Beiträge von Marcus Helvetius Commodus

    Legaturus [Blockierte Grafik: https://img24.dreamies.de/img/196/b/49z1tx7rvwz.jpg] hatte heute mal wieder ein neues Ziel. Einen Empfänger den er bisher weder persönlich einen Brief gebracht hatte noch an dessen Haus er schon mal gewesen war. Es hatte daher etwas länger gedauert. Er hatte nun aber auch dieses Anwesen auf seiner Karte eingezeichnet und sollte hier nochmal wieder ein Brief hinmüssen würde das schneller gehen.



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    Curator Rei Publica
    Marcus Decimus Livianus
    Casa Decima Mercator
    Roma



    Salve Curator Marcus Decimus Livianus,


    soweit ich mich erinnere sind wir uns noch nie begegnet. Wenn doch war ich sicherlich kein tragendes und wichtiges Element dieser Unterhaltung oder Begegnung. Aus diesem Grund wunderst du dich vielleicht warum du ein Schreiben von einem dir persönlich Unbekannten erhältst.


    Nun das hängt mit deiner Tätigkeit als Curator Rei Publica zusammen. Ich schreibe dir in der Hoffnung das du mir einen Termin für ein Gespräch zwischen uns beiden nennst. Diesen würde ich gerne wahrnehmen um dich mir vorzustellen und bekannt zu machen. Ebenso soll dieses Gespräch von meiner Seite genutzt werden um eine Bewerbung für einen Posten in deiner Administration zu erlangen.


    Über eine Antwort und noch mehr über einen Gesprächstermin würde ich mich sehr freuen.



    Valete bene,




    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/AvFv2MC.png]


    Marcus Helvetius Commodus



    Commodus saß an seinem Lieblingsplatz der Villa. Der Sitzgruppe von der man einen Blick auf das gesamte Peristyl hatte.
    In der Mitte war immer noch das Wasserbecken welches inzwischen mit einigen exotischen Fischen besetzt war. Zwischen den Säulen die um den nach oben offenen Bereich waren, standen immer noch die sehr gut gepflegten Weinstöcke.
    An den drei Wänden auf die man von der Sitzgruppe aus sah standen verschiedene Skulpturen, Kunstwerke und ein paar Mosaike direkt an der Wand.
    Von rechterhand kam immer mal ein leichter Hauch von mediterranen Kräutern aus dem Hortus herüber.


    Commodus war gespannt wie das Gespräch laufen würde und was es ihm als auch dem Petronier wohl bringen würde. Er hoffte auf einen guten Verlauf, dringend brauchte er Kontakte in der Stadt.

    Im Atrium angekommen übergab der Ianitor Crispus an einen älteren Mann


    [Blockierte Grafik: https://img21.dreamies.de/img/282/b/qs8rihnzqlh.jpg]


    "Salve Tribunus Cohortis Urbanae Lucius Petronius Crispus. Ich bin Neoptolemus der Scriba Personalis und Nomenclator von Marcus Helvetius Commodus. Er empfängt dich sogleich im Peristyl. Bevor ich dich dort hinführe, möchtest du deinen Sklaven mitnehmen oder soll er hier warten? Wen du es wünscht kann er natürlich auch in die Culina geführt werden und versorgt werden? Wie beliebt es dir?"


    Falls Crispus sich damit auskannte würde er an Akzent und Aussehen erkennen das Neoptolemus wohl Makedone war und wenn auch kein Civis auch kein Servus war.

    Ja auch Commodus hatte langsam genug davon im Wasser zu liegen.


    "Das hört sich nach einer sehr guten Idee an. Gerne würde ich das Gespräch dort fortsetzen. Wenn noch kein Überdruss an meinen vielen Spekulationen und Worten herrscht?"


    Commodus erhob sparte sich die Station auf dem Rand und stieg gleich aus dem Wasser.
    Der Custodes der die ganze Zeit auf der Sitzgelegenheit in der Nähe des Beckens verbracht hatte erhob sich fast zeitgleich mit Commodus und hielt sich bereit.


    "Also auf ins Sudatorium, ich muss aber warnen. Ich bin geboren auf einer griechischen Insel und habe dort auch die letzten 3 sehr heißen Sommer verbracht. Es könnte sein",
    Commodus überlegte kurz krampfhaft ob Florus ihm erzählt hatte wo er geboren und aufgewachsen war
    "...das der Grad der Hitze den ich als angenehm empfinde anderen zu hoch ist. Wie steht es da?"

