“Nun“, begann Atticus etwas gedehnt und rang nach den richtigen Worten. “Eigentlich habe ich dich zu diesem Rennen heute eingeladen, weil die Factio Albata einen weiteren Fahrer braucht. Von den Fahrern, die momentan eine Factio suchen, bist du einer derjenigen mit der größten Erfahrung. Allerdings auch nur solche aus Trainingsrennen. Und bei keinem dieser Rennen bist du besonders herausragend gefahren.“ Da half es nicht, irgendetwas schön zu reden. Das gesamte Rennen heute über war Athenodorus nie besser als auf dem vorletzten Platz gewesen. Da gab es schlicht nichts, was man schönreden hätte können.
“Ich wäre dennoch bereit, dir bei der Albata eine Chance zu geben, wenn du dies auch möchtest. Aber aufgrund deiner Leistungen fürchte ich, dass das Angebot der Albata nicht allzu hoch ausfallen wird. Aber ich dachte, ich frage erst einmal umgekehrt und frage dich direkt, was du dafür verlangen würdest, fortan für die Albata zu fahren?“
Beiträge von Titus Pompeius Atticus
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Wie versprochen wurde der erste inspiziert und durfte danach gehen. “Tja, der Rest von euch muss wohl nochmal üben!“ rief Grisuix, als auch der letzte wieder angezogen war und in der Reihe stand. “Also üben wir noch einmal, für denselben Einsatz. Derjenige, der die Aufgabe am schnellsten korrekt meistert, kann gehen. Auf mein Kommando zieht ihr also Gürtel und Kettenhemd aus, legt es vor euch auf den Boden, macht eine Kniebeuge, zieht danach Kettenhemd und Gürtel wieder an und steht stramm.
AGETE!“
Und danach wieder. Und wieder. Irgendwann würde wohl auch der ungeschickteste die Aufgabe meistern. Oder eben hungrig bleiben.
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Heute leider unerwartet nicht schreibfähig
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Der Optio halt auf seine altbewährte Weise mit dem Stock nach bei denjenigen, die sich allzu ungeschickt anstellten. Schließlich aber waren alle Tirones von ihrem Kettenhemd befreit. Einigen konnte man die Erleichterung regelrecht ansehen.
Grisuix schüttelte angesichts der hier gezeigten Leistung nur den Kopf. Er würde noch viel arbeiten müssen, bis er diese Truppe hier zu Vigiles geschliffen hatte.“Grauenvoll. Ihr seid wackelige, jammernde Mädchen. Aber ich mach schon noch Vigiles aus euch. Vielleicht hilft ein Anreiz. Wenn ich den Befehl gebe, werdet ihr euer Kettenhemd wieder anziehen. Der erste, der es korrekt angelegt hat, kann zur Mensa und essen und trinken.
Tirones! Kettenhemd anlegen!“
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Heute würde gefeiert werden! Atticus hatte, wie versprochen, schon am Morgen ein geschlachtetes Schwein zur Casa Accia bringen lassen, nebst seinem halben Hausstand, der wohl samt und sonders für seine Köchin zu arbeiten schien. Aber er hatte es Callistus versprochen und Versprechen musste man schließlich halten. Auch hatte er es sich nicht nehmen lassen, zwei Fässer Cervisia aus seiner neu erstandenen Brauerei anliefern zu lassen. Allerdings hatte er nicht die geringste Ahnung, was seine Köchin und die der Casa Accia daraus wohl alles zaubern würden. Im Grunde war es ihm auch egal, seine Gourmet-Fähigkeiten beschränkten sich auf 'Is' lecker' und 'Is nich' so lecker'.
Am Abend also sammelte er seine Freunde ein, so dass sie gemeinsam bei der Casa Accia am Esquilin aufschlugen. Atticus hatte gesagt, dass alle leger kommen sollten, und die meisten hatten das auch ernst genommen. Nur Caius Nonius Sparsus hatte übertrieben viele Ringe und Armreife an und hatte sich daher auf dem gesamten Herweg schon den Spott seiner Freunde gefallen lassen müssen.
An der Casa Accia zeigten sich natürlich alle angemessen beeindruckt, als sie das Haus betraten. Atticus ging auch sofort auf seinen Freund zu, um ihm in einer bärigen Umarmung einmal auf die Schultern zu klopfen. Immerhin war das ja hauptsächlich seine Einstandsfeier zu seiner Wahl zum Vigintivir. “Schick hast du's hier, Callistus. Vor allem die Blümchen“, feixte Atticus grinsend und drehte sich dann seinen Freunden zu, um diese vorzustellen.
