Beiträge von Caius Decimus Dexter

    Dexter wäre der letzte wenn es darum ging irgendwelche Barbaren zu schützen, doch ging es hierbei nicht direkt um Barbaren, auch wenn manche von denen bereits römische Rüstungen trugen.


    ,,Zumindest war das, dass was ich von Rhea erfahren hatte, dass sie im Großen Seiana gesucht hatten, du dich gewehrt hattest und sie dich dann auch mitgenommen haben.", versuchte Dexter dann zu rekapitulieren, was er an Informationen zu diesem Vorfall hatte - leider nur 'hörensagen'. Dabei ging sogar unter, dass sie zu allererst offenbar wirklich nach Varenus und Seiana gefragt hatten. Helvetius Corvinus, dieser Name war ihm nicht entfallen, nach Rheas Ausführungen über die Stürmung der Casa. Und doch war angeblich kein Befehl gefallen, keine Andeutung von den Obersten der Soldaten zu hören gewesen, dass sich die Legionäre am Eigentum der Casa Decima zu schaffen machen sollten.
    ,,Wer soll das bitte angeordnet haben? Ich weiß doch selbst nicht ob Palma sowas veranlasst haben könnte. Woher auch?", so langsam redete Dexter sich etwas in Rage und sein Ton wurde lauter. ,,Natürlich war es WILLKÜR! Beim Mars!", fluchte er dann beinahe. ,,Natürlich war es willkür, dass sie gegen dich vorgegangen sind und unser Haus zerstörten! Welcher Mensch würde solche Sachen befehlen?"


    Es vergingen einige Atemzüge, in denen sein Vater dann Zeit hatte zu reagieren.
    Mit einer Mischung aus Unsicherheit und Angst blickte Dexter dann zu Boden, erblickte den herabgefallenen Becher seines Vaters, hob diesen auf und stellte ihn wieder auf den Tisch um ihn anschließend mit dem frischen Wein zu füllen, den der Sklave mittlerweile gebracht hatte. ,,Können wir vielleicht über etwas anderes sprechen?", fragte er dann mit verzweifelter Stimme. Dieses Thema gefiel ihm so ganz und garnicht. Mit seinem Vater über Taten von Militärs zu sprechen - es gab wahrlich schönere Dinge zu bereden mit ihm.

    ,,Nun denn müssen wir uns damit begnügen, was das Haus momentan zu bieten hat. Mögen die Götter uns dennoch gewogen sein.", murmelte er etwas geistesabwesend und schloss seinen Satz mit einer Phrase, die er schon so oft gehört hatte und sie recht passend fand dafür, da es ja jetzt wirklich darum ging, dass die Götter gütig auf die Casa Decima herabsahen.


    ,,Aber lass sie nicht den kompletten Garten verunstalten. Wir haben schon genug Zerstörung im Haus.", sagte er noch und nahm ihr dann die Schale mit dem Weihrauch aus der Hand und drappierte sie auf dem kleinen Altar. ,,Vielleicht, besonders viel mehr als Versprechungen können wir momentan wohl eh nicht bieten...", murrte Dexter dann weiter, auf Rheas Vorschlag hin. Doch er wollte nicht mehr warten, er wollte sich jetzt darum kümmern, dass die Beschützer der Casa Decima entsprechend wohlgestimmt wurden. Auf dass kein äußerer Feind es mehr lebendig über die Schwelle schaffte.


    Ungeduldig drehte er sich dann um und sah Rhea fragend an. Wo blieb diese Amanirenas denn mit dem Gebinde, von dem die Vilica gesprochen hatte. ,,Gib mir bitte auch noch eine Fackel, oder Lampe.", immerhin musste der Weihrauch ja auch irgendwie angezündet werden.

    Da musste Dexter sein Gegenüber aber nun direkt im Worte unterbrechen.
    ,,Aber die Kanzlei ist das Hoheitsgebiet meines Vaters!", und er wollte sowieso nicht in dessen Dunstkreis arbeiten, geschweige denn überhaupt solch einer langweiligen Arbeit nachgehen.
    ,,Ja, eine Beschäftigung ausserhalb Romas, sehe ich auch als sinnvollen Weg - erstmal!", bestätigte er dann die nächsten Worte Aquilas.


