Beiträge von Titus Flavus

    Zitat

    Original von Lucius Domitius Ahenobarbus
    "Das ist wohl wahr." Auch Ahenobarbus blickte dabei auf seine erhaltenen Trophäen, auch er konnte es noch nicht glauben, wie schnell und weit er "gesprungen" war.


    "Dummheiten jaaa?" dabei zwinkerte der Domitier Titus zu, er war der Meinung es handelte sich hierbei um diverse Frauengeschichten, bei denen Flavus scheinbar zwischen 3 oder 4 "Umworbenen" den Überblick verloren hatte.


    Die Gegenfrage von Titus kam nicht unerwartet...
    "Wie du hatte auch ich einen Vorfahren, der bei der Einheit diente, bei mir war es allerdings mein Großvater. Ich schätze die Familie bestimmt gewissermaßen immer den Weg den wir alle gehen." Ahenobarbus lächelte bei dieser Bemerkung und blickte kurz gen Himmel, ganz so als würde er seinen Eltern entgegensehen.


    Titus hörte sich die Worte von Ahenobarbus an und musste bei dessen Reaktion auf das Wort Dummheiten grinsen. Was hätte Titus dafür gegeben, jetzt zu wissen, was Ahenobarbus vermutete. Seine kriminelle Vergangenheit konnte Titus natürlich nicht offenlegen, schließlich wäre diese ein Grund ihn hochkant aus der Classis zu werfen. In diesem Moment musste er kurz daran denken, was wohl passieren würde, wenn er plötzlich mit seiner Vergangenheit konfrontierte würde. Das Grinsen in seinem Gesicht verschwand für einen kurzen Moment und er überlegte, ob Volpe ihn wohl noch immer jagen lassen würde und wenn ja von wem. Eigentlich konnte sich Titus die Antwort auf diese Frage auch selber geben, denn er wusste genau, dass Volpe Verrat bis zum bitteren Ende verfolgte und nicht duldete. Aber vielleicht hatte er seine Spuren ja so gut verwischt, dass er nicht mehr gefunden wurde. Titus musste sich wohl damit begnügen, dass er abwarten musste.


    Nach seinem Gedankengang setzte er sein Grinsen wieder auf und sagte:


    "Naja, du weißt ja: Junger macht man halt Sachen, die nicht jedem Vater oder Ehemann gefallen"


    Das Grinsen in Titus Gesicht wurde breiter und so hatte er Ahenobarbus einen Grund genannt, der zwar so nicht ganz stimmte, aber sicher in eine Richtung ging, die seinem Gegenüber plausibel erschien. Titus nahm einen kräftigen Schluck und genoss die wohlige Wärme, welche der Vinum in seiner Kehle hinterließ.


    Der Satz von Ahenobarbus, dass die Familie den Weg der Kinder bestimmte, stimmte Titus noch einmal nachdenklich. Er musste an seinen Vater denken, der ihn immer dazu gedrängt hatte der Classis beizutreten oder seine Handelsgesellschaft zu übernehmen. Deshalb war Titus geflohen und über Umwege nach Syria gekommen wo er in Kreise geriet, die ihm jetzt zum Verhängnis werden konnten. Über Alexandria war er dann bei der Classis gelandet. Es war schon eine Ironie des Schicksals, wenn man bedachte, dass er ausgerechnet dort Zuflucht gefunden hatte, weswegen er eigentlich geflüchtet war:


    "Ja, du hast wohl recht. Die Familie gibt vor in welche Richtung es für jemanden geht, aber was man aus seinem Leben macht muss wohl jeder selber für sich entscheiden."


    Wieder spülte er mit einem kräftigen Schluck nach....

    Zitat

    Original von Lucius Domitius Ahenobarbus


    Titus genoss ebenfalls einen kräftigen Schluck des Weines und musste gestehen, dass er wirklich gut war. Der Präfect hatte sich nicht lumpen lassen, als er ihnen diesen ausgegeben hatte.


    "Ja, wirklich gut dieser Vinum. Aber ich muss sagen, dass ich seit Ostia keinen mehr getrunken habe." fügte Titus noch an die Bemerkung von Ahenobarbus an. Auf die Frage des Domitiers reagierte Titus zunächst dann nachdenklich, bevor er zu erzählen begann:


    "Nunja, mir blieb kaum eine andere Wahl. Ich kam aus Syria über Alexandria nach Misenum und stand ohne Geld, Kleidung, Essen und Unterkunft da. Mein Vater war früher ebenfalls bei der Classis und hat es bis zum Optio gebracht. Da habe ich mir gedacht, bevor ich verhungere versuchte ich mein Glück bei der Classis. Und ich muss sagen......" Titus sah nach unten und betrachtete die Phalera und die Armilliae die er erhalten hatte, ganz so als könne er es noch immer nicht glauben "....... wie es aussieht, hat sich dieser Entschluss bezahlt gemacht. Ich habe neue Freunde gefunden, ich habe regelmäßig zu Essen, habe eine Schlafstätte und habe keine Zeit, um Dummheiten zu machen."


