Beiträge von Sergia Fausta

    "Okay. Nächster Punkt. Ähm.. was ist der nächste Punkt?", erkundigte ich mich bei meiner Leibsklavin Callisto, während mir eine andere Bedienstete die Haare machte und wieder eine andere mir ein Kleid nach dem anderen aus meiner schier endlos tiefen Kleidertruhe zeigte. Langsam musste ich mich nämlich entscheiden, welche Sachen ich mit in die Casa Iulia nehmen würde und welche ich aussortierte (eben der ganz normale Umzugswahnsinn). "Halt das doch mal etwas mehr ins Licht! .. Ja, so! .. Nein.", schüttelte ich unzufrieden den Kopf. "Das Hochzeitsmenu.", antwortete mir Callisto. "Nein, eindeutig in den Müll damit! .. Das heißt, ich meine natürlich nicht in den Müll, sondern zu den.. Opfergaben.", korrigierte ich mich. "Das Essen?", hakte meine nichtsnutzige Sklavin ungläubig nach. "Natürlich nicht, du dumme Gans! Ich rede von dem Kleid da!" Wie lange hatte ich das jetzt schon? 2 Jahre? 3 Jahre? Nicht, dass es mir nicht mehr passen würde! Aber es war mir einfach zu alt. "Habe ich - und jetzt spreche ich von den Speisen und Getränken - denn alles? Oder aber fehlt mir noch irgendwas?", fragte ich mit einem leicht drohenden Unterton nach. "Also, für die Vorspeise bestehend aus halbierten Eiern, kleinen Brothäppchen belegt mit Käse und etwas grünem Salat, sowie einem appetitanregenden Wein haben wir alles.", begann Callisto fürs erste noch optimistisch. "Ja, das brauchst du mir gar nicht weiter zeigen, das behalte ich auf jeden Fall! In diesem Outfit hatte ich einen.. unvergesslichen Abend in diesem äußerlich etwas eingestaubten Edelschuppen. Ihr wisst schon, der Abend, an dem ich hier sogar von einer edlen Sänfte abgeholt wurde!", erklärte ich halb in Erinnerung schwelgend ohne aber natürlich direkt von meinem Marcus Nummer zwei zu sprechen.


    Unterdessen fuhr Callisto fort: "Für den ersten Hauptgang bestehend aus Fisch mit Garum und Brot, garniert mit Oliven, etwas Käse und natürlich hochwertigem Olivenöl, sowie jeder Menge weiterm Wein, fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten." Ich blickte sie böse an. "Nun, du solltest vielleicht bis zur Hochzeit vom Verkauf von Fisch und Garum aus Alba Fucens absehen, Herrin. Das würde schon beinahe komplett den Fehlbetrag decken. Mit dem Käseproduzenten stehe ich in Kontakt und werde ihn sicherlich davon überzeugen können, dass er uns noch etwa 20 Einheiten, das ist nicht viel, mehr liefern kann." Ich nickte etwas zerknirscht. Zwei Wochen lang keinen Fisch- und Garumverkauf würden meine Kunden hoffentlich verkraften. "Meinetwegen verziehte ich dann eben auf die zusätzlichen Verkaufseinnahmen. Wann wird der Käse geliefert?", wollte ich stattdessen wissen. "Zusammen mit allem anderen zwei Tage vor deiner Hochzeit. Und ich werde ganz bestimmt dafür sorgen, dass genügend Käse dabei sein wird!", versicherte Callisto, bevor sie fortfuhr mit der Aufzählung zum zweiten Hauptgang, bei dem es noch ein mittleres Räucherfleisch-Problem aus der Welt zu schaffen galt. (Natürlich beteuerte meine Leibsklavin dazu einmal mehr, dass sie das schon hinbekommen würde. - Ich hoffe es für sie.) Und natürlich gab es auch beim Dessert noch ein kleines Problem mit dem Dattel-Importeur, von dem ich aber schnell dadurch abgelenkt wurde, dass mit den Vorbereitungen für einen zufriedenstellenden Ausklang für die Gäste alles nach Plan lief: Damit die Hochzeitsgäste nämlich diesen Tag ebenfalls stets in guter Erinnerung behalten würden, hatte ich mir überlegt ein paar.. entspannende Genussmittelchen ordern zu lassen! Nicht zuletzt machte das unseren Hochzeitszug zur Casa Iulia sicherlich nochmal um einiges lustiger....


    Und dann gab es da ja noch so eine Überraschung, die ich allerdings nur für einen Teilnehmer der Veranstaltung in die Spur gebracht hatte: "Ja, ich habe auch dafür gesort, dass.." Es knallte und keinen Augenblick später spührte Callisto den Schmerz, den meine Hand in ihrem Gesicht verursacht hatte. "Was solltest du dir in Bezug auf Geheimnisse merken?", erinnerte ich sie. "Niemals aussprechen. Vor niemandem." Ich erwartete mehr. "Und noch?" Callisto kratzte sich kurz hinterm Ohr. "Außer wenn es die Geheimnisse anderer sind. Die soll ich dir immer direkt erzählen." Jetzt war ich zufrieden und nickte.
    Da kam eine weitere Bedienstete nach kurzem Klopfen in mein Zimmer. Sie brachte Post; genauer: Post vom Praefectus Urbi! Ich war so gespannt, dass ich den Brief selbst las: Verhindert. Ich seufzte. Irgendwie hatte ich ja schon fast damit gerechnet. Der zweite Teil dafür klang umso heller in meinen Ohren: Er wollte uns besuchen! Ich fand, das klang sehr stark danach, dass mein Marcus einen Platz als Tribun der Stadtkohorten bekommen könnte (was ich natürlich nur sehr unterstützen konnte, weil ich damit meinen direkten Einfluss auf Marcus behielt, während ich weiter hier in Rom lebte). "Sieht ja fast so aus, als hätte ich gleich noch eine zweite Überraschung für meinen Marcus, was?", sprach ich zu mir selbst und lächelte zufrieden in mich hinein, bevor ich sowohl einen Brief an Flaminius, als auch einen Brief an Marcus verfasste.

