Beiträge von Marcus Helvetius Commodus

    Commodus noch tief in Gedanken und beginnenden Zweifel ob er den Senator gestern wirklich richtig verstanden hatte bemerkte den unschuldigen Blick des Sklaven gar nicht. Er hakte es in seinem Kopf unter, deutlich klopfen hier, ab und betrat die Casa.


    Er hatte kaum das Triclinium betreten als er überrollt wurde von Worten und Fragen. Bevor er noch antworten konnte ging offenbar gleich das Gespräch zwischen den beiden Männern weiter welches durch sein eintreffen scheinbar kurz unterbrochen wurde.
    Den einen Mann kannt Commodus natürlich seinen Lehrherren. Wer der andere war wusste Varus natürlich nicht mit absoluter Sicherheit aber die Wahrscheinlichkeit das es sich hier um den Hausherren handeln würde war doch recht hoch.


    Commodus setzte sich auf den angebotenen Platz und nahm auch ein wenig Brot mit Olivenöl zu sich. Viel mehr aß er morgens eigentlich nie. Wie so gut wie jeder Römer der was auf sich hielt. Wo käme denn da hin wenn man den Tag mit der üppigsten Mahlzeit starten würde. Da würde man den restlichen Tag ja ganz träge sein. Ein Wissen was sicherlich noch in 1000 Jahren verbreitet sein würde.



    "Wäre doch mal was neues für den Ruhm der Homi Novi wenn sie mit Äxten im Senat rumgingen. Die Zeiten der versteckten Dolche sind ja dann wahrscheinlich endgültig vorbei und ob die nun wirklich besser waren weiß ich auch nicht", versuchte Commodus zum launigen Gespräch der beiden anderen Männer beizutragen.


    Aber eigentlich wollte Commodus natürlich doch genauer wissen was Vala mit dem Consul angestellt hatte. Er selber hatte weder eine besonders gute noch ein besonders schlechte Meinung über die Decimer. Da die Sympathien gegenüber dieser Gens hier aber offenbar klar verteilt waren dachte Commodus sich er versuche sich gleich mal in Politikersprech. Also viele Worte ohne eindeutige Stellungnahme


    "Also bezüglich der Verbindung zu den Flavii Romuli kann ich leider nicht aushelfen. Ich will nicht ausschließen das es nicht möglich wäre in dieser Hinsicht tätig zu werden und das dadurch Verbindungen entstehen könnten. Aber zur Zeit gibt es leider keine belastbaren Kontakte die in dieser Sache hilfreich sein könnten.
    Über den momentanen Konsul kann man ja geteilter Meinung sein. Die Decimer waren ja bis vor kurzem doch recht weit oben nur um jetzt nachdem sie sich so eindeutig auf das falsche Pferd gesetzt haben wieder auf den Boden der Tatsachen zu sein. Ein Mann der in dieser Lage es dann fertig bringt zum Consul gewählt zu werden könnte wohlmöglich sehr reich sein oder es gewesen sein. Oder aber er ist wirklich ein veritabler Gegner mit dem man sich grundsätzlich wohl nicht anlegen sollte wenn die Lage es nicht unbedingt erzwingt. Da müsste man dann genauer drüber nachdenken und sich beraten."

    Commodus kam ein wenig ins grübeln als keiner sogleich öffnete. War die Tür dicker als gedacht und es hatte schlicht niemand das Klopfen gehört.


    Oder hatte er den Senator auf dem Forum gestern falsch verstanden.


    Vielleicht war ja auch noch was vorgefallen. So ganz ungefährlich waren solche öffentliche Auftritter für Politikern während des Wahlkampfes ja nicht wenn es weitere wählbare Kandidaten gab. Allerdings war Commodus sich recht sicher das er es inzwischen doch gehört hätte wenn dort mehr was in dieser Richtung vorgefallen wäre.


    Er entschloss sich schließlich dafür die erste Möglichkeit zu glauben und klopfte noch einmal und dieses mal ordentlich mit Schwung.

