Beiträge von Caius Decimus Dexter

    Es schien so, als wollte sie nicht wirklich ihr Herz ausschütten - zumindest nicht ihm gegenüber. Dies kränkte Dexter aber nicht wirklich, immerhin war es ihre eigene persönliche Entscheidung. Sein Angebot würder aber nach wie vor bestehen bleiben, darauf könnte sie sich verlassen.
    Im weiteren Verlauf des Gesprächs, während Seiana berichtete, rutschte seine Hand beinahe wieder von ihrer Schulter herab, daher nahm Dexter diese zurück und hoffte darauf, dass er ihr nicht zu nahe getreten war. Denn er mochte seine Tante und wollte nicht, dass irgendetwas Unausgesprochenes zwischen ihnen stehen würde.
    Keinen Erben also, dies war die Begründung dafür, dass sich Terentius von ihr hat scheiden lassen. Für einen solch hoch angesehenen Römer und ehemaligen Gardepräfekten sicherlich nachvollziehbar, doch für Dexter im ersten Moment völlig absurd. Besonders deshalb seine eigene Frau zu schlagen, das hatte er von seinem eigenen Vater anders vorgelebt bekommen. Zumindest war dies Dexters Theorie für Seianas verunstaltetes Gesicht, denn wenn sie bloß gestürzt wäre, hätte sie davon gesprochen und nicht nur die Rechte des Terentiers dargelegt und dabei die Gründe für ihre Verletzungen völlig ignoriert.


    ,,Das tut mir leid.", äußerte Dexter lediglich diesen halbfertigen Satz und blickte dann von Seiana fort in richtung des Inneren der Casa. Er wollte sie nicht weiter mit seiner Anwesenheit behelligen. Seiana hatte in Dexters Augen nicht den Anschein gemacht, sich wirklich darüber tiefergehend unterhalten zu wollen und er selbst war noch zu unerfahren, um zu wissen, wie er sich nun am Besten in dieser Situation verhalten sollte. Daher versuchte er es mit einem Ausweg, der den Beiden vielleicht zu Gute kam. ,,Verzeih, aber ich muss noch weiter zu meinem Vater, er wartet bereits."

    ,,So kann man sich irren.", blödelte Caius noch, als sie gemeinsam das Cubiculum ihrer Tante betraten.


    ,,Salve Seiana.", grüßte er sie ebenfalls. ,,Für mich auch etwas Wein bitte.", schloss Caius sich dem Wunsch seines Bruders an.
    ,,Aber erzähl doch mal, was gibt es denn eigentlich, dass du uns Beide hast rufen lassen?", fragte er sogleich neugierig, nachdem er sich ebenfalls auf einer der Sitzgelegenheiten vor Seianas Schreibtisch niedergelassen hatte.

    ,,Die Betriebe laufen gut, nur die Einnahmen lassen ab und zu etwas auf sich warten. Zum Glück produziere ich nichts verderbliches.", scherzte er auf ihre Frage ein wenig.
    ,,Der Stress rührt vorallem daher, dass ich mit dem Metier noch nicht ganz so vertraut bin, wie ich gerne wäre. Wahrscheinlich mach ich ihn mir bloß umsonst.", kurz dachte er einen Atemzug lang nach, um dann sofort weiterzusprechen. ,,Gibt es momentan eigentlich keinen Kurs an der Schola Atheniensis über Betriebswirtschaft?", fragte Caius dann nach. Wenn einer darüber Bescheid wusste, wer dann mehr als die Rectrix persönlich?


