Beiträge von Titus Helvetius Ocella

    Natürlich hatte sich schnell herumgesprochen, dass Soldaten vor dem lagerten. Als dann auch noch die Nachricht von der Kapitulation der Classis von Beistehenden aufgeschnappt und verbreitet worden war und natürlich auch bis zur Curia vorgedrungen war, erschien nun auch eine Delegation der Stadtverwaltung, bestehend aus den beiden Aedilen sowie einer Handvoll Decurionen, um die neuen und alten "Gäste" Ostias begrüßen zu können. Die Nachricht von der Ankunft des Duumvir war dabei allerdings untergegangen, was sicherlich wieder Konsequenzen haben würde.


    So kamen nun auch die beiden Aedile, Titus Helvetius Ocella und Appius Hortensius Vaticanus mit ihren insgesamt vier Liktoren, gemeinsam mit den Decurionen, die ebenfalls jeweils einige Anhänger mitbrachten, am Tor an, das weit offenstand und durch das man bereits die Soldaten sehen konnte. Mit dem üblichen Ausruf Macht Platz für die Aedile! wurden diese nun auch für die Soldaten und ihre Befehlshaber angekündigt. Natürlich erwarteten sowohl Ocella, als auch Vaticanus kein freundliches Auftreten der Soldaten. Beide hofften aber, dass man sich zumindest auf ein konstruktives Miteinander würde einigen können.

    Ich werde mal schauen, dass ich alleine oder gemeinsam mit Dives - sollte er noch dabei sein - die Ereignisse Ostias in einem Thread überblickshaft zusammenzufassen, da mir die Einzelrekonstruktion zu arbeitsintensiv ist.


    Gleichzeitig wäre ich dankbar, wenn sich eine Vertreter der Classis bei mir melden würde, um zu klären, ob die Classisangelegenheiten in Ostia ebenfalls in diese Zusammenfassung aufgenommen werden soll oder ob man dort lieber eigenständig rekonstruieren würde.

    Vor allem aus den Häusern in unmittelbarer Nähe des Stadttores sah man Menschen herausschauen, die von der Glocke aufgeschreckt worden waren und nun wissen wollten, was dort am Tor vor sich ging. Als sie dann die Cassis das Centurio Classicus sahen, der von sechs Soldaten begleitet wurde, während er auf das Stadttor zuging, dürfte nun auch dem letzten in dern Stadt klar geworden sein, dass die Bedrohung durch die Palmaner akut war und nun wohl auch die Civitas Ostia an der Reihe war, über ihr Schicksal zu entscheiden.

    Ocella nickte, als Celer die Erinnerung des Helvetiers bezüglich dessen Schwester bestätigte. Ein kurzes Lächeln huschte über das Gesicht Ocellas: In schwierigen Zeiten musste man jeden kleinen Erfolgsmoment auskosten, da sie ohnehin nur selten vorkamen. Und die Bestätigung des guten helvetischen Namensgedächtnisses war ein solcher, wenn auch sehr kleiner, Erfolgsmoment. Dabei war ihm gar nicht bewusst, dass dieses Lächeln durchaus falsch hätte gedeutet werden können.


    Als der Asinier dann von seiner Verlobung erzählte, hellte sich das Gesicht des Helvetiers dann doch deutlich auf. Solche guten Nachrichten galt es zu feiern, auch wenn es aufgrund der Umstände nur eine kleine Aufmerksamkeit sein konnte. Na dann, herzlichen Glückwunsch, Celer! sagte Ocella daraufhin mit durchaus aufgehellter Stimmung. Natürlich hatte diese Verlobung auch politische Sprengkraft; das war ihm aber erstmal recht gleichgültig. Der Herennius hatte ja noch dieses seltsame Mädchen von dieser komischen Insel. Also an sich genug Angebote. Auch wenn solche Angebote wohl deutlich weniger ertragreich sein würden. Lass dich also zum kommenden Getränk einladen. Schließlich musst du jetzt nicht mehr nur noch für das Honorarium sparen, sondern auch für die Hochzeit. Ocella zwinkerte dem Asinier zu, winkte den Wirt heran und bestellte jeweils eine Kanne Wein und Wasser zum mischen und ließ den Wein auf seine Rechnung setzen. Auf deine Verlobung, Celer! erhob Ocella schließlich seinen Becher und prostete Celer zu.


