Beiträge von Titus Helvetius Ocella

    Ein Bote der Curia überbrachte eine Tabula, übergab sie dem Wirt, dass er sie dem Gast Asius übergeben möge, und war dann auch wieder schnell verschwunden.


    Ad
    Asius
    Taberna "Granum et Vennuncula"
    Osta, Italia


    Salve Asius,


    bezüglich deiner Bewerbung zum Scriba Ostiensis wird ein weiteres Gespräch bei Duumvir Iulius Dives stattfinden. Hierzu bitte ich dich, morgen zur dritten Stunde im Atrium der Curia zu erscheinen.


    Vale bene,


    Titus Helvetius Ocella
    _____________
    Aedilis Ostiensis


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    Ocella nickte zustimmend.


    Du hast vollkommen recht. Die Ämter in den Städten orientieren sich teilweise an den Ämter des Cursus Honorum.


    sagte Ocella entspannter. Das war wohl außerhalb Italias nicht so selbstverständlich war, wie hier, sodass er jetzt auch kein Problem hatte, das nochmal auszuführen. Auf die Verbesserung seiner Cousine bei den Begriffen Duumvir und Duovir verzichtete er dann aber.


    Derzeit stehen Planungen für eine gemeinsame Cena in der Casa an. Ich habe dazu den einen der beiden Stadtoberhäupter, den Quaestor und seine Schwester, sowie die Helvetier aus Roma eingeladen. Du bist natürlich auch dabei herzlich Willkommen. Das wäre also eine Möglichkeit sie kennenzulernen. Allerdings habe ich aufgrund der allgemeinen Lage in und um Rom noch keine Zusage. Sollten sie nicht kommen, würdest du sie aber sicherlich auch in Rom aufsuchen können.


    beantwortete Ocella dann die nächste Frage. Im Moment war die Lage im Zentrum des Reiches noch labil und die Informationen flossen nur langsam. Zwar konnten Boten bereits Nachrichten überbringen, inwieweit die dann aber bei den Angeschriebenen auch wirklich zu Kenntnis genommen werden konnten, war eine ganz andere Frage.


    Dann kam die Sprache, unvermeidlich (?!) auf die Casa Helvetia in Rom. Es war auch unter Helvetiern ein pikantes Thema, da es dabei um innerfamiliäre Konflikte ging, die in der Regel auch innerhalb der Familie bleiben mussten.


    Die Casa Helvetia gehört Faustus Milo, dem Enkel des Senators Titus Geminus. Beide weilen im Moment auf dem Landsitz der Gens nahe Misenum. Marcus Commodus und Faustus Milo hegen gewisse Antipathien, sodass Commodus derzeit nicht die Casa der Gens bewohnt und bei unserem gemeinsamen Cousin Tiberius Varus lebt.


    deutete Ocella die Situation nur vage an, unterschlug insbesondere den Kampf um den besseren Platz zum Einzug in den Senat und die Vergabe des Landbesitzes. Solche innerfamiliären Dinge hatten in der Familie zu bleiben und möglichst nicht an andere Familien durchzudringen. Daher hoffte Ocella auch, dass Fausta da nicht weiter drauf eingehen würde, da sie ansonsten wohl ohnehin nicht viel mehr von ihm hören würde.

    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/bentinck2wi0h.jpg]| Sucidavus (Verna/Hortulanus)


    Ja, was wäre passiert, wenn sie jetzt an der Treppe gestanden hätten? Sucidavus wollte sich das gar nicht vorstellen.


    Der Aedil und deine Herrin werden sicherlich noch etwas miteinander reden. Solange bleibst du am besten erstmal hier und ich hole dir etwas zu trinken und danach können wir ins Balneum gehen.


    sagte der Skalve bestimmt und verschwand für einige Moment. Dann erschien er mit einem Becher Wasser und reicht ihn der Sklavin.


    Hier bitte.

    Über die Hauspost ließ Ocella folgende Tabulae an das Officium Duumvirorum sowie den Quaestor Asinius Celer zustellen.


