Beiträge von Caius Flavius Scato

    Erwischt! Scato war durchaus überrascht, dass die Aurelia ihn ziemlich brutal auflaufen ließ. Normalerweise lächelte jede Dame nett und ging dann zu einem anderen Thema über aber seine Gesprächspartnerin sprach ihn gezielt auf seine Floskeleien an, sodass er kurzzeitig in der Defensive war...
    "Nun..." sagte er etwas stockend "Es ist nicht meine Schuld, dass die wohlhabenden Familien Roms stets hübsche Töchter hervorbringen." versuchte er die Kurve zu kriegen und vergrub sein Gesicht dann auch recht schnell in seinem Weinbecher in der Hoffnung, dass er dieses Hindernis mehr oder weniger bravurös übersprungen hatte.
    Wie passend, dass die Überleitung zu Prisca schnell gefunden wurde und er sich nun wieder einem anderen Thema widmen konnte, Prisca, ein Thema für sich aber am heutigen Abend völlig unangebracht und schon längst in der Vergangenheit, auch wenn es noch immer etwas seltsam war mit ihr unter einem Dach zu wohnen...
    "Prisca hält sich sicherlich irgendwo hier auf. Eventuell noch im privaten Bereich der Villa. Ich bin mir sicher, dass du sie heute noch zu Gesicht bekommen wirst. In welchem Verhältnis stehst du zu ihr?" fragte er beiläufig, denn er hatte noch immer keinen blassen Schimmer um wen genau es sich hier handelte und an diesem Punkt hatte er auch zu viel Respekt vor der Spitzfindigkeit der Aurelia um sich die Blöße zu geben es zu erfragen. Über das Rahmenprogramm des Abends schwieg sich Scato noch aus, eine Verlobung würde bekanntgegeben werden soviel stand fest. Eine Rede würde er halten und natürlich gab es Musik und Schauspiel, doch erstmal sollte sich die illustre Runde einfinden und ins Gespräch kommen.

    Natürlich erkannte Scato die Aurelia nicht, und seine Ex-potenzielle Geliebte/Tante, was an sich schon eine recht obskure Kombination war, Prisca war in diesem Moment nirgends zu sehen, sodass es erst einmal keinerlei Anzeichen für eine mögliche Einordnung gab. Allerdings hatte das Gefolge der Aurelia hier und da doch ein paar Symbole und Zeichen welche die Familie preisgaben und der pompöse Auftritt ließ dann ein Ausschlussverfahren zu, auch wenn Scato sich nicht an den kompletten Namen der Aurelia erinnern konnte...
    "Aurelia! Diese Feier wird immer glänzender." begrüßte Scato seinen Gast höflich. Er hatte eine Faustregel für diese Begrüßungen: Frauen wurden immer Komplimente gemacht und Männer wurden immer geehrt oder aber in ihren Ambitionen bestärkt, so war eigentlich jeder zufrieden,
    "Ich hoffe doch, dass du gekommen bist um mit uns zu feiern und nicht nur um deine Verwandte zu besuchen?" fragte er nach und wie auf Kommando kam auch schon ein Becher mit Wein, welcher von einem Sklaven angeboten wurde.

    Scato war ein wenig überrascht, dass der ihm eigentlich unbekannte Decimus scheinbar ein recht enges Verhältnis zu seinem Onkel pflegte. Es war nicht so, dass Scato unbedingt über jeden Schritt seines Verwandten bescheid wusste aber zumindest diese Verbindung hätte er ob des Standesbewusstseins seines Onkels nicht unbedingt erwartet. Aber vielleicht sah er ja irgendwas in ihm, wer wusste das schon?
    "Ich verstehe, der Cultus Deorum also, interessant. Gibt es eine Gottheit der du dein Schaffen insbesonders widmen möchtest?" fragte Scato beiläufig, bevor der Decimus zu einer von Iduna geleiteten Führung zustimmte..
    "Gut. Meine Sklavin Iduna wird euch durch die Gemäuer führen. Iduna!" mit einem kurzen Schnipsen rief er sie heran "Zeige doch unserem Gast bitte die Villa. Inklusive der Gärten, zu dieser Jahreszeit sehen sie ganz wunderbar aus." erklärte Scato und wandte sich dann etwas enger an Iduna um ihr noch ein paar kleinere Anweisungen zu geben "Und zieh nicht so ein Gesicht!" gab er ihr noch auf den Weg und überließ Muckel und Casca dann den Händen der Germanin. Von den schmachtenden Blicken zwischen ihr und dem decimischen Sklaven ahnte er natürlich nichts.

