Beiträge von Caius Flavius Scato

    Scato ahnte natürlich schon worum es ging, vielmehr noch, er konnte die Art und Weise wie der Sklave ihn ins Officium gebeten hatte deuten können und bemerkte schon dass es nun wohl ein etwas ernsteres Gespräch werden würde..
    Er trat souverän in den Raum und grüßte beide mit einem kühlen Blick, Familie oder nicht, wenn es ernst wurde hatte Scato seine Emotionen völlig unter Kontrolle..
    "Salve Gracchus, Domitilla. Ich wurde gerufen, hier bin ich." sagte er und setzte sich vorsorglich schon mal auf einen der Plätze.

    Scato schmolz innerlich fast dahin als die Aurelia schmunzelte, auch wenn er sich dies natürlich nur im Ansatz anmerken ließ, immerhin hatte er von seiner Kindheit an gelernt seine Gefühle möglichst im Zaun zu halten, und diese nicht vor sich herzutragen, was in der Politik wohl auch äußerst unklug gewesen wäre. Und dennoch zuckten auch seine Mundwinkel kurz, während er seiner Gesprächspartnerin weiter aufmerksam zuhörte...
    "Es bedeutet mir viel das zu hören, mehr noch, auch ich, und natürlich meine Familie werden alles nötige tun wenn die Aurelier unsere Unterstützung benötigen." versicherte er ihr, und meinte es auch so. Jedoch, und auch das war ihm bewusst, hatte er sie weniger wegen der Beziehung zwischen Aureliern und Flavii hierher eingeladen, sondern es ging um Prisca und Scato, auch wenn er sich nicht ganz sicher war um was es genau ging, er hatte einfach das Bedürfnis Zeit mit dieser Frau zu verbringen..


    Aber eins nach dem anderen. Sie kam auf das Thema der Spiele zurück, ein interessantes Thema wie der Flavier für sich befand, und mehr noch, sie hatten noch einen ganzen Tag, und eine Nacht Zeit sich mit den angenehmeren Dingen zu befassen, und natürlich um herauszufinden worum es sich bei diesem Treffen, und bei diesen Dingen, genau handelte...
    "Ich bin wirklich neugierig darauf was du dir bereits überlegt hast." gab Scato zu, und hoffte Prisca damit nicht zu enttäuschen, "Für die angenehmeren Dinge.." sagte auch Scato nun etwas charmanter, "Haben wir noch alle Zeit der Welt. Und der Sonnenuntergang ist hier wirklich etwas besonderes." hoffte er ihre Vorfreude zu steigern und trank ebenfalls einen Schluck..

    Auch Scato hatte natürlich unlängst mitbekommen dass heute aurelischer Besuch in der Villa anstand, und dieses Ereignis die familiäre Aufmerksamkeit bedurfte.
    In seiner feinsten Tunika gekleidet betrat er das Triclinium unauffällig da sich Gracchus und sein Sohn gerade in einem Gespräch befanden und der dieses ungern stören wollte. Darüber hinaus wäre dieser Abend wohl eine ideale Schulung für seine Selbstbeherrschung und seine Mimik, schließlich würde sicherlich auch Prisca den Weg zu den Flaviern finden, und weder seine noch ihre Familie wussten wohl von ihrem Treffen, sodass er sich doch ein wenig zusammenreißen musste was ihm im politischen Kontext mehr als leicht viel, aber bei dieser Frau doch eine gewisse Herausforderung darstellte.


    Nur mit einer nickenden Geste, setzte sich Scato und versuchte nicht allzu offensichtlich das Gesagte zu verfolgen.

    Dass die Aurelia den Duccier noch auf die Liste nahm Scato leicht nickend zur Kenntnis. Mehr noch, ihr leicht abfälliger Wortlauft ging Scato runter wie Öl, bestätigte es doch seinen ohnehin schon recht prägnant-negativen Blick auf die Germanen, besonders aus der Sicht der Oberschicht, und dass Prisca eben diesen zu teilen schien gab ihm ein gewisses "Wir-Gefühl".


    Etwas unsicher zunächst füllte Scato das Trinkgefäß mit etwa Eis und goss gleichermaßen Wein wie auch Wasser in eben dieses um es danach der Aurelia zu reichen. Irgendwie war es amüsant, dieses Schauspiel, der Flavier als Bedienung, eine absurde Vorstellung und nichts was er gerne öfter täte, jedoch war es in diesem Moment nicht sonderlich schlimm, sodass er sich ebenfalls einen verdünnten Wein gönnte, und sich nachdem er beide Becher gefüllt hatte ebenfalls auf ein Kissen fallen ließ um sich von den wunderschönen Augen Priscas bezirzen zu lassen...