    Am liebsten hätte Commodus die Tabula in die Ecke geworfen und Fausta auf´s Bett. Doch das ging natürlich nicht, schon alleine deshalb weil Fausta wesentlich mehr war als eine Sklavin oder eine Lupa die man sich mal so eben nehmen konnte.
    Sie war eine eigenständige, unabhängige und (noch) unverheiratete Frau.
    Das was er bisher aber gesehen hatte und was sich in seinem Kopf abspielte wie der Tag weiter verlaufen könnte ließ ihn aber zunächst ein wenig "unvorsichtig" reagieren.
    Er trat den verbliebenen Schritt an Fausta heran und blickte auch ihr in die Augen. Seine Arme umschlungen sie und seine beiden Hände kamen auf ihrem Hintern zu liegen. Doch dann hatte er sich wider im Zaum und er fuhr schnell fort.
    "Ganz unbedingt bei solch einer Besprechung sollte man nichts anderes mehr im Kopf haben und vollkommen bei der Sache sein!"


    Ganz kurz ging er noch auf ihre Frage ein:
    "Ich bin sehr guter Dinge das sich das radikal ändern wird!"


    Mit sanftem Druck seiner Hände drehte er Fausta leicht in Richtung des mittleren Fenster.
    "Setz dich doch schon einmal dort hin", folgte als "Anweisung" und Commodus entließ sie aus der Umarmung.
    Neben ihr ging er mit zur Sitzgruppe, rückte den Stuhl zurecht so dass sie sich ungestört hinsetzen könnte.
    Die Tabula die er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte legte er direkt vor Fausta ab. Ganz nebenbei öffnete er die Verschnürung der Tabula öffnete sie aber nicht selber.


    Falls Fausta sie öffnen würde, würde sie erkennen das die erste Seite vor sehr kurzer Zeit gelöscht wurde und nur noch hier und da eine Kerbe oder Teil eines Buchstabens zu erkennen war. Die folgenden Seiten waren wie folgt beschrieben:


    Landbesitz des Tiberius Helvetius Varus


    Italia:
    Weingut bei Arricia in den Albaner Bergen
    Etwas mehr als 210 Acti quadrati
    Ungefähr 8 Acti quadrati bebaut mit einem sehr großen und altem Hauptgebäude und diversen Nebengebäuden.
    Stammsitz der Gens und erstes Land was sie erhielt. Darf niemals die Gens verlassen da sonst nach alter Legende die Götter die Gens untergehen lassen.
    Über 200 Acti quadrati Weinberge mit langsam wieder steigendem Ertrag durch intensive Bemühungen des neuen Besitzers. Größte Teil des Weines geht an die Gensmitglieder ebenfalls aus alter Tradition heraus.


    Die nächste Seiten


    Landbesitz des Marcus Helvetius Commodus


    Italia:
    Villa Rustica auf Ilva
    Ungefähr 52 Acti quadrati
    Ungefähr 40 Acti quadrati Getreidefelder.
    Ungefähr 12 Acti quadrati mit großflächiger Villa Rustica bebaut. Hauptgebäude, Nebengebäude, kleinere Felder und Beete zur Versorgung.
    Verwalter von Insel
    Erzeugnisse in Kornform monatlich per Schiff nach Ostia.



    Epirus:
    Villa Rustica auf Andipaxos
    Ungefähr 45 Acti quadrati
    42 Acti quadrati Olivenhaine.
    Ungefähr 3 Acti quadrati mit relativ kleiner und einfachen Villa Rustica sowie Nebengebäuden.
    Bewirtschaftet von alteingesessener Familie von Insel
    Erzeugnisse hauptsächlich per Schiff nach Nicopolis.


    Epirus:
    Latifundien auf Paxos
    415 Acti quadrati
    220 Acti quadrati an Coloni verpachtet
    120 Acti quadrati Weinstöcke auf Hügeln
    40 Acti quadrati Hügel- und Grasland mit Ziegenherden
    20 Acti quadrati Felder und Beete für Versorgung Villa Rustica
    15 Acti quadrati Gelände mit mittelgroßer, edel und vornehm eingerichteter Villa Rustica inklusive Nebengebäude ca. 2 Millae Passus von Gaios dem Hauptort der Insel entfernt.
    Bewohnt von den Kindern von Helvetia Calvina und Helvetius Falco.
    Verwalter ehemaliger Princeps Praetorii
    Erzeugnisse hauptsächlich per Schiff nach Nicopolis


    Sicilia:
    Landbesitz bei Eryx
    180 Acti quadrati
    Komplett verpachtet an Coloni.
    Verwaltete von ehemaligen Prätorianer der selber 40 Actus quadrati gepachtete hat.
    Erzeugnisse hauptsächlich per Schiff nach Ostia


    Italia:
    Landbesitz in den Sabiner Bergen
    320 Acti quadrati in der Nähe von Reate
    Komplett an Coloni verpachtet die dort Landwirtschaft betreiben.
    Erträge werden in Münzform zweimal jährlich nach Roma gebracht.
    Verwaltet von Legionsveteran der selber 20 Actus quadrati gepachtet hat.