    Auf dem Fußboden vor Tolmides lag eine Schriftrolle. Wenn er diese aufhob vielen als erstes 4 Aureus zu Boden.
    Wenn er sie las würde er folgendes lesen.





    Dachten wir uns doch, das diese drei Schmiervögel unmöglich die wahren Herrscher hier gewesen sein können. Dafür waren die drei aber auch wirklich zu ...unprofessionell...
    Wir haben uns erlaubt die Übergabe an deine Administration zu vollenden und vorher unsere Außenstände und Besitzungen noch geklärt. Betrachte dich von nun an als alleiniger Eigentümer ohne Ansprüche von vorherigen Besitzern.
    Wir wünschen alles gute für die Zukunft und vielleicht sieht man sich ja mal bei der nächsten Besprechung der Lupanarbesitzervereinigung.




    Post Scriptum:
    Anbei noch eine kleine Entschädigung für die entstandene Unordnung.





    Sim-Off:

    Der eine Aureus war ja schon da, die anderen drei siehe WiSim

    Auch Commodus merkte das es langsam mal Zeit wurde aus dem Becken zu kommen. Vielleicht konnte man das Gespräch ja heute oder an einem anderen Zeitpunkt an einem anderen Ort fortsetzen. Doch noch wollte er nicht derjenigen sein der es beendete


    "Gute Fragen! Einer meiner griechischen Lehrer war von den gleichen Fragen auch immer sehr fasziniert und stellte sie immer wieder.
    Ich denke wenn die Götter es gewollt hätten und offensichtlich war dem ja so... dann hätte es niemand hier unten geschafft es endgültig zu verhindern. Doch andererseits hätte ja verzögern vielleicht schon ausgereicht dafür das Caesar weitere Taten vollbracht hätte die wiederum dazu geführt hätten Götter auf seine Seite zu ziehen.
    Davon bin ich nämlich persönlich überzeugt. Es gibt keinen festen Plan den die Götter mit jedem von uns haben. Wir alle beginnen an irgendeinem Punkt der Zuneigung der Götter. Durch unsere Handlungen oder unsere Opfergaben neigen wie dann die Waage in die eine oder andere Richtung. Dazu ob die Götter uns ignorieren, uns helfen oder uns vernichten.
    Bei all den Untaten die täglich passieren und ihren eigenen Problemen und Leben glaube ich aber auch das die Götter nicht dauerhaft jeden von uns im Auge behalten. Daher kam ich schon öfter zu der Überlegung ist es besser zu versuchen das die Götter einen nicht wahrnehmen. Man also quasi außerhalb ihres Blickfeldes bleibt. Oder ist es besser zu versuchen sie ständig zu bedrängen das sie einen quasi dauerhaft sehen! Ab einer gewissen Stellung wird man zwangläufig nicht drumrum kommen und der Kaiser meinetwegen wird es nicht mehr schaffen außerhalb ihres Blickfeldes zu sein. Aber alle anderen...."

    "Nein ohne Götter wären wir meiner Meinung noch ziemlich am Ende. Noch schlimmer kann es eigentlich nur sein wenn es nur noch einen Gott gäbe wie die Christianer es zum Beispiel haben wollen.
    Stell dir mal vor es gäbe nur noch diesen einen und der wäre erzürnt? Kein anderer Gott oder Göttin da an dem man sich wenden könnte mit der Bitte seinen Bruder zu besänftigen..."


    Commodus tauchte einmal kurz mit dem Kopf unter Wasser, aber gleich wieder hoch.


    "Ich könnte stundenlang über solche kleinen Details nachdenken die für sich genommen so harmlos scheinen.
    Was wäre wenn ein Teil des erbrochenen Unwohlseins auf Caesars Toga gelandet wäre? Wäre der Diktator mit solch beschmutzter Kleidung ins Theater gegangen wohl kaum.
    Oder anderer Gedanke. Nehmen wir an die Götter wollten den Tod von Caesar, was hätten sie mit der Dienerin gemacht deren verdorbenen Muscheln den Tod verhindert hätten?"

    Commodus gefiel das Gespräch auch sehr gut. Genau die Entspannung die er gesucht hatte.


