Beiträge von Caius Decimus Dexter

    ,,In Ordnung. Danke Vater.", antwortete er seinem Vater. Wohlmöglich hatte er sich wirklich etwas übernommen, aber er war nun mal auf die gesamte Mithilfe seines Vaters angewiesen, denn ohne Geld und dem entsprechendem Recht, kam er nicht besonders weit bei seinen Plänen mit einem eigenen Betrieb.
    ,,Ja, selbstverständlich vergesse ich die Rohstoffe nicht. Genauso wenig, wie ich deine Hilfe niemals vergessen werde.", sagte er in einem eher höflichen und diplomatischen Ton und nicht so, wie ein Sohn mit seinem Vater sprach.


    ,,Da bin ich gerne dabei!", meinte Dexter zu dem Satz mit der Handelsvereinigung. Solch etwas würde einem Betrieb in den Anfängen sicher zu Gute kommen. Freudig strahlte Dexter bis über beide Ohren seinen Vater an. Sie waren zwar noch immer in den Verhandlungen, doch in diesem Moment hätte er seinen Vater am liebsten ganz fest gedrückt.
    Mit freudig erregter Stimme fragte er nach weiteren Einzelheiten zu der Handelsvereinigung.
    ,,Wer war der Verwandte meiner Mutter, mit dem du gesprochen hast? Was war das für eine Vereinigung und wie hieß die? Was muss ich als Mitglied beachten und wann fangen wir damit so richtig an?", sprudelten die Fragen nur so aus Dexters jungem Kopf heraus.

    So langsam setzte sich alles in Gang, nicht nur dass Caius seine Schmiede bekommen würde, nein sein Vater woltle ihm auch noch die Familieneigene Eisenmine übermachen, besser konnte es kaum mehr kommen.
    ,,Selbstverständlich wird die Mine im Familienbesitz bleiben.", dabei handelte es sich ja quasi um ein nicht niedergeschriebenes Gesetz und lag auch so im vollen Interesse des jungen Decimers.


    ,,Wie stellst du dir das denn vor mit den reinen Sesterzen?", fragte er seinen Vater neugierig, nachdem dieser erzählt hatte, dass er ihm so einige Rohstoffe noch überlassen könnte. ,,Möchtest du mir zum Beispiel die Betriebskosten für die Mine und die Schmiede und die Anschaffungskosten für die Schmiede als Kredit vergeben, den ich dir nach und nach zurückzahle, oder stellt das eine Art Startkapital dar?", fragte er seinen Vater, gespannt ob der Antwort, da er in den geschäftlichen Angelegenheiten seinen Vater noch immer nicht richtig einschätzen konnte. Das waren immerhin die wenigsten Momente, die er mit ihm geteilt hatte, in seinem bisherigen Leben. Normalerweise war er immer der herzliche Familienvater und weniger der Geschäftsmann, zumindest zu Hause.

    ,,Da hast du an sich Recht.", sprach Dexter diesen Halbsatz erst einmal aus und bezog sich damit auf den Vorschlag seines Onkels, die Militia Equestris anzustreben. ,,Doch gibt es zwei Probleme, die ich dabei noch sehe.", sprach er weiter und hob dabei zwei Finger bei der Aufzählung dieser. ,,Zum Einen, würde mir die Grundausbildung der einfachen Tirones nicht zuteil werden, und zum Anderen, muss ich dafür erst einmal in den Stand eines Eques erhoben werden. Doch ich selbst besitze weder Land, noch sehe ich einen direkten Weg, der mir diese Würde zuteil lassen würde.", fragte er indirekt seinen Onkel, nach einem Vorschlag, welche Laufbahn er einschlagen sollte, damit er zum Ritter ernannt werden könnte um überhaupt die ritterliche Offizierslaufbahn wählen zu können. Natürlich war dies ein wesentlich angenehmer wirkender Weg zum Militär, als wenn sich Dexter für die nächsten zwanzig Jahre für die Legionen verpflichten ließe, doch schien es dort ebenso ein paar Wegschwierigkeiten zu geben, so dachte zumindest der junge Decimer.

    Die Erzmine ... , Dexter konnte seinen Ohren kaum trauen, hatte sein Vater ihm gerade die Führung der Erzmine in Genua übertragen? Doch versuchte er sein Erstaunen erst einmal herunterzuschlucken, denn sein Vater wollte mit ihm verhandeln, wie richtige Geschäftsmänner, da waren Gefühlsausbrüche erst einmal völlig fehl am Platz.