    Als Seiana dann von ihrem Grund für ihre längere Anwesenheit in der Casa Decima erzählte, stockte dem jungen Decimer erst einmal der Atem. Scheidung? Davon hatte er überhaupt nichts mitbekommen. Und ihr Tonfall verriet, dass dies keine glückliche Entscheidung war, in wie weit sie selbst da überhaupt ein Mitspracherecht hatte, ließe sich ebenfalls bezweifeln. Rein politisch gesehen, war dies ein regelrechter Abstieg. Sie wurde des Hauses und der Familie ihres Ehemannes bzw. ihres Ex-Ehemannes verwiesen. So stellte sich dies jedenfalls momentan für Caius dar, was definitiv keine gute Sache war.
    ,,Bei Mars!", zischte er in gedämpfter Lautstärke. Durch seine Vorliebe fürs Militär, hatte Caius es sich angewöhnt, stets den Gott des Krieges zu bedenken, beinahe egal in welcher Funktion.
    ,,Möchtest du dich vielleicht ausführlicher darüber unterhalten?", bot er seiner Tante an, nachdem er sich gedanklich wieder etwas gefangen hatte. Sie konnte selbst entscheiden, er wollte sich nicht aufzwingen, doch wollte er wissen, dass Seiana weiß, dass sie immer auf ihn zählen könne. Um dies zu bekräftigen fügte er es auch noch an. ,,Du kannst immer auf mich zählen, wenn du mich brauchst.", schwor er ihr dann. Selbstredend auch dann, wenn sie sein Angebot auf einen Zuhörer nicht annahm.
    Aufgrund der etwas herunter gefahrenen Stimmung, trat Dexter einen Schritt näher auf sie zu und blickte ihr ins Gesicht. Dabei bemerkte er die Spuren, die irgendetwas, oder irgendjemand dort hinterlassen hat. Mit einem etwas Entsetzten Gesichtsausdruck, auch wenn dies gegen jegliche Etikette sprach, nahm er Anteil an dem, was er dachte, dass Seiana zugestoßen sein könnte. Um sein Angebot noch einmal zu untermauern, dass er es auch wirklich ernst gemeint hatte, stets für sie da zu sein, und dies nicht nur eine Floskel war, legte er ihr die Hand auf die Schulter und blickte ihr Fest in die Augen. Der erschrockene Ausdruck in seinem Gesicht war dabei wieder verschwunden.

    Mit den Gedanken noch immer bei der Verwaltung der Eisenmine in Genua, lief der junge Decimer den Gang hinunter, der zu Seianas Cubiculum führte, wo er zu seiner Überraschung auf seinen eigenen Bruder traf.


    ,,Na, Lucius. Hat Seiana dich etwa auch rufen lassen?", fragte Dexter ganz unverblümt, auch wenn er nicht wissen konnte, dass sie Beide zu einem eher geschäftlichen Termin, von gemeinsamen Interesse, hierher eingeladen wurden.
    Daraufhin stellte er sich direkt neben seinen Bruder und äffte seine Klopfgeste an der hölzernen Tür übertrieben nach, wonach er Albinus schelmisch angrinste.

    Wenn Tantchen ruft, kommt Neffchen sogleich!


    ,,Richte ihr aus, ich werde mich sofort auf den Weg begeben.", sprach er, legte die Tabula beiseite und stand auf. Er klopfte sich seine Tunika nochmal zurecht und verschwand dann in Richtung der Gemächer von Decima Seiana.

    ,,Ich bin zurzeit immer etwas im Stress - geschäftlich. Du verstehst? Ansonsten kann ich mich aber nicht beklagen.", führte er ehrlich und ohne viel drumherum aus.


    In dem getrübten Licht der letzten Sonnenstrahlen konnte Caius seine Tante nur vage Erkennen. Ihre Umrisse waren selbstverständlich klar und deutlich, doch die Feinheiten ihres Gesichts und etwaige Veränderungen darin, waren nur mittels einer weiteren Lichtquelle wirklich zu erkennen.
    ,,Sag, bleibst du eigentlich länger in der Casa, Tante?", versuchte Caius nun auf beinahe direktem Wege seiner Neugier Luft zu machen, in der Hoffnung, dass seine Tante dies nicht als Affront aufnahm. Es war für Dexter garnicht so einfach, nach dem Grund ihres Aufenthalts in der Casa zu fragen, ohne dies direkt anzusprechen. Für große Reden war eher sein Bruder bekannt.

    ,,Ich wollte gerade zu meinem Vater. Muss mit ihm noch was besprechen.", immerhin musste Dexter ja aufgrund der Patria Potestas, unter der er stand, beinahe jegliche Kleinigkeit seines geschäftlichen Auftretens mit seinem Vormund, also Varenus, abstimmen. Auch wenn dieser ihm schon eine allgemeinere Erlaubnis für das führen eigener Geschäfte erteilt hatte, wollte Dexter meist einfach noch auf Nummer sicher gehen, denn ihm fehlte auch die langjährige Erfahrung seines Vaters in dem leiten und organisieren eines Betriebes. Und Seit neuestem, fielen bereits zwei Betriebe unter seine Leitung, zum einen die selbst eröffnete Schmiede und zum anderen die riesige Eisenerzmine bei Genua, mit dessen Führung er doch noch etwas überfordert war, auch wenn er dies niemals vor einem anderen Menschen zugeben würde. Den Schein wahren, solange noch alles in geordneten Bahnen läuft.