    ,,Wir könnten auch direkt dorthin gehen und ihn gemeinsam unter Augenschein nehmen, wenn du möchtest. Ich wollte nämlich diesen Sommer sowieso wieder nach Ostia gehen, auf unser Landgut.", schlug Dexter vor und offenbarte dabei seine ganz privaten Pläne für diesen Sommer. Letzten Sommer hatte er einfach zu viel Spaß gehabt, bei der Leitung der Pferdezucht seines Vaters, er hatte ja unter Anderem auch diesen Veteran getroffen, der ihm etliche Geschichten von den Legionen erzählt hatte.
    ,,Nun, was den Markt angeht, muss ich leider sagen, dass dort noch eine ziemliche Stagnation herrscht. Ich verkaufe um einiges weniger, als noch vor dem Bürgerkrieg."



    Sim-Off:

    können wir gerne tuen;) edit: letzte Frage übersehen ^^

    Sim-Off:

    ;)


    Na das hätte Dexter sich ja auch wirklich denken können, dass es seinem Vater dabei selbstredend nicht um die eigentliche Tätigkeit des Praetorianus, sondern um seinen Stand ging.
    Er erschrak ziemlich, und zuckte dabei zusammen, als sein Vater mit der Faust auf den Tisch hieb. Im nächsten Augenblick ging ihm ein ziemlich zorniger Gedanke durch den Kopf. Dann drück dich halt präziser aus, du ...


    Doch nachdem sich sein Vater wieder merklich abreagiert hatte und weiter sprach, wie Dexter am besten den Ritterstand erreichen konnte, verflog auch wieder jeglicher Zorn aus seinem Kopf so schnell wie er entstanden war.
    Dexter verfolgte die Worte seines Vaters nun genau.
    ,,Der Patron von Onkel Livianus wäre sicher eine gute Idee, Vater. Denn da hast du Recht, mit Pompeius werden wir es noch schwieriger haben, die gens wieder zu alter Stärke zu führen.", kommentierte er dann die Worte seines Vaters höflich.


    ,,Sie waren doch nur hier, weil sie Tante Seiana gesucht hatten!", versuchte Dexter nun seinen Vater zu korrigieren und den Exercitus als solchen in Schutz zunehmen. Nicht jeder Soldat war ein marodierender Taugenichts. Und unter den richtigen Befehlshabern, wie Dexter sich wünschte einer zu werden, hätte es sowieso keine Plünderungen durch Soldaten gegeben.

    Selbstverständlich würde Dexter noch mit den Soldaten zur Castra Praetoria gehen. Vielleicht kam er dabei unterwegs auch noch mit dem Praefectus ins Gespräch. Diese reine Faszination für das Militär liess ihn innerlich beinahe kichern wie ein Kind. Doch drang davon hoffentlich nichts nach außen.


    Dann antwortete er seinem entfernt Verwandten und Centurio der Flotte.
    ,,Das können wir gerne tun. Ich begleite euch nur zugern."
    Vielleicht ergab sich ebenfalls die Gelegenheit innerhalb der Castra Informationen über Seiana und Serapio aufzuschnappen. Ein Grund mehr mit diesen Männern dorthin zugehen.

    Jetzt fiel er fast wieder aus dem Korbsessel heraus, in dem er gerade erst Platz genommen hatte. Er solle dem Erbe seines Großvaters folgen? Aber der war ein Soldat, und was für einer. Von ganz unten hatte Praetorianus sich hochgearbeitet. Angefangen als Tiro bei der Legio IX, nach einer Zeit als Praefectus Castrorum, der selben Legion, in den Ritterstand erhoben und dann leider während seiner Zeit als Tribun verstorben. Solche Lebensläufe sah man heutzutage wirklich nur noch selten.
    Seit der Auseinandersetzung mit ihm im Atrium hatte Dexter es bisher nicht mehr gewagt dieses Thema überhaupt anzusprechen und gerade jetzt nach der Plünderung der Casa durch Soldaten, hatte Dexter kaum mehr Hoffnung gesehen, seine Pläne für ihn mit dem Segen seines Vaters durchzuziehen.


