Scato hatte gehofft dieses Thema im kleineren Kreis besprechen zu können, eventuell mit den jüngeren Flaviern, vor denen er sein Gesicht nicht unbedingt so sehr zu wahren hatte wie vor Gracchus, oder mehr noch, seinem Mentor Furianus. Etwas verhalten suchte er deshalb seine Worte zusammen, ruhig, bedacht, und blickte Manius mit einem zaghaften Grinsen an, hatte er ihn doch in eine unangenehme Situation gebracht, auch wenn er nun wohl eine Geschichte zu erzählen hatte.
"Manius... Natürlich.", sagte er knapp, und trank noch kurz einen Schluck, bevor er fortfuhr, "Als ich, frisch aus Griechenland heimgekehrt, einige Bedienstete suchte, du weißt, Leibwachen, Boten, eben Leute für niedere Aufgaben aller Art, welche sich für einen kleinen Lohn für nichts zu schade sind, riet mir einer dieser Plebejer doch einmal ein Gasthaus aufzusuchen, die Taverna Apicia, da ich noch neu war, und eventuell auch etwas naiv hinsichtlich der Brisanz einer solchen Situation, folgte ich seinem Rat, und begab mich mit einigen Leibwächtern dorthin. In der Taverna suchte ich nach Kontakten, es gab wohl viele die Arbeit suchten, doch soweit kam es nicht. Es war kurz nach dem Krieg, und feiernde Soldaten betranken sich in allen Wirtshäusern der Stadt. Sie waren unhöflich, primitiv, und verkörperten nicht gerade die römische Eleganz. Nun ja Manius, meine Leibwächter gingen voran, wir wollten zu einem abgelegenen Tisch, doch wären sie an der Meute des Plebs vorbeiliefen, stolperte einer der Soldaten in mich hinein, und er machte mich dafür verantwortlich! Plötzlich, ohne Vorwarnung, schlug er zu und ich landete auf dem schmutzigen Boden dieser Spelunke. Wie dem auch sei, meine Leibwächter, die Soldaten und alle anderen Gäste prügelten sich schlimmer als bei den Spielen in der Arena, während ich meinen Weg nach draußen bahnte. Lange Rede kurzer Sinn, bedenke immer deinen Stand Manius, meide den Plebs."
Beiträge von Caius Flavius Scato
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Scato widerte dieser Ort an, es war schäbig hier, es roch modrig, und die Soldaten, von solch rauer, simpler Natur, er vermisste die Marmorsäulen und das feine Holz der Villa Flavia, je weiter er sich in den Carcer hineinbegab.
"Danke, Miles.", sagte Scato etwas verhalten während er den Trott anführte, und sich dem anderen Soldaten zuwandte, "Das ist korrekt, Flavius Scato.", antwortete Scato dem anderen Urbaner, und blickte ihn an, "Domitius richtig? Wirst du mich zu meinem Sklaven führen? Es ist absurd, geradezu grotesk, dass mein Besitz in gewahrsam genommen wird, obwohl ich es doch war der attackiert wurde von diesem.. Diesem.. Parasiten! Ist er hier?!", echauffierte sich der Flavier, während der Zorn in ihm aufstieg, wohlwissend dass ein einfacher Soldat wohl wenig dafür konnte.. -
"Wer wären wir dem Glück eines Claudiers und einer Flavia im Weg zu stehen? Ein jeder unseres Standes ist in diesen Zeiten gerne gesehen in der Villa Flavia. Es wäre mir eine große Freude euch begrüßen zu dürfen Quintus.", antwortete Scato mit einem Grinsen, und überlegte schon einmal wer das Pärchen wohl sein würde..
"Ich schicke beizeiten einen Boten vorbei der euch zur Cena laden wird. Es wird an nichts mangeln, und ich bin sicher dass es viel zu bereden gibt." erklärte Scato und trat einen Schritt zurück, "Nun gut mein Freund, erwarte meine Nachricht, ich mache mich auf den Weg Heim, noch einmal meine Glückwünsche! Vale bene."
Der Flavius drehte sich um und verschwand dann aus den erhabenen Hallen, sodass Felix alleine zurückblieb, aber es war ja nun auch mehr oder weniger seine Bürde die Räumen als letzter zu verlassen, und Scato wollte noch schauen ob er nicht noch mit Furianus zu einer Lehrstunde zusammenkommen könnte.. -
Etwas zögerlich legte die Leibwache des Scato die Waffen ab, bevor Scato einen Blick aus der Sänfte wagte um zu sehen was da denn wieder solange dauerte..
