Beiträge von Matinia Musa

    *hihi* Das sah ja zum Heulen aus, wenn auch vor Freude, als Avianus mit weit geöffneten Mund zu ihr sah. Musa konnte direkt hinein sehen, die Zähne waren geputzt und die Zunge schön rosa. "Muss dir doch nicht leid tun, du hattest bestimmt anderes um die Ohren gehabt. Doch jetzt wirst du mich nicht mehr vergessen, oder?", grinste sie und reichte ihn ein paar Feigen hinüber. "Die musst du einfach probieren. Die habe ich aus Hispania mitgebracht." Sie verputze selbst eine und der Saft strömte nur so aus den Mundwinkeln. Wenig später öffnete sie ihren Mund und leckte mit der Zunge ihre sanften Lippen ab. *jam* *jam*


    "Ja, so ist es.", bestätigte sie mit geschlossen Augen Richtung Avianus.. In der weiteren Ausführung wiederholte er sich, hatte Musa doch eben erst preisgegeben, dass ihr Großvater nicht in der Casa war und das seit Tagen..."Ich denke er ist nicht einmal Rom." Zwischenzeitlich sah sie wie Avianus an seinem Schwert herumfummelte. "Was machst du da? Hast du dir in den Po gepikst, Avianus?", grinste sie nur. "Aus Tarraco und du?"

    >> Sie lächelte weiter. Sie hatte Avianius, den sie letztens flüchtig betrachtete nicht vergessen. Erst vor wenigen Tagen hatte er doch sie durch das Stadttor gelassen, jedoch bekannt gemacht wurden sie nicht. Vielmehr sprach Callias mit ihm und die Information, dass Avianus selbst der Familie angehörte, gab Callias nicht weiter.


    Dass Avianus sie nicht im Wagen gesehen hatte, schade. Nicht einmal aus Neugier. Denn so unscheinbar wirkte sie doch überhaupt nicht, dass man hätte sie vergessen können. Allein ihr Haar war von einer länge gewesen, bis zum Steiß reichte es hinab. Ihre blauen Augen funkelten bei Tag und Nacht. Ihr lächeln war zum Dahinschmelzen, wie als würde ein kleines Mädchen zum ersten Mal die erste Liebe erfahren. "Hast du mich also schon aus deinen Gedanken entrissen?", grinste sie ihm mit geöffneten Mundwinkeln an. Als dann sich Avianus quer rechts neben ihr setzte betrachtete sie das Schwert in der Schneide. Vielviele Männer er damit wohl getötet hatte? "Ich bin Matinia Musa. Vor einigen Tagen habe ich dich am Stadttor gesehen." Dass er sich vielmehr um ihren Großvater interessierte, nun ja, Männer eben. "Großvater Matinius ist auf jeden Fall nicht in der Casa zu finden. Mehr weis ich nicht. Kennst du ihn?" Weiterhin wusste sie nicht, dass Avianus mit ihr verwandt war, trotzdem gab sie jede Information weiter. Dass dieser eventuell ihren Großvater was anhaben wollte, immerhin war er Soldat, wäre ihr nicht in den Sinn gekommen. Lebte sie doch bisher ein friedliches Leben in Tarraco. "Wer bist du?" , dabei spielte sie mit dem rechten Daumen und Zeigefinger in ihr Haar und rieb leicht daran.

    >> Musa war nach diesem ganzen Hickhack, Ostia - Rom - Ostia - Rom, endlich seit wenigen Tagen in der Casa Matinia zu Hause. So richtig vor Freude war sie nicht, denn ihr Großvater war nicht anwesend und es gab keine anderen Familienmitglieder mit denen sie sich unterhalten hätten können. Die einzigen Personen waren die vielen Diener und Angestellten, die sich herzlich um Musa kümmerten, sie regelrecht verwöhnten. Sie als Hausherrin behandelt wurde, waa blieb auch anderes übrig?

    Däumchen drehen kam den Dienern gar nicht in den Sinn. Waren sie doch die Arbeit gewohnt, vor allem taten sie es bei der Familie gerne. Die jedem gegenüber fürsorglich waren. Na, bei dem ganzen Vermögen.


