Beiträge von Matinia Musa

    Dass das Unterfangen mit dem Passierschein für ihren Aulus eine Qual war. Daran dachte sie keineswegs. Für sie war es nämlich bis dato immer alles einfach gewesen, ... in Tarraco. Deshalb ging sie davon aus, dass ihr Hereinlassen eine ganz klare Formsache war. Etwas, dass in Sekunden ohne es aussprechen zu müssen erledigt war. Immerhin war der Familiennamen in aller Munde gewesen,... in Tarraco. Doch in Roma? Hier verstummte der Name allmählich. Dass ihr Aulus einiges durchstehen musste... nun... der Arme... .


    Die Umarmung ihres Aulus tat ihr richtig gut. Sie drückte ihn ganze feste und gab ihm dabei einen Kuss auf seine linke Wange. Dabei roch ihr Haar, welches geöffnet war, wunderbar nach Mandeln. "Wie schön, dass wir wieder vereint sind." Sagte sie noch, bevor sie sich wieder voneinander lösten. "Die Reise? Hmmm... darüber möchte ich eigentlich ungern sprechen. Nicht jetzt." Denn die Erzählung hätte die Stimmung schlagartig in dem Boden gerammt. "Du bist so lieb!" Doch, dass er lügen musste verwunderte sie. "Wie? DU musstest für mich lügen? Hast du dem Präfekten nicht erzählt, dass ich die Enkelin von Großvater bin. Der Präfekt müsste sich noch daran erinnern." Sie holte einmal tief Luft. "Egal, sei es drum. Ich bin da und das allein zählt. Was hast du denn die ganze Zeit so ohne mich verbracht? Venus?" Dabei zwinkerte sie und piekste ihren Aulus an der rechten Taille.

    Ein paar Tage waren vergangen als Musa wieder in Rom heimgekehrt war, umso mehr freute sie sich endlich wieder einen der gewaltigen Märkte zu besuchen. Die Orte, die sie bereiste waren nämlich alles andere als riesig gewesen. Einwohnerzahlen etwa um die dreitausend Bürger? Vor allem die Angebotsauswahl war nicht gerade üppig. Ein Tabu für alle Matiner.


    Sie schlenderte also mit einer ihrer bestaussehenden Tunika, die rot gefärbt und mit goldenen Streifen verziert war, über den Markt. Sie sah sich um, fühlte hier und da über die Stoffe, nahm die besonders weichen in die Hand, rieb sie sich an die Wangen und roch sogar daran. Das ist Rom!


    Den Sklavenverkauf nahm sie vorerst nur am Rande wahr.

    Endlich, also direkt nachdem Musa nach Hause kam, zumindest das gewählte, weil eigentlich betrachtete sie Tarraco weiterhin als ihr wahres zu Hause, ging sie zu ihrem Couins, um sich bei ihm zu bedanken. Das Cousinchen klopfte an. "Aulus! Musa hier! Du da?" Ganz aufregt und voller Freude hätte sie beinahe einfach die Tür von selber geöffnet, doch wollte sie nicht, dass ihr Cousin sich überrascht fühlt. Vielleicht hatte er ja in ihrer Abwesenheit gar eine Freundin zugelegt.

    Zitat

    Original von Matinia Musa
    Stimmt, um so besser :)


    PS: *böser Blick zu demjenigen, der mir vorab was anderes berichtet hatte -.-*


    Zitat

    Original von Sergia Fausta




    Also für mich sieht dein Acanthus ziemlich goldig aus. :D


    Damit war gemeint, dass man nicht erkennt, dass Musa unter der PP steht. Trotzdem war Macer so lieb und hat bei das goldige Acanthus händisch hinzugefügt.

    Zitat

    Original von Aulus Matinius Agrippa
    Die Farbe meines Acanthus bitte in standesgemäßes Gold (Nobilitas) umändern. :) Danke!


    Eigentlich nicht, auch wenn es schade ist, denn dein Vater steht nicht unter der Patria Potestas von Publius Matinius Agrippa. Das ist ja eine Voraussetzung, um weiterhin der Nobilitas anzugehören.


    Musa wie ihr verstorbener Vater unterstehen hingegen der Patria Potestas. Wird jedoch leider wegen technischer Probleme nicht angezeigt.