    Titus spielte ein wenig mit der Phalera, welcher er an einem Lederriemen an seiner rechten Schulter befestigt hatte bevor er dann an Ahenobarbus nahezu dieselbe Frage stellte:


    "Aber was hat dich dazu bewegt zu den Cohortes zu gehen? Ich meine, dir als Bürger Roms hätten doch auch die Legiones offen gestanden."

    Zitat

    Original von Lucius Domitius Ahenobarbus
    Diese Antwort kam nicht unerwartet, aber wer den Schaden hat braucht für den Hohn nicht zu sorgen :P , Ahenobarbus hörte dennoch auf zu grinsen, auch wenn es nur nach außen hin war.
    "Gerne nehme ich dein Angebot an, bis wir alle weiter marschieren wird es ohnehin noch dauern."
    Beide nahmen daraufhin an der Kochstelle platz und Ahenobarbus setzte nochmals an bevor Flavus anfing zu erzählen: "Wenn wir schonmal hier sitzen, wie ist die Schlacht eigentlich im großen und ganzen verlaufen für euch?"


    Titus war dankbar über den Themenwechsel und klinkte sich dort auch recht schnell ein:


    "Naja, im Großen und Ganzen glaube ich können wir zufrieden sein. Die Verluste halten sich in Grenzen und die Anzahl der schwer Verwundeten ebenfalls. Allein die Sagitarii hat es anscheinend härter erwischt. Ich habe noch keine genauen Verlustzahlen gesehen, aber ich bin froh, dass meine Kameraden nahezu noch alle bei mir sind. Wir sind als Probati bis auf einen Toten mit ein paar blauen Flecken und einigen Schrammen davongekommen. Es hätte also schlimmer kommen können."


    Titus machte eine Pause und schenkte dabei etwas Vinum auf, welchen sie nach dem Appel vom Praefecten spendiert bekommen hatten. Titus nutzte die Gelegenheit und schaffte davon etwas als Ration zur Seite. Jetzt war dabei eine gute Gelegenheit davon etwas zu genießen. Zugleich köchelte noch etwas Puls vor sich hin.


    "Aber sag, wie sieht es bei euch in den Cohortes aus. Ihr seit weiter vorne gestanden als wir."


    Dabei nickte Titus zur Verletzung des Ahenobarbus, welche am Tor noch so stark geblutet hatte, ganz so als wolle er fragen, ob das schon das Schlimmste war oder ob er noch gut davon gekommen war.....

    Das, was nun alles geschah war schon beinahe zu viel für Titus Nerven. Da überstand er die Schlacht, wechselte mit seiner Einheit die Front und hatte das alles überlebt, nur um jetzt beinahe an einem Herzinfarkt zu sterben. Als sein Name bei jenen Männern genannt wurde, welche mit einer Phalera ausgezeichnet wurden, da freute er sich, war aber nicht übermäßig überrascht. Ganz anders aber dann, als er auch noch mit einer Armilliae ausgezeichnet wurde. Dabei standen nun schon wesentlich weniger Männer vorne und sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Hatte er sich so eine Auszeichnung wirklich verdient? Er hatte ja noch nicht einmal einen Mann getötet in dieser Schlacht. Waren nicht andere Männer darunter die mehr geleistet hatten als er? Aber trotz dieser Zweifel überwog bei weitem die Freude über diese Auszeichnung. Titus grinste seinen Freund Coriolan breit an. Mit stolz geschwellter Brust nahm er die Auszeichnung dankend an.