    Die Frage des Asiniers hingegen beantwortete Ocella etwas kleinlaut. Na ja, ich selber habe im Moment nicht wirklich Zeit, mich umzuschauen. Ich könnte aber wetten, dass meine Mutter bestimmt schon eine Liste zusammenstellt und mir diese dann nahebringt. Was im Klartext hieße, dass sie ihm in ihrer bekannt liebenswürdig-bestimmten Art eine Frist setzte, bis zu der er sich für eine Kandidatin auf der Liste würde entscheiden müssen. Und solange er sich nicht mit einer geeigneten Kandidatin verlobt hätte, würde sie wohl auch erstmal nicht nach Roma zurückreisen.

    Auch Ocella trank nun einen großen Schluck. Da erbereits etwas länger am Tisch gesessen hatte, war sein Becher damit aber auch schon wieder leer und er bestellte einen weiteren, der ihm auch umgehend gebracht wurde, natürlich in der für den Aedil gwohnten Mischung. Wenigstens hatte die Bedienung ein gutes Gedächtnis.


    Auf die Frage Celers nickte Ocella dann. Ja, genau. Der Ordo Decurionum ist das erste Ziel und genauso wie du bin ich derzeit noch kräftig dabei, zu sparen. Das entsprechende Honorarium hat es ja auch in sich. Ocella hatte sich ausgerechnet, dass er vermutlich bis zum Ende der Amtszeit genug Geld zurückgelegt hatte, um die 10 Aurei aufzubringen. Im Zweifel würde er aber auch nochmal mit seinen Verwandten in Roma sprechen, die ihm bereits diverse Angebote gemacht hatte, auf die er aber bislang nie zurückgreifen musste.


    Und du weißt ja auch, wie teuer ein vernünftiger Wahlkampf sein kann, weshalb ich dafür dann auch entsprechend sparen müsste. Denn wenn ich antrete, habe ich natürlich auch den Anspruch zu gewinnen. Und das klappt nur mit einem engagierten Wahlkampf. Der in der Regel einiges an Geld verschlang, das man erstmal zusammenkriegen müsste. Sicherlich hatte er auch weiterhin die guten Verbindungen zur Händlerschaft. Deren Beitrag wäre aber wohl eher symbolisch.


    Als der Asinier dann auf seine Familie zu sprechen kam, fixierte Ocella kurz den Becher des Asiniers und dachte an das Jubiläum in der Villa Iuliana. Dort hatte er seiner Erinnerung nach die Schwester des Asiniers kurz kennengelernt, aber nicht wirklich viele Worte mit ihr gewechselt. Ich glaube, dass ich deine Schwester ja bereits bei der Feier in der Villa Iuliana kennengelernt habe. Asinia Celerina, wenn ich mich nicht irre? Er hatte sie als hübsches Mädchen in Erinnerung. Mehr wusste er aber nicht mehr.


    Meine Familie ist derzeit eher übersichtlich. Ich habe eigentlich nur noch meine Mutter, Pinnia Postumia. Mein Vater ist bereits vor längerem verstorben und von Geschwistern weiß ich zumindest nichts. Man sollte ja bezüglich der Familie nie "nie" sagen. Zwar hatte weder sein Vater zu seinen Lebezeiten, noch seine Mutter von irgendwelchen Geschwistern oder Halbgeschwistern gesprochen. Das hieß ja aber nicht, dass es niemanden gab. Auch bin ich bislang noch nicht verheiratet und habe auch noch keine Kindern. wobei das Worte "bislang" deutlich machte, dass er zumindest annähernd auf der Suche war. Diese Suche war zwar derzeit weniger aktiv, da er schlichtweg keine Zeit dafür hatte. Aber wie Ocella seine Mutter kannte, würde dies wohl bereits mindestens in den Reihen der Decurionen nach einem geeigneten Mädchen suchen.