    Es war natürlich die pure Absicht von mir gewesen, dass ich den Stadtpräfekten nicht in die Casa Sergia, sondern in die Casa der Iulier eingeladen hatte: Hier gab es keinen Onkel Agrippa, der mir an die Kandarre fahren konnte! Und außerdem wohnte ich ja eh bald hier und nicht mehr in der Casa Sergia, sodass ich fand, dass so eine Einladung zu uns auch jetzt schon hierher und nicht zu mir nach Hause erfolgen sollte.




    SERGIA FAUSTA



    Ad Marcum Iulium Divitem
    Casa Iulia
    Rom - Italia



    Fausta Marco sponso in spe s.d.p.


    Ich habe eine Überraschung für dich, mein Liebster! Bald steht ja unsere Hochzeit an und um dich daran zu erinnern, welch gute Entscheidung das auch für dich ist, wird uns der Stadtpräfekt Flaminius persönlich besuchen! Er ist der Schwager meines Onkels Kaeso Modestus von den Annaeern, musst du wissen.


    Jedenfalls habe ich ihn für den ANTE DIEM XIV KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (16.2.2014/111 n.Chr.) und den ANTE DIEM XII KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (18.2.2014/111 n.Chr.) in die Casa Iulia zu einer gemütlichen kleinen abendlichen Cena mit uns eingeladen. Ich denke, selbst wenn du eigentlich keine Zeit hast, wirst du für den Stadtpräfekten sicherlich Zeit schaffen ! Denn er will uns etwas näher kennenlernen und auch mit dir über deine Zukunft und ein mögliches Tribunat in seiner Einheit sprechen, nachdem er zu unserer Hochzeit leider verhindert ist.


    Weil ich nicht weiß, an welchem der beiden Tage er nun kommen wird, werde ich dich dann auch einfach an den beiden Abenden besuchen. Ich wollte mich nämlich eh noch vergewissern, wie viel Platz mein neues Heim für mich, meinen Schmuck und meine Kleider bereithält. Hast du schon ein Ehebett gekauft?


    Also, bis dahin. Grüß die Götter, wenn du sie siehst!
    Vale bene, Carissimus!


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    Sergia Fausta
    ID FEB DCCCLXIV A.U.C.
    Casa Sergia | Rom | Italia

    Wie der Stadtpräfekt, der Schwager meines Onkels Kaeso Modestus von den Annaeern, es wünschte, gab es für ihn nun also eine Extraeinladung zu einem anderen Termin als dem Tag meiner Hochzeit.




    SERGIA FAUSTA



    Ad Praefectem Urbi Gaium Flaminium Cilonem
    Castra Praetoria
    Rom - Italia



    Sergia Fausta Flaminio Praefecto Urbi s.d.p.


    Ich danke dir sehr herzlich, großer Flaminius, für deine lieben Glückwünsche zu meiner Hochzeit und bedauere es natürlich sehr, dass du an diesem für mich so bedeutenden Tag leider verhindert bist.


    Umso mehr freut es mich, dass du mich und meinen Verlobten dennoch besuchen und näher kennenlernen willst. Dieses Angebot möchte ich auch in seinem Namen deshalb sehr gerne annehmen. Ich lade dich hiermit also ein am ANTE DIEM XIV KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (16.2.2014/111 n.Chr.) oder ANTE DIEM XII KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (18.2.2014/111 n.Chr.) nach deinem Belieben zu einer gemütlichen kleinen Cena am Abend in die Casa Iulia zu kommen.


    Ich Wir würden uns sehr freuen und hoffen, dass dir wenigstens einer dieser beiden Termine passt. Mars sei mit dir und Minerva möge dich stets weise leiten!
    Vale bene!


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    Sergia Fausta
    ID FEB DCCCLXIV A.U.C.
    Casa Sergia | Rom | Italia

    In diesem Lebenslauf (Link) hats wohl dreimal einen kleinen Tippfehler gegeben.... oder irgendein Programm meinte es besser zu wissen, wie das mit den Jahreszahlen so geht. ;)


    Warum mir das auffiel? Ähm.. ja.. also.. weil ich plane die Duccier in den Abgrund zu stürzen und dafür natürlich erstmal ein bisschen bei ihnen "recherchieren" musste. :P Oder weil ich im Gegenteil mit ihnen zusammen plane den Kaiser (und vor allem seine Frau) zu stürzen, um dann selbst Augusta zu werden (und Verbündete späht man ja bekanntlich auch aus, wie die Politik dieser Tage uns lehrt). :] Vielleicht liegt der Grund aber auch irgendwo dazwischen. Ich hoffe, diese Begründung reicht? 8):D