    Italia:
    Latifundien bei Misenum
    92 Acti quadrati
    Ungefähr 7 Acti quadrati bebaut mit einer großen, aufwendig eingerichteten Villa Rustica und diversen Nebengebäuden
    Ungefähr 30 Acti quadrati ungenutztes hügeliges Heideland mit Baumbestand
    Ungefähr 50 Acti quadrati an Coloni verpachtet deren Erträge fast vollkommen in die Versorgung des Anwesen gehen


    der letzte Eindruck erweckte den Eintrug gerade eben gestrichen worden zu sein. Noch nicht einmal richtig gelöscht war er.


    Auf der nächsten Seite




    Landbesitz an



    Italia:
    Latifundien bei Misenum
    92 Acti quadrati
    Ungefähr 7 Acti quadrati bebaut mit einer großen, aufwendig eingerichteten Villa Rustica und diversen Nebengebäuden
    Ungefähr 30 Acti quadrati ungenutztes hügeliges Heideland mit Baumbestand
    Ungefähr 50 Acti quadrati an Coloni verpachtet deren Erträge fast vollkommen in die Versorgung des Anwesen gehen



    Statt dessen ging er langsam auf die anderen Seite des Raumes und holte zwei wertvolle Pokale heraus die er, soweit man das von weitem erkennen konnte, mit unverdünntem Rotwein zur Hälfte fühlte. Anschließend nahm er eine andere, ganz frische und einseitige Tabula und kam zurück an den Tisch.
    Er tat das in einer Geschwindigkeit die Fausta erlaubte ohne Hetze die Tabula vor sich durchblättern zu können.
    Zugegeben ein bisschen wollte er sie auch mit seinem Besitz beeindrucken weshalb er ihr jetzt mehr gezeigt hatte als für die "Besprechung" eigentlich nötig gewesen wäre.
    Schließlich kam er zurück zum Tisch, stellte vor sich und vor Fausta jeweils einen Pokal ab. Dann rückte er den freien Stuhl ein wenig um das er ganz nah neben Fausta saß. Die neue Tabula hielt er noch in der Hand und fragte ganz beiläufig, Männer wollten halt immer wissen wer den Größten hat auch wenn der Gegenspieler gar nicht da war:
    "Wie sieht es eigentlich mit Landbesitz bei deinem zukünftigem Ehemann aus. Für seine weitere Laufbahn geht es ja nicht mehr ohne?"

    Commodus öffnete die Tür und ließ Fausta eintreten. Er folgte ihr sogleich und schloss die Tür wieder.
    Er gab Fausta einen Moment sich umzusehen und nutzte diese Gelegenheit um sie sich auch noch einmal genau anzusehen.


    "Ich hoffe die Einrichtung gefällt dir? Ich habe versucht eine angemessene Mischung aus Luxus, Nutzen und Bequemlichkeit zu finden."

    Commodus wiegte in Gedanken ein wenig die Sachlage ab. Er wollte etwas und das nicht "kaufen". Allerdings hatte er ja auch schon etwas bekommen und das bisher ohne Gegenleistung. Darüber hinaus gefiel ihm der Gedanke wie der Tag sich noch fortsetzen könnte doch ziemlich gut. Von daher entschied auch er sich endgültig für eine bestimmte Vorgehensweise.
    Er nahm die Tabula in seine eine Hand stand auf und reichte Fausta die andere.


    Falls sie mitkommen würde, würde er im vorbei gehen Shani für den Moment "entlassen".


    Auf dem Weg nach oben sagte er:
    "Das freut mich zu hören. Die Gegend um den Golf von Misenum ist an und für sich auch eine überaus schöne. Bedingt durch meine Kindheit bevorzuge ich zwar den Aufenthalt an einer anderen Küste aber Misenum ist kein schlechter Ersatz.
    Was mich an Misenum viel mehr stört sind die Erinnerungen der letzten Wochen und Monate und doch so einige an Personen die ich dort kennen lernen "durfte". Sehr gerne würde ich dieses Gefühl wieder durch ein anderes ersetzen und wieder mit Freude nach Misenum reisen."


