Beiträge von Askan

    Obwohl sich Askan eigentlich vorgenommen hatte nicht mehr viel zu sagen, da er dem Patrizier nicht richtig über den Weg traute, antwortete er nun doch:


    "Ich denke, das dürfte zunächst alles sein. Wir werden alle notwendigen Informationen beschaffen und dir diese dann am Briefkasten hinterlegen. Dann können wir den nächsten Schritt wagen."


    Askan blickte zu Silanus und sah diesen kurz fragend an, ob er noch etwas hinzuzufügen hatte. Vermutlich nicht, aber man konnte nie so genau wissen. Askan wusste nicht warum, aber er hatte bei der ganzen Sache ein komisches Gefühl. Wenn das bloß nicht nach hinten los ging. Der mögliche Nutzen wog aber sämtliche Risiken auf. Wenn es ihnen gelingen würde, dieses Lokal ohne großes Aufsehen zu erregen in ihren Besitz zu bringen, dann hatten sie gute Möglichkeiten sich längerfristig in der urbs aeterna zu etablieren.

    Silanus wurde von diesem Riesen überrumpelt. Kaum das er seine Worte zu Ende gesprochen hatte, da packte ihn dieses Ungetüm von Mann am Kragen und seine Füße berührten den Boden nicht mehr. Er bekam kaum noch Luft und versuchte deshalb mit seinen Zehenspitzen den Boden zu erreichen. Zugleich hielt er die Handgelenke von Hectamus fest und versuchte dessen Griff ein wenig zu lockern.


    "Verdammt noch mal, wo ist Silanus?" schoss es Askan durch den Kopf. Endlich tauchte dieser dann aber auch schon auf und er landete unsanft auf seinen Knien. Er musste erst einmal nach Luft schnappen und hustete bevor er sich dann erhob:


    "Danke der Nachfrage, mir geht es prächtig. Wo verdammt noch mal warst du so lange?"


    Mit giftigem Blick sah Askan seinen Partner an, bevor er sich langsam zu Hectamus drehte und dann mit der Faust kräftig mitten ins Gesicht von Hectamus zuschlug.


    "Verdammter Bastard!" brüllte er ihn dabei an und richtete seine Kleidung wieder, die bei der Aktion gerade eben verrutscht war. Auf die Bemerkung, dies sei nicht ihre Spielwiese versetzte Askan:


    "Soso, wessen Spielwiese ist dies dann? Ich sehe hier keinen Spieler und bei deinem Anblick glaube ich kaum, dass du soviel Grips mitbringst, um selber ein Collegium zu leiten. Also, für wen arbeitest du? Gorgus? Cassander? Galeo Satrius?"


    Askan zählte die drei ihm am schnellsten, da mächtigsten Männer auf. Irgendwie bezweifelte er aber, dass Hectamus zu diesen gehörte, denn dann hätte er ihn schon irgendwann einmal gesehen, schließlich war dieser nicht gerade unauffällig.

    "Nun gut."


    nickte Askan,


    "dann wollen wir mal."


    Askan drehte sich um und ging einige Schritte auf die Porta zu bevor er sich noch einmal umwandte und mit breitem Grinsen zum Thema alter Mann noch etwas zu sagen hatte:


    "Du solltest dir angewöhnen, bei deinem Alter nicht so empfindlich zu sein. Du bist ja schlimmer als die ganzen Patrizierweiber."


    Askan lachte laut bevor er zunächst noch einmal zum Tresen ging, ganz so als wolle er noch nach etwas Fragen. Dann überlegte er es sich noch einmal anders und schnappte sich eine der Lupa, welche gerade an ihm vorbei gehen wollte. Ihm war eine Idee gekommen, eine ziemlich improvisierte, aber sie müsste funktionieren.


    "Hör mal meine Hübsche, was hälst du davon, mit mir nach draußen zu kommen?"


    Die Dame schaute zunächst etwas verstört:


    "Naja, eigentlich darf ich das ja nicht. Der Besitzer........"


    sie machte große Augen als Askan ihr einen Beutel vor die Nase hielt, in welcher sie Sesterzen vermutete. Allerdings waren lediglich Kieselsteine darin, welche Askan sammelte. Er war so pleite wie man es nur sein konnte. Doch das musste und sollte die Lupa auch nicht wissen.