    Als dann auch noch seine Beförderung und die von Coriolan dazu kam, glaubte er sich endgültig von Fortuna geküsst. Titus schlug seinem Kamerad Coriolan mit freudigem Lachen und einem lauten Kommentar


    "Ich glaubs nicht"


    auf die Schultern. So stolz wie in diesem Moment fühlte er sich bisher noch nie in seinem Moment. Während er seine Beförderung entgegen nahm, musste er an seinen Vater denken, welcher es bis zum Optio bei der Classis geschafft hatte, bevor er wegen eines Unfalles aus dem aktiven Dienst ausgeschieden war. Dieser würde in diesem Moment wohl zum ersten Mal unendlich stolz auf seinen Sohn sein, wenn er denn noch leben würde. So schloss sich also der Kreis. War er damals aufgrund der strengen Disziplin seines Vaters ausgerissen, welche dieser bei der Classis gelernt hatte, so führte ihn dieselbe Classis nun zum wohl schönsten Moment seines Lebens. Titus bekam eine Kloß im Hals und konnte sich kaum noch beherrschen. Bei diesen Gedanken kullerte ihm eine einzelne Träne über die linke Backe, bevor er sich wieder unter Kontrolle bekam. Zeitgleich genoss er sichtlich die Zurufe seiner Kameraden.


    Als sie sich dann wieder einreihten sagte er zu Coriolan mit einem seeligen Lächeln:


    "Wir haben es endlich geschafft. Wir sind nun echte Soldaten."

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    Original von Iunia Axilla


    Auf die Frage, ob es genug seherische Gabe war zuckte Titus nur unwissend mit den Schultern. Woher sollte er das denn wissen, er hatte bisher noch keine Seherin kennengelernt. Die Gerüchte welche aber durch die Zelte der Männer eilten ließen durchblicken, dass es sich bei Axilla um eine Seherin handeln sollte, oder weniger schmeichelhaft, um eine Kurtisane des Imperators in spe. Wieder andere Gerüchte sprachen davon, dass sie sich dem Cornelier hingegeben hatte, um sich Vorteile für irgendjemanden herauszuhandeln. Da Titus aber nicht all zu viel auf solche Gerüchte gab, blieb er bei jenem, welches am wenigsten verfänglich war: Der Seherin.


    "Keine Ahnung, ich habe noch nie die Dienste einer Seherin in Anspruch genommen."


    Nachdem sie sich dann abgewendet hatte und noch einen kecken Spruch zurück gab musst Titus unweigerlich Grinsen. Ahenobarbus schien den Anblick zu genießen und auch Titus konnte sich der Versuchung nicht erwehren. Wer wollte es ihnen auch verdenken, wenn man monatelang keine Frau von Nahem zu Sehen bekam. Titus konnte der Versuchung aber nicht widerstehen noch etwas zu antworten:


    "Tut mir leid, dafür ist die Aussicht einfach zu herrlich. Wenn dir langweilig ist, dann gleich hier das erste Zelt rechts ist meines."


    Titus grinste jetzt auch über beide Ohren.



    Zitat

    Original von Lucius Domitius Ahenobarbus


    Das mit der Nase würde ihn wohl noch lange verfolgen. Es würde wohl aber auch nicht viel bringen in dem Punkt zu lügen, denn so etwas machte schneller die Runde als einem lieb war. Auf das Grinsen von Ahenobarbus versetzte Titus leicht gereizt:


    "Hör auf so blöd zu Grinsen."


    Er beruhigte sich aber schnell wieder.


    "Schön, wenn du meinst, dann erzähle ich dir diese dämliche Geschichte. Hast du Lust auf etwas zu Trinken? Wir können uns ans Feuer setzen."


    Titus zeigte auf das Kochfeuer, welches vor seinem Zelt noch schwach brannte. Dabei kam in Titus aber der Gedanke auf, dass Ahenobarbus dieses Angebot hoffentlich nicht falsch verstand. :D

    Titus musste ebenfalls laut lachen. Es war schon ein tolles Erlebnis gewesen, das er wohl nie vergessen würde. Auch wenn ihnen der Centurio einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte und sie wohl hätte vor ein Kriegsgericht stellen lassen können, oder gleich hinrichten lassen. Aber der Abend war es wert gewesen.


    "Ja, das war wirklich einmalig."


    Er musste erst ein wenig verschnaufen um wieder zu Atem zu kommen während er wieder ernster wurde und auf die beinahe schon philosophische Diskussion mit Coriolan einschwenkte:


    "Hm, vielleicht hast du recht. Vielleicht sollte man wirklich auch an die Zukunft denken. Doch für mich ist das nicht so einfach. Ich bin in einer Umgebung groß geworden, da zählte nur das hier und heute. Wie überlebe ich den heutigen Tag, wo bekomme ich mein Essen für den heutigen Tag her. Aber ich will nicht jammern, ich habe diese Umstände zu einem großen Teil auch selber verschuldet."


