Auch Scato lehnte sich ein wenig hervor und hörte Prisca äußerst aufmerksam zu. Auch wenn der Flavier eigentlich eher unterkühlt, berechnend, machthungrig und zumeist wenig empathisch war, so musste er sich irgendwann zu diesem Zeitpunkt eingestehen dass Prisca ihm auch von der Schafzucht in Britannia hätte erzählen können, er hätte wohl trotzdem an ihren Lippen gehangen. Ein schockierender Umstand eigentlich, sah er derlei Emotionen immer als Mittel zum Zweck und nun war es ausgerechnet er welcher sich einer solchen Schwäche hingab, immerhin machte er sich zumindest emotional verwundbar, auch wenn sein Gegenüber wohl wenig davon ahnte, oder vielleicht doch?
Wie es jedoch genau diese Emotionen, so zart und unverfänglich sie auch noch waren nun mal mitbrachten, war ihm dieser Umstand herzlich egal, oder besser, er verdrängte solche kritischen Stimmen aus seinem Innersten und hörte der Aurelia einfach weiter zu...
Speisungen für das Volk? Scato hatte mit dem gemeinen Volk nicht sonderlich viel zu schaffen, doch auch er wusste dass das Imperium auf dem Rücken des Volkes entstand, und natürlich konnte er auch rechnen, es gab einfach mehr Menschen des einfachen Plebs als von solch edler Herkunft, was natürlich auch besser so war, schaffte es eben diese Exklusivität, auf der anderen Seite war das einfache Volk somit allerdings auch etwas, mit welchem er sich früher oder später würde befassen müssen. Deshalb ließ er Priscas Vorschlag natürlich so stehen, auch deshalb weil dies natürlich zu gelungenen Spielen gehörte.
Auch die weitere Planung hörte sich Scato und ohne lästige Zwischenfragen an, immerhin schien Prisca begeistert und wie im Rausch ihre Ideen vorzutragen, es sprudelte praktisch aus ihr heraus, sodass der Flavier, seiner guten Erziehung sei Dank, Zurückhaltung übte und sich beeindrucken ließ, immerhin war er noch nicht Ewig in Rom und die Aurelia hatte sicher mehr Ahnung davon was ankam und was nicht, und was das Volk und seine geladenen Gäste gleichermaßen beeindrucken würde.
Besonders das Spektakel von Karthago vermochte Scato zu erstaunen. Das würde wirklich aufsehen erregen, und wenn er als glanzvoller Gönner den Gewinnern, welche ja auch die römische Armee mimten, die Freiheit schenken würde.. Das würde sicherlich Stimmen bei der nächsten Wahl bringen.
Priscas Darstellung vermochten in tatsächlich zu begeistern, und Scato hatte wenig daran auszusetzen, mehr noch, er war äußerst zufrieden..
"Ich sage dass wirklich nicht oft, aber ich bin beeindruckt, im positiven Sinne." bemerkte Scato an und fuhr fort, "Ich denke wir sollten die Zahl der Sklaven höchstmöglich ansetzen, 70 ist eine gute Zahl, mit einer leichten Überzahl bei den dargestellten Legionen versteht sich." befasste der Flavier zufrieden, "Das Sklavenschiff sollten wir uns ansehen. Ich bin sicher dass einige interessante Objekte an Bord sind, darüber hinaus soll es momentan äußerst schwer sein gutes Material zu beschaffen.", zumindest hatte Scato schon häufig die Bediensteten der Villa Flavia darüber meckern hören, nicht dass er sich selbst sonderlich mit solchen Dingen befasste.
"Das klingt alles ganz hervorragend. Ich denke wir müssen die Details noch weiter besprechen, und alles davon abhängig machen wie viele fähige Sklaven wir bekommen und wann wir die Spiele ansetzen können. Doch bin ich sicher dass wir uns für die Planungen noch einige Male werden treffen müssen." sagte Scato nun ein wenig vielsagender und war innerlich erfreut so eine fähige Planerin an seiner Seite zu haben, legte sie den Fokus schließlich nicht nur auf die ihren, sondern auch auf das Volk, einen Aspekt, welchen der doch recht isoliert von eben jenem aufgewachsene Scato wohl nicht bedacht hätte..