Sim-Off:Ich okkupiere einfach mal ganz frech diesen Thread, auch mein "unscheinbares Haus" natürlich ein anderes ist. ![Freude :]](https://imperium-romanum.info/images/smilies/smiley102.gif)
Wie das Schreiben mir aufgetragen hatte, fand ich mich bei Sonnenuntergang vor dem Tempel der Tellus ein. Jedoch kam ich nicht etwa direkt von der Casa Iulia oder meiner Amtsstube im Stadtzentrum, sondern betrat für mich etwas ungewöhnlicher aus dem Tempel selbst kommend die Szenerie. Denn wer sich schon eine Stunde vor dem Termin in unmittelbarer Umgebung auf die Lauer legte, der konnte vielleicht ein paar Informationen sammeln und Dinge aufschnappen, die ihm später noch von Nutzen waren. Das war eine ganz einfache Rechnung..
..die allerdings schon wieder nicht aufgehen sollte! Denn die Sonne lag in immer dunkler werdendem orange über der Stadt und es passiert nicht mehr und nicht weniger, als dass eine leere Sänfte vorfuhr, um mich abzuholen. Ich gab meinen eigenen beiden Leibwächtern, die ich allen Anweisungen zum Trotz mitgenommen (und in einiger Entfernung zwischengeparkt) hatte, ein Zeichen mir zu folgen. Danach nahm ich all meinen Mut zusammen und stieg in die billige Sänfte. Wortlos setzte sich das Gefährt sofort in Bewegung.. und verschleppte mich immer tiefer hinein in die engen Straßen und Gassen der Subura....
Am Ende meiner Reise fand ich mich vor irgendeinem sehr unscheinbaren Haus (man könnte es auch völlig heruntergekommen nennen) wieder, irgendwo zwischem dem Tempel der Tellus und den Titusthermen. Im Innern der Hauses wurde ich bereits erwartet..
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Der "Nebeltiger" Kolchas saß im Halbdunkel an einem einfachen Holztisch. Ein kleines Öllämpchen sorgte für einen Hauch von Licht, das sich in der Klinge eines in der Tischplatte steckenden Dolches spiegelte. "Setz dich.", lud der Kerl mich ohne jede Begrüßung ein. "Was willst du von mir?!" Ich dachte ja gar nicht daran, mich hier zu setzen! "Aber, aber. Warum denn so feindselig, meine Liebe? Setz dich bitte und dann hör mich an. Ich verspreche dir, dass du es nicht bereuen wirst." Ich zögerte, während mir aufging, dass ich nicht hier war, weil ich hier sein musste, weil man etwas von mir forderte. Nein, ich war hier um zu verhandeln, weil man etwas von mir wollte. Ich entschied, mich nun also doch zu setzen. (Der hölzerne Stuhl war nicht sehr bequem und knarzte.) "Ich höre."
Kolchas lächelte fein und beugte sich leicht nach vorn. "Du kennst mich als Kolchas. Unter diesem Namen habe ich dir vor nicht allzu langer Zeit bereits zum wiederholten Mal dabei geholfen, ein.. Problem, ein totes Problem unauffällig für dich zu beseitigen. Jetzt hat mein "König" ein Problem, was heißt, dass ich ein Problem habe. Und ich hoffe sehr, dass du bereit bist, mir nun meine Gefallen zu erwiedern." Eine Hand wusch ja schließlich die andere, wie man so schön sagte. "Es geht um Folgendes." Noch einmal holte er tief Luft, dann sprach er: "Ich bin ein Mitglied der Nimbati, der in Nebel Gehüllten. Genauer gesagt bin ich als Magister Nebulae sogar der Verantwortliche unserer.. Geschäfte hier in Rom und Umgebung. Man nennt mich intern auch den Nebeltiger." Ich konnte mir ein kurzes Grinsen an dieser Stelle nicht verkneifen, sagte aber noch nichts dazu. "Das Haupt unserer Vereinigung, bei der es sich ganz offiziell nur um eine Gruppe von Totengräbern.. sowie natürlich auch reinen Unterstützern unserer Arbeit" Ein Glück! Denn als "Totengräberin" wollte ich bestimmt nicht enden! "handelt, ist in diesen Tagen ein gewisser Cleonymus aus Alexandria. Und er wiederum hat gerade ein Problem."
