Alles Gute.
Beiträge von Titus Helvetius Ocella
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Ocella schaute dem Germanicer noch nach, als dieser von den Soldaten hinausgebracht wurde und versuchte sich die Namen zu merken, die ihm da grade zugerufen worden waren. Beides waren wohl Senatoren der Germanica, doch hatte Ocella keine Ahnung, wie er die beiden ausfindig machen sollte. Doch schaute nicht nur der Helvetier den Herauseilenden nach, sondern auch die anwesenden Decurionen, und jene, die grade den Sitzungssaal betraten. So würde es wohl jetzt erstmal in den nächsten Tagen und Wochen weitergehen war wohl der einhellige Gedanke. Bezüglich der beiden Senatoren aber würde Ocella nochmal mit dem Praefectus sprechen müssen, um in Erfahrung zu bringen, was da überhaupt machbar war.
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Ocella war grade damit beschäftigt, die Sitze für die Offiziere der Palmaner anordnen zu lassen, als der Germanicer den Sitzungssaal betrat und den Aedil ansprach. Der Helvetier blickt sich um und grüßte freundlich. Salve, Germanicus. Ja, genau darum handelt es sich. Praefectus Cassius hat die befehlshabenden Offiziere eingeladen, damit sie uns ihre Pläne für die kommende Zeit vorstellen können.
Als die Sklaven die Sitze so angeordnete hatten, wie es für auswärtige Gäste üblich war, nickte Ocella ihnen zu und wurde dann von einem plötzlichen Scheppern von der Tür aufgeschreckt. Ein Soldatentrupp stürmte herein und Ocella befürchtete einige Sekunden, dass es sich um widerständige Soldaten der Classis handeln könnte, die sich nicht an die Anordnungen ihrer Befehlshaber halten wollten. Die dann folgende Erklärung der Soldaten war dann allerdings ebenso wenig erfreulich. Dass sich der Germanicer dann schnell selbst zu erkennen gab, ersparte den bereits Anwesenden schließlich glücklicherweise das Problem, sich selbst rechtfertigen zu müssen. Es sei denn, es standen noch mehr der Anwesenden auf der Liste der Soldaten.
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Ocella war bereits in der Exedra, um den Saal für die Vertreter der Palmanertruppen herzurichten und die eintreffenden Decurionen zu begrüßen.
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Wieder erschien ein Bote der Curia und überbrachte eine Einladung.
Ad MANUS
Decurio Ostiensis
Paullus Germanicus Aculeo
Habitatio Germanici Aculeonis
Ostia, ItaliaAdministratio Civitatis Ostiensis Germanico Decurioni Ostiensis s.d.
Als Decurio Ostiensis wirst dur hiermit zu einer Sitzung des Ordo decurionum eingeladen. Diese findet noch heute in der Exedra municipii in der Curia Ostiensis statt. Daher wirst du gebeten, dich so bald es dir möglichst ist, in der Exedra einzufinden.
Vale bene!
SCITUM PER SIGNUM PRAEFECTI OSTIENSIS:
IULLUS CASSIUS HEMINA maior
PRAEFECTUS - OSTIA -
Direkt von der Porta Romana hierher geeilt, musste Ocella vor der Tür des Officium Scribarum einmal tief durchatmen, bevor er eintrat. Danach stellte er sich an einem für alle sichtbaren Punkt und verschaffte sich Gehör. Alle Scribae hergehört!!
Die bekannte Stimme des Aedils ließ die Scribae aufhorchen und ihre Konzentration auf den Aedil fixieren. Legt eure derzeitige Arbeit beiseite, schnappt euch Tabulae und fertigt Einladungen für eine Sitzung des Ordo decurionum an. Die Sitzung soll noch heute in der Exedra Municipii stattfinden, sodass sich alle Decurionen so schnell wie möglich in der Curia einfinden sollen. Sobald eine Einladung geschrieben ist, wird sie sofort einem Boten übergeben, damit sie überbracht werden kann. Noch Fragen? Er machte eine kurze Pause und schaute sich um. Die ersten Scribae hatten bereits ihren Tisch befreit und machten sich nun auf den Weg zum Regal mit den Tabulae. Sehr gut. Also dann los! So ging Ocella nochmal durch die Reihen, um mögliche individuelle Fragen zu beantworten und verließ dann das Officium. Wenige Momente danach erschienen auch schon die ersten Boten, um die geschriebenen Einladungen zu überbringen.
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Vaticanus überreicht dem Hemina die beiden Urkunden sowie die Nachricht des Praefectus, bevor dieser wieder nach Roma zurückgeleitet wurde.
