Beiträge von Caius Decimus Dexter

    "Wasser kommt sofort.", bestätigte er den Wunsch seines griechisch-stämmigen Verwandten.
    "Nun das Gehöft ist eine recht sichere Angelegenheit, der Verwalter macht seine Sache wirklich gut. Man kann sich nicht beklagen.


    Was unser Geschäft angeht...", jetzt fing Dexter nicht tatsächlich noch an herum zu drucksen, oder? Er wusste genau, dass er mit Massa so einiges besprochen hatte, als sie versucht hatten ihren Onkel in der Castra Praetoria zu besuchen. Doch was waren denn nochmal die genauen Bedingungen? Nein, die hatte er nicht mehr im Kopf.
    Und nach einer kurzen Pause, in der sich Dexter ein paar Gedanken zurecht gelegt hatte, fing er den Faden wieder auf.
    "Du wolltest dich mit Kapital an der Socii Mercatorum Aurei beteiligen, wenn ich mich richtig erinnere." Äußerte Dexter dann und wartete auf eine Reaktion seines Verwandten, ob dies noch der richtige Schluss war, den er damals gezogen hatte.

    Sim-Off:

    absolut nicht, auch wenn Dexter ab und an vlt ablenkt ;)

    Die beiden 'Gesandten' der Socii Mercatorum Aurei folgten dem Decurio Asinius und erfreuten sich der zahlreichen Erklärungen und Informationen, die er zu so manchem Gebäude Ostias von sich gab. Zumindest Caius freute sich darüber Neues zu lernen, denn der Wissensdurst in ihm war noch lange nicht versiegt, dafür war er einfach viel zu kung und unerfahren. Ganz im Gegenteil zu dem alten Veteran Manilius Saxa, der eher einen Blick für die Frauen auf dem Forum übrig hatte, als für etwaige Details an öffentlichen Gebäuden.


    Dann setzten sie über den Tiber über und gingen noch ein paar Schritte stumm, bevor der Asinius wieder das Wort ergriff und dabei in Richtung ihres Ziels deutete, vorbei an diversen Denkmälern, die der einzige Blickfang auf dieser weitläufigen Insel waren. Ein doch recht langer Fußmarsch, lag daher noch vor ihnen.
    Plötzlich kam der junge Decurio mit einer Frage an, die Caius so niemals erwartet hätte. Es stimmte zwar, dass die ganze Familie vor einigen Jahren zu einem Theaterstück nach Ostia gefahren waren, das immer mal wieder Anlaß bot darüber ein paar Worte zu verlieren, doch war Dexter selbst nicht dabei gewesen. Folglich war ihm auch der Patron ihres Führers nicht persönlich bekannt. Aber ob er den Namen vielleicht schon einmal gehört hatte, war er sich nicht sicher. Durch aus möglich - doch dann vermutlich als unwichtig abgetan und irgendwo hinten im Kopf verräumt worden. Daher konnte er nur ehrlicher Weise gestehen:
    "Nicht, dass ich wüsste. Aber mein Onkel Decimus Serapio, oder meine Tante Decima Seiana, kennen ihn sicher persönlich. Die waren auch zu besagtem Theaterstück hier in Ostia.", antwortete er und versuchte dabei den Schmerz zu unterdrücken, den der Gedanke an diese beiden für ihn sehr wichtigen Personen in ihm auslösten. Seinen letzten Informationen zu Folge, die von ihm selber stammten, saßen Beide noch im Kerker der Castra Praetoria. Es war seither weder ein Bote, noch ein Brief seines Vaters, oder eines anderen Familienmitglieds in Ostia eingetroffen, der etwas anderes berichtet hätte, daher war Dexters Kenntnisstand bezüglich seiner Familie ein äußerst dürftiger.


    "Einen besonders schönen Ausblick hat man von der Isola Sacra." Seine Gedanken schweiften wieder etwas von diesem schmerzlichen Thema ab und sein Blick wanderte über das Mare Tyrrhenum.

