Beiträge von Marcus Helvetius Commodus

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    Original von Titus Duccius Vala

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    Pustus Blumus, der den Terminkalender des Duccius nicht auswendig kannte, konnte dementsprechend keine sofortige Antwort auf die Frage geben: "Das muss ich eben klären. Ich weiß nicht einmal, ob er gerade überhaupt im Hause ist... wenn du einen Moment im Vestibulum warten möchtest?", lud er den Helvetier ein sich überdacht die Füße zu vertreten während er selbst im Innern des großen Anwesens verschwand und zwei, drei Momente später wieder auftauchte: "Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, der Senator ist zur Zeit nicht im Hause... es ist Wahlkampf. Du kannst ihn auf dem Forum erwischen."


    Nach einem Moment des Verweilens im Vestibulum, betrachtens der Wände und des Worte zurecht legen kam der Ianitor zurück und brachte ihm eine Antwort.


    "Ich danke dir und werde es dort versuchen!"

    Der Ianitor schaffte es gerade einmal die Tür zu öffnen bevor er unterbrochen wurde. Gerade wollte er die Begrüßung erwiedern als von hinten Commodus eintraf und sagte:
    "Ich übernehme das Atermas",


    Commodus setzte ein freundliches Lächeln auf was zum größten Teil noch nicht einmal gespielt war. Lediglich den unangenehmen Teil des Besuches, schließlich hatten sie Sergia Fausta ja irgendwie schon ein wenig brüskiert, ließ ihn ein Teil spielen müssen.


    Die paar Schritte die er brauchte um Sergia zu erreichen nutzte er um sie ganz schnell von oben bis unten anzuschauen. Hauptsächlich natürlich deshalb um zu sehen was sie trug, ein Kompliment über die Garderobe und Aussehen passte bei Frauen ja immer ganz gut und nur zum ganz kleinen Teil um den jungen Frauenkörper zu erkennen.


    "Verehrte Sergia, ich freu mich das du meiner Einladung gefolgt bist. Zufällig sah ich dich von meinem Officium aus kommen und bin gleich heruntergekommen. Lass uns von der Straße an einem angenehmerenOrt gehen!"
    Er bot ihr den Arm an um sie dann hinein zu geleiten.

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg

    Wie immer war es Pustus Blumus, der die Tür öffnete und dem Mann vor derselben mit fragendem Blick begrüßte: "Salve, dies ist das Heim der Familia Accio Damionis... und des Duccius Vala. Womit kann ich dir dienen?"


    "Salve", grüßte Commodus den vermeindlichen Iantitor der ihm dankenswerter Weise auch noch sogleich bestätigte das er zumindestens am richtigen Haus war.


    "Mein Name ist Marcus Helvetius Commodus und ich würde gerne mit Duccius Vala sprechen. Sollte es gerade nicht möglich sein so würde ich gerne einen Termin erfragen wann er mich empfangen könnte."

    Commodus hatte sich lange überlegt wie er nun weiter verfahren sollte und wo er ansetzen sollte. Durch die langen Monate seiner Abwesenheit gab es einiges was er bereits getan hatte was nun nicht mehr zählte und was neu gemacht werden musste um es wieder auf der "Haben" Seite verbuchen zu können.
    Es ärgerte ihn ungemein das einige Monate es schafften die eigenen Pläne um Jahre zurück zu werfen. Ab so war das nun einmal.


    Nachdem er den Entschluss dann gefasst hatte hatte er sich mit einer Sänfte zu dem Haus bringen lassen wo er als erstes ansetzen wollte. Zwar war es halbwegs unwahrscheinlich gleich vorgelassen zu werden aber Commodus wollte persönlich ansetzen und dies keinem Boten überlassen.


    Daher ging er selber und höchstpersönlich nachdem er Toga und Siegelring welchen er als einzigen Schmuck trag, noch einmal gerichtet hatte zur Tür und klopfte an.