    Ad
    Duumvir Marcus Iulius Dives
    Duumvir Iullus Cassius Hemina minor


    Salvete!


    Ich plane die Einstellung eines Scriba für das Officium Aedilium. Gibt es derzeit organisatorische Gründe, die gegen eine solche Einstellung sprechen? Finanzielle Dinge werden parallel mit Quaestor Asinius Celer abgestimmt.


    Valete,
    T. Helvetius Ocella


    Ad
    Quaestor Potitus Asinius Celer


    Salve!


    Ich plane die Einstellung eines Scriba für das Officium Aedilium. Gibt es derzeit finanzielle Gründe, die gegen eine solche Einstellung sprechen? Organisatorische Gründe werden parallel mit dem Duumvir und dem Praefectus abgestimmt


    Vale,
    T. Helvetius Ocella

    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/bentinck2wi0h.jpg]| Sucidavus (Verna/Hortulanus)


    Sucidavus wunderte sich doch sehr über das Auftreten der Sklavin. Die schien ja richtig durch den Wind zu sein und konnte sich offensichtlich kaum noch auf den Beinen halten.


    Möchtest du vielleicht erstmal was trinken. Der Maiordomus hat bestimmt noch einen Krug Wasser auf seinem Zimmer und einen Becher werden wir auch schon irgendwo auftreiben können.


    sagte er dann mit einer Mischung von Besorgnis und Freundlichkeit. So jedenfalls würde sie vielleicht noch die Treppe runter- oder ins Wasser fallen.

    Ocellas Augen strahlten, als seine Cousine ihm von Alexandria erzählte und er malte sich mal wieder aus, welche Pracht diese Stadt zu bieten hatte. Fausta erzählte derweil mit solch einem Pathos, dass sich der Helvetier einige Augenblicke selbst dort befinden schien. Ja, eines Tage würde er selbst noch dort hin reisen und die Pracht erleben, die die große Hafenstadt in Aegyptus zu bieten hatte. So erging sich Ocella einige Momente in diesem Tagtraum, bevor er sich wieder auf die Erzählungen seiner Cousine konzentrierte.


    Das hört sich atemberaubend an. Alexandria ist sicherlich eine Reise wert und ich hoffe, selbst einmal dorthin reisen zu können.


    sagte er dann staunend. Seinen Reisewillen hatte er natürlich von seiner Mutter geerbt und sie nickte ihm zustimmend zu, als er seinen Wunsch formulierte.


    Bei der Erwähnung des weiteren Karrierewegs in der Stadt, runzelte Ocella dann kurz die Stirn. Wovon sprach sie da? Von Praetoren und Konsuln? Dafür musste er doch erstmal in den Senatorenstand erhoben werden. Er brauchte einige Augenblicke, bis er das Missverständnis wahrnahm und es dann auflöste.


    Nun ja, in den Städten ist die Rangfolge etwas anders. Zuerst bewirbt man sich bei den regelmäßig stattfindenden Wahlen um ein Magistratusamt. Davon gibt es in Ostia drei Stück: einen Quaestor, der für die Stadtkasse zuständig ist, und zwei Aedile. Einer davon ist für die Kontrolle und den Bau öffentlicher Gebäude zuständig, der Aedilis Operum Publicorum, und der andere kümmert sich um die Kontrolle des Marktes und die innerstädtische Sicherheit und wird als Aedilis Mercatuum bezeichnet. Ich habe nach den letzten Wahlen die Aufgaben des Aedilis Mercatuum übernommen.


    erklärte Ocella erstmal den ersten Schritt und trank dann einen Schluck seines Weins.


    Danach hat man die Möglichkeit, in den Ordo Decurionum, also in den Stadtrat, aufzusteigen, indem man ein Honorarium an die Stadtkase überweist. Das habe ich vor kurzem getan, sodass ich mich auch stolz als Decurio der Stadt Ostia bezeichnen darf.


    sagte er dann mit stolzem Lächeln.