    Der Weg bis in sein Cubiculum war dann geschafft...

    Das Cubiculum des Marcus Helvetius Commodus lag im Obergeschoss der Villa Urbana von Tiberius Helvetius Varus.
    In den etlichen Wochen wo sowohl Varus als auch Commodus nicht in Roma waren wurden die Räume der Hausherren umgebaut und neu eingerichtet. Anschließend war Commodus in sein jetziges Cubiculum gezogen.


    Der Boden bestand auch hier aus dünnen abgeschliffenen und auf Hochglanz polierten Bohlen aus Edelholz. Diverse Teppiche verzierten den Boden.
    Betrat man den Raum befand sich linkerhand ein Regal mit vielen kleinen Fächern voller Schriftrollen. Einige über Rhetorik, diverse über Architektur und Politik, viele über Geschichte aber auch einige mit leichter Lektüre. Sogar das ein oder andere eher schlüpfrige Werk war hier vorhanden.
    Desweiteren standen dort noch 2 schwere Truhen mit persönlichen Gegenständen des Bewohners.
    Diese Wand und die zum Nebenraum XIII waren fensterlos aber mit einigen Gemälden behangen. Wobei es noch nicht viele waren und noch genügend Platz für weitere gab. Während die Gemälde an der linken Wand mehr oder weniger nichtssagende "Standardbilder" waren stellten die an der Wand zum Nebenraum anderes da. Es waren verschiedene Landschaftsbilder einer mediterranen Insel mit ungewöhnlich vielen Olivenbäumen. Auf einem war eine große edle Villa Rustica zu erkennen und auf einem weiteren sanfte Hügel, wahrscheinlich auch auf der Insel mit losem Olivenbaumbeständ zwischen denen Ziegen grasten. Ein Strandbild fehlte allerdings auch nicht.


    Wenn man sich, nachdem man durch die Tür trat, nach rechts wandte befand sich in der Ecke erst einmal ein kleiner Tisch mit Stuhl. daneben noch 2 weitere Truhen.
    Geprägt wurde der Raum aber von dem übergroßen Bett welches mit dem Kopfende zur Außenmauer stand. Es hätte ausgereicht das bequem drei Personen in ihm hätten schlafen können.
    Die Außenmauer verfügte über 4 kleine Schmale Fenster in Überkopfhöhe.

    Zum Hortulanus hin befanden sich 3 große, doppelflügelige bodentiefe Fenster mit hüfthohen Gittern davor.
    Vor dem ganz rechts, neben dem Bett war eine Art Staffelei aufgebaut wo des öfteren neue Bauwerke auf dem Pergament entstanden.
    Vor dem mittleren waren zwei sehr bequeme Stühle um einen kleinen runden Tisch aufgestellt.
    Vor dem linken in der Nähe des Regals mit den Schriften befand sich ein einzelner beqeumer Stuhl.


    Dadurch das das Cubiculum direkt über den Hortulanus lag und dieser geschickt bepflanzt war so dass fast das ganze Jahr über irgendwas in Hortulanus blühte roch der Raum fast immer nach frischen Kräutern.


    Sämtliche Einrichtungsgegenstände des Raumes waren ganz neu und von bester Qualität. Auffällig war noch das so gut wie alles was in dem Raum aus Holz war, mit Ausnahme der Bodenbeläge, aus dem Holz des Olivenbaumes gefertigt war.

    Faustas an auf der seinen und die anschließende Andeutung doch eventuell die "Besprechung" in sein Cubiculum zu verlegen gefiel ihm sehr sehr gut. Fast sah er sich schon am Ziel seines Vorhabens, wobei ein ganz kleiner Teil in seinem Hinterkopf fand das das zu einfach wäre. Ein anderer größer werdender Teil fand das dagegen besser und freute sich schon noch mehr als Faustas Hand dann auf seinem Oberschenkel lag.
    Doch gerade als Commodus überlegte wie er nun am besten weitermachen konnte, änderte Fausta radikal die Richtung.