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    Nachdem es lange Zeit wenig zu tun gab und alle Zeit hatten sich von den anstrengenden Zeiten des Bürgerkrieges zu erholen schien es jetzt wieder loszugehen mit den Botengängen. Nachdem er diverse andere Erledigungen getätigt hatte und noch andere vor sich hatte gab Serrulus heute was bei der Casa Sergia ab




    Ad
    Sergia Fausta
    Casa Sergia
    Roma, Italia


    Verehrte Sergia,


    ich danke dir für deine Einladung und selbstverständlich nehme ich diese an.
    Ich hoffe dein Mann teilt dir noch mit das ich dich vorher noch wegen einer anderen Sache sprechen möchte. Zwischen uns beiden gibt es noch etwas zu klären.
    Gleichzeitig möchte ich mich für die lange Zeit entschuldigen die es gedauert hat bis ich geantwortet habe. Das hat keineswegs mit dir oder deiner Person zu tun sonst vollkommen mit Problemen innerhalb der Gens Helvetia.
    Ich soll dir auch herzlichen Grüße von Helvetius Varus ausrichten. Er schämt sich furchtbar das er dich damals hat warten lassen und nicht mit dir gesprochen hat. Auch ihn haben einige Ereignisse der letzten Zeit ... so beschäftigt das ein normales Leben schwer war aufrecht zu erhalten. Das ist natürlich keine Entschuldigung für schlechtes Benehmen aber doch eine kleine Erklärung.
    Ich hoffe ich kann Varus mit zu deiner Hochzeit bringen kann es aber nicht garantieren. Seit Monaten hat er sich auf dem Weingut in Arricia eingenistet und es ist nur schwer da überhaupt mit ihm zu reden. So vollkommen hat er sich in die Pflege der vernachlässigten Weinstöcke gestürzt.


    Ich verbleibe mit wohlwollenden verwandtschaftlichen Grüßen




    Marcus Helvetius Commodus



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    Original von Marcus Iulius Dives
    Da Dives selbst in seiner Verwandtschaft aktuell niemanden hatte oder kannte, den er an den Helvetier verheiraten könnte - spontan kam ihm da nämlich nur Musa in den Sinn und über diese Matinia hatte ein Iulier selbstredend keine Verfügungsgewalt - verbot es sich für den Decemvirn ganz von selbst seinem Gegenüber nun eher zu der einen oder anderen Entscheidung zu raten. Der Helvetier vor ihm war schließlich nicht sein Cousin Crassus, sein Onkel Proximus oder sein junger Onkel Servianus, denen er in derlei Dingen stets ein offenes Ohr - und überdies natürlich auch seine eigenen Ratschläge und Meinungen - leihen würde. Nein, noch war der Helvetius nicht mehr für den Iulier als quasi ein Schwager in spe. Und während man die einmal erlangte Schwägerschaft ein Leben lang und unabhängig von der Dauer der dazugehörigen Ehe mit sich herumschleppte, war so eine Schwägerschaft in spe doch in aller Regel nur eine äußerst lose Verbindung zweier Menschen... so ganz allgemein gesehen.
    "Eine schwierige Frage, in der Tat.", pflichtete Dives seinem Gegenüber also lediglich unkonkret bei und nickte, bevor auch er sich noch einen Schluck verdünnten Wein gönnte.


    "Dann strebst du ebenfalls eine Praeceptur in der Schola Atheniensis an?", erkundigte sich der Iulier in einer Zwischenfrage, da er sich nicht erinnern könnte seinen Gegenüber bereits einmal in den entsprechenden Räumlichkeiten gesehen zu haben. Folglich also wusste er auch nicht, inwieweit einem solchen potenziellen Vorhaben bereits Taten gefolgt sein mochten.