“An der Rostra kamen wir ja nicht wirklich dazu. Aber der schwarzhaarige Bär hier ist Manius Salvius Brutus, mein Milchbruder.“ Da die meisten Menschen eine Amme hatten und selbige ja nur dann stillen konnten, wenn sie ein etwa ein Jahr älteres Kind hatten, verzichtete Atticus auf die Erklärung, was denn ein Milchbruder war. Den hatte schließlich fast jeder. “Der Strich in der Landschaft ist Aulus Musonius Minor, passionierter Trommelspieler, passionierterer Würfelkönig und Klassenkamerad früherer Zeiten. Und der Herr mit dem Faible für Schmuckwaren ist Caius Nonius Sparsus, von dem ich nicht die geringste Ahnung habe, wie der eigentlich zu uns gestoßen ist.“
“Klassisch zugelaufen“, meinte Sparsus grinsend und nahm einen Schluck Mulsum. Atticus hatte vor lauter Vorstellerei und Begrüßerei vergessen, selbst einen Becher zu nehmen, holte das aber jetzt nach. “Auf den Decemvir!“ gab er dann auch einen Trinkspruch zum besten und nahm ebenfalls einen Schluck. -
Und so ließ Grisuix sie Runden laufen, wieder und wieder, bis der erste aus der Reihe torkelte und sich übergeben musste. Erst dann kam ein für die übrigen erlösendes “In aciem venite!“ über den Hof gedonnert.
Während die Tirones am laufen waren, war das Schwein immer unruhiger geworden. Bald schon folgten erste Ausbruchsversuche aus dem einfachen Pferch, die aber zum Scheitern verurteilt waren. Als die Tirones langsam aber sicher wieder in eine Reihe torkelten und verschnauften, hatte sich ein panisches und schmerzerfülltes Quieken zu dem übrigen hinzugesellt.
Grisuix schritt die Reihe seiner Tirones ab und begann wieder zu reden. “Na, nett, so ein Kettenhemd, nicht? Es macht schon ordentlich etwas her, verwandelt auch den dünnsten Lauch auf einmal in einen ernstzunehmenden Soldaten. Es schützt euch vor Stichen, es schützt euch vor Schlägen, und überhaupt wird sich jeder zweimal überlegen, euch anzugreifen, wenn ihr so in offizieller Uniform als Vigil zu erkennen seid. Doch irgendwie hab ich das Gefühl, dass dem Tiro Caius da drüben trotzdem etwas schwer auf dem Herzen liegt, dass er uns mitteilen möchte. Optio, hol mir den Tiro Caius her, damit alle seinen Einwand sehen können.“
Der Optio zeigte auf zwei Tirones, die ihm helfen sollten, und mit einem Strick bewaffnet war das Schwein auch schnell eingefangen. Als der Pferch sich öffnete, mussten die Rekruten das Seil ordentlich festhalten, damit das Schwein nicht gleich ausbüchste. Denn auch die scheinbar gewünschte Freiheit brachte keine Erlösung für das Tier, das scheinbar einfach nur fliehen wollte und nicht wusste, wovor.
“Hmm, scheinbar ist unserem guten Caius sein Kettenhemd irgendwie unangenehm. Vielleicht sollten wir einmal gnädig sein, und ihn davon befreien?“
Ein einfacher Wink genügte, und der Optio öffnete die Riemen, die das Kettenhemdstück festhielten. Mit einer schnellen Bewegung zog er es auch gleich ab und warf es auf den Boden neben das Schwein, dessen Rücken nun sehr anschaulich den Grund für die Panik des Tieres offenbarte.
Ein feuerrotes Muster zog sich über den Rücken, wo das Metall die Haut berührt hatte. Wenn man genau hinsah, konnte man einzelne Kettenglieder darauf erkennen, die sich als schmerzhafte Rötungen und kleine Brandblasen überall in die Schweinehaut gefressen hatten.