Nach der Anwesisung des alten Cassiers neigte sich Ocella ihm zu. Das übernehme ich. ließ er ihn wissen, verabschiedete sich mit einem Nicken von den Anwesenden und verschwand dann in Richtung Curia. Vaticanus würde mit dem großen Tross des Praefectus zurückkehren.
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Sodann folgte Vaticanus dem alten Cassier Richtung Porta Romana.
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Ein Vorschlag nur. sagte Vaticanus emotionslos und las sich nochmal die Tabula durch. Ich würde das Wort "gewaltsam" vor erobern streichen. Schließlich haben wir ja kein Interesse daran, die Palmaner als blutrünstige Plünderer darzustellen. stellte der Hortensier nüchtern fest. Zumindest wissen die Palmaner gut genug, wie sie eine Stadt zu erobern hatten, wenn sie nicht kapitulierte und waren sicherlich ebenso froh wie die Ostienser darüber, dass sie eine Belagerung oder Stürmung der Stadt ausbleiben konnten.
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Der Scriba eilte herein, zückte Stilus und Tabula und begann zu schreiben. Vaticanus stellte sich derweil etwas abseits und wartete, bis das Dokument fertig war.
I Cassius Hemina Maior Praefectus Ostiensis s.d.
Mit diesem Schriftstück bestätige ich, der die beiden abwesenden Duumviri von Ostia offiziell vertretende Praefectus Ostiensis, dass meine Civitas nunmehr dem einzigen und wahren Kaiser Romas, Cornelius Palma, folgt.
Nachdem nicht nur ein Heer vor den Toren Ostias aufgetaucht ist, diese gewaltsam zu erobern, sondern auch der Duumvir Cassius Hemina Minor uns mit seiner Stimme und durch seine Anwesenheit gezeigt hat, dass dies die richtige Entscheidung ist, wurde die Stadt friedlich in die Hände des hiesigen Vertreters Cornelius Palmas übergeben. Die Stadttore wurden geöffnet und die Truppen des wahren Kaisers Cornelius freundlich empfangen.
Um die damit wieder voll und ganz in den Diensten Romas stehende Civitas Ostia nun jedoch bestmöglich im Sinne des wahren Kaisers Cornelius verwalten zu können, möchte ich diese Nachricht mit einer abschließenden Bitte schließen. Die Duumviri Ostias haben gezeigt, dass sie auf der richtigen Seite, der Seite des Cornelius Palma, stehen. Sofern es die aktuelle Situation nun erlaubt, würde ich ihre Überführung zurück nach Ostia sehr begrüßen.
Vale bene,
Vaticanus hatte den Scriba nicht zufällig ausgesucht, sondern dieser war für seine schnelle, aber dennoch korrekte und leserliche Schreibe bekannt. So flog der Stilus förmlich über die Tabula und machte erst halt, nachdem die Schlussformel ausgeschrieben war. Sodann reichte der Scriba die Tafel zur Unterschrift an den Praefectus weiter und packte seine Schreibsachen wieder zusammen. Vaticanus nickte anerkennend und schaute dann zum Cassier.
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Oh, oh, oh, dachte sich Vaticanus. Wenn Ocella erfahren würde, dass der Scriba, der ihnen die Nachricht überbracht hatte, es offensichtlich nicht für nötig gehalten hatte, den Praefectus zu informieren, würde das wohl wieder Ärger geben. Sicherlich zurecht, aber er mochte die lauten Ausrufe seines Collega nicht, wenn er grade einen Scriba zusammenfaltete. Die Untätigkeit des Centurio Classicus war aber natürlich auch den Aedilen sauer aufgestoßen. Aber hatten sie irgendwas anderes erwartet, wenn sie ehrlich waren?
Jedenfalls beantwortete Vaticanus jetzt erstmal die Fragen des Praefectus. Ihm ging es recht gut. Zumindest hatte er keine sichtbarem Verletzungen und er schien auch sonst gesund. Nur etwas nervös hatte er gewirkt. Aedil Helvetius versucht die Soldaten im Moment dazu zu bringen, den Duumvir hier in Ostia zu belassen, damit der dieser die Gespräche mit den Soldaten vor Ort führen kann. Doch scheint dein Sohn überzeugt davon zu sein, dass ihn die Soldaten wohl direkt wieder nach Roma zurückbringen werden. So fasste Vaticanus erstmal den allgemeinen Zustand des Cassiers zusammen.