    Titus starrte für einige Zeit nachdenklich an die Decke, soweit er sie zumindest sehen konnte in der Dunkelheit bevor er noch mit zuversichtlicher Stimme hinzufügte:


    "Aber jetzt habe ich ja eine Zukunft. Ich bin in der Classis. Und wer weiß, vielleicht werden wir ja beide irgendwann selber zu Offizieren. Der Helm eines Centurios würde mir bestimmt gut stehen, was meinst du? Und du dürftest dann Optio sein."


    Es folgte wieder Gelächter, der letzte Satz sollte ein wenig neckisch klingen. Titus wusste eigentlich noch gar nicht was das Ziel von Coriolanus war, wie weit er es in der Classis bringen wollte.

    Titus horchte gespannt den Worten des designierten Imperators. Viel würde nun davon abhängen, wie er an die Soldaten sprach und ob er deren Nerv treffen würde. Und dem war so. Besonders die Worte Sieger, tapfer und auszeichnen ließen das ein oder andere Raunen durch die Menge der Soldaten gehen. Ihr neuer Feldherr sah sie also wirklich sehr positiv. Nüchtern betrachtet mochte dies wohl taktisches Kalkül sein, doch dies war den meisten einfachen Soldaten egal. Solange sie gut behandelt wurden und regelmäßig ihren Sold erhielten, waren sie loyal. Auch Titus stimmte wieder in die Sprechchöre ein:


    "Cornelius Palma! Imperator und Beschützer Roms! Es lebe Cornelius Palma!
    Cornelius Palma! Imperator und Beschützer Roms! Es lebe Cornelius Palma!"


    Bald wurde Titus dann aber etwas leiser, denn seine Stimme gab ein wenig nach und er wurde heißer. Der Rest um ihn herum tobte aber immer noch weiter. Ein großer Teil der Soldaten war aber nun auch gespannt wie ein Bogen, wer denn wohl alles eine Auszeichnung erhalten würde. Vielleicht, so hoffte Titus für sich und seine Kameraden, würden sie zugleich auch endlich zu echten Soldaten der Classis erhoben und somit als Nauta und nicht als Tiro in Rom einziehen würde....

    Endlich war es soweit und der Praefect erhob seine Stimme, um zu seinen Männern zu sprechen. Titus war gespannt was nun passieren würde. Es war für alle eine interessante, um nicht zu sagen komische Situation. Wenn man ganz penibel war, dann konnte man sie als Verräter brandmarken. Schließlich hatten sie ihren Eid auf den Vescularier abgelegt und nun standen sie hier als Anhänger dessen Erzfeindes. Auf der anderen Seite konnte man natürlich auch argumentieren, dass sie nur Rom und dem Imperium verpflichtet waren, dass ihre Aufgabe die Wahrung von Frieden und Wohlstand, die Sicherung des Pax Romana war und dass der Vescularier diesen Frieden aufs Spiel gesetzt hatte. Man konnte es aber drehen und wenden wie man wollte, es gab immer zwei Sichtweisen.


    Deshalb hörten die Männer umso gespannter den Worten des Praefecten zu. Das erste Stichwort, bei dem ein Raunen durch die Reihen ging und welches die Männer wiederholten, war


    "Ruhm und Ehre für Rom!!!"


    Als der Praefect aber dann den designierten Imperator auf die Bühne bat, da blieb es zunächst ruhig. Es ging ein Raunen durch die Reihen. Titus blickte sich um und entschloss sich dann, seine eigenen Bedenken über Bord zu werfen und stimmte die wohl erwarteten Sprechchöre an:


    "Cornelius Palma! Es lebe unser Imperator Cornelius Palma! Befreier und Beschützer Roms!"


    Nach und nach stimmten immer mehr Männer ein, bis der Sprechchor wohl auch noch in Misenum selber zu hören sein musste.


    "Cornelius Palma!!!! Imperator und Beschützer Roms!!!! Es lebe Cornelius Palma!!!!


    Immer wieder wiederholte sich der Sprechchor......

    "Ja genau."


    bestätigte Titus die Nachfrage bezüglich seines Namens. Der Cohortler konnte sich also tatsächlich noch erinnern. Mehr begeisterte Titus allerdings die Tatsache, dass er das Gesicht noch richtig zugeordnet hatte. Das war normalerweise bei ihm nicht immer der Fall. Daraufhin drehte sich Titus zu der Frau hin und lächelte keck, ihren Namen wiederholend:


    "Iunia Axilla."


    Dann sagte er erstmal nicht viel und drehte sich in die Richtung, in welche die beiden unterwegs waren.


    "Das Zelt des Praefecten? Diesen Weg entlang, und nach vier Cohorten links. Da könnt ihr es gar nicht verfehlen."