    ,,Da hatte ich dich hier stehen sehen.", beendete Caius den bisher unvollständig gelassenen Grund seines Erscheinens im Hortus.
    Er hatte seit Seianas Ankunft, oder Rückkehr, wie man es nennen wollte, nicht ein wirkliches Wort mit ihr gewechselt, Warum war sie wieder hier? Was ist geschehen? Wie geht es ihr überhaupt? Alles mehr oder weniger schwierigere Fragen, auf die Caius bisher noch keine Antworten erfahren hatte, was auch daran lag, dass er es bisher auch noch nicht geschafft hatte jemanden genauer danach zu fragen. Allerdings wollte er seine Tante jetzt auch nicht direkt mit solch etwas belästigen, sie sah irgendwie erschöpft aus, ob das wirklich nur der Temperatur geschuldet war, konnte der junge Decimer nicht einordnen, weshalb er mit einer, in seinen Augen eher einfachen Frage, die wohl mehr einer Floskel glich, aber deshalb nicht ihre Ernsthaftigkeit verlor.
    ,,Wie geht es dir, Seiana?"

    Seit ihrer Rückkehr in die Casa Decima, hatte Dexter sie nur ganz flüchtig mal zu Gesicht bekommen, viel zu sehr war er mit den momentan Veränderungen in seinem eigenen Leben beschäftigt gewesen. Erst der Streit mit seinem Vater, dann dem neuerlichen Vertrauensbonus vom Selbigen, die geschäftlichen Entwicklungen und die Verantwortung, die er seit neuestem zu tragen hatte.


    Während Caius Füße sich nun ihren Weg durch die langen Gänge der Casa bahnten, weilte sein Kopf noch immer in verschiedenen Gedanken, weshalb er seine Tante beinahe übersehen hätte. Im Augenwinkel hatte sich er einen Schatten wahrgenommen, der am Rande des Hortus stand. Kurz blieb Caius stehen und warf einen Blick durch die marmornen Säulen nach Draussen, und da erkannte er Seiana nun. Bedächtigen Schrittes näherte er sich dem Durchgang, der ihr am nächsten und trat hinaus in den Hortus.


    ,,Ist dir nicht kalt?", nicht das Dexter selbst es als ausgesprochen kalt empfand, eher etwas kühl, aber aus der Nähe hatte er das leichte Zittern seiner Tante wahrgenommen und es sofort auf die Temperatur unter freiem Himmel geschoben.

    ,,Und, wie geht es ihr? Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen.", sprach er sofort weiter, nachdem der Bote geendet hatte, ohne ihm einen Platz anzubieten.


    ,,Du hast versäumt mir einen genauen Termin zu nennen, wann es möglich wäre ein Treffen zu arrangieren.", wies er den Sklaven als nächstes zurecht, immerhin war nicht anzunehmen, dass Messalina während ihrer Vestalinnen Ausbildung unendlich viel Zeit zur Verfügung hätte, weshalb Dexter sie in seinem Schreiben auch um einen Zeitpunkt gebeten hatte. Er nahm in diesem Moment einfach mal an, dass dieses Versäumnis selbstverständlich beim Sklaven lag, und nicht bei seiner eigenen Schwester.

    Na herzlichen Glückwunsch, jetzt hatte Albinus also bereits eine Anstellung, wohl hoffentlich auch eine dem Vater wohlgefallende., ging es Dexter etwas sarkastisch durch den Kopf. Doch schluckte er diesen Gedanken wieder herunter. Heute war kein Abend für Spott oder Häme. Daher versuchte er sich wirklich für seinen Bruder zu freuen, auch wenn das nicht unbedingt ehrlich rüberkam.
    ,,Noch mehr wunderbare Neuigkeiten."
    Tief in seinem Inneren freute er sich ja auch wirklich aufrichtig über den bisherigen Erfolg seines Bruders, doch blieb dabei jedesmal der bittere Nachgeschmack dran haften, dass er seine Träume nicht so erfüllen konnte, wie er sich das vorgestellt hatte. Das lag zwar weniger an seinem Bruder, sondern mehr an Dexters Vater, doch war sein Bruder als Ziel durchaus geeigneter, immerhin trafen dessen Wünsche bei ihrem Vater stets auf Wohlgefallen.


    Mama Papa Albinus Messalina Ich
    Tante Seiana
    Onkel Faustus
    [strike]Hekatius[/strike] Helvetius Varus


    Eilig hatte er die erstbesten Namen, die ihm in den Sinn gekommen sind, aufgeschrieben.
    ,,Sag Vater, wen soll ich noch notieren?"