Ich atmete einmal gut hörbar aus. Dieser "Tiger" "tigerte" nämlich wie die Katze ganz schön um den heißen Puls mit seinen ganzen "Problemen"! "Cleonymus kam aus Alexandria nach Rom und Italien, um alte Gegner seiner Wahl zum Rex dieser Vereinigung zur Strecke zu bringen. [Link] Diese Jagd alter Konkurrenten gestaltet sich allerdings in seiner Position, die sich mit aller Bescheidenheit in der Unterwelt einer nicht zu unterschätzenden Bekanntheit erfreut, gelinde gesagt als nicht ganz einfach." Kurzum: Wo der "König" als "König" auftauchte, waren seine Rivalen meist schon am Vortag weg. "Es ist daher von Nöten, dass sich Cleonymus aus Alexandria vorübergehend von seinem Thron an der Spitze zurückzieht, um seine alten Rechnungen zu begleichen. Und es ist sein Wille, dass dabei jemand seinen Platz.. einnimmt", sprach er und ich konnte deutlich hören, dass er "warmhält" meinte. "der mit starker Hand die Geschicke der Nimbati weiterführt und.. nunja.. unbelastet ist in diesem internen Konflikt, den der "König" hier lösen will." Kurzes Schweigen. "Und da kommst du nun ins Spiel.. Fausta Ultrix.", spielte er lässig mit meinem Alias.
Ich musste erneut abschätzig grinsen. "Also verstehe ich dich richtig, mein lieber "Nebeltiger", dass dein "König" mir hier anbietet, an seiner Stelle "Königin" zu sein, weil er denkt, dass ich mich gut durchsetzen und behaupten kann.." Er unterbrach mich: "Ganz genau!" Ich räusperte mich. "Lass mich ausreden. Weil er denkt, dass ich mich nicht nur gut durchsetzen und behaupten kann, sondern auch, weil er denkt, dass er eine "Königin" später auch ganz einfach und problemlos wieder von seinem Thron schubsen kann?" Oder weshalb sonst wollte dieser Typ lieber eine Frau von außerhalb als Platzhalterin denn einen Mann, der sich intern bereits auskannte in diesem Verein?! Dieses Geschwätz von der Neutralität in diesem internen Konflikt kaufte ich ihm nämlich nicht ab! "Nun?", überging Kolchas meinen Kommentar einfach und sagte damit indirekt mehr, als er mit Worten hätten sagen können.
Die Chancen, die in dieser Gelegenheit hier vor mir lagen, waren natürlich enorm! Auf einen Schlag wäre der Name "Fausta Ultrix" um einiges gewichtiger in der römischen Unterwelt! Allerdings.. "Du sagst, Kolchas, "Nebeltiger", dass du mich so gut kennst." Er guckte mich vielsagend an. "Dann wirst du sicher auch wissen, dass ich, als Frau, nicht die Hälfte dessen wäre, was ich heute bin, wenn es meinen Bruder nicht gäbe." Natürlich hatte ich keinen Bruder. Aber woher in aller Welt sollte er das jetzt so genau und sicher wissen? "Genaugenommen tue ich sogar nicht viel mehr, als das dunkle Geschäft meines Bruders.. zu verwalten, könnte man sagen. Ja, hinter jedem Gift der "Fausta Ultrix" steht.. dreimal darfst du raten.. mein Bruder "Faustus Ultor". Jede Entscheidung in seinem Gewerbe, die ich treffe, hat er getroffen." Ich atmete einmal tief durch. "Wenn du also willst.. wenn dein "König" also will, dass ich seinen Platz für einige Zeit übernehme, dann tue ich das nur unter der Bedingung, dass in meinem Hintergrund mein Bruder Faustus.. Ultor zum Rex der Nimbati "gekrönt" wird." Das war meine Forderung.
Kolchas räusperte sich. "Es ist.. nun.. nicht vorgesehen, dass wir eine Doppelspitze haben.", warf Kolchas ein. "Unter diesen Umständen bin ich natürlich gerne bereit, meinem Bruder den Vortritt zu überlassen.. und meinerseits ausschließlich als sein Sprachrohr zu fungieren!" Damit war letztlich für diesen Tag alles gesagt, was gesagt werden musste. Ich wurde zurück nach draußen geleitet, wo es für mich in der schäbigen Sänfte zurück zum Tempel der Tellus ging. Von dort aus brachten mich dann meine Leibwächter behütet nach Hause.
Sim-Off:Dieser Plot ist mit dem Spieler hinter Cleonymus per Mail genau so abgesprochen. Die SL findet den entsprechenden Mailkontakt in ihrem PN-Posteingang. 
Es dauerte genau dreieinhalb lange Tage. Dann bekam ich über meine beiden Kontaktfrauen in der Taverna Apicia schriftlich Bescheid: Die beiden Geschwister "Faustus Ultor" und "Fausta Ultrix" (wie schade für meinen Bruder, dass es ihn nicht gab!) wurden beiden in den Rang eines Rex der Nimbati befördert, während Cleonymus einen Schritt zurück fortan nur noch als Magister Nebulae in den Kampf mit seinen alten Rivalen ziehen würde....
Der König (der Unterwelt) ist tot weg!
Lang lebe der König das Königspaar!