    Angesprochen auf seine Nase wurde Titus zunächst etwas wortkarg und überlegte sich, wie er damit umgehen sollte. Es war nicht sonderlich heldenhaft zuzugeben, dass man einfach auf die Nase geflogen war. Andererseits, sollte er wirklich Kriegsgeschichten erzählen, die so nicht stimmten. Titus wählte deshalb den Weg durch die Mitte:


    "Nein, ich doch nicht. Ich bin nur mit meiner Nase auf einen Stein geknallt. Das hat höllisch weh getan."


    Dabei lachte Titus laut auf und ließ den Zuhörern die Entscheidung ob dies nun ein Scherz war, oder die Wahrheit. Titus würde einen Teufel tun, die Wahrheit auch als solche zu verkaufen. An Ahenobarbus richtetet er dann beinahe dieselbe Frage:


    "Wie sieht es eigentlich mit deinen Wunden aus? Ist alles einigermaßen gestillt."


    Dann wandte er sich an die Frau, ganz in seiner direkten Art:


    "Was macht denn eine Seherin auf der Via nach Rom?..... Du bist doch eine Seherin oder?"


    Um seine Frage zu unterstreichen zeigte er auf ihre Kleidung die Titus Anlass zu dieser Spekulation gab. Auf der Straße selbst hatte er noch nicht viel von ihr erkennen können, da er ja in einer der hinteren "Zuschauerreihen" gestanden hatte.....

    Titus Füße schmerzten noch immer vom Gerenne auf dem Schlachtfeld, genauso sehr wie vom ewigen Marschieren. Dies versuchte er während des Strammstehens auszugleichen, indem er ständig kaum merkbar ein wenig wippte oder die Zehen bewegte. Als dann aber ihr Praefect für eine Ansprache an sie herantrat, da versucht Titus wirklich stramm zu stehen. Was mochte wohl im Kopf des Praefecten vorgehen, fragte sich Titus, konnte selber darauf aber keine Antwort geben. Für ihn selber war alles mittlerweile ein großes Abenteuer geworden. Wen er zurück dachte, wo er vor wenigen Monaten noch gewesen war, da musste er beinahe Schmunzeln.


    Viel mehr aber beschäftigte ihn die Gegenwart, beziehungsweise die Zukunft. Was würde der Cornelier wohl mit ihnen machen? Würde er froh darüber sein, dass sie sich ihm angeschlossen hatten oder würde er eher Misstrauen gegenüber der Classis walten lassen. Schließlich waren wir vor gerade mal einem Tag noch erbitterte Feinde gewesen. Titus als einfachem Tiro würde aber ohnehin nicht viel anderes übrig bleiben, als sich überraschen zu lassen.


    Wenn man jedoch den Gerüchten glauben schenken wollte, dann würde es für sie nach Rom gehen. Darauf freute sich Titus. Er wollte immer schon einmal die große Stadt sehen, hatte es bisher aber noch nie geschafft. Nun würde es vielleicht soweit sein. Doch noch konnte er den Cornelier nirgends gesehen. Würde er gar nicht zu ihnen sprechen? Es wurde langsam spannend.

    Sim-Off:

    ich bin mal so frei und klinke mich auch ein :D


    Eben an jener Weggabelung, an der gerade die Iunierin mit dem Domitier vorbeikam, dort schritt auch Titus entlang. Er war noch völlig verdreckt und geschafft vom Errichten des Marschlagers und eigentlich auf dem Weg zurück zu seinem Zelt, nachdem er sich erleichtert hatte. Das Bild, welches Axilla und Ahenobarbus abgaben erinnerten ihn zunächst an ein junges turtelndes Paar, welches den klaren Sternenhimmel genoss. Bei diesem Gedanken musste Titus an seine erste große Liebe Mara in Misenum zurückdenken, er war damals gerade mal 13 Jahre alt gewesen. In diesem Alter von großer Liebe zu sprechen, das war dann schon mehr als nur naiv und Titus musste unweigerlich lachen. Seit damals war allerdings viel Zeit vergangen und Titus war ein Anderer.


    Die Identität dieser Frau hatte sich sehr schnell herumgesprochen im Lager; wie sollte es denn auch anders sein wenn mehrere tausend Männer auf nur eine Frau treffen. Titus wunderte es, dass diese Iunierin bisher noch von keinem der Männer angegrapscht worden war. Dafür dürfte aber der Respekt vor den Offizieren und die Angst vor den Konsequenzen dann doch größer sein als die Begierde nach einer Frau. Dennoch fiel der Blick von Titus unweigerlich auf die nicht ganz standesgemäße Gewandung von Axilla. So viel Haut zu zeigen in einem Lager voller Soldaten grenzte schon eher an eine Aufforderung zu nicht ganz sittsamen Verhaltens, dachte Titus bei sich.