    "......aber bei einem so hübschen Kerl wie dir mache ich eine Ausnahme."


    Sie warf sich Askan an den Hals und dieser steuerte zielsicher den Ausgang an. Er drehte sich noch einmal Silanus zu und deutete diesem, er solle sich bereit machen. Kaum aus der Porta draußen rempelte er, ganz verliebt mit der Lupa spielend diesen riesigen Kerl Hectamus an. Askan tat, als würde er einfach beim Liebesspiel gestört und versuchte so Hectamus in ein Gespräch zu verwickeln, bis Silanus eintraf:


    "Heeeee, verdammt noch mal. Was stehst du hier so blöd in der Gegend rum?"


    Titus sah nach links und rechts bevor er gespielt schockiert fortfuhr:


    "Sag mal, gaffst du hier etwa die Lupa aus? Du hast wohl zu wenig Münzen um dir etwas zu leisten, dann hast du dir gedacht du guckst einfach zu, was?"


    Die Lupa unterdessen, von der Statur und Größe von Hectamus eingeschüchtert versteckte sich hinter Askan.....

    Entschuldigt die lange, unangemeldete Abwesenheit, aber ich war im Urlaub und zumeist ohne Internet.


    Jetzt habe ich wieder Internet, bin aber zur Zeit mitten in der Heuernte. Die müsste (sofern das Wetter mitspielt) aber mit dieser Woche zu Ende gehen, dann bin ich auch wieder da.

    Der Plan klang ganz passabel. Askan kippte den letzten Rest des Vinum in seinem Becher seine Kehle runter und antwortete dann:


    "Der Plan klingt ganz gut. Dann werde wohl ich den Lockvogel machen. Dich hat er doch gleich alter Mann."


    Askan lachte kurz auf und stand dann auf.


    "Ich gehe hinten raus, warte bis ich ihn ablenke und dann kommst du dazu. Alles klar?"


    Während er noch auf eine Antwort von Silanus wartete schnappte sich Askan eine Lupa und zog diese an sich heran. Diese musste nun als Tarnung herhalten. Wenn er alleine nach hinten ging, dann würde es wohl mehr als nur auffällig wirken. Die schwarzhaarige Dame begann auch gleich Askan zu bezirzen. Unauffällig blickte er noch einmal durch das Fenster nach draußen um zu sehen ob der Kerl noch da war.

    Askan sah Silanus zunächst böse an bei seiner Bemerkung, wechselte dann aber wieder in ein Lächeln:


    "Nein, den kenne ich nicht und ausgefressen habe ich zur Zeit auch nichts. Du bist der Neue hier, anscheinend hast du, oder haben wir das Interesse von jemandem geweckt."


    Er runzelte kurz die Stirn, bevor er einen kräftigen Schluck Vinum nahm, welcher angenehm prickelnd seinen Hals hinunter floss. Auf die Bemerkung, dass er ja vielleicht auf ihn stünde schmunzelte Askan und erwiderte keck:


    "Du warst in Syrien näher an der griechischen Mentalität dran. Willst du mir vielleicht etwas sagen?"


    Askan zog sich seine Kapuze wieder etwas ins Gesicht und lehnte sich zurück. Die Arme ließ er auf der Lehne des Stuhles aufliegen, während er Silanus dabei beobachtete, wie dieser die Lage bei einer Lupa sondierte. Auf dessen anschließende Frage antwortete Askan:


    "Ich würde sagen wir kümmern uns erst um dieses Riesenbaby. Das Lupanar läuft uns nicht davon. Was schlägst du vor?"

    Askan war gerade damit beschäftigt, es sich einfach gute gehen zu lassen. Demnach konnte man meinen, dass er mit den Gedanken ganz irgendwo anders war. Als ihm dann Silanus auf die Schulter klopfte reagierte Askan nicht so als würde er aus den Gedanken gerissen. Stattdessen war er damit beschäftigt, zu beobachten.


