Beiträge von Caius Flavius Scato

    Imperator Aquilius Severus Augustus
    Palatium Augusti
    Roma


    Imperator,


    bezüglich deines Aufrufes an einen jenen ehrbaren Römer die Taten der großen Römer vor uns zu würdigen, habe ich selbstredend auch als einen Aufruf an mich verstanden. Als Enkel des großen Flavius Felix bin ich mir bewusst welch Gravitas aber auch Bürde ein solches Leben mit sich bringt, weshalb ich die großen Leistungen der Heroen angemessenen zu würdigen wüsste.
    Mir ist freilich bewusst, dass sich noch andere Söhne der Stadt melden werden um ihre Dienste anzubieten jedoch bitte ich dich auch mich für diese großartige und würdige Aufgabe in Betracht zu ziehen.


    Vale bene!
    Caius Flavius Scato

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    "Deine Aufgabe hier ist es mir zu dienen und nicht die Provinz außerhalb Roms zu entdecken." entgegnete Scato streng und gab ihr damit zu verstehen welchen Platz sie einnahm und wie sie sich damit zu verhalten hatte. Auf der anderen Seite war es ihm eigentlich egal schließlich hatte er ja noch andere Sklaven dabei und im Grunde wollte er sowieso so wenig wie möglich gestört werden weshalb er dann die sprichwörtliche Tür doch ein wenig öffnete...
    "Sofern ich deine Dienste jedoch nicht benötige kannst du das Anwesen natürlich in Augenschein nehmen. Ich wünsche jedoch keine Wartezeiten weshalb du nicht allzu weit weg sein solltest." erklärte Scato ruhig "Das gilt natürlich auch für die anderen Sklaven das kannst du ihnen mitteilen." fügte er noch hinzu und blickte dann ebenfalls aus dem Fenster des Reisewagens.
    Kurz darauf erreichte der Wagen auch schon das Landgut wo der Tross von den wenigen Sklaven des Landsitzes begrüßt wurde. Die Sklaven kümmerten sich hauptsächlich um die Olivenhaine aber an Tagen wie diesen galt die Aufmerksamkeit natürlich hauptsächlich dem Dominus. Als sich die Tür des Reisewagens öffnete stieg Scato standesgemäß als erster heraus..
    "Ich verabscheue diese Reisen. Iduna, richte das Schlafzimmer her und sorge dafür, dass ein leichtes Mahl für mich zubereitet wird. Ich werde mich erst einmal in die Gärten zurückziehen." wies er die Sklavin an und freute sich innerlich schon auf die Ruhe der Gärten und die Gerüche sowie die frische Meeresluft.

    Scatos Intention war keineswegs Sassia oder irgendeine Frau als bloßes Vorzeigepüppchen zu vereinnahmen. Scato mochte es wenn er sich stets kognitiv messen konnte, wenn eine Frau stark war und eine ebenso große Begierde nach Macht und Einfluss hatte wie er. Dieser Umstand bedeutete nicht etwa das er sich entgegen der gesellschaftlichen Norm für übermäßig starke Frauenrechte einsetzte sondern vielmehr das er sich mit einer Frau die eine plumpe Jasagerin ist langweilen würde. Kurzum, privat und hinter den Vorhängen würde seine Frau mit ihm gemeinsam Pläne spinnen können oder ihm auch offen Widersprechen können, doch in der Öffentlichkeit verlangte er absolute Disziplin.
    Aber Gedanken dieser Art lagen in dieser Konkretisierung noch viel zu weit in der Zukunft als das er irgendetwas davon laut aussprechen würde. Im Hier und Jetzt stand Claudia Sassia vor ihm und er war im Begriff sich von ihr zu verabschieden auch wenn ihr kurzes Gespräch zu den eher angenehmeren Erfahrungen auf dem Mercatus für ihn zählte.
    "Ich denke du wirst etwas schönes finden. Ich freue mich von dir zu hören Claudia. Pass gut auf dich auf und auf bald." verabschiedete sich der Flavier noch einmal formal von Sassia und hielt noch den Blickkontakt bis er sich schließlich in der Traube von Leibwächtern abwandte und zurück zur Sänfte lief. Sein Ausflug zum Mercatus würde wohl hier ändern. Noch einmal schaute er sie aus der Sänfte an bevor er den Vorhang von seinen Händen gleiten ließ und sich entspannt zurücklehnte.