    Dexter schluckte erst einmal, er wusste kaum was er dazu sagen sollte. Hatte er sich gar vielleicht nur verhört und sein Vater hatte nicht 'meines Vaters' sondern 'deines Vaters' gesagt, also Varenus Werdegang selbst. Dann würde er den Rest seines Lebens als Kaufmann und Verwaltungsbeamter verbringen. Das wäre so garnicht das, was er sich für sich selbst erträumt hatte. Dexter wusste nicht einmal ob ihm solche Verwaltungstätigkeiten überhaupt gefielen. Das Militär war doch seine große Leidenschaft.


    Als er sich dann einigermaßen gedanklich wieder gefangen hatte, es musste für Varenus gefühlte Ewigkeiten gedauert haben, machte er dann den Mund auf. Doch mehr als ,,ähhhmm...", kam erstmal nicht heraus. Erneut musste er schlucken, ehe er wieder anfing das Sprechen zu erlernen. ,,Das Erbe deines Vaters?", versucht dabei das entsprechend wichtige Wort deutlich zu betonen.
    ,,Aber Großvater war Militärtribun.", setzte er dann noch hinterher und war sich absolut nicht sicher, was er davon halten sollte. Hatte sein Vater doch vorhin erst noch davon gesprochen, dass die Ehre und Tapferkeit abseits dem Schlachtfeld errungen werden sollte.

    ,,Das werde ich tun.", wiederholte Dexter noch einmal. ,,3000 Sesterzen als Maximalbetrag...", ging er die Worte seines Vaters murmelnd nochmal durch um sein Verständnis damit auszudrücken.
    Nickend sah Dexter seinen Vater an, als dieser weitersprach.


    Dann wollte sein Vater tatsächlich noch mehr Wein haben und Dexter fiel keine passende Ausflucht ein, weshalb er bloß kurz zur Tür herausschaute, einem vorbeihuschendem Sklaven die leere Amphore in die Hand und deutete diesem gleichzeitig, dass er die wieder voll zu machen hätte.


    Danach setzte er sich wieder in den Korbsessel zu seinem Vater.
    ,,Soll ich solch ein Schiff auch noch erstehen, oder wird das eher ein Plan für die Zukunft?" Für die Zeit, in der Italia bereits von der Socii Mercatorum Aurei ausgiebig bewirtschaftet wird und die Importe aus den großen Provinzen, wie Aegyptus oder Hispania immer wichtiger wird.
    ,,Ich werde sehr wahrscheinlich sowieso erst einmal auf unserem Gehöft unterkommen, ehe ich mich in Ostia nach einer geeigneten Immobilie umsehe."

    ,,Nein, einen öffentlichen Posten bekleide ich noch nicht.", antwortete er ehrlich und ärgerte sich im selben Augenblick auch direkt wieder darüber, dass er es noch nicht geschafft hatte einen passenden Posten zu finden. ,,Hättest du denn einen Vorschlag, in welcher Richtung man sich dabei am besten orientieren sollte?", fragte er dann ganz direkt Aquila, er schien gute Kenntnisse über die Geschehnisse in Roma zu haben, vielleicht hatte er ja einen Tipp.


    ,,Bisher führe ich mehrere Familienunternehmen, unsere große Erzmine in Genua, sowie eine Schmiede hier in Roma und einen Teil des Gemüsehofs bei Ostia. Das alles hält mich momentan ziemlich auf trapp, auch wenn mir bereits gesagt wurde, ich sollte lieber Verwalter einstellen, doch bisher habe ich noch keinen ausgewählt dafür.", erzählte er Aquila dann von seinem bisherigen Werdegang, wenn man diesen als solchen bezeichnen konnte.

    Nachdem die Beiden mit der Besichtigung der Schäden endlich zum Ende gekommen waren, betraten sie die Ara.