    "Gerne... richte ich meiner Verlobten derlei aus. Aber sag, worum geht es denn? - Du hast sicherlich Verständnis dafür, dass ich sie nicht in irgendein womöglich offenes Messer laufen lassen möchte, obgleich ich derlei in diesem Fall selbstredend nicht vermute.", lächelte der Decemvir sodann vage. Dabei war es ihm natürlich eigentlich schon herzlich egal, was der Sergia mitunter Schlechtes widerfuhr. Hauptsache erstens, sie würde sich nicht später an Dives für irgendetwas rächen wollen, falls sie dazu noch in der Lage wäre, und zweitens, sie wäre vorher seine Ehefrau und hätte ihm ihre Mitgift übertragen. Denn letzteres hieße nicht nur, dass die Mitgift sodann in iulisches Vermögen überging, sondern auch, dass der Iulier als Witwer nicht erneut auch nur irgendeine Frau heiraten müsste! In diesem Sinne also war es durchaus interessant für Dives zu wissen, wofür der Helvetier mit der Sergia zu sprechen beabsichtigte. Nicht zuletzt bildete er sich zudem ein, dass er als Verlobter wohl mehr Familie für die Sergia wäre als ein mit ihr entfernt Verwandter einer völlig anderen Gens. Ergo sollte ihn diese delikate... familiäre Angelegenheit durchaus etwas angehen, wie er fand.


    "Ja das tue ich", antworte Commodus zunächst wenig aussagekräftig auf die Frage nach seiner Praeceptur.
    "Es ist alles nicht so gelaufen wie es sollte kann ich nur sagen. Meine Pläne nachdem ich hier in Roma angekommen bin sahen anders aus. Aber dann kam "mir" dieser Bürgerkrieg dazwischen, die Zeit die ich in einem dunklen Loch wegen einem tätlichen Angriff auf Salinator saß und fast nicht überlebte und nicht zuletzt diese ganzen familiären Desaster die mich ja auch heute hierher geführt haben. Ich hoffe ich schaffe es demnächst einmal wieder richtig in Schwung zu kommen und mich endlich um die Zukunft kümmern zu können und nicht nur damit beschäftigt zu sein vergangenes zu bearbeiten und beheben."


    Ein weiterer Schluck ging durch Commodus Kehle und gab so Zeit seine fast schon etwas verbittert klingende Stimme wieder anzuheben.


    "Nein bestimmt kein offenes Messer. Es geht darum das ich ihr etwas schulde und ich diese Schuld gerne begleichen möchte und mich damit gleichzeitig von einer Last befreien möchte. Für deine zukünftige Frau und auch für dich wird das aber nur positive Auswirkungen haben da sei versichert.
    Dann kann ich davon ausgehen das sie in den nächsten Tagen meiner Einladung folge leistet?"


    Commodus bestätigte erst das eine und dann das andere nickend:
    "Ja um die Sache mit einer passenden Ehefrau werde ich mich demnächst einmal kümmern müssen. Wäre ja ein Unding wenn sich da nichts finden ließe. Ich glaube auch weniger das das finden an sich das Problem ist. Vielmehr ist es die Tatsache das ich mir selber noch nicht ganz sicher bin was die bessere Wahl ist.
    Die momentane Situation gibt einem da ja durchaus mehrere Möglichkeiten. Zum einen könnte man ja eine der durchaus nicht wenigen durch den Krieg verwitweten nehmen, natürlich noch jung genug für Kinder und möglichst noch ohne welche aus der vorherigen Verbindung, um dadurch politisch mehr "Gewicht" zu bekommen.
    Zum anderen wäre natürlich auch was ganz junges aus passendem Haus eine gute Wahl."


    Er trank einen Schluck und ging dann noch kurz auf das letzte ein
    "Ja das ist denke ich eine gute Idee mit der Schola. Ich hatte ja das Privileg von einigen sehr guten Lehrern unterrichtet worden zu sein und denke davon könnte ich einiges wiedergeben."