    "Ich denke wenn Paris nicht getan hätte was er tat wäre niemand in seiner jetzigen Form hier.
    Was ich persönlich viel faszinierender finde ist es wenn man darüber nachdenkt wie die Geschichte verlaufen wäre wenn sich kleine Details ändern.
    Nehmen wir mal ein Beispiel das nicht so weit in der Vergangenheit liegt wie die von Paris gepflückte Blume Helena.
    Wo wären wir allen, wenn am Morgen des ID MAR DCCIX A.U.C.* Gaius Trebonius unwohl gewesen wäre. Sagen wir weil eine unachtsame Sklavin...eine völlig unbedeutenden, namenlose Person...ihm verdorbene Muschel vorgesetz hatte. Er deshalb nicht zum Theater des Pompeius gekommen wäre und Marcus Antonius nicht abgelenkt hätte? Wäre Marcus Antonius dann mit Caesar gestorben? Hätten beide überlebt?"


    An der Begeisterung mit der Commodus über dieses hätte, wäre und wenn spekulierte konnte man leicht merken wie fasziniert er von diesem Gedanken und Thema war.
    Er antwortete aber auch auf die Aussage von Florus.
    "Deine Ausführungen stimme ich zu! Wir alle hoffen doch das wir in entscheidenden Moment Haltung bewahren. Für unsere Überzeugung eintreten. Doch ist es so? Oder viel mehr so das die meisten dann doch einknicken.
    Das Problem, meiner Meinung nach, ist das die Allgemeinheit umso größer sie ist umso dümmer wird. Umso dümmer sie wird umso schneller glauben sie die einfachen Lösungen. Doch sind die meistens die die nicht funktionieren."

    Ich muss mal sagen, nach dem Lesen der letzten Beiträge hier, da zieht das neue Gesetz ja einen ganz schönen Rattenschwanz an Arbeit nach sich.


    Danke dafür und hoffentlich bringt es dann auch den erwünschten positiven Effekt um den Aufwand zu rechtfertigen.

    Das Gespräch war wesentlich interessanter als Commodus am Anfang gedacht hatte. Ohne dem Annaerer jetzt schlechtes zu wollen aber damit gerechnet den erstbestem den man in einer Therme traf über solche Dinge philosophieren zu können...das war unerwartet aber sehr positiv.


    "Nein ich denke als Liebesgedicht scheidet es aus. Jedenfalls wenn man die Oberfläche verlässt. Hört man nur mit einem Ohr hin und lässt sich von den schönen Worten hie und da einlullen vielleicht. Aber hört man genau hin ist es ja eher traurig."


    Die Ansichten über das Reich und dessen Zustand sowie über die Gründung konnte er sich vorbehaltlos anschließen.


    "Da hast du Recht...man sollte sie sich täglich stellen. Ich glaube auch keineswegs das es nur auf das Imperium beschränkt ist. Denkt man zum Beispiel noch weiter zurück...sagen wir an den Auslöser des Krieges um Troja!
    Hätte Paris die Blume Helena nicht gepflückt wer weiß wo und ob wir alle heute stehen würden....
    Wo ich mir immer nicht ganz einig bin wollte der gute Verrucosus dabei den Fokus auf die persönliche Schuld lenken. Oder aber ging es ihm mehr um das Verhalten der Allgemeinheit das zu Leid und Zerstörung führt?"

    Es war so wie Burdo [Blockierte Grafik: https://img21.dreamies.de/img/470/b/1oqqjkdq9hg.jpg] nach den Berichten von Varus und über das Schicksal der vorherigen Betriebsleiterin erwartet hatte.
    Der Laden lag ziemlich brach und war in schlechter Verfassung. So fand Burdo jedenfalls. Nach den Erzählungen wie es hier früher einmal ausgesehen hatte war er nur noch ein Schatten seines früheren Seins. Ganz anders als unter der Führung dieser Morrigan von der Varus in so hohen Tönen sprach. Burdo bedauerte den Laden nie unter ihrer Führung gesehen zu haben. Das wäre sicherlich mal einen Abend wert gewesen.
    Im Moment waren sie die einzigen Gäste. Dazu kamen drei Lupae, die wahrscheinlich die Überbleibsel der alten "Mannschaft" waren. Sie saßen im Hintergrund und schienen ebenfalls schon bessere Tage gehabt zu haben.



    Burdo, noch während er mit dem Schmiervogel sprach der meinte er wäre hier der Chef, schickte Crassus kurz raus.


    Wenig später kam dieser mit Glabrio und Scarpus wieder. Zusätzlich zu den 4 Custodii waren noch ein älterer und ein jüngerer Mann dabei.


    Burdo stellte den älteren als Dogleas vor und den jüngeren als Atrius.


    "Nun mein Freund du hast dein kleines Reich hier lang genug zum Abgrund geführt. Es wird Zeit endlich über die Klippe zu gehen! Du hast genau einen Moment seit zu verschwinden!"


