Zwei riesige Schiffe der Cybaea-Klasse erschienen am Horizont. Vollgeladen mit diversen Allerlei wie Früchte, Kleidung aus Hispania steuerte sie auf den Hafen von Ostia zu. An Bord befand sich nicht nur das Schiffspersonal, sondern eben auch Musa mit ihrem Gefolge, 25 Personen an der Zahl. Zusätzlich reichlich Gepäck und einiges an wertvollen Gegenständen wie Skulpturen, Mosaiks und so weiter. Musa war so dermaßen vermögend, ihrem geliebten Großvater verdankend, dass sie die Stadt Ostia samt Bewohner hätte aufkaufen können. Doch stellte sie ihr Reichtum ungern zur Schau, somit ihre eigene Kleidung zum Missfallen ihrer Familie oft schlicht aussah und man sie nicht sofort der Nobilitas zugerechnet hatte.
Ihr geliebtes Tagebuch in den Händen haltend trat sie ans Deck und blickte über die Reling in Richtung Ostia, wie erfreut sich doch war, dass die Reise nun endlich ein Ende hatte. Aber auch, dass kein Sturm sie auf dem Mare Tyrrhenum überraschte, gar schlimmer die Feinde des Imperators sie enterten und Musa eventuell der Sklaverei zum Opfer fiel. Die Familie Matinia hatte sich offiziell nicht vom derzeitigen Imperator abgesagt, somit bei den Göttern niemand auf der Proskription stand. Trotzdem war die Familie auf keinen Fall Anhänger diesem. Sie hielt gute Beziehungen zu der Familie Aelia, die Familie, die mit dem Vorgänger eng verbunden war. Den Verschwörern war es wahrscheinlich egal, solange sie die Familie nicht offiziell gegen den amtieren Imperator stellte.
Langsam wurde der Meereswind und die See ruhiger, die Wellen schlugen nicht mehr so hoch. Die Mannschaft jedoch war alles andere als gelassen, eher hektisch am Gange. Auf Nachfrage von Callias ihrem Lehrer bekam sie zu hören, dass die beiden Schiffe nicht anlegen konnten. Denn der Hafen war mit militärischen Schiffen übersät worden. Im ersten Moment dachte Musa, dass Ostia bereits erobert wurde, doch schnell wurde sie beruhigt, als einer der Seeleute schrie: "Die kaiserliche Classis, sendet ein Signal!" Die Schiffe kamen schließlich zum Stillstand und ankerten zwei Meilen vor dem Hafen. Der Kapitän versuchte Auskunft zu erhalten, welchen Pier sie anfahren konnten oder aber gar mit Beibooten abgeholt werden mussten.
Etwas ängstlich stand sie nun da, war doch Hispania nach den vielen Jahren des Krieges, seit Jahren um so friedlicher geworden, nun aber. Oh weh! Sie ging zu Phila und griff ihre rechte Hand, drückte sie fest.