Beiträge von Sergia Fausta

    Hm. Also ich finde die Aufstellung selbst schon etwas unglücklich gewählt. Denn so wie du es aufzählst, sieht es so aus, als wenn irgendwo etwas vergessen wurde oder fehlt. Dabei ist (finde ich) ein Procurator eben einfach nicht gleich ein Procurator. Fertig. Aus. Ende. 8)


    a cognitionibus und a memoria:
    - gehören zur zweiten Stuife des ritterlichen Cursus Honorum
    - verdienen je 1000 Sesterzen pro Woche
    - haben keine untergebenen Primicerii in ihren Abteilungen


    a libellis, ab epistulis und a rationibus:
    - gehören zur dritten Stufe des ritterlichen Cursus Honorum
    - verdienen je 2000 Sesterzen pro Woche
    - heben untergebene Primicerii in ihren Abteilungen


    Warum der a memoria zur einen und der a libellis zur anderen Gruppe gehört, warum es zum Beispiel nicht genau andersherum ist und ob das hier nun irgendwie historisch ist oder sich einfach nur im IR so entwickelt hat, weiß ich nicht. Allerdings geht aus dem Wikipedia-Artikel zum Prokurator hervor, dass eine gewisse Abstufung bei den Procuratoren wohl völlig normal war. Und wenn du ganz genau liest, dann fällt dir vielleicht sogar auf, dass unsere drei höheren Procuratoren-Posten im IR sogar in der Wikipedia als historische Ämter erwähnt werden. Just saying.. ;)

    Och, das ging ja leichter als erwartet! Keine Rechtfertigung war nötig, zum Beispiel dass ich nicht Procuratrix Civitatium werden wollte, weil ich nicht in irgendeine einsame Provinz wollte; oder dass ich nicht Procuratrix Annonae werden wollte, weil ich keine Lust darauf hatte, hinter diesem Germanicus Aculeo, dem Ex-Verlobten der mir verhassten Quintilia, hinterherzuwischen. - Aber nein, mein Patron sah offenbar auch so, dass ich lang genug verantwortungsvoll die Postpräfektur in Italia ausgefüllt hatte, um die Einstiegsstufe der ritterlichen Ämter berechtigt auslassen zu können. "Das wäre sehr schön, wenn du das für mich tätest.", nickte ich mit einem dankbaren Lächeln auf den Lippen und hielt dann kurz die Luft an. Denn eine kleine Sache war da in diesem Zusammenhang ja noch: "Und ich möchte bestimmt nicht maßlos erscheinen" Auch wenn Bescheidenheit noch nie wirklich meine Stärke gewesen war. "aber mein Onkel Pompeius Trimalchio oder auch deine Verwandte Decima Lucilla wurden am Ende ihrer Postpräfektur beide für ihre "hervorragende Leistung für den Cursus Publicus" beide mit einem Diploma ausgezeichnet.. ähnlich wie auch ein gewisser Hadrianus Subdolus, der ebenfalls einer meiner Amtsvorgänger war." Es war klar, worauf ich hinaus wollte, oder? "Ich war nun länger für den Cursus Publicus tätig, als all diese drei Ausgezeichneten * und da dachte ich, dass ich mir eine kleine Anerkennung dafür doch sicherlich auch verdient hätte, oder?" Ich lächelte den Decimus keck von unten an.


    Sim-Off:

    * Vor allem habe ich den CP seit meiner Ernennung zur Stationaria auch komplett allein geschmissen....


    Kurz strich ich mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Und natürlich kannst du dir sicher sein, dass ich dir auch als Procuratrix treu zur Seite stehen werde.. genauso wie ich dir auch jetzt als Postpräfektin natürlich treu zur Seite stehe und dir helfe, wann immer du die Hilfe einer Postpräfektin brauchst.", sagte ich so mehr oder weniger nur dahin. Denn ich rechnete ja nicht wirklich damit, dass ausgerechnet jetzt mein Patron vielleicht doch nochmal eine Bitte an mich als Postpräfektin haben könnte.


    Als es dann um das Mosaik ging, lächelte ich froh (und ein bisschen auch erleichtert), dass der Decimer mein Geschenk so offen und frei heraus annahm. Damit war Schritt 2 meiner Intrige hier geglückt! Jetzt müsste im nächsten Schritt nur noch der Mosaikenleger auf diesen missratenen "Faustus" treffen und tun, wofür ich ihn (auch) bezahlte. Und dann könnte ich im letzten Schritt ganz vergnüglich die beiden Galbini direkt vor den Augen meines Patrons auffliegen und hochgehen lassen! (Soweit zumindest mein diabolischer Plan.) "Das ist bestimmt eine ganz ausgezeichnete Idee! Und ich bin mir sicher, Saufeius hier hat auch für deine werte Gattin genügend Vorschläge auf Lager, was Motive und Ornamentik und solche Dinge angeht.", bekräftigte ich den Decimus also in der Annahme meines Geschenks.


    Sim-Off:

    Ich bin einfach mal so frei und biete dir das fertige Mosaik in der WiSim schon an, auch wenn es sim-on ja erst noch gelegt werden muss.

    Hm. Hatte er meinen Brief nicht gelesen? Da hatte ich ihm doch geschrieben, warum ich heute hier aufschlagen wollte! - Es vergingen zwei kleine Augenblicke, bis der Groschen bei mir fiel und es klick machte: Die Frage am Ende war gar keine Frage, sondern eine Aufforderung! Ich sollte (durfte!) entscheiden, worüber wir als nächstes sprachen. Mit einem erfreuten Lächeln nickte ich also und begann: "Nun, nachdem ich dir meinen Sohn vorstellen konnte", blickte ich kurz in dessen Richtung, "habe ich hier das lange versprochene Geschenk für dich. Denn ich habe Saufeius nämlich als Mosaikenleger für dich engagiert! Und egal, ob im Atrium, Tablinum oder Triclinium.. oder irgendwo anders im Haus.. er wird dir auf meine Kosten ein Mosaik deiner Wahl legen.. sofern du erlaubst und damit einverstanden bist.", sprach ich dann und wies mit meiner Hand auf den Saufeier.


    Danach ließ ich eine kurze Pause. "Aber bevor wir dazu kommen und du deine Entscheidung triffst" Da wollte ich dem Decimus ja auch ruhig ein bisschen Zeit geben, um sich diese Idee durch den Kopf gehen zu lassen. "könnten wir vielleicht über mich und meine eigene Zukunft sprechen. Denn ich diene dem Cursus Publicus heute schon länger als die meisten anderen ihm jemals gedient haben: Keine Postpräfektin stand länger im Dienst des Cursus Publicus und nur deine Verwandte Decima Lucilla war länger als Postpräfektin im Amt als ich. Und auch die meisten Männer übertreffe ich mittlerweile in der Dauer meiner Tätigkeit für den Cursus Publicus sowie der Dauer meiner Postpräfektur." Ich nickte bekräftigend und holte zwischendurch mal wieder etwas Luft. "Deshalb möchte ich dich fragen und darum bitten, dich für mich einzusetzen. Ich würde gerne als Procuratrix meinem auch schon wieder vor einer ganzen Weile erlangten Ritterstand entsprechend in die kaiserliche Kanzlei wechseln." Damit war die Katze aus dem Sack. "Procuratrix a memoria wäre zum Beispiel was. Und für meine Nachfolge auf dem Postpräfektenposten würde ich gerne meinen Klienten Titus Nonius Turbo empfehlen." Wer dann wiederum seine frei werdende Stelle als Stationarius übernehmen würde, war mir egal. (Das wäre ja dann auch nicht mehr mein Problem!)

