Beiträge von Caius Flavius Scato

    "Wir sollten nun rasch gehen Octavia, es ist nicht sicher auf den Straßen." merkte Scato an. Die Veteranen die die Villa schützten hatten den Herren des Hauses natürlich erkannt und auch der Ianitor der seinen Dienst wacker verrichtete hatte die Tür bereits einen Spalt geöffnet.
    Scato wartete noch bis die Octavia an ihm vorbei in die Villa ging und huschte dann ebenfalls schnell durch den großen Rahmen, sodass sich die schweren Tore hinter ihnen wieder fest verschlossen.
    "Kannst du allein gehen? Wir sollten uns ins Atrium zurückziehen." sprach Scato und machte sich auf den Weg in eben jenen offenen Innenraum der Villa...

    Den Göttern sei Dank! Immerhin verlief sein Rückzug zur Villa erfolgreich, ganz im Gegensatz zu seiner sonstigen Amtszeit die von Missgunst und Schicksalsschlägen geprägt war.
    "Ich danke dir Optio. Und deinen Milites. Ein wenig Schutz wäre sicher nicht verkehrt, auch wenn unsere ergebenen Veteranen sicher mutig die Stellung halten." merkte der Aedil an und blickte dann auf Octavia Flora "Optio, sofern du wieder auf die Straßen der Stadt musst kann Octavia Flora auch in unserer Villa zuflucht finden. Die Flavier werden sich gut um sie kümmern." versprach Scato und blickte beide wechselseitig an.

    "Beruhige dich doch Domina Claudia beruhig dich." sagte eine der älteren Sklavinnen. Hinter den recht dicken Mauern der Villa Flavia hatte man nur zum Teil mitbekommen was in der Stadt vor sich ging.
    "Dominus Scato ist der Aedil, ich bin sicher, dass man gut auf ihn acht gibt. Geht es dir gut? Kann ich dir etwas bringen? Eine Suppe vielleicht?" fragte die Sklavin beiläufig, so als ob die Villa eine andere Welt wäre in welcher alles in Ordnung war.
    "Wir schicken einen Boten zur Villa Claudia sobald die Lage vor den Toren etwas übersichtlicher ist. Ich bin sicher, dass dein Verlobter alles im Griff hat." versuchte die Frau die junge Claudia erneut zu beruhigen, wusste aber nicht so recht was mit ihr anzufangen.

    "Nun ich.." brachte Scato noch heraus bevor das große Summen losging. Er versuchte sich noch auf die Situation direkt vor ihm zu konzentrieren während vor seinem Sprechsaal scheinbar schon Panik ausgebrochen war und sich die Bienen über die Waren auf dem Markt hermachten.
    Die kleine Besucherin seiner Sprechstunde hatte scheinbar was damit zutun, doch Scato war sich da nicht ganz so sicher und verharrte erst einmal in seiner Haltung, bevor er den Satz dennoch beendete.
    "Ich fürchte, dass ich dir da nicht weiterhelfen kann. Noch einmal, darüber habe ich keine Informationen. Bestimmt hat deine Familie jedoch genug Kontakte zu zahlreichen Landbesitzern." merkte Scato noch einmal an bevor er erste Schreie von draußen wahrnehmen konnte.
    "Was ist da draußen los?" fragte er, und hoffte, dass der Sklave oder seine Besitzerin mehr wussten.


    "Hab Dank Tribun." sagte Scato knapp, es war Zeit, dass er hier wegkam und sich hinter die dicken Mauern der Villa flüchten konnte, wo die flavischen Klienten und treuen Sklaven und Veteranen sicherlich die Stellung hielten. "Optio." nickte der Aedil auch diesem Mann zu bevor er sich dann an den augenscheinlichen Anführer seiner kleinen Eskorte wandte "Nun, ich wäre dann jetzt soweit. Wir sollten keine Zeit verlieren nicht wahr?" fragte der Aedil rhetorisch und war bereit, sich in Bewegung zu setzen um nach seiner Verlobten zu sehen.

    Nun erhob sich auch Scato erneut, er hatte viele gute Argumente gehört und wollte sich natürlich an der mehr und mehr deutlichen Blockbildung hinsichtlich seiner, zugegebenen sehr eigendynamischen, Initiative beteiligen.
    "Ich bin grundsätzlich für eine vorherige Anmeldung von Spenden hinsichtlich ihrer Höhe. Eine kurze Meldung an die Aedile würde das Spenden vereinfachen, und man könnte die Last der stetigen Überwachung von den Aedilen nehmen da die Zeit kein Faktor mehr ist. Um es kurz zu machen ehrenwerte Kollegen: Ich bin ebenfalls für die Einführung einer Meldepflicht und die Aufhebung der zeitlichen Begrenzung. Jedoch sollte die Meldung strikt vor der Verteilung der Spenden erfolgen um die Höhe der eigentlichen Spenden nicht verzerren zu können." erklärte Scato kurz und setzte sich wieder. Grundsätzlich war er mit der angepeilten Lösung einverstanden, es haperte jedoch noch an den Details.