“Seht es euch gut an, Tirones! Euer Kettenhemd schützt euch vor Schwertern, Messern, Äxten, Keulen, Knüppeln, Fäusten, die besseren sogar vor Pfeilen. Aber es schützt euch nicht vor Feuer. Auch, wenn ihr nur in der Nähe eines Brandes seid und nicht direkt im Feuer steht, heizt sich der Stahl auf und speichert die Hitze tief in sich. Auf Patrouille ist es also clever, ein Kettenhemd zu tragen. Aber wenn es ans Löschen eines Feuers geht, dann zieht das verdammte Ding dazu aus! Denn wenn eure Tunika anfängt, zu brennen, ist es zu spät dazu. Wenn sich die einzelnen Glieder verbiegen und verschmelzen, ist es zu spät dazu. Dann werdet ihr in eurem schicken, neuen Kettenhemd ganz einfach geröstet.Mal schauen, wie schnell ihr seid. KETTENHEMD AUS!“
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Wenn Atticus gewusst hätte, dass seine Antwort als barsch empfunden werden würde, hätte er sich wohl anders ausgedrückt. Aber er wusste es nicht, und für ihn war sein klares Bekenntnis zu dieser Idee eigentlich nur positiv, daher dachte er sich nichts weiter dabei und verabschiedete sich auch wieder freundlich von Annaeus Florus. “Vale! Bis spätestens zum nächsten Rennen!“
Und dann ging es auch schon zu den Fahrern, ehe diese zusammenpackten und noch auf die ein oder andere Cervisia verschwinden konnten.
“Athenodorus? Wenn ich mit dir sprechen könnte? Und Archytas, wenn du so nett wärest und warten würdest, mit dir würde ich gerne im Anschluss sprechen“, machte er sich bei den Wagen bemerkbar in der Hoffnung, die beiden angesprochenen Wagenlenker stimmten zu. -
“Denkt ihr, ihr bekommt die Sachen, um ein Nähkränzchen zu veranstalten? Klappe halten, anziehen, und zwar zackig!“ herrschte Grisuix die Rekruten an, als diese wieder ins Labern abdrifteten, als wären sie hier an der Ausgabestelle eines Wohltätigkeitsvereins.
Während diese sich anzogen, beförderte sein Optio ein kleines Schwein in den Hof. Nicht nur irgendein Schwein, nein, dieses hier trug ebenfalls Kette. Irgendjemand hatte sich die Mühe gemacht, ein ordentliches Kettenstück zu knüpfen, das den Rücken des Tieres bedeckte und von zwei angenähten Lederriemen um Hals und Bauch gehalten wurde.
Während die Tirones sich langsam in Vigiles verwandelten, fing Grisuix an zu erzählen. “Menschen und Schweine sind recht ähnlich. Ähnlich groß, ähnlich empfindliche Haut, manche riechen sogar gleich. Nachdem ich die interessanten Dinge nicht an Tirones zeigen soll, wird das hier der freiwillige Tiro sein, der euch die spaßigen Aspekte am Vigil-Leben beibringen wird. Nennen wir unseren neuen Freund Caius.“Der Optio führte das Schwein in ein vorbereitetes Gatter, in dem auch eine große Kohlenpfanne stand. Ein paar Schläge von Feuerstein auf Eisen, und schon fing darin ein munteres, kleines Feuer an zu brennen. Das Schwein schreckte naturgemäß davor zurück, als es aber merkte, dass das Feuer nur in der Schale war und ihm nichts anhaben konnte, beruhigte es sich wieder und suchte den Boden nach Fressbarem ab.
“In aciem venite!“, erfolgte auch sogleich wieder der Befehl, sich in einer Reihe aufzustellen, sobald auch nur die ersten einigermaßen angekleidet waren. Sofort ging auch der Optio wieder los, die Trödler zu etwas mehr Eile mit seinem Optiostab anzutreiben.
“Na, fühlt sich gut an, das Gewicht, hm? Damit ihr es so richtig zu schätzen wisst, werden wir uns nun ein wenig bewegen. CURSIM, PERGITE!*
Und so leitete der Optio sie rund herum auf dem Übungsplatz in beständigem Laufschritt.
Sim-Off: *Im Laufschritt, Marsch!