Nun aber kam er zu den Dokumenten, die der Cassier anforderte. Einerseits bat er um zwei Blankourkunden, die bereits vor einiger Zeit auf Anweisung der beiden Duumvirn angefertigt und dann versteckt verwahrt wurden und die das Patronat über Ostia auf Senator Cornelius übertragen. Diese habe ich bereits bei mir. Auch hier erwartete Vaticanus unter Umständen noch eine Reaktion des alten Cassiers, dessen Laune im Moment ja ohnehin irgendwo auf Tartarusniveau lag. Und zum zweiten bittet er um ein Dokument, unterzeichnet von der Stadtspitze, das die friedliche Übergabe der Stadt bestätigt. Natürlich wäre es auch sinnvoll, wenn dein Sohn darin erwähnt würde, da er wohl - wie ich glaube - in erster Linies deswegen nach Ostia zurückgeschickt wurde. Vaticanus machte eine kurze Pause und blickte danach zur Tür. Ich habe bereits einen Scriba organisiert, der das Schriftstück gemäß deinen Anweisungen ausfertigen kann, Praefectus. schloss Vaticanus dann seine Worte.
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Vaticanus, im Glauben, dass der Praefectus den gleichen Wissensstand hatte, wie die beiden Aedile, die die Informationen ja auch nur über Ecken erfahren hatten, und davon ausgehend, dass ebenjene Information dann erst Recht den Praefectus erreicht hatte, ging entsprechend sofort in medias res. Nun, da die palmanischen Soldaten vor der Stadt offenbar bereits Verhandlungen mit der Classis und Centurio Menenius Planta zur Übergabe der Stadt aufgenommen haben, liegt es nun an der Stadtverwaltung, weitere Maßnahmen zu ergreifen. Und nun ist auch noch eine Truppe aus Roma angekommen, die deinen Sohn, Dummvir Cassius nach Ostia geleitet hat. Der Duumvir bittet uns nun darum, ein Dokument auszufertigen, dass die friedliche Übergabe der Stadt durch die Stadtverwaltung bestätigt. Ich komme auch grade direkt vom Stadttor, wo Aedil Helvetius mit einigen Decurionen verblieben ist. Hier machte er erstmal eine Pause. Der Hortensier hatte bereits einen Scriba mitgebracht, der die Ausfertigung des Dokuments in aller Schnelle vornehmen konnte, sofern der Praefectus dem zustimmen würde.
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Vaticanus war zuerst ins Officium der Aedile gegangen und hatte dort die Blankourkunden abgeholt. Nun stand er vor dem Officium der Duumvirn und meldete sich an. Zwar wusste der alte Cassius sicherlich, dass die Palmaner vor Ostia standen. Nun ging es aber darum die Anweisungen dessen Sohns umzusetzen.
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Ocella nickte etwas konsterniert. Je mehr Hemina es herbeiredete, desto eher würden die Soldaten, die ihm beigestellt waren, auch sicher sein, dass sie ihn wieder mitzunehmen hatten. Und eine Diskussion ergab zum jetzigen Zeitpunkt und in der jetzigen Situation keinen Sinn. Daher sorgte er jetzt dafür, dass zumindest die Angelegenheiten mit den Dokumenten erledigt werden konnten. Mit einige schnellen Worten verständigte er sich mit seinem Collega, der sogleich kehrt machte und mit seinen Liktoren zur Curia eilte.
Ocella hingegen hatte die Hoffnung noch nicht komplett aufgegeben, dass der Offizier der Palmaner hier noch eine Entscheidung zugunsten Heminas treffen könnte, der sich die Begleiter Heminas beugen würden. So sagte er erstmal nichts weiter und wartete, ob noch etwas kommen würde.
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Was war bloß in Hemina gefahren? Ocella bot ihm hier eine goldene Brücke zur Übernahme der Verantwortung und Leitung der Übergabegespräche, die ja offensichtlich unmittelbar bevorstanden - und eben nicht, wie Ocella befürchtet hatte, schon abgeschlossen war. Anstatt einfach über diese Brücke zu gehen und sich sozusagen über sein Auftreten als selbstverständlicher Verhandlungspartner zu stilisieren, der gar nicht wieder nach Rom zurückgebracht werden kann. Natürlich wusste Ocella, um welche Dokumente es sich handelte, und sie lagen mittlerweile nicht mehr im Officium der Duumvirn, sondern in seiner Schublade, um den Mitwisserkreis klein zu halten, was jetzt natürlich nicht mehr notwendig war. Allerdings galt es jetzt erstmal, die Position Heminas weiter zu stärken, denn wenn er es nicht selbst machte, musste Ocella wohl ran. Das ist doch alles gar nicht mehr nötig, Duumvir Cassius. Schließlich hat man dich doch wieder zurückgebracht, sodass du jetzt auch die Gespräche zur Übergabe der Stadt führen kannst. Hoffentlich merkte Hemina jetzt, worauf das hinauslaufen sollte. Zwar kannte der Aedil die Befehle von dessen Begleitern nicht, jedoch hielt er es für unwahrscheinlich, dass sie ihn wieder mitnähmen, zumal der andere Duumvir ja offensichtlich noch in Roma festgehalten wurde.