    Nachdem Titus den Tiro erkannte, welcher Axilla begleitete (es war wohl jener, welcher in der Castra der Classis nach Anschluss an seine Einheit gefragt hatte, wenn Titus sein Gedächtnis nicht ganz im Stich ließ) begrüßte er die Beiden mit einem schelmischen Grinsen:


    "Salvete ihr beiden. Ist es nicht ein wunderbarer Abend für einen gemeinsamen Spaziergang?"


    Die Zweideutigkeit in den Worten des jungen Antoniers, welcher noch keiner war durchtrieften dabei schon beinahe den Boden.


    "Wo hast du denn deine hübsche Begleitung gefunden, Domitius Ahenobarbus? Du musst ein wahrlicher Glückspilz sein."


    Titus musterte dabei die Iunierin mit seinen Blicken von unten bis oben. Ihm erschloss sich noch nicht ganz was diese Frau hier wollte. Die Gerüchte waren vielfältig, doch richtig schlüssig klang für Titus bisher nichts.....

    Titus tat es Coriolanus gleich und legte sich wieder ins Bett. Er zwang sich dazu, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie es wohl weitergehen würde um nicht daran zu denken, was passiert war. Doch so richtig gelang ihm das nicht.


    "Wer weiß schon, was der morgige Tag bringt."


    Dieser Satz von Coriolanus ging ihm nicht aus dem Kopf. Sollte er sich aber wirklich darüber Gedanken machen? War es nicht besser im Hier und Jetzt zu leben, vor allem jetzt, da sie Soldaten waren. Er hatte an diesem Tag selber gesehen, wie schnell das Leben vorbei sein konnte. Deshalb beschloss Titus für sich, jeden Augenblick davon zu genießen. Dies tat er auch seinem Freund nach langer Stille kund:


    "Ich glaube, es ist besser das Jetzt zu genießen, als dass wir uns den Kopf darüber zerbrechen, was morgen sein könnte. Das Leben als Soldat kann zu kurz sein um zuviel nachzudenken."


    Titus schmunzelte leicht, er dachte gerade an die Taberna in Ostia zurück als sie der Centurio erwischt hatte:


    "Weißt du noch in Ostia? Diese Nacht war wirklich einfach einsame spitze, auch wenn uns der Centurio erwischt hat. du warst wirklich sturzbesoffen."


    Jetzt musste Titus noch mehr lachen.....

    [Blockierte Grafik: https://lh5.googleusercontent.com/-ydprreaTvz0/UZ4j1XlGaoI/AAAAAAAAW1A/p_8-Ek9Ws68/s100-no/avatar-133.jpg]|Askan


    Autsch, da hatte er wohl einen ziemlich wunden Punkt getroffen. Er hörte sich die Erzählung von Silanus ruhig an und zog seine Schlüsse daraus. Einer dieser Schlüsse war, dass Silanus mit dem Herzen sehr an diesem Fremden hing, dass dieser ihm näher stand als er es vielleicht zugeben wollte und das könnte wirklich noch ein Problem werden. Irgendwie hatte Askan das Gefühl, dass Silanus diesen Flavus nicht töten würde, wenn es dann soweit war. Aber das behielt er jetzt besser für sich. Silanus hätte dies im Moment ohnehin verneint.


    "Gut, eine nette Geschichte. Und der hat wirklich die Finanzen eures Collegiums mitgehen lassen, ohne dass ihr es mitbekommen habt? Den Kerl muss ich mir schon aus reiner Neugierde näher ansehen."


    Als Silanus seine Kapuze vollends abzog reagiert Askan gelassen. Die Narbe sprach für sich, aber er hatte nicht vor, dieses Thema anzusprechen, war sein Gegenüber ohnehin schon ziemlich erzürnt. Dafür tat es ihm Askan gleich und zog seine Kapuze ab. Im Gegensatz zu Silanus :D zeigte sich darunter ein hübsches, noch beinahe kindlich wirkendes Gesicht. Die langen schwarzen Haare hingen ihm in die Stirn und der leicht bräunliche Teint zeigte, dass seine Mutter aus dem Osten, vermutlich an der nähe des Schwarzen Meeres stammte. Es war sofort ersichtlich, dass sich Askan mit Ausnahme seines Fingers bisher aus groben Schwierigkeiten herausgehalten hatte, die Spuren hinterlassen hätten.


    "Was schlägst du also vor?"