    Der Sklave war erleichtert, dass zumindest dieser Wunsch seiner Domina erfüllt werden konnte und natürlich erhielt der Brief keine brisanten Informationen. Wie denn auch, denn Musa hatte so absolut keine Ahnung was eigentlich vorging.
    "Du darfst natürlich den Brief lesen. Ganz oben in der linken Ecke findest du den Adressaten."



    Matinia Musa
    A. Matinio A. s.p.d.
    Casa Matinia , Roma


    Mein lieber Aulus,


    du wirst es nicht fassen, doch stehe ich vor dem Tore Roms. Der Einlass wird mir jedoch nicht gewährt, nur dieser Brief ist mir erlaubt. Ich bitte dich daher, dass du dich mit dem Praefectus Urbi Decimus Livianus oder dem Praefectus Praetorio in Verbindung setzt, damit mir der Einlass gewährt wird. Als Enkelin eines Censor sollte es doch möglich sein.

    Ich fühle mich hier draußen einfach verloren, so zwischen die ganze Menge.


    Bitte, bitte…
    Deine

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    Die Antwort war alles andere als erwartungsvoll. Sollte seine Domina tatsächlich vor Ort residieren? Wenn doch ihre Villa nicht weit, im Inneren, befand. Vor allem konnten bereits die besten Unterkünfte vergeben sein, wenn alle Betuchten ohne Wenn und Aber tatsächlich nicht hineingelassen worden waren. Doch was blieb seiner Domina letztendlich übrig? Soll sie sich durchkämpfen? Mit ihrem Namen prahlen? Die Soldaten solange belästigen oder gar becircen bis diese nachgaben? Wohl kaum, denn solch ein Verhalten sowie Bettelei war nicht angemessen für eine Senatsenkelin. Also blieb ihr nur, nachdem sie vom ihrem Sklaven erfahren hatte, dass der Zugang in die Urbs verwehrt blieb, einen Brief aufzusetzen. Dieser dann sollte einem Soldaten gegeben werden, der dann hoffentlich die Nachricht weiterleitete.


    Als dann der Brief niedergeschrieben war, ging der Sklave abermals zum Stadttor. "Salve, wäre es möglich, dass Briefe hineingelangen? Damit die Familie meiner Domina zumindest informiert sind."

    Nachdem Musa für etwa ein halbes Jahr auf Reisen war. Sie das ganze nördliche Italia besuchte, also Städte wie Mantua und Mediolanum. Sie ihre Reise unterbrach, weil sie erfahren hatte, dass ihr Verwandter Titus Matinius Pacatus der in Mogontiacum lebte verstorben sei. War sie endlich, wie vor zwei Jahren, wieder in Roma heimgekehrt. Dass der Augustus verstorben war, wusste auch sie, doch das war ihr relativ egal gewesen. Auch mit einem lebenden Palma wäre sie Roma gefahren. Denn sie und ihre Familie hatten nicht wirklich viele Anknüpfungspunkte mit Palma im Gegensatz zu Dives Iulianus gehabt. Zumal ihr Politik herzlich an den Popo vorbei ging.


    Angekommen am ominösen Stadttor machte der Wagen halt. Ein Sklave stieg aus und schritt zur einer der vielen strammen Wachen.


    "Salve, mein Herr. Meine Domina Matinia möchte gerne passieren, um ihr Heim zu erreichen."

    Huhu Marcellina,


    schön dass du Interesse für die Familie Matinia hast. :) Doch ein kleiner Hinweis sei mir erlaubt, also solltest du damit keine Probleme haben, dass derzeit das Familienleben weniger ausgespielt wird, dann herzlich Willkommen!


    Lieben Gruß
    Musa

    Die Nachtruhe verlief alles andere als mucksmäuschenstill, immer wieder erschallte lautes Gelächter, sodass Musa immer wieder mal die Augen öffnete. Zusätzlich war das Bett hart wie Stein, zumindest empfand sie es so. Es war eben kein ein Meter hohes Bett gefüllt mit Gänsefedern. Doch für die Nacht musste es reichen, auch wenn sie bestimmt am nächsten Morgen mit blauen Flecken aufstehen würde.