    "Da bin ich ja erfreut, dass du uns vor weiterer Wartezeit bewahrst."
    Doch als der Decurio wirklich wissen wollte, an welchem Hafen genau Dexter nach einem Gebäude suchen wollte, musste er nicht lange überlegen und antwortete ihm prompt.
    "Da die Socii Mercatorum Aurei eine Handelsvereinigung ist, suche ich selbstredend ein entsprechendes Gebäude im Portus Augusti. Die Nähe zum Geschehen soll ja beflügelnd wirken. Und es wäre mir eine Freude, wenn du uns begleiten könntest."
    Ein Ortskundiger und auch Ortsbekannter Mann, wie ein Decurio der Civitas selbst, konnte ungemein hilfreich sein und vielleicht auch so manche Tür öffnen.

    Direkt nachdem der Schreiber nachgefragt hatte, ergänzte Dexter die noch fehlenden Informationen ohne weitere Zeit verlieren zu wollen.
    "Caius Decimus Dexter. Nein, ich bin weder aktiver noch ehemaliger Angehöriger des Exercitus Romanus, aber hoffentlich bald Zukünftiger.", antwortete er und lächelte leicht aufgrund seinem letzten Halbsatz.

    Sim-Off:

    gerne gerne ;)


    Titel über Titel strömten dem jungen Decimus aus dem Mund des Ankommenden entgegen und irgendwo dadrin versteckte sich auch ein Name, den Caius dann aufgriff und mit diesem, und nur diesem, seine Frage beantwortete.
    "Salve Asinius Celer. Mein Name ist Decimus Dexter.", stellte er zunächst sich vor, ehe er auch den Namen seines Begleiters erwähnte. "Dies ist Manilius, Klient meiner Familie." Und erst dann, ging Caius auf den eigentlichen Grund ihres Besuches ein, und für wen er hier nun sprach. "Ich bin Socius der Socii Mercatorum Aurei und wir sind auf der Suche nach einem geeigneten Gebäude am Portus Ostiensis zum Erwerb für unsere Vereinigung. Gibt es hier in der Curia vielleicht entsprechende Listen, oder einen Ansprechpartner, der uns weiterhelfen kann?", fragte er sein Gegenüber, der als Decurio der Hafenstadt Ostia doch in der Curia ein und aus ging, und ihm somit sicher weiterhelfen konnte.


    Zwischendrin, als auch der Name Saxas erwähnt wurde, hatte dieser dem Asinius kurz zugenickt und sich dann weiter stumm, etwas hinter dem Decimus postiert und nur beobachtet. Seine Hauptaufgabe bestand schließlich noch immer dadrin, den jungen Decimus in erster Linie zu beschützen und erst in Zweiter zu beraten, was aber Einmischungen in Gespräche in direkter Art noch lange nicht beinhaltete. Da solche Aktionen auch leicht mal mit einem Gesichtsverlust des Sprechenden einhergehen konnten.

    ... erreichte der junge Decimus das Gebäude der Academia Militaris Ulpia Divina. Er betrat es und suchte zielstrebig das Officium, in dem man sich als Student eintragen lassen konnte. Denn auch, wenn eine baldige Aufnahme in den Exercitus Romanus noch lange nicht in Sichtweite Dexters war, konnte man doch seinen Interessen schon einmal in soweit nachgehen, dass man mehr darüber lernte, was man hoffentlich eines Tages gebrauchen würde.


    Also betrat er das Officium und grüßte den anwesenden Schreiber höflich.
    "Salve, ich würde mich gerne in die Academia Militaris als Student einschreiben lassen und dann im Anschluss natürlich auch das Examen Primum ablegen."

    Dexter hatte es sich nach seiner Ankunft in Ostia noch eine recht lange Zeit gutgehen lassen und sich erst einmal eingelebt im Domus Calamis, auch wenn er angesichts seiner letzten längeren Anwesenheitsepisode in Ostia das garnicht nötig gehabt hatte. Doch die ganzen Geschehnisse in den letzten Monaten, vom Bürgerkrieg, über die Nahrungsmittelknappheit in Roma, die Belagerung der Urbs, die Plünderung der Casa und der Gefangennahme seines eigenen Vaters, hatte er sich erst einmal erholen müssen, da hatte ein kleiner 'Urlaub' ganz gut getan, fand er.


    Doch jetzt war es an der Zeit den eigentlichen Aspekt für seine Reise nach Ostia umzusetzen und ein passendes Gebäude für die Socii Mercatorum Aureii zu finden. Passenderweise natürlich am Hafen. Daher ging er erst einmal in Begleitung von Manilius Saxa zur Curia Ostiensis, ob es denn mögliche Gebäude gäbe die bereits zum Verkauf ausgeschrieben waren. Doch da sich keiner der Beiden im Verwaltungssitz Ostias auskannte, schauten sie sich erst einmal in der Eingangshalle des Gebäudes um.


