicus! Darf ich vorstellen, das ist Aemilius Marcellus, er ist vor kurzem in der Casa aufgetaucht, ich habe ihn zum Abendessen eingeladen, ich hoffe das ist auch dein Wunsch, Cousin", sagte die junge Aemilia an Classicus gewandt und stellte so den Gast vor. "Und das, Marcellus", jetzt benutzte sie bereits die familiäre Kurzform, schließlich hatte sich der Gast auch nur mit seinem Cognomen vorgestellt, "ist Aemilius Classicus, mein Cousin und der Dominus dieses Hauses."


    Sie nahm langsam wieder ihre Hand von Marcellus' Rücken, behielt aber ihr freundliches Lächeln auf. Er war ihr gleich sympathisch, nicht nur, weil er ihr Komplimente gemacht hatte... oder doch?

    Caenis kam gerade aus dem Hortus und wollte sich gerade zum Abendessen begeben, als ihr Marcellus auffiel, der etwas unschlüssig im Atrium stand. Das müsste der aemilische Gast sein, von dem ihr Rhamphias berichtet hatte. Sie setzte ein freundliches Lächeln auf und ging auf ihn zu.


    "Willkommen in der Casa, Aemilius...?", hieß sie ihn willkommen und deutete an, dass ihr bewusst war, dass sie Verwandte waren, aber sie ihn noch nicht vorgestellt worden war. "Ich bin Aemilia Caenis, Cousine des Dominus und freue mich sehr darüber, deine Bekanntschaft zu machen! Du bleibst doch sicher zum Abendessen?", fragte sie lieb und legte familiär eine Hand auf seinen Rücken, um ihn in das Triclinium zu geleiten, wo schon alles vorbereitet war.

    [Blockierte Grafik: http://img94.imageshack.us/img94/8262/xerxesu.jpg]| Azar


    Der dunkelhäutige Sklave deutete auf die rechte untere Pritsche und nahm Mardonius den Stoff ab, um ihn auf einen kleinen Tisch abzulegen. Er beäugte den neuen Sklaven skeptisch und beschloss, dass dieser sich erst einmal waschen sollte, bevor Azar ihn der Aemilia vorstellte.


    Er holte aus einem Nebenraum eine Amphore mit Wasser und ein grobes Wolltuch, stellte beides auf einen Waschtisch und deutete darauf. "Mach dich sauber, ich kümmere mich derweil um etwas zum Anziehen für dich. Wenn du fertig bist, sieh dich ein wenig um- die Stiege nach oben ist die Küche, dort lass dir vom Koch ein Stück Brot geben und komm dann nach ins Atrium. Ich werde der Herrin Bescheid geben, dass ich für sie eingekauft habe und dann meinen Pflichten als Maiordomus nachgehen."

    [Blockierte Grafik: http://img94.imageshack.us/img94/8262/xerxesu.jpg]| Azar


    Azar ging festen Schrittes auf die Straße zu, in der die Casa Aemilia stand. Ab und zu warf er einen Blick nach hinten, ob der neue Sklave mit ihm mithalten konnte und hielt dann kurz an der Straßenkreuzung inne, von der aus man bereits das schöne, wenn auch schlichte Anwesen erblicken konnte. Er deutete darauf und sagte "Das da ist die Casa Aemilia."


    Azar sah von Weitem, dass jemand auf die Porta zuschritt und dort wartend stehen blieb, wahrscheinlich klopfte. Ein Gast? Vielleicht wieder dieser Iulier, den Caenis kurz nach ihrer Ankunft zum Essen eingeladen hatte?
    Wenn es ihn nicht täuschte, hatte der Iulier allerdings viel dunkleres Haar gehabt. Der Dominus vielleicht? Nein, der wiederum hatte hellere und kürzere Haare...


    Schmunzelnd ging Azar weiter, den Servus Mardonius im Schlepptau. Er würde es früh genug erfahren, dem Gast war bereits geöffnet worden und hinter ihm fiel die Holztür ins Schloss.
    Zum Glück hatte die Casa Aemilia einen weiteren, unauffälligen Eingang zum Servitriciuum, damit die Bediensteten nicht die Herrschaften im Atrium mit niederen Betätigungen störten.
    So gingen die beiden aemilischen Sklaven, ein sehr ungleiches Paar, in einem Bogen um die Casa herum, ein paar verwucherte Steintreppen hinunter und betraten auf anderem Wege, aber ziemlich zeitgleich mit dem Gast, die Casa.

    [Blockierte Grafik: http://img694.imageshack.us/img694/7950/ianatoraemilier.jpg| Rhamphias


    Lucius... Aemilius... Marcellus? Ein weiterer Aemilier, vielleicht Verwandtschaft des Dominus oder der jungen Caenis?, fragte sich Rhamphias und setzte ein freundliches Lächeln auf, während er die Tür einladend öffnete und etwas geneigt Platz für den Gast machte.


    "Aemilius, Willkommen in der Casa Aemilia. Der Dominus Marcus Aemilius Classicus ist vor ein paar horae eingetroffen. Bitte tretet ein und wartet im Atrium, während ich ihn von eurem Besuch unterrichte."

    Caenis wollte gerade beginnen und ihm von den vielen Ereignissen erzählen, als sie bemerkte, wie ihr Cousin den Sklaven um frische Kleidung schickte. Natürlich wollte er sich erst einmal zurecht machen. Sicher hatte er auch Hunger!


    "So viel, Cousin. Doch wäre es nicht viel bequemer, wenn wir unser Gespräch für das Abendessen aufheben? Dann hast du noch etwas Zeit, um es dir gemütlich zu machen und wirklich anzukommen."



    [Blockierte Grafik: http://img694.imageshack.us/img694/7950/ianatoraemilier.jpg| Rhamphias


    Rhamphias ging währenddessen bereits vor in das Cubiculum des Dominus, um ihm für den heutigen Abend eine besonders schöne und angenehme Tunica und Toga herauszulegen.

    [Blockierte Grafik: http://img547.imageshack.us/img547/2294/iz6b.jpg]


    Der Hortus ist der angelegte Garten am hinteren Teil der Casa Aemilia. In seiner Mitte befindet sich ein kleiner Teich mit Fischen, für den Sichtschutz ist er mit hohen Steinmauern umzäunt- So, und dank einiger im Schatten der Bäume aufgestellten Steinbänke, ist er der ideale Rückzugsort ins Grüne.