"Können wir dann hinein? Ich habe keine Zeit zu verlieren und diese Farce hat mich schon viel zu viel davon gekostet." echauffierte sich der Flavius und blickte die Wachen erwartungsvoll an.. -
"Ich bin gleich fertig, sei unbesorgt. Und es wäre mir eine wahre Freude wenn du uns begleiten würdest.", entgegnete Scato den beiden, bevor ein weiteres Gebot einging, welches ihn aufhorchen ließ.
Nachdem mittlerweile auch der Plebs diese groteske Situation zu beheben suchte, konnte sich Scato für sein Gebot wieder an seinen Sklaven wenden.."1500 Sesterzen." rief dieser, Tranquillus würde sich die Hände reiben, aber Scato brauchte eine starke Leibwache nach all den Ereignissen der vergangenen Zeit.
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Scato verfolgte das Gespräch mehr oder weniger aufmerksam, aß er doch noch ein wenig, und war zeitweise tief in Gedanken versunken. Als er jedoch seinen Namen hörte, horchte er auf, und blickte Gracchus an, dann ein kurzer Blick zu seinem Bruder, bevor er selbst einen kleinen Schluck trank um seine Stimme zu ölen..
"Nun, Onkel Furianus hat mich unter seine Fittiche genommen, ich freue mich natürlich mein Tironicum Fori bei ihm absolvieren zu können, ich bin sicher dass ich viel lernen kann.", sagte Scato und schaute kurz zu Furianus hinüber, "Darüber hinaus habe ich einige Menschen kennengelernt, einige Patrizier, allen voran einen jungen Claudier, Quintus Claudius Felix, er ist, so würde ich sagen ein enger Vertrauter, ein Freund, wenn man so will, in jedem Falle aber ein Verbündeter. Er ist zum Magister der Salii Collini gewählt worden, und ich lud ihn ein uns demnächst bei der Cena beizuwohnen, wenn es recht ist." erklärte Scato und blickte sich mach etwaigen Einwänden um.. -
Nachdem Lupus recht aufgebracht nachhause kam, und Scato die Nachricht überbrachte was nach dem Überfall auf dem Markt geschehen war, erbarmte sich dieser nach einer ganzen Weile dazu sich langsam, in einer Sänfte versteht sich, auf den Weg zur Castra zu machen. Er hatte bewusst lange Zeit gewartet, als erzieherische Maßnahme sozusagen, denn Angus sollte wissen wie gut er es in der Villa Flavia eigentlich hatte, und was bot sich als Vergleich besser an als die dunklen, kalten Zellen der Castra?
"Mein Herr, Caius Flavius Scato, ist gekommen um seinen Besitz Angus aus dem Verließ zu holen. Er verlangt dass das Unrecht welches ihm wiederfahren ist aufgeklärt, und entsprechend geahndet wird." sagte einer der Leibwächter und trat einen Schritt zurück..
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Grinsend griff Scato nach der Hand, "Quintus, so sei es mein Freund. Von nun an nenne mich Caius.", antwortete Scato seinem Gegenüber, dem ersten nicht Flavii welchem er auf Augenhöhe begegnete, "Meine Unterstützung war nicht die Rede wert, manchmal brauchen gute Männer einen kleinen Anstoß um die fähigen unter ihnen zu erkennen." scherzte der Flavier, und löste seine Hand wieder, "Deine Wahl ehrt dich Quintus, du solltest demnächst einmal zur Cena in die Villa Flavia kommen, ich bin sicher meine Verwandten wären erfreut dich kennenzulernen."
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Scato war etwas verdutzt über das groteske Schauspiel welches sich ihm gerade bot. Während ehrbare Römer um den Preis handelten, schnatterten die Sklaven als wären sie gerade bei der Cena.. Auch Angus mischte sich in die Gespräche ein, ein Umstand der Scato nicht zu gefallen vermochte, immerhin gehörte er zu den Flavii, und da gab es Regeln, auch für Sklaven, oder besonders für diese..
"900 Sesterzen.", rief Scato deshalb nun selbst laut, auf die Sklaven konnte er sich ja augenscheinlich nicht verlassen, hinterher würde sein Gebot noch in der Heimatnostaglie der Barbaren untergehen..
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Scato konnte sich einem gewissen Gefühl des Stolzes nicht entziehen, sowie es jedes Mal in dem sonst so kontrollierten Flavier aufkam wenn die uralten Klänge die ehrwürdige Halle durchfluteten. Konzentriert tanzte auch er die für ihn, im Vergleich zu vielen anderen, noch neuen Schrittfolgen des Tanzes, und ließ seine Stimme erklingen.
Nach der Versammlung, welche viele Veränderungen brachte, blieb Scato noch einen Moment sitzen. Die ehrwürdigen Reihen lichteten sich, und viele der Salii beglückwünschten den neuen Magister Claudius noch aufrichtig, bevor sie in kleinen Grüppchen, leise sprechend, noch immer von den Eindrücken erfüllt das Gebäude verließen.