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    Den Trubel um die Erstürmung des Palatin bekam sie nur am Rande mit, lebte sie doch vorrangig abgeschottet. Denn die Straßen waren unsicher, erst vor kurzem zug ein Mob vorbei, der unheimliche Parolen von sich gab. War nur zu hoffen, dass keiner von der Familie betroffen war. Auf jeden Fall wurden die Türen fest verschlossen.


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    Musa saß verdeckt zur Eingangstür in einem Korbsessel und lass ein Buch als sie von einem 'Hallo' gestört wurde. Sie streckte ihren Kopf um die rechte Seite des Sessels vorbei und erblickte einen ihr bekanntes Gesicht. "Hallo.", sagte sie mit einem Lächeln.

    Wunderbar, ohne weitere Verzögerungen durften sie endlich passieren. Die Anmerkung, dass sich Senator Mantinius Agrippa nicht in Rom befinde, da schüttelte Callias nur den Kopf. Hatte doch der Senator Musa einen Brief geschrieben, dass er in Rom sei. "Danke! Vale!" Sofort begab er sich zu seiner Herrin, dass der Legionär anscheinend ein Verwandter sei, verschwieg er. Hätte ja jeder von sich behaupten können, Agrippa war in Italia sehr bekannt. Gab so einige die sich gerne mit fremden Titeln schmückten oder wie dieser Legionär hier, sich einen Spaß erlaubte.


    Die Wagen passierten das Stadttor und weg waren sie!

    Ach herrje, schon wieder so ein Legionär. Hört es denn niemals auf?! Können sie nicht einfach die Bürger in Frieden lassen? Vor allem Personen der Nobilitas! Haben diese nicht genug für das Imperium getan und somit ihr Vertrauen bewiesen, sodass Kontrollen überflüssig waren? Wohl nicht!


    Die Wagen hielten allesamt an und mal wieder stieg Callias aus, um den Legionär zu grüßen. "Salve, Legionär! Callias mein Name. Meine Herrin Matinia Musa, Enkelin des ehemaligen Censor Matinius Agrippa möchte passieren. Wir hoffen diesmal Einlass gewährt zu bekommen.", mit großen Augen blickte er dem Soldaten entgegen. Musa hingegen sah von Weiten das Treiben am Stadttor zu, dass der Legionär ein Verwandter ihrer Familie war, wusste sie nicht. Dazu war sie viel zu lange in Hispania gewesen, um Familienmitglieder aus Italia oder den anderen Provinzen zu kennen.

    Nachdem sie weggeschickt worden waren, weitere Wochen in Ostia verbracht hatten und durch einen Bürger informiert wurden, dass die Rebellen Rom eingenommen hatten, somit logischerweise die Tore offen sein mussten, fuhren sie von der Hafenstadt Richtung Rom, um endlich die Stadt passieren zu dürfen. Angekommen wartete Musa auf den Einlass in die Stadt, sie wollte unbedingt ihren Großvater kennen lernen, dass ihr jedoch Vater verstoben war, das würde sie bald erfahren, spätestes in der Casa Matinia.

    Zitat

    Original von Narrator Italiae



    Das waren ja tolle Aussichten, schreckliche. Die Art die die Soldaten offenbarten passten dem alten Callias überhaupt nicht. Die Rebellen verhielten sich fast wie Barbaren. Möge Vescularius siegen, um dieses Gesindel zurück in ihre Wälder zu vertreiben. Da können sie sich ruhig gegeneinander ihre Rübe einschlagen.


    Doch Callias blieb nichts anderes übrig als die Forderungen einzugehen. Es war kein Durchkommen nach Rom und Bestechungsversuche, die eventuell doch ein Schlupfloch ermöglichen, nun, das war zu gefährlich. Nicht dass sein Schützling von den Männern geschändet wird. Auf die Anspielung, die sowieso zweideutig zu sein schien, ging er nicht ein. Denn nach Callias wollte die bestimmt keine Sesterzen, sondern viel mehr was Soldaten im Kriege oftmals verwehrt war.


    Er blickte sofort zu Musa und gab anschließend dem Lenker des Führungswagen der Kolone ein Signal, dass alle samt Gefolgschaft umdrehen und zurück nach Ostia fahren sollen. "Habt Dank, aber ich denke wir reisen wieder ab.", sagte er freundlich und ging dann Richtung Musa´s Wagen.


