Gerade hatte Gnaeus noch vergnügt dreingeschaut, dass alles so locker über die Bühne ging und er sich nur mäßig hatte anstrengen müssen. Nunja, man musst seine Kräfte hier auch schließlich gut einteilen, dachte er sich. Wenn er hier am Ende des Tages zusammenbricht, wäre das doch ziemlich peinlich für ihn. Doch Coriolan noch nicht ganz begriffen, worum es hier wirklich ging und dass man nur mit wirklich hartem und anstrengendem Training wirklich weiterkommen konnte. Das musste er aber erst noch lernen und somit schaute er dann etwas ängstlich, als ihn der Centurio aufforderte ab dem nächsten Tag mit Flavus zu trainieren. Verdammt, offensichtlich hatte dieser die mit nur halber Kraft ausgeführte Übung auch als solche erkannt. Sehr bitter für Coriolan, zumal er doch gar nicht wusste, dass er unter besonderer Beobachtung stand. Aber immerhin konnte er nun mit Flavus trainieren, was einerseits gut war, weil sich die beiden schon etwas besser kannten, andererseits auch schlecht, denn gegen einen Freund kämpfte es sich für Gnaeus immer etwas schwieriger als gegen einen noch relativ Fremden. Dann hatte es Flavus auch noch geschafft, diese große Abbild des Ajax zum schwanken zu bringen. Das würde es ihm sicher nicht leichter machen. Ein wenig trainierte er nun noch in alter Formation, versuchte die Stellung mit dem Scutum zu verinnerlichen, bis es dann endlich zur Übung mit dem Gladius ging. Das war ja soetwas wie die Königsdisziplin.
Coriolan wollte sich gerade schon bereit machen, als Seneca schon einmal ein paar Übungsstiche absolvierte und dafür aber gleich vom Centurio zur Sau gemacht wurde. Der Arme, dabei hatte er es sicher doch nur gut gemeint und wollte mit einem Beispiel vorangehen. Als dann auch noch Coriolan und sein Trainingspartner (dessen Namen musste er demnächst unbedingt noch einmal in Erfahrung bringen) dazu herangezogen wurden, um die Latrinen zu säubern, konnte er nur mit großen Augen schockiert dreinblicken. 5 Tage? Verdammt, das war sicher noch die verspätete Quittung für das halbherzige Training. Nun gut, zumindest Coriolan beschloss es Seneca nicht anzulasten. Der Tiro, der eben noch mit ihm trainiert hatte, schien aber geradezu vor Wut zu schäumen. Man konnte förmlich nachvollziehen wie sich sein Gesicht langsam rötete.
Nun, aber gut, ich schloss mich der Vierergruppe, die sich nun mit Seneca formierte an. Fürs erste schlugen wir alle in der entsprechenden Abfolge, die der Centurio vorgab. Anschließend musste Coriolan die Folge vorgeben, da er derjenige war, der ganz außen stand. So begann er willkürlich auszuwählen. "Unten, Oben, Rechts, Oben, Oben, Rechts..." Nacheinander stachen sie mit ihrem Gladius zu. Gnaeus selbst hatte am Anfang manchmal schon noch das ein oder andere Problem. Einmal rutschte er nicht unwesentlich vom Pfahl ab, so dass er durch den Schwung, den er mitnehmen wollte, fast vorne umgefallen wäre, aber kurz den Kopf geschüttelt und dann ging es weiter.