Beiträge von Caius Flavius Scato

    "Nun weiter nach unten da...", wollte Scato seine weiteren Pläne für den Spaziergang eklären als plötzlich wieder alles hektisch wurde. Wieder erstarrte der Flavier kurz und auch er suchte hektisch seine beiden weiteren Leibwächter, schließlich konnte man sich ja nicht auf Angus allein verlassen, doch sie waren weg..
    Der Flavier brachte kein Wort heraus und schaute nur mit großen Augen als plötzlich ein nur allzu bizarres Schauspiel vor seinen Augen begann.
    Weitere Bekannte hatten scheinbar ihren Weg zu Angus gefunden, und die blutigen Messer ließen den Flavier schon an seine letzten Momente denken, da änderte auch die Schutzhaltung von Angus nicht.
    Einen Moment dachte der Flavier nach, sollte er rennen? Angus seinem Schicksal überlassen? Mehr als ein finanzieller Verlust wäre es auf die Dauer gesehen ja nicht, und dennoch hatte er Angst dass sie ihm einfach folgen würden, um den "Kronzeugen" ebenfalls auszuschalten.
    Auf der anderen Seite war Scato auch zu geschockt um sich auch nur im geringsten zu Bewegen sodass er nun erst einmal gebannt auf die Szene vor ihm blickte.

    "Oftmals blieben wir zuhause." gab Scato knapp an und bildete damit nur den Auftakt für eine längere Erzählung, "Obgleich die Spiele mich als Kind weniger interessiert haben als die Erzählungen von großen Feldherren und Legionen, so genoss ich doch die Zeit mit Vater. Fusus war noch zu jung um wirklich zu verstehen was im Sand geschah, und ich erinnere mich daran wie er oftmals Frage über Frage stellte, oder einfach dem Getöse trotzend einschlief." erinnerte sich Scato und grinste seinen kleinen Bruder ob der doch recht schönen Erinnerungen an, "Was ist mit dir Manius Minor, wann hast du deine ersten Spiele besucht?"

    Scato horchte auf als er seinen Namen hörte. Im Zuge der Kämpfe und des Trubels um ihn herum hatte er irgendwie abgeschaltet, blickte aber nun zu seinen Verwandten..
    "Nun, er ist meines Wissens nach nicht beteiligt gewesen." gab er knapp zurück, aber nur, um zu einer längeren Erklärung auszuholen, "Aber auch der Princeps hat natürlich die Bedeutung und die Beliebtheit dieser Spiele unlängst erkannt und weiß sie für sich zu nutzen. Gebt dem Volk Almosen, und es wird euch lieben, und auch wenn der Imperator fest im Sattel sitzt, so kann es doch nicht schaden."

    Zitat

    Original von Iullus Flavius Fusus


    Scato bemerkte das Unbehagen seines Bruders, und auch er selbst konnte nur wenig mit dem plumpen und blutrünstigen Sport anfangen der das simple Volk so zu amüsieren schien..
    "Iullus, siehe das Spektakel vor dir weniger als blutiges Hacken und Stechen, sondern als das was römische Kaiser schon seit jeher die Gunst des Volkes sichert." merkte Scato an bevor wieder ein Gladiator am Arm erwischt wurde, "Das Volk bejubelt jeden Treffer, es liebt die Zerstreuung, und es lässt sich gut ablenken." erklärte der Flavier kühl während sein emotionsloser Blick auf den Sand der Arena glitt, "Dennoch wäre es auch hier vielleicht der Situation zuträfglich sich einen Favoriten herauszusuchen."

    Ad Lucius Tiberius Lepidus
    Villa Tiberia
    Roma


    Lieber Freund,


    ich möchte meine allerherzlichsten Glückwünsche zur Wahl ausdrücken, und bitte die Götter darum deine Amtszeit zu segnen.


    Aufgrund deines hervorragenden Wahlergebnisses, wird die zukünftige Verbindung unserer Häuser noch heller und gewichtiger Erscheinen.


    Ich freue mich darauf von dir zu hören, und verbleibe mit herzlichsten Grüßen für dich und die deinen.



