Beiträge von Decima Flaminina

    Danke für den Empfang, aber hier heißt es für mich auch leider endgültig Abschied zu nehmen. Vielleicht läuft man sich später einmal wieder über den Weg doch vorerst werde ich mich nicht mit einem anderen Charakter melden. Auch hier wünsche ich viel Spaß und dem IR viel Erfolg weiterhin. Es war eine schöne Zeit.

    Ich weiss, das ist jetzt nicht so unbedingt Sitte, aber ich melde mich auch mal zurück nach langer Abwesenheit. Mein Leben hat mir alles abverlangt, sodass ich den Kopf in den Sand gesteckt habe und erstmal gar nichts mehr gemacht habe.


    Auf jeden Fall: Ich weiss nicht, ob ich mich jemals abgemeldet habe. Ich bin jetzt jedenfalls wieder hier ;)

    Für einen Moment wurde alles Nebensächlich. Was sich bei Lucia tat, was sich am Markt tat, was die Händler wollten. Für einen Moment gab es nur diese Augen. Dieses Lächeln! Während Hadamar sich gerade noch zu einem Lächeln hinreißen ließ, tat sie dies ohne Scham und voller Inbrunst. Sie lächelte. Es war so warm wie kein Sommertag sein konnte.


    Aber dann war der magische Augenblick auch schon wieder vorbei. Sie nahm Platz neben der Tiberia und reichte ihr die Hand. Dann würde jetzt also die Befragung folgen, natürlich. Aber immer noch schien ihre Sorge mehr ihrer Freundin zu gelten als sich selbst. Ja, sie war hart im Nehmen, ganz so, wie Hadamar es offenbar kannte.


    "Ich habe sie nicht gekannt. Du etwa?" meinte sie und sah zur Tiberia hinüber. Nein, sie war doch auch noch bei Weitem nicht lang genug in Rom gewesen um hier wirklich jemanden zu kennen, oder? Sie sah zurück zu Hadamar.


    "Ich bin mir sicher, dass sie uns für ein allzu leichtes Ziel gehalten haben mussten." plapperte sie auch schon drauflos. Dass die Räuber sich wohl in dem Punkt verkalkuliert hatten, dass ihr sanftes Äußeres auch ein sanftes Inneres verbarg, lag wohl auf der Hand. Das Geld war trotzdem weg - aber wenigstens war nichts weiter Schlimmes passiert.

    Sim-Off:

    Oh ja und wie! Ein anstrengendes erstes Treffen, aber sehr interessant zu spielen *g*


    Flaminina war mehr oder weniger in Ausbildung. Sie war nun aus Rom (was aber nun wirklich keiner wissen musste) und auch erst vor Kurzem angereist. Das alles erinnerte sie nur umso mehr daran, wie dringend der Familienbesuch war. Man konnte sagen, die junge Decima hatte sich ganz schön am Feuer verbrannt hier. Oder war von der Schlangengrube zerbissen worden. Aber wenn man davon ausging, dass der Krieg gewonnen war, dann irrte man sich gewaltig. Sie hatte sich nur in der Schlacht ergeben um ihre Wunden lecken zu können. Tatsächlich jedoch waren ihre Worte selbst gewählt gewesen und nicht immer nur der Tiberia nachgesprochen. Aber auch davon musste nicht jeder wissen.