    Wann auch immer eine Sänfte kam wurde der Hausherr informiert, schließlich kamen die wirklich wichtigen Leute nur selten zu Fuß vorbeispaziert, sodass man schon davon ausgehen konnte, dass man es hier mit einem gewissen Stand zutun hatte. Scatos Sklave hatte den Annaeus nicht erkannt, sehr wohl jedoch die Frau die ihn begleitete. Nach einem kurzen Moment wurde eins und eins zusammengezählt und Scato war mehr oder minder im Bilde, solange niemand allzu groß ins Detail gehen würde jedenfalls.
    "Annaeus! Ich bin erfreut dich hier zu sehen." sagte Scato ins blaue hinein und hoffte natürlich, dass sein Sklave richtig kombiniert hatte. Da er nicht viel mehr über den Mann wusste hielt er sich in seiner Begrüßung bewusst wage "Ein guter Tag nicht wahr? Ich hoffe doch, dass euch beide das Getümmel vor der Villa nicht allzu sehr aufgehalten hat?" fragte er beiläufig, während er ebenfalls zwei Becher mit Wein heranbringen ließ um sich dann an die Duccia zu wenden, welche in der römischen Gesellschaft kein unbeschriebenes Blatt war, was vor allem ihrer Ehe geschuldet war.
    "Duccia Sorana, es ist eine Freude dich zu sehen auch wenn ich deinen Verlust noch immer beklage. Dein Mann war ein wahrer Römer, so viel ist sicher." erklärte er höflich und fuhr dann fort "Es ist jedoch gut zu wissen, dass du auch weiterhin am gesellschaftlichen Leben Roms teilnimmst. Ich hoffe, dass du dich heute ein wenig amüsieren kannst."

    "Claudia Livineia, ich bin höchst erfreut. Fühl dich wie zuhause, diese der claudische Charme kann nicht früh genug Einzug halten." sagte er freundlich und machte eine einladende Handgeste bevor er sich an ihren Bruder wandte "Claudius Marcellus. Nun, der Senat ist wohl nur noch im weitesten Sinne mit dem Volk gleichzusetzen, doch genug der Details. Ein weiterer ambitionierter Claudius in Rom also? Zieht es dich ebenfalls in die Politik?" fragte er nach, ohne zu ahnen, dass der Claudius ihn aufgrund seines Schaffens als nichtrömisch betrachtete. Hätte Scato dies geahnt, hätte er dies freilich als Affront und Beleidigung aufgefasst und seine Zunge hätte wesentlich spitzere Töne angeschlagen.
    Noch bevor er sich weiter mit Silana unterhalten konnte, die Beziehung zu seiner künftigen Schwägerin war durchaus eine die er mit Priorität gegenüber anderen betrachtete, war diese in einem Gespräch mit Manius Minor vertieft. Er hatte das Gefühl, dass der junge Mann sich bereits bei den Spielen gut mit der Claudia verstand und sah deshalb davon ab sich dazwischenzudrängen oder den Burschen mehr oder minder galant in Szene zu setzen, weshalb er sich Sassia zuwendete...
    "Ich darf dir sagen, dass dein Großvater dich ganz und gar nicht leichtfertig hat ziehen lassen. Dieses Arrangement war wohl letztlich der härtere Wahlkampf." gab er ihr zu verstehen, auch wenn diese Aussage natürlich übertrieben war so wollte er natürlich ein gutes Bild von Menecrates vermitteln, welcher ja auch ein besorgter Großvater war, "Ich werde später am Abend unsere Verlobung bekannt geben wenn es dir recht ist, es sei denn, du möchtest den Abend gänzlich als Gast genießen und nicht als künftige Hausherrin."