    Gegen zwei morgens verließen allmählich auch die letzten Trinkfesten das Wirtshaus. Es wurde anschließend sehr still um das Wirtshaus herum, fast schon zu still, man hörte gar aus den umliegenden Wäldern das Wolfsgeheul, so leise war es vor Ort. Musa jedoch wachte erst auf, als es knallähnlich r-u-m-m-s machte. Ihr Körper nahm eine sitzende Haltung ein und ihre beiden Hände klammerten sich ruckartig an die jeweilige Bettkante. Eine der Sklavin, die ebenso einen leichten Schlaf hegte, weckte die andere auf. Allesamt starrten nur zur Wand. "Was war das?", fragte sie bibbernd. "Weiß nicht, hörte sich so an, als sei jemand vor der Tür umgefallen." "Vor der Tür?" Sie blickte zeitgleich auf die Klinke. Doch es klopfte am Fenster. Allesamt erschraken sich: "HILFE, AHHH!" Doch den Göttern sei Dank, es handelte sich nur um einem der beiden Wachen, Theagenes. "Domina, öffne bitte das Fenster. Wir sollten die örtlichen Wachen rufen. Hecatomnus wurde bei seiner Wachrunde schwer verletzt.", sagte er laut von draußen. Die Zofen warteten erst gar nicht auf die Beendigung des Satzes ab, sondern wickelten ihr Domina in eine warme Decke. Dann öffnete Musa ihre Arme, um die beiden zu umarmen und drückte sie an sich. "Alles wird gut." Zwischenzeitlich waren weitere Sklaven in das Zimmer von Musa eingetroffen, um sie zu beschützen.

    Sie hielt die Hand von Servianus ganz fest, soviel Kraft hatte sie noch. Sie bemerkte beiläufig wie sanft und warm doch seine Hand war. So richtig angenehm war sie. Sie bekam das Gespräch zwischen ihm und dem Wirt nicht mit, außer wie lange sie bleiben würde. Daraufhin antwortete sie, dass sie mindestens einige Tagen bleiben werde. "Ja, bring mich bitte ins Gemach." Die beiden Zofen folgten natürlich ihre Domina, sie werden die Nacht mit ihrer Domina verbringen, ihr nicht von der Seite weichen. Vor der Tür werden zwei Wachen stehen. Der Rest des Tross werde sich schon irgendwie einquartieren. Doch vorab mussten unter anderem die Pferde versorgt werden.
    Sie lehnte sich also an Servianus linker Schulter und gingen gemeinsam langsam zum Zimmer. Der Wirt öffnete die Tür und wurde daraufhin von den beiden starken Wachen nach draußen gebeten. Er blickte im ersten Moment verstutzt, doch als er die ersten Sesterzen erhielt, grinste er nur gierig und verschwand. Die Sklavinnen bereiteten unterdessen eine Schüssel mit Wasser in der einige Tropfen Mich enthalten waren, legten die mitgebrachte Seife ab, nahmen die Seidentücher zur Hand und waren bereit ihre Domina zu entkleiden und zu waschen. Doch erst, wenn niemand männliches anwesend war. Also warteten sie ab, ob ihre Domina den Befehl gab, dass der Gast doch den Raum zu verlassen hat, oder aber, ob die beiden selbst einschreiten mussten. Auch wenn ihre Domina durch die Müdigkeit im siebten Himmel war, so durfte niemand Fremdes sie entblößt sehen. Vor allem wenn sie geistig abwesend war.

    Matinia Musa
    Marco Matinio Ciceroni s.p.d.
    Castellum der Legio II Germanica, Mogontiacum


    Es tut mir leid, dass wir uns in Mantua nicht über dem Weg gelaufen sind. Ich erreichte die Stadt erst Tage später. Bist du zumindest gut, nachdem du in Mantuawarst, in Mogontiacum angekommen? Bist du der Legio II beitreten? Was genau musst du tun? Schreib es mir doch bitte.


    Ach so, dein Vetter Matinius Ocella tat es seinem Bruder Avianus gleich, indem er der Legio I in Italia beitreten ist. Zurzeit fühlen sich unsere Familie dem Militär außerordentlich verpflichtet. Leider zu meinem Erleiden. Die Familie ist dermaßen zerstreut. In der Casa in Roma bewegt sich fast nichts, nur ich und mein Vetter Agrippa sind vor Ort.