    Zum Wohl! prostete Ocella zurück und trank etwas von seinem - etwas weniger - verdünnten Wein. Wenn er so darüber nachdachte, gab es allerdings überhaupt keine Neuigkeiten, weder von Latinius, noch aus Roma. Der Helvetier konnte nur hoffen, dass sein Sklave noch lebte und nicht leblos durch den Tiber trieb... Nein, mein Bote hat bislang noch keine Nachrichten aus Roma zurückgebracht, daher habe ich auch keine Ahnung was da überhaupt vor sich geht. gab Ocella daher auch unumwunden zu. Vielleicht würde der Sklave auch erstmal in Roma verbleiben, insbesondere dann, wenn der Truppenverband der Palmaner bereits unterwegs war. In diesem Fall wäre es natürlich nachvollziehbar, wenn er ihm Haus der Familie von Ocellas Mutter verblieb, wobei das natürlich hieß, dass sie hier weiter im Dunkeln tappten.


    Bezüglich seiner Pläne für die Zukunft... Nun ja, eigentlich wollte er noch zum Duumvir aufsteigen und sparte bereits für das Honorarium zur Ernennung zum Decurio. Allerdings bleibe es wohl abzuwarten, ob die Palmaner eine Generalreinigung der Führungsschichten in und um Rom durchführen würden und in diesem Zusammenhang auch die Stadtspitzen durchleuchten würden. Und er hatte nunmal mit einem Iulier kandidiert und war auch in der Casa Iulia zu Gast gewesen. Wenn man also was über ihn finden wollte, würden sie es auch finden. Zwar war er nie der große laute Salinator-Anhänger, als großer Lauter Gegner des (wohl bald Ex-)Kaisers, hatte er sich aber auch nicht hervorgetan. Daher war auch hier eine große Grauzone, die Ocella derzeit noch nicht auszutarieren wusste. Falls es auch weiterhin möglich ist, werde ich mich wohl auch weiterhin in der ostiensischen Politik engagieren. In welcher Funktion bleibt natürlich den Bürgern hier überlassen. Es dürfte aber auch kein Geheimnis sein, dass ich auf Kurz oder Lang das Duumvirat anstrebe. führte er dann ganz unverbindlich seine Ziele aus und schaute dabei insbesondere auf die Reaktion des Asiniers. Und wie sieht es bei dir aus?

    Grade damit beschäftigt, ein Stück Brot in die seltsame rote Tunke zu dippen, die ihm da grade zusammen mit einer grünen Tunke serviert worden war, schaute er hoch, als er gegrüßt wurde. Als er dann den Asinier sah, war er kurz unschlüssig, da er ja eigentlich dem Alltagstrott der Curia für kurze Zeit entfliehen musste, nickte Celer dann aber freundlich zu. Salve, Celer. sagte der Helvetier dann, wartete ab, dass Celer seine Bestellung aufgegeben hatte und beantwortete dann die Fragen.


    Nun ja, den Umständen entsprechend. Er schaute sich kurz um, ob er irgendwelche Classis-Uniformen erkennen konnte und sprach dann, als dies nicht der Fall war, weiter. Wenn man bedenkt, dass bald die Palmaner vor unseren Toren stehen und wir weder etwas aus dem Süden, noch von den Duumvirn aus Roma gehört haben, bleibt uns ja ohnehin nur abzuwarten. Auf die Frage nach dem Scriba wirkte Ocella kurz verwirrt, sah sich dann um und schüttelte dann den Kopf. Ich sollte wohl mal wieder ins Gewerbeverzeichnis schauen... Jedenfalls wusste ich bislang nichts davon, dass ihm diese Taberna gehört. Aber ich sehe ihn hier auch nirgendwo. Wenn er sich hier genauso rar macht, wie in der Curia, benötigt er schon zuverlässige Angestellte, die ihm den Laden hier schmeißen. Daraufhin probierte Ocella etwas von der grünen Tunke, die, na ja, gewöhnungsbedürftig schmeckte. Da hielt er sich doch lieber an die rote, die deutlich schmackhafter war.

    Roma war gefallen, es gab immer nich keine Informationen aus dem Süden und Ostia war nun auf Gnade oder Ungnade dem Militär der Palmaner auf der einen Seite und der Classis auf der anderen Seite ausgeliefert. Wäre der Centurio Classicus tatsächlich ein Fanatiker, würde er Ostia mit Mann und Maus verteidigen lassen und die Palmaner würden zuerst den Widerstand brechen und die Stadt dann für eben jenen leiden lassen. Andererseits war es aber auch möglich, dass die Palmaner einzig und allein daran interessiert waren, ihre eigenen Taschen zu füllen und selbst bei einer Übergabe der Stadt zum Plündern ansetzen.