    Askan war immer noch am überlegen, ob er einen Fremden Mann zu sich nach Hause einladen sollte. Bisher sah er aus Sicherheitsgründen noch davon ab. Er traute Silanus bis zu einem bestimmten Punkt, doch nahm er bisher noch Abstand davon alles zu verraten. Dafür kannten sie sich noch nicht lange genug.


    [Blockierte Grafik: https://lh5.googleusercontent.com/-ydprreaTvz0/UZ4j1XlGaoI/AAAAAAAAW1A/p_8-Ek9Ws68/s100-no/avatar-133.jpg]|Askan


    Oh ja, jetzt war seine Neugierde wirklich geweckt. Was mochte dieser Titus Flavus denn angestellt haben, dass der gute Silanus so extrem sauer auf ihn war? Verrat. Dieses Wort war sehr vielschichtig und konnte einiges bedeuten. Der eine sah schon einen Verrat, wenn ihm sein liebstes Spielzeug genommen wurde, der andere sah erste einen Verrat, wenn der Bruder mit dem Schwert in der Hand vor ihm stand. Das wollte Askan nun genauer wissen:


    "Was hat dieser Titus Flavus denn angestellt, dass du so sauer auf ihn bist. Ich meine, so wie ich dich einschätze hast du nicht gerade ein zartes Gemüt. Da muss schon einiges vorgefallen sein."


    Askan legte den Kopf etwas schief und dachte kurz nach, bevor er hinterher schob:


    "Ich bin einverstanden, ich helfe dir bei der Aufspürung, der Beschattung und Entführung. Aber dann will ich alles wissen. Ich will das nicht aus Neugierde wissen, sondern um einschätzen zu können ob ich dir vertrauen kann, ob du einen kühlen Kopf bewahrst wenn der Typ vor dir steht und du uns nicht unnötig in Gefahr bringst."


    Da war sie wieder, diese belehrende Art und Weise von Askan, ganz so als hätte er einen Schuljungen vor sich, obwohl er selber eigentlich der Jüngere war und von Silanus sicherlich einiges lernen konnte. Und die Sache mit der Neugierde war auch zu einem Großteil gelogen, denn er wollte jetzt wirklich wissen was da vorgefallen war....


    Sim-Off:

    Ich bin mal so frei und lege den Thread an wie beim Essen angesprochen


    Dich Schlacht unweit von Misenum war noch gar nicht lange geschlagen und sie hatten sich gerade erst in Misenum einquartiert. Titus hatte nicht sonderlich gut geschlafen, das Geschehene wollte ihn nicht zur Ruhe kommen lassen und das Kommende beschäftigte ihn noch mehr. Es gingen Gerüchte durch die Reihen der einfachen Soldaten, dass sie bald nach Rom, dem Zentrum der Macht aufbrechen sollten. Würden sie tatsächlich unter Waffen die sakrale Stadt Rom betreten und damit das jahrhundertealte Pomerium verletzen? Titus konnte sich dies beim besten Willen nicht vorstellen.


    Neue Nahrung bekamen alle Verschwörungstheorien und Vermutungen dann jedoch am nächsten Morgen. Titus war gerade erst eingeschlafen, da wurde die Porta zum Contubernium dermaßen kraftvoll aufgeschlagen, dass man meinen konnte, sie würde aus den Angeln gehoben. Es war ihr Optio gewesen, der zum Appell rief. Aber warum ein Appell, dann auch noch zu so früher Stunde? Titus kämpfte sich mit Tränensäcken und schwarzen Augenringen aus dem Bette und legte seine Rüstung an. Es fiel ihm an diesem Tag alles sehr schwer und er dachte darüber nach, was nun wohl kommen möge. Würden sie tatsächlich nach Rom ziehen um die Stadt im Kampf zu nehmen?


    Seine Informationslage war bisher alles andere als gut. Er hörte Gerüchte von die Rebellen hätten die Stadt bereits erobert bis hin zu Salinator habe die Aufständischen hinter die Alpen zurückgeworfen. Aber wer waren nun denn eigentlich die Aufständischen? Aus ihrer Sicht mussten nun doch ihre bisher Verbündeten Truppen zu den Aufständischen gezählt werden, oder etwa nicht. Für Titus war an diesem Morgen alles einfach nur verwirrend.


    Auf dem Exerzierplatz angekommen nahm er seinen angestammten Platz in der Formation der Probati ein und wartete auf das Erscheinen eines Kommandeurs. Nachdem Titus mehr oder minder die gesamte Classis inklusive der Cohortes Urbanae auf dem Platz in Formation vermutete, ging er selber stark davon aus, dass Palma zu ihnen sprechen wollte. Aber er ließ sich gerne überraschen.