    "Was fällt dir ein du alter SACK! Ich hab die Bude hier rechtmäßig übernommen! Wir stehen unter dem Schutz von..."


    "Rechtmäßig der war gut...na gut das war dein Moment!" unterbrach Burdo den Kerl.


    Burdo trat einen Schritt zurück und gab Dogleas und Ocrea ein Zeichen.
    Es entstand ein kurzer aber heftiger Schlagabtausch. Die Einzelheiten sparte Burdo bei seinem späteren Bericht aus. Fakt war das der Schmiervogel der behauptete der Betreiber und Besitzer zu sein und seine beiden Schlagetots im Anschluss nie wieder gesehen wurden.


    Burdo trat auf die drei nun doch ziemlich geschockten Lupae zu die sich in ein Zimmer zurück gezogen hatten als die Schlägerei losging. So hatten sie zwar nicht sehen können was genau geschah, sondern sahen die drei Fieslinge nur nie wieder.


    "Wie heißt ihr denn meine Hübschen? Seid ihr vielleicht Greta, Dedina und Ines?"


    Eine der drei hatte lange schwarze Haare und schien die mutigste der drei zu sein. Es dauerte trotzdem eine ganze Weile bis sie antwortete
    "Nnn Nein die sssind nich mehr da...ich weiß nich wo die sind! Bitte tu uns nichts...wir habn nix und auch das beste Pferd ist irgendwann zu Schanden geritten!"



    Burdo setzte ein liebevolles Lächeln auf
    "Aber aber die Damen...nichts läge mir ferner als euch zu reiten...ich werde dieses Lupanar welches nur noch ein Abklatsch früherer Tage ist schließen und dafür sorgen das hier nichts mehr von dem zu erkennen ist was früher mal war.! Leider gehört ihr drei auch dazu."


    Die drei Frauen fingen an zu wimmern und zu betteln. Denn obwohl Burdo auch weiterhin in einem sehr netten Worten mit Ihnen redete und auch seine Körpersprache keinerlei Aggression zeigte sah es im Hintergrund gänzlich anders aus. Und hörte sich an. Der Laden wurde nach allen Regeln der Kunst zerlegt.


    "Bidde tu uns nichts wir können doch gar nix dafür...wir !"


    Burdo machte wieder eine beschwichtigende Geste.
    "Nun es ist wichtig hier alle Spuren zu verwischen die auf bestimmte Leute deuten. Man muss klar erkennen das der Laden hier nichts mehr mit dem von Früher zu tun hat. Da gehört ihr halt nun mal dazu. Aber ihr seid ja gar nicht die drei die ich suche....man könnte ja sagen das ihr nur zum falschen Zeitpunkt hier wart richtig?"


    Alle drei nickten sofort zustimmend.


    Burdo dachte einen Moment nach. Der Auftrag von Commodus war klar gewesen und bei aller Fürsprache von Varus und der Nützlichkeit die Commodus einsah die so ein Laden hatte war der Platz hier eindeutig verbrannt. Der Gute Varus hat dazu ja auch weiterhin andere Prioritäten. Zumal unter Commodus die Sache auch anders laufen würde! Nein nicht nur anders, besser sogar! Immerhin spielte dieser Ort hier eine große Rolle bei den Ereignissen die zum Sklavenaufstand geführt hatten. Der eigentlich per se egal sein könnte wenn er den Namen von Commodus, Varus Karriere war eh gründlich am Arsch, nicht betraf. Es war und blieb unverzeihlich das Varus so seine Pflichten vernachlässigt hatte. Als man diese Morrigan, die aus dem Lupanar offenbar wirklich einen verdammt gut laufenden Laden gemacht hatte, unschuldig hier in Schwarz rausgezerrt hatte...spätestens da hätte er reagieren müssen. Aber es war nicht mehr zu ändern und die Zeit ließ sich nicht zurückdrehen. Manche sind halt für das Führen geboren und manche eben nicht. Burdo hoffte das Commodus sowohl diesen Ballast hier als auch Varus bald los war und das dieser wirklich so ein guter Winzer war. Er musste da schon einiges bringen damit alleine sein Versagen während der Abwesenheit ausgeglichen wurde. Aber darum würde es an einer anderen Stelle gehen und bei allen Verfehlungen glaubte Burdo nicht das Varus ein schlechter Mensch war. Nein er war einfach nur niemand der Führen konnte geschweige denn herrschen. Er konnte nur folgen und war viel zu gutherzig für ein Leben in Roma.
    Burdo deutet auf Dogleas und gab ihm ein Zeichen dieser näherte sich mit einem kleinen Säckchen.