    ,,Nun, ich benötige Geld für die Anschaffung der Schmiede, für den Unterhalt und für die ersten Rohstoffe.", sprach Dexter in einem etwas leiserem Tonfall und grübelte dabei herum, überschlug Zahlen im Kopf und versuchte alles in eine Summe zu packen, die hoch genug war um ihm für die Führung der Geschäfte auszureichen, doch nicht hoch genug, um seinen Vater zu verärgern. Es musste eine realistische Zahl sein, die sien Vater auch bereit wäre ihm zu überlassen, wohlmöglich auch nur auf Zeit.
    Ich werde wohl schon so zwischen 1500 und 2000 Sesterzen benötigen um all dies stemmen zu können. Da wären 500 Sz für einen Sklaven, 300 Sz für den Kauf. Weitere 460 Sesterzen für die Betriebskosten der ersten zwei Wochen, sollte der Betrieb nicht den gewünschten Erfolg innerhalb der ersten Woche erzielen können. Dann noch Geld für die ersten Materialien und und und... Alles in allem war es keine einfache Denkaufgabe, der sich Dexter in diesem Augenblick unterzog. Es dauerte einige Atemzüge ehe er seinem Vater eine konkrete Summe nennen konnte.


    ,,Ich denke, ich werde wohl schon so 2000 Sesterzen benötigen um die Schmiede einige Zeit am laufen zu halten.", vollendete Dexter sein Gedankenspiel um seinem Vater eine Summe zu nennen. Nun war er gespannt, wie sein Vater darauf reagieren würde.


    ,,Bedeutet das etwa, dass du mir die Eisenmine überlassen würdest?", fragte der Sohn dann seinen Vater noch etwas ungläubig. Das wäre natürlich eine wirklich gute Sache für Dexter, doch würden damit auch wieder finanzielle Verpflichtungen auf ihn zu kommen, die in der bisher genannten Summe noch nicht beinhaltet waren. Doch war er sich sicher all dies stemmen zu können, sobald die Geschäfte erst einmal liefen.

    Endlich am Atrium Vestae angekommen, traute sich Dexter nun doch nicht mehr die Tabula persönlich abzugeben. Da kam ihm die Möglichkeit des Postkastens gerade recht. Vorsichtig legte er die zugeklappte und mit einer Schnur zugebundene Tabula in den Kasten und machte sich dann sogleich wieder auf den Weg. Er wollte noch ein paar Erledigungen hinter ich bringen. Vielleicht würde er ja endlich auch eine Alternative für seine Zukunftsplanung finden. So machte er sich auf den Weg zum Tiberufer.



    Ad Decimam Messalinam


    Es ist nun schon eine ganze Weile her, dass du uns verlassen hast um zur Vestalin ausgebildet zu werden. Auch wenn du deiner Familie damit große Ehre gemacht hast, vermissen wir dich alle sehr, ich, Albinus und nicht zuletzt unsere Eltern. Es würde uns sehr freuen, wenn wir uns mal wieder sehen könnten. Bitte teile uns mit, wann du Zeit hättest, dich mit Albinus und mir zu treffen.


    Vale bene,
    Dexter
    Albinus


    Na das war schonmal gut gegangen, hallte es in Dexters Kopf nach, als sein Vater ihm eine Sitzgelegenheit anbot und ihm dann im Verlauf des Gesprächs auch noch die Auseinandersetzung im Atrium verzeihte.
    Er hatte auch Albinus und Dexter etwas zu sagen, nun da war er aber mehr als nur gespannt. Worum es sich da wohl handelte?


    Und dann fragte sein Vater auch noch nach seinen bisherigen Plänen für den Betrieb, die Dexter dann so gleich auch vor ihm ausbreiten wollte, zumindest mit Worten.
    ,,Also du besitzt doch eine Eisenerzmine in Genua.", solange sich Dexter da gerade richtig erinnerte. ,,Und daher dachte ich daran, eine Schmiede zu eröffnen, für Werkzeuge..." und vielleicht auch Schwerter für die Legionen "... die brauchen ja Roheisen für die Verarbeitung. Nur muss ich dafür noch einen passenden Ort finden. Dabei dachte ich an Roma und habe mich auch bereits einmal umgeschaut. Ich habe eine alte Schmiede am Tiberufer gefunden. Nichts besonderes, aber die steht zum Verkauf, wurde schon länger nicht mehr drin gearbeitet, und für den Anfang sollte die eigentlich reichen. Denke ich."