    Als mehrere Sänften die Straße entlangkamen hatte Scato schon die ersten Hinweise seiner Sklaven vernommen und sich aus diversen kleinen Plaudereien gelöst um seine heute wohl wichtigsten Gäste zu begrüßen. Zentral aber dezent platzierte er sich nahe des Eingangs aber schon ein gutes Stück innerhalb der Halle, damit die Villa Flavia ihre Wirkung auf die Claudier entfalten konnte.
    Als Menecrates zu sehen war huschte ein knappes Lächeln durch Scatos Gesicht und er nickte kurz respektvoll...
    "Menecrates, welch Freude dich hier begrüßen zu dürfen." begrüßte er ihn ebenfalls etwas persönlicher als sonst und fuhr dann fort "Ich danke dir vielmals, doch verdienst du die gleiche Anerkennung, wenn nicht noch größere, ein fantastisches Wahlergebnis. Ich hoffe du kannst heute ebenso feiern und dich freuen." merkte er an und grüßte seinen künftigen "Schwiegergroßvater" noch einmal römisch mit dem Griff zu Arm, bevor er sich an die nächsten Claudier wandte, wobei er sich das beste bis zum Schluss aufbewahren würde..
    Zunächst fiel sein Blick auf einen ihm unbekannten Claudier und eine ihm unbekannte Claudia, "Salve, ich freue mich euch in meinem Heim begrüßen zu dürfen. Ich fürchte wir hatten noch nicht das Vergnügen, verzeiht meine Unwissenheit. Doch fühlt euch wie zuhause, Menecrates hat ja auch eine Menge zu feiern also genießt den Abend." floskelte Scato vor sich hin und hoffte natürlich inständig auf eine Vorstellung der beiden, damit diese Sache aus der Welt geschafft war. Diese Claudier, immer wieder für Überraschungen gut.
    Anschließend wandte er sich Scato an Silana, jene kesse kleine Schwester seiner Verlobten in Spe, welche ihm bei der Einweihung des Ulpianum durch ihre sprudelnde und eventuell etwas freche Art aufgefallen war.
    "Silana! Welche Freude dich zu sehen. Du siehst entzückend aus!" komplimentierte er und lächelte dann ein wenig "Ich möchte fast sagen, dass du sicherlich die zweithübscheste Dame Roms bist." scherzte er etwas leiser, und spielte damit natürlich auf die Tatsache an, dass er als versprochener Mann vor allem Augen für ihre größere Schwester hatte, "Genieße die Feierlichkeiten, ich werde dir und den deinen einen eigenen Sklaven zur Seite stellen, es soll euch hier an nichts mangeln." versprach er, bevor er kurz inne hielt und sich letztlich an Sassia wandte.
    Er blickte ihr tief in die Augen und trat dann einen Schritt an sie heran. Bemüht um eine gewisse Souveränität griff er dezent ihre Hände und begann erst dann sie zu begrüßen..
    "Sassia..." sagte er und baute eine bewusste Pause ein um danach fortzufahren "Wenn ich dich so ansehe muss ich doch feststellen, dass mein Wahlsieg wohl nur geringfügig zu meiner Freude beiträgt, und dein Erscheinen und deine Erscheinung wohl eindeutig den Löwenanteil tragen. Ich hoffe, dass mein Angebot gegenüber deiner Familie dich nicht überrumpelt hat. Ich bin froh dich hier zu wissen." ehrliche und warme Worte des sonst so kalten Scatos, noch einen Moment hielt er den Augenkontakt, bevor er merkte, dass noch eine ganze Familie neben Sassia stand.
    "Aber wo sind meine Manieren. Bitte, nehmt euch ein Getränk und stoßt auf den Wahlerfolg von Menecrates an. Ehre wem Ehre gebührt." sagte er nun wieder etwas lauter während bereits zwei Sklaven mit Tabletts voller Becher an sie herantraten.

