Original von Marcus Iulius Dives
Mit einem zurückhaltenden Lächeln nickte Dives dankbar auf die Glückwünsche seines Gegenübers.
"Ich danke dir und versichere dir, dass ich mir vollkommen bewusst bin, welche Ehre es darstellt deine Cousine zur Frau nehmen zu können. Denn in der Tat ist wohl eine jede Begegnung mit ihr auf eine ganz besondere Weise... unvergesslich.", bestätigte er den Helvetius äußerlich, während er innerlich seine Mühe dabei hatte, seine Fassade aufrecht zu erhalten. Denn unvergesslich war für den Iulier in der Tat vor allem, dass sie ihn in eine Ehe erpresste, was nicht zuletzt auch schon einigen unschönen Stress mit Faustus bedeutet hatte. Da wagte man beinahe kaum daran zu denken, wie es wohl sein würde, wenn Dives dann erst einmal tatsächlich verheiratet war! Er selbst hegte ja irgendwie die Hoffnung, dass dann alles besser, weil wieder entspannter würde.
"Sag, bist du eigentlich auch verlobt oder vielleicht gar schon verheiratet?", erkundigte er sich dann mit vorgeblichem Interesse, solange er damit dafür sorgen konnte, dass seine eigenen Ehepläne nicht allzu sehr in den Fokus der Unterhaltung gerieten.
Und promt erhielt der Iulier hier seine Antwort.
"Nunja, zunächst erst einmal bin ich mir sicher, dass eine so gute Partie wie du sicherlich eher über kurz denn lang eine passende Gattin für sich finden wird.", erklärte er überzeugt lächelnd und nickte. "Was speziell das von dir aufgezeigte Dilemma angeht, so bin ich der Überzeugung, dass es nicht unbedingt immer darauf ankommt, genau das zu geben, was eine Frau verlangt. Vielmehr gilt es ihr aktiv Gehör zu schenken, um ihr hernach auch mit einer unperfekten Gabe dennoch zeigen zu können, wie sehr man sie schätzt. Und wie fast überall ist natürlich die Kommunikation nicht zuletzt der eigenen Gedanken, die man sich bei einem Geschenk gemacht hat, das A und O einer erfolgreichen, liebevollen Beziehung.", umriss der Decemvir grob seine eigene Sicht der Dinge, die er so allerdings keineswegs in Bezug auf die Sergia hatte. Aber das behielt er hier selbstredend für sich.
"Was ferner den zuvor angesprochenen Konflikt angeht, was man geben müsste, um etwas gegeben zu bekommen. Da bin ich der Auffassung, dass es im Zweifelsfall wohl die einfachste und letztlich sicherlich auch offenste und ehrlichste Strategie ist, wenn man zunächst einfach anbietet und gibt und darauf hofft und vertraut, dass der Gefallen letztendlich erwiedert wird." Kurz zog Dives seine Augenbrauen nachdenklich zusammen. "Sieh zum Beispiel meine Tätigkeit in der Schola Atheniensis: Dort bewarb ich mich als junger Praeceptor, um zunächst einfach nur FÜR die Schola zu arbeiten und zu wirken.", log er ein kleines bisschen, weil er natürlich schon auch einen Hintergedanken Faustus betreffend dabei hatte. "Mittlerweile nun zahlt sich mein Engagement dort aber auch aus... nicht nur finanziell, sondern vor allem auch gesellschaftlich und damit letztlich auch politisch." War das ein gutes, überzeugendes Beispiel dafür? Dives hoffte es.