Beiträge von Caius Flavius Scato

    Da wollte man sich als Aedil mal kurz etwas zu Essen genehmigen, denn entgegen so mancher Vermutung des einfachen Volkes lebten Senatoren nicht von den Tränen ihrer Bediensteten und Sklaven, und schon kommt ein Mann rein, wartet einige Augenblicke, und rauscht umgehend wieder ab.
    Scato und seine Kollegen schauten sich etwas verdutzt an, es ging wohl um den Praetor, er würde also dahingehend mal nachfragen müssen.


    Sim-Off:

    Zwei Tage kann die Geduld ruhig mal reichen :D

    Unter lautem Brüllen kratzten und schlugen die Bestien aufeinander ein. Blut lief aus der Wunde des Löwen, doch der König der Savanne, stolz und stark, suchte noch immer den Sieg gegen den Leoparden, welcher vorsichtig und flink die Angriffe der größeren Katze zu parieren suchte. Um den Sieg ging es den Tieren jedoch eher weniger sondern ums blanke Überleben, der Hunger und das ständige Reizen der letzten Tage trieb sie in die Arme der Gewalt, und plötzlich ging es recht schnell.
    Der Leopard wagte sich kurz aus seiner abwartenden Haltung heraus und versuchte einen Krallenschlag zu setzen. Er verfehlte. Der Löwe reagierte schnell, er schlug das kleinere Raubtier zu Boden und beendete den Kampf mit einem Biss in den Hals. Kurz noch versuchte sich das unterlegene Biest zu wehren doch längst war es zu spät.
    Der Löwe wartete noch einen Moment, seine Fänge noch immer in den Nacken des Leoparden gebohrt, bevor er ihn wieder freigab. Unschlüssig ob er sich nun am Fleisch seines Gegners laben sollte oder nicht beschnupperte der Löwe sein Opfer, bevor die Arbeiter der Arena die Entscheidung kurzerhand selbst trafen.
    Zwei Pfeile trafen den Löwen seinerseits in den Hals, das Tier sackte zusammen und der Sand unter den beiden Geschöpfen färbte sich tiefrot. Der Tod agierte wie so oft als Gleichmacher. Die Menge jubelte nur kurz, die Kämpfe zwischen Tieren dienten nur als Auftakt, und so langsam bewegte sich das Spektakel in Richtung der eigentlichen Attraktionen.
    "Bürger Roms! Bürger Roms!" die Worte des Ansagers hallten durch die Arena "Werdet nun Zeuge von der gerechten Bestrafung des Leophron. Verurteilt wegen Raub und Mordes, abscheuliche Verbrechen!" die Stimme des Ansagers wurde etwas garstiger um die Niedertracht des Mannes zu verdeutlichen "Er wird hier nun sein Ende finden, da bin ich sicher, doch natürlich hat er auch die Möglichkeit sich zu verteidigen!" durch einen Seiteneingang wurde der Mann, nur gekleidet in einer Lendenschurz, in die Arena geführt. Ein langer Speer, jedoch nur aus Holz gefertigt, wurde in den Sand geworden bevor sich die beiden kräftigen Männer die den recht mitgenommenen Mann in die Arena gebracht hatten wieder entfernten.
    Nachdem der Ansager registriert hatten, dass diese nun an einem Gitter angekommen waren welches nicht einsehbar war, erhob der Mann erneut seine Stimme...
    "Jubelt und frohlocket Bürger! Ursulus wird sich nun seiner Bestrafung annehmen! Entfesselt ihn!" rief der Mann und einen kurzen Augenblick später wurden die Eisensplinte von oben geöffnet und die Tore aufgezogen. Es dauerte einen Moment, doch nach wenigen Augenblicken konnte man sehen wie sich ein riesiger Bär langsam ins Tageslicht wagte und sich ob der lauten und ungewohnten Geräuschkulisse erst einmal bedrohlich auf seine Hinterbeine stellte.