    Die Spitze der lokalen Hierarchie sind die beiden Duumvirn, die Decurionen sein müssen und ebenfalls gewählt werden. Diese haben die gesamte Stadtverwaltung unter sich und vertreten die Stadt nach innen und außen. Das wäre für mich dann der nächste Schritt.


    führte Ocella dann auch noch das Duumvirat aus und hoffte, damit alle Unklarheiten beseitigt zu haben. Anderenfalls würde er aber gerne noch Rede und Antwort stehen.


    Hier in Ostia wohnen derzeit keine weiteren Verwandten von helvetischer Seite. Von Sergiern weiß ich jetzt spontan auch nichts, dass muss aber nicht unbedingt etwas bedeuten, da man hier ja auch nicht jeden kennen kann. In Rom lebt vom Ostia-Zweig dann doch Tiberius Varus, ein weiterer Cousin. Hinzukommt noch Marcus Commodus, der ebenfalls in Rom lebt und sozusagen Ostia-Stamm und Roma-Stamm verbindet. Seine Mutter war die Schwester meines Vaters, Helvetia Calvena, sein Vater der verstorbene ehemalige Praefectus Praetorio Lucius Falco. Beide wohnen aber nicht in der Casa Helvetia auf dem Esquilin, sondern in der Stadtvilla von Varus.


    beantwortete Ocella dann abschließend die Frage nach weiteren Familienmitgliedern in und um Roma. Den alteren Senator Geminus und dessen Enkel Milo erwähnte er erstmal nicht, da sich beide ja auf dem Landsitz der Helvetier bei Misenum befanden und ihre Rückkehr nach Rom ungewisse war.

    Macarius schlenderte grade durch das Atrium der Curia, als er jemanden seinen Namen rufen hörte. Er schaute sich schnell um, ob er einen der Magistrate sah, da vor allem der helvetische Aedil so ein Verhalten überhaupt nicht mochte. Die Curia war ein Arbeits- und kein Marktplatz.


    Ah, Asius. Wie lief das Gespräch mit dem Aedil?


    grüßte er den Mann und gab ihm mit Gesten zu verstehen, dass er die Stimme etwas dämpfen sollte.

    Die Nachricht zum Tode der Eltern ihres Gastes nahmen Ocella und seine Mutter angemessen betroffen auf und Ocella gab dies auch zum Ausdruck


    Dann lass mich dir unser Beileid zum Verlust deiner Eltern ausdrücken,.


    sagte Ocella auf die Nachricht zum Tod ihres Vaters und wohl auch dem Tod seiner entfernten Tante Laevina.


    Als Fausta dann seine Einladung angenommen hatte, nickte Ocella und rief nach dem Sklaven Sucidavus, einem etwa mittelalten und kräftigen Mann, der auch umgehend erschien.


    Sucidavus, geleite doch die Sklavin unseres Gastes Sergia Fausta in das Cubiculum mit Blick auf den Hortus. Und danach zeigst du der Sklavin unser Balneum, das den Rest das Tages für ihre Herrin reserviert sein soll.


    ordnete Ocella sachlich an, der Sklave nickte und half der Sklavin, die Kleidertruhe ins Obergeschoss zu tragen (>>>).


    Bevor Ocella dann einen Schluck trank, war es Postumia die einen kleinen Teil ihres Weins zu Ehren der Hausgötter auf den Boden schüttete. Erst dann tranken beide einen Schluck von ihrem Wein, der nach der Einordnung von Fausta tatsächlich ein "Wein ohne Namen" seind dürfte. Zumindest war es kein guter Falerner oder sonst ein Spitzenwein von seinem guten Freund Lutatius Frugi, der die Casa Helvetia stets mit Wein versorgte. Natürlich gehörten neben den Spitzentropfen, auch Alltagsweine in jeden guten Vorratsraum und ein solcher war hier serviert worden. Zwar war dieser nicht gepanscht, aber eben auch kein Spitzenwein "mit Namen".