    Nachdem mir der liebe Commodus noch immer nicht auf meinen letzten Brief geantwortet hatte und sich äußerst geizig hinsichtlich irgendeines Dankes für meinen Einsatz bei meinem Verlobten, dem Decemvir, zeigte, stand natürlich die Frage im Raum, ob ich seinen Namen nicht vielleicht auch einfach bei meinen Einladungen vergessen sollte. Schließlich kostete mich jeder einzelne Brief auch nicht nur meine kostbare Zeit und Schreibutensilien, sondern auch die Feier selbst ging ja ins Geld! 130,15 Sesterzen pro Person, das hatte ich mal spaßenshalber ausgerechnet, würden mich allein Speis und Trank vermutlich kosten! Gut, mein Marcus hatte sich bereits hälftig finanziell beteiligt, aber darum ging es ja nicht. Es ging darum, ob ich mich meinem lieben Cousin Commodus gegenüber nun auch geizig zeigen sollte und dessen 130,15 Sesterzen einfach einsparte, nachdem ich ihm zuvor ungefragt geholfen hatte, dass er kein Vermögen im Wert von über 10.000 Sesterzen (also über 100 AUREI) einfach so ersatzlos verlor...!




    SERGIA FAUSTA



    Ad Marcum Helvetium Commodum
    et Tiberium Helvetium Varum

    Villa Urbana Helvetia
    Rom - Italia



    Fausta Marco Helvetio Tiberioque s.d.p.


    Zwar habe ich nach meinem letzten Brief, in dem ich euch schrieb eine helvetische Erbschaft im Wert von über 100 Aurei vor den Fängen des Staates für euch bewahrt zu haben, noch nicht wieder etwas von euch gehört, aber ich gehe mal trotzdem davon aus, dass ihr mitbekommen haben werdet, dass ich mich vor einiger Zeit verlobte.


    Aus diesem Grund nun erreicht euch dieser heutige Brief. Denn ich möchte euch ganz herzlich zu meiner feierlichen Eheschließung mit dem noch amtierenden Decemvirn Marcus Iulius Dives am ANTE DIEM V KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (25.2.2014/111 n.Chr.) in der Casa Sergia einladen. Ich würde mich freuen, wenn ihr mich mit durch diesen Festtag begleiten und gemeinsam auch mit den übrigen Gästen feiern würdet. Denn wie ich in der Vergangenheit bereits zeigte, betrachte ich euch als Teil meiner Familie. Und für meine Familie tue ich doch alles.


    Ich hoffe also, dass ich euch auch weiterhin zu meiner geliebten Familie zählen kann und euch dementsprechend zu genannter Zeit als meine Gäste in Empfang nehmen darf. Die Götter und so!
    Vale bene!


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    Sergia Fausta
    PRIDIE NON FEB DCCCLXIV A.U.C.
    Casa Sergia | Rom | Italia

    Nicht ganz so früh wie den Kaiser, aber trotzdem alles andere als kurzfristig, erreichte auch den Praefectus Urbi ein nettes kleines Einladungsschreiben zu meiner Hochzeit. Ich kannte ja wirklich soo viele wichtige Leute, wurde mir bei den ganzen Briefen mittlerweile klar....




    SERGIA FAUSTA



    Ad Praefectem Urbi Gaium Flaminium Cilonem
    Castra Praetoria
    Rom - Italia



    Sergia Fausta Flaminio Praefecto Urbi s.d.


    Ich schreibe dir, großer Flaminius, als Nichte deines Schwagers Kaeso Modestus von den Annaeern. Denn dem Schwager meines verehrten Onkels, der so tragisch seine Gesundheit für unser geliebtes Rom gab, fühle auch ich mich verschwägert.


    Aus diesem Grund nun möchte ich dich recht herzlich zu meiner feierlichen Eheschließung mit dem noch amtierenden Vigintivirn Marcus Iulius Dives am ANTE DIEM V KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (25.2.2014/111 n.Chr.) in der Casa Sergia einladen. Es wäre mir eine große Ehre einen so herausragenden Helden wie dich an jenem Tag als meinen Gast begrüßen zu dürfen. Und auch gerade meinem Verlobten, der im kommenden Jahr sein Tribunat in deiner Einheit absolvieren will, würdest du damit sicherlich ein ganz besonderes Geschenk machen! Gerne sind mir natürlich auch deine Gattin und dein Sohn, so sie sich denn in Rom aufhalten sollten, herzlichst willkommen dich zu begleiten.


    Ich verbleibe in positiver Erwartung einer Antwort und hoffe, du wirst deinen großen Amtspflichten vielleicht einmal für ein paar Stunden entsagen können. Mars sei mit dir und Minerva möge dich stets weise leiten!
    Vale bene!


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    Sergia Fausta
    PRIDIE NON FEB DCCCLXIV A.U.C.
    Casa Sergia | Rom | Italia

    Dass er ausgerechnet bei den Germanicern unterkommen musste, tat mir natürlich Leid für den Consular, als ich das erfuhr. Aber was sollts? Dann musste seine Einladung ihn eben hier erreichen....




    SERGIA FAUSTA



    Ad Lucium Aelium Quartonem Consularem
    Casa Germanica
    Rom - Italia



    Sergia Fausta Aelio Consulari s.d.


