Beiträge von Matinia Musa

    Das ist suppi. Also ich und meine Schwester gehören nämlich der Nobilitas an. Wie mein verstorbener Vater (er eher gesagt stand) unterstehen wir weiterhin der Patria Potestas von Publius Matinius Agrippa, einem ehemaligen Censor. Ich freu mich schon sehr auf die goldenen Blättchen. :)

    Seine Umarmung war sanft und fühlte sich deswegen sehr gut an. "Das ist lieb, Avianus." Beide gingen also ein paar Meter weiter, um ungestört miteinander reden zu können. Die anderen Wachen dachten erst recht, durch diese Aktion, dass die beiden etwas zu verbergen hätten. Einer von ihnen murmelte vor sich hin: "Wenn das Centurio Octavius wüsste... ohne Genehmigung eine Frau ...." Der andere hingegen: "Nicht so laut, vielleicht sehen wir ja was. Der Dienst am Haupttor ist schon öde genug". "Na toll, nun stelle ich mir gewisse Dinge im Kopf vor...".


    "Ja, es ist alles in Ordnung. Ich wollte dich nur sehen. Und warum darf ich nicht in die Castra? Ich könnte dein Zimmer dekorieren. Ich habe daheim ein paar hübsche Ton Vasen. Die Blümchen könnte ich aus Opas Garten mitbringen. Solange es nicht seine Rosen sind. Du kennst die Geschichten, um Opas Rosengarten.", grinste sie und stupste Avianus auf die Rüstung. "Es ist so schön."


    Wie, er hatte sie vergessen? Dabei hatte sie immer noch ihre blasse Haut, ihr schwarzes Haar und ihren iberischen Teint an sich. Im Gegensatz zu Avianus, der in ihren Augen ein wenig pummeliger und schlaffer wirkte. "Avianus, dein Onkel ist mein Opi. Ich bin es, Musa. Wir hatten doch ... ?" In diesem Augenblick lachten zwei weitere Wachen rechts nehmen ihren Onkel stehend. Sie fanden das Schauspiel sehr amüsant und hofften noch weitere Zugaben zu erhören. Musa hingegen wurde ruhig, ein wenig peinlich war es ihr. "Können wir irgendwo ungestört miteinander sprechen? Vielleicht da drin?" Sie deutete mit dem rechten Finger an Avianus vorbei Richtung hinter dem Haupttor.

    Lange ist es her als sie das letzte Mal vor dem Haupttor stand und versuchte einen Blick von innen zu erhaschen. Nicht einmal das Mitbringsel voller Leckereien hatte den Wachen davon überzeugen können. Doch vielleicht könnte diesmal ihr lieber Avianus helfen. Zumindest war er ihr etwas schuldig. Hatte er sich ohne Gründe von ihr abgewandt. Still ist es um ihm geworden. Nicht einmal ein Brief erreichte sie.


    Sie erschien in hellblau gekleidet, mit kleinen roten Röschen verzierten Muster auf ihre Tunika am Tor und tastete sich ganz vorsichtig heran.

    Ihr Großvater hatte ihr einige Sesterzen in die Hand gedrückt. Toll… Zusammen mit ein paar Sklaven wurde sie zum Markt entsandt. Sie wurde angewiesen, sich nach Wunsch ihres Opi, ein wenig zu amüsieren. Sie war nämlich in letzter Zeit so gar nicht gut gelaunt, und hielt sich fast ausschließlich in der Casa auf.


    Wenig begeistert von dieser Schnapsidee, ging sie auf die Suche nach ein paar gemusterten Tüchern. Vielleicht gab es sogar Tücher aus ihrer gebürtigen Heimat Hispania zu ergattern. Dies würde zumindest ein vertrautes Gefühl in ihr auslösen.


    Gerade als sie ein rotes Tuch von einem Händler, dass ihr zum Anfassen in ihrer Richtung gehalten wurde, berühren wollte. Sah sie im Augenwinkel, nicht unweit von ihr, wie eine junge blonde Frau von einem Mann, so dir nix, stehen gelassen wurde. Als wäre sie bestellt gewesen, jedoch nicht abgeholt worden. Vielleicht ginge es ihr genauso? Musa schnaufte und fasste all ihr Mut zusammen. Es war nicht so ihr Ding gewesen. Wild fremde Personen anzusprechen. Dafür hatte sie stets ihre Schwester vorgeschickt. "Salve! Geht es dir gut?"