    "So sagt man, aber ich habe ja bereits gelernt dass du so einiges über die Flavier weißt.." entgegnete Scato vielsagend, und deutete damit ihre doch recht intensive Begegnung inmitten seiner Wahlfeier an, "Was den Wein betrifft, so magst du recht haben. Was jedoch weitere Gerüchte und Eigenschaften betrifft welche man uns zuspricht, so bedürfen diese wohl noch einmal eine Überprüfung." fuhr er fort und versuchte dabei ihren Blick so lange wie möglich zu halten, auch wenn sie dieses Spiel weitaus besser beherrschte als Scato, welcher für gewöhnlich den Blickkontakt nur in die Länge zog wenn er einen politischen Gegner einschüchtern wollte, und deshalb befürchtete dass seine Augen stets eine gewisse Kälte ausstrahlen würden.


    Als sie seinem Blick standhielt, und mehr noch, auch noch gefühlt ein wenig in die Offensive ging, war Scato innerlich etwas überrascht, denn er hatte schlicht und einfach nicht wirklich damit gerechnet, und sowas überforderte den stets berechnenden Flavier immer ein wenig, auch wenn er hoffte dass ihm dies nicht anzumerken war. Als sie dann auch noch seinen tragisch verschiedenen Verwandten Piso ansprach, er kannte ihn nur aus Erzählungen, versuchte Scato schmeichelhafte und dennoch respektvolle Worte zu finden. Sowohl Prisca als auch Piso hatten eben solche Worte mehr als verdient..
    "Es ist ein Jammer dass es so lange keinem Flavier vergönnt war sich um so eine Frau zu kümmern." antwortete Scato ruhig und fuhr fort, "Und auch du hast nicht weniger als die beste Behandlung verdient, und hast uns Flavier bereits mehr als geehrt." versuchte Scato seine Worte abzurunden, und hoffte den Drahtseilakt zwischen Kompliment, und der Ehrung und Erinnerung ihres toten Mannes gerecht geworden zu sein, diese jedoch nicht allzu stark aufkommen zu lassen, auch wenn sie natürlich immer noch jedes Recht hatte ihn zu beklagen.. Irgendwie.

    Dass sich Prisca für einen Moment echauffierte bemerkte Scato gar nicht, so vertieft war er in den Planungen welche ja von Seiten der Aurelia initiiert worden waren. Während er also darüber sinnierte wen er zu seinen Spielen einladen würde und wen nicht, erreichten die beiden auch schon ihr Ziel.
    Unter einem über die Jahrzehnte, oder Jahrhunderte krumm und schief gewachsenen Pinienbaum, auf einem Hügel über die Schroffen Klippen aufs Meer blickend, hatten einige Sklaven einige Sitzkissen, sowie mit Eis aus dem Gebirge gekühlten Wein, Wasser und Obst hergerichtet.
    Mit einem zurückhaltenden Lächeln der Zufriedenheit begutachtete Scato das Bild welches ihm sich bot, und folgte gleichzeitig den Ausführungen der Aurelia, welche die Argumente für und gegen den Duccier abwog, und Scato somit zu einer Entscheidung verhalf..
    "Du hast recht, es würde mir mehr nutzen ihn einzuladen. Gut, er gehört auf die Liste." befand Scato und lächelte die Aurelia kurz bevor er auf die Sitzecke vor sich deutete, "Ich dachte es wäre etwas schöner ungestört ohne eine Hundertschaft von Haussklaven und Bediensteten reden zu können. Ich hoffe dir gefällt die Aussicht, außer ein paar Fischerbooten vermag selten etwas das blau des Meeres zu unterbrechen." bemerkte Scato und ergriff die Hand der Aurelia um ihr über die letzten Stufen hin zu den Kissen zu verhelfen. Mangels Sklaven, nun gut, einige waren doch in sicherer Entfernung postiert, man wusste ja nie, schickte sich Scato an selbst einzuschenken, wobei ihm bewusst wurde dass er dies unglaublich lange nicht mehr getan hatte, "Was kann ich dir reichen, Wasser? Oder doch etwas Wein?" fragte Scato während er bereits nach den Karaffen griff, und sich dabei etwas seltsam vorkam.