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Annaeus Florus Minor hatte anscheinend einige Ideen zum Rennsport, die Atticus natürlich gerne aufnahm. “Wenn du etwas in diese Richtung organisieren willst, dann gerne! Ich finde es gut, wenn die Sodales eigene Initiative zeigen. Du musst nur aufpassen, dass du nicht mit dem neuen Wagenrenngesetz in Konflikt kommst und das ganze vernünftig anmeldest. Wenn du Hilfe brauchst, kann ich auch gerne mithelfen.“
Zwar verstand Atticus jetzt nicht so ganz, was es der Albata brachte, wenn nur die factiolosen miteinander fuhren, aber wenn Annaeus Florus da von seinem Vorschlag überzeugt war, sollte er ihn gerne umsetzen.Bei der anderen Frage war Atticus aber nicht ganz so begeistert. “Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, aber ich würde da gerne alleine verhandeln. Sonst ist das so eine Mauer gegenüber den Fahrern, du verstehst? Ich verhandle lieber eins zu eins, das finde ich ein wenig offener.“ Atticus hatte ja wirklich nichts gegen Annaeus Florus. Aber da die Factio Albata weitestgehend pleite war, würde er wieder mit seinem privatkapital verhandeln, und das tat er wirklich lieber alleine.
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“Ihr seid echt der dämlichste Haufen, den ich in meiner Laufbahn je gesehen habe. LINIE HAB ICH GESAGT, ABER ZACKIG!“ Grisuix stand da wie das berühmte Donnerwetter, während sein Optio die Reihe entlanglief mit seinem langen Optiostab und dem ein oder anderen damit einen wenig zärtlichen Schlag vor die Brust verpasste, um ihn ein Stück nach vorne oder nach hinten zu bugsieren, je nachdem, wie sie standen. Nachdem die ersten paar Mann einen Stoß erhalten hatten, bemühten sich die nachfolgenden schon selbständig um eine geradere Ausrichtung ihrer Linie, ehe der Optio bei ihnen ankam.
Schließlich standen sie alle, und der Optio gesellte sich wieder zu seinem Centurio.“Als ihr herkamt, da wart ihr Gerber, Schuster, Tagelöhner, Libertini, Peregrini, wahrscheinlich haben wir hier auch den ein oder anderen Dieb oder Hurenjungen.
Das war, bevor ihr hier durch dieses Tor kamt und euch zu den Vigiles verpflichtet habt. Denn wenn ich mit euch fertig bin, dann werdet ihr im Feuer geschmiedeter Stahl sein. Ihr werdet Vigiles sein, die Wächter der Nacht.
Wir haben keine so schnieken Paraden wie die Praetorianer und stolzieren auch nicht umher wie die Urbaner. Aber wenn die Götter Blitze auf diese Stadt schleudern und Häuser wie Spielzeuge zusammenbrechen, dann rücken wir aus. Wenn die Praetorianer sich verschanzen und die Urbaner sich vor Angst einscheißen, dann rücken wir aus. Wenn alle Menschen panisch wegrennen, dann rücken wir aus.
Unser Feind heißt Feuer, unser Feind heißt Einsturz, unser Feind heißt Flut, unser Feind heißt Verbrechen. Und wenn ich mit euch fertig bin, dann wisst ihr, wie ihr jeden einzelnen davon bekämpfen könnt. Und wenn einer von euch anfängt, deshalb zu heulen wie ein Mädchen und lieber wieder zurück zu seiner Mami will, werde ich ihn höchstpersönlich filetieren! Die Zeit, zu heulen und sich zu verkriechen, die ist vorbei!“
Sein Optio neben ihm kommentierte die Rede mit einem herzhaften “HUAH!, von dem offensichtlich erwartet wurden, dass die Rekruten dieses ebenso lautstark wiederholten.
Erst danach fuhr Grisuix fort. “Aber noch seid ihr ein absolut trauriger Haufen. Deshalb werden wir euch als erstes einmal einkleiden. Ad dextram, pergite!*“
So leitete der Centurio die Mannschaft unter Hilfe seines Optios zunächst zur Rüstkammer. Dort ließ er die Tirones wieder in Reihe antreten und vom dort wartenden Vigil erst einmal einkleiden: Dunkle Tunika, Kettenhemd, Gürtel, Helm, Caligae. Keine Waffen, denn zum einen waren das hier noch Anfänger, die erst die Ausbildung dafür brauchten, und zum zweiten war das offene Tragen von Waffen tagsüber auch den Vigiles zunächst einmal verboten.
Sim-Off: *“Rechts schwenkt, Marsch!“
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Das war schlecht. Atticus hatte gehofft, dass sich die viele Trainiererei wenigstens ein bisschen ausgezahlt hätte. Aber Fortuna schien die Albata einfach zu hassen, anders war das schon fast nicht mehr zu erklären. Platz drei und vier, das war enttäuschend.