    Scato freute es innerlich immer wenn er einen Gesprächspartner etwas aus der Fassung bringen konnte und dank Lupus hatte er es hier mal wieder geschafft, Scato war zufrieden.
    Er hob die beiden Kelche vom Tablett an und reichte seinem Gast ein wenig Wein, "Nun, zum Wohl." sagte Scato und hob den Becher ein wenig an bevor er bedächtig einen kleinen Schluck trank, denn als Gastgeber konnte er nicht schon so früh am Abend in die vollen gehen.
    "Dein Verlust tut mir Leid. Doch ich bewundere deine erhellende Herangehensweise." merkte Scato an und erachtete dieses doch recht betrübliche Thema als erledigt, sodass er sich endlich zu seiner Wahl gratulieren lassen konnte,
    "Ich danke dir, tatsächlich bin ich mit dem Ausgang der Wahl recht zufrieden, ich hoffe, dass das römische Volk in einem Jahr das gleiche sagen kann." plauderte Scato die üblichen Sprüche vor sich hin, die wohl schon jeder Politiker dutzende Male von sich gegeben hatte,
    "Ist dies dein erster Besuch in der Villa Flavia? Wenn du willst kann meine Sklavin Iduna dich hier ein wenig rumführen."

    Zufrieden nickte Scato, das war schon einmal geschafft, er konnte noch gar nicht so recht realisieren, dass seine Eheschließung wohl im dritten Anlauf endlich funktionieren würde und dazu noch mit so einer Blume wie Sassia es offensichtlich war.
    "Ich verstehe, nun denn Sabinus, sei dir gewiss, dass deine Schwester bei mir in guten Händen ist und ich sie so behandle, wie ich es mir auch für meine Schwester wünschen würde." vorausgesetzt er hätte eine Schwester aber darum ging es hier ja nicht.
    Er wandte sich wieder an Menecrates "Ich plane die Ehe sine manu zu schließen." erwiderte er knapp, diese Form war die häufigste in diesen Tagen und durchaus eine Art Tradition im Hause Flavia, sodass Scato gar nicht in den Sinn kam eine andere Form zu wählen. Zur Mitgift verlor er kein weiteres Wort, sowohl für die Claudier als auch für die Flavier war eine Mitgift wohl kaum mehr als eine Geste des Respekts, finanziell war eine Ehe für beide Parteien eher ein Nullsummenspiel, "Nun, ich bin hocherfreut über unsere Einigung Claudius. Ich denke, dass du Sassia die frohe Botschaft verkünden möchtest nicht wahr? Ich für meinen Teil werde mit der Bekanntgabe noch bis nach der anstehenden Wahl warten, für die ich dir natürlich auch den größten Erfolg wünsche."

    Scato hatte natürlich gehofft, dass einige ihm bekannte Gesichter in der Villa erscheinen würden. Doch während er im vorderen Bereich der Villa die bessergestellten begrüßte, fiel ihm ein Mann auf dessen Namen er sich nicht entsinnen konnte. Ein fragender Blick zu seinem Sklaven Lupus, der nach einer kurzen Bedenkzeit zwar den Mann nicht erkannte aber seinen Sklaven, den er auf den Märkten schon mal gesehen hatte...
    "Der Sklave ist ein Sklave des decimischen Haushalts. Sein Dominus heißt Decimus... Decimus..." in diesem Moment war der Mann samt Sklave jedoch zu nahe gekommen damit Scato weitere Instruktionen hätte erhalten können, doch die Decimi gehörten zu den einflussreicheren Familien des Plebs, auch wenn der Einfluss der Familie schon einmal größer war..
    "Decimus! Welch eine Freude dich hier heute begrüßen zu dürfen." sagte Scato etwas wage ohne ihn bemerken zu lassen, dass er keinen Schimmer hatte mit wem er hier redete, "Kann ich dir ein Getränk anbieten?" fragte er und schnipste kurz mit den Fingern "Iduna!" rief er seine Sklavin herbei "Sorg dafür, dass es meinem Gast an nichts mangelt." befahl er recht beiläufig und konzentrierte sich dann wieder auf den Decimus "Nun, ich hoffe es geht dir und deiner Familie gut." begann Scato das Gespräch um herauszufinden was sein Gast überhaupt machte.