    [Blockierte Grafik: https://lh5.googleusercontent.com/-ydprreaTvz0/UZ4j1XlGaoI/AAAAAAAAW1A/p_8-Ek9Ws68/s100-no/avatar-133.jpg]|Askan


    Das nun folgende Angebot irritierte den jungen Askan dann doch ein wenig. Damit hatte er jetzt nicht wirklich gerechnet und dies bracht auch sein Gesichtsausdruck zur Geltung. Nun gut, es war nicht ungewöhnlich und auch nichts Verwerfliches, wenn man sich Unterstützung aus jenen Kreisen holte, die in einer fremden Stadt zu Hause waren und sich besser auskannten, aber er hatte Silanus nicht so eingeschätzt, dass dieser so ein Hilfegesuch auch aussprechen würde. Auf jeden Fall aber war das Interesse des jungen Bastards geweckt. Ein Mann aus der Classis war zu töten, das war reizvoll. Diese Aufgabe hätte Askan allein schon wegen der Herausforderung angenommen, doch von gemeisterten Herausforderungen allein konnte man nicht leben. Deshalb quittiert er:


    "Zusammenarbeiten sagst du? Ich arbeite normalerweise alleine. Partner halten mich nur auf."


    Askan überlegte für kurze Zeit und schob dabei mit beiden Händen seine Kapuze etwas zurück, was den Blick auf seine grünen Augen frei gab, aber immer noch mehr bedeckte als zeigte von seinem Kopf. Was auffiel war der beinahe schon edle Stoff, aus welchem die Kleidung von Askan bestand. Dies zeigte deutlich, dass er die letzte Zeit sehr erfolgreich gewesen war, aber auch, dass er sehr eitel war.


    "Aber du gefällst mir. Ich denke ich werde dein Angebote annehmen. Für das richtige Geld würde ich sogar den Kaiser töten. Um wen geht es und was hat er verbrochen?"


    Nicht, dass dies etwas zur Sache tat, denn Skrupel kannte Askan ohnehin keine. Es war mehr eine gewisse Neugierde....


    [Blockierte Grafik: https://lh5.googleusercontent.com/-ydprreaTvz0/UZ4j1XlGaoI/AAAAAAAAW1A/p_8-Ek9Ws68/s100-no/avatar-133.jpg]|Askan


    Askan musste gestehen, der fremde Mann faszinierte ihn. Nicht auf die Art, wie viele Leser jetzt vermuten werden, denn er fand einfach Frauen anziehender, doch die Aura die den Fremden, welcher sich nun als Silanus vorstellte umgab faszinierte ihn. Auf die beinahe schon lobenden Worte hin, dass er ihn mit heruntergelassener Tunika erwischt hätte machte den jungen und ungestümen Askan schon beinahe ein wenig stolz, auch wenn er kaum an seinen eigenen Fähigkeiten zweifelte. Die kleine Unsicherheit im Gesichtsausdruck des Silanus ließ ihn kurz und unauffällig die Stirn runzeln, aber er gab nicht all zuviel darauf.


    Auf die Entschuldigung hin winkte der ansonsten immer so vorsichtige Askan schon beinahe überaus freundlich mit beiden Händen ab:


    "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Im Grunde bezeugt es doch nur meine gute Arbeit bisher, wenn noch nicht bekannt ist, dass dies hier mein Revier ist."


    Gerade hatte Askan noch Bescheidenheit gepredigt, jetzt trat wieder seine eigene Arroganz und teilweise Selbstüberschätzung an den Tag. Auf die Frage hin welchem Collegium er angehörte, da spuckte Askan verächtlich aus und versuchte erst gar nicht seine Abscheu gegenüber dieser zu verbergen:


    "Pha, ich bin mein eigenes Collegium. Diese alten, perversen Säcke mit ihren Möchtegern-Schlägern können sich nur wünschen mich und meine Fähigkeiten für sich zu gewinnen."


    Askan brauchte etwas um sich wieder zu beruhigen und zeigte mit seiner Reaktion auch, dass es eine Vorgeschichte in seinem Leben mit den Collegien oder mit einem Collegium gab, welches er lieber vergessen würde. Im Grunde war es ein wunder, dass er solange ohne Bindung zu einem Collegium überleben konnte oder es bewies seine Fähigkeiten, gegen die Collegien alleine bestehen zu können.


    Erst danach stellte er sich selber in knappen Worten vor:


    "Die meisten nennen mich Askan."