    "Deine Worte in den Gehörgängen der anderen Senatoren!" merkte der Flavier etwas süffisant an, schließlich hallten ihm noch einige Worte seiner Senatskollegen im Ohr nach. Der Hauptpunkt der Kritik war der Umstand, dass Scato nicht verheiratet war und natürlich würde er diesen Punkt hier und jetzt nicht ansprechen doch genau wie so ziemlich alle Töchter aus gutem Hause war auch Claudia Sassia eine Option welche Scato einmal in Betracht ziehen würde, wobei sie über ihren Namen hinaus auch noch mit Schönheit und einem Hauch Extravaganz punkten würde... Man hatte ja schließlich einen Ruf zu verteidigen.
    Natürlich war auch Scato nicht ganz so kalt, dass er die Damen Roms wie Pferde nach ihrem Gebiss und ihrer Fellfarbe beurteilte, doch er kannte Sassia ja noch nicht wirklich weshalb er sich kein Urteil über ihren Intellekt und ihren Charakter erlaubte. Betrachtete man jedoch die übliche Erziehung der Claudier so konnte man zumindest davon ausgehen, dass sie den üblichen gesellschaftlichen Gepflogenheiten folgen konnte.
    "Es wäre uns allen eine Freude. Mir wohl am allermeisten." antwortete Scato während er den Blickkontakt lange hielt "Dein Großvater ist natürlich auch immer ein gern gesehener Gast in unserem Hause. Sofern es seine Gesundheit erlaubt würden wir uns auch über seine Anwesenheit freuen." schob er noch nach und bemerkte wie der Händler noch immer auf ein Angebot seinerseits wartete, weshalb er einen seiner Sklaven anblickte und kurz mit Kopf schüttelte. Die Stoffe waren in diesem Moment nur ein Vorwand gewesen und die Herrenmode an diesem Stand war sowieso eher von mäßiger Qualität. Der Sklave macht anschließend umgehend alle Hoffnung des Händlers auf ein Geschäft zunichte.
    "Nun Claudia, es war mir eine besondere Freude dich heute hier zu sehen. Vielleicht kreuzen sich unsere Wege ja noch häufiger, jedoch fürchte ich, dass ich dir im Moment nicht von allzu großer Hilfe bin weshalb ich dich nicht weiter von deinen Einkäufen abhalten will."

    "Es freut mich, dass du dir meine Empfehlungen zu Herzen nimmst. Natürlich sind die anderen Gärten Roms ebenfalls recht ansehnlich auch wenn man stets die Quartiere in denen sie liegen in Betracht ziehen muss." gab Scato noch zu bedenken, schließlich gab es auch Gegenden in die er auch mit Leibwächtern nicht gehen würde aber er vertraute da auf Sassias gesunden Verstand.
    Viel interessanter wurde es letztlich als Sassia ihn auf seine Laufbahn ansprach. Man konnte den Ehrgeiz in Scatos Augen nun förmlich aufblitzen sehen.
    "Nun mein Aedilat steht an. Ein wichtiger Posten ohne Zweifel doch noch gibt es einige Hürden dahin zu nehmen." erklärte Scato und musste seine Worte mit bedacht wählen, schließlich wollte er kein böses Wort über Claudia Agrippina verlieren welche er einst für eine Verbindung in Betracht gezogen hatte bevor sie wieder nach Achaia ging.
    "Man erwartet gewisse Lebensumstände von einem Aedil und bei einem Patrizier nehmen es einige sehr genau. Zu meinem Bedauern scheine ich diesen Ansprüchen noch nicht gerecht zu werden doch ich bin zuversichtlich, dass ich auch diese Hürde nehmen kann." versicherte Scato und betrachtete Sassias Gesichtszüge recht genau "Wie geht es deinem Bruder? Ich hoffe er lebt sich ebenso gut ein? Ihr solltet unbedingt einmal zur Cena erscheinen. Ich bin sicher, dass sich auch Onkel Gracchus freuen würde."