    Nachdem sein Vater ihm sein Vertrauen ausgesprochen hatte, wurde Dexter direkt wohl ums Gemüt. All das Bangen und Zweifeln, das ihn innerlich herumgetrieben hatte, seit ihrer Auseinandersetzung, war nun beendet.


    ,,Ich danke dir.", sprach er und gemeinsam verließen sie Varenus Cubiculum.

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    Ephialtes, Ianitor


    Im Peristylium angekommen entdeckte Ephialtes den jungen Dominus und berichtete sofort, wen er da im Schlepptau hatte.,,Dies ist ein Bote von Domina Messalina.", und deutete dabei auf den Sklaven der Decima.



    IANITOR - CASA DECIMA MERCATOR







    ,,In Ordnund. Du kannst gehen.", richtete Dexter zunächst das Wort an den Ianitor, ehe er den Boten seiner Schwester ansprach.


    ,,Ich bin Decimus Dexter und mir wurde gesagt du bringst Nachricht von meiner Schwester Messalina?", stellte er sich vor und begann sofort mit der ersten Frage.

    Gut, dann nichts schriftliches. Einerseits hatte Varenus völlig recht, dass ein Vertrag nicht wirklich von Nöten sei, doch war Dexter ein wenig enttäuscht, immerhin hatte er angenommen sie würden sich wie richtige Geschäftspartner unterhalten, und da gehörte eine Niederschrift der Abmachungen einfach dazu. Weniger ein Vertrag, als mehr ein Protokoll. Nun wie dem auch sei, war der Punkt für ihn auch abgehakt und er stimmte seinem Vater dann schließlich zu.


    ,,Du hast recht, Vater. Ich werde darauf achten, stets einen schriftlichen Vertrag mit Fremden zu schließen.", dass er die Erzmine, sowie die Schmiede 'ehrenhaft' führen würde, so wie es sich für einen Decimer gehört, das waren für Caius, der selbst ja sehr an den Traditionen der Familie hing, reine Selbstverständlichkeiten.


    Der folgende Ausbruch seines Vaters verwirrte Dexter dann doch zuerst, doch keine Situation, mit der er nicht umgehen konnte, so stand er ebenfalls wieder aus dem Korbsessel auf und tat es seinem Vater gleich. Er reckte seinen Finger hinterher und schwor stumm den Schwur seines Vaters mit. Jetzt würden sie es anpacken und gemeinsam triumphieren. Eigentlich fehlte jetzt nur noch Albinus in dieser Runde um den Schwur zu vervollständigen.

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    Ephialtes, Ianitor


    Der Ianitor hörte seinem Gegenüber gelangweilt zu, doch als der Name der jungen Decima fiel, machte es einen Ruck in ihm und er wurde mit einem mal direkt etwas umgänglicher.
    ,,Du bringst Nachricht von der Domina?", fragte er rethorisch, ehe er einen Schritt zur Seite machte ,,Folge mir!" und den Sklaven ins Peristylium führte, wo er auf einen der Brüder der Domina warten sollte. Selbstverständlich nicht ohne Beobachtung, und genauso selbstverständlich wurde ein weiterer Sklave zu den Geschwistern geschickt.

    Jetzt hatte Dexter es doch tatsächlich geschafft noch vor seinem Bruder, und sogar vor dem erwarteten Gast im Peristylium anzukommen. Das hatte aber lediglich mit der Tatsache zutun, dass er dort sowieso gerade umher gewandert war und direkt von einem Sklaven der Casa Bescheid bekommen hatte. Er setzte sich zum weiteren Warten auf eine der Bänke, die am Rande des Säulengangs standen.

    Ein Senatorenring, Caius stockte kurz der Atem. Damit hatte er bei bestem Willen nicht dran geglaubt, dass sein eigener Vater plötzlich mit einem Ring der Senatoren vor ihm stand und ganz augenscheinlich nun dem Ordo Senatorius angehörte.
    ,,Das ist ja wunderbar!", platzte die Freude und der Stolz für seinen Vater plötzlich aus dem jungen Decimer heraus. ,,Und wie stolz ich bin. Eine wahrhaft wunderbare Neuigkeit."


    Feiern, er möchte feiern, also machte Dexter sich sofort auf den Weg eine sich Tabula und einen Griffel zu organisieren, so wie ihm aufgetragen wurde.
    Nachdem er wieder im Atrium eingetroffen war, noch immer mit einem freudigen Grinsen auf dem Gesicht, zückte er die Tabula und wollte sogleich anfangen alles zu notieren, was sein Vater ihm diktieren mochte.