    Eine kurze stille Pause trat ein, bevor Dexter weitersprach, denn er hatte noch etwas wichtiges vorzutragen.


    ,,Allerdings bin ich dabei auf deine Mithilfe angewiesen. Immerhin besitze ich weder die Mittel, noch das Recht dazu einen eigenen Betrieb zugründen.", stellte der junge Decimer die indirekte Andeutung einer Frage um Hilfe offen in den Raum.

    Nachdem Albinus noch an der Adressierung herum gemäkelt hatte und die Beiden diese noch angepasst hatten, unterschrieb er ebenfalls unten auf der Tafel und Dexter nahm sie wieder entgegen.
    ,,Danke, Albinus. Ich werde die Tabula gleich beim Atrium Vestae abgeben. Mal sehen wann wir sie wieder sehen können. Vale."
    Dexter war so gespannt, dass er diese Nachricht nicht einem Sklaven anvertrauen wollte, außerdem hatte er momentan ja richtig viel Freizeit. Nicht so wie auf dem Gehöft bei Ostia. Dort war beinahe sein ganzer Tag mit irgendwelchen Arbeiten vollgestopft.
    Seit er wieder in Roma war, hatte er kaum Aufgaben, da konnte ein Spaziergang durch die ewige Stadt sicher nicht schaden.


    Dann verließ er wieder das Cubiculum seines Bruders und entschwand auch auf direktem Wege aus der Casa Decima Mercator und machte sich auf den Weg zum Atrium Vestae.

    Dexter öffnete langsam die hölzerne Tür, nachdem er hereingebeten wurde, trat ein und schloss sie direkt wieder hinter sich. Sein Vater war momentan scheinbar alleine im Cubiculum, wowohl seine Mutter zu dieser Stunde war? Er lag auf einer Kline mit einer Tabula in der Hand und schaute Dexter entgegen, als dieser das Cubiculum betrat.


    ,,Salve Vater.", begann der junge Decimer erst einmal kurz und höflich und tat ein paar Schritte auf seinen Vater zu. Setzen wollte er sich jetzt, ohne dass er dazu aufgefordert würde.


    ,,Ich habe über deine Worte nochmals ausgiebig nachgedacht.", fuhr er fort. ,,Und ... nun ja ... Ich würde Lügen, wenn ich sagen würde, dass die Idee gänzlich aus meinem Kopf verschwunden wäre.", gab Dexter offen und ehrlich zu. Hoffentlich würde sein Vater nicht gleich wieder vollkommen aus der alten Haut fahren. ,,Aber ich habe mir eine andere Tätigkeit gesucht.", oder eher eine anfängliche Alternative, bis er sich sicher war, wie er seinen eigentlichen Plan durchsetzen könnte.,,Ich würde gerne meinen eigenen Betrieb gründen." Dexter hoffte, dass diese Idee nun positiv rüberkam, immerhin würde er damit auch in gewisser Weise in die Fußstapfen Varenus treten, der ja ebenfalls so einige Betriebe leitete.

    Das Cubiculum seines Vaters lag nicht weit von seinem eigenen entfernt, daher dauerte es nicht lange, bis er dort angekommen war und an die hölzerne Türe klopfte.


    poch poch poch


    Der Streit, oder die Idee Dexters und die Abschmetterung seines Vaters, lagen bereits einige Tage zurück und bisher hatten sie sich zwar immer freundlich gegenüber gegeben, doch wollte Dexter nun noch einmal das Gespräch unter vier Augen mit seinem Vater suchen. Vorallem um ihm eine Idee zu unterbreiten, bei der er definitiv auf das Einverständnis und die Hilfe seines Vaters angewiesen war. Machen wir uns nichts vor, so ganz uneigennützig und rein um die Aussprache zu suchen, war dieses Gespräch sicherlich nicht gedacht. Er wollte zwar definitiv den familiären Frieden wieder herstellen oder auf lange Sicht wahren, doch einen Hintergedanken trug Dexter selbstverständlich auch hier in seinem Kopf mit herum.

    Sogleich zog der jüngere Bruder eine Tabula aus seiner Tunika, an der mit einem Band auch ein passender Griffel hing. Vorsichtig ritzte er die Worte seines Bruders in das Wachs, bedacht dabei keine Schreibfehler zu begehen und auch alle Worte zu Papier Wachs zu bringen.