    "Nicht viel... ein einziger Aureus und eine handvoll Denare und jede Menge Sesterzen und Asse. Alles zusammen vielleicht 2 Aureus...." und übergab das Säckchen an Burdo. Anschließend widmete er sich wieder der Arbeit im Hintergrund.


    Burdo setzte wieder ein vermitztes Lächeln auf und fischte den Aureus aus dem Beutel. Den Rest gab er der Schwarzhaarigen.


    "Ihr habt jetzt kurz Zeit eure Sachen zusammen zu suchen. Aber wirklich nur die Sachen die euch persönlich etwas bedeuten und die noch gut sind. Alles andere bleibt hier!"


    Burdo wurde etwas ernster und erhob den Zeigefinger. Ein Lächeln lag allerdings immer noch auf seinem Gesicht.


    "Nun jedenfalls werden dann zwei von den Jungens dahinten euch drei nach Ostia bringen. Dort legt demnächst ein Schiff ab was nach Theodosia fährt. Zufällig weiß ich das es da ein Lupanar gibt welches immer Bedarf hat. Es ist wirklich Wunderschön dort. Es gibt guten Wein und immer gutes Essen.
    Dort werdet ihr eure schnell an eure neuen Kunden gewöhnen und der Verwalter ist auch ein ganz netter. Ich kenn ihn, früher diente er sogar unter den Adlern. Ein ganz vortrefflich organisierter Mensch.
    Schon bald werdet ihr euer Leben hier komplett vergessen haben richtig?"


    Die drei nickten schnell und waren auch schon dabei ihre paar Sachen zusammen zu suchen.


    Damit stand Burdo dann wieder mit seinem großen breiten Lächeln auf und machte mit den Händen eine Bewegung zu der die Worte ´husch husch` perfekt gepasst hätten. Auch wenn er sie nicht aussprach.


    Wenig später verließen die drei Lupas und ihre zwei Begleiter das Lupanar.


    Burdo sah sich noch einmal um. Die Jungs hatten gute Arbeit geleistet. Die Wände, ehemals schön verziert und behängt waren nun voller obszöner Schmierereien, Botschaften wer wann da war oder wer wann für was an verschiedensten Praktiken zur Verfügung stand. Die obligatorischen Botschaften wer der Größte war und den Größten hatte bzw. das Gegenteil war natürlich auch dabei. An etlichen Stellen waren auch Dinge abgeschlagen, Dellen und Schmisse in den Wänden. Das Mobiliar war ebenso gründlich behandelt worden und zerschlagen wo es nur ging. Alles was man an Papieren und Unterlagen hatte finden können, war in den Feuerschalen verbrannt worden. Nichts würde hier in diesem Laden noch auf eine Verbindung zu irgendeinem Helvetier hindeuten. Es würde eine gründliche Renovierung nötig sein um den Laden wieder betreiben zu können.
    Zum Schluss war an allen Stellen wo es gestanden hatte der alte Name des Lupanars zerschlagen.
    Danach wurde die Tür wurde sorgfältig verschlossen. Mit einem zusätzlichen massiven Schloss gesichert.


    Zuletzt wurde ein Schild angebracht




    Vorübergehend wegen Renovierung geschlossen.


    Commodus war froh als die letzte Zeile durch war und er, soweit er es mitbekommen hatte, keinen Fehler eingebaut hatte.


    Mit der griechischen Ausbildung lag der Annaer ebenfalls richtig. Die Schwerpunkte lagen dabei in einer Rhetorikausbildung nach Ciceros Orator und der Architektur. Anschließend leistete ein sein erstes Tirocinium bei Senator Appius Atilius Quinus ab der zu dieser Zeit Achae von Colonia Laus Iulia Corinthus verwaltete.
    Das hätte Commodus ihm jedenfalls geantwortet.


    Es freute sich darüber das dem Beckennachbar das Gedicht gefallen hatte.


    "Vielen Dank und mir gefällt es auch wirklich gut. Ich hatte die Gelegenheit es einmal so als Vortrag zu hören wie du gerade. Ein anderes mal, ich hatte ihn nach Paxos eingeladen aus Zerstreuung für die Leute am Abend nach den schweren Arbeiten...naja da als gesungenen Text mit Musikuntermalung. Auf Paxos hab ich dann auch die Gelegenheit genutzt und ihn nach der Bedeutung gefragt. Er sagte das käme auf den Zuhörer und seine Verfassung an. Der eine würde es als Liebesgedicht abtun und dabei lediglich die Oberfläche berühren. Für ihn war die wirkliche Bedeutung und die Absicht die er damit hatte die folgende:
    Das es vorkommt das wir etwas so sehr begehren...so sehr etwas haben oder auch beeindrucken wollen das wir dafür anderes und andere zerstören und töten. Das dies am Ende Mord und Zerstörung wäre die die gleichen Folgen hätte wie als wenn ein Barbar es ausgeführt hätte und man dann als Täter nicht weniger Schuld am entstandenen Drama hätte."