    "Und du glaubst wirklich, dass wir hier sowas finden?", fragte Saxa dann in seiner gewohnt ruppigen Art den jungen Decimus.
    "Wir werden sehen...", gab Dexter darauf bloß gelangweilt zurück.

    Dexter stand gerade am Fenster als ein Reiter den Weg hinauf zum Domus Calamis kam und schaute ob des Lärms hinaus. Kannte er dieses Gesicht denn nicht? Er war sich nicht sicher und auch das Gespräch von unten konnte er nicht verstehen, aber es dauerte nicht lange, bis es an seiner Tür klopfte und ein Sklave erschien, der ihm berichtete, dass Decimus Massa angekommen sei um ihn zu sprechen.


    "Ich komme sofort!", sprach er kurz und zackig.
    Es dauerte wirklich nicht lange und Dexter betrat den Raum, in dem Massa sich gerade aufhielt.


    "Salve Massa.", grüßte er ihn freundlich und hielt ihm die Hand zum Gruß hin. "Ich hoffe du hattest eine angenehme Reise.", fing Dexter erst einmal mit etwas an, dass wohl später als small talk bekannt werden würde. So hatte es ihm zumindest ein Vater gelehrt, nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen, sondern erst einmal um den heißen Brei herum reden, höflich sein und dann nach dem Grund des Besuchs fragen. "Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?", fragte er dann noch und gab auch einem der Sklaven sogleich einen Wink, damit dieser sich aufmachte und eine Karaffe Wasser und zwei Gläser zu ihnen zu bringen.

    Es dauerte wirklich nicht mehr lange, bis auch Saxa etwas zu Gesicht bekam, dass doch verdächtig nach Gebäuden, einer Villa mit dazu gehörigen Ställen und Unterständen, aussah.


    Langsam trottete der kleine Tross aus den zwei Reitern, dem Ochenkarren, sowie der Handvoll aus ausgesuchten Sklaven, auf den zentralen Hof der Anlage. Ihre Ankunft blieb natürlich nicht unbemerkt, weshalb sich auf der kleinen Veranda der Villa auch schon einige Menschen blicken ließen. Es musste kurz nach Mittag gewesen sein, als der Tross auf dem Gehöft einzog.


    "Salve Decimus!", rief der Verwalter des Gehöfts, als mit weit geöffneten Armen vom Eingang der Villa herüber kam und den jungen Decimus wieder erkannte. Es war gerade einmal ein Jahr her, seit er das letzte mal hier war um sich um die Pferdezucht seines Vaters zu kümmern. Decimianus Atta, ein schon recht alter und manchmal etwas kauziger Libertus und somit ehemaliger Sklave der Gens Decima.
    "Salve Atta!", grüßte Caius den Freigelassenen zurück, während er sich von seinem Pferd schwang. "Dies ist Manilius Saxa, Klient der Familie.", stellte er dann seinen namentlichen Begleiter vor. Dann begrüßten sich die Beiden ebenfalls, ehe sich der Verwalter wieder an Dexter wandte.
    "Bist du hier, um nach den Pferden deines Vaters zu sehen?"
    "Nein. Wir wollen unsere Handelsgeschäfte in Ostia vertiefen. Daher benötige ich eine Unterkunft auf unbestimmte Dauer."
    "Ich werde entsprechendes veranlassen.", sprach Decimianus Atta dann und wandte sich dann auch schon einem der Sklaven zu, die kamen um die Pferde in den Stall zu bringen und sich beim abladen des Ochsenkarrens nützlich zumachen. Diesem gab er den Befehl den 'Master-Bedroom' herzurichten, damit der Decimus auch standesgemäß auf dem Gehöft leben konnte. Ein weiteres Cubiculum würde für Saxa hergerichtet werden.


    Ohne noch ein weiteres Wort mit dem Verwalter, oder mit Saxa zu wechseln, suchte Caius seinen Weg ins Innere der Villa. Für heute war erst einmal genug getan. In ein paar Tagen würde er dann den Hafen in Ostia besichtigen und sich erkundigen, wo er ein geeignetes Lagerhaus für ihre Pläne finden könnte. Vielleicht wusste man ihm auch in der Curia Ostiensis weiterzuhelfen.