    Ich schreibe dir, hoher Consular, als dem Patron meines geliebten Vaters Caius Sergius Curio. Vor bereits längerem, wie du sicher wissen wirst, hat mein Vater seinen letzten Weg in die Unterwelt angetreten und mich mit meinen jungen Jahren allein in dieser Welt zurückgelassen. Dennoch möchte ich mich im Folgenden nur mit einer kleinen Bitte an dich wenden:


    Am fünften Tag vor den Kalenden des März (25.2.2014/111 n.Chr.) werde ich den noch amtierenden Vigintivirn Marcus Dives von den Iuliern heiraten und es wäre mir eine große Ehre und Freude, wenn du nicht zuletzt auch im Sinne meines geliebten und dir stets treu ergebenen Vaters in der Casa Sergia mit uns feiern würdest. Gerne sind auch deine Gattin und dein Sohn herzlich willkommen an jenem Tag meine Gäste zu sein!


    Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir diesen bescheidenen Wunsch erfüllen würdest. Die unsterblichen Götter mögen dich und deine Familie segnen!
    Vale bene!


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    Sergia Fausta
    PRIDIE NON FEB DCCCLXIV A.U.C.
    Casa Sergia | Rom | Italia

    Wen ich nicht alles zu bedenken hatte bei meinen Einladungen! Ich musste Verwandte einladen, Freunde einladen, ein paar Verwandte wieder versuchen auszuladen.... und ich musste natürlich auch versuchen mich in ein möglichst gutes Licht zu rücken. Das wiederum ging am einfachsten, indem ich mich nicht nur in meiner eigenen, sondern auch der Sonne anderer sonnte!




    SERGIA FAUSTA



    Ad Flaviam Domitillam
    Villa Flavia Felix
    Rom - Italia



    Sergia Fausta Flaviae Domitillae s.d.


    Ich schreibe dir, werte Flavia, nachdem ich zu der Überzeugung gelangt bin, dass ich dies nach unserer netten Begegnung in den Agrippathermen einfach tun muss. Denn es war mir wirklich eine große Freude und eine noch viel größere Ehre dich, eine hohe Flavia, dort kennenlernen zu dürften!


    Aus diesem Grund nun möchte ich dich auch herzlich zu meiner feierlichen Eheschließung mit dem noch amtierenden Vigintivirn Marcus Iulius Dives am ANTE DIEM V KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (25.2.2014/111 n.Chr.) in der Casa Sergia einladen. Es wäre mir eine große Ehre und überwältigende Freude dich an jenem Tag als meinen Gast begrüßen zu dürfen! Natürlich sollst du auch nicht ganz allein kommen müssen, zumal ich mir nicht ganz sicher bin, inwieweit du mit den übrigen Gästen bereits bekannt sein wirst. Betrachte also gerne auch dir liebe Verwandte oder Freunde in einem angemessenen Rahmen als recht herzlich eingeladen dich zu begleiten.


    Ich verbleibe in positiver Erwartung deiner Antwort und brauche sicherlich nicht extra darauf hinzuweisen, dass es für die Planung schön wäre, wenn du mir rechtzeitig mitteilen würdest, in wie zahlreicher Begleitung du gegebenenfalls zu kommen gedenkst. Iuno schütze dich!
    Vale bene!


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    Sergia Fausta
    PRIDIE NON FEB DCCCLXIV A.U.C.
    Casa Sergia | Rom | Italia

    Ohne jede Ahnung, wie es Titus hier in diesem Hafenkaff ging (er hatte sich ja scheinbar in seiner Arbeit versteckt, als ich auf Inspektionsreise hier war), musste er natürlich trotzdem zu meiner Hochzeit eingeladen werden. Es täte ihm auch bestimmt mal wieder gut, wenn er aus seinem Büro heraus käme. Nicht dass er sich am Ende noch totschuftete! (Wie gesagt: Ich hatte ja keine Ahnung....)




    SERGIA FAUSTA



    Ad Titum Helvetium Ocellam
    Casa Helvetia
    Ostia - Italia



    Fausta Tito s.d.p.


    Ich hoffe sehr, dir geht es gut in deinem.. beschaulichen kleinen Städtchen. Sicher hast du gehört, dass ich vor einiger Zeit erst in Ostia war und dort die Mansio des Cursus Publicus inspiziert habe. Denn: Dein Cousinchen aufgestiegen zur wichtigen Postpräfektin von Italia!


    Und noch eine Neuigkeit muss ich dir berichten: Ich habe mich verlobt mit Marcus Dives von den Iuliern, den du mir einst im Rahmen meiner Willkommensfeier bekannt gemacht hast! Aus diesem Grund ist es mir nun eine wirklich ganz besondere Freude, wenn ich dich im Folgenden am fünften Tag vor den Kalenden des März (25.2.2014/111 n.Chr.) in die Casa Sergia einlade zu meiner und seiner gemeinsamen Hochzeit! Ich würde mich sehr freuen, wenn du kommst - gerne auch in Begleitung deiner Mutter oder einer.. jüngeren Frau. *Hihi*


    Für die Planung der Feier wäre es schön, wenn du mich vorab noch wissen lassen könntest, wie zahlreich deine Begleitung am Ende gegebenenfalls sein wird. Grüß die Götter, wenn du sie siehst!
    Vale bene!