    Auf deine Ankunft hier in Ostia!


    beantwortete Ocella dann noch den Trinkspruch und schaute sich dann, den Mann an, den Fausta soeben als Träger bezeichnet hatte. Als sie dann von drei Denaren sprach, fiel ihm fast alles aus dem Gesicht.


    Er wollte dir allen Ernstes drei Denare abknöpfen? Das ist ja mehr als die Hälfte eines Wochenlohn für unsere Stadtschreiber... Das war doch wohl nicht dein Ernst?


    sagte er dann mit kaltem Blick zu dem Mann, der nun ziemlich verloren aussah.


    Ich... Ich...


    brachte Tolumnius nur heraus und war erstaunt, wie unverblümt die Frau ihren Verwandten hier anlog. Doch was zählte schon das Wort eines Händlers, gegen das einer Bürgerin aus dem Ritterstand?


    Sei froh, dass wir dir dafür überhaupt was zahlen und dich nicht direkt aus dem Haus jagen. GRIEGO! Der Mann möchte jetzt gerne gehen. Gib ihm drei Sesterzen für seine Arbeit und bring ihn dann nach draußen.


    verfehlte auch die zweite Anordnung des Helvetiers, die er zwar nicht laut aber in deutlich scharfen Ton herausbrachte. ihre Wirkung nicht. Sofort erschien der hispanische Ianitor Griego, gab dem Träger drei Münzen und brachte ihn dann nach draußen. Ohne eine weiteres Wort zu verlieren, folgte Tolumnius dem Ianitor und war froh, dass er überhaupt noch was bekommen hatte. Die Höhe der Entlohnung hatte ihn aber doch überrascht.


    Dann wandte sich Ocella wieder seinem Gast zu.


    Hast du denn schon konkrete Pläne für deinen Aufenthalt hier in Ostia, Fausta? Ansonsten kann ich dir gerne einige Tipps geben, was hier in Ostia sehenswert ist.


    machte der Helvetier dann gleich auch noch ein Angebot. Ostia war sicherlich weder Rom noch Alexandria - von dem Ocella bisher nur gehört hatte -, doch als wichtigste Hafen- und Handelsstadt Italias hatte auch Ostia einiges zu bieten. Natürlich kannte Ocella auch hier die Vorlieben oder Interessen seiner Cousine noch nicht, sodass er auch nicht wusste, was für sie passend wäre. Vielleicht könnte er aber die Haussklavin Dana damit beschäftigen, ein "Frauenprogramm" auszuarbeiten.


    Zudem interessierte sich Ocella auch für Faustas bisherige Heimat. Denn - wie bereits erwähnt - kann Ocella nur aus Geschichten der Händler, die gerne mal übertrieben. Hier hatte er aber nun jemanden sitzen, die längere Zeit dort gelebt hatte und ihm auch sicherlich einiges erzählen könnte.


    Und erzähl mir doch von Alexandria. Ist die Stadt wirklich so prächtig, wie die vielen Geschichten erzählen? Und kennst du auch das Museion oder warst sogar schon mal dort?

    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/bentinck2wi0h.jpg]| Sucidavus (Verna/Hortulanus)


    Der Sklave Sucidavus brachte die Sklavin der Sergia Fausta und half ihr auch dabei, die Truhe in den Raum zu tragen. Oben angekommen öffnete er die Tür zu einem geschmackvoll eingerichteten Cubiculum, dass in der Regel Gästen vorbehalten war.


    Dies ist das Zimmer für deine Herrin. Du selbst kannst im Erdgeschoss eine Kammer im Servitricium beziehen. Das kann ich dir gleich auch noch zeigen. Wenn du hier fertig bist, zeige ich dir dann auch noch das Balneum, das sich ebenfalls im Erdgeschoss befindet.

    Ocella schaute etwas amüsiert. Natürlich musste er erstmal klären, ob er Asius überhaupt einstellen könnte. Deswegen musste er auch mit den Duumvirn und dem Quaestor sprechen, ob es irgendwelche organisatorischen oder finanziellen Hinderungsgründe gab.