    Ein Skandal, EIN SKANDAL! Scato schäumte innerlich darüber wie es diese Tiere wagen konnten seine Spiele zu stören. Doch was sollte er schon tun? Er blickte sich um, sah, wie sich die Ränge geleert hatten, was sollte er hier noch groß tun?
    "Ich danke dir Soldat." brachte Scato hervor, wirklich schlauer war er nicht, ein Sklavenaufstand, immerhin.
    Plötzlich reifte in ihm eine Erkenntnis: Seine Verlobte war ausschließlich mit Sklaven unterwegs, flavische Sklaven zwar aber dennoch!
    "Ich denke, nun da die Arena beinahe leer ist, wäre es wohl auch für mich Zeit den Schutz der flavischen Mauern zu suchen. Darf ich davon ausgehen, dass mich einige deiner Männer zur Villa Flavia geleiten? Ich muss mich um den Verbleib meiner Verlobten informieren." fragte er gefasst, obgleich er innerlich durchaus beunruhigt war.

    Wie ein Kapitän der auf seinem sinkenden Schiff stand betrachtete Scato eisern, wie die Menschenmassen zu den Ausgängen strömten und dicke Trauben bildeten, während die Urbaner (es waren überraschend viele überraschend schnell aufgeschlagen, ein gutes Zeichen) enge Linien um den Ort zogen.
    Der Flavier wusste zwar noch immer nicht so genau was hier gerade los war, aber seine Spiele endeten wesentlich abrupter als er sich das vorgestellt hatte.
    Ein langes Seufzen war für die Menschen zu hören, die noch einigermaßen nahe bei ihm standen, und der Flavier beschloss der Sache hier und jetzt auf den Grund zu gehen.
    Mit seinen eiskalten Augen suchte er den nächstbesten Urbaner der ihm wie ein Offizier erschien und marschierte schnurstracks, zumindest so gut es in diesem Getümmel ging, auf ihn zu...
    "Urbaner, was geht hier vor?!" fragte er den Mann mit Nachdruck, auch wenn er nach außen nicht aufgeregt oder verärgert wirkte.

    Etwas hilfesuchend blickte Scato den Sklaven der Claudia an. Er hatte einfach keinen Draht zu Kindern, wollte Sisenna aber auch nicht einfach die Wahrheit vor den Latz knallen und sie dann fortschicken.
    "Ich weiß nicht." entgegnete Scato ihr in dem Versuch sich aus der Affäre zu ziehen "Alexandria vielleicht?" fuhr er fort und verstand die ganze Sache nicht als Lüge, denn er hatte keine Ahnung wie die Dinge in Ägypten liefen, eventuell würden Ländereien dort wirklich auf der Straße verscherbelt.
    "Ich kann dir dabei jedenfalls nicht mehr helfen als jeder andere auch. Ich denke, dass es neben dem Kaiser oder deinem Onkel kaum jemanden gibt, der dir hierbei weiterhelfen kann. Es sei denn, du bietest ihnen genug Geld für ein Stück Land."
    Natürlich stand die Option jemanden einfach etwas Land abzukaufen immer frei.

    Scato war gerade dabei einen flüchtigen Blick in die Arena zu werfen, immerhin war der Hauptteil des Spektakels im Begriff seinen Lauf zu nehmen, bevor er sich wieder an die Damen wandte und sich ein Lächeln abrang..
    "Ich danke dir Octavia. In der Tat hätte ich es wohl nicht besser treffen können." entgegnete er der Fremden und warf Sassia dann einen flüchtigen Blick zu.
    Doch plötzlich ging alles ganz schnell: Irgendwo auf den Rängen brach Panik aus, Menschen schrien, Menschen rannten, Scato blickte wie versteinert auf die gegenüberliegende Seite der Arena.. Wollten die verdammten Götter denn nicht, dass in dieser Amtszeit irgendetwas ohne Probleme für ihn abläuft?
    Stoisch gab er die notwendigen Befehle an seine Leibwächter aus,
    "Bringt meine Verlobte ihn Sicherheit. Umgehend. Geleitet sie zur Villa Flavia, weicht nicht von ihrer Seite." dass es sich um einen 'Sklavenaufstand' handelte wusste Scato in diesem Moment natürlich nicht, doch so oder so hatte er bei seiner handverlesenen Leibwache keine Bedenken. Ein kurzer Blick galt der Octavia, er wägte ab...
    "Geleitet die Octavia und ihr Gefolge ebenfalls zur Villa." sagte er knapp und wandte sich dann an seine beiden engsten Vertrauen Lupus und Angus "Ihr bleibt bei mir. Wir bleiben hier, ich muss mein Gesicht wahren."
    Ein kurzer Blick galt noch seiner Verlobten, bevor Scato sich wieder in Richtung Ehrentribüne aufmachte. Es war nicht so, dass er besonders tapfer war. Vielmehr war seine Furcht vor den politischen Konsequenzen einer Flucht größer als die vor etwaigen Verbrechern, die ja scheinbar recht wahllos töteten.