    Sim-Off:

    Ich freue mich sehr über die Beteiligung von euch allen :) Für die Übersicht trenne ich mal das Geschehen auf den Rängen von der Action im blutigen Sand

    Scato war durchaus zufrieden, dass er mit seinem Antrag scheinbar ein doch recht interessantes und vieldiskutiertes Thema getroffen hatte. Mittlerweile hatte sich die Diskussion so verselbstständigt, dass er selbst nur einer von vielen war der konstruktive Vorschläge zu diesem Thema eingebracht hatte. Die Vorschläge des Purgitiers sowie der des Aureliers gefielen ihm. Sie waren schlicht und unbürokratisch, womit sie leicht zu kontrollieren waren und auch vom einfachen Volk zu verstehen...
    ...nicht dass ihn gerade DAS brennend interessieren würde, aber es war ein Nebeneffekt der mit der einfachen Art und Weise einherging.
    Bevor er selbst versuchen würde die Diskussion zusammenzufassen und somit in ein neues Gesetz zu pressen ließ er die Diskussionsteilnehmer allerdings noch offene Fragen beantworten. Das es eine Änderung geben würde erschien nun doch recht wahrscheinlich, weshalb er nun noch gespannt auf die Ausführungen des Claudiers wartete.

    Ein ungeduldiger Mann sein künftiger Schwiegergroßvater, hatte Scato doch einige Momente gebraucht um das ganze doch arg juristische Konstrukt in seinem Kopf durchzugehen.
    "So sei es, ich werde meinen Mandanten umgehend die Einladung von meiner Seite aus zukommen lassen. Doch die Gegenseite benötigt sicherlich eine Vorladung." erklärte Scato zufrieden, dieser doch recht ausgiebige Besuch neigte sich scheinbar dem Ende zu.

    Kurz blickte Scato hinunter zu ihrem Arm der nun auf dem seinem ruhte, bevor er wieder aufblickte und ein paar Gesichter in der Menge erblickte...
    "Dort hinten sind die Senatoren Fusus und Crassus, Taugenichtse, aber ab und an recht nützlich im Plenum." erklärte Scato leise bevor er schnurstracks auf die beiden zusteuerte "Meine Herren, ich hoffe ihr amüsiert euch." grüßte Scato sie im vorbeigehen, langsam genug um einen Blick auf Sassia zu ermöglichen. Diese Nummer ging noch einige Male so im gehobenen Bereich, man traf Mitglieder des Senats, der Palatini und der allgemeinen Oberschicht, bevor Scato einige Geschäftspartner im Bereich des einfachen Volkes erspähte...
    "Wenn es dich nicht stört, ich möchte dich noch jemandem vorstellen." sagte Scato und wies seine Liktoren an die beiden zu geleiten.
    In ihrem Weg stand eine Frau im grünen Kleid, und einer seiner Männer schickte sich an diese Dame recht harsch zurechtzuweisen...
    "Mach Platz für Senator Flavius Scato!" schnauzte der Leibwächter das junge Mädchen an, ganz zum Unmut des Flaviers, welcher sich an Tagen wie diesen stets volksnah geben wollte... Was immer gut ankam aber nicht zwingend stimmte...
    "Angus! Beruhige dich! Man könnte noch meinen Sassia oder ich fürchten uns vor zierlichen Damen." versuchte er zu scherzen und lächelte die Frau etwas gezwungen an.

    "Es ist nichts, nur ein paar verbitterte Zeitgenossen die scheinbar auf der Suche nach dem schnellen Geld waren." wiegelte Scato ab, er hatte nicht vor sich länger als nötig mit dieser Posse zu beschäftigen, das Thema würde ihm sicher keinerlei Probleme bereiten.
    "Meine Marktreformen ringen mir jedoch einen weit größeren Teil meiner Zeit ab. Langweilige Paragraphenreiterei und dennoch denke ich, dass das Gesetz an einigen Stellen eine Vereinfachung benötigt." erklärte er und hoffte, dass seine Verlobte nicht allzu sehr auf die Details dieser Reform eingehen würde, schließlich war diese einerseits recht eintönig, und andererseits stand heute der Teil seines Amtes zur Schau welcher ihm wirklichen Prestige beim Volke brachte.
    "Wenn dich deine Schwester einen Augenblick entbehren kann meine teuerste, dann würde ich dich ein wenig herumführen? Es gibt sowohl hier in der Ehrentribüne als auch in den Gallerien ein paar Leute denen ich dich vorstellen möchte." sagte Scato und ging einfach mal davon aus, dass nichts dagegen sprach. Die Kunde von der Verlobung zwischen Sassia und ihm hatte ja bereits beim Volk die Runde gemacht, doch sicherlich hatte noch nicht jeder Sassia gesehen. Sie war jung und bildschön, der Flavier würde sie also nur zu gern etwas präsentieren und somit ihre aufrichtige Bindung für ein wenig Popularität nutzen.