    Scato lächelte und neigte seinen Kopf ein wenig seitlich, ehe er sich an seine Sklaven wandte, "Ihr habt unseren Gast gehört. Sie wird in meinem Zimmer nächtigen, sorgt dafür dass das Bett frisch und warm ist. Richtet mir das Zimmer am Ende des Flures her. Die Sklaven werden auf die Gästezimmer verteilt." befahl Scato knapp um Prisca nicht allzu lange die Unannehmlichkeiten ihrer Bitte erleiden zu lassen, schließlich kam es ihm nicht unbedingt unrecht, allein ihre Anwesenheit würde in Rom nicht unbemerkt bleiben, und eine verlängerte schon gar nicht.
    "Dann lass dich überraschen, es ist nicht großes, aber ich denke es ist angenehmer, und etwas diskreter." sagte der Flavier und zog die Aurelia sachte hoch, damit sie sich auf den Weg machen konnten, und er ihr ein wenig was über seine Amtszeit erzählen konnte.
    Doch ehe er überhaupt dazu kam etwas zu sagen, schließlich wählte er seine Worte stets mit bedacht, sofern er nicht gerade Sklaven androhte sie an die Haustür nageln zu lassen, ergriff die Flavia das Kommando und scheuchte seine Sklaven umher.
    Scato wusste zuerst nicht so ganz wie er dies deuten sollte, doch letztlich huschte ein kurzes Grinsen über seine Mundwinkel, und er wandte sich an seine Entourage, "Etwas zu schreiben." entgegnete der knapp und ließ der Flavia sogleich das entsprechende Werkzeug reichen. Sie hatte es Faustdick hinter den Ohren, und Scato fand dies nicht unbedingt abschreckend oder töricht, weshalb er ihre Entschuldigung überging, und direkt auf ihre vorherige Frage einging..
    "Meine Amtszeit verlief ausgesprochen ruhig. Ich verwaltete die Prägungen Roms so gut es ging und unter Cornelius gab es einiges aufzuholen. Es gab Schwierigkeiten mit der Münzprägung in Gallien, welche wohl dem Krieg geschuldet waren. Jedenfalls hatte Salinator wohl erheblich mehr Geld prägen lassen als es geplant oder sinnvoll wäre. Letztlich hat sich jedoch alles in Wohlgefallen aufgelöst. Der Kaiser befasste sich bei einer Audienz persönlich mit diesem Anliegen, hatte jedoch scheinbar Vertrauen in meine Kompetenzen." erklärte Scato und kam dann auf die Liste der Gäste zu sprechen, während die beiden die rustikalen, durch Büsche und schattenspendende Bäume gesäumten Steintreppen zum Hügel hinauf liefen, "Ich denke es gilt die Männer zu laden, welche mir in das Amt verholfen haben, und mir auch zukünftig helfen sollen. Da wären zum einen natürlich meine Verwandten, allen voran Flavius Gracchus sowie Flavius Furianus. Darüber hinaus auch deine Familie, aber das versteht sich ja von selbst.", bemerkte Scato und zählte im Anschluss noch zahlreiche weitere Namen von Patriziern im Senat auf, welche allesamt eingeladen werden sollten.
    "Darüber hinaus gibt es natürlich auch zahlreiche gediente Senatoren aus dem Volk. Purgitius Macer zum Beispiel, oder Decimus Livianus, welchen ich zu schätzen lernte." erläuterte Scato und führte weiter aus, "Auch aus meiner Sodalität gibt es Brüder welche ich auf der Listen wissen möchte, allen voran unser Magister, Quintus Claudius Felix, und auch einen weiteren geschätzten Gefährten, Lucius Tiberius Lepidus." sinnierte der Flavier und stockte dann einen Moment..
    "Es geistert mir ein Name im Kopf herum, Titus Duccius Vala, ein scheinbar beim Volke beliebter, aufstrebender Senator der seine Wurzeln in Germanien sieht. Ein wilder wenn man so will, jedoch schien er meiner Kandidatur abgeneigt und zerstritt sich darüber nahezu offen mit dem Konsul. Ich frage mich ob es klug wäre ihn zu laden, was denkst du?" fragte er seine Gesprächspartnerin und wandte sich zu ihr um ihr genau zuzuhören. Es gab für beide Seiten Argumente, es war ein Zeichen des Friedens, aber auch eins der Akzeptanz, etwas, was Scato diesem Mann eigentlich verwehren würde wenn es nach seinem Naturell ginge. Auf der anderen Seite war es sicherlich auch ein Zeichen der Großzügigkeit und eventuell auch eine Provokation, insgesamt also kein einfaches Thema.

    "Das werde ich noch beweisen müssen." kommentierte Scato dass von der Aurelia gesagt etwas scherzhaft, und war dabei durchaus ein wenig uneitel in der Einschätzung dass er da noch eine Schippe würde drauflegen müssen um in die Fußstapfen der anderen Flavier vor ihm zu treten, jedoch hatte er ja auch noch Zeit, sodass er immer noch recht überzeugt von sich selbst war.


    Aufmerksam verfolgte er die Ausführungen Priscas doch nicht ohne ab und an an seinem Wasser zu nippen. Sie kümmerte sich also um den Haushalt der Aurelier, ihre Familienangelegenheiten und natürlich die Repräsentation des Hauses, was in jedem Falle ehrbare Aufgaben für eine Frau ihres Standes waren, und dennoch kam Scato nicht umher ein gewisses Feuer in ihr zu vermuten, welches nach größerem strebte, eine Eigenschaft die er kannte, schätzte, und äußerst interessant fand. Nachdem er ihr einen recht langen Blick zuwarf und noch einmal an seinem Wasser nippte, erhob der Flavius seine Stimme..
    "Wir haben den ganzen Tag Zeit. Je nachdem wie weit wir kommen, kann ich dir und den deinen auch Zimmer herrichten lassen, wenn du mir diesen unkonventionellen Vorschlag erlaubst, und dir die späte Heimreise ein zu großes Kalkül sein sollte." entgegnete Scato und fuhr fort, "Natürlich habe ich einiges geplant am heutigen Tag, jedoch bin ich gespannt auf deine Ideen, es ist nicht so dass ich mich mit derartigen Veranstaltungen auskenne, und wenn ich einmal offen bin, soll mir dieses Ereignis, für welches ich dir und deiner Familie noch einmal danken muss, auch in der Öffentlichkeit zum Vorteil gereichen, sodass ich mich freue, auf deine Erfahrung in Rom, und deine Erfahrung mit derlei Ereignissen zurückgreifen zu können." erklärte der ambitionierte Politiker, welcher in der Tat keine Ahnung hatte was alles zu einem solchen Spektakel dazugehörte, was man beachten musste, wer unbedingt geladen werden musste, und vor allem, wie man dem gemeinen Volk bot was es wollte..