    Sim-Off:

    Boy... that escalated quickly... :hmm:

    Obwohl die kleine Claudia bereits zwei Betriebe führte, schien sie nicht allzu gut über die Umstände der Marktwirtschaft informiert zu sein. Scato fragte sich, ob es eine gute Entscheidung von Menecrates war, ihr Betriebe zu übergeben, doch natürlich verkniff er sich derartige Gedankengänge.
    "Nun, wenn du jemanden findest der dir sein Grundstück verkaufen möchte, dann kannst du das natürlich tun." entgegnete Scato und fuhr fort "Doch auf den Märkten wirst du Olivenöl, Fleisch oder Stoffe finden, jedoch keine Grundstücke. Es gibt keinen Händler hier der Grundstücke verkauft." versuchte Scato ihr klar zu machen und griff sich kurz ans Kinn...
    "Deine Verwandte, und meine Verlobte Sassia hat jedoch ein sehr gutes Verhältnis zu ihrem Großvater. Vielleicht kannst du sie ja einmal lieb bitten mit Menecrates zu sprechen? Vielleicht hat er ja doch noch irgendwo Platz für deine Bienen?" Scato versuchte es nun mit einem kindergerechteren Ansatz und hoffte, dass dieser auch besser ankommen würde.

    Ursulus schien nicht unbedingt ein großer Freund von Spannungsbögen und Dramatik zu sein. In dem Moment als der Mann in der Arena seine Nerven verlor und versuchte einen verzweifelte Stich mit seinem Holzspeer zu setzen, erwischte Ursuslus eben jenen mit seinem mächtigen Kiefer, biss den Speer in der Mitte durch, und hinterließ dem armen Teufel im Sand lediglich etwas Speerholz welches sich eventuell noch dafür geeignet hätte ein Lagerfeuer zu entfachen.
    Der Mann hatte nun noch genau zwei Möglichkeiten: Er konnte seinem Schicksal entgegentreten und aufrecht stehend darauf warten, dass Ursulus kurzen Prozess machte oder er konnte versuchen noch einige wenige Sekunden rauszuschinden.
    Er entschied sich für letzteres.
    Immer wieder versuchte er Ursulus auszuweichen, hielt sich am äußeren Rand der Arenamauern auf und versuchte den Bären größtmöglich zu umkreisen. Das gelang ihm für einige Momente auch gut, doch dann stolperte er und Ursulus hatte genug gesehen.
    Bevor der Mann sich erheben konnte holte Ursulus aus und verpasste dem Burschen eine saftige Schelle! Blutend ging er zu Boden, ohne Regung, ohne Ton. Einige nahesitzende Gäste behaupteten später sie hätten ein Knacken gehört doch fest stand, dass der Mann nicht mehr lebte.
    Ursulus, der kampferprobt und ob seiner Größe wertvoller war als die anderen Tiere die meist nach derartigen Hatzen ebenfalls ihr Ende fanden, zeigte keinerlei Interesse mehr an der Leiche im Sand, schließlich roch er sein Belohnungsfresschen im Käfig. Gemächlich wanderte der Bär, nun etwas tapsig aussehend, wieder zurück in seinen Käfig hinter massiven Eisengittern. Er würde diese Arena sicherlich noch das ein oder andere Mal von innen sehen. Seine Gegner hatten die Angewohnheit ihn nur einmal zu besuchen.


    Nach diesem Kampf der zwar an sich recht enttäuschend war, jedoch auch eine beeindruckende Demonstration der Stärke von Meister Petz, war es wieder am Ansager nun den Hauptteil der Spiele anzukündigen.