    Ob seine Kläger an einer einvernehmlichen Lösung interessiert waren? Kurz ließ sich Scato nochmal das Gespräch bei der Salutatio durch den Kopf gehen. Nein, konnte er wohl nicht behaupten, die beiden Herren wirkten keineswegs so als ob sie sich außergerichtlich einigen wöllten.
    "Nun Menecrates, ich fürchte die beiden Herren sind in dieser Sache nicht nur auf ihr Vermögen sondern auch auf Genugtuun bedacht. Ich fürchte ein Prozess wird nicht zu vermeiden sein. Ob der vorherigen Verurteilung und der erdrückenden Indizienlage sollte sich ein möglicher Prozess jedoch als recht kurz erweisen. Es sei denn es käme zu überraschenden Wendungen von denen nicht auszugehen ist." erklärte Scato sachlich und fuhr fort "Darum denke ich, dass eine Erstanhörung nötig ist. Die von mir dargelegten Anklagepunkte und Verstöße sind die, die von den Klägern erhoben wurden. Ich denke also nicht, dass weitere hinzukommen werden. Da die Gemütslage jedoch recht erhitzt schien kann natürlich der ein oder andere Anklagepunkt auch bestandslos sein. Doch das müssten wir wohl mit allen Verhandlungsparteien erörtern."

    Kaum haate Scato die Frage an Menecrates gestellt, (fairerweise: Es vergingen einige Minuten und die Bestien im Staub waren schon recht deutlich lädiert.) erblickte Scato von seinem Sitz aus zwei hübsche junge Damen, eine der beiden war natürlich etwas hübscher als die andere, wie sollte es auch anders sein schließlich war es ja auch seine Verlobte.
    Ohne große Umschweife kam eben jene auch direkt auf ihn zu und begrüßte ihn recht selbstbewusst, wenn auch ein wenig nörglerisch. Mal außerhalb seiner Amtsstube? Wie wäre es denn wenn sie ihn überhaupt mal innerhalb seiner Amtsstube besuchen würde? Scato, selbst nicht der geschickteste da nicht erfahrenste im Umgang mit dem anderen Geschlecht, Lupa und Sklavinnen zählten ja nicht da diese sich selten so selbstbewusst gaben, bekam langsam eine Ahnung was die Männer des einfachen Volkes stets mit dem Ausspruch "Frauen..." meinten. Er beließ es jedoch dabei und lächelte, schließlich war er ja insgeheim froh seine schöne Verlobte hier anzutreffen, auch wenn er sie gerne einmal im privateren Rahmen sehen würde... Spätestens nach der Hochzeit ließe sich das ja dann sicherlich einrichten.
    "Sassia, wie schön dich hier zu sehen. Ein reizendes Kleid." Komplimente kamen ja immer gut an, "Verzeih meine Zurückhaltung in den letzten Tagen, vielleicht hat dein Großvater es dir schon erzählt, es gab da einige Komplikationen in der Basilica. Nichts ernsthaftes, doch es war recht lästig. Ich hoffe doch es geht dir gut?" fragte Scato bevor er sich an ihre Schwester wandte "Silana, es ist schön dich zu sehen, auch du siehst natürlich bezaubernd aus." Komplimente kamen ja schließlich auch an dieser Stelle immer gut an!

    Scato hörte aufmerksam zu, wechselte während den Ausführungen des Ducciers sogar die Hand auf welcher er sich aufstützte. Das Wort "Sippe" störte ihn irgendwie immer. Meine Sippe hier, meine Sippe da.. Es klang so bäuerlich und provinziell, barbarisch gerade zu und Scato merkte wie er im Begriff war gedanklich abzudriften und den Mann allein für die Nutzung eines ihm selbst nicht konformen Vokabulars den Weg zur Tür zeigen zu lassen.
    Aber der Bursche hörte nicht auf zu reden, er schien gewillt, begierig und ehrgeizig, Eigenschaften, welche Scato auch sich selbst zuschrieb und äußerst schätzte. Darüber hinaus hatte der Junge recht: Er hatte die Mittel um vielen Klienten unter die Arme zu greifen, er fürchtete nur um die von ihm geschmiedete Allianz der Patrizier im Senat, doch eventuell konnte man aus diesem Plebejer ja einen gedanklichen Patrizier machen. Sicher, nur weil ein Esel im Pferdestall aufwächst wird aus ihm kein Schlachtross aber einen Versuch war es doch wert...
    "Ich muss sagen, dass ich deine dargestellten Charakterzüge durchaus schätze Duccius, durchaus." antwortete Scato nach einer kurzen Pause und fuhr fort "Doch bedenke meine und deine Herkunft. Wir Patrizier vertreten seit hunderten von Jahren ein anderes Klientel als das aus welchem du stammst. Und auch wenn deine Familie, wie du schon sagtest, zu Reichtum und Wohlstand aufgestiegen ist, so ist doch ein gewisser Abstand zwischen den Ständen nicht von der Hand zuweisen."