    "Die Tatsache dass ich dir heute auch einiges zeigen will, muss und soll deinen Obligationen keineswegs im Wege stehen, im Gegenteil, ich finde es recht interessant." schob er hinterher und stellte seinen Becher ab, "Aber bitte, wenn es dir genehm ist, auf der kleinen Anhöhe dort oben habe ich etwas vorbereiten lassen. Der Weg ist kurz und angenehm schattig, und wir könnten die Zeit schon einmal nutzen um das ein oder andere zu besprechen nicht wahr?" erhob sich der Lockenkopf und deutete mit der Hand auf einen kleinen Hügel welcher direkt an einer Klippe zum Meer abschloss. Eine Schirm-Kiefer, über die Jahre krumm und schief gewachsen spendete genug Schatten um den vielen Angestellten und mitgereisten in der Villa für einige Momente zu entkommen, und einige Getränke sowie zwei Sitzkissen standen ebenfalls bereit.
    Scato streckte seine Hand aus um der Aurelia auf zu helfen, eine Geste der Höflichkeit welche er zwar gelernt hatte, aber in so manch anderer Situation eher widerwillig ausübt.

    "Deine Worte schmeicheln mir Aurelia." entgegnete Scato und schaute auf das Meer hinaus, auf welchem gerade ein kleines, einmastiges Fischerboot vorbei schipperte, "Aber hättest du eine weitere Anreise vor dir gehabt, wäre ich es wohl gewesen der dich aufgesucht hätte." fuhr er fort und fixierte seinen Blick wieder auf Prisca, nicht dass sie dachte dass er sich von einer dahertreibenden Nussschale allzu sehr ablenken ließ..


    In der Tat war diese Situation für Scato alles andere als gewöhnlich. Eine Frau auf ein Landgut einzuladen, dazu noch mit so einem Tamtam, das war eigentlich nicht sein Stil. Mehr noch, er hielt eigentlich nicht viel davon sich mit gefühlsduseligem Geschwätz aufzuhalten, die Politik war es, welche ihn Antrieb. Der Wille nach Macht und Einfluss war es, welcher ihn immer weiter nach vorne drängte. Er hatte seine eigene Tante an einen Tiberier versprochen, nur um sich damit der zukünftigen Unterstützung der Familie gewiss zu sein. Er hatte sich mit den Claudiern verbrüdert, und zugegeben, Quintus war ein Freund, damit die Patrizier in Zukunft geschlossen Einfluss nehmen konnten. Und die Aurelier? Nun, natürlich war ihm bewusst dass auch er früher oder später eine Gattin finden müsste. Ihm wäre jede vorteilhafte Partie recht gewesen, sei es nun eine Cornelia, Aurelia, oder wer auch immer, hauptsache es brachte ihn weiter.


    Doch da gab es auch noch die andere Seite, die unter Ehrgeiz, Machthunger und Kälte verborgene Seite. Eine Seite welche sich nach einem Gegenstück sehnte, ohne dieses allzu vehement einzufordern. Eine Seite welche sich selten bemerkbar machte, und den Panzer aus Ambitionen noch seltener durchdringen konnte. Prisca sprach diese Seite auf sonderbare Art an, förderte sie ans Tageslicht, auch wenn sie in ihrer Erscheinung noch immer subtil war. Ihre Ausstrahlung hatte etwas interessantes, sie wirkte ihm so ähnlich, getrieben von etwas dass Scato zu kennen glaubte, etwas geheimnisvoll, etwas unterkühlt und dennoch gänzlich präsent.


    Wer wusste also was passieren würde? Momentan waren sie lediglich zwei alleinstehende Patrizier, welche notgedrungen irgendwann würden (wieder) heiraten müssen. Wen und wann sie heiraten würden war gänzlich offen, aber zumindest Scato tat sich zeitweise schwer den Namen Aurelia Prisca nicht auf sehr kurze Liste der potentiellen Gattinnen zu setzen, und wenn er ehrlich zu sich selbst war, fiel es ihm von Augenblick zu Augenblick nicht unbedingt leichter.