    ,,Das bedeutet, du möchtest mit einsteigen? Wäre im Grunde keine schlechte Idee, soweit ich weiß ist es den nicht Stabsoffizieren im Exercitus Romanus ja verboten eigene Betriebe zu besitzen. So könntest du dein Geld investieren und regelmäßig Zinsen bekommen. Das müssten wir zwar noch im Detail ausarbeiten, aber abgeneigt wäre ich sicher nicht.", sprudelte dann der kleine Kaufmann, der ein Geschäft gewittert hatte, wieder aus ihm heraus. Und selbst, wenn sie von dem Geld erst einmal kein Schiff anschaffen würden, sollte das den möglichen Zins nicht mindern. Aber die detaillierte Ausarbeitung solcher Vereinbarungen sollten wirklich auf einen gemütlichen Abend mit Wein im Tablinum verlegt werden, anstatt hier auf der Straße inmitten Romas besprochen zu werden.


    Nun hatten sie auch das Tor der Castra erreicht und auf die Bemerkung des Praefectus hin, konnte auch Dexter sich ein Lachen nicht verkneifen. Auch wenn er natürlich hoffte, nicht das Schicksal seiner Verwandten teilen zu müssen.

    ,,Die größeren Schritte benötigten auch das größere Kapital.", führte Caius erst einmal das grundlegende Problem bei der ganzen Sache aus, bevor er seinem Verwandten wirklich antwortete. ,,Aber sollte es wirklich möglich sein, so würde ich es aufjedenfall im Einzelfall durchleuchten müssen, wäre aber einem größeren Risiko auch nicht prinzipiell abgeneigt.", versuchte er dann eine zu ihm passende Antwort zu formulieren.


    ,,Zur See fahren klingt gut, aber wenn dann als Stabsoffizier!", scherzte Caius und versuchte dabei seinen Verwandten ein wenig zu provozieren. Er kannte ihn bisher kaum und wollte ebenso sein Gemüt, wie seine Art ausloten.



    ,,Sie werden sich sicher freuen uns zu sehen...", kommentierte Caius dann die letzten Worte Aquilas voller Hoffnung und ignorierte dabei erst einmal völlig, die wohlmöglich miserablen Bedingungen, denen sich die Beiden die letzte Zeit ausgesetzt gesehen haben mussten.

    Nunja, ob man hierbei direkt von einer Rückkehr sprechen konnte, war sich Caius eigentlich garnicht mal so sicher. Er hatte zwar den letzten Sommer in Ostia, respektive auf dem Gehöft der Familie verbracht und sich während dieser Zeit verwaltend um die Pferdezucht seines Vaters gekümmert, doch war es wirklich eine Rückkehr, wenn er bloß einmal bisher dort gewesen ist? War es nicht vielmehr eine Wiederkehr, weil er nun wieder dorthin geht? Oder bloß eine abgedroschene Ankunft am Domus Calamis? Naja, wie auch immer ...


    Dessen ungeachtet hatte sich der Tross aus Roma auf den Weg gemacht, bestehend aus einer Handvoll Sklaven per pedes, einem Ochsenkarren, sowie zwei Pferden, die zum einen Caius trugen und zum anderen Titus Manilius Saxa. Der - wie bereits gesagt - sich seit dem Sturm auf die Casa Decima Mercator zu einer Art Cutos Corporis für den jungen Decimus entwickelt hatte und ihm zu meist auf Schritt und Tritt folgte. So hatte er auch mit Freuden zugesagt, als Caius ihn gebeten hatte ihn nach Ostia zu begleiten. Naja, so war es nicht wirklich. Caius hatte ihm erzählt, dass er wohl bald den Weg nach Ostia antreten würde und Manilius hatte es sich dann nicht nehmen lassen ihn solange indirekt zu bitten, dass er ihn mitnehmen würde, bis Caius ihn endlich gefragt hatte. Immerhin würde das auch für den jungen Decimus nur zum Vorteil gereichen, denn er hatte so direkt einen Leibwächter, Mitdenker, Gesprächspartner und wenn nötig auch einfach jemand, der mit anpacken konnte. Denn trotz seines fortgeschrittenen Alters war er noch kräftig genug um es mit manch Jungem in den verschiedensten Disziplinen aufzunehmen. Selbstverständlich tat seine Erfahrung da auch ganz ordentliche Dienste.