Während die letzten Männer gingen, erhob sich auch Scato und ging langsam, und mit einem wohlwollenden Grinsen auf Felix' zu, "Ich gratuliere werter Claudius, ich hätte mir keinen würdigeren Nachfolger aus diesen hochdekorierten Reihen vorstellen können.", kommentierte Scato die Wahl, und nickte dem neuen Oberhaupt der Salii Collini respektvoll zu.. -
Nur beiläufig verfolgte Scato die Unterhaltung seines geschätzten Bekannten, eventuell würde er ihn sogar als so etwas wie einen "Freund", sofern es denn so etwas in den politischen Ränkespielen der Gentes gab, Felix, und seiner Tante, welche diese Bezeichnung nicht sehr schätzte, weil sie, und Scato empfand dies schon fast als typisch, sich noch nicht im Alter für den Begriff "Tante" fühlte...
Der Sklave hingegen erweckte seine Aufmerksamkeit, mehr noch, sein Interesse. Sicher, Scato hatte bereits Angus und vor allem Lupus in seinen Diensten, jedoch war Lupus Talent, verglichen mit dem Aufwand seiner Ausbildung, hinsichtlich der Tätigkeit eines simplen Leibwächters vergeudet, und Scato sah ihn seit jeher für größeres bestimmt.
So erhob sich der Flavier kurz aus seiner Sänfte und flüsterte einem seiner Sklaven etwas zu, woraufhin dieser nach vorne ging und das Gebot abgab.."600 Sesterzen."
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Wie bereits einige vor ihm erhob sich auch Scato..
"Ich stimme für Quintus Claudius Felix!", sagte er mit erhobener Stimme und setzte sich anschließend wieder. Andere taten es ihm gleich, von daher machte sich zumindest subjektiv leichter Optimismus breit.. -
Noch einmal musste die Sänfte stoppen, und Scato erhob sich noch einmal kurz, "Nun, ich begab mich scheinbar zu tief in den Sumpf des Pöbels, die Geschichte soll jedoch bei der Cena erzählt werden liebe Verwandte.", gab Scato knapp zurück, "Habt noch viel Vergnügen, und gebt acht!"
Nun aber wirklich, Scato gab einen Handzeig und setzte sich in Bewegung.. -
Zitat
Original von Quintus Claudius Felix
Scato dachte sich schon worauf der Claudius mit seinem Kommentar hinauswollte, nahm es ihm aber entgegen seiner üblichen Handhabe nicht übel. Er bot der puren Konkurrenz wegen, und es war nett dem Plebs das Gefühl zu geben, dass sie zumindest eine zeitlang mit dem Adel mithalten konnten, Zuckerbrot und Peitsche, in finanzieller Form sozusagen.
"Welche Art von Sklaven gedenkst du denn zu erwerben? Erst neulich erstand ich einen recht brauchbaren Britannier, ein wenig störrisch zu beginn, aber er erfüllt seinen Dienst als Leibwächter zufriedenstellend.", entgegnete Scato und blickt wieder auf die Bühne, dort war die Auktion vorbei, und Scato trauerte der Ware nicht nach, 500 Sesterzen, was nichts kostet kann auch nichts sein, so dachte der Patrizier, und konzentrierte sich wieder auf den Claudius.. -
Scato riss sich immer mal wieder ein wenig Brot ab während er dem Gespräch über den Imperator lauschte. Er war bisher ruhig geblieben, nicht weil ihn die Gespräche nicht interessierten, sondern einfach weil er zu wenig wusste und gelernt hatte die eigene Unwissenheit einfach durch Schweigen zu kaschieren, auch wenn er sich sicher war dass er in der kommenden Zeit viel lernen würde, besonders von Furianus, seinem 'Mentor', welchen er bald wieder aufsuchen würde, um die nächsten Schritte zu planen und natürlich um weitere wichtige Lektionen über die Politik zu lernen.
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Natürlich unterstützte Scato seinen eigenen Vorschlag, und kurz nach der Rede Felix' begann Scato auch schon zu applaudieren, und viele weitere stimmten mit ein. Die Curia teilte sich recht schnell in zwei Lager, die einen, welche den jungen Claudier unterstützten, und die anderen, welche seine Kandidatur eher verhalten aufnahmen, sich allerdings zunächst auch nicht auf einen starken, eigenen Kandidaten einigen konnten. Es war durchaus mit den Riegen des Senats zu vergleichen, eine gute Übung für die jungen Patrizier, und Scato war zufrieden dass die Allianz der ambitionierten jungen Herren durch diesen seinen Vorschlag wohl weiter gefestigt wurde..