    Sim-Off:

    Verflucht :D vertippt


    Ruhig und gefasst hörte sich der Flavier die Worte des älteren und logischerweise auch einflussreicheren Claudiers an, bis eine Frage ihn ein wenig hochschrecken ließ und er sich merklich stärker auf die Situation fokussierte...
    "Ich fürchte, dass meine Worte schneller waren als meine Gedanken Claudius. Ich wollte sagen, dass sich diese Eheschließung nicht nur auf die Politik beschränkt und diese Verbindung nicht nur aus Kalkül von mir angestrebt wird." versuchte sich der Flavier zu erklären und deutete damit schon an was ihm sonst enorm schwer über die Lippen kam. Doch bevor es hier zu einer Verkettung unglücklicher Umstände kam würde Scato in den sauren Apfel beißen müssen. Er räusperte sich kurz und verzog seine Augenbrauen zu einer seltenen, etwas peinlich berührten Miene, "Ich empfinde durchaus Zuneigung für Sassia." sagte er etwas hastiger als sonst und trank schnell einen Schluck um diese doch recht unangenehme Situation zu überspielen und direkt das nächste Thema anzusprechen, die Moral, eine willkommene Gelegenheit um in die Ruhe und Seriosität zurückzukehren...
    "Sassia, Silana und Sabinus verbindet ein sehr enges Band und es war Sabinus der Sassia nach Rom geleitete mit der Intention sie in die Gesellschaft einzuführen. Es erschien mir durchaus naheliegend ihn in diese Entscheidung einzubeziehen oder ihn zumindest vorab zu informieren, auch um der zukünftigen Beziehungen unserer Familien willen. Sollte dies nicht in deinem Sinne sein so bitte ich meine moralischen Gedankenspiele selbstverständlich zu entschuldigen." erklärte der Flavier lang und breit und ignorierte dabei kurzzeitig Sabinus, denn die Entscheidung oblag letztlich immer noch Menecrates. Er hoffte jedoch, dass Sabinus einen positiven Einfluss auf die Entscheidung haben könnte.

    Die Claudia wirkte eine seltene Faszination auf ihn aus, ihre Blicke, ihre Art, es war so als ob sie immun gegen seinen eisigen Blick und seine Psychospielchen war und Scato auf eine Art sah wie das wohl nur die wenigsten Taten, es waren durchaus Parallelen zu Prisca zu erkennen, auch bei ihr begannen die Wassertropfen zu fließen welche Scatos Gemüt sonst nur tiefgefroren umgaben.
    Auf ihre Frage zu seiner Art von Zerstreuung presste Scato die Lippen leicht lächelnd zusammen und blickte kurz in seinen Becher bevor er Sassia kurz darauf wieder fokussierte,
    "Momentan scheint die Frage nicht nach dem wie sondern nach dem wem zu sein." gab Scato vielsagend zurück, denn er konnte trotz seines eigentlich so geringen Interesses an amourösen Dingen seine Gedanken nicht wirklich ablenken, "Doch... Generell findet man mich abseits der Spiele, ich schätze eher die Kultur und ...Ästhetik." fuhr er fort und trank einen Schluck um das einmal so im Raum beziehungsweise der Arena stehen zu lassen. Nun schweifte sein Blick doch in die Arena denn schließlich hatten beide immer noch einen Ruf und einen Stand welchen es in der Öffentlichkeit zu repräsentieren galt. Allzu großes Flirten und zweideutiges würde nur den städtischen Tratsch in Fahrt bringen was sich der aufstrebende Politiker nun wirklich nicht erlauben konnte.