    Unter diesen Überlegungen war dem Aedil sein Officium irgendwann zu klein und zu beengend vorgekommen, weshalb er die Taberna am Tiberhafen besuchte. Er bestellte sich verdünnten Wein sowie Brot mit verschiedenen Tunken und beobachtete dann die übrigen Gäste der Taberna. Ihm waren die Hände gebunden und gleichzeitig musste er dafür sorgen, dass genau das nicht offensichtlich wurde. Das einzige, was er dafür tun konnte, war Anwesenheit zeigen. Und das tat er auch hier und jetzt.

    Ein Bote der Curia Ostiensis überbrachte ein Schreiben an den Centurio Classicus Menenius Planta, wartete bis es von einem Nauta angenommen wurde und machte sich dann auf den Weg, die weiteren Nachrichten, die er bei sich hatte, auszutragen.


    Ad
    Centurio Classicus Caius Menenius Planta
    Classis Misenensis
    Castra Vexillationis Ostiensis
    Ostia, Italia



    Salve Centurio Menenius,


    Berichten eines flüchtigen Soldaten der Stadtkohorten Roms an die Stadtverwaltung von Ostia zufolge, haben die Truppen Palmas Roma übernommen und planen nun, auch einen Militärverband nach Ostia zu entsenden.


    Die Stadtverwaltung vertraut auf die Classis und ihre Soldaten, sodass wir sicher sein können, keine Opfer von marodierenden Plünderern zu werden. Gleichzeitig bietet die Stadtverwaltung ihrerseits jegliche Unterstützung für die Classis an. Da beide Duumvirn derzeit verhindert sind, wird ihr Stellvertreter, der Praefectus Ostiensis Iullus Cassius Hemina Maior, persönlich für Gespräche mit Vertretern deiner Centurie zur Verfügung stehen. Andererseits würde es der Praefectus begrüßen, wenn er an möglichen Gesprächen mit dem Verband der Palmaner beteiligt werden würde.


    Gerade in der jetzigen Zeit sollten wir alle Meinungsverschiedenheiten in der Vergangenheit ruhen lassen und Einigkeit zeigen, damit die Bevölkerung einerseits beruhigt wird und nicht in Panik ausbricht und die Palmanertruppen anderseits nicht glauben, dass sie es mit einem unorganisierten Haufen zu tun haben, in dem sich die Teilnehmer gegenseitig bekriegen.


    Die Stadtverwaltung würde es daher begrüßen, wenn sie in Entscheidungprozesse die Sicherheit Ostias betreffend miteinbezogen würde.


    In der Hoffnung auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit


    Vale bene,


    IULLUS CASSIUS HEMINA MAIOR
    PRAEFECTUS OSTIENSIS




    Titus Helvetius Ocella
    _____________


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    Ocella reichte relativ zeitnah nach dem Gespräch mit dem Praefectus den Entwurf des Briefes an den Centurio beim Vorzimmerbeamten Ostianus ein.


    Ad
    Centurio Classicus Caius Menenius Planta
    Classis Misenensis
    Castra Vexillatio Ostiensis
    Ostia, Italia



    Salvete Centurio Menenius,


    Berichten eines flüchtigen Soldaten der Stadtkohorten Roms an die Stadtverwaltung Ostia zufolge, haben die Palmaner Roma übernommen und planen nun, auch einen Militärverband nach Ostia zu entsenden.


    Die Stadtverwaltung vertraut auf die Classis und ihre Soldaten, sodass wir sicher sein können, keine Opfer von marodierenden Plünderern zu werden. Gleichzeitig bietet die Stadtverwaltung ihrerseits jegliche Unterstützung für die Classis an. Da beide Duumvirn derzeit verhindert sich, wird ihr Stellvertreter, Praefectus Ostiensis Iullus Cassius Hemina Maior persönlich, für Gespräche mit Vertretern deiner Centurie zur Verfügung stehen. Anderseits würde es der Praefectus begrüßen, wenn er an möglichen Gesprächen mit dem Verband der Palmaner beteiligt werden würde.