    "BÜRGER BÜRGER!" hallte es nun durch den Hof "Wir haben Tiere gegen Tiere kämpfen sehen. Wir haben Tiere gegen Menschen kämpfen sehen. Kommen wir nun zur meisterlichsten Disziplin des Tages. Begrüßt mit mir die Gladiatoren!" ein Rauschen ging durch die Arena, während Gladiatoren aller Typen die Arena betraten. Die Leiche des Verurteilten war zu diesem Punkt natürlich schon entfernt worden.
    "Aus allen Teilen des Reiches kommen diese Kämpfer hierher, um euch zu unterhalten und für die Ehre zu kämpfen. Wetten werden angenommen. In einigen Momenten beginnt der erste Kampf zwischen Phileus dem Murmillo und dem Thraex Sosigenes! Eine spannende Paarung, beide stammen aus den besten Ludi in Achaia. Genießt es!" rief der Ansager noch einmal aus, bevor sich die anderen Gladiatoren langsam wieder in die Katakomben zurückzogen um den beiden Wettkämpfern das Feld zu überlassen.

    Scato staunte zugegebenermaßen nicht schlecht als Sisenna, ein Gesicht welches ihm von den Claudiern natürlich bekannt war, plötzlich in seinem Sprechsaal stand und von Bienen sprach. Das Summen welches von draußen herrührte hörte er in diesem Moment nicht, jedoch zweifelte er nicht am Umstand, dass draußen tatsächlich Bienen umherrschwirrten.
    "Nun..." entgegnete Scato etwas verwirrt ob dieses überfallartigen Besuches samt schwirrender Argumente, "Es ist mir natürlich bekannt, dass du eine Bienenzucht betreibst. Jedoch fürchte ich, dass ich dir in dieser Angelegenheit nicht von allzu großem Nutzen bin. Deine Familie verfügt doch über zahlreiche Landbesitze. Ich kann als Aedil nicht einfach Grundstücke für deine Betriebe zuteilen welche nicht dein Eigentum sind." versuchte ihr Scato erst einmal das offensichtliche klarzumachen.

    "Salve Helvetius. Nein... Nein der Name sagt mir nichts. Das gesamte Haus ist mir unbekannt." entgegnete Scato knapp, der Mann schien ja schließlich stets in Eile zu sein, "Sag dem Praetor, dass die Verwarnung gegen mich ausgesprochen und die ausgewiesene Strafe bezahlt wurde. Es gibt auch einen öffentlichen Aushang auf dem Forum welcher von diesem Vorfall berichtet. Somit wäre dieser Verstoß von Seiten der Aedile aus der Welt geschafft."

    "Nun gut. Auch gut, dass du bereits ein Tironicum bei Duccius Vala absolviert hast. Er und ich waren zwar nicht immer einer Meinung, doch seine Leistungen sprechen doch eine Sprache welche ich durchaus verstehe." erklärte Scato und gab damit zumindest einen Hauch von Anerkennung an den Verwandten des Mannes vor ihm heraus.
    "Also gut, Caius Duccius Callistus,..." Scato erhob sich von seinem Sitz und ging einige Schritte auf den jungen Mann zu. Er streckte den Arm aus zum römischen Handschlag "...dann werde ich dich unterstützen wo ich kann. Und ich erwarte deine Unterstützung wo du kannst. Absolute Loyalität und Treue." er ging noch einen Schritt auf den Mann zu "Ich bin mir sicher, dass du es weit bringen wirst."

    Etwas überrascht, wenn nicht gar geschockt ob der Anschuldigungen und Umstände verharrte Scato noch einige Momenten in seiner Zuhörerposition ehe er aufblickte und seine Mandaten mit hochgezogenen Augenbrauen anblickte.
    Ein kurzer, flüchtiger Blick ging noch an den Praetor raus bevor sich Scato dann mit seinen Mandanten unverrichteter Dinge, wie sollte es auch anders sein ohne Angeklagten, davon machte.

    Scato war recht unbeeindruckt vom Gekeife der Sklaven. Sowas erlebte man ja beinahe täglich, er hatte seine Sklaven jedoch bewusst angewiesen sich zurückzuhalten, zumindest bei solchen Veranstaltungen, schließlich hatte er ja einen Ruf zu verteidigen.
    Er war froh, dass sich die Octavia direkt wasserfallartig vorstellte, weder er selbst noch sein Leibsklave hatte nämlich eine Ahnung wer da vor ihnen stand, aber das war ja nun geklärt...
    "Octavia Flora, es ist mir eine Freude. Und während dein Argument natürlich stichhaltig ist, verzeihe den kleinen Scherz, wäre ein Mörder der einen Senator auf einer belebten Tribüne attackiert wohl nicht der allergrößte Meister seines Fachs." erklärte der Flavier trocken und fuhr fort "Ich danke natürlich für die Glückwünsche. Und wenn wir uns mal so ansehen..." erblickte kurz zu Sassia, ließ seinen Blick aber nur sehr kurz auf ihr verweilen "Bin ich es wohl der die Glückwünsche eher verdient nicht wahr?" er erlaubte sich einen erneuten trockenen Scherz, der gleichzeitig auch als Kompliment an seine Verlobte durchging, bevor eben jene das Wort ergriff.