Noch enttäuschender aber war die Leistung von Athenodorus gewesen, den Atticus eigentlich als Ersatz für Pepe hatte rekrutieren wollen. Der war heute außerordentlich schlecht gefahren und weit abgeschlagen auf dem vorletzten Platz gelandet, ohne auch wenigstens zwischendrin einmal irgendetwas brauchbares zu zeigen.“Salve, Annaeus. Was ich gesehen habe, war, dass wir noch sehr viel mehr trainieren müssen. Heute war irgendwie ein verdammt schlechter Tag. Einzig Archytas war für einen Neuling wirklich gut.
Ich werde mich auch gleich zu den Fahrern begeben. Eigentlich wollte ich ja Athenodorus für uns gewinnen, aber... wenn der uns nicht erheblich beim Preis entgegen kommt, sehe ich da eigentlich keine Verwendung für ihn, so schlecht wie er gefahren ist.“ -
Nachdem er von Grisuix über seine Stellung hier in der Castra noch einmal eindringlich aufgeklärt worden war, hielt sich Atticus eher im Hintergrund, als die Grundausbildung der neuen Tirones startete. Er ging mit Pontus an seiner Seite am Rand des Innenhofs entlang und untersuchte den Zustand seiner Castra und blieb nur bisweilen stehen, um zu den Übungen zu blicken. So konnte er zwar alles hören und bei der ein oder anderen Übung auch zusehen, wurde aber definitiv nicht mit einem Rekruten verwechselt.
Grisuix aber stand wie ein Bär inmitten des Innenhofes und brüllte den ersten Befehl des Tages: “Tirones! In aciem venite!*“
Sim-Off: *In einer Reihe nebeneinander antreten
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Sim-Off: Ne, Ausbildungs-Thread mache ich gleich im Anschluss noch im Innenhof auf. Deine Unterkunft kannst du dir als Thread auch selber öffnen. Hier im Thread kommt dann mehr das allgemeine rein, falls mal in der Castra was ist.
“Gut, dann weggetreten“, entließ Atticus den neuen Rekruten und war doch mächtig stolz auf sich. Sein erster, richtiger Befehl.
Als der Mann außer Hörweite war, wandte er sich immer noch grinsend an den Centurio. Immerhin musste er dem noch von seinem genialen Einfall erzählen. “Wir haben ja auch sicher noch mehr frische Tirones, oder? Wenn die ihre Grundausbildung jetzt machen, kann ich doch einfach gleich mitmachen, nicht?“
Er hielt das für eine ausgezeichnete Idee. Zumindest die paar Sekunden lang, die er brauchte, um zu realisieren, dass das Gesicht von Grisuix nicht aus Gewohnheit so streng dreinblickte, sondern dieser Blick tatsächlich ihm galt.
“Tribun, wenn ich offen sprechen darf?“ fragte Grisuix auch gleich nach.
Atticus wurde ernster und ahnte schon, dass seine Schlussfolgerung wohl weniger logisch war, als er gedacht hatte. “Ja, bitte.“
Grisuix faltete die Hände vor seiner Brust und begann nach einem kurzen Augenblick des Nachdenkens. “Das hier sind die Vigiles. Und ein kommandierender Offizier wie ein Tribun ist hier eine machtvolle und schreckliche Position. Ein Mann, den man respektieren und fürchten muss. Der alles weiß und alles kann.
Wenn ein Feuer ausbricht, hat der Tribun nicht lange Zeit, zu überlegen, was nun das richtige ist. Ein Tribun wird auch desöfteren Männer in den Tod schicken, wenn sie löschen. Es werden Männer auch schlimm verbrannt werden, erblinden, ersticken oder bei Patrouille erstochen werden.
Deshalb müssen sich die Männer darauf verlassen, dass ihr Kommandant im Zweifelsfall viel mächtiger ist als alles, was ihnen da draußen begegnen kann. Deshalb müssen sie immer vor dem Tribun Respekt haben. Der Tribun weiß immer, was zu tun ist. Vor allen Dingen dann, wenn er es nicht weiß.
Deshalb befiehlt der Tribun. Er schlägt nicht vor, er befiehlt. Und der Tribun rennt nicht mit den kleinen Tirones zur Belustigung seiner Männer über den Platz und schleppt Wassereimer. Er stürzt nicht, er schnauft nicht, er schwitzt nicht.