    "Ich bin schon noch da. Aber sieh mal wer auch noch da ist."


    Askan deutet unauffällig zu Hectamus hin. Dieser fiel aufgrund seiner Größe umgehend auf und wenn man nicht völlig blind war, dann konnte man ihn gar nicht übersehen.


    "Mich würde bloß interessieren, was der Kerl von uns will. Ich war völlig davon überzeugt, dass wir ihn abgehängt haben. Was machen wir mit ihm?"


    Normalerweise hätte Askan den Fremden in eine Falle gelockt und ihn getötet, doch er war nun nicht mehr ein Einzelgänger, sondern Teil eines Unternehmens. Darüber, dass er sich aber ohne weiteres Nachdenken mit seinem Partner abstimmte, wunderte er sich dann aber schon. Askan zog die Hand der Lupa weg und flüsterte ihr ins Ohr:


    "Entschuldige Täubchen, merk dir wo wir gerade stehen geblieben sind. Ich muss nur was erledigen."


    Während sich das Schmuckstücke entfernte, gab er ihr einen Klapps auf den Hintern und setzte sich wieder gerade hin. Um nicht aufzufallen schenkte er sich und Silanus noch einmal auf und tat so als hätte er Hectamus noch nicht bemerkt.


    "Wir müssen ihn befragen."


    stellte Askan fest. Mehr war es aber eine Frage an Silanus ob er es ebenso sah.

    Askan hielt sich, nachdem Silanus an den Tisch gekommen war lange Zeit recht ruhig. Er lehnte sich im Stuhl zurück und beobachtete das Geschehen somit aus einer gewissen Distanz. Er konnte sich nicht helfen, aber irgendwie fühlte er sich zur Zeit nicht richtig wohl. Er hatte bereits von diesem Tiberier gehört und allem Anschein nach war er vertrauenswürdig, doch Askan hatte nicht so lange überlebt, weil er leichtsinnig war. Bisher schien aber auch wirklich alles wasserdicht zu sein, auch wenn er selber den Eindruck nicht los wurde, dass dieser reiche Schnösel :D das alles nur für einen Nervenkitzel machte.


    "Die Bezahlung sollte nicht das Problem sein"


    antwortete Askan auf die Frage von Silanus und kam dabei wieder näher an den Tisch. Er verschränkte seine Arme auf der Tischplatte bevor er weiter sprach:


    "Kennst du das Magnum Momentum? Der Besitzer dort "möchte" uns sein Etablissement übereignen. Da wir jetzt allerdings nicht sonderlich darin bewandert sind solche "Geschäfte" nach den Regeln abzuschließen und jetzt wohl auch nicht unbedingt die Voraussetzungen dafür haben, brauchen wir deine Hilfe."


    Schließlich handelte es sich beim Magnum Momentum nicht um ein Lupanar, der niederen Schichten, für die sich keine Sau aus der gehobenen Kaste interessierte.

    Ob wir das bezahlen konnten? Was war das denn für eine Frage? Natürlich konnten wir das bezahlen. Naja, zumindest Silanus konnte es. Er selber war beinahe blank. Aber das musste er ja nicht gerade jemanden auf die Nase binden. Er hatte noch ein Kästchen mit seiner eisernen Reserve, doch diese wollte er nur wenn unbedingt notwendig antasten. Doch da Silanus ohnehin ziemlich viele Sesterzen dabei hatte und auch nicht ausgesprochen geizig damit umging, musste er erst gar nicht lange in seinem Geldbeutel suchen.


    "Ich wette, so etwas habt ihr in Syria nicht gehabt, was?"


    Dabei machte Askan eine ausufernde Bewegung mit beiden Armen, ganz so als wollte er das ganze Lupanar umarmen. Unterdessen fühlten sich nun auch die Lupa wohl, nachdem sie gesehen hatten, wie viel Geld Silanus bei sich hatte. Gleich wurden sie noch etwas freundlicher und anschmiegsamer. Auch Askan konnte sich kaum noch der Damen erwehren, doch ließ er es auch gerne über sich ergehen.