    Doch die nächste harte Prüfung rollte an in Form von Irina die plötzlich zu Valentina sprach und es war ihr mehr als nur offensichtlich, was sie war. DAS würde einen ganz besonderen Faux Pas bedeuten, DAS wusste auch sie. Sie sah kurz nach oben. Als wollte sie die Götter fragen, warum sie sie denn so sehr straften. Sie hatte doch einfach nur ein Bad nehmen wollen! Sie sah zu Lucia hinüber und versuchte sich an einem Lächeln, das nur so halb gelingen wollte. Dann lud Valentina diese Sklavin auch noch ein, dazu zu kommen. Nun, bei aller Gutmütigkeit, die Flaminina in sich trug, das war auch für sie etwas... zu plötzlich. Sie versuchte sich zu besinnen. "Ähm... Hallo." versuchte sie möglichst freundlich zu bleiben, aber Lucia sah ihr wohl schon an dass sie auch nicht ganz so wohl war mit dieser Sache. Dann kam aber auch schon die (diesmal berechtigte) Rechnung für diese Sache. Sergia krallte sich geradezu tief ins Fleisch der Quintilia. Da wusste sie jetzt aber auch nicht mehr zu helfen und ballte die Fäuste unter dem Wasser. Es gab nur einen Ausweg. Und der würde ihr nicht gefallen. "Schick sie weg!" zischte und grollte sie ihr entgegen, versuchte so ruhig zu bleiben wie es ging denn sie würde garantiert noch irgend jemandem an den Hals springen wenn das so weiter ging! DANN würde es etwas geben! Wenn man hier die verbale Ebene verließ... Nicht auszudenken.

    Lucia war also nichts weiter geschehen - den Göttern sei Dank! Sie war aber noch ziemlich benommen wie es schien und Flaminina wollte der Freundin einfach mal die Zeit lassen. Sie sah auch zu Sekunda hinüber. "Alles in Ordnung. Mach dir keine Sorgen." meinte sie und blickte dann Lucius an. Da war er schon wieder, dieser Blick.


    "Wir äh... wurden überfallen..." meinte sie nicht ganz bei der Sache. Vielleicht hatte sie ja doch etwas auf den Kopf bekommen? Den hielt sie sich auch noch kurz. Woran es wirklich lag, konnte man ja nur erahnen!

    Sim-Off:

    Sorry meine Lieben! Der Urlaub hat länger gedauert als geplant oder angenommen :D Mal sehen, was ich hier noch retten kann XD


    Wirklich, so allmählich konnte sie sich echt nicht helfen, bei der Lästertante an eine Fliege zu denken, die sich an jedem Häufchen Dreck ergötzte. Es war für sie endgültig entschieden, dass sie sich mit Derlei Volk nicht abgeben wollte und würde. Sie hatte sich ihre Freundinnen schon gewählt - und mit denen würde sie die Auswahl ihres Gefolges viel lieber besprechen als mit einem solchen Lästermaul. Sie wandte sich noch ein letztes Mal an dieses. Ein letztes Mal noch alle Energie zusammen gesammelt, bevor sie wirklich noch Fassung und Beherrschung verlor. "Verzeih. Ich bin nicht hergekommen, um über mein Gefolge - oder dessen Fehlen zu plaudern, sondern um mich zu entspannen. Wenn deine Kontakte zu meiner Gens wirklich so weit reichen - dann brauchen wir uns doch ohnehin nicht mehr weiterhin unterhalten?" gab sie sich gleichzeitig unnahbar - und gab sich dennoch kriegerisch. Wenn die Verehrteste doch so gute Kontakte hatte, wusste sie doch ohnehin schon alles über Flaminina? Das Gespräch war müßig und sie hatte genug. Gerade mit Aquila hatte sie schon die Ehre gehabt. Aber warum das jemandem auf die Nase binden, mit dem man sich ohnehin nicht unterhalten wollte? Flaminina hatte nicht wirklich etwas gelernt, sie hatte einfach einen gesunden Haus-verstand - und einen überragenden Instinkt, wie es schien. Sie nickte Lucia zu. "Genau daran habe ich auch gedacht. Hach, du kennst mich einfach zu gut, Lucia." spielte sie die doch noch recht junge Freundschaft höher aus als sie eigentlich war - aber durchaus noch werden konnte. Sie nickte Valentina verständnisvoll zu. Aber jetzt wollte sie eigentlich weder ein einziges Wort sprechen - noch hören. Es waren in ihren Augen (und Ohren!) mehr als genug Worte gewechselt worden. Damit hielt sich auch sie jetzt aus den Gesprächen heraus. Sie hatte das auch nicht nötig.