    "Das Glück ja..." wiederholte Scato die Worte der Claudia, schließlich würden Scato auf der Stelle dutzende Personen einfallen die eine Begegnung mit ihm anders werten würden. Jedenfalls war ihre Frage höchst interessant, Scato kannte dutzende Orte in Roma aber ein richtiger Freund irgendeiner dieser Orte war der wirklich nicht. Die Ruhe der flavischen Landsitze waren oftmals der Balsam für seine Seele doch eine Erwähnung eben jener abgelegener Orte würde sich nicht schicken weshalb Scato sich auf das geringste Übel besann...
    "Der Horti Luculliani ist eine angenehme Gartenanlage welche ich gelegentlich aufsuche wenn mir der Trubel auf den römischen Straßen zu viel wird." merkte der Flavier an und hoffte, dass er damit eine zufriedenstellende Antwort geliefert hatte.
    "Natürlich bietet die Villa Flavia auch ähnliche Annehmlichkeiten doch du weißt ja wie das ist." befand er anschließend noch und setzte einfach mal voraus, dass auch die Claudia den Lagerkoller innerhalb der dicken Wände der patrizischen Villen kannte.

    "Es freut mich das zu hören." entgegnete Scato auf die Antwort der Claudia hinsichtlich ihres Wohlbefindens in Rom, einer Stadt, welche durchaus erdrückend sein kann ob ihrer schieren Größe.
    "Notgedrungenermaßen musste ich heute auf die Märkte kommen. Meine Sklaven haben durchaus einige Fehlgriffe geleistet und natürlich muss man alles selbst machen wenn man es denn nicht schleifen lassen will. Eine unserer älteren Frauen im Hause hat ein Gebrechen weshalb sie nicht mehr auf die Märkte kann und somit mussten andere Sklaven ihre Aufgaben übernehmen. Mehr schlecht als recht wenn ich das so ausdrücken darf." erklärte Scato die doch recht komplizierte Situation die er heute zu lösen gedachte, "Eine Aufgabe die ich nur erledigen kann da ich momentan zwischen meinen Amtszeiten liege. Doch die Wände der Villa haben etwas beengendes weshalb es doch recht nett ist einmal rauszukommen. Ein anderer Ort wäre mir jedoch deutlich lieber." gab Scato und rang sich dabei sogar eines seiner selten Lächeln ab, schließlich hatte er doch recht lange gesprochen. Er hörte sich am Ende des Tages doch immer noch recht gern reden.
    "Ich fürchte jedoch, dass auch ich dir keine Hilfe bei der Auswahl deiner Kleider wäre. Doch wie mein Vater oft zu sagen pflegte: Wahre Schönheit kann nichts entstellen. Ich bin mir sicher, dass du eine vortreffliche Wahl treffen wirst."

    Der Sklave brauchte offensichtlich nicht allzu lang bis er wieder an Scatos Sänfte angekommen war und ihm die doch recht vorausschaubare Nachricht mitteilte. Der Flavier wiederum hatte zwar ebenfalls nicht die Intention seine bequeme Sänfte zu verlassen, auf der anderen Seite hatte auch Scato eine gute und strenge patrizische Erziehung genossen welche ihm trotz seiner eigentlichen Verachtung für derartige Dinge den ersten Schritt abnötigte.
    Er erhob sich also aus seiner Sänfte und zupfte sich die Kleidung kurz zurecht bevor er in seinem Ring aus Leibwächtern die Menge auseinanderschiebend auf Sassia zulief. Bei ihr angekommen öffnete sich der Ring selbstverständlich und der Flavier war auch in diesem Licht recht angetan von der doch recht exotischen Erscheinung der rothaarigen Claudia.
    "Claudia Sassia, wie ich sehe lebst du dich gut in Rom ein. Ich danke dir für deine Grüße. Ich hoffe mein Sklave hat dich nicht allzu sehr gestört?" fragte Scato bedacht aber durchaus freundlich und schaute auf sie und auf die Ware welche sie begutachtete.