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    Sergia Fausta
    PRIDIE NON FEB DCCCLXIV A.U.C.
    Casa Sergia | Rom | Italia

    Ich würde mich dazu bereit erklären, einem (oder auch mehreren) geneigten Produzenten im Verlaufe der nächsten 2-3 Wochen eine größere Menge lukanischer Würste anzunehmen. :]


    Wer Interesse daran hat: Produziert! 8)


    PS: Die zur Produktion nötigen Küchengewürze dürfen natürlich gern auch bei mir eingekauft werden. :D

    Ohne eine wirkliche Hoffnung auf Erfolg, hatte ich mich dennoch dazu entschlossen, meinen verhassten Onkel Agrippa auszuladen zu versuchen. Ja, er sollte wenigstens sehen, dass ich ihm mitnichten für auch nur eine Sache vergab, die er mir und den Sergiern angetan hatte! Er sollte wissen, dass er nicht willkommen war (auch wenn ich ihn wohl dulen müsste, sollte er trotzdem erscheinen).


    Sergia Sergio s.d.


    Ich nehme an, du wirst am fünften Tag vor den Kalenden des März (25.2.2014/111 n.Chr.) Besseres zu tun haben, als hier in Rom auf einer fremden Hochzeit zu tanzen?
    Sei versichert, ich werde deine Abwesenheit an jenem Tag verschmerzen können und wünsche dir viel Vergnügen bei dem, was auch immer du dann stattdessen treiben wirst!


    Sergia Fausta

    Eigentlich war ich mir zwar sicher, dass der Flurfunk es bereits in jede Ecke aller Zimmer dieses Hauses getragen hatte, aber für den Fall der Fälle hielt ich es trotzdem für eine gute Idee noch einmal ganz offiziell zu verkünden:




    SERGIA FAUSTA



    Ad Casae Sergiae Inhabitantes *
    Casa Sergia
    Rom - Italia



    Sergia Fausta Casae Sergiae Inhabitantibus * s.d.p.


    Zwar bin ich mir sicher, dass ihr alle längst auf dem einen oder dem anderen Weg davon erfahren habt, doch möchte ich euch trotzdem noch einmal ganz offiziell darauf aufmerksam machen und hinweisen:


    Am fünften Tag vor den Kalenden des März (25.2.2014/111 n.Chr.) wird hier in der Casa Sergia meine Hochzeit mit dem derzeit noch amtierenden Vigintivirn Marcus Dives von den Iuliern stattfinden. Von Herzen seid ihr alle natürlich dazu angehalten und eingeladen mit uns und den übrigen Gästen diesen großen Tag entsprechend zu feiern!


    Ich hoffe auf euer aller Erscheinen an diesem vorerst letzten Tag, den ich in diesem wunderschönen Haus verbringen werde.
    Vale bene!


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    Sergia Fausta
    PRIDIE NON FEB DCCCLXIV A.U.C.
    Casa Sergia | Rom | Italia


    Sim-Off:

    * übersetzt: Bewohner der Casa Sergia

    Eine gute Idee?? Überrascht zog ich beide Augenbrauen nach oben, bevor ich mir ein gewinnendes Lächeln nicht verkneifen konnte. Das hörte sich ja fast so an, als hätte ich hier kampflos schon halb den Sieg errungen; als wäre mein Marcus endlich wieder klar im Kopf! Aber mal ehrlich: Bei meinem Aussehen, wen wunderte das schon? Eine bessere Partie als mich konnte mann eben kaum finden - das war ganz schwierig unter den Frauen und praktisch unmöglich unter irgendwelchen Männern. Pardon: Galbini!


    Im Anschluss an diesen kleinen Wortwechsel ging es nun also zum Tempeleingang und dem dort befindlichen Wasserbecken. "So ist es.", bestätigte ich die Worte meines Verlobten mit einem leicht unbekümmerten Unterton. Denn es war ehrlich schon eine lustige Vorstellung, dass ein paar Tröpfchen Wasser mich in irgendeiner Weise reinigen sollten, wenn selbst ein Starkregen keine meiner Missetaten auch nur im Ansatz wegwaschen konnte! Es war also.. überflüssig, diese gesamte symbolische Reinigung. Aber ich wollte mich ja nicht beschweren (oder gar vorschlagen, dass man die Leute lieber vorher gleich ganz in die Thermen schicken sollte, weil man davon im Ergebnis mehr hätte!). Nein, stattdessen folgte ich Marcus kommentarlos treu ins Tempelinnere.
    Dort, vor dem Opferaltar, sollte ich dann also unser gemeinsames Opfer einleiten. Ich traf kurz, denn ein bisschen Ahnung vom richtigen Opfern hatte ich ja schon, die letzten Vorbereitungen für eine angemessenes Gebet. Danach gings los: "Großer Ianus, Gott des Anfangs und des Endes, des Eingangs und des Ausgangs, Gott der Türen und der Tore! Mein Name ist Sergia Fausta und ich stehe hier mit meinem Verlobten Marcus Iulius Dives und bitte dich, nimm unseren duftenden Weihrauch und lass uns damit ein gutes Gebet sprechen! Nimm diesen Weihrauch und öffne uns das himmlische Tor, hinter welchem auch die große Iuno Februata thront!" Das musste an Theatralik reichen. Ich wandte mich nach rechts ab zu Marcus und ließ mir einen Teil des Weihrauchs geben, um ihn anschließend zu opfern. Den anderen Teil ließ ich Marcus, damit der auch ein bisschen zum Opfern hatte.