    Langsam, wenn nicht gar andächtig, ging Dexter auf den Altar der Casa Decima zu. Dieser hatte ebenfalls unter den wiederholten Plünderungen gelitten, weshalb nicht mehr viel von seiner einstigen Pracht über geblieben war, doch für größere Reparations- oder Verschönerungsarbeiten war einfach keine Zeit.
    Er stellte einen der noch übrig gebliebenen silbernen Kerzenständer wieder auf und stellte eine Schüssel daneben, die er in einem der Cubicula noch entdeckt hatte, die sie durchsucht hatten, ehe sie die Ara betraten.


    Dann drehte er sich zu Rhea um und sah sie etwas hilflos an. Selbstverständlich hatte er in seiner Jugend bereits einigen Opfern beigewohnt, doch selber hatte er noch keines ausgeführt, schon garnicht alleine.
    ,,Haben wir vielleicht Weihrauch, oder was ähnliches noch da? Und eine Karaffe Wein?"

    ,,Das werde ich tun.", bestätigte Dexter seinem Vater erst einmal, dass er mit dem groben Umriss seiner Tätigkeiten einverstanden war.
    Doch gab es da noch ein paar Dinge zu klären, gerade weil er sehr begierig darauf war loszuziehen und sich seine Sporen zu verdienen.


    ,,Wann soll ich aufbrechen? Kann ich ein paar der Sklaven mitnehmen? ... Ach und mit welchem Geld, soll ich eigentlich das Gebäude bezahlen?", stellte er die für ihn erst einmal wichtigsten Fragen zu erst. Dann war da noch das stets leidige Problem mit der Finanzierung solcher Unterfangen, gerade Grundstücke und Gebäude waren nicht besonders billig, vermutlich erst recht nicht, wenn sie direkt an einem so stark frequentierten Hafen lagen wie Ostia einen besaß - Den Hafen Romas.


    Dann nahm er noch den Kommentar mit dem zur Neige gehenden Wein auf, doch war er beinahe versucht, diesen zu ignorieren, durfte er aber nicht. Nicht bei seinem eigenen Vater, der noch immer jegliche Gewalt über ihn hatte.
    ,,Möchtest du noch Wein?", fragte er daher vorsichtig nach, und überlegte sich bereits, wie er ihm erklären sollte, dass er selber lieber gerade keinen mehr trinken würde.

    ,,Ich werde ebenfalls alles Nötige tun, um unsere Familie wieder zu der Ehre zurückzuführen, die sie verdient.", stellte Dexter etwas kleinlaut fest, nachdem eine kleine Pause in dem Gespräch von Massa und Aquila zu erkennen war. Dieses nur grobe Kommentar über seine gesteckten Ziele musste erst einmal ausreichen, denn solange sein Vater mithörte, sprach er nicht darüber, dass sein eigentliches, heimliches Ziel noch immer die Militia Equestris war. Die Laufbahn eines Tribunen, das war genau das, was es für ihn werden sollte.


    Vielleicht konnte er Massa in einem persönlicherem Gespräch noch seine Pläne erläutern, sollte sich die Möglichkeit bieten.

    ,,Nun...", machte Dexter erst einmal nachdem der Centurio die anwesenden Offiziere und sich selbst vorgestellt hatte. Da scheinbar keiner der anderen Decima etwas zu sagen hatte, und selbst sein eigener Vater, dem es eigentlich am ehesten gebühren sollte zu sprechen, einen vollkommen verschlossenen Gesichtsausdruck aufsetzte und seine Gesichtsfarbe mit dem Marmor hinter ihm zu verschwimmen schien.
    ,,Salvete Praefectus Octavius, Tribunu Fabius.", begrüßte er die Offiziere in absteigender Reihenfolge. ,,Nun ...", da war es wieder dieses 'nun' ,,ähm ... Decimus Varenus, also ... mein Vater.", mehr brachte Dexter gerade nicht heraus - er schien plötzlich richtig aufgeregt zu sein, was vielleicht mit der Anwesenheit von zwei Eques in seiner unmittelbaren Nähe zutun hatte, war es doch sein eigener größter geheimer Wunsch die Militia Equestris zu beschreiten - und deutete dabei auf den 'kreidebleichen Alten' zu seiner Linken.


