Am Folgetag seines Schreibens zur neunten Stunde, zugegebenermaßen sogar kurz vor der neunten Stunde, erschien Scato samt kleiner Entourage. Wie üblich wurde er von einem seiner Sklaven angekündigt, doch mittlerweile kannten sich wohl auch die Sklaven untereinander mit Namen und wussten bei den vielen Zusammenkünften und Verbindungen wohl auch die Lieblingsfarbe und das Lieblingsessen der Kollegen.
Dennoch gehörte es sich so, sodass der flavische Tross brav auf den Einlass wartete.
Beiträge von Caius Flavius Scato
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Herius Claudius Menecrates
Villa Claudia
RomaSalve Menecrates,
zunächst einmal möchte ich dir natürlich zu deiner erfolgreichen Wahl gratulieren welche deine ohnehin schon erfolgreiche Senatorenlaufbahn krönt. Ich denke, dass ich dir nicht erst versichern muss, dass mich dein Erfolg aufrichtig freut.
Indes dauert meine Verlobung mit deiner Enkelin nun schon sehr lange an, meiner Amtszeit und den Problemen in der Stadt ist geschuldet. Ich denke jedoch, und an dieser Stelle bitte ich zu entschuldigen, dass ich an deinem Erfolg teilhaben will, und Sassia als Enkelin eines amtierenden Consuls zur Frau nehmen möchte. Das ist nicht an erster Stelle deiner Popularität geschuldet sondern lediglich dem Faktor Zeit, der langsam beginnt Fragen über diese Verbindung in der Gesellschaft aufzuwerfen.
Sofern du mit mir auf einer Linie liegst, bitte ich dich um eine gemeinsame Cena, bei welcher wir die Details der Feierlichkeiten festlegen können. Bis dato werde ich mit Sassia natürlich in dem Umfang in Kontakt stehen in welchem es sich für nicht-vermählte ziemt.
Mögen die Götter dich und die deinen schützen.
Vale bene!
Caius Flavius Scato
http://www.niome.de/netstuff/IR/SiegelCaduceus100.png
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"Es wäre sicherlich ein interessanter Ansatz, jedoch ist die Frage, wie derartige Vergehen sicher nachzuweisen sind. Denn das sich meine Sklaven etwas zuschulden haben kommen lassen steht außer Frage, jedoch war es eine Ordnungswidrigkeit die zu seiner schweren Straftat aufgebauscht werden sollte." erklärte Scato, zuckte aber dann mit den Schultern "Eventuell sollte ich meine Sklaven auch einmal in römischen Recht schulen lassen. Wie dem auch sei, ich habe es offensichtlich überstanden." wiegelte er das von sich selbst eingeführte Thema schnell ab.
"Ich plane eine baldige Eheschließung mit Sassia. Sollte Menecrates das Amt des Consuls antreten so werde ich die Vermählung während dieser Amtszeit vollziehen. Ich denke, dass sich das einfach anbietet. Darüber hinaus wurde mit der Posten des Curator Aquarum angeboten welchen ich annehme. Das sind die Neuigkeiten mit denen ich dienen kann. Indes wird es bald an der Zeit sein, etwaige Feste wie die Saturnalien oder ähnliches zu planen und vorzubereiten. Ich denke, dass es eine gute Idee wäre öffentlichkeitswirksam auszurichten, was meinst du?" -
"Der Gesetzesentwurf der im Senat diskutiert wurde sieht eine Höchstgrenze für Spenden vor, welche zuvor von den Aedilen genehmigt wird. Das klingt alles furchtbar bürokratisch, ist jedoch ein recht simpler Vorgang. Jedenfalls kann es dem Händler egal sein, ob er an einen reichen Römer verkauft oder an zehn ärmere. Es geht auch eher um die Höchstdauer der Spenden sowie übrigens auch die Dauer der Zeit, in denen man Inhalte von Erbschaften veräußern kann. Wie du siehst ist es keine völlige Liberalisierung des Marktes, also nicht gänzlich das worauf ich hinauswollte, jedoch ein annehmbarer Kompromiss der viele Probleme aus der Welt schafft." befand der Flavier, hörte dann allerdings wieder zu wie Sabinus über seine Zukunft sprach...