    Langsam aber sicher begann sich der Raum mit diesem göttlichen Dunst zu füllen. "Ich denke, du kannst wieder.", ließ ich meinen Verlobten daher wissen, damit er anschließend fortfuhr.

    Dass ich in meiner kurzen Analyse der Eheform nun sogar die Rückendeckung der Flavia bekam, die sich auch selbst zu einem kleinen Kommentar hinreißen ließ, verschaffte mir ein kleines Hochgefühl. Ja, aus ihr und mir könnten vielleicht sogar noch gute Freundinnen werden, träumte ich und lächelte etwas in mich hinein. Eine so namhafte Freundin zu haben, an diesem Gedanken fand ich ehrlich meinen Gefallen (nicht zuletzt, weil das für mich wieder einen gesellschaftlichen Aufstieg bedeutete)!


    Ja, wer war eigentlich diese Quintilia? Das war nach deren soeben abgezogener Nummer eine gar nicht mal so blöde Frage! Als allererstes natürlich war sie nicht meine Freundin. Nein, sie gehörte zum Anhang dieser arroganten Tiberia! Ich deutete mit meinem Kopf in Richtung der Quintilierin. "Die da, die uns gerade ernsthaft ihre Sklavin namentlich vorgestellt und in unsere entspannte Runde gebeten hat!", erklärte ich der Duccia dazu in missgünstigem Tonfall leise und ließ keinen Zweifel daran, dass ich diesem unständischen Verhalten absolut nicht das Geringste abgewinnen konnte! Das hieß: Wirklich nicht das Geringste? - Immerhin stellte damit jetzt auch die zweite "Freundin" dieser Neuadeligen ganz offen zu Schau, was von ihr zu halten war: Nämlich nichts. Und genau das färbte natürlich auch auf die feine Dame ab, die diese Gesellschaft von Decima und Quintilia erst hierher geschleppt hatte. Buh on you, Tiberia!
    Und kaum hatte ich das gedacht, da zeigte sich einmal mehr, was für eine grandiose Freundin die Flavia abgeben würde! Nicht nur, dass sie ihr Personal ordentlich im Griff zu haben schien und anständig mit ihm umgehen konnte (das war ja eigentlich selbstverständlich!), bewies sie, dass auch sie mit offenen Augen und Ohren durch die Welt schritt - das Alpha (Augen) und Omega (Ohren) für jede Lästerei! "Ein Germanicus....", wiederholte ich leise und schüttelte verhalten den Kopf, während ausgerechnet die Tiberia aussprach, zu welchem Schluss auch ich gekommen war: Der Verlobte der Quintilia war ein Germanicus - ausgerechnet! Denn nicht nur, dass ich durch meine Arbeit beim Cursus Publicus zufällig sehr genau wusste, dass eine Ehe mit diesem Germanicus Aculeo ganz sicher niemanden in eine senatorische Familia brachte (der Kerl war ein Ritter, und ein rangniedriger dazu), konnte ich seiner gesamten Gens nicht mehr viel abgewinnen, seitdem einer der germanicischen Senatoren meinen Skandal-Onkel Agrippa zu seinem Klienten gemacht hatte! "Liegt das nicht auf der Hand, Tiberia?", begegnete ich der Verharmlosung dieser Tiberierin, nachdem sich die Quintilia selbst offenbar nicht traute nochmal etwas zu sagen.


    Ich lehnte mich etwas zurück und begann nach dieser kurzen Kunstpause: "Zuerst einmal sind wir hier offensichtlich nur Römerinnen. Frag doch mal dieses Ding aus Griechenland, da.", deutete ich auf diese komische Sklavin. "Ich könnte fast wetten, die weiß als ihre Freundin sicherlich Bescheid!", spielte ich erneut auf dieses ständische Fehlverhalten der Quintilia an. "Dazu weiß ich nicht zuletzt aus sicherer Quelle", meinem Arbeitsplatz nämlich, "dass die germanicischen Senatoren schon unter dem Vorgänger Cornelius' ihrer Ämter enthoben wurden. - Wiedereinsetzung bis heute Fehlanzeige, überleg mal warum!" Ich hatte nämlich selbst keine Ahnung, was der Grund dafür war. Aber vermutlich lag es daran, dass sie eben auch solche Gurken wie meinen Onkel Agrippa als Klienten aufnahmen. Wer sollte die da noch ernst nehmen und ihnen wichtige Ämter anvertrauen?

    Treffer und versenkt. "Das tue ich prompt.. Licinus.", antwortete ich meinem neuen iulischen Freund mit einem kessen Lächeln auf sein Gegenangebot, das ich hier natürlich irgendwie auch provoziert hatte. Diesen Licinus würde ich mir gewiss noch warmhalten.. jetzt nicht für irgendwelche verbotenen "Abenteuer" (da gab es schließlich jüngere, knackigere "Leckerbissen"), aber als guten Bekannten und Freund. Konnte ja schließlich niemand wissen, wann ich nicht vielleicht nochmal den Rat eines erfahrenen Soldaten brauchen könnte oder einen etwas namhafteren Fürsprecher (ein Lagerpräfekt einer Legio war ja meist fast schon ein halber Ritter) oder.. naja.. Geld schien er ja auch en masse zu haben, obwohl ich aktuell mit meinem Job natürlich selbst recht flüssig war, wie man so schön sagte.