    Sim-Off:

    Commodus: Danke! Dives: Ich wär dabei. Commodus: Und nach dem Thronwechsel verabreden wir uns in Misenum? =)


    Kurz überlegte ich. Wessen Gesicht könnte diese Statue bekommen? Dann traf es mich wie ein Blitz und ich lächelte gewinnend: "Das ist eine vorzügliche Idee!" Diese arrogante Naevierin, Ehefrau von Flaminius Cilo, war zum Beispiel aristokratisch genug für eine Königin und gleichzeitig von ihrer Herkunft her (die Naevier, wer bitte waren die Naevier?!) bedeutungslos genug, um sie mit dieser peregrinen Cleopatra auf eine Stufe zu stellen! Meinen Freunden, Bekannten und Verwandten könnte ich es als Geste familiärer Verbundenheit verkaufen, während ich mich innerlich bei jedem Erblicken dieser Statue amüsieren würde.. und gute Laune bekäme. Hörte sich das nach einem Plan an?


    Dann sprach mein Vetter über seine Vorstellung von mir als Mutter einer Augusta. Diese Idee war so abwegig und unwahrscheinlich, dass ich erstmal selbst darüber nachdenken musste und die restlichen Worte meines Verwandten dadurch völlig an mir vorbei rauschten. Ich als Mutter einer Augusta: Ich würde als allererstes auf den Palatin ziehen! Und dort würde ich dann meiner Tochter schon einflüstern, was sie zu tun und zu lassen hätte. Überhaupt hätte ich auf dem Palatin ganz andere Mittel, Ressourcen und Möglichkeiten für meine Intrigen! Ich müsste meine Zeit nicht länger mit irgendwelchen Aktionen gegen diese Quintilia vergeuden, sondern könnte endlich auch ganz offiziell mit den großen Fischen spielen! Ich würde Statuen in Auftrag geben, die das glückliche Kaiserpaar im Vordergrund und meine Wenigkeit im Hintergrund der beiden zeigen würde. Und als Kaiserinmutter würde ich natürlich auch versuchen für mich selbst den Augusta-Titel zu erlangen! Und am Ende meiner Tage dann würde mich meine Tochter zur Diva Fausta vergöttlichen lassen!
    Inzwischen hatte sich ein seliges Grinsen in meinem Gesicht breit gemacht. "Äh.. verzeih, Commodus.", fand ich wieder zurück ins Hier und Jetzt. "Ich danke dir für deine interessanten Worte und natürlich dieses gut intendierte Geschenk.", ließ ich ihn dann noch immer mit meinen Gedanken ein wenig seiner Idee nachhängend wissen. Sergia Fausta Augusta, Kaiserinmutter, erste Dame des Kaiserhofs, Bewohnerin der Domus Augustana. Was für eine Vorstellung!

    Sim-Off:

    Yay!


    Meine Leibsklavin nahm die Wünsche der Patrizierin mit einem Nicken entgegen und holte erstmal ein samtrotes Sitzkissen mit goldgelb verziertem Saum aus der Kommode keine sieben Schritte weiter. Anschließend legte sie das Kissen sacht und ordentlich auf den Platz, vor dem sich die Flavierin aufgestellt hatte und deutete dann eine kurze Verbeugung an, bevor sie sich fluchs in Richtung Küche verabschiedete. "Warmen Gewürzwein und etwas Obst, warmen Gewürzwein und etwas Obst.", wiederholte sich auf dem Weg einige Male nuschelnd im Selbstgespräch, um es bloß nicht zu vergessen....


    Und während Callisto mit flinken Füßen durch das große Triclinium aus dem Atrium verschwand, betrat ich es mit ruhigen Schritten aus dem Obergeschoss des Hauses kommend. Mit einem Lächeln auf den Lippen steuerte ich in einem marineblauen Outfit direkt auf meinen Gast zu. "Flavia, ich grüße dich! Was für eine Freude, dass du mir die Ehre deines Besuchs zuteil werden lässt!" Einige Schritte hinter mir und noch mit deutlich mehr Bauchumfang (sie trug unter ihrer Kleidung allerdings auch keinen schlank machenden Verband) folgte mir Licinia Lupa.. mit meinem kleinen Sohn auf dem Arm. Ohne seine Milchmutter nun irgendwie weiter vorzustellen, deutete ich, bei der Patrizierin angekommen, gleich auf meinen jungen Nachwuchs: "Und ich darf dir vorstellen, Flavia, das ist mein kleiner Marcus Iulius Dives Minor.. mein kleiner Marc.", präsentierte ich stolz.
    Prompt gab der Kleine ein "Öh!" (oder soetwas in der Art) von sich, strampelte mit den Beinen und schlug einmal etwas mit beiden Armen. "Sieh, er weiß seine Gäste sogar schon zu begrüßen.", interpretierte ich das Verhalten dann auch gleich. Dass mein lieber Marc dabei eigentlich nur wollte, dass die Licinia weiterging und nicht so stehenblieb, ahnte ich nicht.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    "Salvete! Mein Name ist Marcus Iulius Dives, amtierender Quaestor Urbanus ab actis senatus, und ich bin hier, um dem verstorbenen Imperator Caesar Cornelius Palma Augustus die letzte Ehre zu erweisen.", erklärte er sein Anliegen und musste bei der Nennung seines Amtstitels daran denken, dass er vor dem Ableben des Princeps nicht dazu gekommen war, jenen gemäß seiner Amtspflicht auch nur über eine einzige Senatsentscheidung zu informieren. Diese Aufgabe als solche, da allzu schnell mit einem neuen Augustus wohl kaum zu rechnen wäre, könnte er folglich damit wohl vorerst von der Liste seiner Amtspflichten in dieser Legislaturperiode streichen.


