Commodus fing gleich an zu erzählen.
"Nun bis zu dem Teil wo er Praefectus Praetorio geworden ist denke ich brauche ich nicht viel sagen. Es ist denke ich bekannt das er das scharfe Schwert des Imperators war zu der Zeit. Kein beliebter Mann, das bestimmt nicht, aber geachtet und teilweise auch gefürchtet.
Ich will mich halbwegs kurz halten. Im Auftrag Kaiser DIVUS IULIANUS hatte er sich bei den östlichen Legionen aufgehalten um dort Gerüchte von bevorstehenden Revolten nachzugehen. Dabei wurde er in eine Falle gelockt und war lange Zeit in Armenien gefangener der Parther. Während seiner Gefangenschaft fand er heraus das die Parther einen Großangriff auf das Reich planten. Es gelang ihm sich zu befreien, nach Roma zurück zu kehren und dem Kaiser zu berichten.
Der Kaiser war dankbar für die Warnung und auch das mein Vater wieder lebendig zurückgekehrt war. Sein Amt war in der Zeit seiner Gefangennahme natürlich anderweitig vergeben worden. Der Kaiser teilte meinem Vater mit er solle sich erst einmal zurück ziehen und von der Zeit in der Gefangenschaft erholen. Lediglich das Versprechen, falls die Parther tatsächlich angreifen sollten, wieder nach seinen Diensten zu verlangen erhielt er.
Wie du dir vorstellen kannst war es natürlich nicht einfach für meinen Vater die neue Situation zu akzeptieren. Ebenso ganz du dir sicher denken wenn man lange Zeit ... nun manche würden es vielleicht als Kettenhund bezeichnen, jedenfalls wenn man lange Zeit so etwas war und nun vollkommen ohne Macht da stand gab es viele die sich rächen wollten. Mein Vater nahm daher den Rat an und verließ Rom wieder. Er nahm noch ein paar alte Getreue mit, darunter den Mann der unter ihm der Princeps Praetorii der Prätorianer war und weitere Männer die alle nach seinem Verlassen aus der Garde entfernt worden waren.
Er ging auf die Latifundien der Gens auf Paxos und erholte sich dort von der Gefangenschaft und versuchte wieder Fuß zu fassen im Reich ohne gleichzeitig seine Feinde zu sehr aufmerksam zu machen.
Wie es das Schicksal so wollte traf meine Mutter Helvetia Calvina, nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters, nahezu gleichzeitig auf Paxos ein. Die beiden, ja nicht direkt miteinander verwandt, verliebten sich ineinander und heirateten. Außer Helvetius Geminus der natürlich seine Genehmigung dieser Verbindung gab wurde das aber so gut es ging geheim gehalten. Eben wegen der vielen Feinde meines Vaters die natürlich nur zu gerne erfahren hätten das er nun so eine verwundbare Stelle hatte. Meine Eltern verbrachten einige Zeit gemeinsam auf Paxos die unter anderem zu meiner Existenz und der meiner Geschwister führte.
Doch alle glückliche Zeit musste ein Ende haben und im diesem Fall war es der tatsächlich erfolgende Angriff der Parther auf das Reich. Gleich nachdem der Kaiser von dem Angriff hörte ließ er meinen Vater kommen, er hatte ihn ja als erstes davor gewarnt. Zur Belohnung und wahrscheinlich auch wegen seiner Ortskenntnisse Botenbesuch er ihn zum PRAEFECTUS AUGUSTI."
Commodus seufzte kurz.
"Wie der Krieg gegen die Parther ausging denke ich brauch ich dir nicht zu erzählen. Zwar wurden sie zurückgeschlagen aber der Preis dafür war der Tod von Kaiser DIVUS IULIANUS.
Dies war natürlich für alle Römer ein Schock und ein weiterer Grund warum wir auf ewig die Feinde der Parther sein werden. Aber an dieser Stelle sprechen wir ja über meinen Vater und nicht über das Reich und seine Feinde. Jedenfalls erhielt mein Vater noch vor dem Tod des Kaisers von diesem einen Geheimauftrag den auch ich nicht kenne. Dieser führte ihn jedenfalls tief in den Osten des Reiches.
Einige weniger Male kehrte er noch nach Paxos zurück und später schickte er meiner Mutter noch einige wenige Briefe. Darin ging es hautpsächlich um sie und uns Kinder. Von seinem Auftrag hat er natürlich nie Einzelheiten berichtet. Ich weiß nicht genau wann, aber irgendwann kamen keine Briefe mehr und inzwischen sind etliche Jahre vergangen und man kann wohl davon ausgehen das mein Vater irgendwo im Osten, im Partherreich in Erfüllung seiner Pflicht gestorben ist."
Commodus schloss erst einmal um das Gesagte bei seinen beiden Zuhörern sacken zu lassen und ihnen Gelegenheit zur Nachfrage zu geben.