    Der jüngere Iulius, kurz darauf, schoss sich indes ganz von selbst immer weiter ins Abseits. Denn egal, ob er es so gemeint hatte oder nicht: Mit seinem ungläubigen "so" stellte er ohne jeden Anhaltspunkt (abgesehen von seiner eigenen Erfahrung, die aber als Adoptivsohn sicher auch nicht das Nonplusultra war!) einfach so meine Aussage infrage! Blöder Provinzmagistrat, ging es mir durch den Kopf, während ich selbstverständlich völlig ausblendete, dass ich zuerst ihn korrigiert hatte (das allerdings auf meine eigenen Kosten und nicht auf Kosten eines anderen!).
    Der Ruf kommt mit dem Job.. "Das ist sicherlich richtig, Licinus.", benutzte ich ganz offensiv jetzt das vertrautere Cognomen, tat aber gleichzeitig so, als achtete ich nicht im Ansatz auf die Art der Anrede. "Aber ist es nicht manchmal auch ein bisschen umgekehrt? Also kommt nicht manchmal auch ein.. "Job" erst mit einem gewissen Ruf?", behauptete ich als Frage getarnt einfach mal. "Ich denke da zum Beispiel daran, dass ein unzuverlässiger Stationarius - oder auch eine harmoniesüchtige Stationaria - doch niemals zum Postpräfekten oder zur Postpräfektin befördert werden würden, selbst wenn letzteres Amt ihn oder sie noch einmal pflichtbewusster und strenger macht." Nach kurzem Überlegen ergänzte ich: "Oder wer würde jemanden zum Centurio befördern, der den Ruf hat sich ständig auf der Nase herumtanzen und sich nicht durchsetzen zu können?", versuchte ich auch im militärischen Metier zu argumentieren.


    Diese Saftschubse, die unter ihren klimpernden Augen natürlich auch.. also.. einen für meinen Geschmack deutlich überschminkten Mund ( :P) hatte, setzte genau den bei der Bestellung des jungen Iulius auch ein und befeuchtete mit ihrer Zungenspitze einmal sinnlich ihre Oberlippe. "Dein Wunsch ist mir Befehl.", ließ sie ihn mit einem spielerischen und etwas frechen Lächeln wissen, bevor sie sich erneut vom Tisch entfernte, um die gewünschten Speis' und Trank zu beschaffen. "Und du planst also Magistrat hier in dieser Stadt zu werden?", lenkte ich von dieser Provinzmaus ab und wollte gar nicht so genau wissen, wo die Gedanken des Burschen bei seiner Rede von den "Albaner Bergen" gewesen waren. "Mein Cousin Titus Ocella von den Helvetiern ist ja Duovir von Ostia, einer der beiden Nachfolger meines Verlobten.", gab ich vor ein bisschen Ahnung zu haben, obwohl ich nicht mal wusste, ob Titus überhaupt immernoch der Chef dieses Hafenkaffs war oder nicht. Der hatte sich ja nicht blicken lassen, als ich vor kurzem da war.... "Wann wird denn gewählt?"

    Ich hörte mir aufmerksam an, was mir für mein Kleid als machbar vorgeschlagen wurde. An der Sache mit dem Ausschnitt hatte ich keine Zweifel an deren Umsetzbarkeit gehabt, sodass ich diesbezüglich auch nur zufrieden nickte. Natürlich würde es gewiss auch ein paar verklemmte Spießer unter meinen Hochzeitsgästen geben (ich dachte da so spontan an diesen tiberischen Neuadel.. an den ich fast immer denken musste, wenn es um schlechte Eigenschaften ging). Aber wenigstens wüsste ich dann schon im Vorfeld, worüber meine Neiderinnen und Neider so tuscheln und lästern würden. Das war definitiv besser, als wenn ich vorahnungsfrei in die "Schlacht" zöge, nicht wissend, womit ich mich letztlich konfrontiert sehen würde! Insofern, ja, wollte ich vielleicht sogar absichtlich ein bisschen für Gesprächsstoff sorgen. (Was wäre das auch für ein angekündigtes Großereignis - und so hatte ich es Clara ja wirklich erzählt - wenn es keinen späteren Tratsch darüber gäbe?)
    Gut, weiter im Text. "Ein paar Verzierungen wären wirklich noch eine schöne Idee!", stimmte ich dem Vorschlagenden zu. "Aber vielleicht wäre es möglich, dass man das Kleid selbst trotzdem gemäß der Traditionen rein weiß belässt? Um zu verzieren oder betonen reicht ja manchmal auch schon das Aufbringen eines Musters, zum Beispiel eines floral gehaltenen, statt gleich mit irgendwelchen Farben der Einheit und Reinheit an.. den Kragen zu gehen.", schmunzelte ich kurz bei dieser Wortwahl. Dennoch war es mir ernst damit: Mein Brautkleid sollte weiß sein, nur weiß. Denn genau für diese erwähnte Reinheit stand die Farbe des Kleides ja. Ginge es nur um Schönheit und Ästhetik, dann hätte ich mir diese Farbe bestimmt nicht ausgesucht. Aber das ging es nicht - und ich war bei allem Aufsehenerregen auch nicht dazu bereit, mich hier gleich so weit aus dem Fenster zu lehnen.