"Dann hast du ja in nicht allzu ferner Zukunft die Grundsäulen der römischen Gesellschaft gesehen. Deinen Dienst an den Göttern kannst du indes bei den Saliern weiterführen. Ich werde die nächste Sitzung veranlassen, wo auch deine Aufnahme diskutiert werden wird. Lediglich beim Militär werde ich dir keine allzu große Hilfe sein fürchte ich, obwohl mein Verwandter Manius Minor eventuell noch Kontakte zur Legio II pflegt." -
Es war mal wieder soweit, Scato bezog erneut ein Officium welches ihm gänzlich neu war und dennoch: Er freute sich einfach darauf, dass die Zeit des Müßiggangs vorbei war.
Ein paar Dinge ließ er von seinen Sklaven ins Officium schaffen: Ein wenig Wein, ein wenig Dörrobst, Schreibutensilien und das flavische Siegel. Doch wie bei ihm üblich würde er den administrativen Bulk der Arbeit wohl in den eigenen vier Wänden erledigen. Eine kurze Vorstellung der diversen Aquarii, und dann ging es auch schon daran sich in die ersten Akten einzulesen. -
"Dein Eifer gefällt mir Callistus. Wie du eventuell mitbekommen hast wurden meine Spiele von Aufständen überschattet. Ich plane dem Volk das zu geben was ihm versprochen wurde. Der Anlass ist dabei eigentlich zweitrangig, doch natürlich wäre ein höherer Feiertag ratsam. An Wagenrennen hatte ich bisher noch nicht gedacht, doch deine Kontakte haben mich neugierig gemacht. Ich wäre dir durchaus dankbar, wenn du dich dahingehend engagieren könntest. Natürlich werde ich dich dementsprechend als großen Unterstützer bei den Spielen benennen." versicherte Scato und nickte zufrieden "Ich denke, dass wir beide heute mehr bekommen haben als wir erhofft hatten. Wie versprochen wirst du in nächster Zeit viele Veranstaltungen mit mir besuchen. Ich erwarte jedoch zeitnahe Kunde von der Factio Veneta, und natürlich auch den anderen Factiones, man muss schnell handeln damit das Volk nicht vergisst. Solltest du Kontakte zu Ludi pflegen und somit bessere Kämpfer organisieren können, dann wäre ich hoch erfreut. Die Kämpfe bei meinen letzten Spielen waren allenfalls durchschnittlich, doch sie waren auch recht spontan organisiert worden."
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"Nun, zur Feier meiner Wahl hatte ich vor der Straße der Villa einige Tische für Spenden errichten lassen. Augenscheinlich haben einige unserer Sklaven auch noch nach Ablauf der erlaubten Spendezeit Lebensmittel und Reste der Feierlichkeiten verteilt. Eine Ordnungswidrigkeit, und dennoch versuchte dieser Bursche mir Amtsanmaßung und ähnliche schwere Vergehen anzudichten. Es war ein groteskes Schauspiel." echauffierte sich Scato, und fuhr sich durch das Gesicht, "Diese Banalitäten vermögen es auch die ambitioniertesten Ziele ins stocken zu bringen. Eine Erfahrung die dir sicherlich auch irgendwann bevorsteht."
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Zitat
Original von Iduna
Und wieder einmal gab der Römer seiner Sklavin das Gefühl, tatsächlich ein ungebildetes Barbarenmädchen zu sein. Obwohl der Rotschopf Unterrichtsstunden genossen hatte und nun tatsächlich die römische Zunge beherrschte. Nur wenn Iduna ihren Dominus ärgern wollte, tat sie so als würde sie Scato nicht verstehen.
Hart biss sie sich bei Scatos Worten auf die Unterlippe und senkte betroffen ihren Kopf gen Boden. ”Es tut mir Leid Dominus, wenn ich in euren Augen wertlos bin.” Murmelte da der Rotschopf mit erstickter Stimme. Hoffentlich würde sie vor ihrem Dominus nicht in Tränen ausbrechen. Denn Scato hatte ihr bereits einmal mitgeteilt was er von Tränen hielt; nichts. Somit versuchte die junge Cheruskerin das stärker werdende zittern ihrer Unterlippe irgendwie eimzudämmen und schließlich vergessen machemd.
Wie rigoros Scato mit seinen Sklaven umging, erkannte Iduna daran, wie eiskalt er ihre Worte abschmetterte und erwiederte, dass er keine weiteren Worte darüber verlieren wollte. ”Ich werde Roxana und Ophelian vermissen.” Murmelte Iduna an ihre Fußspitzen gewandt und verkrampfte ihre Funger im Stoff ihrer sackähnlichen Tunika; so fest das ihre Fingerknöchel weißlich durch ihre Haut hindurchstachen.