    Doch auch der Flavier drohte sich irgendwo zwischen seinen taktischen und seinen für ihn fast schon romantischen Gedanken zu verlieren, sodass ihm die Bitte seines Gastes fast schon gelegen kam, da er sich wieder auf das hier und jetzt, das hier und jetzt mit ihr, konzentrieren musste.
    Mit einer kurzen Handbewegung wies er den Sklaven der Bitte nachzukommen, auch wenn dieser sowieso schon auf halben Wege war seine Aufgabe zu erfüllen..


    Die Worte der Aurelia entlockten Scato ein Lächeln, sicher, dieser Ort hatte es erhabenes, und viele allzu verwöhnte Herren seines Standes würden ein Leben in Überfluss und Luxus wohl dem Moloch in Rom vorziehen, doch Scato zählte sich nicht zu diesen Männern, er war überzeugt für größeres bestimmt zu sein, auch wenn ihm seine erste Amtszeit durch die Finger glitt wie der Sand am Strand unterhalb des Anwesens..
    "Es wäre sicher schön mehr Zeit hier verbringen zu können, besonders wenn man stets in solch erlesener Gesellschaft wäre." bestätigte Scato bevor er einen Schluck Wasser trank, und sich ebenfalls eine der Trauben genehmigte, "Jedoch muss man das große Ganze betrachten. Damit es Männer und Frauen geben kann die dieses Leben zu führen vermögen, muss es starke Männer geben welche die Geschicke des Reiches leiten und diesen Wohlstand erhalten und mehren." sagte er überzeugt und etwas stoisch, "Und ich möchte in der Geschichte lieber als ein Mann der letzteren Art gelten, und mich nicht Ruhmestaten anderer ausruhen, weshalb es keine Alternative zu Rom gibt.", ein weiterer tiefer Blick in die Augen der Aurelia verriet seinen Ehrgeiz, jedoch war Scato noch nicht gänzlich fertig, "Aber ich denke dass auch du durchaus Verpflichtungen in Rom hast nicht wahr? Die Aurelier, so sagt man, haben ja auch wunderbare Anwesen auf denen man sicher viel Zeit verbringen könnte." fragte der Flavier und lehnte sich ein wenig zurück.
    Sicher, Aurelias Geschlecht verbot ihr eine Karriere in der Politik, Scatos Steckenpferd, jedoch, und das bewies die Geschichte stets, waren Frauen oftmals einflussreiche Beraterinnen, ob nun Livia Drusilla bei Augustus, oder einfach Scatos Mutter, welche ihn früh mit weisen Ratschlägen beiseite stand, er hatte gelernt die Damen nicht zu unterschätzen und im Gegenteil, ihre Sicht auf die Dinge zu schätzen, auch wenn er damit natürlich nicht Hausieren ging.

    Quintus spielte also tatsächlich mit dem Gedanken den selben Fehler zu machen wie er, bei Scato klingelten alle Alarmglocken, auch wenn er sich selbst seinen verfehlten Einstieg in die Karriere natürlich nicht ganz eingestehen wollte, und er diesen deshalb nett verpackte..
    "Quintus, mein Amt bereitete mir wenig Freude. Die Kommunikation mit den Prägung erwies sich als äußerst mühsam und deine Befugnisse als begrenzt. Ich würde dir zu einem anderen Amt raten." sagte Scato ehrlich, und dachte noch einmal darüber nach dass er nach dem Versuch- und Fehler Prinzip einen erneuten Einstieg in einem anderen Amt wagen sollte..
    Als sein Bruder von den Palatini berichtete versuchte Scato seinen Groll ein wenig zu verbergen. Es verletzte ihn schon in seinem Stolz dass ausgerechnet sein Bruder nicht in seine Sodalität eintreten wollte, und versucht seinen leicht verzogenen Mund hinter dem Weinbecher zu verstecken, und das gesagte nicht weiter zu kommentieren..
    "Sag Quintus, warst du neulich bei den Spielen zu Ehren des Tiberius Durus?" fragte Scato dann beiläufig um das Thema auf eine neue Bahn zu lenken..

    Natürlich war Scato bereits ein paar Augenblicke vorher gewarnt worden dass die Aurelia im Anmarsch war, denn die leicht erhobene Position der Villa ließ keinen Meter des Pfades verdeckt, sodass Scato genug Zeit hatte sich zu erheben und seine leichte Tunika noch einmal zu richten, sowie alle Sklaven zwar sichtbar, aber in einem gebührenden Abstand zu positionieren.
    Generell hatte er schon ein wenig vorgesorgt, denn er wusste weder ob Prisca bereits etwas gegessen hatte, weswegen er viele leichte, aber dennoch ansprechende Speisen hatte auftischen lassen, noch wusste er, wonach ihr der Sinn stand, weshalb er allerlei mögliche Aktivitäten hatte vorbereiten lassen, sei es nun einfach der Weg zum Strand, welcher mit frischen Blumen und kleinen Fackeln gesäumt war, oder aber ein paar Sklaven welche mit gefüllten Körben und Sitzkissen bereit standen, um ein kleines Picknick auf den Klippen über der Bucht vorzubereiten. Natürlich konnte man auch alles kombinieren, ein Picknick auf den Klippen, welches dann mit einem Bad im Meer verbunden wird, um der doch recht warmen Mittagssonne entgegen zu wirken, bevor man dann zum Nachmittag hin eine Fahrt mit der Kutsche durch das pittoreske Umland unternahm, nur um am Abend bei einem Becher Wein auf der Terasse den Tag ausklingen zu lassen.