    Ad Decima Messalina


    Es ist nun schon eine ganze Weile her, dass du uns verlassen hast um zur Vestalin ausgebildet zu werden. Auch wenn du deiner Familie damit große Ehre gemacht hast, vermissen wir dich alle sehr, ich, Albinus und nicht zuletzt unsere Eltern. Es würde uns sehr freuen, wenn wir uns mal wieder sehen könnten. Bitte teile uns mit, wann du Zeit hättest, dich mit Albinus und mir zu treffen.


    Vale bene,
    Dexter




    ,,Meinst du das geht so?", fragte er und streckte ihm die Tabula entgegen. Dexter hatte versucht die Worte seines Bruders richtig aufzuschreiben, doch manches hatte er nicht behalten können, daher hatte er es einfach weggelassen. Unten am Schluss hatte er extra noch Platz gelassen, damit auch Albinus mit unterschreiben konnte.

    Irgendwie hatte Dexter gehofft, dass er seinem Onkel diese Frage nicht beantworten musste, dass dieser ihn sofort verstehen würde, doch so wollte er sie nun beantworten.
    ,,Während des gesamten Sommers war ich in der Gegend um das Gehöft bei Ostia unterwegs und habe bei der Arbeit gemerkt, dass ich glaube ich eher praktisch veranlagt bin, als ein großer Theoretiker, wie es mein Bruder ist." Dexter war sich nicht sicher, wie er es genau angehen sollte, welches waren die richtigen Worte, was sollte er besonders hervorstellen, was lieber weglassen.
    ,,Auf einem der Bauernhöfe, auf denen ich weniger Glück hatte bei der Besorgung des Getreides, traf ich hingegen einen älteren Mann, einen Veteran der Legionen. Numerius Critonius Massa, er hatte jahrelang als Optio gedient und erzählte mir von der Zeit in der Legion. Ausserdem sehe ich es als eine Ehre an, so dem Imperium Romanum zu dienen. Es ist doch auch eine gewisse Tradition, ich möchte so wie Großonkel Meridius, oder Decimus Cursor meinen Teil beitragen, oder so wie DU...", endete er seine Erklärung, mit der Betonung des letzten Wortes, für seine Zukunftspläne.

    Könnte bitte jmd meine Schmiede eröffnen und Dexter dort auch als Angestellten eintragen?


    Bin mir nicht sicher, inwieweit ich das SimOn auch ausspielen muss, aber ich hatte das sowieso vor, nur muss das noch aufgrund der Abwesenheit meines SimOn Pappis etwas auf sich warten. Wenn das in Ordnung ist. ;)


    Lieben Gruß
    Dexter

    ,,Nun, ich habe bisher nur eine grobe Vorstellung. Halt einfach, dass wir sie besuchen wollen und sie uns am besten einen Termin nennt, wann das geht, immerhin dürfen wir bei den Vestalinnen nichts betreten, als Männer."


    Er machte eine kleine verlegene Pause, ehe er weitersprach.
    ,,Du bist doch geschickter im Umgang mit Worten, daher wollte ich auch deine Hilfe für den Brief haben." Es kostete Dexter einige Überwindung seinem großen Bruder solch ein Kompliment zu machen, indem er ihn um Hilfe bat.

    Ein wenig überrascht war Dexter dann doch, als sein Onkel plötzlich das Balneum betrat und sich zu ihm ins Wasser gesellte.


    ,,Salve Faustus.", grüßte Dexter seinen Onkel höflich zurück. ,,Nun, mir geht es nicht so gut. Bin zwar erst seit heute wieder in Roma, doch hatte bereits vorhin meinen ersten richtigen Streit mit meinem Vater.", erklärte Dexter sich etwas niedergeschlagen.
    Doch bevor er dieses Thema jetzt vor seinem Onkel wieder hervorholte, wollte er ihm erst die ein oder andere gute Neuigkeit unterbreiten.
    ,,Also der Pferdezucht von Vater sollte es jetzt wieder besser gehen. Ich konnte ein wenig Getreide bei den Höfen im Umland heraushandeln, trotz der momentanen Knappheit. Es sollte aufjedenfall für die Pferde reichen." Erzählte Dexter nicht ohne Stolz seinem Onkel, von den Geschehnissen im Sommer.