Wenn du etwas dazulernen willst, dann kannst du bei der Grundausbildung selbstverständlich die Aufsicht führen. Aber du wirst nur dann bei irgendeiner Übung teilnehmen, wenn du absolut sicher bist, dass du sie besser als jeder der Männer vor dir beherrscht. Denn kein einziger von ihnen darf auch nur für eine Sekunde den Respekt vor dir verlieren. War das verständlich, Tribun?“Atticus schluckte. Seine Idee war recht offensichtlich wirklich nicht allzu clever gewesen. Und eigentlich hätte er es auch besser wissen sollen. Wenn er jetzt aber so zerknirscht war, wie er war, dann würde er wohl wieder alles falsch machen.
Respekt war eine sehr zweischneidige Sache. “Ja, Centurio. Ich werde es beherzigen.“ Atticus bemühte sich, dabei möglichst aufrecht zu stehen. Diese Rolle als Befehlsgewalt war noch recht neu. Er konnte nur hoffen, dass er sehr schnell da hineinwachsen würde. -
Grisuix nahm das Schreiben zackig entgegen und überflog den Brief, den er dann mit einem “Tribun“ auch an Atticus weiterreichte. Atticus nahm den einsatzbefehl und las ihn auch nochmal. Ein Neuling! Das war doch eigentlich perfekt, denn wenn dieser die Grundausbildung nun von vorne durchlief, dann könnte er selbst doch einfach mitmachen?
“Gut. Ich teile dich der ersten Centurie zu. Die Grundausbildung beginnt morgen früh zur hora secunda hier im Hof.
Die Unterkünfte der ersten Centurie sind... ähm“, Atticus sah auf, um sich zu orientieren. Es war ja auch sein erster Tag! Grisuix nickte mit dem Kopf in eine Richtung, wofür Atticus auch dankbar war. “Genau, dort drüben. An den Türen sind Tafeln, die darüber Auskunft geben, wer in welchem Contubernium schläft. Suche eines, das noch nicht vollständig ist, und richte dich dort ein. Noch Fragen?“
Atticus hoffte, dass keine Fragen bestanden, denn er selber wusste sicher nicht alle Antworten. Aber im Grunde war es hier wie überall sonst im Militär: Im Zweifelsfall einfach der übrigen Herde folgen. -
Wenngleich Pheidon seinen Spitzenplatz nun endgültig eingebüßt zu haben schien, war sein purpurner Kollege Menekles umso entschlossener, den Sieg für seine Factio zu erringen. Nachdem er nun an der Spitze war, trieb er seine Pferde noch weiter an, um diesen Platz auch zu verteidigen.
Lusorix von der Albata heftete sich an seine Fersen, kam aber nicht ganz hinterher. Dahinter verlor Pigor Secundus seinen dritten Platz wieder an Pheidon, der den Spitzenplatz zwar nicht halten konnte, aber noch genug Kampfgeist hatte, um die Spitze mitfahren zu wollen.
Mastanabal hielt sich weiter auf Platz fünf, war aber für das Spitzenfeld nach wie vor keine Gefahr mehr. Allerdings hielt er die factiolosen Fahrer erfolgreich hinter sich, und so blieb Archytas vor Tamos und Athenodorus auf den letzten Plätzen.Schließlich ging es so in die letzte Runde. Menekles von der Purpurea fuhr nach vorne davon, uneinholbar für alle anderen und sicherte sich so den ersten Platz. Im Kampf um Platz zwei lieferten sich Lusorix und Pheidon ein heißes Gefecht, das in der letzten Kurve schließlich der purpurne Fahrer für sich entscheiden konnte. Lusorix wurde so auf den dritten Platz verbannt, noch vor seinem Kollegen Pigor Secundus. Dahinter kam Mastanabal, der diesen fünften Platz trotz der Schwierigkeiten mit seinem Wagen verteidigen konnte.
Zuletzt rollten die Factiolosen über die Ziellinie. Archytas, der ein beachtliches Rennen gefahren war, kam letzten Endes nur auf Platz sechs, während der eigentlich schon recht erfahrene Athenodorus einen enttäuschenden siebenten Platz hinnehmen musste. Das Schlusslicht bildete der junge Tamos, der in diesem Rennen kaum herausgestochen war. -
Es war Pontus, der den Neuankömmling als erstes bemerkte. Wie jeder Hund reagierte er auf die Menschen, die Angst vor ihm hatten, am deutlichsten. Er betrachtete den Mann aufmerksam, schnüffelte und gab schließlich einen unterdrückten, halblauten Wruff von sich, weil der Mann stehen blieb und nicht weiterging.