Vielleicht stimmt ja auch der befehlshabende Offizier zu, dass die Gespräche durch den gewählten Duumvir geführt werden sollten. Dabei schaute er zu dem ihm unbekannten Offizier und wartete dessen Reaktion ab. Jetzt würde es drauf ankommen, wie sich die Truppen hier verhalten würden. Denn jetzt, wo ein Duumvir auch wirklich anwesend war, würde es wohl wenig Sinn machen, mit irgendeinem Vertreter zu verhandeln.
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Ocella wollte nachdenken. Für sich alleine und ohne größere Störungen durch irgendwelche Bittsteller. Daher war er - gemeinsam mit seinem germanischen Leibwächter, der dem Helvetier mit dezentem Abstand folgte - durch die Stadt gelaufen: Von seinem Haus in Richtung Porta Romana den Decumanus Maximus entlang, kurz vor dem Stadttor rechts abbiegend in die Straße zum grünen Brunnen und schließlich in der Straße der Bäcker eine kurze Pause einlegend. Dort unterhielt er sich mit einem Bäcker, der ihm einen Kanten Brot und einen sauren Dip brachte und verabschiedete sich nach kurzer Zeit wieder. Schließlich verfolgte er seinen Weg weiter, ohne ein bewusstes Ziel vor Augen zu haben. Doch eines war ihm klar: Der Spaziergang tat ihm gut. Sein Kopf leerte sich langsam von den Gedanken an die Pflichten in der Curia sowie die zahlreichen Aufgaben in Bezug auf die hier lagernden Soldaten von Classis und Palmanertruppen.
Unvermittelt erhöhte Ocella sein Tempo und sein Leibwächter hatte Mühe, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Und als der Helvetier sich das nächste Mal bewusst umschaute, war er am Hydrabrunnen angekommen. Die Zeit schien im Flug vergangen und der Tag neigte sich bereits dem Ende zu. Dennoch machte Ocella am Brunnen eine kurze Pause, trank einen Schluck Wasser und setzte sich an den Brunnenrand. Er schaute sich um und beobachtete die vielen Bürger, die von der Arbeit nach Hause strömten, teilweise das Stadtinnere durch die Tore ins Vorland verlassend. Alle hatten ihre eigenen Sorgen und Probleme, manche hatten sicherlich Mühe, sich überhaupt durchzuschlagen. So hing er einige Momente seinen Gedanken nach, ohne sich näher mit dem zu beschäftigen, was um ihn herum geschah. Dafür sorgte glücklicherweise sein Leibwächter, der aber dennoch einen gesunden Abstand wahrte und an einer Hauswand mit gutem Blick auf den Platz seines Herren lehnte.
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Als Ocella am Tor ankam schaute er zuerst nach Rangabzeichen, um zu schauen, mit wem er zu sprechen hatte. Schnell erspähte er den Centurio Classicus Menenius Planta mit seiner crista transversa auf dem Helm. Ihr Verhältnis war von tiefem Misstrauen geprägt, insbesondere nach dem folgenschweren Gespräch in der Castra der Vexillatio Ostiensis. Von Seiten Ocellas war dieses Misstrauen nur weiter gewachsen, da hier offensichtlich über die, anstatt mit der Stadt bereits verhandelt wurde.
Und kurz darauf entdeckte er einen weiteren Offizier mit einem Helmbusch, den er bislang noch nicht kannte, nach dessen Auftreten aber davon auszugehen war, dass er das Kommando über die Palmanertruppen vor Ort führte. So ging die Delegation auf die Offiziere, die Aedile bedeuteten ihren Liktoren, sich etwas zurückfallen zu lassen, und erst kurz bevor Ocella bei den beiden kommandoführenden Offizieren ankamen, erblickte der Aedil den cassischen Duumvir. Ein kurzes Stirnrunzeln huschte über sein Gesicht, jedoch ergriff er das Wort und hoffte darauf, dass dieser Offizier verständiger war, als der Centurio Classicus Salve, Centurio Menenius! grüßte er zuerst den Centurio Classicus höflich genug, um nicht beleidigend zu wirken, jedoch distanziert genug, um nicht als Kriecher dazustehen (zumal der Centurio ihm das ohnehin nicht abnehmen würde), bevor er sich dann dem anderen Offizier zuwandte. Sei gegrüßt! Mein Name ist Titus Helvetius Ocella, ich bin Aedilis Ostiensis und heiße euch in Ostia herzlich Willkommen.