    Ach, die Bombe war mittlerweile entschärft. Und schlug eine Richtung ein, die Lucia doch nur gefallen konnte? Das doch oftmals naiv scheinende Mädchen konnte sich ja offenbar doch recht gut verteidigen! Weswegen Lucia sie wohl auch in die erste Reihe vor ließ. An die Front, die bei Frauen nicht weniger blutig war als bei den Herren draußen am Schlachtfeld. Die Waffen waren andere, die Klingen viel spitzer als es jeder Speer hätte sein können. Wovon genau die Sergia sprach, wusste Flaminina nicht, und ließ es daher dabei bewenden. Aber dann wurde sie ja auch schon direkt gefragt. Warum sie ohne Gefolge hier war? Nun, es gab zwei Gründe. Den wahren, und den Schein. Und natürlich würde sie hier nur den zweiten bekannt geben. "Ich habe bisher noch kein Personal gefunden, das mir zugesagt hätte. Aber hab keine Angst, das nächste Mal kann ich euch gerne vorstellen, wenn es dir so wichtig ist." Na, wenn das keine scharfen Worte waren. Gewissermaßen unter die Gürtellinie. Aber all die Aufregung war in diese eine aussage geflossen. Dann kam zum Glück auch schon Valentina wieder ins Gespräch. "Ja, die Einrichtung ist wirklich geradezu unbeschreiblich schön." - ganz im Gegenteil zu manchem Gesprächspartner fügte sie in Gedanken hinzu.


    Aber genug getratscht. Als sich Valentina bei ihr unter hakte, fühlte sie sich wieder wohl. Mit zwei Freundinnen an ihrer Seite waren ihr die anderen drei auch schon wieder ziemlich egal. Wo man stehen geblieben war? Na beim Spaß haben! Und beim Wasser! Wohin sich die Decima jetzt endgültig aufmachte, ungeachtet weiterer Fragen, die da noch kommen wollten. Gleich, nachdem die Quintillia bekannt gegeben hatte, dass auch sie bald heiraten würde. Uh, das Gesprächsthema für die nächsten paar Minuten war geboren! Denn natürlich interessierte auch sie brennend - wenn auch nicht aus dem Grund irgend jemandem mit der Information zu schaden. Einfach nur, weil sie neugierig war. Erst recht im eigenen Freundeskreis!

    Sie ließ ihn mal dran, in der Hoffnung, dass er sich besser aus kannte - aber leider sagte er auch nicht mehr, als das, was sie auch schon wusste. Ungefähr so, wie auch die Kenntnisse eines Legionärs waren auch die ihren. Eben weil das Militär sie einfach interessierte. Ein wenig enttäuscht war sie aber schon, dass er dann eben nichts anderes sagen konnte, als sie es schon getan hatte. Egal, er war ja eigentlich recht nett. Und würde ohnehin nicht so schnell einem Kerl allzu schnell die Oberhand lassen. An Lucia gewandt meinte sie nur. "Hörst du? Alles in Ordnung." und reichte ihr die Hand, damit sie aufstehen konnte. Der Händler, dessen Band sie genommen hatte, interessierte sie gerade nicht sonderlich - würde aber auch noch auf seine Kosten kommen, sobald er fragte. Im Moment waren aber alle auf dem Markt etwas durch den Wind. Schockstarre, wenn man es denn so wollte. Der Assistent war gleich ganz verschwunden, und der Händler bei dem die Beiden eingekauft hatten, stammelte nur unbrauchbares Zeug daher. So leicht würde man es also nicht haben, die Männer zu fassen. Zumindest wenn man nicht auch die Damen befragte.


    Dann aber sah sie doch noch zu Ferox. "Ich danke dir vielmals." Es war kein "Du hast uns gerettet!" - denn solch eine Frau war sie nicht. Sie brauchte nicht gerettet werden. Das wäre ja noch schöner! Aber welche Frau genoss es nicht, wenn einem ein Mann zur Hilfe eilte? Na also. Sie war jedenfalls sehr bodenständig und auch gefasst. Ganz so, als wäre nichts allzu besonderes passiert.