    Scato hatte durchaus gehofft, dass die Claudia ihn und seinen recht imposanten Tross bemerken würde. Doch scheinbar erging es den Frauen bei Kleidung so wie es den vielen Männern, Scato natürlich ausgenommen, bei Frauen ging: Ihr Gehirn lief nun mehr auf Sparflamme.
    Der Flavier war jedoch ein Mann der Tat und ließ sich nicht lumpen während er beschloss dieser recht interessanten Verbindung ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Er winkte einen Sklaven heran und flüsterte ihm was zu bevor er ihn auf die Reise zu eben jenem Stand schickte. Der Sklave selbst war zwar etwas peinlich berührt aber was kümmerte es Scato? Er räusperte sich kurz und fragte den anwesenden Händler laut hörbar für alle Passanten "Mein Herr, Caius Scato von den Flaviern, möchte Proben deiner feinsten Stoffe begutachten!" erklärte der Sklave, während der Händler wohl ein gutes Geschäft witterte.
    Er würde wohl enttäuscht werden doch zumindest die Aufmerksamkeit der Claudia würde Scato somit wohl sicher inne haben, es sei denn der Einfluss von Textilien auf Frauen ist noch größer als bisher angenommen wurde.

    Scato nervte der Trubel der Märkte eigentlich jedes Mal wenn er sie besuchte noch ein wenig mehr, doch ab und an waren solche lästigen Nichtigkeiten nicht zu umgehen schließlich wollte er sich einerseits als ambitionierter Politiker in der Öffentlichkeit zeigen und sich unter das Volk mischen (natürlich mit einem Ring aus Leibwächtern die das gemeine Volk nicht allzu nah heranließen), andererseits hatten seine Sklaven in letzter Zeit einige Fehlgriffe gelandet was seine Kleider und vor allem seine Weinauswahl betraf, sodass er sich persönlich um die Lieferanten und die Ware kümmern wollte.
    Es war beinahe schon grotesk, da beschäftigte man einen Stab an Arbeitern welche keinen Anspruch auf Freiheit oder Selbstbestimmung haben und schon geht alles drunter und drüber wenn man einmal nicht alles selbst kontrolliert.
    Zu seinem erstaunen erblickte er zwischen den leicht geöffneten Vorhängen seiner Sänfte die Claudia welche er nicht vergessen hatte. Sie hier und jetzt einfach anzusprechen schickte sich jedoch nicht weshalb er sie erst einmal aus der Ferne beobachtete und sich dezent zurückhielt um kein Aufsehen zu erregen.

    Die Tage zogen ins Land, und Scato hatte sich fast schon wieder vom politischen Alltag entwöhnt, seine Ambitionen jedoch noch lange nicht begraben. Er würde beim nächsten Wahlkampf wieder antreten und er war sich sicher: Er würde auch ein Amt erhalten.


    Aber bevor es soweit war gab es wie üblich im Leben eines Patriziers einige Angelegenheiten welche die Aufmerksamkeit des Adels erforderten und dazu gehörten die zahlreichen Landgüter, welche seit Jahrhunderten den Reichtum und das Prestige der Patrizier gewährleisteten. Während in Pyrgi durchaus ein paar Olivenhaine wuchsen und auch ein paar Weinreben die Landschaft prägten, lud das Landgut des Flavius Milo hauptsächlich zum philosophieren und Kräfte sammeln ein, schließlich lag es schön am Meer gebettet und die bescheidenen wirtschaftlichen Erzeugnisse des Landgutes waren allenfalls eine willkommene Gelegenheit um sich einige Tage auf eben jenes Gut zurückzuziehen.