    Es war ein herrlicher Tag in der Villa Flavia. Kurz nachdem die Wahl zum Aedil in trockenen Tüchern war hatte Scato den Sklaven angeordnet eine angemessene Wahlfeier zu organisieren. Da er nun wesentlich mehr mit dem gemeinen Volk zutun haben würde hatte sich der Flavier etwas spezielleres ausgedacht was seine Beliebtheit außerhalb des Senates steigern sollte und somit wieder für mehr Ansehen innerhalb des Senates sorgen würde.
    Die Feierlichkeiten fanden heute sowohl vor der Villa als auch in der Villa statt. Auf der Straße hatten die Sklaven zahlreiche Tische platziert von denen aus Nahrungs- und Weinspenden an das Volk ausgegeben wurden, begleitet von etwas Musik, damit es den Leuten auch nicht allzu langweilig wurde.
    Innerhalb der Villa würden sich die Gäste mit höherem Stand einfinden um bei gutem Essen, guter Unterhaltung und vor allem viel Wein das Ergebnis und den nächsten Schritt in Scatos Karriere zu feiern.
    Scato selbst hatte sich natürlich mächtig in Schale geworfen. Seine feinste Toga, darunter seine feinste Tunika, und die Standessymbole, sowohl die senatorischen als auch die patrizischen, kamen nicht zu kurz.
    Etwas mitgenommen ob der Strapazen des Tages betrachtete der Flavier argwöhnisch den Aufbau der Spendentische und der Sitzmöglichkeiten vor der Villa, bevor er von einem seiner Sklaven darauf hingewiesen wurde, dass er bald einige Gäste zu begrüßen hatte. Er atmete kurz ein und aus, und begab sich dann ins Atrium der Villa um die eintrudelnden Gäste zu begrüßen.



    Sim-Off:

    In der WiSim sind einige Angebote bereitgestellt. :)
    Jeder der Lust hat kann vorbeikommen. Je nach Stand solltet ihr euch natürlich einordnen. Ein Plebejer aus reicher Familie kann natürlich in die Villa. Peregrine, militärisches Fußvolk oder auch Sklaven die nicht zu einem der Gäste gehören halten sich am besten vor der Villa auf. Scato wird sich aber sowohl drinnen als auch draußen aufhalten :)
    Habt Spaß und feiert mit dem sympathischsten Soziopathen Roms!

    "Dessen bin ich mir bewusst." entgegnete Scato und nickte "Und dennoch denke ich, dass es die Zustimmung von euch beiden benötigt um diesen Bund einzugehen, vor allem moralisch, denn ich versichere euch beiden dass mein Interesse strikt auf die politischen Implikationen beschränkt ist." deutete Scato an und fuhr fort "Eine solche Verbindung sollte auch auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen beruhen, weshalb ich selbstverständlich auch das Gespräch mit Sassia selbst suchen würde, sofern wir zu einer Einigung gelangen." erklärte der Flavier und lehnte sich etwas nach vorn, trank einen Schluck, und nutzte diese Pause um anschließend auf die andere Frage einzugehen.
    "Das Leben in der Villa Flavia ist wohl vergleichbar mit dem Leben in der Villa Claudia. An Annehmlichkeiten wird es Sassia also nicht fehlen." machte Scato erst einmal klar und räumte damit das offensichtliche beiseite, "Wir Flavier schätzen die Familie und dazu würde ich natürlich auch die angeheiratete Familie zählen. Eine Verbindung würde euch also keineswegs eine Enkelin respektive Schwester entreißen, sondern euch die Gesellschaft der flavischen Familie in enger Freundschaft zusichern. Ich konnte Sassia ja schon ein wenig kennenlernen und ich schätze ihr Wesen sehr, weshalb sie von mir den aller größten Respekt und Wertschätzung zu erwarten hätte, wobei ich selbiges natürlich auch von ihr erwarte." nachdem die Grenzen abgesteckt waren, begann Scato so langsam schon mal damit die Präsente auf den Tisch zu legen "Und als junger aufstrebender Politiker wäre die Kraft zweier ehrwürdiger Familien wohl auch doppelt so nützlich wie die Kraft einer einzigen." deutete er an, schließlich war er selbst Senator und sein Onkel war ja auch nicht unbedingt ein unbeschriebenes Blatt.

    Tatsächlich war der Flavier in Gedanken, schließlich waren sowohl die Rede bei der Einweihung als auch seine Präsenz bei den hiesigen Spielen mehr Kalkül als Altruismus und im Grunde hatte Scato wenig übrig für die Spiele, welche er als Mittel zur Bespaßung des Plebs erachtete und nicht als einen netten Zeitvertreib. Die Worte der Claudia ließen ihn allerdings etwas hochschrecken, doch ihr Blick und ihr Erscheinungsbild ließen in ihm schnell eine gewisse Freude aufkommen...
    "Meine Gedanken sind nicht allzu weit weg." entgegnete der Flavier etwas provokant während er sie mit den Augen fixierte, "Jedoch muss ich ehrlicherweise gestehen, dass die Spiele mich selten fesseln, obgleich der Kampf recht unterhaltsam war." fuhr er fort ohne zu wissen ob der Kampf wirklich so gut war, schließlich war er schon eine ganze Weile in Gedanken versunken welche sich hauptsächlich um seine Karriere drehten, "Ich drücke deiner Sklavin die Daumen, auch wenn Manius Minor stets ein milder Dominus ist."