    Grade in der jetzigen Zeit sollten wir alle Meinungsverschiedenheiten in der Vergangenheit ruhen lassen und Einigkeit zeigen, damit die Bevölkerung einerseits beruhigt wird und nicht in Panik ausbricht und die Palmanertruppen anderseits nicht glauben, dass sie es mit einem unorganisierten Haufen zu tun haben, in dem sich die Teilnehmer gegenseitig bekriegen.


    Die Stadtverwaltung würde es daher begrüßen, wenn sie in Entscheidungprozesse, die Sicherheit Ostias betreffend, miteinbezogen würde.


    In der Hoffnung auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit


    Valete bene,


    _____________
    Praefectus Ostiensis









    Titus Helvetius Ocella
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    [Blockierte Grafik: http://img716.imageshack.us/img716/9771/85964148.gif]

    Wenn es nur um den Begriff "Männer" geht, kann dieser gerne durch das neutrale "Kandidaten" geändert werden. stimmte Ocella kurz zu. Solange mögliche Kandidaturen von Frauen dann später durch den Curator Rei Publicae geprüft werden könnten, sollte es dem Helvetier recht sein.


    Beim zweiten Punkt begann der Iulier seine Idee wieder in den schillerndsten Farben zu malen. Nüchtern betrachtet ging es aber auch hier nur um eine symbolische Geste ohne konkrete Folgen. Niemand würde sich beschweren, wenn sich Ostia zukünftig auch offen zu seinem Status als Colonia Civium Romanorum bekennen und sich die Einwohner der Stadt dadurch vielleicht etwas gebauchpinselt fühlen könnten. Auch gegen den zweiten Vorschlag habe ich keine Einwände. Da muss dann nur sorgfältig redigiert werden. Das konnten aber die Scribae gut übernehmen.

    [Blockierte Grafik: https://lh3.googleusercontent.com/-c4PjGOWPPLg/UW0e37tuO3I/AAAAAAAAU8Q/V_2gDYeD-a8/s121/matteidnuqt.jpg]| Marcus Lutatius Frugi


    Frugi nickte bezüglich der Tore zustimmend. Die wichtigsten Tore waren das Tor gen Roma und das Tor zum Hafen. Die anderen beiden Tore waren dabei verzichtbar. Er hielt sich dann aber weitestgehend zurück, da derzeit ale Interessen der Händlerschaft gewahrt blieben, auch wenn die Patrouillenstärke und -regelmäßigkeit noch zu wünschen übrig ließen. In der jetzigen Lage musste man sich aber wohl mit dem zufriedengeben, was möglich war.

    Langsam aber sicher fing sich Ocella wieder. Diese grässlichen Bildern von verwundeten und sterbenden Menschen in der Stadt ließ ihn kurz seine Mitte verlieren, nun schaffte er es aber mühsam wieder, eine angemessene Grundhaltung zu bekommen. Das werde ich tun. sagte er dann auf die Anweisungen des Praefectus bezüglich des Briefs an den Centurio. Willst du den Brief selber unterzeichnen oder soll ich als zuständiger Aedil dies tun? stellte er dann noch eine Frage und war gedanklich schon beim nächsten Thema.


    Dieser Soldat... Er wusste, dass er etwas vergessen hatte. Die ganze Situation lastete schwer auf seinen Nerven und auch seine Automatismen - die Verhandlungen und Gespräche mit Informanten - liefen nicht mehr rund. Zwar war Ocella davon überzeugt, dass der Soldat schnellstens das Weite suchen würde und auch eine großzügige Zuwendung der Stadtkasse ihn nicht davon abhalten würde. Jedoch konnte man ja nie wissen. Er ärgerte sich nun im Nachhinein darüber, dass er kein entsprechendes Angebot gemacht hatte. Und vermutlich würde er auch noch mindestens einen Rüffel, wenn nicht sogar einen weiteren Wutanfall des Praefectus hervorrufen Ich habe ihm bislang noch kein Geld geboten, ich denke aber, dass drei Scribagehälte ausreichen müssten, sollte der Soldat doch noch erscheinen. Der Helvetier senkte den Blick auf die Tabula in seiner Hand, die er sich genommen hatte, um die Anmerkungen des Cassiers zu notieren, und würde nun jede Reaktion des alten Cassiers über sich ergehen lassen.