    ,,Nun, und vorhin habe ich meinem Vater gesagt, dass ich gerne zu den Legionen möchte, um dort die Grundausbildung durchlaufen zu können.", kurz tauchte der junge Decimer seinen Kopf unter Wasser, bevor er weitersprach.
    ,,Du kennst ja meinen Vater und wieviel er vom Militär hält.", endete Dexter erstmal die Geschichte über seine Erlebnissen seit seiner Ankunft. Er könnte jetzt etwas Trost von einem wahren Militär gebrauchen und wer wäre dafür besser geeignet als der Praefectus Praetorio höchstpersönlich, doch war sich Dexter nicht ganz sicher, inwieweit sein Onkel ein Ohr für seine Probleme hatte.

    Es waren nun bereits einige Tage verstrichen, seit diese kleine Auseinandersetzung im Atrium der Casa stattgefunden hatte und Dexters Gemüt hatte sich, in Hinblick auf seinen Bruder längst wieder beruhigt. Jetzt wollte Dexter erst einmal einen Brief an seine Schwester schreiben um diese einmal besuchen zu können. Doch das ging nicht ohne seinen Bruder. Also machte er sich auf die Suche nach ihm.


    Langsam näherte Dexter sich dem Cubiculum seines Bruders und klopfte dann an die Tür, ehe er diese vorsichtig öffnete und eintrat. Ohne überhaupt zu schauen, ob Albinus anwesend war, begann er bereits zu sprechen.
    ,,Albinus? Ich würde gerne Messalina einen Brief schreiben, um sie mal zu besuchen."

    Und nicht nur dieses wollte Caius jetzt loswerden. Den ganzen Sommer hatte er in der Nähe von Ostia auf dem Gehöft der Familie verbacht, hatte sogar eine Vereinbarung mit einigen Getreidebauern in der Nähe rausholen können, doch all dies war nicht genug gewesen für seinen Vater. Dieser hakte ja nur auf der Erklärung herum, dass Dexter den Militärdienst gut für sich finden würde. Ab dem Momente war kein Wort mehr über Dexters Errungenschaften gesprochen, sondern bloss nochdarüber gemeckert, was er sich für einen sinnlosen Karriereweg ausgesucht hatte. Und selbst das hatte Dexters Vater nicht zu ihm sagen können, sondern das sagte er zu seinem Lieblingssohn Albinus, als wäre Dexter nicht mehr im Atrium gestanden, anstatt es ihm ins Gesicht zu sagen. Immer diese Reden über Personen, die anwesend waren, als wenn sie nicht anwesend waren, Dexter hasste solch etwas.


    Doch genug des Ärgers, jetzt wollte er nur sein heisses Bad genießen, sich waschen und sich in einer schönen Welt voller Träume verlieren. Er konnte ja nicht wissen, dass er genau in diesem Augenblick von einem wohl bekannten Gesicht beobachtet wurde.

    Kurz bevor Dexter das Atrium verlassen konnte, brüllte sein Vater, wie er es noch nie zuvor getan hatte, zumindest nicht in Dexters Gegenwart. Schlagartig schien das Blut seinen Adern zu gefrieren und der junge Decimer konnte sich kein Stück mehr rühren. Starr vor Furcht hörte er den Ausführungen seines Vaters zu und wartete darauf, dass dieser endete.


    Dass sein Vater nicht begreifen konnte, wie enorm wichtig das Militär für Rom war, dass das großartige Rom ohne seine reformierten Legionen es niemals zustande gebracht hätte dieses riesige Weltreich zu erschaffen und das jedes Wort und jede Tat der Beamten am Hofe oder gar der Senatoren in der Curia Iulia nichts Wert wären und vorallem nichts bewirken würden, hätte das Imperium Romanum nicht seine Legionen, seine Flotten und Hilfstruppen. Eines Tages werden Kaiser gekrönt, nicht weil ihr Vorfahr der ehemalige Kaiser war, sondern weil er mehr Legionen hinter sich stehen hatte, wie der rechtmäßige Erbe, beziehungsweise der entsprechende alternativ Kaiser. Was rede ich da? Eines Tages? Der Tag war ja bereits gekommen. Cornelius Palma hielt ja deswegen auf Rom zu, weil ihn seine Legionen zum neuen Kaiser oder Imperator ausgerufen haben und nicht, weil er der rechtmässige Erbe ist. Ob Salinator aber der Rechtmässige war, darüber ließ sich auch streiten. Aber um zum Kern dieser Aussage zu kommen, in den Legionen zu dienen, war eine wirklich große Ehre und sollte jede Familie stolz machen, mindestens einen männlichen Nachkommen dort zu wissen. Wo man für den Ruhm und die Ehre des Imperium Romanum kämpfen konnte.