    Musa erlebte das ganze Spektakel und konnte den Vorfall nicht wirklich zu ordnen, also so hatte sie sich Rom wirklich nicht vorstellen können. Auch ihre Neigung zu Soldaten hatte sich ein wenig verschlechtert. Sie blickte lieber zu ihrer Sklavin als nach draußen.

    Manieren hatte der gegenüberstehende Legionär wahrlich nicht. Spuckte einfach da so hin. Igitt! Ob Rebell oder nicht, netter hätte er auf jeden Fall sein können. Wohl eine schlechte Erziehung genossen. Dass der raue Ton bei den Soldaten etwas ganz Normales war, nun ja, daran hatte er im ersten Moment nicht gedacht. Denn im Hause der Familie Matinia waren die Umgangsformen stets höflich und zuvorkommen, auch bei den Soldaten der Familie. Vielleicht lag es auch nur daran, dass sie größtenteils Tribuni waren und keine einfachen Legionäre wie dieser hier. "Ehemaliger Proconsul von Hispania.", antwortete er rasch auf die Frage wer denn Agrippa sei. Die anderen innegehabten Ämter verschwieg er, doch eines fügte er geschickt an. Die Rebellen rächten den Tod von Valerianus, warum sollten diese ausgerechnet einer Matinae etwas anhaben wollen. "Er ist ein guter Freund von Aelius Quarto, dem Bruder des verstorbenen Imperators."


    Als die Aufforderung zum Aussteigen kam, stellten sich die Sklaven vor dem Wagen ihrer Domina, um notfalls mit Körpereinsatz um ihr Leben zu kämpfen. Das Musa der Aufforderung gefolgt wäre interessierte denen nicht. Sie hatten nämlich die Anweisung erhalten die Enkelin in einem Stück zum Senator zu bringen, egal was es koste. Sodass Musa am Ausstieg gehindert wurde. "Schickt doch ein Boten!? Nimmt Geld! Vielleicht eine Büste? Nur tut ihr nichts!", rief der verzweifelte Callias den Legionären zu. Es musste doch möglich sein...

    Einige der Sklaven, vor allem die jungen unter ihnen, erstarrten vor Ehrfurcht und voller Angst. Herrschte doch in Hispania seit vielen Jahren die Zeiten des Friedens, sodass sie weder Leid noch schlimmer den Tod durch Krieg erblicken mussten. Jedoch die Älteren konnten sich gut daran erinnern, dass auch Hispania in den Fängen von Pluto war. Viele gute Männer mussten ihr Leben lassen wie auch hier, in Rom!


    Musa blieb sitzen und betrachte die teils funkelnden Rüstungen. Sie hatte keine Angst, ganz im Gegenteil, sie fand es eher spannend. Vor allem aber auch, weil unter ihnen der eine und andere gutaussehende Mann war, zu mindestens samt Rüstung. Sie sahen so stark aus. Musa musste bisher kein Krieg hautnah erleben, ebenso hatte sie davon kaum Kenntnis genommen. Ihre Erziehung beschränkte sich auf die Traditionen einer Frau, Krieg hatte da eben keinen Platz.


    Callias trat wieder aus dem Wagen und bemühte sich zu dem schreienden Legionär. "Salve, mutiger Legionär. Sei Mars dir wohlgesonnen!" Würde sich Callias in Militärkunde auskennen, hätte er ihn wohl mit Rang angesprochen. "Gibt es keine Möglichkeit Einlass zu erhalten? Wir werden in Rom erwartet, vielleicht kennt ihr Senator Matinius Agrippa? Seine Enkelin verweilt in dem Wagen da." Er zeigte nach rechts hinter ihm.

    << Nachdem Musa in Ostia herzlich empfangen und ihre Sachen verladen wurden. Machten sich einige vollgeladenen Wagen auf der Via Ostiensis Richtung Rom auf. Die Fahrt selbst verlief sehr träge, da unter den Dingen wie Skulpturen aus Marmor auch zerbrechliches wie Keramik vorhanden war. Alles sehr wertvoll, kaum bezahlbar. Deswegen fuhren die Wagen sehr sehr langsam. Zum anderen aber auch, weil sie von starken Sklaven zu Fuß begleitet wurden. Die Sorge dafür trugen, dass niemand, wirklich gar niemand, kein Fremder sich Zugriff verschaffte und Schwupps seine Langfinger ausstreckte, um wertvolle Kunstwerke zu stehlen.