    Als ihn dann eine der blonden Schönheiten aus dem barbarischen Norden umgarnte versuchte Askan sein Glück. Er fuhr ihr durchs Haar und strich ihr sanft über die rechte Backe:


    "Sag mal mein Täubchen, wo ist denn eigentlich dein Herr?"


    Askan ging lieber dem Geschäft nach, bevor ihre Sinne noch ganz vernebelt wurden. Die blonde Frau zuckte aber nur mit den Schultern. Allem Anschein nach sprach sie noch nicht einmal Latein. Gut, für ein Lupanar, in dem Diskretion ein wichtiges Geschäftsfeld war, stellte sich dies als herausragende Eigenschaft heraus, aber wenn man an Informationen kommen wollte, dann war es mehr als hinderlich. Stattdessen gleitete ihre Hand ab und Askan konnte sich erst recht nicht mehr konzentrieren. So ließe er sich wieder auf seinen Stuhl fallen und seufzte mit verdrehten Augen:


    "Bei den Göttern......."

    Askan hatte durch die Wahl der ziemlich komplizierten Route sichergestellte, dass sie nicht verfolgt wurden. Der fragende Blick von Silanus an ein, zwei Stellen der Strecke hatten ihn leicht zum Schmunzeln gebracht. Schließlich erreichten sie dann aber doch ihr Ziel, das Magnum Momentum, auch wenn sie einige Umwege gemacht hatten.


    "Ja, das ist es."


    antwortete Askan, obwohl Silanus bereits eintrat. Er folgte ihm mit zwei Schritt Abstand in das Lokal. Dort angekommen sog er auch erstmal die Atmosphäre in sich auf. Er war schon länger nicht mehr hier gewesen, aber das Magnum Momentum hatte sich trotz des Bürgerkrieges sehr gut gehalten. Die Frauen waren immer noch handverlesen und auch das Ambiente hatte nicht gelitten. Es war lediglich nicht soviel Betrieb wie vor dem Bürgerkrieg, als er das letzte mal hier gewesen war.


    Askan setzte sich mit Silanus an einen Tisch und rasch kam der Slave, welcher für die Bewirtung zuständig war auf sie zu und empfahl auch gleich den Falerner.


    "Ja, bring uns eine Amphore davon und zwei....."


    Askan blickte zu den vier Frauen die bereits um ihren Tisch tänzelten und revidierte


    "nein, sechs Becher."


    Dabei lud er die Frauen mit einem Lächeln und einer Handbewegung ein sich zu ihnen zu gesellen. Diese ließen sich nicht lange bitten und umgarnten sogleich die beiden Männer. Hier ließ sich eindeutig das Angenehme mit der Arbeit verbinden, denn der Hintergedanke von Askan war es, etwas über den Hausbesitzer in Erfahrung zu bringen. Zu Silanus gewandt sagte er:


    "Nun, habe ich dir zuviel versprochen?"

    Askan musste ebenfalls verschmitzt lächeln. Der Mann war ganz nach seinem Geschmack und dabei völlig anders als er es sich zuvor erwartet hatte. Man hatte ihm zwar gesagt, dass dieser Tiberier nicht sonderlich zimperlich dabei war, mit wem er sich abgab, aber seine Einstellung gefiel ihm. Nachdem er sich vergewissert hatte, da gab er auch Silanus ein vereinbartes Zeichen mit der rechten Hand und sagte zu Lepidus, während sich Silanus näherte:


    "Verzeih, aber ich habe dir wohl ebenso wenig vertraut, wie du mir."


    Dabei zeigte er auf Pittacus, um zu signalisieren was er damit meinte. Somit war die Anzahl der Anwesenden auf beiden Seiten wieder ausgeglichen:


    "Darf ich vorstellen: mein Partner Silanus. Und....... wie war noch gleich dein Name mein Freund?"


    Er hatte zwar einen Namen gehört, doch wusste er nicht ob dieser nun auch stimmte. Lieber wollte er ihn aus dem Munde des Mannes vor ihm hören, bevor sie mit dem Geschäftlichen weiterfuhren. Zudem bot es nun Silanus die Möglichkeit, sich in das Gespräch einzuklinken.

