Die junge Aemilia hatte gar keine Bedenken, Tsuniro mit in die Agrippathermen mitzunehmen. Also, natürlich musste darüber der Dominus entscheiden oder wer auch immer für sie zuständig war, doch schließlich war Caenis nur durch das redefreudige Mundwerk der Sklavin darauf gekommen, dass sie die Thermen noch nie gesehen hatte. Also war sie ihr zu Dank verpflichtet- und wenn Tsuniro so gerne mit wollte, warum sollte sie ihr diese Freude verweigern?
Hätte Caenis zu dem Zeitpunkt ein wenig mehr über Manipulation und Intrigen gewusst oder sich überhaupt dafür interessiert, hätte sie die Sklavin sogar von sich aus eingeladen. Sie schien eine aufmerksame Persönlichkeit zu sein und gepaart mit dem etwas losen Mundwerk hätte sie sich wunderbar für Informationsbeschaffungen geeignet. Aber nein, das dachte sie ganz und gar nicht. Sie war viel zu sehr vertieft darin, sich auszumalen, wie wunderschön es sein musste, in den Thermen zu baden und mit einer aufgeweckten Frau- dass sie eine Sklavin war, blendete sie gekonnt aus- über Schmuck, Mode, Männer und das Alltagsleben zu tratschen. Das hatte sie wirklich lange vermisst.
"Sag mir, an wen muss ich mich denn wenden, um zu fragen, ob ich mit dir in die Thermen gehen kann? Wenn ich darf, werde ich dich gerne mitnehmen, Tsuniro. Schließlich hast du mich doch auf den Geschmack gebracht! Ich muss dir danken. Auf so eine wunderbare Idee wäre ich derzeit wirklich nicht alleine gekommen..."
Caenis lächelte die Sklavin an und nickte dem Sklaven Azar zu, als er mit ihren Habseligkeiten in der noch offenen Tür erschien und sichtlich erleichtert schien. Vielleicht hatte er sie sogar suchen müssen?
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AZAR
Azar betrat das Cubiculum nach dem Nicken seiner derzeitigen Herrin und betrachtete die ägytptische Sklavin neben der Aemilia stumm und ohne besondere Emotion. Sie war schön, das sah er, aber es interessierte ihn nicht sonderlich. Es gab viele schöne Sklavinnen und ihm stand es nicht zu, irgendwie über sie zu denken. Das gab nur Ärger.
Der muskulöse Sklave stellte die Habseligkeiten neben die Kleidertruhe und machte sich daran, sie vorsichtig hineinzusortieren, so wie er sie auch für Caenis aus ihrer alten Truhe ausgepackt hatte. Er hatte gehört, dass Caenis mit der Sklavin in ein Gespräch versunken war, bevor er in ihrem Sichtfeld aufgetaucht war, also hatte er das Bedürfnis, so weit es ging ohne die Aemilia zu stören, seine Arbeit zu erledigen.