    Sim-Off:

    8o Wenn die Frau des Consuls darf, dann will die Frau des Quästors auch! *neidisch bin* 8o


    Einige Schritte hinter meinem Gemahl (und heute lohnte es sich mal richtig, mit ihm verheiratet zu sein!) erreichte ich in seinem Schatten ebenfalls die Palastwachen. Dabei musste ich sagen, war ich ehrlich bestürzt über das plötzliche Ableben des Kaisers. Denn meine annaeischen Onkel hatten dem Cornelius ja überhaupt erst auf den Thron verholfen. Und ich zählte sie (und mich) deshalb schon gewissermaßen zu Günstlingen dieses Mannes. Genauso zählte ich natürlich auch Flaminius Cilo, den Schwager von Onkel Kaeso, zu den Profiteuren der cornelischen Herrschaft. (Memo an mich selbst: Ich musste meinen beiden Onkeln sowie natürlich auch dem Flaminius jetzt unbedingt bald schreiben!)


    Von gestern auf heute nun sollte das jedoch alles vorbei sein. Ich konnte nur hoffen, dass Marcus Cornelius Cethegus aus Britannia, Titus Volcatius Mela aus Lycia et Pamphylia oder Gaius Flaminius Cilo aus Asia das Ruder jetzt irgendwie übernahmen, damit ich nicht alles verlor. Oder vielleicht schwang sich ja auch mein Patron Decimus als Praefectus Urbi auf den Kaiserthron? Mit dem Titel Kaiserklientin könnte ich auch ganz gut leben! "Sergia Fausta, Ritterin, Postpräfektin und Ehefrau des Quästors Iulius Dives. Ich begleite meinen Mann.", erklärte ich den Wachen. (Und nur falls man mich durchsuchte: Ich trug unter meinem modischen Traueroutfit natürlich keine Warffen oder ähnliches.)

    Die Abkürzung dieses Gesprächs auf das Wesentliche, nämlich die Karrierepläne meines Verwandten hier, nahm der nicht an. Stattdessen blieb er lieber thematisch bei der Familie stehen, stellte mir zwei Fragen und endete doch tatsächlich ganz frech mit einer Belehrung. "Schön.", entgegnete ich ihm also trotzig, aber ruhig. "Wenn du statt über deine Karriere lieber über die sergische Gens reden willst, dann reden wir über die sergische Gens." Ob ich als vielbeschäftigte Ritterin und Präfektin später dann noch Zeit für seine Karriere haben würde, würde man dann natürlich erst noch sehen müssen.
    "Du fragst mich, ob man mit ein paar wenigen Gensmitgliedern überhaupt noch Staat machen könne, ob man mit ihnen überhaupt noch etwas erreichen und erneut zu größerer Bedeutung kommen könne." Ich lächelte gelangweilt. "Die Antwort darauf lautet ganz klar: Ja, das glaube ich." So einfach war das. "Und du willst auch wissen, warum ich das glaube? Ich gucke in die Geschichte, in unsere römische Geschichte, und sehe, dass schon ein verbliebener Mann oder eine einzige Frau einen enormen Unterschied machen können. Oder was glaubst du, wieviele "Hanseln" die Iulii Caesares nach dem Tod des Iulius Caesar noch umfassten?" Meine spontane Zählung endete bei eins - dem testamentarisch adoptierten späteren Augustus. Und was er so allein so alles geschafft und erreicht hatte, das brauchte ich sicherlich nicht näher auszuführen. "Oder nimm den Consular Purgitius Macer. Was glaubst du, wäre seine Gens heute ohne ihn?", fragte ich rhetorisch.


    Dann schüttelte ich kurz den Kopf. "Du sprichst von Vernuft, Sergius Plautus, und bist dennoch selbst ganz unvernünfig. Du redest von der Quantität und immer nur von der Quantität und siehst nicht, dass es sehr wohl Sinn macht, wenn man die fauligen Äste und Zweige aus einem ansonsten hervorragenden Apfelbaum herausschneidet." Der Sklave mit dem Wein kehrte in diesem Moment aus der Küche zurück, stellte sich allerdings der Situation entsprechend mit seinem Tablett erstmal still und stumm an der Tür auf. Er wollte sich hier nämlich bestimmt nicht in dieses Gespräch einmischen. "Es ist die Qualität die du dabei vergisst. Denn glaube mir, wenn eine Gens nach oben strebt, dann darf sie sich nicht nur mit irgendeinem Mittelmaß zufrieden geben, sondern muss Spitze sein. Und wenn sie also nach hoher Qualität strebt, dann gehören die" minderwertigen "unbedeutenderen, mittelmäßigeren Äste eines Stammbaums eben auf Distanz gehalten." So sah ich das.
    "Und noch etwas. Wir können hier gerne diskutieren über unsere offensichtlich unterschiedlichen Ansichten von Gens und Familie. Damit habe ich kein Problem." Ich nickte einmal ernst. "Aber merk dir, dass wir uns hier nicht in der Casa Sergia von Severa befinden. Wir befinden uns hier in der Casa Iulia, in der ich Hausherrin bin und du Gast bist. Deine unangemessenen Belehrungen solltest du dir da besser.. verkneifen.", gab ich ihm die Belehrung mit gleichem Wort zurück. "Denn damit, mein Lieber, habe ich ein Problem." Ich ließ mich nämlich bestimmt nicht in meinem eigenen Heim von irgendjemandem vorführen und belehren! "In diesem Sinne", deutete ich mit der linken Hand auf den Sklaven mit dem Wein, "möchtest du einen kleinen Schluck trinken?" Oder wollte er sich direkt hier verabschieden und gehen?

    Sim-Off:

    Wie gewünscht, beenden wir dieses alte Thema also mal. :)


    Die Patrizierin schien mir ein bisschen erstaunt zu sein über meine ziemlcih direkte Art der Revanche. Ich verbuchte es natürlich als Anerkennung und Respekt. Und letzteren ließ ich mir gerne zollen. So verging dann bei dem einen oder anderen weiteren Wortwechsel allmählich die Zeit. Dabei ließen wir natürlich die Quintilia-Thematik auch irgendwann hinter uns und unterhielten uns stattdessen zum Beispiel über meine Stieftochter, dieses Gör. Ich erzählte Lucia in diesem Zusammenhang natürlich, dass es mir kaum etwas ausmachen würde, dass mein Marcus schon diese Torquata als Adoptivtochter hatte. (Ich war auch vollauf überzeugt, dass mein Kind ein Sohn werden wurde!) Aber bei meiner Rede über ihre Pläne Vestalin zu werden, da konnte man bestimmt heraushören, dass ich eigentlich ganz froh war, dass ich diese Stieftochter bald (ja auch juristisch!) los wäre.
    Tja, und dann war es irgendwann an der Zeit, dass ich mich wieder auf den Heimweg begab. Ich bedauerte natürlich noch einmal außerordentlich (und genüsslich!) die aktuelle Lage meiner neuen (leider nur temporären, wie sich später herausstellen würde) Freundin, während sie mich nochmal daran erinnerte, dass sie auf dem Laufenden in der "Faustus"-Intrige gehalten werden wollte. Es lag auf der Hand, dass sie damit nur von ihrer Situation und den beiden Muskelprotzen im Hintergrund ablenken wollte. Ich versprach es ihr trotzdem. Letztlich verließ ich mit einem "Vale bene, meine Gute! Und immer schön den Kopf hoch, das wird schon!" lächelnd das Anwesen der Tiberier. Erst in der Sänfte nach Hause kam mir die Frage in den Sinn, ob sich Lucia überhaupt schon über ihre Revanche.. ihrem Bruder gegenüber nämlich.. Gedanken gemacht hatte. Aber dieses Sujet musste ich wohl auf die nächste Unterhaltung mit ihr verschieben....