    Es schien fast so als ob Commodus dann an dieser Stelle das Gespräch beenden wollte, ihm dann aber doch noch etwas einfiel.
    "Eine Frage hätte ich dann noch an dich. Wärst du bereit deiner baldigen Ehefrau eine Nachricht zu überbringen. Ich würde sie gerne in einer delikaten... "familiären" Angelegenheit sprechen und dazu in das Haus meines Cousins indem ich zur Zeit lebe bis unsere große Casa wieder instand gesetzt ist, einladen."

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    Original von Marcus Iulius Dives
    Der Decemvir machte sich eine entsprechende Notiz den Willen des Helvetiers betreffend.
    "Gut.", meinte er anschließend. "Dann wirst du demnächst die entsprechenden Unterlagen zugestellt bekommen, die dich sodann zum Eigentümer des senatorischen Nachlasses machen werden.", erklärte Dives hernach den weiteren Verlauf dieser Erbschaftssache. Damit war an und für sich der von den Amtspflichten beherrschte Pflichtteil dieser Unterhaltung wohl weitesgehend abgeschlossen, sodass der Iulier versuchsweise noch einmal die Sergia zur Sprache brachte:


    "Dass auch du in den Senat strebst, wie ich deinen Worten entnehme, freut mich - und freut sicherlich auch meine Verlobte, Sergia Fausta. Das heißt, sie ist doch deine Cousine, oder?", versicherte er sich noch einmal, obwohl er sich dessen auch zuvor bereits recht sicher war. Warum sonst sollte die Sergia sich schließlich für den Helvetius einsetzen und ihn als Cousin titulieren?
    "Den Willen der Götter betreffend lass mich noch hinzufügen, dass sich dieser durchaus auch ein wenig nach dem Prinzip des 'Do ut des' beeinflussen lässt.", lächelte der Iulier schlussendlich mit einem gewissen Witz in seiner Mimik und lehnte sich auf seinem wenig bequemen Amtssessel etwas zurück, während er seinen Gegenüber und dessen Reaktion abschätzte und bobachtete.


    Die Sache mit der Erbschaft und damit der "förmliche" Teil war abgeschlossen und so konnte man nach der Pflicht sozusagen zur "Kür" übergehen.
    Die Eröffnungszene dieser Kür quittierte Commodus mit einem kurzen Lächeln und eine halbwegs knappen Antwort
    "Sehr richtig das ist sie und ich glaube niemand der sie kennt wird sie vergessen. Meinen Glückwunsch übrigens zur Verlobung. Ich denke nicht viele junge Männer haben zur Zeit die Gelegenheit jemanden wie Fausta zur Frau zu nehmen."


    Auch Commodus lehnte sich ein wenig zurück.
    "Ja natürlich. Es versteht sich doch von selbst das man die Traditionen wahren sollte und nach meinem dafürhalten ist "Do ut des" eine die auf jeden Fall dazu zählt. Einzig ist es immer recht schwer einzuschätzen was man zu geben hat um etwas gegeben zu bekommen. Manche Dinge sind ja auch von Natur oder durch Abstammung gegeben. Andere verloren gegangen oder gar vergessen. Wieder andere müssen zurückgewonnen oder schlicht auch einfach nur erkannt werden.
    Ich selber habe ja bisher noch nicht das Glück einer Ehefrau oder Verlobten aber die zuweilen doch sich stark und schnell ändernden Dinge nach der eine Frau verlangt zeigen doch ein gutes Beispiel für dieses Dilemma!"

    Der Wein war in Ordnung, nicht mehr und nicht weniger. Allerdings hätte ein besonders guter Wein weder zur Tageszeit, noch zum Anlass und auch nicht zum sonstigen Aussehen des Officiums gepasst. Ein schlechter natürlich auch nicht aber das war er ja auch nicht.


    "Auch mir waren nur sehr wenige Augenblicke mit persönlichen Kontakten mit meinem Großvater vergönnt. Die meisten liegen lange zurück und fanden in meiner frühen Kindheit statt, aufgewachsen bin ich ja auf einer Insel im Mare Ionium, und bei den letzten war mein Großvater schon halb auf dem Styx."


    Commodus trank einen Schluck.