    Commodus war gespannt wie Florus die Sache interpretieren würde.

    Caius Decius Burdo [Blockierte Grafik: https://img21.dreamies.de/img/470/b/1oqqjkdq9hg.jpg] betrat in Begleitung von Crassus und Ocrea, zwei der Custodii von Commodus, das Lupanar.
    Viel hatte er von Commodus und Varus bereits über diese Einrichtung gehört. Heute nun wollte und würde er sich persönlich über die Zustände und den Zustand der hier herrschte informieren.


    Ob ihn wohl jemand begrüßen würde und wenn ja wer...

    Commodus war gespannt wie seinem Beckennachbarn das Gedicht gefallen würde, wie er es interpretieren würde und wie er es aufnehmen würde wenn das ein bis vor kurzem völlig fremder vortrug.
    Er dachte noch einmal kurz nach um den Text zusammen zu bringen, räusperte sich und legte dann los:


    "An einem schönen Frühlingstag
    Ein Frühlingsgruß – Ein Blümelein
    Am Wegesrand im Sterben lag


    Das arme Ding ward abgerissen
    Dem Sein verdammt – Dem Tod allein
    Zum Fraße vor- und hingeschmissen


    Als ich mich hinunter beugte
    Jenes Elend zu beäugen
    Das vom rohen walten zeugte
    Ohne Reue zu bezeugen
    Entfloh' dem Halse mir ein Wort
    – Mord!


    Denn diese Blume so verletzlich
    Ward entsetzlich vorsätzlich gepflückt
    Am Wegesrand so schätz ich
    Im Sinnesrausch dem Sinn entrückt
    Hat jemand sich nach ihr gebückt
    Und sie verträumt, erregt, errötet
    Im Frühlingstaumel, hoch entzückt
    Erspäht, ergriffen und getötet


    Und ich fragte mich wer trachtet
    Wider jeder Gnad' noch Güte
    Solcher Schönheit nach dem Leben
    Hingerichtet, abgeschlachtet
    So entmachtet, so mal eben
    Diese friedevolle Blüte
    So verworfen und verachtet
    Oh behüte


    Der Narr er war doch so gerührt
    Das sich in ihm kein Zweifel rührte
    Sein Verstand war wie entführt
    Von ihrer Pracht die er entführte
    Und gewissenlos verdarb
    Als er sie nahm – sich ihr hingab
    Erst dann ward ihm gewahr – sie starb


    Und plötzlich schoss ihm die Erkenntnis
    In den Geist und allzu ehrlich
    Rang sich's Verständnis zum Geständnis
    Schlich ins Herz sich ihm so schmerzlich
    Sein Vergehen allzu schwerlich


    Und er fragte sich wer trachtet
    Wider jeder Gnad' noch Güte
    Solcher Schönheit nach dem Leben
    Hingerichtet, abgeschlachtet
    So entmachtet, so mal eben
    Diese friedevolle Blüte
    So verworfen und verachtet
    Oh behüte


    Von seiner Fehlbarkeit schockiert
    Warf er die Schönheit nun zum Sande
    Von seiner Untat irritiert
    Wich er zurück von seiner Schande
    Hat er das Blümlein doch begehrt
    Geliebt, bewundert, ja verehrt
    Hat er es doch nicht respektiert
    Und jene Pracht am Wegesrand'
    Ist nun beschlossen und passiert


    Und er fragte sich wer trachtet
    Wider jeder Gnad' noch Güte
    Solcher Schönheit nach dem Leben
    Hingerichtet, abgeschlachtet
    So entmachtet, so mal eben
    Diese friedevolle Blüte
    So verworfen und verachtet
    Oh behüte


    Und er fragte sich wer trachtet
    Wider jeder Gnad' noch Güte
    Solcher Schönheit nach dem Leben
    Hingerichtet, abgeschlachtet
    So entmachtet, so mal eben
    Diese friedevolle Blüte
    So verworfen und verachtet
    Oh behüte


    An einem schönen Frühlingstag
    Ein Frühlingsgruß – Ein Blümelein
    Am Wegesrand im Sterben lag