    Lass mir nicht die Ehre angedeihen, mich mit Maccius Plautus zu vergleichen? Also Humor hatte dieser Plautus ja schon mal, das war sicher! Ich kam um ein amüsuertes Kichern nicht herum. Denn ganz ehrlich betrachtete ich es keinesfalls als Ehre, wenn ein Sergier mit patrizischen Wurzeln und einem Stammbaum, der bis zu Sergestus, einem Weggefährten des Aeneas, zurückging, mit irgendeinem ollen Komödienschreiber verglichen wurde. Ja, sein Name hatte die Jahre überdauert. (Wobei: Ob er wirklich Maccius geheißen hatte, schon darüber gab es ja verschiedene Meinungen.) Aber deshalb war er noch lange kein angemessener Vergleich für einen Sergier! ..einen wahren Sergier meinte ich damit natürlich. Denn auch wenn ich die Scherereien mit meinem Onkel Agrippa so langsam vergas, wusste ich noch immer sehr gut, dass dieser Zweig der Sergier.. nicht gerade der repräsentabelste war, um es zur Abwechslung mal nett auszudrücken. "Du hast natürlich vollkommen Recht! So ein kleiner Wicht, der irgendwo aus der Schuldknechtschaft kam, spielt natürlich niemals in einer Liga mit einem Sergier!", stimmte ich ihm dann noch immer amüsiert grinsend zu.
    Kurz darauf bereute ich meine Worte dann aber auch schon und meine Gesichtszüge verhärteten sich merklich. Dieser Plautus, den ich hier ins Haus gelassen hatte, entstammte also diesem unsäglichen Familienzweig meines Urgroßonkels Asina? Schande! Und dann war er auch noch ausgerechnet der Sohn dieses des sergischen Namens unwürdigen Catilina, der gleich mehrfach unehrenhaft aus dem römischen Heer entlassen worden war? Schande! "Das ist wirklich eine ganz andere Liga.", kommentierte ich den Vergleich dieses Sergius Plautus zögerlich, zürückhaltend und irgendwie.. enttäuscht. Einen Sohn DES Sergius Catilina, den hätte ich nebenbei gesagt übrigens mit offenen Armen und sehr freundschaftlich hier empfangen. Denn dieser Catilina war ja damals ein Senator gewesen und hatte sogar prätorischen Rang gehabt, bevor er uns alle unseren patrizischen Stand gekostet hatte - was am Rande erwähnt natürlich zu großen Teilen auch der Verdienst dieses falschen Tullius mit der scharfen Zunge gewesen war! DER hatte die ganze Geschichte damals ja rhetorisch so aufgebauscht und verrissen, dass es überhaupt erst soweit gekommen war!


    Aber hier saß kein Sohn des berühmten Catilina. Hier saß nur der Sohn eines Mannes, der.. auf ganzer Linie enttäuscht und versagt hatte. "Ja, natürlich. Plautus der Prätorier. Damals waren wir alle noch Patrizier. Damals noch konnte man alle Zweige unserer Gens als ehrenhaft bezeichnen." Dass die Bedeutung der Sergier schon damals trotzdem nicht mehr ganz so groß gewesen war, war ja eine andere Sache als die Ehrhaftigkeit. Über den feixenden Kommentar am Ende konnte ich dann auch kaum noch lachen. Es blieb bei einem müden Lächeln. "Du bist hier, weil du mit mir über deine Karrierepläne sprechen wolltest.", erklärte ich dann nüchtern und noch immer enttäuscht. Die Lust am Smalltalk jedenfalls war mir nach dieser Offenbarung doch erstmal erheblich vergangen.

    Ich hatte erst auf ein "Bitte" bei der Übergabe der Mitgliedschaftsurkunde verzichtet. Jetzt verzichtete ich auf ein "Gerne" oder so. Stattdessen quittierte ich den Dank dieses Gurox nur mit einem leichten Kopfnicken. Wir waren hier ja nicht in irgendeiner höheren Gesellschaft, wo ich auf solche scheinheilige Etikette achten müsste. "Wie gesagt, er soll sich nicht nur aus Rom, sondern ganz besonders auch vom Esquilin fernhalten." Das sollte die Suche doch schon erheblich einschränken. "Ich glaube, dort hat er sich zur Zeit in irgendeinem der größeren Anwesen eingenistet.", sagte ich weniger als ich wusste. "Ich vermute, er gibt sich als irgendein.. Dichter oder.. irgendein anderer Quacksalber aus und versucht dann, mal mehr und mal weniger erfolgreich, die Hausherren auf anderem Gebiet um den Finger zu wickeln.", spekulierte ich vorsichtig mit angeekelter Miene. Denn meinen Marcus, meinen verheirateten Marcus, dem hatte er in meinem Haus (ich war in der Casa ja jetzt die Hausherrin) einen Antrag gemacht! Widerlich!
    Es folgte ein Schulterzucken. "Mach diesen Kerl am besten heute noch ausfindig und.. entferne ihn aus der Gegend.. und natürlich der Stadt. Solche Subjekte haben hier nichts verloren.", ließ ich keinen Zweifel daran, wie abstoßend ich nicht nur desen Caelius fand. Ich schaute Gurox in die Augen. Hatte er noch weitere Fragen? Noch war ich in der Stimmung sie zu beantworten.


    Sim-Off:

    Wenn du willst, kannst du erstmal sim-on suchen. Ansonsten hat Dives mir zugesagt, dass er an der Porta Iuliana mit seinem NPC zu dir stoßen würde.
    Und ganz vergessen: Die Nimbatus-Signatur darfst du als Nimbatus jetzt natürlich gerne benutzen, wenn du willst. Bei Fragen dazu: PN an mich.