    Du wirst in den nächsten Tagen eine Nachricht erhalten, ob du eingestellt wirst. Am Tag danach kommst du dann in die Curia und nimmst deine Arbeit auf.


    erklärte der Aedil sachlich und fuhr dann mit der Antwort auf die zweite Frage fort.


    Ein Scriba der Stadt Ostia verdient zwanzig Sesterzen pro Woche.

    Nachdem die Sergia ihren Wunsch ausgesprochen hatte, machte sich auch schon ein junger Sklave, der sich bisher hinter einer Säule verborgen hatte, in die Küche auf und erschien einige Momente später mit drei Bechern verdünnten Weins. Ocella nickte ihm bestätigend zu und er zog sich wieder zurück.


    Danach hörten sowohl der Aedil, als auch seine Mutter der Sergia interessiert und konzentriert zu. Postumia nickte bei einigen Namen verstehend.


    Helvetius Sulla, Helvetia Elva und Helvetia Laevina. Die Hispanianer also. Ihr beide dürftet also Cousin und Cousine sein.


    stellte sie dann nüchtern mit einem Nicken zu Fausta und einem kurzen Blick zu ihrem Sohn fest und klärte dabei dann auch noch die offene Frage des Verwandtschaftsverhältnisses. Bei den vebliebenen Helvetiern in Ostia hatte es sich eingebürgert, die abgewanderten Helvetier zu kennzeichnen und hatten sich, einfacher Weise, dafür entschieden sie nach jener Region zu benennen, wohin sie ausgewandert waren.


    Deine Mutter kenne ich sogar noch von mehreren kurzen Aufenthalten hier in Ostia. Und schließlich ist sie dann nach Aegyptus gegangen und hat dort deinen Vater kennengelernt?


    fügte Postumia noch hinzu und überließ dann wieder ihrem Sohn die Gesprächsführung. Er selbst dürfte weder Laevina, noch irgendeinen anderen von den Hispanianern kennen.


    Dann hast du ja einen weiten Weg hinter dir. Wenn du möchtest, kannst du erstmal einige Tage hier in Ostia bleiben, um dich von den Strapazen der Reise zu erholen, bevor du nach Rom weiterreist.


    lud Ocella dann von der Idee des Familienzusammenhalts geleitet die Sergia ein, erstmal in der Casa zu Gast zu sein. Nach Rom war es nicht weit, vielleicht ein bis zwei Tagesreisen, je nachdem wie man reiste, und eine Pause tat nach solch langen Reisen ja auch immer gut.


    Dann wanderte sein Blick wieder zu ihren zwei Begleitern und er musterte sie erneut.


    Möchten deine Sklaven vielleicht auch etwas trinken?


    fragte er dann in neutralem Ton. Es gab ja bekanntlich zwei Sorten von Römern. Die einen, die ihren Sklaven einen gewissen Respekt entgegenbrachten und sie wie Menschen behandelten, so wie es in der Casa Helvetia derzeit der Fall war. Und jene, die den Status der Sklaven ernst nahmen und sie wie Tiere oder sogar Gegenstände behandelten. Dazwischen gab es sicherlich eine große Grauzone, aber Ocella konnte ja nicht wissen, wie seine Cousine dazu stand.

    Einige Augenblicke später erschien der Aedil in Begleitung seiner Mutter Pinnia Postumia. Er selbst war weniger vertraut mit den einzelnen Verwandtschaftsbeziehungen über seinen Großvater hinaus, sodass seine Mutter wahrscheinlich an dieser Stelle mögliche Missverständnisse sofort würde ausräumen können.


    Salve... Sergia!


    grüßte der Aedil daher erstmal seinen Gast förmlich, aber freundlich und betrachtete dann sowohl ihre Begleiterin, als auch den Mann neben der Truhe genauer. Der zweitere kam ihm sogar irgendwie bekannt vor. Zuordnen konnte er ihn aber noch nicht.