    Zum Glück kam Shani auch fast sofort nach Faustas Ausführung das ihre gemeinsame Beziehung bisher recht einseitig gewesen war.
    Commodus nahm die Tabula [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-2q-2665.jpg]
    entgegen und legte sie auf den Tisch. Selbst ohne groß die Augen verbiegen zu müssen konnte man an der eingebrannten Aufschrift unter dem Genssiegel lesen das in der Tabula Landbesitz der Gens verzeichnet war.
    "Du hast natürlich vollkommen Recht Fausta. Es ist schon sehr vermessen von mir dich erst so zu missachten und nun zu erwarten das meine Gesellschaft dir so angenehm ist wie erhofft. Ebenso hast du natürlich vollkommen Recht das ohne dein Eingreifen die Gens Helvetia großen Schaden genommen hätte. Als das hast du, ganz nach den besten Tugenden einer römischen Frau von Stand, völlig aus eigenem Antrieb getan. Keiner hat dich dazu gezwungen. Solch ein Verhalten verdient natürlich mehr Dank und Anerkennung als ein paar warme Worte und verdünnten wenn auch guten Wein."


    Commodus wartete bis Fausta ihn wieder ansah bevor er fortfuhr.
    "Was hältst du davon wenn wir diesen kalten zügigen Ort verlassen und wie von dir vorgeschlagen unser Gespräch in angenehmerer und ungestörterer Umgebung", Commodus blickte kurz zu Shani herüber "fortsetzen." Normalerweise hatte Commodus ja die Einstellung das Sklaven Möbelstücke und Werkzeuge waren und die räumte man ja auch nicht weg wenn man "alleine" sein wollte. Doch bei einer Sache fand Commodus den durchaus verbreiteten Brauch Sklaven nicht wahrzunehmen egal was man tat, störend. Ob es zu so einer Sache kam stand ja noch in den Sternen aber an dieser Kleinigkeit wollte er es nicht scheitern lassen.
    "Falls du bereit wärst mir zu folgen könntest du mir auf dem Weg ja einmal erzählen was du von Misenum hältst und wie du zum Meer stehst."
    Commodus machte zwar deutlich das er Fausta die Hand reichen wollte und sie hochgeleiten wollte. Er stand aber noch nicht auf oder dergleichen um bei einer Ablehnung nicht völlig das Gesicht zu verlieren.

    Die Röte wurde zwar nicht mehr schlimmer aber auch nicht mehr besser und wodurch auch immer, vielleicht durch die Hand auf seinem Oberschenkel wurde es wieder warm an seinem Hals. Angestrengt versuchte er erst auf den ersten Teil einzugehen.


    "Na ob De..Decima Seina so ein gutes Vorbild ist weiß ich nicht. Wenn man auf ihr Wirken im öffentlichen Bereich eingeht wohl schon aber ihr Privates Hin und Her, Verwandtschaft und nicht zuletzt die Kinderlosigkeit würde ich mir sie ja nicht als Vorbild nehmen.
    Ich kann aber durchaus verstehen was du für dich meinst. Ich für meinen Teil finde es ... fast schon beschämend wenn du diese Tätigkeiten weiterführen wollen würdest wenn dein Mann dich nicht versorgen könnte oder vorher halt deine Familie. Aber das ist ja offenbar nicht der Fall und dann wäre es wohl wirklich undankbar."


    Sie ließ nicht locker wegen der Sklavin. Commodus würde natürlich jederzeit zugeben das er nicht schon einmal daran gedacht hätte oder es bei einer andere Sklavin nicht auch schon getan hätte. Aber sie war ihm ja nicht wichtig oder sowas. Wenn Varus sie morgen verkaufen würde wäre das für ihn kein Liedschlag des Bedauerns wert. Es sei denn er würde die schöne Optik durch einen nackten stinkenden Germanen als Servus ersetzen.


    Er verstand nicht wirklich was sie mit dem Wort "Deal" meinte, glaube aber es schon mal gehört zu haben. War das nicht Neu-aramäisch? Sprach er leider nicht.
    Der Wein und seine Verteilung brachte einen Moment zum "Luft" holen.
    Auf Trankopfer legte Commodus normalerweise schon wert aber nicht immer und nicht gerade jetzt.
    Er trank auch einen Schluck und befand den Wein und die Mischung auch für gut.
    "Danke Shani, die Mischung ist gut getroffen", wahrscheinlich das erste Mal das er sowas wie ein Lob an die Sklavin aussprach.
    "Geh nach oben in das Officium von mir und Varus. Auf meinem Arbeitstisch liegt eine große, mehrseitige Tabula mit dem großen Genswappen vorne drauf. Bring mit diese."