    [Blockierte Grafik: http://img246.imageshack.us/img246/4438/siegelflavia2qk0.pngCaius Flavius Scato

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor


    Das Rennen war doch recht spannend gewesen, auch wenn Scato gänzlich die Zuneigung zu auch nur einem einzigen der Kontrahenten fehlte, genoss er dennoch das Spektakel welches sich vor seinen Augen bot.
    Einzig die eisige Atmosphäre zwischen ihm und seiner Tante machte ihn ein wenig Sorge, jedoch war er noch immer überzeugt das richtige getan zu haben, und war sich aufgund dessen keiner Schuld bewusst.
    Der Tiberier war immerhin eine annehmbare Partie, und es verschaffte beiden Seiten nur Vorteile, und allein deshalb sollte ihm seine Tante eher dankbar sein, schließlich war sie ja auch im besten Alter.
    Aber zurück zum Geschehen, nachdem sein Bruder offensichtlich die Wette verloren hatte, ließ sich auch Scato zu einem Grinsen und einer neckischen Bemerkung hinreißen, man war ja unter sich, in Anwesenheit fremder wären ihm solche Bemerkungen wohl nicht über die Lippen gekommen..
    "Nun Iullus, Pech im Spiel, Glück in der Liebe." kommentierte Scato knapp und fuhr ebenso schelmisch fort, "Oder war deine mangelnde Einschätzung wieder ein typischer Confusus?" fragte Scato grinsend, und blickte wieder nach vorne auf das Geschehen, natürlich hatte er keine Ahnung vom Wagenrennen, aber da er sich so dezent zurückgehalten hatte, konnte er später immer noch behauptet dass ein blinder gesehen hätte, dass Fusus' Favorit es nicht mehr schaffen würde..

    Die Flavii verfolgten das Spektakel wie üblich von den besseren Plätzen. Die Tierhatz hatte einen netten Anfang dargestellt, jedoch konnte sich speziell Scato nie für diese Art der Unterhaltung begeistern.
    Das Schweigen zwischen ihm und seiner Tante war so eisig gewesen, dass man meinen könnte sie hätten sich nie gekannt, jedoch waren die anderen Flavier ja auch vor Ort, sodass dieser Umstand wenig auffiel, und sich der Flavier sehr gut mit seinem Bruder, seinem jungen Onkel, oder Gracchus unterhielt, und Domitilla gar nicht mal so viel beachtung schenken musste...

    Unweit von Rom, lag der malerische Küstenort Pyrgi.
    Bereits von den Etruskern besiedelt, und mit einem Heiligtum versehen, avancierte die Stadt unter der Herrschaft der römischen Kaiser zu einem beliebten Urlaubsort, und der Heimat vieler Landvillen. Auch die Familie des Flavius Scato, beziehungsweise sein Vater, hatte hier einen Landsitz, welcher er Scato und seinen Brüdern nach seinem Tode hinterlassen hatte, und welcher eine ganze Zeit lang nur von den Sklaven der Flavii, und denen von Scatos Mutter gepflegt wurde, während die Herren des Hausen absent waren.


    Die Landvilla selbst war traumhaft gelegen: Auf einem kleinen, felsigen Hügel trohnte das Haus über einer kleinen Bucht, gesäumt von Pinien, und wild wachsenden Büschen sowie Kräutern welche die Luft je nach Tageszeit mit verschiedenen Düften erfüllten. Hinter der Terrasse welche mit Klinen, Sitzbänken, und einem kleinen Wasserspiel ausgestattet war, führte ein kleiner, felsiger Pfad die schroffen Klippen hinunter zum Strand, welcher mit seinem weißlichen Sand einen schönen Kontrast zum türkis-blauen Wasser des Mittelmeeres bildete.



    ~~ Caius Flavius Scato et Aurelia Prisca ~~


    Lange war Scato nicht mehr hier gewesen, viel zu lange schon nicht. Er erinnerte sich noch gut an die unbeschwerten Tage vor den Toren Roms, bevor sich seine Familie nach Sardinia aufmachte, und er erinnerte sich auch noch daran dass das Haus ebenso weißgetüncht und die grob gepflasterten Pfade ebenso wild wie penibel säuberlich wirkten, wie sie es noch immer taten.
    Es hatte sich wenig verändert, sicher, die ein oder anderen Textilien wurde ausgetauscht, und die Sklaven hatten sich Mühe gegeben das Anwesen den Ansprüchen gerecht zu halten, gerade jetzt, wo sich der Flavius angekündigt hatte, doch im Kern war es noch immer das Haus in welchem Scato einige seiner schönsten Erinnerung erlebt hat.


    Heute war alles anders. Nervös inspizierte Scato jede Kleinigkeit der Villa, schließlich erwartete er edlen Besuch, und da er gewissermaßen ein neurotischer Perfektionist war, ließ er sich nicht lumpen, und lieber einmal zu viel als zu wenig Fegen, die Becher ausspülen, und das Balneum säubern.