    Askan versuchte sich nicht verunsichern zu lassen und das gelang ihm recht gut, so zumindest seine Meinung. Er musterte den mit Pittacus benannten Mann und befand, dass dieser keine Probleme bereiten sollte. Unterdessen nahm der das Platzangebot an und setzte sich. Dabei schob er seine Kapuze nach hinten und gab so den Blick auf sein beinahe schon kindliches Gesicht frei. Auf die Bemerkung, dass er nicht ohne Leibwache aus dem Haus ging musste Askan schmunzeln und gab dabei zur Antwort:


    "Nichts für ungut, aber dein Leibwächter würde mich kaum aufhalten. Wenn ich wollte wärst du schon längst tot."


    Er musterte beide Männer noch einmal bevor er fortfuhr:


    "Nun, mein Name ist Askan, ich weiß nicht ob du schon von mir gehört hast."


    In seinen Kreisen stand dieser Name für das verschwinden von unliebsamen Personen, dazu gehörte aber so gut wie nie ein Gesicht. Ob dieser Name allerdings schon bis in die oberen Schichten vorgedrungen war, konnte er nicht beurteilen, auch wenn er schon den ein oder anderen Auftrag für einen Senator oder Möchtegern-Senator erledigt hatte. Darum erweiterte Askan seine Aussage:


    "Mein Spezialgebiet ist das verschwinden lassen von ...... naja, nennen wir es unliebsamen Ballast, wenn du verstehst was ich meine."


    Ganz zu viel wollte Askan noch nicht frei geben, schließlich konnte es sich immer noch um einen Spitzel der Stadtkohorten handeln, auch wenn dies in der derzeitigen Situation mehr als unwahrscheinlich war.

    Askan war nicht gerade unbekannt in Rom, zumindest in gewissen Kreisen. Ebenso verhielt es sich mit diesem Tiberier, der allem Anschein nach schon öfters mit Leuten vom Schlage eines Askan zu tun gehabt hatte. Über einige dieser Personen hatte Askan einen Kontakt herstellen lassen, denn wenn er und Silanus wirklich Fuß fassen wollten in Rom, dann brauchten sie auch jemanden, der sich mit dem Gesetz auskannte.


    Askan betrat deshalb die Taverna Apicia, ein nicht mehr ganz so vornehme Stätte, wie sie es noch in seiner Kindheit gewesen war. Er hatte ein ungutes Gefühl, denn er mochte es nicht in geschlossenen Räumen zu sein, wenn er nicht alle Personen dort kannte. Er verlor dabei immer das Gefühl alles unter Kontrolle zu haben, zudem war ein schnelles Fliehen im Notfall hier auch nicht möglich. Außerdem kannte er diesen Tiberier zu wenig um ihm zu vertrauen. Das ganze konnte genau so gut eine Falle sein.


    Als Askan die Taverna betrat, ließ er die Kapuze seines Mantels über dem Kopf. Das feine Leder seiner Kleidung zeigte, dass er eigentlich nicht hierher gehörte und er bessere Orte vorzog. Aber hier interessierte dies niemanden. Jeder schien mit sich selbst beschäftigt zu sein. Er blickte sich kurz um und sah dann das vereinbarte Zeichen. Askan trat auf den Tisch von Lepidus zu und grüßte:


    "Salve."


    Dabei legte er ebenfalls eine weiße Feder auf den Tisch, das vereinbarte Zeichen. Das Herz von Askan schlug ihm bis zum Halse. Er war es nicht gewohnt als Unterhändler zu fungieren. Er zog es vielmehr vor, im Verborgenen auf seine Opfer zu warten. Darum fragte er auch misstrauisch, was Pittacus hier machte:


    "Wer ist das?"

    Askan lächelte, schüttelte dabei aber den Kopf:


    "Nein, keine Freunde von mir. Ich dachte schon Freunde von dir."