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    REX NEBULAE - DIE NIMBATI

    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…e/IR/Home/Avas/SWonga.jpg] | Wonga


    Sim-Off:

    Sorry. :(


    Tatsächlich setzte Wonga einen kurzen Moment lang aus und betrachtete mit verstörter Miene nur stumm den unbekannten Mann. Was versuchte der dem Türwächter hier zwischen den Zeilen mitzuteilen? (Denn dumm war der Nubier ja nicht, nur manchmal.. wortwörtlich.. etwas schwer von Begriff.) Versuchte sich der Kerl - Variante A - etwa gerade auf Wongas Kosten zu amüsieren und machte sich darüber lustig, dass Wonga nicht das Glück hatte, Latein zur Muttersprache zu haben? Äffte er Wonga nach, wie man ein kleines Baby nachäffte, weil er glaubte, dass der dumme, dumme Nubier, der nicht mal anständig Latein sprechen konnte, eh nicht verstand, was er sagte? Der kahlköpfige Ianitor hoffte für den Burschen sehr, dass das nicht dessen Intention war! Denn noch stand der Typ hier vor der Tür und Wonga in der Tür! Und weil er hier indirekt auch für die Sicherheit mit verantwortlich war, würde der Nubier bestimmt niemanden durch die Tür lassen, der sich ihm gegenüber völlig respektlos zeigte! Es bestand ja die Gefahr, er könnte auch gegenüber den Herrschaften respektlos auftreten.
    Aber die Variante B von den zwei beiden Varianten, die dem Türwächter gerade hierzu in den Sinn kamen, sah auch nicht viel besser aus: Sollte dieser Unbekannte vielleicht wirklich auch selbst nur gebrochen Latein sprechen? Hatte womöglich auch er (wie unzählige Schüler sicher auch noch zweitausend Jahre nach ihm in langen, schier endlosen Unterrichtsstunden) Latein erst nach seiner Kindheit als Fremdsprache lernen müssen, war gequält worden mit den verschiedenen Deklinations- und Konjugationsklassen, den 5 Fällen des Lateinischen, Verbstammformen und nicht zuletzt natürlich den unzähligen jeweils mit einem Dutzend verschiedener Bedeutungen versehenen Vokabeln, die man im Alltag in Rom eben nun mal brauchte?? Sollte das etwa möglich sein...?


    Wonga räusperte sich kurz, um aus seinen Gedanken wieder ins Leben zurück zu finden. Hätte er sich etwas mehr mit der Geschichte der Gens Sergia ausgekannt (und zum Beispiel gewusst, dass die Sergier sich auf Sergestus, einen Gefährten des Aeneas, so alt war diese Gens, beriefen), er hätte seine zweite Variante schnurstracks ausgeschlossen und den Fremden demnach mit einem verbalen Tritt in den Hintern auf der Stelle abdampfen lassen! Aber der intriganten, zickigen, zuweilen launenhaften Hausherrin, die in seinen Augen scheinbar selten nur mal nicht auf irgendeinen Ärger aus war, der war es zu danken, dass sich der Nubier weniger kaum für die Geschichte dieser Frau und ihrer Vorfahren interessieren konnte.
    "Sergius Plautus für Sergia Fausta", sprach Wonga stattdessen also zögerlich. "Natürlich. Geankündigt geworden du bist." Er nickte, öffnete die Tür noch ein Stück weiter und machte eine einladende Geste hinein. "In neuer.. neuES Officium dich sie Erwartung." Und so wurde der Gast also durch Vestibulum und Atrium der Casa direkt in den Raum links neben der Treppe, die hinauf in die Schlafgemächer führte, geleitet.... >>>




    IANITOR - CASA IULIA

    Mein neues Büro! Oder sollte ich die Betonung lieber auf mein neues Büro legen? Mein neues Officium! In der Casa Iulia! Als Sergia! Als Ritterin. Als Postpräfektin von Italia.. noch. Denn natürlich hatte ich Pläne, nachdem ich jetzt schon eine ganze, lange Weile, wie ich fand, Postpräfektin gewesen war. Da war es nur logisch und folgerichtig, wenn ich nach meiner Erhebung in den Ritterstand, die ja nun auch schon wieder ein bisschen zurück lag, langsam mal wieder nach höherem strebte. Was hörte sich schließlich noch besser an als Praefecta? Procuratrix! Und jetzt, nachdem meine Figur auch fast wieder Vorschwangerschaftsniveau hatte (wäre ich zehn Jahre älter, mann würde mich wahrscheinlich - in entsprechender Szene - ganz cool als "MILF" bezeichnen).. dazu jetzt, wo auch mein Marcus mit seiner Quaestur den nächsten Schritt auf der Karriereleiter ging, da könnte mir ein beruflicher Aufstieg kaum besser in den Kram passen....
    Gerade bei diesem Gedanken platzte ein Haussklave in mein neues Heimbüro für die leichtere Arbeit von zu Hause. Er kündigte mir in kurzen Worten den eingetroffenen Besuch an. Galeo Sergius Plautus, angeblich irgendein Verwandter - da wollte ich meiner Cousine Severa einfach mal vertrauen, wenn sie das sagte. "Sergius Plautus, ich darf doch sicherlich Plautus sagen? Sei mir willkommen und setz dich!" Ich begab mich zu einer kleinen Sitzgruppe, wo man ein bisschen weniger förmlich, als durch einen großen Schreibtisch voneinander getrennt, miteinander reden konnte. Mit einer leichten Handbewegung unterstrich ich meine Begrüßung und lud ihn ein, sich zu setzen. "Und du", eh sich dieser Sklave, dessen Namen ich mal wieder nicht wusste, weil ich mir ganz grundsätzlich den Kopf nicht mit irgendwelchen Sklavennamen verstopfte, sich wieder verkrümelte, "du bring uns doch ein Kännchen Wein." Und eh mich dieser Nichtsnutz blamierte: "Natürlich verdünnt. Vielleicht den Umbrier, der vergangene Woche hier eingetroffen ist.", schlug ich vor. Der Sklave nickte kurz und verschwand. "Wusstest du, dass der Dichter Plautus aus Umbrien kam? Nicht dass ich einen meiner Verwandten nur aufgrund des Namens mit irgendsoeinem Dichter vergleichen würde..", sprach ich und tat es offensichtlich ganz frech trotzdem. "Aber wo wir gerade davon sprechen, welchem Zweig der Sergier entstammst du eigentlich?" Das wollte ich nämlich eigentlich hier wissen. "Meine Cousine Severa schrieb mir nämlich nur von irgendeinem Verwandten namens Plautus. Und ich muss ehrlich gestehen, dass ich diesen Namen bisher eigentlich weniger mit unserem Stammbaum in Verbindung gebracht habe." So offen war ich an dieser Stelle einfach mal und lehnte mich dann, gespannt auf die Antwort, erstmal schmal lächelnd etwas zurück.