    Harmonie? Keine Spur davon. Viel mehr schien hier die Luft selbst schon so explosiv zu sein, dass man direkt Angst haben musste, dass man sich daran verbrannte. Aber die Duccia schien sich dennoch zu den Löwinnen zu wagen - eine sehr noble Geste. Oder auch eine sehr dumme. Das würde sich noch herausstellen. Auf jeden Fall hatte sie mit ihren Gedanken recht - denn schließlich war man zum Genießen hier. Und als sich Clara vorstellte, konnte Flaminina nicht umhin - sie musterte den Neuankömmling gleich. "Wirklich? Ich bin selbst erst seit ein paar Tagen in Rom." meinte sie, da war es schon hinausgeplätschert. Das würde bestimmt die Gerüchteküche anheizen, aber davon konnte sie unmöglich etwas wissen. Auf jeden Fall schien es die Duccia etwas eiliger zu haben - und so blieben nur mehr die anderen übrig. Sie beobachtete eifrig die Quintilia - und oh ja, da hatten sich wohl zwei Frauen des selben Geschmacks gefunden. Valentina konnte wohl das Grinsen, das sich Flaminina nicht verkneifen konnte, wirklich noch am Besten sehen. Herrlich. Von diesem Mädchen musste sie mehr erfahren! Definitiv.


    Sie beobachtete, was danach kam - aber ihre Stimmung wechselte mehr und mehr von gereizt zu gelangweilt. Was nun kam, war definitiv eher langweilig. Nur das, was sich bei Valentina abspielte, war noch interessant. Und als diese dann auch noch auf sie zu trat, war alles perfekt. Und Lucia spürte, dass die Wut gerade verflogen war. Offenbar hatte sich gerade eine Verbündete, womöglich gar eine weitere Freundin gefunden. Das war schön. Sehr schön. Dann sah sie zur Flavia. "Welch vorzügliche Idee, lasst uns gemeinsam gehen. Lucia, Valentina? Was meint ihr?" Eindeutig, die Freundinnen waren gewählt. Der Tag schien gerettet. Zumindest für Flaminina. Die signalisierte Valintina auch mit einer kurzen Geste, dass sie sich gerne einhängen konnte. Damit wären sie schon zu dritt. Wo das wohl hin führte? Bestimmt nicht zu mehr Ruhe im Bad!

    Endlich nahmen die Räuber reiß aus. "Und wagt es nicht wieder zurückzuko--" und dann ging alles ganz schnell. Lucia landete im Dreck, und kurz darauf fiel auch sie. Doch noch bevor sie zu Lucia eilte, bemerkte, sie dass etwas... nein, Jemand, sie aufgefangen hatte - kurz vor dem Aufprall. Irgendwie war alles sehr verwirrend für sie. Es war, als hätte ihre Erinnerung gleich zweimal für ein paar Sekunden ausgesetzt. Zuerst, als ihr Blick den eines Soldaten gestreift hatte - und jetzt, wo sie in dessen Armen lag. Aber sie erwachte auch schnell wieder aus ihrem Dämmerschlaf, dachte zu aller erst an Lucia. "Lucia!" kam es von ihr, und sie sprang auf, als wäre überhaupt nichts mit ihr geschehen. Sie schnappte sich etwas Stoff vom Tisch - und wickelte ihn sanft um Lucias Hals. Sie blutete nicht schwer, und sie atmete auch normal - also schien es keine tiefe Wunde zu sein. Flaminina kniete geradezu im Dreck der Straße, und schien selbst nicht ganz bei Sinnen zu sein. Aber sie handelte definitiv nicht falsch. Denn der Stoff würde als eine Art Verband wirken.


    "Lucia, ist alles in Ordnung?" fragte sie - und realisierte noch gar nicht so genau, was um sie herum geschah. Und ihr "Retter" musste wohl völlig perplex daneben stehen...

    Man wurde begrüßt - und grüßte natürlich zurück, keine Frage. "Ah, es freut mich euch alle kennenzulernen!" meinte sie zu den Damen - aber es war natürlich keine Frage, dass die Freude nicht ehrlicher Natur war. Die Decima lernte schnell. Und sie wusste fast schon instinktiv, wie sie sich verhalten musste, um den Schaden begrenzt zu halten. Lucia sah - und wusste - dass dies das erste Mal im See der Gesellschaft sein musste für sie - und definitiv nicht die richtige Zone für Anfänger. Jetzt war es aber eben schon geschehen, und jetzt konnte man es auch nicht mehr verhindern. Jetzt hieß es eben... den Schaden zu begrenzen.