    "Ja du darfst ausgehen. Ich will und werde das Erbe meines Großvaters antreten. Hier und so die Götter wollen auch an anderen Stellen."

    Für einen kleinen Moment war Commodus überrascht. Es mag daran gelegen haben das er die letzten Wochen in Misenum zuviel unnötigen Prunk gesehen hatte das ihm das hier nun als fast zu wenig vorkam. Oder daran das er irgendwie gedacht hätte ein Iulier hätte sich mit... "mehr" umgeben. Aber dieser kurze Moment war schnell vorbei und Commodus nahm das Angebot sich zu setzen gerne an.


    "Auch ich grüße dich"


    Bei der Frage nach dem Wein entgegnete er:
    "Sehr gerne wenn es ein leichterer ist. Mir steht gerade der Sinn nicht so nach schwerem Wein."


    Er rückte nochmal auf em Stuhl zurecht, wie schnell sich so ein Hintern doch an luxeriöse Sitzgelegenheiten gewöhnte...


    "Nun du kannst mir weiterhelfen bezüglich des Erbes meines verehrten und vor kurzem verstorbenen Großvaters Helvetius Geminus. Ich komme quasi direkt aus Misenum wo ich einige... Angelegenheiten zu regeln hatte die nach seinem nicht unerwarteten ob seines Alters aber doch plötzllichen Todes eintraten."

    Marcus Helvetius Commodus betrat die Räumlichkeiten in denen sich der Decemviri stlitibus iudicandis Marcus Iulius Dives aufhalten sollte.


    Er hatte eine Weile gebraucht um hierher zu finden. Nicht nur das er noch gar nicht solange in Roma weilte und von dieser Zeit auch noch eine Weile im Carcer verbrachte hatte wegen eines unbeabsichtigten Angriffes auf Salinator welcher ja zu Commodus Glück nicht mehr war.
    Nein auch deshalb weil er die letzten Monate doch einiges zu tun hatte.
    Er stand quasi vor den Trümmern des Hauptzweiges der Gens.
    Der Bürgerkrieg war an den Nebenzweigen der Gens halbwegs schadlos vorbei gegangen. Auch wenn sein Verwandter Helvetius Varus in dessen Haus er noch wohnte überstürzt in seine Heimat aufbrechen musste. Varus stammte ja aus Pannonien und seine Eltern und Geschwister lebten dort ja noch. Die wegen des Bürgerkrieges fehlenden Truppen am Danuvius hatten zwar, noch, nicht zu einem größeren Barbareneinfall gesorgt aber kleinere Banden waren verstärkt nun unterwegs und trieben ihr Unwesen.


    Der Hauptzweig, der bereits vor dem Bürgerkrieg schon sehr schwach war, war quasi ausgestorben. Die große Casa der Gens in Roma war im Zuge der "Eroberung" Romas durch die "Rebellen" dem Mob zum Opfer gefallen und bestand mehr oder weniger nur noch aus Außenmauern.
    Sein Großvater und auch sein Verwandter Helvetius Milo hatten kurz nacheinander, vielleicht als sie die Nachricht von den Vorgängen in Roma gehört hatten, den Weg über den Styx angetreten. Commodus hatte schnell in das Anwesen bei Misenum wo sein Großvater in der letzten Zeit gelebt hatte aufbrechen müssen. Die dort anwesende Bagage hatte den Leichnam seines Großvaters kaum kalt werden lassen bevor sie begannen sich um das Erbe zu balgen und zweifelos das herrschende Chaos in der Verwaltung des Bürgerkrieges ausgenutzt.


    Nun nach viel harter Arbeit, welche auf die eine oder andere Weise getan worden war, war Commodus am Vortag wieder in Roma eingetroffen. Gerade noch rechtzeitig wie er bemerkt hatte. So ganz im Chaos schien die Verwaltung in Roma nicht mehr zu liegen. Zum Glück hatte er die Nachricht vom Decemviri zuerst gesehen und die anderen Dinge wie Wahlergebnisse und neueste Ereignisse verschoben.