    Wir folgten der Einladung und setzten uns also. "Ich danke dir.", sah ich mich dann gezwungen zu sagen, während mein Lächeln eine winzige Spur härter geworden war bei den weichgespülten Worten meines decimischen Patrons. Denn was in aller Welt sollte mein kleiner Marc später einmal mit einer glücklichen Zukunft anfangen?! Ich kannte Sklaven (natürlich nur aus Erzählungen), die glücklich mit ihrem Dasein waren! Nein, da brauchte mein kleiner Junge bestimmt nicht irgendein Glück von irgendeiner Göttin (wo sich die Allmächtigen doch eh nie in das Theater des irdischen Lebens einmischten!).. sondern was er brauchte und wofür ich mich einsetzen würde, das war eine erfolgreiche Zukunft! Er sollte einmal Karriere machen! Er sollte eine gute Partie finden und durch Heirat und Kinder an sich binden! Er sollte sich dadurch wie durch die Wahl eines geeigneten Patrons und geeigneter "Freunde" ein Netz von verlässlichen Verbündeten schaffen, auf dass er sich niemals so wie ich machtlos in einem Rom widerfand, das entgegen jeder sachlichen Lage und objektiven Logik Tatsachen und Fakten wider besseren Wissens (das unterstellte ich hier einfach mal) ignorierte! DAS wünschte ich meinen kleinen Marc!
    Aber ich ließ mir äußerlich nichts anmerken. "Ich bin mir sicher, er wird einmal ein Großer werden, mein Junge. Und er wird bestimmt auch glücklich sein durch den Erfolg, den er später hoffentlich hat.", kommentierte ich nur vermeintlich zustimmend und nickte mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Da ich weiter so ohne Nachfragen jetzt nichts zu meinem Sohn zu sagen wusste und natürlich nicht wissen konnte, welchen der beiden anderen brieflich angekündigten Punkte mein Patron, der Hausherr und Gastgeber, zuerst besprechen wollte, schwieg ich anschließend einen kurzen Augenblick. Es wäre unhöflich gewesen, wenn ich selbst entschiede in welche Richtung das Gespräch nun zu fließen hätte. (Und weil ich heute hier auch etwas von meinem Patron wollte, war ich nun mal zur Wahrung der Etikette angehalten.) "Du und deine Frau, ihr habt euch inzwischen wieder an das neuerliche Eheleben gewöhnt?", wiederholte ich in anderer Formulierung dann einfach nochmal die noch offene Frage meiner Begrüßung. "Ich danke dir natürlich noch einmal für deine Einladung zu diesem freudigen Anlass eurer Eheschließung. Es war eine wirklich gelungene Feier." Ohne größere Skandale - für das Potenzial eines Consulars und einer Aelia eigentlich fast schon langweilig, so gelungen und.. "perfekt".

    Sim-Off:

    Es tut mir selber Leid, dass ich erneut so lange gebraucht habe hier! :(


    Gurox. Ich musste den nicht vorhandenen Reflex "Gesundheit!" zu wünschen unterdrücken bei diesem komischen Namen. Gurox. Sehr römisch hörte sich der Name ja nicht gerade an. War das ein bisschen ins Gallische gehend oder verwechselte ich das mit dem Suffix "-ix"? - Ich beschloss, erstmal nicht weiter zu fragen. Stattdessen gab ich mich vorerst damit zufrieden, dass ich jetzt wusste, wie der Typ hieß.. auch wenn ich mir vielleicht die eine oder andere zusätzliche Hintergrundinformation aus der Antwort auf meine Frage erhofft hatte.


    Keine Mitgliedschaft in anderen Vereinigungen. Ich nickte zufrieden. Irgendeinen Stress mit anderen Gruppierungen konnte ich im Moment jetzt auch kaum gebrauchen. Die Nimbati mussten erstmal wieder an Kraft gewinnen hier in Rom, bevor man an irgendwelche Revierkämpfe mit anderen Banden denken konnte.
    Nächster Punkt. "Du wurdest angesprochen, weil offensichtlich jemand Talent in dir gesehen hat.", gab ich mich unbeeindruckt von der doch sehr offenen Antwort des Gurox und lächelte kurz emotionslos. Anschließend zeichneten sich zwei kleine Fältchen auf meiner Stirn ab. Denn wohl jede Frau wusste, DASS sie sich Sorgen machen musste, wenn ein Mann schon so anfing und sagte "aber mach dir keine Sorgen" und "ich behaupte einfach mal". Nach kurzem Überlegen und Abwägen nickte ich. "Machen wir es kurz. Du bist jung, du bist klein, du bist nicht sonderlich kräftig gebaut und du sagst offensichtlich, was du denkst, ganz egal, wer dein Gegenüber auch ist. ..Allerdings.. will ich dir dennoch die Chance geben, dich zu beweisen. Mein Bruder soll mir nicht nachsagen können, ich würde jeden Vorschlag seiner Jünger des Nebels von vornherein abweisen." Ich rollte einmal theatralisch mit den Augen. Nur den Namen eingetragen und ein fixes Signum auf die Wachstafel, dann war aus einer bereit liegenden Vorschrift auch schon eine Urkunde geworden:


    IM NAMEN DER GERECHTIGKEIT UND DER GEMEINSCHAFT DER IN NEBEL GEHÜLLTEN


    ERNENNE ICH
    GUROX


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLXV A.U.C.
    (20.1.2015/112 n.Chr.)


    ZUM
    FILIUS NEBULAE DER NIMBATI.


    Fausta Ultrix
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    IN PROCURA DES REX NEBULAE DER NIMBATI


    Kaum hatte ich das Schriftstück ganz unfeierlich übergeben (eine weitere Ausfertigung davon würde später noch in den Vereinsakten landen, damit niemand sagen könnte, dass in diesem Totengräberverein irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuging!), da fuhr ich auch schon fort im Text: "Deine Chance dich zu beweisen.... Es gibt da einen Mann, sein Name lautet Caius Caelius Caldus, der ein paar Dinge lernen soll und dazu eine Lektion erteilt bekommen muss. Schüchtere ihn ein und verängstige ihn. Er ist ein weibischer Galbinus, der nur auf seinesgleichen steht. Die Aufgabe sollte also nicht besonders schwer zu erfüllen sein." Da war ich mir ziemlich sicher, auch wenn ich dieses Schwein nicht weiter kannte. "Zeigt er sich wider Erwarten dennoch nicht kooperativ, wirst du um ein paar Schläge auf den Hinterkopf nicht herumkommen. Die sollen ja bekanntlich das Denkvermögen erhöhen. Helfen auch die nicht, wird dieser kastrierte Ochse" ob er will oder nicht "ein paar Tage, Wochen, zur Not auch Monate unsere Gastfreundschaft genießen. Zu diesem Zweck würde dir einer der Jünger des Nebels die Adresse einer alten, verlassenen Mühle eine Tagesreise von hier ostsüdöstlich in der Nähe von Tibur zukommen lassen." Ein genüssliches Lächeln machte sich in meinem Gesicht breit. "Denn nicht noch einmal soll er es wagen Rom und insbesondere den Esquilin zu betreten! NIE wieder." Ich blickte aus meinen Gedanken zurück zu Gurox. "Meinst du, du bist dieser Aufgabe gewachsen?", fragte ich mehr rhetorisch. Denn was ich brauchte, das war aktuell eben jemand, der den Kopf dieses Caeliers mal etwas zurecht rückte!
    Kurz durchgeatmet. "Wenn du ansonsten einen Schlafplatz brauchst, steht dir dieses Haus, du hast die beiden Zimmer unten vielleicht schon gesehen, dafür gern zur Verfügung. Wenn du dazu, zu deinem Auftrag oder zu sonst irgendeiner Sache noch eine Frage hast, dann frag." Jetzt mich oder später den "Nebeltiger" Kolchas oder einen der anderen Jünger des Nebels....