    "Princeps, es ehrt mich, dass du einen Anteil an meinen Vorstellungen nehmen willst." entgegnete Scato und fuhr fort "Das Lex Mercatus regelt den Markt zwar bisweilen recht effektiv, jedoch plädiere ich im Sinne des Marktes für einen liberaleren Ansatz. Während meiner Zeit als Vigintivir und Quaestor habe ich die Erbschaften behandeln können, und ich finde, dass ein jeder Bürger Erbmassen jederzeit veräußern dürfen sollten, auch nach Ablauf der zweimonatigen Frist. Sofern sie keine neue Ware produzieren sehe ich keine Gefährdung bestehender Betriebe, eher im Gegenteil, aus eventuellen Rohstoffen können diese noch einen Gewinn erzielen. Während ich also für diese und einige andere Lockerungen plädiere, zum Beispiel auch gegen einen Staatseingriff bei überhöhten Preisen, bin ich auch für eine Verschärfung der Sanktionen bei Verstößen gegen das Gesetz. Zuckerbrot und Peitsche, eine Art der Politik die Rom auch an seinen Grenzen groß gemacht hat." erklärte Scato und kam dann auf den zweiten Punkt zu sprechen,
    "Und gewiss darf sich das Volk auf Spiele freuen, ein Flavier weiß nur allzu gut um seine Verantwortung und seine Rolle innerhalb der Gesellschaft und die Erlebnisse in der Arena sind elementar."

    'Neues Jahr neues Glück' dachte sich Scato, mittlerweile deutlich enger in den Netzwerken des Senats verwoben als noch zuvor als er vor die anderen Senatoren trat, einmal tief Luft holte, und die Stimme erhob...
    "Patres Conscripti," begann er, während seine eisigen Augen die Reihen abwanderten,


    "Einen großen Mann definieren die Mythen und Geschichten nicht nur über die Stunden seiner größten Erfolge, sondern auch über ihren Umgang mit Niederlagen und ihrem Willen und dem Ehrgeiz diese zum guten zu wenden." begann er seine Rede die den anderen Senatoren schon zeigen sollte wohin die Reise gehen würde,


    "Als ich im letzten Jahr vor euch stand erlitt ich eine Niederlage, eine Niederlage die mich schmerzte und die mich nachhaltig beschäftigte doch auch eine Niederlage aus welcher ich viel lernen konnte, sowohl über die Politik als auch über mich selbst." erklärte er anschließend und legte erneut eine kurze rhetorische Pause ein.


    "Das Amt des Aedils ist ein Amt das ein Bewusstsein über Recht, Unrecht und das Zusammenleben aller Bürger verlangt. Ein Amt, welches eine gewisse Reife und ein Geschick in der Diplomatie erfordert. Die Wirtschaft Roms, die Märkte Roms, sind ein empfindliches System dessen Waagschalen schon bei den kleinsten Veränderungen auspendeln und welche eine starke aber auch empathische Hand benötigen um diese zu regeln." erklärte Scato und machte eine kurze Handgeste so als ob es seine Hand war von der er da sprach.