    So stand er nun also hier in einem Officium und sprach einen anwesenden vermutlichen Schreiber an:
    "Salve Bürger, ich bin Marcus Helvetius Commodus und wünsche einen Gesprächstermin beim Verfasser dieses Schreibens",


    Roma, A.D. X KAL DEC DCCCLXIII A.U.C.

    Ad
    Marcus Helvetius Commodus
    Villa Urbana Helvetia
    Roma, Italia

    ____________________________________________________________
    M. Iulius Dives Decemvir stl. iud. Helvetio Commodo s.d.


    Wir wollen nicht klagen, dass sie gegangen sind,
    sondern dankbar sein, dass wir sie hatten.


    In diesem Sinne wünsche ich dir in diesen schweren Stunden den Trost deiner Verwandten und Freunde, nach der Zeit der Trauer jedoch auch wieder einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Sei dir meines Beileids ob des Verlustes deines Großvaters Titus Helvetius Geminus versichert.


    Vom hohen Senat zum Decemvir stlitibus iudicandis gewählt ist es meine Pflicht, dem Praetor Urbanus in Erbschaftsprozessen zur Hand zu gehen, was nun speziell auch diesen Fall betrifft. So ist es meine Aufgabe, dir mitzuteilen, dass du nach Intestaterbrecht als rechtmäßiger Erbe der folgenden Vermögenswerte festgestellt wurdest: Geld und Waren, sowie unter anderem die Casa Helvetia zu Roma.


    Dir steht es nun frei, ob du dieses an keinerlei weitere Verpflichtungen geknüpfte Erbe annimmst oder nicht. Solltest du dich gegen eine Annahme des Nachlasses entscheiden, wird dein Erbanteil auf die übrigen Erbberechtigten aufgeteilt respektive der Res Publica zugeführt.


    Ich bitte dich, mir möglichst zeitnah, spätestens jedoch bis zum ANTE DIEM VII ID DEC DCCCLXIII A.U.C. (7.12.2013/110 n.Chr.) mitzuteilen, ob du dieses Erbe anzutreten gewillt bist. Denn sollte ich bis dahin keine Antwort in mein Officium in der Bascilia Ulpia zu Roma von dir erhalten haben, bin ich gezwungen dies als Ablehnung der Erbschaft anzusehen.


    Mögen die Unsterblichen deinen Verwandten sicher ins Elysium geleiten, dir und den Deinen aber ein langes und erfülltes Leben schenken.


    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES XVIR STL. IUD.

    Commodus hatte sich nach seinem langen Aufenthalt im Kerker unter dem Kaiserpalast mit großer Mühe durch die Straßen geschleppt. Sein umnebelter Geist hatte ihn erst zur großen Casa der Gens geführt. Doch dieser war in den Unruhen geplündert worden und inzwischen versiegelt. Nach einer Weile in der er mehr oder weniger verzweifelt vor der verschlossenen Tür stand war ihm eingefallen das er ja eigentlich in der Villa Urbana von Varus wohnte.
    Die Tage im Kerker hatten ihren Tribut gefordert, dass ihm das nicht vorher eingefallen war.
    Eine Ewigkeit später, es war inzwischen Vormittag des Tages nach seiner "Entlassung" erreichte er schließlich die Tür.


    Natürlich genau an dem Tag an dem Varus nach Ostia gereist war, was Commodus natürlich nicht wissen konnte. So öffnete lediglich der Ianitor Atermas die Tür.
    Commodus konnte gerade noch ein mehr oder weniger eloquentes "Salve..", von sich geben bevor er, mitten im Vestibulum in Atermas Armen zusammenbrach.



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    Dieser hatte einen ganzen Moment gebraucht um den geschundeten, zerschlagenen, abgemagerten und vor allem stinkenden Mann als Commodus zu identifizieren. Gerade noch rechtzeitig hatte er ihn doch gerade wieder auf die Straße werfen wollen. Er schloss schnell die Tür wieder damit die Nachbarn möglichst wenig mitbekamen und rief dann in Richtung Atrium


    "SHANI!! Komm mal schnell her ich brauch hier was Hilfe!"