    Was für ein netter Haufen. Domitilia's Rückschritt war ihr durchaus nicht entgangen - aber so geladen wie die Situation war, sagte sie am Besten gar nichts. Valentina hatte also recht gehabt. Sie hatten sich tatsächlich über sie beide unterhalten - und das ganz offensichtlich auch nicht im besten Ton. Da kam Lucia wirklich gerade richtig, sich bei ihr einzuhaken - denn tatsächlich hielt das du Decima nicht nur zurück - nein, es erdete sie auch etwas - einem Blitzableiter gleich. Die Tiberia spürte dabei jetzt auch dieselbe Anspannung, die auch Arsinoe vernommen hatte, und das war letztes Mal nicht wirklich gut gelaufen.


    Auch die Sklavin kehrte jetzt zurück, an die Seite ihrer Herrin. Wirklich krank schien hier keiner zu sein. War es am Ende doch wieder nur ein Gerücht ohne Inhalt? Das würde man wohl eher in ein paar Tagen wissen. Flaminina würde sich jedenfalls deswegen nicht einfach so nehmen lassen, weiterhin mit der Quintilia Kontakt aufzubauen - und sah nun auch kurz einladend zu ihr hinüber. Hier bildete sich offenbar schon der nächste Kreis, wie s schien. Blöder weise war sie jetzt in Zug-zwang. Was sollte sie nur sagen? War es eine gute Idee, hier die Wahrheit auszupacken? Zumindest einen Teil davon? Sie entschied sich dafür. Was sollte sie auch sonst gegen derlei bissige Worte unternehmen. Nein, doch nicht. Sie nickte Lucia bloß lächelnd zu. Ein aufgesetztes Lächeln natürlich. Das hatte die doch nichts anzugehen! Na was war jetzt. Wollte man nicht schwimmen gehen? Sie konnte eine Abkühlung wirklich gut vertragen!

    Was machte der Kerl da mit Lucia? Hatte er sie etwa nicht gehört? Ihr Blick verfinsterte sich. Und wenn Blicke töten könnten... dann wäre Hectamus gerade von hunderten Dolchen aufgespießt worden. Konnten sie aber zum Glück nicht, und so blieb es dabei, dass sie sein Geschäft vereitelte. Sie trat keinen Schritt näher, und sagte auch nichts mehr, aber der Schrei hatte ohnehin schon ausgereicht um alle zu alarmieren. Dass da noch ein zweiter Dolch im Spiel war, der ganz schnell sie treffen konnte, sah sie nicht. Und so zischte sie ihm ihre Aufforderung auch schon entgegen.


    "Komm doch her, wenn du keine Angst davor hast, gegen eine Frau zu kämpfen!" meinte das bisher wohl für Lucia als Mauerblümchen bekannte Mädchen. Ja, sie war wirklich bereit, um ihre Freundin zu kämpfen. Das war wohl etwas völlig Neues für die Tiberia.


    Und dann kamen auch schon wie erwartet die Wachen. Hilflos? Nein, Hilflos sah sie nun wirklich nicht aus - ganz im Gegenteil zu Lucia. Aber auch ihre Lage war eher prekär, hatte sie doch noch einen Dolch hinter sich - und schnell konnte das alles übel ins Auge gehen. Daran allerdings dachte sie viel weniger als - Moment, diese Stimme kannte sie doch? Sie wandte den Kopf kurz zu Ferox - und kehrte mit dem Blick dann auch schon zu Hectamus, den sie als Anführer der Gruppe ausgemacht hatte. Na los, oder hast du etwa Angst vor mir? sprach ihr Blick zu diesem.

    Sprachen die wirklich über sie? Sie beschloss, etwas genauer hin zuhören - die Massage von Arsinoe war eher als ein Streicheln zu bezeichnen - das Mädchen musste wirklich noch lernen, zu zupacken. Sie hielt doch schon etwas aus! Ob das bei Lucia wohl anders war? Das war jetzt egal. Denn tatsächlich schickte die Flavia ihre Sklavin jetzt auch damit diese Valentina verwöhnen konnte. Ja, vielleicht half das über diese verbissene Einstellung hinweg? Sie selbst lauschte jedenfalls jetzt aufmerksam.