    Davon ausgehend das sie seinem "Wunsch" folge leistete wandte er sich wieder Fausta zu.
    Er rügte ein ganz kleines bisschen näher und legte nun seine Hand auf ihr... Knie.
    "Glaub mir diese Sklavin ist mir völlig gleichgültig und warum so ungeduldig ist meine Gesellschaft so unangenehm? Ich würde gerne mein möglichstes tun um dir den Aufenthalt angenehmer zu gestalten. Vielleicht kommst du dann ja auch öfter mal vorbei. So fern es deine ehelichen und beruflichen Pflichten zulassen freilich. Nur so rein zur Entspannung und zur netten Gesellschaft."

    "Ja für mich auch", gab Commodus noch zu Shani und als diese schon weg war fügte er noch an
    "Bring auch noch ein paar Happen mit."



    Dann ließ er aber wieder von der Sklavin ab und widmete sich wieder voll und ganz Fausta. Ganz leicht legte er ihr die Hand auf dem Rücken, keinesfalls zu nah am Hinterteil um aufdringlich zu werden aber auch nicht ganz weit oben zwischen den Schultern und auch für einen Moment länger als nötig. Mit dieser Berührung wollte er Fausta einladen Platz zu nehmen auf der Sitzgruppe aus Holz in der Nische. Die Möbel waren aus Edelholz gemacht und mit dicken Polsten belegt. Damit zwar rustikal aber doch recht bequem wenn man sich nicht gerade wie ein Bauer drauf fallen ließ.


    "Da bin ich mir sicher das es ein tolles Fest wird und du wirst in dem Kleid fraglos grandios aussehen und noch lange für Neider sorgen", sagte Commodus noch. Erst dann setzte er sich ebenfalls an den Tisch. Für einen Moment schien es so als ob er unschlüssig gewesen war an welchen Platz nachdem er aber noch einmal zu Fausta hinabgesehen hatte entschied er sich nicht etwas gegenüber zu sitzen sondern direkt neben ihr.


    Die kurze Einführung über ihre Arbeit nahm Commodus hin. Er war eigentlich der Meinung das eine Frau sich nicht mit solchem Driss beschäftigen müsste aber so lange sie noch nicht verheiratet war musste Frau ja auch für sich sorgen.
    "Ja da hast du Recht, man muss sich erst einmal Respekt verschaffen bei denen die zu dumm sind zu sehen das der eigentlich automatisch kommen sollte. Aber solche gibt es ja viel zu oft. Willst du dieser Tätigkeit denn weiter nachgehen nach deiner Hochzeit?"


    Die Frage die danach kam brachte ihn allerdings ziemlich aus dem Konzept und nervös wischte er sich über den Hals. Dadurch war da zwar Ruhe aber im Gegenzug war er im Gesicht etwas röter geworden.
    "Äh was... die Nubierin..... du meinst das schöne Möbel das gerade Wein holt? Ob ich die mag... nein wirklich nicht. Sie sieht ganz nett aus und passt zur restlichen Einrichtung. Ich glaube allerdings das Varus sie recht gerne mag und ihr Schlafplatz ist auch bei ihm im am Cubiculum."


    Er fing sich wieder, halbwegs jedenfalls und fuhr fort:
    "Außerdem allen ernstes wie soll denn eine Sklavin von einer richtigen Frau wie dir z.B. ablenken können? Dann müsste sie ja schon Aphrodite sein die sich gerade in diesen Körper gezwängt hätte..."

    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-2g-93db.jpg]


    Der Ianitor des Hauses öffnete die Tür. Offenbar hatte er mit der Lieferung gerechnet. War jedenfalls nicht wirklich überrascht von dem was sich ihm zeigte. Atermas sprach kurz mit den beiden und ein nicht gerade kleines Säckchen Geld wechselte den Besitzer. Die beiden Bewacher schoben Varia in das Vestibulum der Villa und dem Ianitor das Ende der Kette in die Hand. Anschließend machten sie kehrt und gingen. Atermas schloss direkt hinter ihnen die Tür und drehte sich dann Varia zu.


    "Dein Name ist Varia richtig? Mein Name ist Atermas ich bin der Ianitor dieses Hauses. Mir wurde gesagt du sprichst Latein ansonsten könnten wir es noch auf aramäisch versuchen?"