    Die Reise war weitestgehend ruhig verlaufen, was sollte auch schon großartig passieren, auf dem verhältnismäßig kurzen Stück zwischen Roma und Ostia? Das Wetter war für den August typisch warm und beständig. Der wolkenleere Himmel hatte den Weg zu einer sonnenbeschienenen Angelegenheit gemacht.


    [wrapIMG=left]http://www.imperium-romanum.in…/ava_galerie/General4.jpg[/wrapIMG] Titus Manilius Saxa


    Hoch auf seinem Ross saß Saxa noch etwas ungewohnt. Während seiner Karriere in der Legio IX Hispana, hatte er nie auf dem Rücken eines Pferdes gesessen. Er war Infanterist durch und durch, weshalb ihm dieser Ritt auch nicht direkt zugesagt hatte. Desöfteren hatte er angedeutet, dass er eigentlich lieber zu Fuß marschieren würde, doch der Decimus hatte jedesmal darauf bestanden, dass er im Sattel sitzen bliebe.
    "Langsam wird mein Hintern wund!", fluchte der Veteran in seiner gewohnt rauen Art. Dieses Reiten war einfach nichts für ihn.



    ,,Jetzt reiß dich mal ein wenig zusammen. Wir sind ja bald da.", entgegnete Caius darauf nur kühl. So langsam ging ihm diese Meckerei seines Begleiters ziemlich auf die Nerven. Manilius war offenbar schon zu lange aus dem aktiven Dienst in der Legion heraus, dass er keine Strapazen mehr aushielt ohne zu murren. Dann bog der junge Decimus, der den kleinen Tross, zusammen mit Manilius vorne anführte nach links ab und schlug somit einen Weg ein, der sich seinen Weg weiter vom Tiber entfernt richtung Westen bahnte.
    "He, nach Ostia gehts aber da lang!", reagierte Saxa daraufhin gereizt und deutete mit der Hand in richtung des Weges, den sie bisher genommen hatten.
    ,,Schon! Aber wer will denn nach Ostia?", fragte Caius daraufhin und versuchte sich dabei ein schelmisches Grinsen zu verkneifen, dass nicht wirklich gelang.
    "Na Du!"
    ,,Ach, stimmt ja.", antwortete er dann trocken und musste nun lachen.
    "grml!!"
    ,,Was hast du gesagt?", fragte Caius kurz, ehe er einfach weitersprach und versuchte die Situation zu klären. ,,Du hast ja Recht. Aber wir fahren garnicht direkt nach Ostia. Wir fahren zur Domus Calamis. Die liegt ein paar Meilen südlich von Ostia."
    Daraufhin nickte Saxa bloß kurz, schwieg sich aus und dachte sich ganz eindeutig seinen Teil dabei, was er von der Blödelei des Decimus hielt.


    Es dauerte noch eine ganze Weile, bis die ersten typischen Gemüsefelder des Gehöfts in Sichtweite kamen.
    ,,Siehst du? Dort hinten!", rief Caius seinem Begleiter zu und beide legten dann ihre Hand über ihre Augen um nicht von der Sonne geblendet zu werden, als sie versuchten etwas in der Ferne zu erkennen.
    "Dann sind wir also endlich da?"
    ,,Ja."
    "Mein Arsch wird es dir danken!"

    Auf dass die Götter uns beistehen mögen..., ging es dem jungen Decimus durch den Kopf, der in diesem Moment noch immer der alleinige Hausherr über die Casa Decima Mercator war, denn die übrigen anderen männlichen Decimi waren entweder verstreut über das Imperium und Roma, oder saßen momentan im Carcer der Castra ein. Wahrlich kein beglückendes Bild, dass die Gens momentan abgab.


    ,,Danke.", antwortete er knapp, als er das hübsch hergerichtete Gesteck der Sklavin aus der Hand nahm und es mit beiden Händen prüfend vor sich hielt. Die Öllampe hatte er vor sich auf den Boden gestellt, um nun beide Hände frei haben zu können. Mit neugierigen Augen musterte er das Gesteck, dass die schönsten Blumen zierten, die Caius wohl bisher gesehen hatte. Die Pflanzen im Hortus mussten auf die Plünderer keinen wertvollen Eindruck gemacht haben, da sie nicht voller Eifer zerstört wurden, wie der rest wertvollem Eigentum in der Casa.