    Gerade war zwar eine weitere Frau unterwegs - aber die Worte Valentina's rissen sie dann aber doch aus ihrer ohnehin schon lauernden Haltung. "Was?!" meinte sie ganz und gar nicht entspannt, was auch Arsinoe merkte. Der Groll stand ihr ins Gesicht geschrieben - doch natürlich richtete er sich nicht gegen Valentina. Sie spielte mit dem Gedanken, sofort hinüber zugehen, und auf ihre übliche Art und Weise, die Meinung kundzutun. Vermutlich keine gute Idee.


    Doch dazu kam es nicht, denn die Sklavin, die von Domitilia gesandt wurde, kam an - und sie beschloss noch etwas abzuwarten. Allerdings dauert es nicht lange, da Valentina mehr als geladen war. Das konnte Flaminina jedenfalls lesen, die selbst so heißblütig war wie kaum eine Zweite. Lucia winkte sie zu sich - und als Valentina fast schon fauchte, und sich entschuldigte, stand sie ebenfalls auf - was die arme Arsinoe wohl endgültig überforderte. "Verzeih. Ich danke dir vielmals, ich werde jetzt aber ebenfalls aufbrechen." meinte sie und sah dann zu Valentina. "Lass mich mit dir kommen. Ich glaube, es geht nicht nur um dich." - und schon war man auf einen Schlag Verbündete.


    Während Valentina sich bemühte, möglichst ruhig zu wirken, war die Decima nicht ganz so erfolgreich darin. Zwar bemerkte man nicht, wie sie innerlich kochte. Aber vor allem Lucia kannte sie mittlerweile. Wenn die Liegen, an denen sie vorbeiging jetzt Feuer fangen würden, würde sie das wohl auch nicht wundern. Sie stellte sich neben Valentina auf, ließ den Blick über die Gruppe gehen. "Salvete, die Damen. Zu spät fiel mir auf, welch interessante Versammlung hier stattfindet. Doch wo bleiben meine Manieren? Ich bin Decima Flaminina. Gehe ich recht in der Annahme, dass die werten Damen unterwegs zum Wasser sind? In diesem Fall würde ich mich euch gerne anschließen!" Sie sah kurz zu Lucia. Und diese wusste ganz genau: Das konnte jetzt wirklich richtig explosiv werden.

    Ganz so schnell ging es dann auch nicht - denn die ach so gute Koordination - sie hatte wohl nicht wirklich ein Mädchen "vom Land" mit eingeplant. Die war ein ganz anderes Kaliber, als eine Lucia, die man so einschüchtern konnte. Cativolcus jedenfalls durfte sein blaues Wunder erleben - denn die Decima wollte einfach nicht so, wie er es vorgehabt hatte. Kaum sah sie das Messer, schnellte schon ihre Hand hoch, und hielt diese fest. Sie war vielleicht nicht stark. Aber der Überraschungsmoment hatte wohl plötzlich die Seiten gewechselt. Und wenn ihr nichts anderes ein fiel, nun, dann würde sie ihm eben in die Hand beißen. Da kannte sie nichts. Und wenn sie dadurch tatsächlich frei wurde, ging sie auch schon wieder auf Hectamus und Lucia zu. "Lass sie los!" schrie sie jetzt wirklich wütend quer über den ganzen Marktplatz. Ja, der Händler war das kleinste Problem, denn damit hätte die Decima wohl mal die ganze Umgebung aufgescheucht - und die Wachen waren bestimmt nicht mehr allzu weit weg.


    Während der Händler relativ cool blieb und ruhig und still, zappelte der Assistent herum, und versuchte schließlich sein Glück hinter anderen Ständen hindurch. Noch eine Person, die davon wusste. Oder würde am Ende auch er in irgendwelche Hände laufen? So oder so, die Decima brachte gerade die sorgfältige Planung ordentlich durcheinander - mit der Intensität eines Elefanten im Porzellanladen! Na wenn das nicht heiter werden konnte...