    Darüber hinaus auch noch wünschenswert und rechtens, zumindest in Scatos Augen.


    "Solltest du dein Tironicum bei mir absolvieren können musst du dir darüber im klaren sein welchen Teil des Volkes ich vertrete wenn es darauf ankommt. Ich werde eventuell Entscheidungen treffen die dir nicht passen, die du aber mit mir tragen und erarbeiten musst, und ich dulde diesbezüglich keinen Wankelmut. Bist du dir dessen bewusst Duccius?" fragte Scato während er sich ein Stück nach vorn lehnte.


    "Gut." entgegnete Scato knapp und hakte damit dieses leidige Thema vorerst ab. Als ihm letztlich Menecrates Privatsekretär vorgestellt wurde war Scato noch so im Eifer und Redefluss, dass er den Mann tatsächlich aufrichtig wahrnahm. Hätte Menecrates ihm den Mann zu irgendeinem anderen Zeitpunkt vorgestellt, hätte Scato diesen Scriba wohl als wenig mehr als ein sprechendes Möbelstück abgetan, nun jedoch nickte er dem Mann kurz zu...
    "Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Eine interessante Art und ein wohl noch interessanterer erster Eindruck nicht wahr?" fragte Scato rhetorisch, er erwartete keine Antwort doch als Senator und Sohn der Flavier hätte er sich doch eine etwas prunkvollere Szenerie und Situation gewünscht, aber viel Raum nach unten gab es ja hier nicht von daher konnte es für ihn nur besser werden...
    "In der Tat, es geht um einen Miles, einen gewissen Nero Germanicus Peticus." antwortete Scato und fuhr fort, obgleich er die Geschehnisse bereits in seiner Klageschrift dargestellt hatte "Bei einem Einsatz der Urbaner in einem Steinbruch in Italia machte er sich diverser in der Klageschrift aufgelisteter Verbrechen schuldig. Dieser Verbrechen wegen ist er meinen Nachforschungen zufolge auch schon militärgerichtlich belangt worden. Die beiden Bürger welche ich als Advocatus vertrete bestehen jedoch noch auf eine zivile Klage, verständlich, erhielten sie doch für die an ihnen und ihrem Eigentum begangenen Verbrechen keine Kompensation und Wiederherstellung ihrer Ehre."


    EDICTUM AEDILIS CURULUS
    ANTE DIEM XV KAL AUG DCCCLXVII A.U.C. (18.7.2017/114 n.Chr.)


    Bei der Überprüfung der wirtschaftlichen Vorgänge und Spenden innerhalb der Stadtmauern, ist dem Aedil Caius Scato von den Flaviern aufgefallen, dass seine eigenen Sklaven Reste von Lebensmitteln und Getränken verteilt haben. Dies geschah in einer Art und Weise wie sie dem §5 Absatz 3 der Lex Mercatus widerstrebt, weshalb er sich genötigt sah, gemeinsam mit seinen Amtskollegen, einen Strafbefehl gegen sich selbst auszusprechen.
    Da der Tatbestand auch der erste seiner Art und überhaupt ist, wird das Strafmaß für dieses Vergehen auf 402,2 Sesterzen festgelegt.


    Die Strafe ist binnen einer Frist von zwei Wochen (01.08 ) ab Verkündung des Edikts zu zahlen.


    Beschwerde oder Einspruch ist an den amtierenden Consul zu richten.



    ANTE DIEM XV KAL AUG DCCCLXVII A.U.C. (18.7.2017/114 n.Chr.)