    Er ließ seinen Blick noch einmal kurz zu Hectamus streifen und trug sich selber auf vorsichtig zu sein. Man konnte nie wissen, was dahinter steckte wenn man beobachtet wurde. Wieder zu Silanus blickend erwiderte er:


    "Gut, dann folge mir bitte. Du wirst begeistert sein. Das Momentum Magnum ist das Beste Lupanar weit und breit."


    Nicht das er es nötig hatte ein Lupanar des Öfteren zu besuchen :D, doch man musst sich doch informieren, wo es am meisten Geld abzuräumen gab und dies ging nun mal in einem Lupanar, wo viele betuchte Personen erschienen einfach besser als auf einem überfüllten Markt.


    -> -> ->


    ~
    Das Lupanar Magnum Momentum, unweit des Sklavenmarktes ist eines der vornehmsten der ganzen Stadt. Die Dienste der Frauen dieses Etablissements kann sich nicht jeder leisten, Vinum wird nur von bester Qualität aufgeschenkt und auch allerlei Pülverchen und Salben, welche die Libido und die Laune positiv beeinflussen sind erhältlich.


    Tritt ein und genieße unvergessliche Momente. Für jeden Geschmack wird etwas geboten.
    ~




    Das Personal:


    https://lh4.googleusercontent.…FTMXpQ/s100-no/Diogis.jpg |Diogis
    Diogis ist der Wirt des Magnum Momentum. Angestellt wurde er von Askan und Silanus, nachdem sich der alte Wirt nach deren Übernahme des Lupanars geweigert hatte für sie zu Arbeiten. Diogis stammt aus Griechenland und spricht kaum ein Wort, obwohl er Hören und Sprechen kann. Er steht Silanus und Askan absolut treu zur Seite, haben sie ihn und seine Familie doch vor dem Tod gerettet, nachdem er sich gegen seinen alten Herrn, einem reichen Händler aufgelehnt hatte. Er ist Augen und Ohren in der Gaststube des Magnum Momentum.





    https://lh4.googleusercontent.…Zrcoo/s100-no/Garicus.jpg |Garicus
    Garicus ist ein alter Weggefährte von Askan und so etwas wie ein Freund. Ihre Wege hatten sich vor Jahren getrennt, als Garicus wegen eines "Unfalls" in Rom gesucht wurde und deshalb nach Africa Proconsularis geflüchtet war. Jahre später kehrte er nach Rom zurück, konnte aber keinen Fuß mehr in der Stadt fassen. Er endete als Trinker und Raufbold in den schlimmsten Vierteln der Stadt. Bei einem Auftrag lief Askan ihm über den Weg und kam mit Garicus ins Gespräch. Bewegt von der Geschichte seines alten Weggefährten stellte Aksan ihn als Türwächter für das Magnum Momentum an, jedoch unter der Bedingung, dass kein Alkohol während der Arbeit floss. Garicus willigte ein und arbeitet nun im Magnum Momentum als Türwächter und Rausschmeißer. Mit seiner kräftigen Statur hat er schon so manchen aufmüpfigen Gast wieder zur Räson gebracht. Garicus ist Askan für die Chance sein Leben wieder in den Griff zu bekommen äußerst dankbar und diesem treu ergeben.



    https://lh5.googleusercontent.…eL6O6vmA/s100-no/Nira.jpg |Nira
    Nira ist noch recht jung. Sie kennt bisher nur das Leben auf der Straße als Tochter einer Sklavin und eines unbekannten Prätorianers. Sie wuchs alleine auf, von ihrer Mutter ausgesetzt, da sie nicht im Stande war das Mädchen zu ernähren. Bald landete sie als Lupa im Magnum Momentum und hatte dort zumindest Speis und Trank. Nach der Übernahme des Lokales durch Silanus und Askan verliebte sie sich in Askan, traut sich allerdings ihrem neuen "Herrn" diese Liebe nicht zu gestehen. Askan kann gewisse Gefühle für Nira ebenfalls nicht leugnen, hütet sich aber weiterhin davor sich fest zu binden. Allerdings erkor sich Askan Nira als "Erste Frau" aus und befreite sie damit vor der Arbeit im Lupanar. Sie steht einzig und allein Askan zur Verfügung und kümmert sich um dessen Haushalt im Lupanar. Somit nimmt sie eine gehobenere Stellung unter den anderen Frauen ein und kann diesen auch gewisse Befehle erteilen. Trotz diesen Privilegien ist Nira weiterhin eher zurückhaltend.



