Auch Ocella trank nun einen großen Schluck. Da erbereits etwas länger am Tisch gesessen hatte, war sein Becher damit aber auch schon wieder leer und er bestellte einen weiteren, der ihm auch umgehend gebracht wurde, natürlich in der für den Aedil gwohnten Mischung. Wenigstens hatte die Bedienung ein gutes Gedächtnis.
Auf die Frage Celers nickte Ocella dann. Ja, genau. Der Ordo Decurionum ist das erste Ziel und genauso wie du bin ich derzeit noch kräftig dabei, zu sparen. Das entsprechende Honorarium hat es ja auch in sich. Ocella hatte sich ausgerechnet, dass er vermutlich bis zum Ende der Amtszeit genug Geld zurückgelegt hatte, um die 10 Aurei aufzubringen. Im Zweifel würde er aber auch nochmal mit seinen Verwandten in Roma sprechen, die ihm bereits diverse Angebote gemacht hatte, auf die er aber bislang nie zurückgreifen musste.
Und du weißt ja auch, wie teuer ein vernünftiger Wahlkampf sein kann, weshalb ich dafür dann auch entsprechend sparen müsste. Denn wenn ich antrete, habe ich natürlich auch den Anspruch zu gewinnen. Und das klappt nur mit einem engagierten Wahlkampf. Der in der Regel einiges an Geld verschlang, das man erstmal zusammenkriegen müsste. Sicherlich hatte er auch weiterhin die guten Verbindungen zur Händlerschaft. Deren Beitrag wäre aber wohl eher symbolisch.
Als der Asinier dann auf seine Familie zu sprechen kam, fixierte Ocella kurz den Becher des Asiniers und dachte an das Jubiläum in der Villa Iuliana. Dort hatte er seiner Erinnerung nach die Schwester des Asiniers kurz kennengelernt, aber nicht wirklich viele Worte mit ihr gewechselt. Ich glaube, dass ich deine Schwester ja bereits bei der Feier in der Villa Iuliana kennengelernt habe. Asinia Celerina, wenn ich mich nicht irre? Er hatte sie als hübsches Mädchen in Erinnerung. Mehr wusste er aber nicht mehr.
Meine Familie ist derzeit eher übersichtlich. Ich habe eigentlich nur noch meine Mutter, Pinnia Postumia. Mein Vater ist bereits vor längerem verstorben und von Geschwistern weiß ich zumindest nichts. Man sollte ja bezüglich der Familie nie "nie" sagen. Zwar hatte weder sein Vater zu seinen Lebezeiten, noch seine Mutter von irgendwelchen Geschwistern oder Halbgeschwistern gesprochen. Das hieß ja aber nicht, dass es niemanden gab. Auch bin ich bislang noch nicht verheiratet und habe auch noch keine Kindern. wobei das Worte "bislang" deutlich machte, dass er zumindest annähernd auf der Suche war. Diese Suche war zwar derzeit weniger aktiv, da er schlichtweg keine Zeit dafür hatte. Aber wie Ocella seine Mutter kannte, würde dies wohl bereits mindestens in den Reihen der Decurionen nach einem geeigneten Mädchen suchen.