    Ein Dichter?! Wie schön! Warum Sie?! War nicht Musa selbst die künstlerisch Begabtere von beiden gewesen? Ihr wäre es nämlich egal gewesen, wenn er monetär nichts zu bieten hätte, wenn auch der Großvater wohl nichts davon hielten würde. Doch wenn er sinnliche, romantische Verse verfassen konnte, dazu malerisch wie auch plastisch begabt wäre. Kaum vorzustellen, was passieren könnte… stundenlanges debattieren über Phaedrus …, Sabellus… Sie musste anschließend beim Gedanken an Sebellus grinsen.


    "Ähm, das weiß ich doch nicht. Die reine körperliche Ästhetik ist doch nur ein Bruchteil, Marcella. Vielmehr müssen der Geist, die Seele und der Leib im Einklang sein. Außerdem seien die Soldaten nach Meinung von Magister Erigyius nicht gerade mit Intellekt gesegnet."


    Widerwillig nahm sie ihr fein mit roten Rosen gestrickte Seidentuch aus der Tasche.


    "Wenn es sein muss. Dir zuliebe. Aber nur dir..."


    Bevor sie das Tuch los lies. Ging sie in sich und schloss ihre Äuglein. Bitte Favonius, lass mein Tüchlein vom Winde getrieben, einfach hinab auf dem Boden fallen.


    Es flog, und flog…


    "Und nun?" Blickte sie Marcella mit einem schmollenden Gesichtsausdruck und miesepetrig an. "Zweck erreicht?"

    Musa saß zusammen mit ihrer Schwester auf den Plätzen, die unter anderem für die Nobilitas vorgesehen waren. Der Ausblick war atemberaubend. Beste Sicht auf das prächtige Schauspiel verschiedener militärischen Einheiten, besonders die Prätorianer in ihrer schwarzen Pracht machten Lust auf mehr. Recht pompös das Ganze Spektakel. Wie viel das wohl kostete...


    Sie wandte sich zu Marcella. "Frage bitte nicht, warum ich gerade darauf komme." Vielleicht wegen den vielen hübschen Männern. "Denkst du, dass du dich nach Pulcher wieder verlieben wirst?"

    Ich muss leider ins Exil. Wird mir sonst zu viel mit den ganzen IDs. :) Agrippa, Avianus... ihr kennt ja meine anderen IDs. Wir schreiben uns über diese. Wer Sim-Off-Verwalter wird, ist euch überlassen.

    Matinia Musa
    P. Matinius A. s.p.d.
    Castra Legionis I Traianae Piae Fidelis
    Mantua , Italia


    Mein lieber Publius,


    es freut mich, dass du die schlimme Krankheit überwunden hast.


    Doch wieso durfte ich erst jetzt dein Zustand erfahren? Hattest du Angst um mich, dass ich es nicht verkraften könnte? Ich mich unnötig Sorgen um dich mache? Hmmm, damit könntest du sogar Recht haben. Trotzdem bitte ich dich, solltest du, ich hoffe jedoch nicht, wieder erkranken. Dann gib mir bitte Bescheid. Bitte.


    Es freut mich und Aulus sehr, dass du die Krankheit überwunden hast. Genau Aulus. Er ist wieder in Roma und widmet sich dem Cultus Deorum. Er hatte bereits seinen ersten Schüler unterrichtet. Nebenbei sucht er sich einen Senator für ein Tiro fori. Ich drücke ihm ganz fest die Daumen. Ich glaube, dass er die Fähigkeiten vom Großvati vererbt bekommen hat. Ich freu mich so sehr für ihn.


    Aus Hispania gibt es keine neue Nachricht. Scheint wohl in der Familie zu liegen. Nicht wahr, Publius. *grins* Wir würden uns über einen Besuch freuen. Wann kannst du das nächste Mal in Rom sein?


    Deine

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    Musa musste gar nicht lange überlegen. "Nein, ich kenne ehrlich gesagt keinen persönlich. Oder sagen wir es so, dass die sich bestimmt nicht mehr an mich erinnern könnten. Ich bin ja erst seit ein Jahr wieder in Rom. Doch die anderen wohl eher über 10 Jahre. Also war ich, als sie mich das letzte Mal sahen, sehr klein." Musa nahm sich eine Feige zur Hand. Lies sie sich dann schälen und biss schließlich ab. "Oh, lecker. Wo kommt die denn her? Aus Ägypten?" Sie blickte fragend alle an. Doch die Sklaven zuckten nur mit den Schultern. "Du kannst ja gerne einen Plan aufstellen, welches Fest wir besuchen könnten. Ich bin ganz offen. Du hast bestimmt ein geschicktes Händchen für." Sie tippte mit den Fingern der rechten Hand auf ihr Kinn. "Sag mal bitte, hast du etwas von den anderen Familienmitglieder gehört?"