    "Als gewachsener und gereifter Mann stehe ich nun vor euch verehrte Mitsenatoren um mich genaus dieser Herausforderung anzunehmen. Ich will die Märkte leiten wo es sie zu leiten gilt. Ich will ändern was geändert werden muss und ich will bewahren, was es zu bewahren gilt. Schenkt mir euer Vertrauen und eure Stimme und ich werde es euch in Taten zurückzahlen. Ich bin ein Mann mit einem Interesse an Recht, an Ordnung, und an Tradition. Aber ich bin auch an Ideen, Veränderungen und vor allem der Rechtsordnung interessiert, welche das Zusammenleben der Bürger erleichtert, und nicht behindert. Die Märkte benötigen Ordnung, sie benötigen Regeln, doch es Bedarf manchmal auch Veränderungen, um den Händlern das Leben zu erleichtern, und die Wirtschaft und somit den Wohlstand aller florieren zu lassen. Ich habe die Erbschaften des Volkes verwaltet und auch die Salier des Palatins angeführt. Ich bin ein Mann der die Sorgen der einfachen Bevölkerung versteht und auch die Visionen und Ideen der einflussreichen Männer in diesem Raum. Ich möchte mit jedem Amt ein Brückenbauer sein, ein Mann des Volkes und des Senats. Ein stolzer Patrizier ja, doch einer, der nicht mit Missgunst auf die Stände hinabschaut sondern die Unterschiede und Gemeinsamkeiten annimmt und schätzt."


    sprach Scato zum Abschluss seiner Rede theatralisch und natürlich auch stark überzogen und trat dann einen Schritt zurück, ganz so als ob er die "Bühne" nun den Fragestellern eröffnete und sich selbst in den Hintergrund rückte.

    Bei der Frage nach Armeniens Rolle in der Außenpolitik Roms meldete sich Scato erneut zu Wort,
    "Ob Armenien für Rom interessant ist oder nicht entscheidet nicht allein der Reichtum des Reiches. Rom sollte standhaft bleiben, Rom muss standhaft bleiben. Wir dürfen den Parthern gegenüber keine Schwäche zeigen und sollten ihnen dennoch mit Respekt begegnen!" erklärte Scato in die Runde und fuhr noch einmal fort "Die Ostgrenzen des Reiches sind von allergrößter Wichtigkeit und sollten wir hier zurückstecken dann könnten die Parther Morgenluft wittern."

    "Habt Dank." erwiderte Scato, und wartete bis sich der Hausherr hingesetzt hatte um sich selbst hinzusetzen.
    "Menecrates, Sabinus..." er blickte die beiden Claudier kurz abwechselnd an und machte eine kurze Kunstpause, bevor er fortfuhr.
    "Von jeher sind die Familie Claudia und Flavia verbunden durch ein Band des gegenseitiges Respekts und der Hochachtung füreinander." begann er sein kleines Plädoyer "Mein Onkel Gracchus war einst mit Claudia Antonia liiert, und noch immer ist ihre Person omnipräsent in Gestalt ihres Sohnes Gracchus Minor." erklärte er und pendelte damit so langsam in Richtung des heutigen Themas, doch nicht ohne dem ganzen noch eine etwas persönlichere Note zu verpassen.
    "Als ich meine politische Laufbahn in Roma begann hatte ich einen guten Freund, einen treuen Freund, Quintus Claudius Felix, deinen Enkel, mit welchem mich auch abseits der Politik viel verband und von dessen Ideen und Taten ich viel gelernt habe, insbesondere in meiner Aufgabe bei den Saliern."
    Auch wenn er seine Freundschaft zum toten Felix natürlich zum Teil auszuspielen versuchte kam tief in ihm drin ein wenig Wehmut ob des viel zu frühen Verlustes seines einzig wahren Freundes auf...
    "Wie ihr seht, haben sich die Pfade der Claudier und der Flavier stets gekreuzt, sowohl politisch als auch menschlich und immer hat es beiden Familien Nutzen und Vorteile gebracht. Kurzum, ich bin heute hier um vorzuschlagen, dass wir diese alte und wohlgereifte Verbindung aufleben lassen." legte er galant die Karten auf den Tisch und wandte sich dann an Sabinus "Deine Schwester, Sassia, sie ist im heiratsfähigen Alter und von dem was ich von ihr kenne, wäre sie eine geeignete Gattin für mich. Es sei denn sie ist schon jemandem versprochen?" fragte Scato vorsichtig und versuchte dabei nicht allzu interessiert zu wirken. Er hatte zwar auch ein gesteigertes persönliches Interesse an der Claudia, doch bei einem Gespräch zwischen Senatoren und Patriziern hatten persönliche Befindlichkeiten einfach keinen Raum.