    Scatos Reisekutsche war bereits auf der Auffahrt zum Landgut, und die Meeresbrise wehte bereits einen Hauch von Salz durch die halboffenen Luken. Scato, der ja sonst eher zurückhaltend und kühl war, genoss diese Begrüßung des Meeres, war sie doch auch mit netten Erinnerungen verbunden, an welche er noch immer gerne zurückdachte.
    Mit ihm im Wagen saß seine Sklavin Iduna welche mittlerweile eine Art Zofe für ihn geworden ist und ihn so ziemlich in allen Bereichen begleiten musste in welche sich weibliche Sklaven ziemten. Es war nicht unbedingt so, dass Scato ihre Gesellschaft schätzte, aber im Gegensatz zu vielen männlichen Sklaven muckte sie nicht allzu viel und hatte keine bockigen Allüren welche Scato ihnen erst mühsam austreiben musste.
    "Nun Iduna, da vorne liegt das Landgut meines Vaters. Diese Reise ist keineswegs ein Urlaub. Viel mehr werde ich Zeit dazu nutzen um meine weiteren Ambitionen zu erörtern und um nach dem rechten zu sehen. Mach es dir also am Strand nicht allzu bequem." mahnte sie Scato vorsorglich mit der nötigen Strenge, sowie er es eigentlich immer tat.

    "Wohlklingende Worte junger Flavius, wohlklingende Worte." merkte Scato an, und tat dabei gerade so als gehöre er nicht zu seiner Familie und sei nur ein neutraler Unbeteiligter, welcher aus einer Art inneren Überzeugung daran interessiert wäre, den jungen Flavius in die Reihen der Salii Palatini aufzunehmen. Nach einer kurzen Bedenkzeit, und der Möglichkeit Rückfragen zu stellen (für gewöhnlich tat das jedoch niemand), kam der Magister Scato auch letztlich zur Abstimmung.
    "Brüder, nachdem ihr nun die Gelegenheit hattet den Anwärter auf einen Platz in unseren ehrenvollen Reihen zu begutachten, obliegt es nun dem Plenum einen Konsens über seine Zukunft hier bei uns zu finden. Ich bitte um Handzeichen von denen, die für eine Aufnahme stimmen." sagte Scato und hob dabei seine Hand demonstrativ theatralisch nach oben. Natürlich wollte er niemanden beeinflussen, auch wenn er es eigentlich doch genau so wollte. Die allermeisten Hände im Raum erhoben sich, und Scato war deshalb schon guter Dinge.
    "Ich bitte um Gegenstimmen." fuhr er fort, jedoch blieb es regungslos im Raum.
    Einige Enthaltungen gab es ebenfalls noch, doch letztlich reichten die Stimmen und die Abwesenheit von Gegenstimmen aus, um den jungen Flavius in die Reihen der Salier aufnehmen zu können.
    "Die Entscheidung ist gefallen. Manius Flavius Gracchus Minor, Sohn des Manius Flavius Gracchus. Sei dir deinem neuen Privileg bewusst. Du dienst nun Mars Gravidus, und bist Teil unserer Gemeinschaft. Willkommen Bruder."

    Zitat

    Original von Caius Flavius Scato und Claudia Sassia



    "In diesem Fall ist es mir eine Freude deine erste Bekanntschaft in Rom zu sein. Zumindest der erste nicht Claudier. Ich versichere dir jedoch, dass Rom erquiklicheres zu bieten hat als den politischen Trott in welchem auch junge Senatoren wie ich bereits feststecken." versuchte sich Scato als weiser junger Mann mit einem Herz aus Gold zu profilieren, während ihn seine Sklaven eher als herrischen Treiber mit einem Herz aus purem Eis kannten. Aber die beiden waren neu in der Stadt und von edler Abstammung, sodass Scato sie als seines gleichen wahrnahm.
    Anschließend wandte er sich wieder an Sabinus, ein weiterer Anwärter auf den Cursus Honorum, es war keine Überraschung, und doch legte der Bursche besonderen Wert auf den Cultus, eine Aufgabe die der pragmatische Scato oft als lästige Pflicht denn als verantwortungsvolle Obliegenheit betrachtet hatte, auch wenn er sich dennoch einen Sinn fürs spirituelle attestieren würde.
    "Löblich, wirklich löblich. Die Götter wissen derartigen Ehrgeiz und Hingabe zu schätzen. Wahrlich gute Tugenden." befand Scato und stieg in das Thema ein, "Wie es sich fügt nicht wahr? Ich bin Magister der Salii Palatini, ich würde mich freuen wenn du einmal bei den Brüdern und mir vorbeischauen würdest. Viele deiner Vorfahren waren bereits in den Reihen unserer Vereinigung."