    Ja Commodus hatte definitiv noch einiges zu lernen. Sei es wie man sich in einem Kerker verhielt und gegenüber von Kerkerwächtern aber auch wie man "Protest" an den Mann brachte. Gute Erziehung hin oder her manche Dinge lernte man halt einfach nur auf die harte Tour.


    Diese bekam er dann auch. Er hatte den Legionär wohl mit seinem Gefühlsausbruch so weit überrascht das dieser ihn noch seine Geschichte erzählen ließ.
    Dann aber platzte dieser quasi und nicht erst als der Schwinger ihn traf sondern schon kurz vorher sagte sein Verstand:
    "Richtig gut gemacht Junge", und zog sich daraufhin sofort zurück.
    Commodus war nicht unbedingt ein Schwächling aber die Tage die er schon hier war und die Tatsache das er noch nie wirklich gekämpft hatte führten dazu das der Schlag ihn sofort stark benommen machte und spätestens der Tritt, wahrscheinlich aber hätte der Schlag auch gereicht, ihn zu Boden befördert. Nur sehr am Rande bekam er mit wie er durch die Gegend geschleift wurde.


    Die Tage danach verbrachte Commodus mehr oder weniger in einem Delirium. Nicht mal unbedingt von dem Schlag. Es lag hauptsächlich daran das er nun fest glaube hier verhungern zu müssen. Denn kümmern tat sich keiner mehr um ihn in der nächsten Zeit.
    Er wusste nicht genau wie viel später dies war aber irgendwann fiel Licht in seine Zelle und er wurde rausgeholt. Er versuchte sich tot zu stellen und hoffte so vielleicht gleich zum Müll zu kommen und sich den Henker zu ersparen. Doch zu einer großen Überraschung warfen sie ihn einfach vor die Tore des Palastes und gaben ihm noch einen klugen Spruch mit auf dem Weg.
    Irgendwo ganz tief in ihm drin nahm er ihn war und sich vor den Ratschlag zu befolgen. Jedenfalls wenn er jemals wieder in solch eine Situation kommen würde, was er natürlich nach Kräften verhindern würde.


    Nur sehr mühsam raffte er sich auf und humpelte davon.

    "DANN MACH DOCH WAS DU WILLST DU STINKENDER GERMANISCHER BARBAR VON EINEM LEGIONÄR!", brüllte Commodus Ferox an.
    Aber ganz so als ob das der letzte Rest seiner Kraft gewesen wäre sackte er danach in sich zusammen und sein Kopf nach unten. Seine Schultern zitterten und man konnte kurz ein leises Schniefen hören.
    Kurz danach klang es wie jemand der "Rotz" hochzog.
    Commodus Kopf kam wieder hoch und mit "glasigen" Augen sah er Ferox an.