Zur Frage des Offiziers nickte Ocella freundlich, schaute dann aber zuerst zu Hemina. Sofern Duumvir Cassius zustimmt, können wir gerne in die Curia gehen und dort dann entweder die Exedra Municipii oder einen größeren Besprechungsraum nutzen. Dann schaute der Helvetier fragend zu Cassius, der als Duumvir schließlich die Kontrolle angeboten werden musste. Dieser könnte dann weiter entscheiden, wie vorzugehen war.
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Ocella erhob sich und nahm die Tabulae unter den Arm. Mit einem leichten Nicken zu Celer und Dives und einem kurzen Valete! verabschiedete sich Ocella sodann und machte sich umgehend auf den Weg ins Officium der Aedile, um einen Scriba die Änderungswünsche umsetzen zu lassen.
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Ocella machte sich letzte Notizen und nickt dann. In Ordnung sagte der Helvetier dann knapp und packte seine Notizen sowie die Tabula mit dem Marktordnungsentwurf zusammen. Denn der Aedil hatte ebenfalls keine weiteren Angelegenheiten zu besprechen, sodass das Gespräch dann wohl beendet werden konnte.
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Natürlich sorgte der Trinkspruch in der Taberna für einige Aufmerksamkeit. Einige prosteten ebenfalls, manche sogar ohne zu wissen, worum es überhaupt ging. Doch ebbte das Interesse auch schnell wieder ab. Ocella hingegen entgleiteten kurz die Gesichtszüge bei der ersten Frage des Asiniers und seine Stirn runzelte sich etwas. Ob er an Asinia interessiert war? Darüber hatte er sich bislang mal so gar keine Gedanken gemacht, zumal er sie ja auch nur kurz bei der Jubiläumsfeier von Dives gesehen und nicht mal ein paar Worte mit ihr gewechselt hatte.
So antwortete er auch nicht direkt auf die erste Frage des Asiniers, würde aber wohl später noch darauf zurückkommen. Nun ja, meine Mutter wohnt eigentlich gemeinsam mit ihrem zweiten Mann bei ihrer Familie in der Casa Pinnia in Roma. Nun ist sie aber mal wieder hier in Ostia zu Gast und da ich ja im Moment die Verwaltung der Casa Helvetia übernommen habe, hat sie sich entschieden, auch dort zu wohnen. Er trank einen Schluck und musste wieder schmunzeln, als er an das grundsätzliche Auftreten seiner Mutter dachte. Und sie macht auch im Moment keine Anstalten nach Rom zurückzukehren, was aber sicherlich auch der allgemeinen Situation derzeit geschuldet ist. Unter uns bin ich einerseits ganz froh, dass sie hier ist und ich mir keine Gedanken um sie machen muss. Doch weißt du ja genauso gut, wie ich, wie Mütter sein können.
Nun wollte er aber zurück zu dem eher delikaten Thema kommen. Sicherlich hatte seine Mutter bereits eine Liste erstellt von einflussreichen und reichen Familien mit alleinstehenden Töchtern, die möglicherweise mit aufstrebenden Kommunalpolitikern verheiratet werden könnten und würde sie ihm wohl irgendwann in den nächsten Tagen aufdrängen wollen. Inwieweit die Asinier dazu passten, war Ocella noch unklar. Doch die Beziehungspflege zu den Asiniern war sicherlich erstmal von Bedeutung, sodass sie sich wohl kaum einer allgemeinen Einladung widersetzen würde. Dabei gäbe es dann die Möglichkeit, die jeweils anderen kennenzulernen, aber auch auszutesten, inwieweit Celerina eine mögliche Heiratskandidatin sein konnte, ohne explizite Versprechungen oder Abmachungen zu treffen. Vielleicht können wir ja mal ein gemeinsames Abendessen in der Casa Helvetia veranstalten, damit sich unsere Familien kennenlernen können. Ich würde dich und deine Familie dazu gerne einladen. Mal schauen, wie Celer darauf reagieren würde.