    Musa war in Gedanken versunken, sie hatte nämlich das Bild der Ankunft in Ostia vor sich und bemerkte deshalb gar nicht, dass sie vor Rom standen. Erst als Callias in ihren Wagen stieg, blickte sie kurz hinaus. Callias war ganz aufgeregt, was sehr ungewöhnlich für den alten Mann war, doch es gab reichlich Anlass dazu. Die Rebellen hatten nämlich das Stadttor besetzt und niemand wusste was auf sie zukommen würde. Ihr Großvater war kein Anhänger von Vescularius, doch stand er ebenso nicht auf der bekannten Proskriptionsliste, sodass einige meinen könnten, dass Musas Großvater übergelaufen sei, immerhin war er ein guter Freund vom Bruder des verstobenen Imperators und komischerweise nicht auf der Liste verzeichnet. Vor allem aber auch, wussten die Rebellen eigentlich wer die Familie Matinia war?


    Somit blieb Musa und ihre Schar an Personal, Sklaven und so weiter nichts übrig als zu warten. Eine plötzliche Rückfahrt würde höchstwahrscheinlich als feindlich angesehen werden.

    Der Kapitän des ersten Schiffes, auf dem sich auch Musa samt Gefolge befand, empfang die Nachricht vom Sulpicier, gezielt gab er diese Auskunft an seinem ersten Offizier weiter, der dann das zweite Schiff signalisierte vorerst zu warten. Wichtiger war es eben nun die Passagiere an Land gehen zu lassen, immerhin befand sich unter ihnen eine Enkelin eines censor wieder. Dieser Titel des cursus honorum wurde seit Jahren nicht mehr an andere außer dem jeweiligen Imperator höchstpersönlich verliehen, sodass es außergewöhnlich war, fast unfassbar, göttlich eben. Auch wird kein Normalsterblicher mehr diesen Rang erklimmen können.


    Dass die Besatzung mit Musa so würdevoll umging, gefiel ihr überhaupt nicht, ja, sie war es gewohnt, doch nur weil sie es musste. Könnte sie wählen, wäre sie wohl lieber eine einfache Schriftstellerin geworden ohne irgendwelchen Rang und Stand. Zumal sie sich in der Politik überhaupt nicht auskannte, doch den Aufbau des cursus honorum kannte auch sie, unterrichtet wurde sie nämlich ausgiebig und das in vielen Gebieten. Daher verstand sie schon, dass die Menschen oft ins Staunen kamen und ihr jeweiliges Kinn bis fast zum Boden herab ragte.


    Langsam näherte sich das Schiff dem zugewiesenen Pier. Einige der Seeleuten bereiteten sich für die Löschung vor, andere griffen bereits zu den Taus, um das Schiff später zu befestigen. Musa hingegen blieb weiterhin an der Reling stehen und sah einen Mann eine Liste lesen. "Phila, das ist so aufregend. Guck da! Ostia, wie schön doch die Stadt von Weiten aussieht. Schnell was zu zeichnen, den Eindruck muss ich mir auf jeden Fall verewigen."

    Zwei riesige Schiffe der Cybaea-Klasse erschienen am Horizont. Vollgeladen mit diversen Allerlei wie Früchte, Kleidung aus Hispania steuerte sie auf den Hafen von Ostia zu. An Bord befand sich nicht nur das Schiffspersonal, sondern eben auch Musa mit ihrem Gefolge, 25 Personen an der Zahl. Zusätzlich reichlich Gepäck und einiges an wertvollen Gegenständen wie Skulpturen, Mosaiks und so weiter. Musa war so dermaßen vermögend, ihrem geliebten Großvater verdankend, dass sie die Stadt Ostia samt Bewohner hätte aufkaufen können. Doch stellte sie ihr Reichtum ungern zur Schau, somit ihre eigene Kleidung zum Missfallen ihrer Familie oft schlicht aussah und man sie nicht sofort der Nobilitas zugerechnet hatte.