    Sim-Off:

    Und jetzt als Filius darfst du dir natürlich auch gerne noch einen oder mehr andere Filius-NPCs erdichten, falls - nur für den Fall - dir der Sinn danach steht.


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    REX NEBULAE - DIE NIMBATI

    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…e/IR/Home/Avas/SWonga.jpg] | Wonga


    Nach Severas Brief war der nubische Türhüter natürlich informiert über den zu erwartenden Besuch. Als er allerdings dem Klopfen an der Pforte nachgab und die Haustür öffnete, erkannte er in dem unauffällig aufgemachten Mann mit der hageren Figur keineswegs einen potentiellen Verwandten der schlanken und modebewussten Hausherrin der Casa Iulia. "Guten Tag!", grüßte er also erstmal freundlich distanziert. "Vor Casa Iulia der Iulii Caepiones du gestehen. Der Ianitor des Hauses ich bin." Als wäre das nicht offensichtlich. "Wer du sein und was für dich tun ich gekönnen?", erkundigte sich Wonga letztlich in seinem schlechten Latein eines Nicht-Muttersprachlers bei dem Unbekannten....




    IANITOR - CASA IULIA

    Das war eine Antwort ganz nach meinem Geschmack! Es war zwar etwas übertrieben, dass ich schöner sei als jede Perle. Aber wer war ich, dass ich mich an solchen Kleinigkeiten hochzog?? - Mit stolzem und selbstzufriedenem Lächeln wandte ich meinen Blick von Commodus deshalb weiter zu meinem Mann. Denn nachdem die Helvetierin offenbar ganz blass und sprachlos war vor Neid (auf mich, meine strahlende Schönheit, meinen süßen Gatten, meine teuren Geschenke, ..mein ganzes Leben!) und mein Vetter natürlich obligatorisch sein Kompliment gemacht hatte (denn sein eigenes Geschenk musste er ja toll finden an mir), pokerte ich nun ein bisschen auch auf ein paar anerkennende Worte von meinem Marcus.. gerade wo Commodus so unglaublich geschickt ihn fast schon nötigte irgendetwas zu meinen neuen Perlen zu sagen! Also?


    Als die beiden Männer auf irgendwelche Sklaven zurückkamen, stellte ich meine Ohren einmal mehr geflissentlich auf Durchzug. Ich packte lieber meinen neuen Schmuck sorgsam und mit der nötigen Wertschätzung, mit der man Perlen behandeln musste, zusammen, als dass ich groß über irgendwelche Unfreien schwadronierte. Denn wozu musste ich zum Beispiel wissen, wie diese beiden Neuen im Haushalt hießen? Das war mir doch egal! Was brauchte ein Sklave überhaupt einen Namen? Ein Sklave brauchte Arbeit, ja! Und wer all seine Unfreien dennoch froh und munter benamste, der.. der war in meinen Augen einfach nur zu arm, um sich noch mehr und immer mehr Sklaven zu kaufen! Ja, wer jedem Sklaven einen Namen verpasste, der hatte insgesamt schlicht zu wenig Sklaven. So einfach war das.


    Dann sollte mich ein letztes Geschenk erreichen: Ein Diener meines Lieblingsvetters nährte sich mit einer kleinen bunten Statuette in den Händen. Die Bemalung hatte, das konnte ich schon auf den ersten Blick erkennen, etwas sehr Ägyptisches, Pharaonisches an sich. Ich rechnete unweigerlich damit, dass er mir nun etwas direkt aus meiner Geburtsstadt Alexandria schenken wollte - vielleicht ein kleines Stück aus der großen Bibliothek? Oder vielleicht ein Stück vom beeindruckenden Leuchtturm? Andererseits: Ohne selbst nach Ägypten zu fahren kam man an solche Dinge eigentlich nicht ran, war ich mir ziemlich sicher. Vielleicht war es also doch eher eine Grabbeigabe aus dem Sarkophag irgendeiner alten Königin? Kostbares Grabräubergut, ja, da sollte man nämlich auch von Rom aus sicherlich irgendwie seine Finger ran bekommen!
    Die Auflösung meines Vetters überraschte mich dann aber: "Wie? Mein Gesicht?", blickte ich ihn etwas irritiert an. War das ein Scherz? Sollte ich jetzt einfach amüsiert kurz kichern? Ich war mir nicht ganz sicher. Sicher war ich mir nur: Mein hübsches römisches Gesicht mit seiner römischen Geschichte und seinen patrizischen Wurzeln, die bis zu Sergestus, einem Weggefährten des Aeneas, zurückreichten.. dieses Gesicht gehörte nicht (und passte auch nicht) zur Aufmachung irgendeiner peregrinen Königin. Die Pharaonen und ihre unrömische Geschwisterehe! Und besonders die letzte Königin Cleopatra: Sie musste eine beeindruckende Hexe gewesen sein, dass sie zwei der mächtigsten Männer ihrer Zeit einfach so verzaubern konnte. Dafür hatte sie meinen tiefen Respekt. Ehrlich. Trotzdem blieb sie wie alle anderen Pharaonen auch eine unrömische Peregrina, die gerade an der Seite eines römischen Herrschers auf Dauer nichts, gar nichts verloren hatte!


    Ja, in diesem Punkt kannte ich kein Pardon. Ich fand sowas einfach nur unglaublich vermessen und provokativ - gegenüber allen ECHTEN Römerinnen und Römern! Aber ich hielt meine Meinung hierzu dennoch zurück. Ich hatte nämlich schon als kleines Mädchen durch den mahnenden Zeigefinger meines Vaters gelernt, meinen Unmut über manchen in die Familie meiner annaeischen Verwandschaft adoptierten "König von Tylus" schön für mich zu behalten - um der lieben Familienbeziehungen Willen. "Bitte, Commodus, entschuldige meine überraschte Reaktion. Du weißt, du bist mir mein liebster Vetter deiner Gens!" Ich lächelte schief. "Aber findest du nicht auch, dass es nur der Augusta zustehen sollte, sich als gottgleiche Pharaonin stilisieren zu lassen?", merkte ich vorsichtig an und verkniff mir an dieser Stelle erstmal noch einen Kommentar zu irgendwelchen fremdländischen, peregrinen Hochwürden.

    Sim-Off:

    Excusa.


    Hm. Mein Gegenüber hatte nur einen eher als durchschnittlichen zu beschreibenden Körperbau, war mehr klein als groß gewachsen und.. war er das, was ich mir erhoffte und gebrauchen konnte?? Meine Augenbrauen zogen sich einen kurzen Moment überlegend zusammen. "Ich denke, das hängt von deinen Fähigkeiten ab.", antwortete ich ihm dann erstmal ganz lapidar. "Aber bevor wir dazu kommen: Ich bin Fausta Ultrix, Stellvertreterin und rechte Hand meines" imaginären "Bruders Faustus Ultor. Aber ich denke, soviel weißt du bereits." Gegenfrage: "Wie lautet dein Name?"