    Ich begrüße dich herzlich in der Casa Helvetia. Darf ich dir zudem meine Mutter Pinnia Postumia vorstellen. Nimm doch bitte Platz und erzähl mir, was dich nach Ostia bringt.


    deutete er dann zuerst auf seine Mutter und dann auf die Sitzecke zu seiner linken. Er selbst und seine Mutter setzten sich bereits.


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/hollyu4u8o.jpg]| Pinnia Postumia


    Dann ergriff auch schon Postumia das Wort.


    Salve, Sergia. Dürfen wir dir etwas zu trinken anbieten? Wasser oder verdünnten Wein?

    Ocella nickte dem Duumvir zu und erhob sich dann von seinem Platz. Kurz ließ er seinen Blick über die Reihen der Decurionen schweifen und ergriff dann das Wort.


    Werte Decurionen!


    holte sich Ocella zuerst mit lauter Stimme die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Decurionen und fuhr dann fort.


    Die Stadtverwaltung sorgt derzeit dafür, dass die Sicherheit der Stadt selbst garantiert wird. Einige von euch werden bereits zu Kenntnis genommen haben, dass die Stadtverwaltung ihre Liktoren zu den Toren entsandt hat, um den Eingang in die Stadt zu begrenzen. Auch werden derzeit Patrouillen von Liktoren übernommen.


    Ocella machte eine kurze Pause, die sofort von einem kritischen Decurio genutzt wurde.


    Dafür sind die Liktoren aber gar nicht zuständig!


    Ocella bedachte ihn mit einem Freundlichen nicken.


    Der werte Decurio hat natürlich Recht. Und deswegen wird die Stadtverwaltung nun auch Handeln und bessere Lösung vorstellen. Die Stadtverwaltung plant die Einrichtung einer Bürgerwehr bestehend aus Freiwilligen aus der Stadt.


    verkündete der Aedil dann den Plan der Stadtverwaltung, der umgehend für Gemurmel und teilweise auch Zwischenrufe sorgte. Erwarteterweise.


    Dieser Schritt ist notwendig und wird auch weiterhin sicherstellen, dass die Tore bewacht und Patrouillen in die Stadt entsandt werden können. Die Ausbildung dieser Bürgerwehr soll durch die Liktoren erfolgen, die, wie ihr alle wisst, umfangreiche Nachkampferfahrungen vorweisen können und diese auch an die Freiwilligen weitergeben können.


    führte der Aedil mit fester Stimme aus und ließ sich dabei auch nicht durch die Zwischenrufe aus dem Sprachrhytmus bringen. Denn diese nahmen immer mehr zu.


    Wie viele sollen das werden?


    Alle Freiwilligen sind doch schon in den Legionen!


    Eine Privatarmee für die Stadtverwaltung! Unglaublich!


    Der Aedil bedachte die Decurionen mit ernstem Blick und schaffte mit der Anhebung seiner Stimme wieder für Aufmerksamkeit.


    Für das Funktionieren einer solchen Bürgerwehr sollten nach Berechnungen der Stadtverwaltung 120 Freiwillige reichen.


    120 Mann! Viel zu viel!


    Und wie lange soll diese Privatarmee bestehen?


    Ocella atmete tief durch.


    Natürlich... Natürlich ist dies nur eine Übergangslösung bis wieder eine reguläre Militäreinheit nach Ostia entsandt wird. Sollten wir uns aber nicht dafür entscheiden, hätte dies katastrophale Auswirkungen auf die Sicherheit unserer geliebten Heimatstadt! Es liegt nun an uns, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen und dazu gehört mit Sicherheit die vorübergehende Einrichtung einer Bürgerwehr!


    endete der Duumvir. Vaticanus hatte im Vorhinein bereits dafür gesorgt, dass die Schlussworte des Aedil bei den Unterstützern der amtierenden Magistraten bekannt war und so taten diese nun, als sich der Aedil wieder setzte, mit Applaus und Zwischenrufen auch ihre Unterstützung kund.


    Sehr richtig!


    Für die Sicherheit unserer Heimatstadt!