    Dem folgenden Rest konnte ich dann wieder nur zustimmen: "Genau.", verlor ich darüber keine großen Worte. Stattdessen ließ ich meinen Gegenüber wieder etwas zu Wort kommen, der von noch ein paar Akzenten hier und dort sprach und einem gelungenen Kompromiss (ein Wort, das ich sonst nicht so häufig hörte oder gar selbst sagte). Insgesamt stimmte ich ihm nickend zu.
    Als er danach aber anfing von meinem Schleier zu sprechen, ging mir mit kurzer Verzögerung auf: Wer sagte denn, dass ich nicht längst schon den passenden Schleier hatte?? Der war zwar nämlich nicht ganz optimal, weil etwas zu blass (kein Wunder: den hatte einst schon meine Mutter getragen!), aber an und für sich haben tat ich einen! "Ich habe bereits ein ganz hübsches Exemplar eines feuerfarbenen Schleiers, der einen eigentlich ganz netten Übergang von ehemals leuchtendem Rot hin zu einem hellen Orange besitzt.", erklärte ich also einfach mal hörbar nicht bis ins Letzte überzeugt, während ich nicht zum ersten Mal in ein kleines Grübeln darüber geriet, ob ich mir nicht - Schleier Laevinas hin oder her - vielleicht trotzdem einen neuen für meine Hochzeit zulegen sollte: Einen, der noch mehr Leuchtkraft besaß, ganz fein und seidig-geschmeidig mein Gesicht umspielte und nicht zuletzt zeigte, dass ich es finanziell einfach nicht nötig hatte, mich in den alten Kleidern meiner eigenen Mutter trauen zu lassen. Oder war das nun wieder zu rational gedacht? Ich war da gerade etwas unschlüssig....

    ....vorerst allerdings erst nur dem Opfer-altar der Iuno Februata. Und genau genommen war es auch noch nicht mal meine Idee gewesen, sondern mein Galbinus, der mir ja unbedingt diese dämliche Iuno-Statuette schenken musste, damit wir sie gemeinsam opfern. Das einzig Gute am heutigen Tag war wohl, dass ich dieses hässliche wie vollkommen nutzlose Dinge danach nie wieder sehen müsste! Aber seis drum. Ich hatte mich für den heutigen Tag hübsch in Schale geworfen, genauer: in einen wahrhaften Traum aus tiefblauer Seide. Schließlich opferte ich ja nicht jeden Tag! (Genau genommen hatte ich zuletzt wohl notgedrungen Neptun vor meiner Überfahrt aus Alexandria etwas geopfert, weil eine meiner alten Freundinnen da etwas abergläubisch war und ich sie nicht anders beruhigen konnte.)


    Wenige Tage vor dem Festtag der Iuno Februata, an dem dieser Tempel (wie praktisch jeder Tempel an einem Festtag seiner Gottheit) wohl wieder völlig überlaufen sein würde, hatte ich mich also mit meinem Verlobten hier eingefunden. Ich trug diese komische Messing-Iuno, die genauso unecht golden glänzte wie Iuno hier persönlich auftauchen würde und unser Opfer annahm oder auch nicht annahm. Vielleicht schaute sie zu, ja. Mit etwas Glück (war sowas Glück?) sah sie uns. Aber aktiv in das Theaterstück "Menschheit" griff sie bestimmt nicht ein. Niemals! "Na, ich hoffe, du hast gut geschlafen, Marcus?", grinste ich ihn, der für die restlichen Opfergaben hoffentlich noch gesorgt hatte (ich hatte ja diesen Messing-Ramsch), gewinnend an. "Du bist doch mit meiner Wahl des Tempel zufrieden, oder? Ich hörte, dass Iuno Februata auch zuständig ist für die Liebesleidenschaft" Ich nährte mich meinem Verloten bis auf einen Digitus. "und erotische Liebe.", hauchte ich dann sinnlich in seine Richtung, bevor ich kurz kichern musste. Ich hielt mir die Hand vor den Mund und brachte wieder etwas Abstand zwischen uns. Ob Marcus wohl daran glaubte, dass er mich plötzlich unsterblich liebte, nachdem wir dieses Schauspiel hier hinter uns gebracht hatten? Ich war ehrlich etwas gespannt....

    Für den Aedituus ist als Wohnort angegeben Rom, wie auch für Caius Silurius Rufinus oder Marcus Valerius Mercurinus. Nur die arme Sibylle und die Vestalin müssen ganz ohne einen im Tabularium eingetragenen Wohnort auskommen. Doch schlimmer noch! Die beiden wohlbekannten Frauen werden in dieser Einwohnerliste von der Männerwelt, die dort auch durch die zuvor genannten drei männlichen IDs vertreten wird, sogar gleich ganz verleugnet! 8o



    Kurzum: Sibylle und Vestalin erscheinen nicht in der verlinkten Liste, was, denke ich mal, an den fehlenden Wohnorten liegt. Das wollte ich nur mitteilen in der Hoffnung auf Änderung. ;):D
    (Die Vestalin wohnt natürlich in Rom, die Sibylle.. vielleicht in Misenum, falls man Cumae nicht extra neu anlegen möchte?)