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Original von Gnaeus Coriolanus
"Argh...", grummelte Coriolanus ein wenig vor sich hin. Aber mehr zum Spaß, denn er wusste leider nur zu gut, dass er tatsächlich wieder dran war mit Essen machen. Sein eigener Mage und die seines Contuberniums grummelten ohnehin schon mühsam um die Wette. Da musste er sich ranhalten. "Ich back uns am besten einen schönen großen Brotfladen. Ich hab auch Lorbeerblätter dabei, damit wir heute mal noch ein besonderes Aroma genießen können." Er ließ sich von einem Kameraden die mola manuria geben, die sie sich teilten und abwechselnd trugen. Mit dieser Handmühle konnte er das mitgeführte Getreide dreschen, reinigen und mahlen.
Den Teig konnte er nun sogar mit den angesprochenen Lorbeerblättern umwickeln, die er noch in Misenum besorgt hatte, damit das Ganze noch etwas würziger wurde. So umwickelt konnte er das Brot auf die heiße Asche ihre Feuerstelle legen. Während des Backens mahlte er bereits für den zweiten großen Fladen. Nach und nach verteilte er das fertige Brot an die Kameraden, die sich wahlweise noch etwas dazu nehmen konnten, wie Coriolan, der noch Käse mitführte. "Lasst es euch schmecken.", sprach er noch während er sich selbst nach getaner Arbeit zu seinem Kameraden Titus setzte: "Hast du dir Rom so vorgestellt?", fragte er ihn neugierig und mit halbvollem Mund, nachdem sie nun schon immerhin einen Blick auf die Stadt werfen konnten. "Ich war noch nicht einmal wirklich drinnen und doch bin ich allein vom Anblick schon völlig überwältigt. All die Erzählungen sind wohl tatsächlich keine Übertreibung."
Titus nahm den Brotfladen mit Freuden an:
"Herrlich, danke dir Gnaeus. Wenn es so gut schmeckt wie es aussieht, dann darfst du jetzt alle Tage kochen."
Titus lachte kurz aber kräftig auf und legte sich seine cena für den heutigen Tag auf seinen Knien zurecht. Bevor er das erste mal hineinbiss, antwortete er auf die Frage seines Freundes:
"So große habe ich mir Rom nicht vorgestellt. Ich habe bisher nur vom Hörensagen von der Größe der Urbs gehört, doch diesen Anblick......."
Titus stockte kurz und sah zur Stadt hin. Die Stadtmauern erhoben sich majestätisch vor ihnen, der Lärm der Betriebsamkeit in der Stadt klang bis zu seinen Ohren und er musste kurz schlucken bei dem Anblick, der ihm geboten wurde
"...... diesen Anblick hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Die Beschreibungen treffen den Anblick der sich hier bietet nicht einmal im Ansatz."
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Original von Appius Decimus Massa
Das contubernium war leicht zu finden. Bei der vorherrschenden Ordnung im Marschlager nicht anders zu erwarten. " Nauta Titus Flavus und Nauta Gnaeus Coriolanus zu mir, wenn anwesend." Die Hände hinter dem Rücken, beobachtete ich das Treiben bei den anderen und wartete auf die beiden.
Gerade in dem Moment als er Coriolanus geantwortet hatte und er endlich in seine wohlverdiente cena beißen wollte, da stand der Centurio vor ihnen. Titus murmelte ein leises
"Scheiße"
und sah sich hektisch nach einer Ablage für seinen Brotfladen um. Schlussendlich stand er auf und legte diesen auf dem Schemel, auf dem er gerade noch gesessen hatte. Er richtete seine Rüstung zurecht (zumindest jene Teile, die er in diesem Moment trug) und nahm Haltung an. Da bereits Gnaeus die Meldung übernahm, war Titus selber still. Er stand bequemer als der Centurio dies befahl und hörte sich dann dessen Befehle an. Als er verstand, dass sie mit in die urbs aeterna durften, da vergaß Titus sogar das Hungergefühl, welches sich durch ein Grummeln seines Bauches wieder bemerkbar machen wollte.
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Gnaeus Coriolanus
Gnaeus lächelte. In der Tat: Bis vor Rom waren sie gekommen und dann wäre es auch wohl eine Schande, wenn sie dann nicht einmal die Gelegenheit hätten, die Stadt wirklich kennenzulernen. Wer weiß, wann sie der ewigen Stadt noch einmal so nah sein würden? So heiterte sich das Gesicht von Coriolan gleich auf und er bewegte sich wie befohlen zu seinem Zelt, um die nötige Ausrüstung anzulegen. Natürlich keine Waffe, denn im Pomerium war das schließlich strikt verboten. "Vergiss nur nicht dir ordentlich Sesterzen einzustecken", sprach er noch zu Flavus. "Wer weiß, was wir in Rom alles so schönes kaufen können... nun zumindest hoffe ich, dass du nicht schon wieder alles beim Spielen verjubelt hast." Er lachte, denn er wusste um die Spielernatur seines Freundes. Dagegen hatte sich Coriolan so einiges von seinem Sold angespart. So nahm er so einiges an Sesterzen mit.
Gemeinsam mussten sie nun beim Praefecten antreten, ein Maultier und noch weitere Männer neben ihnen. Ein kleiner Trupp, der die Ehre hatte in Rom einzukehren. Coriolan freute sich wirklich sehr, daran teilhaben zu dürfen. Er freute sich bereits auf die neidischen Blicke seiner Kameraden, wenn er zurückkehren würde.
Als der Centurio dann wieder weg war, schlug Titus seinem Kameraden schon beinahe überschwänglich auf den Rücken:
"Hast du das gehört?! Wir sehen Rom von innen!"
Titus war total aus dem Häuschen. Er suchte schnell seine Sachen zusammen und verstaute den Rest sicher. Auf die Worte von Coriolanus antwortete er hektisch:
"Du bist gut. Wann hätte ich die letzte Zeit denn etwas verspielen sollen. Hattest du etwa Zeit dazu?"
Dabei nahm er auch seinen für einen frisch gebackenen Nauta prall gefüllten Beutel mit Sesterzen und hängte sich diesen um. Natürlich wurden auch die Auszeichnungen so befestigt, dass sie weitum ersichtlich waren. Als er fertig war, ging er zu Coriolanus und deutete auf dessen Auszeichnungen:
"Du wirst sehen, wie die Frauen in der Stadt auf die Dinger abfahren. Das wird ein Erlebnis. Bist du soweit?"
Titus war startklar......