    Nach einem gedanklichen Schlag auf seinen eigenen Hinterkopf, riss er sich wieder zusammen und stellte noch Aquila vor. ,,Dies ist Marcus Decimus Aquila, Enkel des Triumphators Maximus Decimus Meridius.", so nun sollte aber der Höflichkeiten genüge getan sein. Jetzt hiess es die Fragen von Massa zu beantworten.
    ,,Onkel Serapio und Tante Seiana scheinen beide noch immer im Carcer zu sitzen. Bisher haben wir hier noch keine wirklichen Neuigkeiten darüber bekommen.", sprach Dexter dann von seinem eigenen eher dürftigen Kenntnisstand. Dann fiel ihm noch ein, dass ja ein Brief von Seiana seinen Weg in die Casa gefunden hatte. Diesen hatte er sogar bei dem ersten Gespräch mit Aquila vergessen zu erwähnen. Allerdings wollte er hier jetzt auch nicht vor allen Anwesenden darüber sprechen, es waren doch so einige - eigentlich ausschließlich - fremde Gesichter im Atrium anwesend, bei denen Dexter nicht wusste, in wie weit er ihnen trauen konnte.

    Außerhalb des Schlachtfelds ... Das war ja mal wieder typisch für seinen Vater, dass er bei absolut jeder Gelegenheit und in jeder Situation wieder mal seine Abneigung gegenüber dem Militär preisgeben musste. Dexters linkes Auge fing an ein wenig zu zucken, als er kurz darüber nachdachte.


    Doch dann fing er bereits wieder an, von seinen Plänen für Dexters Zukunft zu sprechen, die den jungen Decimus aus seinen Gedanken wieder herausrissen und ihm halfen sich auf das Gespräch hier und jetzt zu konzentrieren.


    ,,Der neue Procurator ...", etwas verdutzt blickte er jetzt trotzallem drein, machte ihn das doch zum stellvertretenden Leiter der Vereinigung. Er war sich zwar bewusst, dass sein Vater ihn mehr in die Familiengeschäfte mit einbeziehen wollte, doch war dies schon ein sehr vertrauensvoller Posten. Dies freute Dexter um so mehr. ,,Ja, natürlich möchte ich das wissen.", schoss es dann aus ihm heraus. Hatte er doch schon so manche Aufgabe vom Procurator mitbekommen, doch wollte er selbstverständlich seinem Vater auch nicht die Möglichkeit nehmen selbst darüber zusprechen. Vielleicht kam ja noch die eine oder andere Spezialaufgabe dazu. Als die Becher abermals gefüllt waren, erhoben sie sie erneut und gossen das kühle Nass ihre Kehlen herunter. So langsam schien er den Alkohol schon zu spüren, war er doch kein geübter Trinker und vertrug deshalb nicht allzuviel davon.

    ,,Salvete die Herren.", sprach Dexter laut und deutlich, als er das Atrium betrat, in dem sich bereits einige fremde Gesichter tummelten. Er wurde noch immer von Manilius Saxa begleitet, der in letzter Zeit zu so etwas wie einem Custos Corporis für den jungen Decimus geworden war.


    ,,Mein Name ist Caius Decimus Dexter, Sohn von Decimus Varenus.", stellte er sich höflich vor und erwartete gleichzeitig, dass sich auch die Männer, die sich in quasi, seinem Atrium aufhielten sich vorzustellen.

    Dexter war nicht wenig beeindruckt, durch die ambitionierten Karrierewünsche seines Gegenübers.
    ,,Spätestens dann, wird unser Ansehen wieder auf seinem Höhepunkt angekommen sein. Immerhin ist die Führung einer Legion eine sehr ehrenwerte Aufgabe und man kann sehr schnell zu viel Ruhm gelangen.", kommentierte er den Wunsch Aquilas, dessen Name ja perfekt war, für den Dienst in der Legion - sub aquila in mehrerem Sinne.


    ,,Weisst du schon einen Senator, der dich für ein Tirocinium Fori aufnehmen wird? Ich selbst sehe meine Zukunft übrigens auch im Exercitus Romanus, allerdings spricht mich die Militia Equestris mehr an, als der politische Weg zur Legion.", gab er sogleich noch ungefragt seine eigenen Pläne für die Zukunft preis.