    "Ach eine Frau fehlt hier ganz vollkommen, was ich wirklich bedauere. Umso mehr wenn ich sehe das einer der besten offensichtlich bereits vergeben ist."
    Die Worte an sich passten zu einem abgebrühten älteren und erfahrenen Mann. Doch das war Commodus nicht, noch nicht zumindestens.
    Das berühren seines Armes, dass anlächeln verursachten ganz deutliche aber für aufmerksame und erfahrene Beobachter und vor allem Beobachterinnen Signale. Leicht erhöhte Atmung und Herzschlag, minimales erröten und ein beginnender ganz leichtes Schwitzen am Hals.


    Das er sich aus Frauen etwas machte oder es verdammt gut überspielen konnte das er es nicht tat zeigte sich dann im Anschluss. Für einen ganz kurzen Moment berührte er auch Fausta am Oberarm und ließ die Hand einen kleinen Moment länger als nötig darauf ruhen.


    "Natürlich einen guten Wein, einen sehr guten alleine schon aus dem Anlass das du hier bist", er wandte sich zu Shani


    "Du hast gehört was ich sagte bringe entsprechendes." Er flocht zwar kein Bitte und Danke in diese Anweisung an Shani an, bellte es aber auch nicht wie den Befehl an einen Hund hinaus. Wenn man ihm wohlgesonnen war könnte man sagen er war gerade abgelenkt um sich näher mit den Möbeln zu befassen.


    Commodus wollte noch einen Moment warten bevor er zum "Pflichtteil" kam und blieb ein wenig noch in der "Kür".
    "Wie laufen denn die Vorbereitungen zu deiner Hochzeit gibt es noch etwas wo ich behilflich sein kann und was macht das Postwesen so?"

    "Ja so ist das wohl. Ich hoffe es war auf lange Sicht erst einmal der letzte Bürgerkrieg. Doch ganz schön... lästig sowas", gab Commodus leicht sarkastisch auf den ersten Teil zurück.


    Anschließend legte er ein leichtes Grinsen auf.


    "Hört sich beides gut an und was möchte ich fragen ob man nicht beides haben kann?"


    Er wurde wieder etwas ernster.


    "Ich bin recht sicher das du die Wahl gewinnen wirst und da ich wie gesagt in meinem "ersten Tirocinum" fast ausschließlich als Archtitekt zu Gange war und mit Dingen für die 19jährige sich so interessieren gibt es noch viel zu lernen!"

    Zitat

    Original von Sergia Fausta
    >>> Ins Peristylium führte er mich also, stellte ich fest und erinnerte mich spontan an meinen letzten vor allem durch Warten geprägten Aufenthalt hier. Damals hatte mich Corvinus versetzt. Obwohl er es mir versprochen hatte. Obwohl er sich sogar beeilen wollte, meinte ich mich sogar zu erinnern! Eine Erklärung für sein Verhalten hatte ich bis heute nicht. Ich war gespannt, ob er am Ende überhaupt auf meinen Brief an ihn antworten würde.


    Aber zurück ins Hier und Jetzt! Hier schritt ich an der Seite nicht von meinem Cousin Corvinus, sondern an der meines Cousins Commodus. "Wirklich schön hast du es hier!", war ich mir nicht zu schade ihm ein ehrlich gemeintes Kompliment für den Stil des Peristyls zu schenken. "Als ich damals das erste Mal hier war, da hat mich das dazu inspiriert, genau die Betriebe und Unternehmungen zu gründen, die ich heute nicht ganz erfolglos führe und leite.", erzählte ich zum Einstieg, konnte meine Neugier allerdings nicht zur Gänze verbergen: "Aber sag mir, was führt mich heute zu dir? Weshalb hast du mich eingeladen? Doch sicherlich nicht nur, um mich noch einmal in diesen inspirierenden Genuss deines Anwesens kommen zu lassen, oder?", lächelte ich.


    "Na das freut mich aber das du dich wohlfühlst. Obwohl ich das Kompliment an den Hausherren weitergeben muss. Streng genommen bin ich ja auch nur Gast hier. Varus ist heute leider nicht da sondern in seiner Tätigkeit als Aquarius unterwegs. Ihm jedenfalls gehört das Haus und sein Inventar",


    Commodus blickte kurz auf sie neben ihnen stehende Sklavin. Da war er ganz Römer und hatte zu der keine Meinung außer das sie ein recht ansehnliches Möbelstück war. Nur wie gesagt speziell bei dieser wollte er dann beizeiten doch mal rauskriegen warum ausgerechnet sie so was wie der Vorstand der Haussklaven geworden war.