    Dann zündete er die Schale mit dem Weihrauch an. Jetzt gab es kein zurück mehr. Nun musste er das durchziehen, dass er in seinem bisherigen Leben immer nur von weiter hinten mit angesehen hatte, aber noch nie selbst ausgeführt hatte. Es gab kein zurück mehr und eine Schweißperle rinn dem Decimus von der Stirn, über die Schläfe und verfing sich dann an seiner unrasierten Wange in den Bartstoppeln. Der Weihrauch begann zu qualmen und umhüllte Caius in einen leichten Nebel - die Verbindung zu den Laren und den Göttern war nun geebnet und Caius nahm eine Haltung ein, wie sie bei solchen Opfern üblich war.


    Einige Atemzüge lang sog er die Weihrauch getränkte Luft ein und atmete sie wieder aus, ehe er den Mut fand etwas zu sagen.
    ,,Oh, Lares familiares, Beschützer der Familie, Hüter des Heimes und Mittelpunkt unseres Hauses.", fing Caius etwas unsicher an und versuchte zu den Laren zu sprechen. ,,Ich,", fuhr er dann fort. ,,Caius Decimus Dexter, Sohn des Titus Decimus Varenus und der momentan einzig hier Verbliebene der Decimi, spreche heute zu euch, als Ersucher eures Beistands.", stellte er sich den Laren vor, auf dass sie ihn nicht gleich wieder wegschickten. ,,Die letzten Tage waren ereignisreich und schwer für die Bewohner dieses Hauses. Soldaten schändeten die Grenzen unseres Besitzes.", Caius musste schlucken, als er an die Berichte von Rhea dachte, was an diesem Tag geschehen war. ,,Oh Lares familiares, Ich, Decimus Dexter, ersuche euch hiermit, schützt unser Heim, schützt unsere Familia. Auf dass uns solch ein Schicksal in der Zukunft erspart bleibt und helft uns bei dem Wiederaufbau.", versuchte er seinen Wunsch an die Laren, nach Schutz für die Casa zu formulieren. ,,Ich opfere euch hiermit dieses Gesteck, aus den schönsten Blumen die unser Grund hervorbrachte, in der Stunde unserer Not." War doch der materielle oder ideelle Wert der Opfergabe stark an das Gelingen des Opfers gebunden, doch was wäre wertvoller für Jemanden, der im Augenblick kaum etwas besaß, als das zu opfern, dass ihm als einzig schöner Anblick in der Casa geblieben war. ,,Nehmt diese Pracht an und behütet unser Heim weiterhin, wie ihr es früher auch getan habt. Ich verspreche euch, sobald es mir und den Meinen möglich ist, euch ein größeres Opfer darzubringen.", endete Caius dann mit dem Versprechen, dass die Bewohner der Casa Decima bei Zeiten ein prachtvolleres Opfer darbringen werden. Und wenn es nach Caius ging, sollte dieses große Opfer dann nicht nur an die Laren gehen, sondern auch an Mars, der mit seinem Wachhund diese Casa ebenfalls schützen konnte. Aber an Mars direkt zu opfern, ohne ein wirklich wertvolles Opfer, hatte sich der junge Decimus einfach nicht getraut. Dies müsste er ebenfalls nachholen. Er soll einen ganzen roten Stier bekommen, wenn diese ganze Geschichte für die gens Decima gut ausgehen sollte.
    Dann drappierte er das Blumengesteck auf dem Altar und verließ seine Opferhaltung, in dem er sich wegdrehte und wieder zu Rhea blickte, die offenbar die ganze Zeit nicht von seiner Seite gewichen war und blickte ihr direkt in die Augen. Selbst unsicher darüber, ob er nun eine Reaktion Rheas erwartete oder er einfach nicht weiter wusste und halt suchte.
    Mögen die Götter uns beistehen...