    Beraubt der schönen Frühlingszeit
    Dem Sein – verdammt – der Lust allein
    Ein Opfer eitler Menschlichkeit


    Ich war's Ich war's Es tut mir leid
    Ich war's Ich war's Jetzt tut's mir Leid






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    Sim-Off:

    Quelle: Text von Malte Hoyer von Versengold

    [/SIZE]

    Marcus Helvetius Commodus betrat das Haus und den Sitz der Germanitas Quadrivii. Um .. wieder.. Teil der Gesellschaft zu werden musste man...nun ja eben ihr Teil sein. Dazu gehörten Besuche auf Feste, zu denen man natürlich erst einmal eingeladen werden musste, Besuche von Theater, Thermen, Circus und dergleichen. Flanieren auf dem Forum und nicht unbedingt zuletzt, nach seiner Meinung auch die Mitgliedschaft in bestimmten Vereinen und dergleichen.
    Auch wenn er nicht die Begeisterung seines Verwandten Varus teilte war er Mitglied bei einer Factio. Das alleine war aber vielleicht ein bisschen wenig. Aus diesem Grund war er nun heute im Haus des Vereins gekommen bei dem er die Mitgliedschaft am sinnvollsten fand.


    "Salve... wo und an wen muss ich mich dann wenden wenn ich Mitglied dieser Vereinigung werden möchte?"

    Wenn der Annaer seine Gedanken laut ausgesprochen hätte, wäre Commodus Antwort wohl ein bitteres Lachen gewesen.
    Also nicht falsch verstehen er fand er sollte ziemlich wichtig sein. Diesen Anspruch stellte er an sich selber und seine Vorfahren, besonders Vater und Großvater, verlangten dies förmlich auch von ihm.
    Doch leider war er dies nicht. Eine gerade Linie die nach oben führte konnte man seine ´Karriere` wenn man das so nennen wollte bisher nicht nennen.
    Ein Tirocinum in Griechenland was in Roma keiner anerkannt hatte, ein gewagtes zweites Tirocinum bei Duccius Vala einen wahrlichen Kometen der aber, kaum den höchsten Punkt der realistisch möglichen Umlaufbahn erreicht, nach Germanien gezogen war und sich in Roma viele Feinde gemacht hatte. Und nicht zuletzt das Schicksal das dafür gesorgt hatte das er die letzten drei Jahre auf Paxos hatte verbringen müssen um seinen Reichtum zu retten und zu erhalten.


    "Sagen wir mal so bisher eher ein Geheimtipp....",


    Commodus überlegte einen Moment, sah den Annaer noch einmal an und beschloss dann das er es riskieren würde.
    "Eine Kostprobe seines Wirkens gefällig? Ein-zwei weiß ich auswendig..."



    Sim-Off:

    Nein keine Wissenslücke der ist frei erfunden :)

    Commodus nickte


    "Ja das würde sicherlich helfen doch die Zeit sie zu besuchen und die Einladungen zu Festen und Feierlichkeiten zu gehen...bei beiden mangelt es mir noch. Ich hoffe aber das beides nur ein temporär beschränktes Defizit ist."


    Commodus dachte einen Moment nach ob er sich seinem Gegenüber soweit öffnen sollte. Er kannte das übliche von Ovid war selber aber der Freund von einem anderen Dichter und Musiker. Ein zweifellos sehr unbekannten. Commodus hatte ihn in Nicopolis in Epirus kennen gelernt und einiger seiner Werke in den letzten Jahren auf Paxos gelesen und ihn sogar zweimal als Gast da gehabt.


    "Ovid ist gut, ein zeitloser Klassiker keine Frage. Sag kennst du zufällig den großartigen Manius Hostius Verrucosus?"

    Legaturus [Blockierte Grafik: https://img24.dreamies.de/img/196/b/49z1tx7rvwz.jpg] rutschte das Herz in die Hose als plötzlich fiesen Prätorianer auf ihn aufmerksam wurden. Sofort wünschte er sich er hätte einfach noch eine Weile gewartet. Dafür war es jetzt zu spät. Der Stoß mit der Hasta an seinen Brustkorb drückte ihn ein gutes Stück zurück, tat verdammt weh und würde sicherlich einen dicken blauen Fleck geben. Mit schmerzversehrtem Gesicht rieb er sich die Stelle.
    "Ich bin Le...", setzte er an um die Frage des einen zu beantworten als der zweite anfing.