    Immernoch wie angewurzelt stand Dexter da. Er musste nun etwas tun, irgendwas. Allerdings durfte er seinem Vater auch nicht so sehr gegenspielen. Das sein Wunsch Soldat zu werden abgeschmettert würde, hätte er bereits wissen können, doch nun durfte er sich nicht auch noch seinem Vater widersetzen. Nachdem Dexter sich von dem Schock des Gebrülls seines Vaters etwas erholt hatte, dachte er kurz nach, holte Luft und drehte sich um.
    ,,Würdest du mir erlauben zu gehen und ein Bad zu nehmen? Ich stinke!", ein wenig versuchte Dexter die angespannte Situation wieder etwas zu bereinigen, aber vorallem wollte er alleine sein. Doch er durfte auch nicht völlig die Anweisungen seines Vaters ignorieren, immerhin stand Dexter logischerweise unter seiner Patria Potestas. Und ausserdem liebte er seinen Vater doch sehr, auch wenn es ihm im Moment doch schwer fiel und es ihm deswegen auch für den Augenblick sicher nicht so sehr bewusst war, wie noch vor einigen Minuten, als er seinen Vater nach dem langen Sommer das erste mal wieder in die Arme schließen durfte.

    Nicht nur, dass sein Vater ihm nun überhaupt keines Blickes mehr würdigte und Albinus bei seinem Weg auch noch unterstützen möchte, jetzt fing sogar Albinus auch noch an großspurig und gönnerhaft auf seinen kleinen Bruder herab zu blicken und ihrem Vater zu erählen, er solle es doch aus Dexters Sicht sehen und auch ihn verstehen, für seine Gründe.
    der kann ja leicht reden, er wird ja wieder unterstützt..., ging es Dexter in seiner Sturheit durch den Kopf.
    Und nun auch noch so ein kluger Spruch unseres Bildungswunders... Dexter beobachtete seinen Bruder mit einem missbilligendem Blick von der Seite. Man merkte deutlich wie eingeschnappt Dexter nun war, woran man gut erkennen konnte, dass er in manchen Angelegenheiten noch immer nicht wirklich erwachsen war. Auch wenn dieser Sommer ihn schon ziemlich weit gebracht hatte, im "erwachsen werden". Wieviel ihm wohl dann solch eine Grundausbildung in der Legion bringen könnte.


    ,,Entschuldigt mich, ich werde mich nun waschen.", kommentierte der Unbeachtete noch kurz, ehe er aufstand und in richtung Balneum verschwinden wollte. Deine Hilfe brauch ich nun wirklich nicht ..., bedachte er den Lieblingssohn seines Vaters noch mit diesem Gedanken, bevor er aus Dexters Blickwinkel verschwand. Ob sein Vater wohl noch etwas zu ihm zu sagen hätte und ihn nicht einfach so verschwinden lassen würde? Doch momentan wollte Dexter einfach nur hier weg und sich bei einem heißen Bad beruhigen.


    Sim-Off:

    @ Albinus, bitte benutz doch den -Button für deine Beiträge, das erleichtert es die Zusammengehörigkeit der posts zu erkennen

    Dexter schluckte. Selten, oder besser beinahe Niemals, hatte er seinen Vater so wütend erlebt. Es war ihm schon klar gewesen, dass er mit seinem Wunsch bei seinem Vater auf eher taube Ohren treffen wird, doch dass dieser gleich so aus sich rauskam, hatte er nicht erwartet und das überraschte ihn nun doch. Nunja, die Suppe hatte er sich nun eingebrockt, mal sehen wie er sie wieder auslöffeln konnte. Kurz dachte er darüber nach, welche Worte er wählen sollte und was zur Hölle er überhaupt zu seinem Vater sagen sollte, da durchbrach Albinus das Schweigen im Atrium. In dem dieser seinen Wunsch äußerte.
    So so, zur Schola also, ... Streber..., dachte sich Dexter und beobachtete seinen Bruder dabei mit einer Mischung aus Verachtung und Eifersucht, darüber dass sein Vorschlag sicherlich um einiges besser bei ihrem Vater ankommen würde.
    Doch jetzt hielt Dexter erst einmal die Klappe, der Schock, den das Gebrüll seines Vaters in ihm ausgelöst hatte, kristalliesierte sich erst jetzt so richtig heraus und hinderte ihn am uneingeschränkten Denken. Jetzt hieß es erst einmal abwarten und beobachten für den jungen zusammengestauchten Decimer.