    Nun gut, die Taberna ist sicherlich eine Übergangslösung. Mit deinem ersten Gehalt solltest du dich aber um eine eigene kleine Wohnung oder zumindest um eine Kammer in einer Insula bemühen. Auch hier kann dir die Stadtverwaltung gegebenenfalls unter die Arme greifen.


    kommentierte der Aedil dann die Aussagen zur Wohnungssituation. Unter Umständen gäbe es ja noch eine Kammer irgendwo in einer städtischen Insula aber zuerst sollte sich der Mann schon selbst darum kümmern. Schließlich ging es ja auch immer ein bisschen um Eigeninitiative. Und es war auch mit einem sicheren Scribaeinkommen auch nicht allzu schwer eine Unterkunft zu finden.


    Die Informierung der Amtsträger übernehme ich selbst. Da brauchst du dich nicht drum zu kümmern. Ich würde dich dann informieren, sobald eine letzte Entscheidung hierzu getroffen ist. Gibt es noch Fragen von deiner Seite?


    schloss der Aedil dann und klappte die Akte vor sich schon wieder auf, um sich nach dem Gespräch wieder an die Arbeit machen zu können.

    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/stieren56bqa.jpg]| Griego (Ianitor)
    Am Abend der Cena in der Casa Helvetia herrschte natürlich größtmögliche Disziplina. Griego, der Ianitor hatte sich herausgeputzt und erwartete die Gäste. Da es bislang noch keine Nachrichten aus Rom gab, standen auf der festen Gästeliste der Duumvir Iulius sowie der Quaestor Asinius mit Familie. Als mögliche Gäste wurden zudem noch die Helvetier aus Rom, Tiberius Varus und Marcus Commodus darunter vermerkt, damit die Tür auch weiterhin besetzt wäre, selbst wenn die festen Gäste bereits angekommen waren.


    So öffnete Griego die Tür, erkannte die Gäste sofort, da er sie ja noch von einigen Wahlkampfgesprächen kannte, und begrüßte sie sofort höflich.


    Salvete, Duumvir Iulius, Quaestor Asinius, Asinia. Bitte folgt mir ins Atrium. Der Aedil Helvetius erwartet euch bereits.


    Er nickte jedem freundlich zu, machte platz, damit die drei eintreten konnten, schloss die Tür und geleitete sie dann ins Atrium. >>>

    Wahrscheinlich ebenso verunsichert, wie seine Gesprächspartnerin, stand Ocella immer noch so, wie er hereingekommen war. Ihm war bislang noch kein Platz angeboten worden und so, wie sich das Gespräch grade entwickelte, würde dies auch nicht mehr passieren. So passte sich der Aedil so gut es ging der Situation an und antwortete dann auf die Aussagen der Quintilia.


    Ich danke dir für deine Informationen, Quintilia. Wir werden uns bemühen, die Senatoren ausfindig zu machen, um sie über die Verhaftung deines Verlobten zu informieren.


    führte Ocella aus. Er musste wohl grade das Bild des steifen, emotionslosen Bürokraten bestätigen, obwohl das eigentlich gar nicht seinem Naturell entsprach und erst recht nicht seine Intention war.


    Wenn du aber deine Entscheidung getroffen hast, bleibt mir nicht mehr, als dir alles Gute zu wünschen. Mögen die Götter dich und deinen Verlobten beschützen.


    schloss der Aedil schließlich und würde sich dann wohl gleich verabschieden, wenn die Quintilia nicht doch noch ein Anliegen hätte.

    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/stieren56bqa.jpg]| Griego (Ianitor)


    Der Ianitor blickte nochmal zum Träger mit der schweren Truhe und schaute dann zu der Frau die grade das Wort ergriffen hatte und die Standesabzeichen des Ordo equesters trug. Wenn sie also nun sagte, dass sie irgendwie mit dem Aedil verwandt sei, sollte ihm das recht sein.


    Dann tretet bitte ein und folgt mir ins Atrium.


    sagte der Hispanier ebenso freundlich, wie beim ersten Mal und führte die Gäste dann ins Atrium. >>>