    Die Frage warum die Post nicht mit dem Cursus Publicus verschickt wurde konnte er nicht beantworten. Er konnte ja aber auch schlecht antworten das sein Dominus das halt so wollte und alle seine Post innerhalb der Stadt von Boten überbringen ließ. Schon immer...
    Auch wusste er nicht woher sein Dominus die Information hatte das ein Mitglied seiner Gens hier dienen sollte. Er war doch nur ein kleiner Bote...


    Doch dann wendete sich das Blatt doch noch und er durfte seine Brief abgeben.


    "Vielen Vielen Dank", sagte er schnell und legte die beiden Briefe an den Platz der Urbaner.
    Danach verschwand er schnell.




    Ad
    Lucius Petronius Crispus
    Tribunus Cohortis Urbanae
    Castra Praetoria
    Roma


    Verehrter Tribunus,


    lang lang ist es her das wir das erste Mal zusammentrafen. Fast ebenso lange das wir gemeinsame Aktivitäten unternommen haben. Wer weiß vielleicht wäre zwischen uns eine Freundschaft und Kameradschaft entstanden. Doch geschahen im Anschluss Dinge die unsere Wege wieder getrennt haben.


    Sehr unterschiedlich sind sie seitdem verlaufen und mit großer Freude und Gratulation an deine Leistungen sehe ich wie weit du es inzwischen gebracht hast. Nach dem ich die letzten 3 Jahre fast ausschließlich in den Albaner Bergen verbracht habe weile ich nun für einen gewissen Zeitraum wieder in Roma Eterna.


    Angesichts unserer alten Bekanntschaft und als späten Glückwunsch zu deinen Beförderungen möchte ich dich daher zu einer Cena einladen.


    Statt finden würde diese Cena im Haus meines Verwandten Marcus Helvetius Commodus. Als Hausherr würde dieser auch an der Cena teilnehmen.


    Da ich in Unkenntnis deiner momentanen Situation bin umfasst diese Einladung natürlich auch eine eventuelle Partnerin, Verlobte oder Ehefrau.


    Falls du meine Einladung annimmst, worüber ich mich sehr freuen würde, so sende mir doch eine kurze Antwort mit der Zusage und dem Abend an dem ist dir passt. Wir richten uns da ganz nach dir. Bist du doch der schwerbeschäftigte Urbanertribun und wir nur Bürger mit vielen freien Abenden.


    Valete bene,




    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/AvFv2MC.png]


    Tiberius Helvetius Varus





    Der zweite Brief trug ebenfalls das Siegel der Gens Helvetia hatte aber einen gänzlich anderen Empfänger




    Ad
    Miles
    Quintus Helvetius Scaeva
    Cohortes Praetoria
    Castra Praetoria
    Roma


    Salve Quintus Helvetius Scaeva,


    mit erstaunen hörte ich davon das ein Helvetier neuerdings bei den ehrenwerten Prätorianern seinen Dienst leistet.
    Ich kann es nur meiner langen Abwesenheit von Roma Eterna zuweisen das du mir nicht bekannt bist.


    Mein Name ist Marcus Helvetius Commodus, Sohn des Praefectus Augusti Lucius Helvetius Falco und Enkel des Aedilen und langjährigen Senators Titus Helvetius Geminus.


    Um uns kennen zu lernen und zu eruieren wie und ob wir verwandt sind und um weitere Dinge für die Gens besprechen zu können lade ich dich ein.


    Komm sobald es dein Dienst doch zulässt zu mir.
    Du findest mein Haus hier.



    Valete bene,




    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/AvFv2MC.png]


    Marcus Helvetius Commodus



    Commodus nickte mehrfach bei den Ausführungen. Davon kam ihm einiges bekannt vor.


    "Da teilen wir ein Schicksal. Mein Vater, Praefectus Augisti Lucius Helvetius Falco, ist leider auch schon viele viele Jahre gestorben. Ebenso bin ich, zum zweiten Mal allerdings, auch erst wieder wenige Tage zurück in Roma Eterna. Heute ist sogar das erste Mal das ich einen öffentlichen Auftritt habe mit dem Besuch der Therme. Die letzten Tage saß ich nur im Tablinum und habe versucht die Ereignisse seit meiner gezwungenen schnellen Abreise für gut 3 Jahren aufzuarbeiten....",


    Commodus ließ seine Worte einen Moment sacken bevor er fortfuhr.


    "Nein keine im Auge...jedenfalls keine Frau zum heiraten. Ich weiß aktuell noch nicht mal wen es da überhaupt gibt. Ich denke auch das ich diese Aufgabe entweder delegieren muss, also die Suche, oder aber um etliche Jahre verschieben."