    Tja, das war dann wohl Wunschdenken gewesen. Denn die Drei, die jegliche Aufmerksamkeit auf sich zogen - mit welchem Thema genau, war eher nebensächlich - gingen noch nicht ins Wasser, sondern blieben erst einmal, wo sie waren. Na gut, was sollte man schon machen. Das Gespräch mit Valentina war ihr jetzt auch zu wichtig, um jetzt einfach irgendwo anders hin zu gehen - aber vielleicht konnte man ja gemeinsam von hier verschwinden. Eben irgendwo anders hin. Aber halt. Ihr war ja auch noch eine Massage versprochen worden - die würde sie um nichts in der Welt verpassen wollen! Zwar war sie nicht sonderlich verspannt - wovon denn auch? Aber allein dieses Angebot klang schon so verlockend. Welche Frau mochte das schließlich nicht?


    Interessanter war für sie in der Hinsicht jetzt auch eigentlich eher das Gespräch zwischen Lucia und der älteren Dame - wie sie es nennen würde. Wobei das für sie eher Respekt bedeutete als alles Andere. Sie mochte zwar hitzköpfig sein - aber definitiv nicht schlecht erzogen. Was aber auch wieder nicht hieß, dass sie nicht ihrerseits genauestens beobachtete, was sich da abspielte - und so entging ihr auch nicht, wie sehr Domitilia nach dem Gespräch mit den Dreien lechzte. Aber... warum? Was hatten die denn Besonderes, dass es so wichtig war? Nein, diese ganzen Zugehörigkeiten waren für sie ein unbeschriebenes Blatt. Auch, dass Lucia plötzlich ziemlich "korrekt" sein wollte, fiel ihr auf. Da war sie wieder, wie sie Flaminina an Tag 1 kennen gelernt hatte - was noch gar nicht so lang her war. Steif wie ein Pflasterstein. Also musste das wohl jemand sehr Wichtiges sein. Sie merkte sich einfach mal den Namen. Vielleicht lief man sich ja irgendwann noch einmal über den Weg. Man konnte nie wissen.


    Flaminina hörte aus der Antwort Valentinas eine Zustimmung heraus - und lächelte. Ja, ungezwungen würde sie sich mit der Decima definitiv unterhalten können - diese gab nicht sonderlich viel auf verklemmte Reden. Dann lieber natürlich, frei heraus, direkt. Damit konnte man bei ihr viel besser punkten - und kam auch viel weiter. Selbst wenn man einmal die falschen Worte erwischte - man konnte diese eigentlich stets recht unproblematisch wieder aus der Welt schaffen. Zum Beispiel, indem man sich entschuldigte. Aber wer kam schon auf derlei Ideen?


    Und dann war es soweit! Massagezeit! Lucia fand den Blickkontakt recht schnell, und konnte Freude und Dankbarkeit aus dem Lächeln herauslesen. Sofort legte sie sich brav hin - und wartete einfach einmal ab, was jetzt kommen mochte. Vergessen war das Gespräch der laut schnatternden Frauen, sowie auch das zwischen Lucia und Domitilia. Was ihr mehr weh tat, war dass offenbar Valentina den Blick ab wandte in dem Moment, in dem Arsinoe an kam. Das... war jetzt schlimm. Aber es war gleich viel weniger schlimm in dem Moment, in dem Arsinoe zu Werke ging. Flaminina bellte keine Befehle oder Ähnliches, und machte auch sonst keine unfreundliche Geste. Auch würde diese gut üben können - ihr Körper unterschied sich kaum von dem Lucias. Aber der Druck war bei dem armen Ding wohl dennoch umso größer. Und Flaminina? Die bekam von dem Schlagabtausch ganz in der Nähe nichts weiter mit.