    Soweit jedenfalls der Schlachtplan des Flaviers der sich recht sicher war dass es einiges benötigte um die Aurelia zu beeindrucken, und welcher fest entschlossen war genau dies auch zu schaffen, was nicht nur seinem Ehrgeiz geschuldet war, sondern auch der Tatsache dass er sie.. naja.. "mochte", so würde es ein gefühlsduseliger Narr wohl nennen, und alleine sich dieses Umstandes bewusst zu werden, kostete Scato schon einige Zeit.
    Aber diesem Umstand war es auch zu verdanken dass Scato wirklich aufrichtig und ehrlich lächelte als er Prisca, heute noch wunderschöner als sonst, erblickte, und das auch noch fernab von Rom, und den Verpflichtungen und Schicklichkeiten welches das adlige Leben so mit sich brachte..
    "Aurelia." entgegnete Scato erfreut und griff kurz und sachte nach ihrer Hand, "Ich muss dir dafür danken dass du mich hier in der Provinz beehrst, und die wunderschöne Landschaft noch dazu so einfach in den Schatten stellst." schmeichelte der Flavius seinem Gast und deutete umgehend an dass sich Prisca doch auf eine der Sitzgelegenheiten setzen solle, "Es freut mich dass dir unser Anwesen gefällt werte Aurelia, und wäre Rom nicht das Zentrum der Welt, so wäre ich sicherlich öfters hier." kommentierte er widerrum ihr Kompliment und blickte kurz über die Bucht.
    "Aber deine Reise war sicher unkomfortabel, zumindest kann ich mich nie mit Reisen, und seien sie auch noch so kurz, anfreunden. Bitte, darf ich dir etwas zu Trinken anbieten? Und eventuell ein paar frische Früchte?" fragte der Flavier während sich seine Sklaven vorausschauend schon einmal näherten um ihren Pflichten nachzukommen..
    Währenddessen hatte sich die Landschaft bereits etwas erwärmt. Den Göttern sei Dank wehte ein kühles Lüftchen vom Meer aus auf den Hang zu, welches Scatos Tunika zwar hier und da vom perfekten Sitz abweichen ließ, jedoch auch den Geruch von Pinien, Rosmarin und Thymian vom pflanzenbesäumten den Berg hochtrieb, und so den Nasen der anwesenden schmeichelte. Blickte man weiter übers Wasser bemerkte man die Möwen welche wie Ikarus über der Bucht zu schweben schienen, und nur ab und an durch das typische Kreischen auf sich aufmerksam machten.
    Scato hatte in der Regel selten einen Blick für das schöne, das idyllische, und in der Regel hätten alle diese Faktoren für ihn lediglich einen Prestige-Wert gehabt. Doch heute ließ er sich durchaus von der Atmosphäre bezaubern, und lag weder am Lüftchen, noch am Geruch der Kräuter und Pflanzen..

    "Verzeih Fusus, natürlich weiß ich um deine zahlreichen Ambitionen und Fähigkeiten, jedoch weißt du ja nun um Quintus' Berufung, sodass ich diesen Aspekt als durchaus interessant erachtete." merkte Scato an und griff sich eine der Vorspeisen welche die Sklaven mittlerweile darboten..
    "Die Speisen sind ausgezeichnet, Domitilla, du solltest wirklich zugreifen." sagte Scato durchaus etwas provokant, denn es dämmerte ihn ein wenig dass Domitilla irgendetwas mit Quintus' Bruder verband, was er allerdings in keinen Zusammenhang mit seinem guten Freund setzte.
    "Quintus, nehmen wir an du würdest den Einstieg in den Cursus Honorum wagen, welches Amt würde dir vorschweben?" fragte Scato interessehalber, denn sein Amt war mehr als eintönig und fruchtlos gewesen, weshalb er seinem Freund davon entschieden abgeraten hätte.

    Gedemütigt.. Gepeinigt und verdammt wütend saß Scato gänzlich ohne Toga auf einer Kiste und schwankte zwischen Anflügen des Übermuts, und schierer Angst. Berechnend wie er nun einmal war wusste er eigentlich dass er wahrscheinlich als Geisel für Lösegeld oder ähnliches dienen würde, und ihm somit eher wenig zustoßen würde, im Vergleich zu Angus zumindest. Weshalb er ihnen den kurzen Augenblicken wo die Logik seiner Gedanken über die Todesangst siegte, auch gerne ausfallend wurde..
    "Bei den Göttern, ich lasse eure Gedärme an die Tür der Villa nageln!" fluchte der Flavier während er sich auf den Kisten hin und her windete, und im nächsten Moment eigentlich schon wieder bereute was er gesagt hatte, und seinen Blick deshalb demonstrativ wütend auf Angus legte. Egal wie das hier ausgehen würde, Angus konnte sich auf was gefasst machen. Warum auch immer Scato in dieser barbarischen Scharade steckte, er wollte so schnell wie möglich raus.
    Leider wurde dies von ein paar Seilen und ein paar großen haarigen Kerlen verhindert.