    Wenn du Hilfe brauchst, sag ruhig Bescheid.


    Bitte schreibe mir! Es müsste in Mogontiacum beim Cursus Publicus eine Familien-Wertmarke vorliegen, sodass du nichts bezahlen musst.


    Fühle dich durch mich geküsst. Auch wenn wir meilenweit entfernt leben, bin ich im Herzen bei dir.


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    Sim-Off:

    Wertemarke der Gens Matinia

    Matinia Musa, Casa Matinia, Roma
    Marco Decimo Liviano s.p.d.


    Lieber Decimus,


    du erinnerst dich bestimmt noch an Senator Matinus Agrippa, unter denen du jahrelang als treuer Tribun und später als Legatus Legionis gedient hattest. Eine Zeit als Hispania durch Soldaten wie dich befreit und beschützt wurde.


    Ich bin seine Enkelin, die dich gerne kennenlernen möchte. Es kann natürlich sein, dass du mich bereits kennst, vielleicht hattest du mich als sehr kleines Mädchen an der Seite meines Großvaters gesehen.


    Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen.

    Noch bevor die beiden das Gasthaus erreichten, also quasi auf dem Weg dorthin, meinte Musa zu Servianus. "Sei froh, dass Mantua nicht wie Roma ist. Rom ist prächtig, aber auf der anderen Seite, ähhh... miefig. Da bin ich viel lieber in einer kleinen friedlichen Stadt wie es Mantua ist. So ähnlich ist auch meine Heimatstadt Tarraco, weißt du, wenn sie auch wärmer, grüner und luftiger ist. Und, ja, sehr wichtig, am Meer gelegen, doch dafür habt ihr wunderschöne Berge und viel viel SCHNEE..." Ein Ereignis was sie bisher noch nie erleben durfte.


    Angekommen traten die beiden und ein paar ihrer Begleiter ein. Darunter befanden sich auch zwei junge neunzehnjährige Sklavinnen, die Musa als Zofen dienten. Es war ja äußerst wichtig gewesen, dass sie äußerlich ihres Standes entsprach. Doch die lange Reise wie die Müdigkeit zerrten an ihr, sodass sie eher wie eine gewöhnliche Magd wirkte. Okay, nur ihr Gesicht und ihre langen Haare. Die Kleidung jedoch war alles andere als billig, sondern so sehr teuer, dass man damit eine 10-köpfige Familie hätte für ein Jahr ernähren können.


    Sie versuchte sich umzublicken, doch vor Müdigkeit erschienen einige Gesichter ihr eher verschwommen, besonders bei denen die weit weg saßen. Sodass sie das Gaffen der Soldaten gar nicht mitbekam, sondern nur Richtung Servianus schielte. "Würdest du bitte meine Hand halten?", fragte sie leise. Dass er bereits sie vorgestellt hatte, dass bekam sie schon gar nicht mehr mit.

    "Ich finde Männer toll die zu ihrem Wort stehen. Mein Großvater hat stets diese Tugend vorgelebt. Im Gegensatz zu vielen anderen mächtigen Politiker, war er nie Intrigant oder so." So allmählich konnte sie wirklich nicht mehr, sodass die Augen sich immer wieder schlossen. "Ich denke, wir sollten uns so langsam aufmachen. Tut mir wirklich leid, aber ich möchte nur noch ins Bett. Morgen möchte ich dann gerne dein Geschäft besuchen. Doch jetzt...." Sie war so fix und fertig dass sie nicht einmal mehr auf die Etikette achtete. "..Servianus.", fügte sie hinzu. Ihr fiel tatsächlich nicht auf, dass sie ihn so ansprach, als wäre er nun kein Fremder mehr, sondern vielmehr ein guter Freund. Vielleicht auch mehr. Doch das würde sich erst in nächster Zeit herausstellen.


    Sie stand auf, fuhr sich einmal durchs Haar, pustete ihr Pony zurecht, blickte zu ihrem Wagen und strauchelte den kleinen Hügel hinab. Sie wollte nur noch zum 'Zum gerupften Huhn'. Egal welchen hygienischer Zustand sie erwarten würde, sie hätte auch auf einem Heuhaufen geschlafen. "Komm, worauf wartest du. Ich möchte, dass du mich weiterhin begleitest."