    Da schien der Centurio der Classis Misenensis ja richtig interessiert zu sein, an dieser Handelsvereinigung, beziehungsweise an Dexters Plänen.
    ,,Nun, für den Anfang ist ein eigenes Schiff einfach viel zu teuer.", beantwortete er erstmal die direkt gestellte Frage und begann dann die Pläne der Socii weiter auszuführen.
    ,,Allerdings wird unser Hauptaugenmerk erstmal bloß auf Italia liegen, denn noch sind wir einfach zu wenige, mit zu wenigen Kontakten, um in die Ferne zu greifen.", dabei machte Dexter eine ausladende Bewegung, während dieser er nicht mehr auf den Weg, auf dem er ging achtete und mit dem Schuh an einem hervorstehenden Stein hängen blieb. Er geriet dabei ins trudeln, doch stolperte nicht, sondern konnte sich gerade noch fangen um nicht zu fallen. Mit einem peinlich berührten Blick, schaute er zurück in das Gesicht von Massa. ,,ähm ... nun ja, erst mal kleine Schritte machen, nicht wahr?", bemerkte er noch und musste dann anfangen, über die Situation zu lachen.

    Sein Vater glaubte ihm einfach nicht, in Bezug auf seine Schwester. Bei Messalina war er einfach blind. Sie war schon immer seine Tochter gewesen, seine Einzige, seine Erstgeborene. Manchmal kam Caius sich sogar so vor, als würde er nur in Messalinas Schatten leben. Was sich aber aufgrund der Tatsache, dass sie nun eine Schülerin der Vestalinnen war, etwas gebessert hatte, immerhin war sie kaum mehr zu gegen. Doch Varenus würde sie wohl immer als sein kleines Mädchen sehen, auch wenn er und sie schon alt und runzlig wären. Aber gut, zu diesem Thema reichten Dexter schon seine eigenen Gedanken, etwas dazu sagen wollte er lieber nicht.


    Da wechselte Dexters Vater auch bereits wieder das Thema und wollte mit ihm zu den Anderen gehen, wahrscheinlich saßen diese gerade im Triclinium zum Essen, oder auch nicht. Dexter war es beinahe egal, doch nickte er ruhig und folgte seinem Vater dann aus seinem Cubiculum.

    ,,Mir ist bewusst, dass die Erhebung zum Eques nicht zu den einfachsten Dingen zählt, aber es wäre nur passend und ich möchte unbedingt die Familientradition bei den Legionen fortführen.", erklärte er seine Ziele erst einmal noch etwas genauer, bis er den Kern des gesamten Problems ansprach, das ihn wohl noch einige Zeit daran hindern würde seine Ziele zu verwirklichen. ,,Aber mein Vater Varenus. Er ist nicht unbedingt ein Freund des Militärs. Um es einmal vorsichtig auszudrücken.", versuchte er Massa seine Situation näher zu bringen. Er kannte Massa zwar kaum bis garnicht, doch waren sie immerhin, wenn auch entfernt, miteinander verwandt und sein Interesse an Dexters Person und seinen Zielen im Leben, weckten bei Dexter das Vertrauen, dass er benötigte um so frei raus zu sprechen.


    ,,Im Moment bin ich aber nur ein Kaufmann, ich habe die Leitung über drei Familienbetriebe übernommen und selbst noch eine Schmiede gegründet.", antwortete er Massa schließlich doch noch auf dessen eigentliche Frage nach seinem ersten Vorhaben, was ziemlich übereinstimmte mit dem, das Massa sich bisher nur gedacht hatte, doch das wusste Dexter natürlich nicht. ,,Wir erwecken momentan eine alte Händlervereinigung wieder zum Leben. Mit der wir uns eine Menge neuer Möglichkeiten versprechen. Mein Vater hat mich diesbezüglich nach Ostia geschickt um dort ein Stammhaus für uns zu erwerben. In ein paar Tagen werde ich auch schon aufbrechen.", endete Dexter dann erstmal seine Erzählungen, als die Gruppe aus Soldaten und Zivilisten um eine Ecke bog und seinen Weg zur Castra fortsetzte.


    Sim-Off:

    um ehrlich zu sein, blicke ich nicht mehr durch, welche Zeitebene wo stattfand, doch dadurch dass Varenus vorhin im Atrium dabei war, nehme ich an, dass sein Gespräch mit Dexter noch vor eurem Antreffen in der Casa stattgefunden haben muss. oder so ;)

    Während sie die Straßen der ewigen Stadt entlang gingen, führte Decimus Massa das Gespräch zurück auf ihre Begegnung im Atrium. Offenbar hatte er mitbekommen, dass Dexter unter den Augen seines Vaters nicht über seinen eigentlichen Wunsch der Karriereplanung sprechen konnte.