    Zitat

    Original von Aulus Claudius Sabinus et Claudia Sassia


    "Die Freude ist ganz meinerseits Claudia.. Sassia war es richtig?" fragte Scato die junge Frau während er ihr in die Augen blickte, "Die Claudier und die Flavier haben derart lange Verbindungen und Bünde, ich möchte dass du dich hier wie zuhause fühlst. Genieße den Wein." entgegnete er ihr, während er ebenfalls nach einem Becher griff und einen Schluck trank, natürlich nicht ohne dem Rotschopf noch einen kurzen Blick zuzuwerfen. Natürlich konnte auch der sonst so wenig empathische und von Lust getriebene Scato erkennen, dass Sassia ein hübsches Ding war, doch viel mehr mochte er das Spiel und das erahnen menschlicher Emotionen, Emotionen die ihm oftmals mehr als Anschauungsmaterial denn als eigener Erfahrung begegneten, waren seine eigenen emotionalen Auswüchse meist doch eher blass und bescheiden. Die offenkundige Unerfahrenheit und die daraus resultierende Unsicherheit waren eine Verlockung der Scato mit seinem eiskalten Blick zu erliegen vermochte, doch auch hier war er beherrscht genug um seine Grenzen zu erkennen, weshalb er sich mit diesen gemischten Signalen nicht dem Bruder Sassias zuwenden wollte, und deshalb noch nicht von Sassia abließ, "Ich hoffe doch, dass du dich schnell in Rom einleben wirst. Diese Stadt kann für Bewohner der Provinz etwas erdrückend sein, doch sie hat viel zu bieten." versicherte Scato, bevor er sich dann letztlich an Sabinus wandte, "Claudius Sabinus, es freut mich natürlich auch dich kennenzulernen. Was treibt euch von der hübschen Küste an den Tiber? Ist es die Verlockung des Senats?" fragte Scato lächelnd, während er kurz seinen älteren Mitsenator aus dem Hause der Claudier anblickte, "In diesem Falle hättest du einen der besten Lehrmeister unter deinem eigenen Dach leben."

    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    Furia, Peticus. Der Gastgeber. Senator Flavius Scato.


    "Germanicus, ich danke für die warmen und ehrhaften Worte. Doch die Ehre des Gastgebers gebührt meinem weitaus talentierteren Verwandten Gracchus Minor, seines Zeichens noch am Beginn seiner politischen Laufbahn, jedoch äußerst ambitioniert." merkte Scato an, während er seinen Kopf zur Seite senkte und freundlich nickte. Natürlich war auch er ambitioniert, und darüber hinaus hielt er sich selbst für den weitaus talentiertesten im Hause Flavia Felix, doch es ziemte sich schlicht nicht solche Umstände offen anzusprechen, weshalb er brav Bescheidenheit heuchelte.