    Etwas unruhig setzte sich Scato schließlich auf die Terrasse und schaute nervös auf das Meer hinaus, während er auf die Nachricht seines Sklaven wartete..

    "Salve liebe Verwandten, ein wunderbarer Tag ja, zweifellos." kommentierte Scato das gesagte und warf dabei noch einmal einen kurzen Blick auf seine Tante bevor er den Raum in eine Aufbruchsstimmung versetzte..
    "Ich denke der Tross ist bereit, sofern Onkel Furianus uns nicht begleiten möchte, könnten wir wohl aufbrechen, sonst verpassen wir noch die interessantesten Veranstaltungen." gab der junge Politiker zu bedenken, und wartete auf den Aufbruch seiner Familie.

    Scato hatte sich ebenfalls fein machen lassen für diese besonderen Spiele. Nachdem er ein Bad genossen hatte, und dann noch frisiert und eingeölt wurde, erschien er nach einer Weile in seiner feinsten Tunika mit Toga im Atrium...
    "Tante Domitilla, wie schön dass du mich begleitest, es werden sicher unterhaltsame Spiele." sagte er als ob nichts gewesen wäre, und wartete darauf dass sich seine junge Tante von der Kline erhob, sodass der Tross aufbrechen konnte..

    "Nun, mein Amtskollege bei den Monetales hat diesbezüglich bereits alles in die Wege geleitet Princeps, sobald der Bote eintrifft, und wir die Unklarheiten beseitigen konnten, wovon ich überzeugt bin, werde ich es dir natürlich unverzüglich mitteilen." sagte Scato und senkte seinen Kopf ein wenig demütig, immerhin war es der Imperator mit dem er hier sprach, und die Tatsache dass er sich für seine Anliegen interessierte, würde Scato bei einer erfolgreichen Aufklärung des Problems nur zum Vorteil gereichen.

    Ein Sklave klopfte an die Tür brachte eine Nachricht von Scato für seine Tante..
    "Domina, Dominus Flavius Scato lädt dich dazu ein ihn heute zu den Spielen zu Ehren von Tiberius Durus zu begleiten." sagte der Junge unsicher und hielt seinen Kopf gesenkt.

    "So ist es Tiberius, auf dass wir wieder zur alte Stärke wiederfinden." hob auch Scato seinen Becher erneut und stellte diesen nach einem kleinen Stuck wieder auf den kleinen Nebentisch, um vorherige Unklarheiten zu beseitigen..
    "In der Tat lebt Domitillas Vater noch, in einer kleineren Stadt im Norden wenn ich mich nicht irre, ich werde dies aber selbstverständlich erörtern, und dir alles weitere zeitnah mitteilen lassen." erklärte Scato und sprach dann explizit nochmal seine Zukunft an, ein Thema, welches er heute ja schon einmal ins leere hatte laufen lassen, um sich nicht allzu sehr in die Karten schauen zu lassen.
    "Meine Zukunft Tiberius, nun, ich werde das tun was man von mir erwartet, vielleicht ein Tribunat oder einen Dienst an den Göttern, bei welchem ich mich natürlich erneut an dich wenden würde." versicherte der Flavier und dachte eigentlich weniger daran eine Zeit beim Militär zu verbringen, denn er wollte weitere Netze in Rom spinnen, und eine Zeit außerhalb wäre für seine Pläne natürlich verheerend, sodass er von dieser Option erst einmal absehen würde..
    "Natürlich werde ich auch schauen ob es interessante ledige Damen gibt, es gibt nun einmal Dinge welche gewissermaßen erwartet werden, ein Problem, mit welchem du dich ja nun nicht mehr befassen musst."

    Innerlich grinste Scato natürlich wie ein Honigkuchenpferd als Candance ihm diese Nachricht überbrachte. Pädagogisch nicht ganz wertvoll, immerhin lehrte es Scato, dass er so oder so alles bekam was er wollte, Sklave, oder eben Verwandte, ganz gleich, er musste nur kalt und schnell genug zuschlagen.


    Äußerlich hob er nur kurz den Kopf und blickte die Sklavin mit einem etwas müden Blick an..
    "Gut, gut. Richte ihr aus dass ich zeitnah ein Treffen arrangieren werde. Wenn das dann alles wäre..", entgegnete Scato und blickte wieder auf seine Unterlagen...


    Er würde die Flavier bald informieren, und dann alles für die Trauung vorbereiten. Eventuell wäre der Tiberier dann kurz vor der Wahl, was ihm auftrieb, und ihrer Verbindung mehr Wirkung sowie mehr Gewicht verleihen würde..