Atticus sah also von dem Centurio auf in Blickrichtung des Molossers und bemerkte so Feras. Pontus bekam ein beruhigendes Schulterklopfen und entspannte sich danach.
Auch Grisuix drehte sich um und sah zu dem Neuankömmling. “Meldung“, kam auch sogleich der Befehl im geübten Kasernenhofton, der Atticus dazu veranlasste, selbst ein wenig gerader und militärischer dazustehen. -
In Runde vier endlich gingen auch die weißen Fahrer zum Angriff über. Während Pheidon weiterhin vorneweg fuhr, griff Lusorix den nun vor ihm fahrenden Menekles an. Erst hielt er sich noch im seinem Schatten, während der purpurne Fahrer seinerseits alles dafür tat, den jungen Weißen nicht an sich vorbeizulassen. Doch beständig kam Lusorix näher, so dass sie beide am Ende die Ziellinie gleichauf überquerten.
Dahinter machte sich Pigor Secundus sogar noch besser. Mastanabal musste aufgrund seiner Schwierigkeiten weiterhin bedacht fahren, wollte er nicht gänzlich ausscheiden. In einem entscheidenden Augenblick nutzte also Pigor Secundus seine Gelegenheit und zog in der Kurve an ihm vorbei.
Archytas hingegen konnte seine gute Position nun nicht länger halten. Seine Pferde verloren an Geschwindigkeit, und so wurde er nach und nach nach hinten durchgereicht, bis er schließlich auf dem fünften Platz landete, direkt vor Mastanabal.
Die letzten beiden Plätze schließlich machten Tamos vor Athenodorus aus.In der fünften Runde schließlich verließen Pheidons Pferde dann doch die Kräfte. Obwohl er so lange geführt hatte und einen guten Vorsprung herausgefahren hatte, wurde dieser Vorsprung mehr und mehr aufgezehrt. Gleichzeitig griffen Pigor Secundus und Menekles dahinter wieder vermehrt an, um nach vorne zu gelangen. Menekles erwischte es dabei besser, so dass er sich nicht nur von Lusorix endlich absetzen konnte, sondern sogar an Pheidon davor noch vorbeiziehen konnte. Pigor Secundus sah sich so eher im Zweikampf mit seinem Teamkollegen Lusorix, und die beiden gingen als dritter und vierter fast gleichauf in die sechste Runde.
Dahinter tat sich kaum etwas. Archytas mühte sich weiterhin, nicht weiter nach hinten durchgereicht zu werden und blieb noch vor Mastanabal, der nun aber scheinbar die Probleme mit seinem Wagen erst einmal gelöst hatte. Zuletzt mit deutlichem Abstand blieben Tamos und Athenodorus. -
Titus Pompeius Atticus amico Callisto s.d.
Musik klingt gut, Wein klingt besser und Tänzerinnen klingt am besten! Ich steuer dann ein halbes Schwein auf Brot bei (oder auch ein ganzes). Ich bring dann die Gesangstruppe mit (Manius Salvius Brutus, Aulus Musonius Minor und Caius Nonius Sparsus).
Auf irgendwelche offiziellen Mitfeiernden aus der buckligen Verwandtschaft verzichte ich zugunsten des Spaßes.
Sag bescheid, wann die Feier steigt!
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Als Atticus die Nachricht von Callistus las, musste er grinsen. Er hatte sicher nichts dagegen, Callistus' Haus auf den Kopf zu stellen. Dort war es wahrscheinlich ohnehin schicker als die Casa Pompeia, außerdem war Atticus sowieso neugierig, wie Callistus eigentlich so wohnte. Also setzte er sich gleich an eine Antwort, damit sein Freund vorgewarnt war.
Titus Pompeius Atticus amico Callisto s.d.
Musik klingt gut, Wein klingt besser und Tänzerinnen klingt am besten! Ich steuer dann ein halbes Schwein auf Brot bei (oder auch ein ganzes). Ich bring dann die Gesangstruppe mit (Manius Salvius Brutus, Aulus Musonius Minor und Caius Nonius Sparsus).
Auf irgendwelche offiziellen Mitfeiernden aus der buckligen Verwandtschaft verzichte ich zugunsten des Spaßes.
Sag bescheid, wann die Feier steigt!
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Die Räumlichkeiten der Titus Pompeius Atticus
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