    ,,Also, ... ", begann er mit einer Pause und einem unbedeutendem Lückenfüller, ehe er richtig anfing zu sprechen, um sich seine Gedanken zurecht zulegen. ,,Ich bin mir nicht sicher, in wie weit du dich in unserer Familiengeschichte auskennst, aber mein Großvater war ein Eques. Militärtribun bei der IX. Legio Hispana.", erklärte er, ohne explizit zu sagen, dass er in dessen Fußstapfen treten wollte, fand Dexter es doch in diesem Zusammenhang ziemlich offensichtlich.

    Caius sollte also im Namen der gesamten Handelsvereinigung stark machen und Abnehmer finden, eine verantwortungsvolle Aufgabe, aber vielleicht gelang es ihm ja sogar für die anderen Socii ebenfalls konstante Abnehmer zufinden. ,,Du hast sicher recht. Die Zeit wird den Bedarf schon wieder erhöhen. Ja, legen wir endlich los." Damit wären die geschäftlichen Angelegenheiten wohl erst einmal beendet und Dexter konnte sich an die Planung für seine Reise nach Ostia machen.


    ,,Nun...", begann er zögernd. ,,...Sie ist auf jedenfall reifer geworden, erwachsener. Die Ausbildung im Atrium Vestae tut ihr sichtlich gut. Du musst sie unbedingt selbst mal wieder besuchen gehen.", beantwortete er dann die Frage seines Vaters mit einem Vorschlag, dass er sich am besten noch selbst einen Blick auf seine Tochter verschaffen sollte. Wenn damit auch die privaten Angelegenheiten, die an diesem Abend zu besprechen waren, erledigt waren, hätte Dexter nun Zeit sich zurückzuziehen - eine anstrengende Woche lag vor ihm und eine aufregende vor der gesamten Händlervereinigung.

    ,,Danke, Vater.", bedankte Dexter sich erstmal höflich bei seinem Vater für das restliche Eisenerz, bevor er weitersprach. ,,Nun, die Geschäfte könnten definitiv besser laufen. Der Markt scheint seit der Belagerung Romas zu stagnieren. Dabei hatte ich gehofft, dass gerade in der Nachkriegszeit eine Menge Werkzeug gebraucht werden würde. Wenn ich wenigstens einen stabilen Abnehmer hätte, dann würde ich zumindest die Fixkosten jede Woche sicher stemmen können.", beschrieb er dann seine momentane Wirtschaftslage, ohne zu wissen, dass sein Vater offenbar bereits ausgiebig darüber bescheid wusste.


    ,,Ja, habe ich ...", nun musste Dexter ein wenig schmunzeln, ob der Ironie. Auch wenn der eigentliche Anlass für seinen Besuch bei seiner Schwester ein eher schrecklicher war. ,,Ich war bei ihr. Am Abend der großen Plünderungen. Ich suchte nach Zuflucht.", er kratzte sich an seinem rasierten Kinn. ,,Nicht unbedingt der schönste Grund für einen brüderlichen Besuch, aber ... naja ....", endete er dann mit einem unausgesprochenen Satz, über dessen Inhalt er sich selbst nicht einmal im Klaren war.

    ,,Dann ist es abgemacht!", stieß Dexter freudig hervor und erhob seinen Becher zum Wohl.


    ,,So, jetzt werde ich mich aber auch mal wieder zurückziehen und dir deine verdiente Pause und Ruhe gönnen. Nach deiner weiten Reise musst du auch erschöpft sein.", sprach Dexter dann und wollte aufstehen und sich zurück in sein, noch immer recht verwahrlost ausschauendem Cubiculum zurückziehen. Es war schon spät und Dexter konnte ebenfalls etwas Ruhe gebrauchen, die Geschehnisse der letzten Wochen zehrten noch immer an seinen Kräften.


    Sim-Off:

    ich hoffe es ist in ordnung, wenn wir das Gespräch mal beenden. Wenn nicht, unterbrich mich einfach :)