    "Ich war auf dem Forum als der Kaiser mit diesem Vinicius im Schlepptau ankam. Sie waren auf dem Weg zur Hinrichtung von Vinicius. Alle erzählten das dieser gerade gestanden hatte den Kaiser, also den alten ... richtigen, samt seiner Frau und sogar seines Sohnes ermordet zu haben. Wie da waren sich die Erzähler nicht einig aber die meisten meinten vergiftet und alle waren sich sicher das er es gestanden hatte, frei heraus gesagt ja förmlich als gute Tat hingestellt.....
    Da überkam mich die Wut.... mein Gens hat der Gens Ulpia alles zu verdanken... sie haben uns hochgeholt. Wir waren ihre Klientelgens und seit klein auf wurde mir beigebracht treu und loyal zur Gens Ulpia zu stehen... naja und dann war da dieser Kürbisstand.... der Mörder war nur ein... vielleicht zwei Dutzend Meter von mir entfernt.... schon oft wurde mir gesagt das mein Temperament mich mal in Schwierigkeiten bringen würde... ich griff mir einen der Kürbisse und warf diesen. Doch kurz bevor ich in aus der Hand entließ stieß mich der Kürbisverkäufer an.... der Narr wollte das ich den Kürbis bezahle... durch diesen Geiz sind wir... ich nun hier. Durch den Stoß bekam der Kürbis einen ungewollten Drall... er... er traf Kaiser Salinator. Alle hatten es gesehen das ich einen Kürbis auf den Kaiser geworfen hatte. Ich konnte nichts mehr sagen da schlugen mich die Skythen schon zusammen und schleppten mich hierher. Nur mit Glück überlebte ich das... anders als der arme Kürbisverkäufer den schlugen sie tot und sein Blut klebt nun an meinen Händen.........".
    es schien erst als ob Commodus enden wollte aber dann sagte er noch
    "So jetzt hast du mein Geständnis das ich den Kaiser mit einem weichen schon halb vergammelten Kürbis "angegriffen" habe. Das es keine Absicht war wird wohl keine Rolle spielen.... nun bring also dein Machwerk zu Ende...."

    Commodus ließ sich förmlich schleifen. Nicht aus Faulheit oder so, sondern einfach weil er zu lange im dunklen gelegen hatte und auch noch die Nachwirkungen der üblen Prügel spürte. Jetzt am Tageslicht konnte man auch die Spuren sehen, besonders seine eine Gesichtshälfte wo ihn der Knüppel des Skythen getroffen und einen Backenzahn gekostet hatte, leuchtete noch förmlich in allen möglichen Farben.


    Nachdem er einen ganzen Moment brauchte um sich zu sammeln. Er hatte doch eben damit gerechnet das sie ihn nur zum Schafott bringen würden. Fast hätte er angefangen zu heulen, zu flehen und eventuell auf dem weiteren Weg noch schlimmeres. Ein kleines Wehklagen war auf dem kurzem Weg auch zu hören gewesen. Jedenfalls als dann einiges an Zeit vergangen war nahm er alles an Mut, Anstand und Würde zusammen was noch in ihm steckte und er sagte:
    "Nun wenn da steht das ich Vinicius angegriffen habe gibt es ja keinen Grund mehr mich hier zu behalten und du kannst mich frei lassen."

    Die Antwort war ganz und gar nicht geeignet Commodus düstere Stimmung zu verbessern. Er seufzte kurz da die Wache scheinbar ihr Spiel weitertreiben wollte. Er beschloss, so wie es sich für jemanden seines Standes gehörte, zu versuchen eine Mindestmaß an Würde zu bewahren bevor es über den Styx ging.
    Er richtete sich also gerade auf und bemühte sich um eine ordentliche Körperhaltung.
    "Mein Name lautet Marcus Helvetius Commodus die Namen meiner höchst ehrbaren Vorfahren werde ich dir nicht nennen da sie denke ich hier im Moment keine Relavanz haben.
    "Ich bin hier", er konnte einen weiteren Seufzer nicht unterdrücken "...Ich bin hier wegen meines Angriffes auf Kaiser Potitus Vescularius Salinator kurz vor der Hinrichtung von Marcus Vinicius Lucianus...."


    Commodus hielt erst einmal inne. Ihm wurde bewusst das er gerade eben quasi gestanden hatte. So war es also wenn man durch Folter, so empfand der junge bisher vom Leben recht verwöhnte Mann seinen Aufenthalt in den Arrestzellen definitiv, zu Dingen gezwungen wurde die man nicht wollte. Am Anfang als er frisch in diese Zelle verfrachtet wurde hatte er noch lautstark protestiert das alles ein Missverständnis war und er eigentlich nur den Vinicier mit dem Kürbis hatte treffen wollen. Aber inzwischen ... er ließ die Schultern, trotz seiner noch frischen Vorsätze, hängen und wartet auf das was nun kam.