    Ob dies wirklich der richtige Zeitpunkt sei, seinen Vater nochmal auf seinen Karrierewunsch, des eines Soldaten der Legion anzusprechen, war sich Dexter im Moment nicht wirklich sicher. Dafür sprach, dass Varenus momentan wirklich gute Laune hatte, doch diese wollte er ihm nicht gleich wieder vermiesen, mit diesem ihm doch leidigen Thema. Vielleicht würde der Sohnemann seinen Vater etwas später nochmal auf diese eine Sache ansprechen, doch jetzt hielt er erstmal seinen Mund und horchte auf die Worte des frisch Erhobenen.

    ,,Papa Papa!", hatten sie als Kinder immer gerufen, sobald ihr Vater endlich von der Arbeit nach Hause gekommen war, doch die Zeiten hatten sich geändert. Die Kinder von Decimus Varenus waren erwachsen geworden, wenn man das bei manchen wirklich schon so nennen wollte, und begrüßten ihren Vater nun wesentlich standesgemäßer.


    ,,Papa!", rief Dexter seinem Vater zu und kam auf ihn zu geeilt. Einer der Sklaven hatte ihm Bescheid gegeben und er hatte sofort alles stehen und liegen gelassen um seinen Vater willkommen zu heißen. Nicht so stürmisch, doch aber mit der gebotenen Eile, die ein Sohn haben sollte, wenn sein Vater nach ihm schicken lässt.


    ,,Was gibt es denn?", fragte er höflich und doch bestimmt, damit sein Vater merken könnte, dass er ihn gerade bei einem wichtigen Unterfangen gestört haben könnte.

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    Ephialtes, Ianitor



    Es klopfte an der Tür und Ephialtes, ganz als wäre er für nichts anderes da, ging zur Pforte um diese zu öffnen. Von Aussen musste es sehr imposant wirken, wie sich der große Flügel der Tür nach innen bewegte und aus dem kleinen Schein des Lichtes ein großer und muskulöser Cyrener trat um sich den Klopfenden genauer anzusehen und nach dessen Anliegen zu fragen.
    Er schluckte kurz die Überreste des Schluck Wassers, den er kurz vorher noch genommen hatte, in seinem Mund herunter und richtete sich etwas auf, ehe er zu sprechen begann.
    ,,Salve. Was wünschst du?"
    Er sah den eher schmächtigen Mann in seiner einfachen Kleidung musternd an und dachte, dass es sich dabei bloß um einen Sklaven handeln konnte.


    Sim-Off:

    sry, dass es solange gedauert hat

    ,,Socii Mercatorum Aurei...", wiederholte er den Namen der Handelsvereinigung, die sein Vater, somit auch Dexter selbst, und ein gewisser Helvetius Varus, der mit seiner Mutter verwandt war, wieder erwecken wollten. Ihm kam der Name allerdings in keinster Weise bekannt vor. Wahrscheinlich war er aber auch bloß zu jung gewesen, als diese Bezeichnung noch wirklich für etwas Namhaftes stand.


    Dexter schüttelte daraufhin energisch den Kopf:,,Nein, sagt mir nichts."
    Er beobachtete seinen Vater, wie dieser, beinahe während der gesamten Unterredung, auf und ab schritt in seinem eigenen Zimmer, war er wirklich so beruhigt durch Dexters anfänglichen Worte? Waren die Gedanken an den Streit im Atrium wirklich so leicht aus seinen Gedanken gewichen? Sein Verhalten und seine autoritäre Sprechweise spiegelten ein etwas gezerrtes Bild der Geschehnisse wieder, sodass sich Dexter nicht zu einhundert Prozent sicher sein konnte. Andererseits war er natürlich froh darüber, dass sein Vater wieder normale Worte mit ihm wechselte und dass sein bloßer Wunsch zum Militär zu gehen, ihn nicht gänzlich gegen ihn aufgebracht hatte, sondern dass dies wieder zu reparieren möglich war.
    Abermals schüttelte Dexter energisch den Kopf, diesmal nicht um etwas zu verneinen, sondern um diese Gedanken aus seinem Hirn zu bekommen, denn die gehörten hier jetzt nicht hin. Nicht in diesen 'Termin unter Geschäftsleuten', wie ihn so, oder so ähnlich sein Vater zu beginn beschrieben hatte. Mit den Gedanken wieder bei der Sache, sprach er weiter.
    ,,Vater? Sollen wir die ausgehandelten Bedingungen zu Papier bringen und damit schriftlich festhalten?"