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Scato war wahrlich nicht unerfreut seinen Verbündeten Felix auf dem Markt zu sehen. Zwischen all dem Plebs und dem anderen Pöbel war eine weitere, erhabende Gestalt doch etwas wohltuend für das Gemüt..
"Claudius, wie immer eine Freude." sagte Scato ruhig, und richtete sich ein wenig auf, "Nun, ich bot mit, für die Freude des Wettbewerbs, aber einen tatsächlichen Wert sehe ich nicht in ihr." beschrieb Scato sein Gebot von 300 Sesterzen, welches mittlerweile von einem, wohl nicht patrizischen Mann, überboten wurde, "Was verschlägt dich hierher? Ein ähnliches Ansinnen wie das meine?" fragte der Flavier und blickte kurz auf das Podest und zu seiner Tante, allerdings landete sein Blick schnell wieder, wie es sich gehörte, auf seinem Gesprächspartner.. -
Scato war recht ruhig als der Magister sein Anliegen vorbrachte, sicher, er war sehr alt das war offensichtlich, und vielleicht war er auch einfach noch nicht lange genug in der Gemeinschaft um wirklich wehmütig auf die Verdienste dieses Mannes zu blicken. Er hatte seinen Respekt keine Frage, doch war es weder Scatos Stil sich allzu sehr mit Gefühlsduseleien aufzuhalten, noch den Blick in die Vergangenheit zu richten, abgesehen von den großen Leistungen seiner Familie versteht sich.
Während die Curia also in Schweigen gehüllt war, und der Magister noch immer erwartungsvoll in die Gesichter von Scato, Felix und ihren Brüdern sah, räusperte sich Scato kurz, und erhob sich dann um im gleichen Moment die Stimme zu heben...
"Brüder, hoch geschätzte Freunde und Mitglieder dieser ehrwürdigen Gemeinschaft.", begann Scato zu sprechen, "Ich denke wir alle sind uns um die Dienste welche uns unser Magister erwiesen hat mehr als bewusst. Und nichts wäre richtiger als ihm unsere höchste Anerkennung, unseren Respekt und natürlich unsere Dankbarkeit wissen zu lassen." Scato drehte sich mal nach links, mal nach rechts, um jeden der Männer ins Gesicht blicken zu können, "Wenn es sein Wunsch ist sein Amt niederzulegen, so haben wir diese Tatsache zu achten, wohlwissend um die Energie und auch das Engagement welches er dieser Bruderschaft hat zukommen lassen." Scato baute seine Rede noch ein wenig auf, bevor er letztlich zum Punkt kam, "Die Zeit der Veränderung ist gekommen, und ich bin vielleicht noch nicht lange genug dabei um euch alle so zu kennen wie es unter gleichen Brüdern sein müsste, doch weiß ich um den Ehrgeiz, den Respekt vor den Göttern, und dem Geschick eines Mannes in dieser Runde." noch einmal hielt Scato kurz inne bevor er sich zur Seite wandte, "Das langjährige Engagement unseres Magisters hat gezeigt dass diese Curia Konstanz schätzt, dass ein Mann in seiner Tätigkeit mit der Bruderschaft wächst, und deshalb schlage ich den jungen, und doch erfahrenen und klugen Quintus Claudius Felix als neuen Magister vor." eine kurze präsentierende Handbewegung auf seinen fast Sitznachbarn, und Scato setzte sich ohne etwaige Reaktionen abzuwarten hin, und blickte nach vorn. -
"Ich bitte mich zu entschuldigen Iullus, Manius, erst kürzlich geriet ich bereits mit dem Pöbel in eine unschöne Situation, und erneut geschieht es gerade mir hier nun Ziel einer Attacke zu werden. Ich bestehe darauf dass ihr euren Rundgang fortsetzt.", pochte Scato und fuhr sich mit der Hand über die Schläfen, "Ich für meinen Teil werde mich jedoch in die Villa zurückziehen, ich habe noch einige Dinge mit Onkel Furianus zu besprechen, und bin nicht mehr in Stimmung, was euch keineswegs die Freude rauben soll, dennoch bitte ich euch wachsam zu bleiben.", sagte Scato noch während er seinen Sklaven bereits das Kommando zum Abzug gab. Mit 2 Leibwächter weniger hoffte Scato nun schnellstens zur Villa zurückkehren zu können..
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Scato reagierte weniger überrascht denn angespornt von den Maßnahmen seines Bekannten. Sein Sklave drehte sich unsicher um, und Scato gab ihm einige Handzeichen, es wäre doch gelacht wenn er heute mit leeren Händen nachhause gehen würde..
"300!", rief der Sklave, während Scato sich zufrieden nach hinten lehnte..