    Natürlich saß das Gespräch mit dem Praetor Urbanus noch ein wenig in den Knochen des Flaviers, doch er würde sicherlich darüber hinweg kommen. Wie mit dem Claudier abgesprochen hatte sich Scato direkt auf den Weg in seine Arbeitsräume gemacht und die Akten seines Vorgängers nach einer Anklage gegen eine Person namens Caius Flavius Scato gewälzt, und siehe da, es war keine Anklage mit seinem Namen zu finden, seltsam! Scato konnte den Vorwurf des Klienten seines zukünftigen Schwiegergroßvaters und den seiner Schergen also nicht ganz nachvollziehen. Der letzte dokumentierte Besuch des Mannes war für ein Datum belegt welches ganz elf Tage vor der angeblichen "Rechtsbeugung" lag, noch seltsamer! Und der Name Caius Flavius Scato war dort auch nirgendwo zu finden, was diese ganze Farce noch einmal seltsamer werden ließ.
    Aber nun hatte der Kaiser die Immunität des Flaviers schon einmal aufgehoben, und wer wäre Caius Flavius Scato wenn er vor großen Namen wie Caius Flavius Scato in seiner Amtsausführung zurückschrecken würde?
    Seine Bediensteten hatten scheinbar Reste ans Volk verteilt, gut, damit musste man wohl leben. Also kam es nun zu der kuriosen Situation, dass er sich selbst auf die Finger klopfen musste.
    Er griff sich also eine Tabula und verdonnerte sich selbst wegen eines Verstoßes gegen Lex Mercatus §5 Absatz 3, jedoch lediglich in einem leichten Fall da der Umfang ein kleiner war und es Scatos erster Verstoß war. Nachdem er mit seiner Kritzelei fertig war, rief er einen Kollegen seines Amtes herbei um diese auch von ihm absegnen zu lassen bevor er die Tabula veröffentlichen würde.


    "Gerade die Aufhebung der Immunität verwundert mich arg." gab Scato noch einmal kurz zurück, bevor er sich auf die vorherigen Worte des Claudiers besann.
    "Ich habe die angesprochene Anklage noch nicht ersehen können. Doch, und auch deine Gedanken zielen ja in diese Richtung, wäre ein Bußgeld nach Lex Mercatus §5 wohl eine Abkürzung um diese leidliche Sache aus der Welt zu schaffen." dachte Scato laut nach und lehnte sich zurück während er mit seinen Zeigefinger grübelnd an sein Kinn legte, "Wenn ich mich selbst des Bruches der Lex Mercatus wegen anzeige, bei mir selbst oder einem meiner Kollegen, so würde ich das Bußgeld bezahlen und anschließend wäre einer Klage wegen Rechtsbeugung der Wind aus den Segeln genommen." Scato verfolgte diesen Gedankengang noch ein wenig weiter "Es wäre außerdem ein Zeichen meiner rechtstreue und auch dafür, dass ich als Aedil niemanden mit seinen Verstößen davonkommen lasse, nicht einmal mich selbst. Natürlich bin ich der Auffassung, dass ich keinen Rechtsbruch begangen habe, doch es wäre ein Symbol und eine Nachricht an alle Bürger Roms, insbesondere dieser Aufrührer, von denen ich bis zum heutigen Tage allerdings noch nichts gehört hatte."
    Scato sprach weiter "Ich denke wir sollten so verbleiben, nicht wahr? Ich werde mich der Sache umgehend annehmen und diese Sache im Keim ersticken. Sollten diese... Besorgten Bürger... Danach immer noch auf einen schädigenden Prozess pochen, so werde ich ebenfalls rechtlich zurückschlagen."

    "Ah Menecrates, ich danke dir, ich danke dir vielmals." entgegnete Scato während er weiterhin ein wachsames Auge auf den Ausrufer hatte "Ich hoffe doch, dass meine Verlobte sich auch noch bei den Spielen blicken lässt? Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass die kürzlichen Ereignisse meine Aufmerksamkeit doch recht stark auf mein Amt und weniger auf mein Privatleben verlagert haben." sagte Scato, bevor es in der Arena endlich losging.