    Nachdem diese Formalitäten geklärt waren, konnte es weitergehen: "Und du bist nun also hier, um ein Teil der Nimbati zu werden.", stellte ich ohne zu fragen fest. Ich schwieg einen Augenblick und fixierte den Schwarzhaarigen mit überheblich gehobener Nase. "Warst du bereits einmal Mitglied anderer dunkler Vereinigungen? Bist du womöglich aktuell immernoch irgendwo anders Mitglied?" Das musste ich wissen, denn das müsste sich dann definitiv ändern. "Weshalb meinst du, sollte mein Bruder.." Langsam senkte ich meinen Kopf, während ich innehielt und meinen Blick weiter fixiert auf ihn gerichtet ließ. "..weshalb sollte ich dafür sorgen, dass du ein Teil der Nimbati wirst?" Ich zog meine Lippen schmal und überlegte, ob der Kerl wohl dazu in der Lage wäre, jemandem eine kleine Abreibung zu verpassen.. oder geschickt genug, um jemanden zu entführen.... oder am besten gleich beides, damit auf die eine oder andere Weise dieser ekelhafte Caelier, der meinem Mann einfach einen Antrag gemacht hatte, einprägsam lernte, dass er sich in Zukunft und für alle Zeit von Marcus, von der Casa Iulia und am besten gleich aus ganz Rom fernzuhalten hatte!



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    REX NEBULAE - DIE NIMBATI

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    So betrat ich also nach kurzem Anklopfen das Officium meines Patrons. Mir folgte die Sklavin, welcher ich meinen Sohn für die Zeit unseres Besuchs hier anvertraut hatte sowie zum Schluss natürlich auch Memmius Saufeius Tremulus, der Mosaikenleger Tibera Lucias Vertrauens. "Sei gegrüßt, mein Patron Decimus!", ergriff ich dann auch ohne Umschweife das Wort und lächelte dem Consular entgegen. Ob der wohl bemerkte, dass ich für eine gewordene Mutter schon wieder eine ziemlich gute Figur hatte? (Mein Geheimnis: Was von meinen Bauch noch nicht wieder wegtrainiert war, das ließ ich mir mit einem Bauchverband erstmal einfach wegverbinden!) "Es freut mich, dich zu sehen! Ich hoffe, dir und deiner Familia geht es gut?", erkundigte ich mich höflich, bevor die Sklavin mit meinem Sohn auf dem Arm zu mir aufgeschlossen hatte und sich an meine rechte Seite stellte. "Ja, und hier ist er." Ich konnte ein breites, stolzes Grinsen an dieser Stelle einfach nicht unterdrücken. "Das ist mein Sohn Marcus Iulius Dives Minor.", der wiederum gerade seiner aktuellen Lieblingsbeschäftigung nachging: schlafen.
    Anschließend gesellte sich der Saufeier an meine linke Seite. "Und ich darf dir vorstellen, das ist Saufeius Tremulus, ein begnadeter Mosaikenleger, dessen Werke sogar bei den Patriziern sehr geschätzt werden." Immerhin hatte er mal für die Tiberier gearbeitet, nicht wahr? "Salve, Consular Decimus.", nutzte der Saufeius die Gelegenheit für eine kurze Begrüßung und senkte ehrerbietend seinen Kopf vor dem amtierenden Stellvertreter des Kaisers....

    Zitat

    Original von Sergia Fausta
    Noch eh ich mich versah, hatte Marcus neben der Schwester meines Vetters Platz genommen. Eigentlich noch immer Commodus zugewandt beobachtete ich jedoch aus den Augenwinkeln, wie die beiden nun selbst zu tuscheln begannen: Tuschel, tuschel hier; tuschel, tuschel dort. Und am Ende grinste Marcus diese Frau auch noch so dämlich an! Ja, mir war zwar irgendwo klar, dass ich bei ihm wirklich keine Angst vor einer Affäre mit der haben musste. Aber mir gefiel diese Situation trotzdem alles andere als gut! "Sag, Helvetia", mischte ich mich also mit leicht eifersüchtigem Lächeln betont freundlich in das Gespräch der beiden ein und wandte mich vorübergehend von Commodus ab. "diese schicken Ohrringe und diese hübsche Perlenkette.. sind nicht etwa auch Präsente?" Ich setzte mich an die Seite meines Mannes und schmiegte mich etwas in seinen Arm, um der Helvetierin klar zu zeigen, wie die Würfel hier verteilt waren. Dabei lächelte ich weiterhin etwas eigenwillig in ihre Richtung....


    Sim-Off:

    Weil ich mir den Schmuck auch in der WiSim schon lange genommen habe (Danke, Commodus!), bin ich jetzt auch hier mal (wieder) ganz frech....


    Keine Antwort war auch eine Antwort, oder? Also griff ich kurzerhand nach der schicken Perlenkette, den passenden Perlenohrringen sowie den Haarnadeln, deren Ende ebenfalls je mit einer in edler Perfektion strahlenden Perle geschmückt war. Damit würde ich bei nächster Gelegenheit garantiert die neidischen Blicke (Neid als höchste Form der Anerkennung!) zahlreicher anderer Damen auf mich ziehen können! Meine Freundin Paula würde beim Anblick so vieler dieser kleinen teuren Luxuskugeln wahrscheinlich erstmal in Ohnmacht fallen, während Tusca vermutlich einen euphorischen Freudenschrei ausstieße, den noch meine Freundin Sabina in Alexandria laut und deutlich hören könnte! Nur eine Sache trübte meine Stimmung für einen kurzen Moment: Ich müsste mir bei nächster Gelegenheit wahrscheinlich ein neues Schmuckkästchen zulegen; eins das größer war; eins, das man vor allem abschließen könnte, damit sich nicht meine Leibsklavin Callisto in einem unbeobachteten Augenblick einfach meinen kostbaren Schmuck probeweise anlegte! (Ja, ich hatte sie vor einigen Jahren nämlich schon einmal dabei erwischt, wie sie angeblich nur etwas "vom Staub befreien" wollte!)
    Aber genug mit diesen sorgenvollen Gedanken! Ich hielt mir einen der Ohrringe ans rechte Ohr und drehte es der Helvetia zu. "Na, wie findest das? Meinst du, ich könnte die tragen? Meinst du, die passen zu mir?", wollte ich mit einem selbstbewusst gewinnenden Lächen auf den Lippen wissen. Denn im Prinzip war mir die Meinung der Schwester meines Vetters hierzu herzlich egal. Ich würde diesen Schmuck ganz definitiv tragen, weil ich ganz definitiv fand, dass mir Perlen standen! Etwas beiläufig warf ich auch Commodus einen erwartungsvoll fragenden Blick zu. Was meinte er?