    Das änderte sich aber auch in dem Moment, in dem sich Valentina wieder an sie wandte - und tatsächlich formte sich wieder ein Lächeln auf Flaminina's Gesicht. Na, vielleicht war es ja doch nicht so schlimm, dass Arsinoe hier war? Der konnte Valentina im Übrigen auch ansehen, dass sie sehr unbeholfen war - und eigentlich ein Jeder schon böse Drohungen von sich gegeben hätte - aber Flaminina tat nichts dergleichen. Als sich diese auch noch kurz vertat, winkte sie einfach ab. Soviel also zum Schubladen-denken über die, die die Dienste eines Sklaven in Anspruch nahmen.


    "Hmh... meinst du?" sie blickte einmal hinüber - und konnte wohl direkt den einen oder anderen Blick auffangen. Arsinoe konnte definitiv am Besten fühlen, wie sie sich anspannte - als würde sie ihr Fell aufstellen. Bis jetzt war ihr das ja alles egal. Aber die fingen jetzt nicht etwa an schlecht über sie oder ihre Familie zu reden?!

    Ja, damit würde Lucia einfach leben müssen. Schrullen. So konnte man es natürlich nennen. Auf jeden Fall hatte sie ein gutes Herz - etwas, das hier scheinbar nur allzu wenige hatten. Und man konnte sich mit ihr natürlich auch über all die Dinge unterhalten, die so im Kopf in diesem Alter herum spukten. Schließlich saßen sie da doch im selben Boot.


    Ah, da war ja auch schon der Verkäufer! Der Assistent war wirklich kurz davor gewesen, Flaminina den letzten Nerv zu rauben - was der Verkäufer jetzt auch sah. Da hieß es wohl, das Gemüt der Decima zu beruhigen. Sie kam auch gleich zum Wort. "Ich möchte meiner Freundin etwas ganz besonderes aussuchen. Ich habe Kompositionen gesehen, und genau solch eine möchte ich ihr aussuchen. Dieser Stoff hier soll als Basis dienen, und dieser ein Teil der Ergänzung sein. Was kannst du mir noch empfehlen?" kam sie auch gleich mit ihrem mehr als komplizierten Anliegen. Das Gold also wohl als Borte, sparsam eingesetzt würde es sehr gut aussehen.


    Aber etwas ganz anderes erweckte ihre Aufmerksamkeit. Lucia war... anders. Sie musterte die Szene, und ging auf Lucia zu. "Was ist denn hier los?!" fragte sie in doch etwas strengem Ton. Ein Ton, den Lucia zumindest so noch nicht von ihr kannte. Und hoffentlich zumindest der Leibwache genug Zeit gab, sich endlich um ihre Arbeit zu kümmern. Vergessen waren die Stoffe, denn Lucia war wichtiger als Stoffe und Schuhe und Geld. Und sie hatte offenbar Ärger gefunden. Diese Stimmlage kannte sie nur zu gut.

    Ja, die Arme. Sie wusste noch so viel, dass sich Lucia mit nichts Anderem als dem Besten begnügen würde - und dazu hatte sie laut Flamininas Meinung auch alles Recht. Da war ein Stoff, der hatte schon direkt etwas goldmäßiges an sich - aber nein, das war es nicht. Viel zu überladen. Aber halt, das wäre doch als Ergänzung nur passend! Also nahm sie den doch mit. Dazu musste sie kurz am Verkäufer vorbei - der sich jetzt etwas stehen gelassen fühlte. Aber nicht lange, da pries er auch schon den Stoff an, den sie sich gerade ausgesucht hatte. Drei Stoffe, so war der Deal, aber so langsam verschob sich ihre Idee etwas. Nein, Lucia brauchte etwas wirklich besonderes: Eine Komposition. Das Grinsen stieg ihr gut sichtbar ins Gesicht, und ihr Selbstbewusstsein überrumpelte geradezu sogar den Verkäufer selbst. "Ich möchte passende Stoffe für diesen hier als Basis haben!" meinte sie - und der überforderte Bursche eilte gleich zum Erfahreneren, der ihm etwas ins Ohr flüsterte. Hilfe, die Frau da wollte etwas, womit er sich nicht aus kannte! Lucia unterdes bekam von Flaminina nur ihr mittlerweile zu Wahrzeichen gewordenes Winken - was wohl heißen sollte "Ich bin gleich fertig!"