    Musa schaute kurz den Sklaven in die Augen und nickte leicht, als er von Aulus angesprochen wurde. Komisch... Zu gegebener Zeit müsste noch die Frage geklärt werden. Wer von den beiden eigentlich die Hausherrin beziehungsweise Hausherr war. Es spielte für die Sklaven eigentlich keine Rolle, da sie so oder so jeden Matinier zu gehorchen hatten. Doch war dieser Umstand der Tradition geschuldet. "Natürlich, Aulus. Nichts lieber als das.", lächelte sie. "Ist das deine Reihenfolge? Wenn ja, dann würde ich vorschlagen, dass du zuerst die Octavier aufsuchst. Nicht, dass sie sich gekränkt fühlen. Ich möchte ungern einen Spalt zwischen unseren Familien öffnen." Ob einer der Octavier gewillt ist ihren Cousin auszubilden, nun, dies stand auf einem ganz anderen Blatt. Wichtig war halt, dass die Reihenfolge eingehalten wurde. Am Hofe würde man sowas wohl als Protokoll bezeichnen.


    Sie lehnte sich ein wenig nach hinten und seufzte dabei. "Aulus, ich möchte hier ungern versauern. Weißt du, ob die Tage irgendein Fest oder dergleichen stattfindet? Also kein religiöses, sondern vielmehr... du weißt schon... ." In der Zwischenzeit servierte die Sklaven einiges an Köstlichkeiten, darunter viele Dinge aus ihrer alten Heimat Tarraco. "Ich brauche Ablenkung. Viel Ablenkung."

    "Ja, gerne.", nicht sie und lies sich anschließend den Hocker von einem Sklaven zurecht rücken, zusätzlich platzierte er ein weiches Kissen, damit seine Herrin möglichst sanft saß. "Collegium Pontificum? Hmmm... vielleicht magst du ihn mal einzuladen? Immerhin ist unserer Haus dafür ausgelegt, mehr als nur uns zwei zu beherbergen."


    Diese Stille in der Villa war schon recht komisch, war sie das doch bisher anders gewohnt, zumal weil sie in Rom wohnten und nicht in Tarraco, gerade deshalb die Villa überfüllt sein müsste. "Hmm, lass mal überlegen. Wie fange ich am Besten an.... also die Octavier sind sehr gute Freunde der Familie, gefolgt von den Helvetier, natürlich sind die Germanier es ebenso und natürlich die Decimer. Die Decimer sind wie wir in Hispania aufgewachsen, wenn auch die Decimer tatsächlich von den Iberer abstammen, wir jedoch ursprünglich von den Sabiner." Sie nickte kurz mit ihrem rechten Zeigefinger auf ihr Lippenpaar. "Also ich würde mich mit ihnen in Verbindung setzen wollen. Es ist deine Wahl, Aulus." Wirklich? "Der Decimus wäre wohl eine gute Wahl. Er ist Praefectus Urbi und sein Sohn soll Tribun bei der Cohortis Praetoriae sein." Sie machte eine kurze Nachgedenkpause. "Also, ich glaube, bei denen solltest du es auf jeden Fall versuchen."

    "Du schmeichelst mich, Aulus.", erwiderte sie auf die Äußerung, dass sie gut aussah. Dabei röteten sich leicht die beiden Wängchen.


    Lügen war tatsächlich keine so feine Sache. Sowas taten nur Kriminelle oder eben diese, die Angst vor der Wahrheit hatten. Die Matinier waren im Gegensatz zu vielen anderen Gens nicht gerade dafür bekannt zu lügen. "Jag mir doch nicht so ein Schrecken ein. Fast wäre ich in Ohnmacht gefallen.", grinste sie. Dies meinte sie natürlich nicht ernst. "Ich werde darauf achten. Soll ich dann in seiner Gegenwart husten?", grinste sie weiter. "Ich kenne deinen Patron nur ganz flüchtig, um ehrlich zu sein. Ich weiß nur, dass er wie du dem Cultus Deorum angehört. Und dass er nah mit Iulius Dives verwandt ist, der ja wiederum der Enkel von Octavius Anton ist. Octavius Anton war ja zu Lebzeiten der beste Freund von unserem Großvater, zumal er mit der Tochter von Publius Matinius Agrippa Nepos verheiratet war, also einer Matinier." Sie machte eine kurze Pause um sich zu erholen. "Puhh, dass ich das noch weiß. Es war ja eines meiner Aufgaben als ich in Tarraco noch war, die Stammbäume auswendig zu können."


    Die Aufforderung ins Triclinium zu gehen nahm Musa dankend an. Auf dem Weg dorthin fragte sie weiter: "Und wie macht sich der Discipulus?"