    https://lh4.googleusercontent.…k98pznA/s100-no/Saria.jpg |Saria
    Saria ist ebenso hinterlistig wie schön. Ihre Herkunft ist nahezu unbekannt, doch setzte sie sich bereits in jungen Jahren als Herrin der Hausdamen durch. Ihr obliegt die Einteilung der Lupa, sie bestimmt welche Frau wann zu arbeiten hat. Ihr Wort ist dabei Gesetzt und sie schreckt bei Ungehorsam nicht davor zurück mittels Gewalt zu zeigen, wer hier das Sagen hat. Saria war bereits bei der Übernahme des Hauses durch Silanus und Askan auf ihrer Position und selbst diese Beiden wagten es nicht sie zu degradieren. Sie hat sich mit der neuen Führung arrangiert und genießt die größeren Freiheiten die Sie nun genießt. Lass dich von ihrem freundlichen Gesicht und ihrer Schönheit aber nicht blenden.




    https://lh6.googleusercontent.…o/s100-no/Laufbursche.jpg |Laufburschen
    Eine Schar an Laufburschen und Mädchen bilden die Augen und Ohren von Silanus und Askan auf den Straßen Roms. Ausnahmslos handelt es sich hierbei um Kinder von der Straße, welche sich alleine durch das raue Leben in Rom schlagen, entweder Weisenkinder oder davongelaufene Kinder. Sie erhalten im Magnum Momentum eine Unterkunft und Verpflegung, informieren die beiden Hausherren dafür über die Neuigkeiten in der Stadt oder erledigen Botengänge.

    "Hm, also kurz nach Misenum bereits."


    murmelte Askan in seinen nicht vorhandenen Bart und rechnete schnell im Groben durch, wie lange die Classis also noch auf sich warten lassen würde. Er rechnete die Marschgeschwindigkeit eines Heeres (welches er einfach ungefähr schätzte) und die Distanz und versuchte auch noch das Wetter zu berücksichtigen. Das Ergebnis war, dass sie wirklich noch etwa Zeit hatten:


    "Ich denke, dann haben wir noch genug Zeit um uns derweil um andere Dinge zu kümmern. Zumal uns dieser Flavus nicht davonlaufen wird sobald er mal hier in Rom ist."


    Askan nickte, als Silanus meinte sie sollten die Zeit nicht ungenutzt lassen. Zugleich war ihm aber dieser riesige Kerl aufgefallen, der sie zu beobachten schien. Askan brachte sich so in Position, dass Silanus zwischen ihm und Hectamus stand und somit seine Hände verdeckte. Mit diesen gab er dann unauffällig Handzeichen, dass sie wohl beobachtet wurden, in der Hoffnung Silanus würde schon verstehen. Zeitgleich antwortete er:


    "Ja, es wäre wohl gut, wenn wir dem Lupanar erstmal einen Besuch abstatten würden. Mal sehen wie wir das ganze Unternehmen am besten angehen würden."


    Um Hectamus nicht auf sich aufmerksam zu machen sah Askan nur mehr Silanus an.....

    Askan dachte eine weile nach und wog dabei die Vor- und Nachteile dieses Vorgehens ab. Für ihn überwogen dabei die Vorteile bei weitem. Darum gab er recht euphorisch zur Antwort:


    "Die Idee mit dem Testament finde ich gut. Dabei müssen wir aber aufpassen, dass dieses auch wasserdicht ist und nicht von jemanden zerpflückt werden kann. Da brauchen wir Beratung. Testamente sind eine heikle Angelegenheit."


    Ob sie diese Aktion allerdings durchziehen sollten, bevor dieser Flavus in Rom eintraf war eine gute Frage:


    "Wo hast du das Heer überholt und wie lange ist das jetzt her?"