    Ein hoffnungsvoller Ausdruck huschte Dexter übers Gesicht, als sein Vater davon sprach, dass von den Beiden wahrscheinlich keiner verletzt wurde. Er war sich nicht sicher, ob dieser es aus Überzeugung sagte, oder bloß um ihn zu beruhigen, doch das war ihm in diesem Moment beinahe egal, zu groß war die Freude darüber seinen Vater überhaupt endlich wiederzusehen.


    ,,Dann lass uns anstoßen.", schlug er vor und hielt seinen Becher seinem Vater entgegen.


    Als Varenus dann damit anfing, von der Arbeit zusprechen, schaute Dexter zuerst etwas verwundert, doch fing sich diese Gefühlsregung ziemlich schnell wieder. Stattdessen fing er dann an, mit kräftigen Worten zu reden. ,,Selbstverständlich! Ich werde alles tun, um unser Ansehen wieder zu alter Stärke zu führen. Honor et fortitudo!", fiel ihm noch der passende Wahlspruch der Gens dazu ein und dann grinste er seinen Vater spitzbübisch an. Es war so schön sich wieder mit ihm unterhalten zu können, ihn in Sicherheit zu wissen, vorallem ihn in Sicherheit zu wissen.

    Dexter schaute den Sklaven nur fragend an. Dominus Massa?, fragte er sich.


    ,,Ja, ich komme sofort...", antwortete daher nur perplex und fragte sich auf dem Weg ins Atrium noch immer, um wen es sich dabei handelte, denn zu dem Namen hatte er im moment kein Bild vor Augen.

    Als sein Vater mit ihm sprach, wurde dem jungen Decimus richtig warm ums Herz. Es war so schön, diese raue und vertraute Stimme endlich wieder hören zu können, hatte er doch nur wenig mit der so baldigen Rückkehr seines Vaters gerechnet. Auch Varenus musste sich schreckliche Sorgen gemacht haben, so war Dexter nicht einmal da gewesen, als sie ihn verschleppt hatten.


    ,,Ja, ...", er musste noch einmal schluchzen. ,,... es wäre schade um ... den Wein.", sagte er und zog die Nase hoch.


    Als sie sich den Wein schmecken ließen, wollte Dexter dann aber doch Neuigkeiten hören.
    ,,Weisst du was von Onkel Faustus, oder Tante Seiana? Sitzen sie noch im Carcer?", oder waren sie überhaupt dort?

    Sohn? Sohn? So hatte ihn jetzt schon etwas länger niemand mehr genannt.
    Dexter drehte sich herum und spähte gespannt auf die sich öffnende Tür.
    Der nun Hereinkommende, war kein geringerer als Dexters Vater selbst.


    ,,Vater!!", brüllte Dexter voller Freude und sprang von seiner Sitzgelegenheit auf, um auf seinen Vater zuzulaufen. Endlich war er wieder da, und so wie er aussah, hatte er im Carcer garnicht so leiden müssen, wie Dexter es sich in seinen Albträumen ausgemalt hatte.


    Er schloss seinen Vater herzlich in die Arme. ,,Du lebst..." Eine Träne der Freude rann seine Wange herunter, tropfte von seinem Kinn und benetzte den Saum der väterlichen Tunika mit dem salzigen Nass.

    ,,Ja hoffentlich ...", murmelte er dann erneut vor sich hin, als Aquila ebenfalls äußerte, dass Dexters Vater wohl bald aus dem Carcer entlassen werden dürfte, spätestens wenn Cornelius hier an kam, immerhin war er wirklich einer der kleineren Fische.


    ,,Wo wir wieder beim 'warten' angelangt wären...", kommentierte er den Vorschlag von Aquila und schob sich noch etwas lustlos eine Traube zwischen die Zähne, wonach er diese mit festem Biss zerteilte.


    Dann wollte Dexter allerdings wieder etwas auf den Neuen im Bunde lenken und fragte daher: ,,Welches sind eigentlich deine Ambitionen hier in Roma, sobald sich die Wogen etwas geglättet haben und wir genau wissen, wo wir stehen?"