    "Furia Stella, es ist mir als Mitglied des Hauses Flavius, und nicht als Gastgeber..." wandte er sich zuerst an die Dame, und er rang sich ein kurzes Lächeln ab um seinen Punkt zu unterstreichen, "...ein besonderes Vergnügen dich hier in der Villa begrüßen zu dürfen. Ich hoffe doch, dass man sich um dein Wohl ausreichend kümmert?" fragte Scato, der die Ehre des Gastgebens offensichtlich abgegeben hatte, jedoch als Initiator dieses Festes dennoch eine gewisse Verantwortung verspürte, "Solltest du das Verlangen nach irgendetwas verspüren, so lasse es mich in jedem Falle wissen." erklärte er, und bemerkte dann erst, dass er die Frau bereits in einem seiner Ämter betreut hatte, "Im übrigen freut es mich sehr, dass wir uns einmal in einem weniger bedrückten Umfeld über den Weg laufen."
    In diesem Moment fiel ihm sein mittlerweile beim Grüppchen stehender Verwandter Minimus auf, welchen er natürlich zwecks seiner Laufbahn und der dadurch benötigten Netzwerkbildung in den Mittelpunkt zu stellen suchte.
    "Ah, der wahre Held des Abends, und die Zukunft des Senats. Darf ich euch Flavius Gracchus Minor vorstellen, seines Zeichens Sohn des gewesenen Konsuls und in meinen Augen fähig die großen Fußabdrücke seines Vaters auszufüllen."
    Ein paar warme Worte um das Image des jungen Flaviers zu trimmen, bevor er ihm der Runde vorstellte, "Minim.. Manius. Darf ich dir Furia Stella, Germanicus Aculeo, und Germanicus Peticus vorstellen? Letzterer befindet sich genau wie du in einer Art Ausbildung, auch wenn er Rom auf den Straßen und mit dem Schwert dienen wird, und nicht mit der Feder. Doch euch eint wohl dennoch eine gemeinsame Motivation nicht wahr?"
    Die Abneigung des jungen Flaviers gegenüber den Plänen seines Vaters war Scato nicht in Gänze bewusst, sodass er diese Worte völlig unbedarft wählte.

    Wie sicherlich einige bemerkt haben schreibe ich mit Seneca bereits wieder. :)
    Da ich mit Scato gerade auch Sim-Off was zutun habe, kann es sich da noch bis Sonntag hinziehen, ich bitte das zu entschuldigen und werde dann alles fix und gründlichst nacharbeiten.
    Mea culpa, mea culpa!


    Kleine Anmerkung: Es stellt sich heraus, dass das historisch und kulturell eher junge Amerika kombiniert mit 34 Grad Celsius nicht unbedingt kreatives Ambrosia für antike Geschichten sind. :D
    Aber am Montag haben mich 13 Grad und Regen wieder, dann fließt es wieder!

    Als Scato die Claudier in der Menge entdeckte, ließ er sich natürlich nicht lumpen und ging überschwänglich auf sie zu, "Senator Claudius! Eine Freude dich hier zu sehen." begrüßte Scato den ältesten der altehrwürdigen Familie und blickte dann seine Begleitungen an, wobei ihm natürlich zuallererst die Dame ins Auge stach..
    "Ich wusste ja bereits dass die Claudier die Angewohnheit haben Rom mit Grazie und Schönheit zu versorgen, doch dein Gesicht ist mir gänzlich unbekannt. Ich bin Senator Caius Flavius Scato." stellte sich Scato etwas charmanter vor als sonst, dem Wein war es wohl geschuldet, und natürlich der gesellschaftlichen Regeln gegenüber den Damen.
    Anschließend wandte sich Scato an den jüngeren Herren in der Runde, "Ich grüße dich. Es freut mich dass auch du den Weg hierher gefunden hast. Ich hoffe, dass es dir hier an nichts mangelt?" fragte Scato vorsichtshalber nach, falls doch würden die Sklaven sich wohl nicht zweimal bitten lassen.
    Oder besser gesagt: Scato bat niemanden zweimal um etwas, vor allem nicht seine Sklaven.

    Die Feier war bereits im vollen Gange als sich Scato unter die Massen mischte, schließlich hatte er einiges zu organisieren und war tendenziell bemüht darum seinen jüngeren Verwandten ins Rampenlicht zu rücken, weshalb er sich selbst dezent im Hintergrund hielt.


    Zuerst wandte er sich den Germanicern zu, allen voran einem Mann, welcher ihm bereits bekannt war, "Germanicus Aculeo, es freut mich, dass du den Weg zu uns gefunden hast. Hab Dank für die Komplimente, der Abend gilt jedoch gänzlich meinem Verwandten Gracchus Minor, einem wahrlich begnadeten Burschen. Er wird es weit bringen." lobte Scato seinen Verwandten über den Klee und schaute sich um ob er ihn den irgendwo entdecken konnte.
    "Das Konsilium, ich erinnere mich. Mit Verlaub, eine ehrenhafte, wenn auch sehr trockene Angelegenheit. Wie ist es dir seitdem ergangen?"