    Er widmete sich nun aber wieder ganz Fausta:
    "Nun zunächst einmal habe ich dich eingeladen um dich etwas mehr kennen zu lernen und mich an deiner Anwesenheit zu erfreuen. Vielmehr komme ich also in den Genuss deiner Anwesenheit und deiner Schönheit!"


    Ganz nach Orator wonach er ausgebildet worden war wollte Commodus einfach nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen. Außerdem war das Kompliment auch noch ernst gemeint, den rein vom äußeren gefiel ihm wirklich sehr gut was er sah. Den Mensch Sergia Fausta kannte er ja nicht wirklich um beurteilen zu können ob hinter der schönen Schale auch ein schöner Kern steckte.


    "Darf ich dir was bringen lassen?" fügte er noch an.

    "Vielen Dank für das Kompliment", bedankte sich Commodus zunächst artig.


    "Eine gute Ahnenreihe hilft natürlich aber wenn die letzte Generation ein...Ausfall war und dazu noch einige unschöne Ereignisse kommen ist man manchmal gezwungen wieder ganz von vorne anzufangen. Ich war allerdings auch erst bei deinem vermeindlichen Wohnort und dort hat man mich hierher geschickt. Da ich in den letzten Monaten schon zu viel Zeit für anders aufbringen musste wollte ich keine weitere verschwenden."


    Commodus lächelte zurück, mit etwas mehr Elan als Vala allerdings:
    "Nun ich bin mir sicher das du die Wahl gewinnst. Der Duccius Vala ist doch noch sehr vielen ein Begriff von der Befreiung von Salinator will ich meinen.
    Viel Arbeit scheue ich nicht und ich will auch erwähnen das ich bereits ein Tirocinum absolviert habe. Allerdings war das mehr pro Forma bei Senator Appius Atilius Quinus in dessen Zeit als er Achae verwaltete. Ich glaube er ist inzwischen auch schon verstorben. Viel gelernt habe ich jedenfalls bei ihm nicht. Er war schon recht halt und ich wollte "damals" noch unbedingt Architekt werden und hab das Jahr eigentlich nur dazu genutzt mich in Colonia Laus Iulia Corinthus daran zu erfreuen.
    Das war auch schon vor mehr als 2 Jahren und durch den Bürgerkrieg und diverse andere Dinge bin ich dazu gekommen ein Tirocinum bei einem se... alten würdigen Mann in der Provinz zählt nicht.
    Deine Vermutung es meinem Großvater nachzutun ist richtig. Mir ist nicht so nach selber viel Blut vergießen. Das ist mehr Sache des Ostiastammes meiner Gens."

    "Natürlich", antwortete Commodus auf die erste Erwiederung und ging an den Fleck Erde der ihm zugewiesen worden war.


    Dort beobachtete er ein wenig das Geschehen und nahm natürlich die prüfenden Blicke der Leibwächter nicht wahr. Vorher sollte er so was auch merken oder auf so was achten. In der Theorie wusste er einiges über den Kampf und das Militär aber selber gekämpft außer im Gymnasium hatte er noch nie.
    Die Blicke der Leibwächter ergaben aber, da sie in ihrem Bereich sicher gut geschulte waren konnten sie auch unter dem vielen Stoff diese Erkenntnis gewinnen, dass Commodus außer seiner Toga und dem Siegelring scheinbar wirklich nichts weiter bei sich trug.


    Als Vala dann zu ihm kam räusperte er sich nochmal kurz und antwortete:
    "Salve Senator. Mein Name ist Marcus Helvetius Commodus, Sohn von Lucius Helvetius Falco und Enkel von Titus Helvetius Geminus. Ich würde sagen bei deiner Kandidatur zum Praetor hast du meine Stimme. Ich bin auf der Suche nach jemanden der Platz für ein Tirocinum hat!"

    Commodus wollte seine Aufmerksamkeit voll der Sergia widmen und nahm die Sklavin nur am Rande wahr.
    Diese optisch Exotik war ja ganz nett aber warum Varus die zu mehr oder wengier Führerin der Sklavinnen gemacht hatte wusste er auch nicht. Vielleicht sollte er mal nachprüfen ob sie noch andere Fähigkeiten hatte als die die ihm bisher bekannt waren.
    Die Ansprache quittierte er jedenfalls mit einem knappen
    "Folge uns erst einmal und dann schauen wir weiter!"