    Noch immer mit den Augen auf Quintus machte Scato eine offene Handgeste..
    "Nun, solltest du dich dazu entscheiden zu kandidieren, und ich denke dass dies aufgrund deiner Fähigkeiten eine gute Entscheidung wäre, so kannst du dir der Unterstützung der Flavii gewiss sein." versicherte Scato und rang sich ein Lächeln ab, denn neben dem offensichtlich politischem Interesse, hatte seine Beziehung zu einem seiner wenigen Freunde doch eine gewisse Wichtigkeit beim sonst furchtbar kühlen Flavier erlangt..
    Auf die Erklärung seiner Tante ging Scato kaum ein. Ein paar Schriften? Das interessierte Scato wenig, sodass er das Thema auf sich beruhen ließ, seiner Tante jedoch sofort ins Wort fiel als sein kleiner Bruder plötzlich im Raum stand..
    [I]"Ah Fusus! Quintus, darf ich vorstellen, mein jüngerer Bruder Iullus Flavius Fusus. Jung, aufstrebend, allerdings noch ohne Zugehörigkeit zu einer Sodalität, nicht wahr Bruder?"

    "Eine Sklavin meiner Tante?" fragte Scato doch recht interessiert nach, immerhin erschien ihm dies doch recht ungewöhnlich, da er sich nicht so recht erklären konnte was Domitilla mit den Claudiern zu schaffen hatte, auch wenn er dort nicht noch weiter nachhaken wollte, jedoch darauf hoffte, dass sein Freund Quintus ihm dies erklären würde..
    "Meine Amtszeit verlief..ruhig.", ruhig beschrieb die Stunden der Langeweile und der Zahlenschieberei im Officium am besten, immerhin hatte sich so gut wie nichts getan, und im Zuge der Inthronisierung Palmas hatten sich die Strukturen erst wieder fügen müssen, "Außer kleineren Problemchen gab es nicht viel zu beanstanden. Es gab nichts falsch zu machen, aber auch nichts um herauszustehen. Gibt es bei dir etwas neues zu berichten mein Freund?" schwadronierte Scato recht ehrlich als seine Tante plötzlich hineinkam, "Ah Domitilla, wie schön dich zu sehen." begrüßte Scato seine Tante gewohnt kühl, denn selbst wenn die Stimmung zwischen den beiden frostig war, so hatte man einen Unterschied zu sonst wohl kaum bemerkt, "Quintus berichtete mir gerade dass er heute bereits Besuch in deinem Namen erhielt. Die Götter spielen manchmal seltsame Spiele, da sieht man sich so lange nicht, und plötzlich kreuzen sich die Wege doch so oft." scherzte der Flavier, und machte dennoch gegenüber seiner Tante seine Verwunderung klar..

    Scato hatte sich in seinen feinsten Zwirn geworfen, und den Sklaven letzte Anweisungen zukommen lassen, sowie die anderen Flavier noch einmal an die Cena erinnern lassen.
    Ein Sklave begleitete den jungen Flavier in das Triclinium, und mit offenen Armen und einem Grinsen begrüßte er seinen Gast..
    "Quintus! Wie schön dich hier in der Villa zu sehen. Ich hoffe du hast dich nicht hetzen müssen um es zeitig zu schaffen?", fragte der Flavier und deutete direkt auf einen Platz für seinen Gast.

    Die Sklaven hassten es wenn einer der Flavier mal wieder spontan zur Cena lud, und sie, anders als sonst, so richtig auftischen mussten.
    Normalerweise gaben sich die Flavier mit einem durchaus vielseitigen, aber eben doch "normalen" Abendessen zufrieden. Doch wenn es Gäste gab, so musste es doch mehr von allem sein.
    Also haben die Küchenhilfen alle Pläne über Bord geworfen. Einige liefen schnell zum Markt um noch die ein oder andere Besorgung zu machen, während die anderen Scatos Verwandte über den anstehenden Besuch von Claudius Felix informierten.


    Das Triclinium war hergerichtet, das Essen in der Vorbereitung, und einer der Sklaven wurde zum obligatorischen Lyra spielen verdonnert. Im Prinzip konnte der Abend beginnen..