    Das war für Askan die relevante Frage, denn von Misenum bis Rom war es doch ein beachtliches Stück für ein Heer. Viel hing auch davon ab, zu welchem Tempo der Befehlshaber drängte. Nach reiflichem überlegen schlug Askan aber etwas vor:


    "Ich denke wir sollten es baldmöglichst angehen. Zur Zeit können wir noch die rechtliche Unsicherheit in Rom ein wenig ausnutzen. Wenn erst einmal der ganze Verwaltungsapparat wieder richtig funktioniert, dann wird das ganze Unternehmen nur schwieriger als es sein muss und etwaige Schmiergelder werden immer höher. Was sagst du?"

    Askan nickte zustimmend auf die Worte von Silanus:


    "Ja, es dürfte ausreichen, wenn wir an ein oder zwei von denen ein Exempel statuieren, dann dürften wir zunächst vor Konkurrenz in Sicherheit sein. Das beste Lupanar? Hm....:"


    Askan rieb sich kurz das Kinn und überlegte scharf. War es jenes zwei Straßen hinter dem Sklavenmarkt? Ja, dieser würde es wohl sein. Da waren gute Weiber, der Vinum war excellent und auch sonstige Rauschmittel gab es zur Genüge.


    "Hm, ganz eindeutig das Lupanar Magnum Momentum von Mamercus Trebellienus Fontanus. Das ist das beste Lupanar, welches ich bisher gesehen habe. Klasse Weiber aus allen Winkeln des Imperiums, den besten Vinum, den du in Italia kriegen kannst und auch ansonsten fehlt es dir dort an nichts wenn du verstehst was ich meine. Dort kriegst du jedes Pülverchen und Pflänzchen, welches dich glücklich machen kann."


    Auf das Thema Rückkehr nach Syria ging Askan hingegen nicht mehr ein. Er hatte den Eindruck, dass Silanus da ein wenig verbissen war und dieser müsste ohnehin selbst entscheiden was er machen wollte. Er würde sich ohnehin keiner großen Ratschläge annehmen.

    Askan nickte nur bei der Antwort, dass der Wunsch des Kunden stets zu erfüllen war in ihrem Geschäft, egal wie abgedreht dieser auch war. Sicher, wenn man wie er sich soweit nach oben gearbeitet hatte, dass man sich die Aufträge aussuchen konnte, dann war es auch kein Problem einmal einen Auftrag abzulehnen, aber besonders zu Anfang, da musste man alles mitmachen was die Kunden wollten; und dies war nicht immer sonderlich appetitlich. Das Silanus aber auf seine Idee so schnell ansprang, das wunderte ihn dann doch ein wenig. Allem Anschein nach hatte sich sein Gegenüber selbs bereits öfters Gedanken über einen Ausstieg gemacht, oder besser gesagt einen Umstieg.


    "Du scheinst dich schon das ein oder andere Mal damit beschäftigt zu haben."


    merkte Askan deshalb an. Er kraulte kurz seinen Hinterkopf bevor er weitersprach:


    "Die Konkurrenz kriegen wir schon in den Griff. Das einfachst ist, wir jagen ihnen ihre besten Pferde ab, dann hat sich das Geschäft für sie sehr schnell erledigt. Bei hartnäckigen Betreibern kann man dann schon auch mal nachhelfen, wenn es sein muss. Das größte Problem dürfte wirklich das Geld sein. Ich bin momentan auch nicht sonderlich flüssig für einen Einstieg. Da müssten wir wohl zunächst ein paar Aufträge erledigen, damit wir das Startkapital beisammen hätten."


    Bei der Anmerkung von Silanus, dass er noch einmal nach Syria zurück müsse, da stockte Askan ein wenig. Er überlegte zunächst und tat dann seine Meinung kund:


    "Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass du der nächste bist wenn du mit dem Kopf von Flavus zurückgekehrt bist? Ich meine bei dem was du mir bisher erzählt hast glaube ich kaum, dass dich Volpe leben lässt. Du hast für Flavus gebürgt."


    Askan ließ die Worte wirken und wartete auf eine Reaktion. Es sollte eigentlich nur ein gut gemeinter Rat sein....