    Scato ließ die Tür öffnen und war überrascht dass Candace, die Sklavin seiner Tante vor seiner Tür stand..
    "Sag deiner Herrin dass alles bereits besprochen ist." versuchte er sie abzuwimmeln, denn um was sollte es wohl sonst gehen.
    Derweil wandte er sich wieder seinen Unterlagen zu, und versuchte den fehlenden Daten aus Lugdunum auf die Spur zu kommen..

    Scato war doch recht überrascht davon dass seine Tante so aus ihrer Haut hatte fahren können, eine Patrizierin welche derartig ihre Zurückhaltung verlieren konnte, war durchaus nicht die Norm in seinen Kreisen.


    Ein Bündnis mit den Claudiern? Scato war bereits äußerst eng mit Claudius Felix verbandelt, und auch Gracchus war der Witwer einer Claudia, sodass der Flavier dort wenig Bedarf sah, und die Tiberiere erholten sich langsam vom Verlust ihres ehemaligen Oberhauptes.
    Pragmatische Gedanken wie diese waren es, welche Scato irgendwie davon abhielten sich weiter mit den Gefühlen seiner Tante zu beschäftigen. Er hatte eine wichtige Entscheidung getroffen, und er würde sein Gesicht sicherlich nicht verlieren indem er eben jene Rückgängig machen würde.


    Er erhob sich, ging zur Tür, und drehte sich nochmal kurz und mit einem kühlen, aber dennoch recht präsenten Blick um..
    "Ich tat was ich tat zum wohle der Familie." erklärte er ruhig, "Du bist darin inbegriffen." fuhr er fort und verließ anschließend den Raum..

    "Aber du sagtest mir sie wäre tot! Was ist hier los Angus? Wolltest du dir etwa meine Empathie erschleichen?" fragte Scato weiterhin etwas angefressen nach, er erinnerte sich noch gut an ihr nächtliches Gespräch, und zweifelte kurz an der authenzität dieses doch recht denkwürdigen Moments..


    "Wie dem auch sei, Aislin, dein Gatte steht in meinen Diensten, ich habe ihn bezahlt, und ihm seine Freiheit versprochen, irgendwann, doch dieser Moment ist noch nicht gekommen." bemerkte der Flavier und blickte seine beiden anderen Leibwächter an, "Dennoch ist es natürlich auf eine gewisse Weise mutig dass du die Reise auf dich genommen hast, und sofern du den gewohnten Tagesablauf nicht störst, kannst du für einige Tage gerne unterschlupf in der Villa Flavia finden, in den Quartieren der Sklaven versteht sich." sprach der Flavius weiter, und bemerkte, dass er das Thema eigentlich eher als lästig empfand, da Angus wohl nun nicht mehr allzu fokussiert sein würde..

    Scato war überrascht dass der Kaiser so energisch nachhakte, aber das war natürlich eine gute Chance ein wenig zu glänzen...
    "Nun, unsere bisherigen Informationen legen einen Überschuss gegenüber der Planmenge vor Princeps, eventuell musste Vescularius mehr Geld prägen lassen um den Krieg zu finanzieren, oder seinen verschwenderischen Haushalt. Wir erwarten einen Boten aus Gallien, und werden, sofern sich unsere Befürchtungen bestätigen, umgehend Maßnahmen ergreifen um eine eventuelle Entwertung des Geldes zu verhindern." erklärte Scato nüchtern und hoffte dass der Kaiser wohlgefallen an seiner Antwort fand, und ihm, und seinen Kollegen in dieser Sache vertraute..

    "Natürlich weiß er das, er war heute Mittag hier, wir haben keine Details besprochen, aber wir sind uns einig dass dies ein starkes Zeichen für eine starke patrizische Schicht sei, und beiden Familien Vorteile verspricht." erklärte Scato äußerst sachlich und fuhr fort,
    "Ich weiß dass du überrascht bist, und auch Gracchus und dein Vater wissen noch nichts von unseren Plänen, doch der Tiberius ist ein adäquater Ehemann für dich, aufstrebend, loyal, ein Mann den wir in den kommenden Zeiten gut auf unserer Seite gebrauchen können." weiterhin blieb Scato recht unterkühlt, denn er wusste nicht so recht welche Emotion er zeigen sollte..
    "Wie erwähnt haben wir keinerlei Details besprochen, sodass deine Vermählung und deren Ablauf, dir, oder besser gesagt euch unterliegt." merkte der Flavier noch, eventuell zur Aufheiterung, denn er sah ja dass seine Tante doch daran zu knabbern hatte..