    Scato selbst war äußerst zufrieden mit dem Verlauf der Sitzung. Auf Quintus war verlass, und nicht nur das, seine Entscheidung war auch die weise und richtige gewesen, auch wenn es dem ehrgeizigen Flavier natürlich vor allem darum ging dass es seine Variante war, welche bevorzugt wurde..
    "Ich denke auch dass es eine gute Entscheidung war, sofern wir sie entsprechend wirkungsvoll umsetzen." entgegnete der Patrizier seinem Freund und Kultbruder und fuhr dann fort, "Quintus, wo wir gerade bei dem Thema sind, mein jüngerer Bruder, sowie mein noch jüngerer Onkel, sind noch immer in keiner Sodalität. Wie sie mir mitteilten bevorzugen sie die Palatini, doch seit unserem Gespräch vor einiger Zeit hat sich nichts getan. Warum beehrst du uns nicht bei der Cena heute Abend? Deine Familie ist natürlich ebenfalls sehr gerne im Hause Flavia gesehen." merkte Scato an, und hoffte seinen kleinen Bruder doch noch für die Collini begeistern zu können.

    Natürlich erfreuten die Worte des Claudiers Vitamalacus keineswegs. Flüsternd und dabei wild gestikulierend wandte er sich an seinen Sitznachbarn, die Wogen der gefühlten Schmach zu glätten versuchend.
    Scato indes konnte sich ein kühles Grinsen, welches nur einen Hauch einer Sekunde über die Lippen huschte kaum verkneifen..
    "Ich danke dir für deine weisen Worte." versicherte er dem Claudier und wandte sich dann wieder an seine Brüder des Kultes..
    "Brüder, es geht nicht darum wer recht oder unrecht hat. Es geht darum was das beste für uns ist. Ermutigt eure Söhne. Ermutigt eure Klienten und aufstrebende Patrizier in eurem Umfeld. Auf dass wir wieder in altem Glanz erstrahlen können." erklärte Scato und ging dabei bewusst mit offenen Armen auf Vitamalacus zu..
    "Mein teurer Freund, nichts lag mir ferner als dich zu verärgern." sagte er etwas leiser zu ihm, und setzte sich dann wieder still und schweigend, um das gesagte sacken zu lassen, auf seinen Platz um abzuwarten was Felix' zum Abschluss der Sitzung noch zu sagen hatte.

    Es war eine hitzige Diskussion welche heute im Versammlungssaal der Salier stattfand. Ebenso hitzig wie die heißen Sommertage die Roma im Griff hatten, und die es für die erlauchten Herren des Kultes beizeiten recht schwierig machten, allen Rednern und allen Worten zu folgen.
    Die Salii waren in einer Zeit des Wandels. Viele Mitglieder des Kultes waren alt, antriebslos und hielten an dem Prinzip fest, dass alles so gemacht werden müsse wie es immer schon gemacht wurde, und es keinen Grund geben würde etwas zu ändern.
    Doch die jüngeren Mitglieder der Collini erkannten die Zeichen der Zeit, davon waren sie zumindest überzeugt, und sie pochten darauf dass die Salier offensiver um neue, talentierte, frische, und ehrgeizige Mitglieder warben, um ihre 12 Positionen zu füllen, und wieder präsenter werden in der Gesellschaft zu werden, und nicht nur einige Male im Jahr zusammentraten um Quirinus zu ehren.
    "Scato, du bist jung, unerfahren, und willst uns belehren! Zweifellos hast du Ambitionen, und dennoch, die Salii Collini waren seit jeher eine ehrenhafte Institution, und sie werden es stets bleiben, ich sehe keine veranlassung etwas zu ändern, noch dazu in so einer törichten Art und Weise." erklärte der ergraute Vitamalacus etwas von oben herab, und nötigte den jungen Flavier praktisch dazu, unter dem wohlgefälligen Grinsen der anderen älteren Brüder das Wort erneut zu ergreifen..
    Vitamalacus, deine Verdienste und deine Hingabe für unsere Sache, für Quirinus, ist aller Ehren wert. Und dennoch! Wir sind nicht der einzige Kult in Rom! Wir sind einer der ältesten, aber nicht der einzige. Wir brauchen bekannte Gesichter, wir brauchen Einfluss! Nicht um diesen zu benutzen nein, sondern damit es auch in Zukunft eine Ehre ist Quirinus zu dienen. Damit es eine Ehre ist sich zu den unseren Zählen zu dürfen, und wir nicht irgendwann ein fast vergessener Kult sind, darbend, unter den vielen welche es im Reich gibt, und welche momentan einen guten Zulauf haben! Es geht hier doch nicht darum unsere Traditionen zu vergessen, oder die Art und Weise wie wir unsere seit jeher gesungenen und getanzten Rituale darbieten zu verändern, sondern lediglich darum, dass wir junge ehrgeizige Patrizier für unsere Prinzipien begeistern können, und sie auch noch in der Zukunft mit Stolz davon berichten nun Mitglieder der Salii Collini zu sein! Ich verstehe nicht warum wir nicht aktiv auf mögliche Mitglieder zugehen sollten, und stattdessen warten, ob sie sich für uns, oder irgendeinen anderen Kult entscheiden.", erklärte Scato mit einer für ihn doch recht ungewöhnlichen Anspannung, schließlich hasste er es belehrt zu werden...
    [I]Felix! Was sagst du denn dazu?" fragte er nun seinen Freund und den Magistraten der Salier, und hoffte freilich darauf seine Unterstützung zu erfahren..