    Ihr geliebtes Tagebuch in den Händen haltend trat sie ans Deck und blickte über die Reling in Richtung Ostia, wie erfreut sich doch war, dass die Reise nun endlich ein Ende hatte. Aber auch, dass kein Sturm sie auf dem Mare Tyrrhenum überraschte, gar schlimmer die Feinde des Imperators sie enterten und Musa eventuell der Sklaverei zum Opfer fiel. Die Familie Matinia hatte sich offiziell nicht vom derzeitigen Imperator abgesagt, somit bei den Göttern niemand auf der Proskription stand. Trotzdem war die Familie auf keinen Fall Anhänger diesem. Sie hielt gute Beziehungen zu der Familie Aelia, die Familie, die mit dem Vorgänger eng verbunden war. Den Verschwörern war es wahrscheinlich egal, solange sie die Familie nicht offiziell gegen den amtieren Imperator stellte.


    Langsam wurde der Meereswind und die See ruhiger, die Wellen schlugen nicht mehr so hoch. Die Mannschaft jedoch war alles andere als gelassen, eher hektisch am Gange. Auf Nachfrage von Callias ihrem Lehrer bekam sie zu hören, dass die beiden Schiffe nicht anlegen konnten. Denn der Hafen war mit militärischen Schiffen übersät worden. Im ersten Moment dachte Musa, dass Ostia bereits erobert wurde, doch schnell wurde sie beruhigt, als einer der Seeleute schrie: "Die kaiserliche Classis, sendet ein Signal!" Die Schiffe kamen schließlich zum Stillstand und ankerten zwei Meilen vor dem Hafen. Der Kapitän versuchte Auskunft zu erhalten, welchen Pier sie anfahren konnten oder aber gar mit Beibooten abgeholt werden mussten.


    Etwas ängstlich stand sie nun da, war doch Hispania nach den vielen Jahren des Krieges, seit Jahren um so friedlicher geworden, nun aber. Oh weh! Sie ging zu Phila und griff ihre rechte Hand, drückte sie fest.

    Mittlerweile saß Musa am Wasser, ihre teuren Calcei ausgezogen, ragten ihre Füße in das circa 14 Grad warme Wasser. Manch jemand möge diese Temperatur eventuell als kalt bezeichnen, gerade für Hispania. Jedoch für Musa war es eine angenehme Erfahrung, das Kribbeln am Fußrücken zu spüren. Der feuchte Sand haftete so allmählich an ihre Waden. Mit geschlossenen Augen, leicht nach hinten geneigtem Kopf, blickte ihr Gesicht hinaus auf das weite Meer, der Wind aus östlicher Richtung streifte ihre Nasespitze und durchfuhr ihr lockeres Haar. In Gedanken versunken, dachte sie daran, wie es in Roma wohl wäre, ob es dort wie auch hier nette Menschen gab, wie ihr Großvater sie wohl empfangen würde. Ob sie vielleicht sogar einmal die Möglichkeit erleben dürfte, die Thermae Agrippae, den Circus Maximus und so weiter aufzusuchen.


    Mittlerweile war Musa alt genug gewesen, um alleine mit nur wenig Gefolge ihren Großvater in Rom zu besuchen. Doch die Umstände die Tarraco ereilten, dass der Bürgerkrieg in Italia ausgebrochen sei, hielt sie weiterhin fest in Hispania. So ganz traurig war sie nicht, sie wurde hier geboren, nie war sie weiter als 100 Meilen verreist, es war auch nicht unbedingt nötig gewesen. Tarraco war eine Stadt die alles bot, von Geschäften über Unterhaltung bis hin zum wunderschönen sandigen Strand. Seit einigen Jahren jedoch verließen viele Familien diesen Ort, zogen nach Rom, Germania oder sonst in irgendwelche weitgelegenen Provinzen. Dies alles fing an als ihr lieber Großpapa nicht mehr Proconsul war, das Land hatte alles ihm zu verdanken, doch wie es so oft in der Politik vonstattenging, wurde jeder irgendwann mal durch wem anderen ersetzt. Ihr Großvater zog nach Rom, sie selbst blieb vor Ort, zu sehr hätte sie ihre Heimat vermisst.


    So machte sie sich unter anderem mit Callias, einem eher älteren aussehenden jedoch intellektuellen, oft sehr gesprächigen Peregrinus, der ihr Lehrer war. Gefolgt von Phila, einer schüchternen, doch liebevollen und hilfsbereiten Sklavin zum Stand auf. Ein weiteres Mal wollte sie die herrlich warme Sonne auf ihrem zarten Körper spüren und wie immer ihre Gedanken in ihr Tagebuch niederschreiben, ohne dieses Büchlein verließ sie nicht einmal ihr eigenes Zimmer.