    Der erste "Kampf" stand auf dem Plan, noch waren es ja nur ausgehungerte und bis aufs Blut gereizte Tiere welche gegeneinander in den Sand der Arena geschickt wurden. Ein Leopard gegen einen Löwen, ein ungleiches Duell sollte man meinen doch was der Löwe in Stärke und Größe gewann könnte der Leopard eventuell mit seiner Geschwindigkeit und seiner Agilität wettmachen. Scato war es ja eigentlich auch egal, Hauptsache das Volk war unterhalten.
    Als die Ketten der beiden Bestien von einiger Entfernung aus gelöst wurden und die Helfer der Arena in sicherer Entfernung waren konnte man beobachten, wie sich beide Tiere auf ärgste beäugten. Noch umkreisten sie sich nur, der Leopard stets ein wenig vorsichtiger als sein Gegenüber, der Löwe, der die Rolle des Alphatieres im Staub für sich beanspruchte.
    Der Hunger trieb sie an, und die Aussicht auf ein wenig Fleisch brachte die Tiere dazu plötzlich aus ihrer Pirsch auszubrechen und mit gewetzten Klauen aufeinander einzukratzen. Beim ersten Kontakt kam außer Gebrüll nicht viel rum, doch bereits kurz darauf gelang dem Leoparden ein Überraschungstreffer welcher eine klaffende Wunde in der Seite des Löwen hinterließ.

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Menecrates nahm die Schriftrolle entgegen und ließ Scato seinen Frust erst einmal loswerden. Mitunter brauchte es solche Befreiungsaktionen, um anschließend konstruktiv planen und handeln zu können. Er brachte dafür Verständnis auf - generell und insbesondere in dieser Angelegenheit. Als Scato schwieg, sagte Menecrates:
    "Ich kann dich verstehen." Er ließ seinen Blick auf Scato ruhen. "Wenn du meine persönliche Meinung wissen willst, es sind niedere Gründe, die diese Gruppe von Männern antreibt. Wer missgönnt den Ärmsten denn sonst kostenlose Speisen? Der Antrieb wird Missgunst oder Geltungswahn sein, schätze ich. Möglich wäre noch ein persönlicher Feind." Menecrates öffnete die Handflächen und schaute mit fragendem Blick. "Ob es Händler sind, die Produkte vertreiben, die du angeboten hast, kann keiner leichter herausfinden als du. Sobald mir Namen bekannt sind, bekommst du sie. Ich selbst muss diese Informationen bekommen, um Entscheidungen treffen zu können."
    Er strich sich über den Bart, während er nachdachte, dann fügte er an.
    "Wir werden jetzt dieser ersten Anzeige auf den Grund gehen. Das ist umso mehr notwendig, weil“, er suchte nach den passenden Worten, „diese Ankläger, nennen wir sie einmal so, beabsichtigen, dich nicht alleine wegen der Fristüberschreitung anzuklagen, sondern darüber hinaus auch der Rechtsbeugung, weil die Waren - nach Aussage meines Klienten - bis in das erste Drittel deiner Amtszeit auf dem Markt kursierten. Sie zielen also auf dich als Amtsträger ab."


    "Rechtsbeugung?" Scatos Ohren spitzen sich beinahe schon sichtbar und seine Miene veränderte sich tatsächlich sichtbar "Rechtsbeugung?!" entfuhr es dem sonst so kühlen Flavier erneut und er kam nicht umher den Kopf zu schütteln.
    "Ich bin wirklich gespannt Menecrates. Wirklich gespannt welches Recht denn der Bürger Caius Flavius Scato bei seiner Feier zum Wahlsieg gebeugt haben soll. Sehen wir doch einmal von der Tatsache ab, dass der ursprüngliche Vorwurf schon grotesk und kaum nachvollziehbar ist, so leuchtet es doch ein, dass ich mir keinen Vorteil verschafft haben kann weil ich als normaler Bürger, gut, Senator, noch nicht in der Lage war mir dieses Recht zu beugen da ich noch kein vereidigter Aedil war." führte er das offensichtliche aus, was sich der Claudier sicherlich auch schon denken konnte, schließlich war er ja selbst auf der Feier anwesend, aber das tat in diesem Moment wenig zur Sache...
    "Generell muss ich mein Erstaunen ausdrücken, dir gegenüber in der Rolle als Vertrauter, weniger in der Rolle als Praetor." erklärte Scato und sprach weiter "Das die kaiserliche Administratio meine Immunität als Aedil einfach aufhebt. Ohne eine Gegenmeinung einzuholen. Ohne mich zu informieren. Meines wissens nach ist dies nur bei einem hinreichenden Verdacht möglich. Doch die bisherigen Ausführungen lassen mich dahingehend arg an einer hinreichenden Sachlage zweifeln. Ich fürchte, dass ich eine Protestnote verfassen muss."