Und dann interessierte sich ihr Dominus tatsächlich für ihre Jungfernschaft. Sodass sich Idunas Wangen stärker röteten und sie sich erneut wünschte, die Erde würde sich unter ihren Füßen auftun. ”Ich.. ich möchte nicht weggegeben werden.” Appellierte die flavische Sklavin an das Mitgefühl ihres Dominus und blickte aus großen Augen zu dem Römer empor. ”Darf.. darf ich mir aussuchen wem ich meine ...Jungfräulichkeit schenke?” Eine verzweifelte Bitte, die von ihrem Dominus ohnehin übergangen werden würde."Nun weggegeben ist sicherlich der falsche Begriff. Weitergebildet könnte man es wohl nennen." erwiderte Scato ihren Einwand und setzte sich hin, wobei er seinen Blick auf Iduna liegen ließ "Wenn du weiterhin eine brave Sklavin bist dann hast du natürlich einige Belohnungen verdient. Aus Interesse, hättest du jemanden bestimmten mit dem du diesen... Akt... begehen wölltest?" fragte Scato während er mit einem Auge langsam wieder auf seine Unterlagen wanderte. Die Jungfräulichkeit seiner Sklavin war nur eines von vielen Anliegen welche er hinter seine Arbeit anstellte.
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"Exakt, ich finde das Marktrecht veraltet und nicht mehr zeitgemäß. Bereits während meines Aedilats habe ich erste Reformen angestoßen und hoffe diese weiter vorantreiben zu können. Das gesamte Gesetzwerk ist zu kompliziert und teilweise der freien Interpretation überlassen. Ich möchte die Marktregeln lockern und gleichzeitig präzisieren." erklärte Scato recht ausführlich "Zum Beispiel im Bereich der zulässigen Spenden. Es ist für einen Händler egal ob er an einem Tag 1000 Amphoren verkauft oder an zehn Tagen 100. Der Gewinn ist gleich. Es ist nicht die Aufgabe des Gesetzes den Händler zum haushalten zu zwingen und dennoch ist die maximale Dauer von Spenden begrenzt und verhindert somit, dass reiche Römer die ärmeren unterstützen können."
Scato trank einen Schluck "Versteh mich nicht falsch: Es geht mir nicht um die Wohltätigkeit sondern um die Freiheit eines jeden Römers. Ich sollte entscheiden dürfen was ich mit meinem Geld anstelle. Ich darf meine Waren verkaufen oder weiterverarbeiten, aber verschenken darf ich sie nur unter Auflagen."
Damit war diese kleine Lehrstunde seiner politischen Agenda erst einmal abgeschlossen, doch nicht ohne abschließenden Kommentar...
"Es ist jedoch wichtig, dass du dir ein solches Steckenpferd suchst. Sei es die Religion, das Militär oder die Außenpolitik." -
Scato war sich bis zuletzt nicht sicher gewesen was er vom Aurelier halten sollte. Doch gerade die Begeisterung und das Feuer welches in Lupus hinsichtlich der Lex Mercatus loderte überzeugten Scato letztlich doch, schließlich teilten sie die gleiche politische Agenda...
...darüber hinaus wurde Scato auch noch positiv vom Aurelier hervorgehoben und mit Komplimenten machte man sich ja irgendwie immer beliebt.
"Die angestrebten Änderungen hinsichtlich der Marktgesetze, und ich denke, dass das niemanden hier überrascht, finden meine volle Zustimmung. Da ich Senator Aurelius für einen fähigen und passenden Mann für dieses Amt halte, erhält er meine volle Unterstüzung!" -
Als Verwandter stand es für Scato natürlich außer Frage, dass auch er Manius Minor unterstützte. Er hielt sich zunächst ein wenig zurück, war jedoch hocherfreut, dass die anderen Patrizier bereits den Weg für den Burschen ebneten.
"Ich unterstütze Gracchus Minor natürlich auf seinem Weg. Ich weiß aus erster Hand wie energisch und ehrgeizig er ist, und welch ausgezeichnete Ausbildung er genossen hat. Seine bisherigen Verdienste in seinem jungen Alter sprechen eindeutig für ihn." -
Natürlich war es Scato im Grunde genommen gleichgültig was genau Menecrates vorhatte, schließlich würde er ihn so oder so unterstützen, was sich ob der künftigen Verbindung der Familien einfach so ergab.
Während der Kaiser also Fragen stellte und Menecrates diese beantwortete, wartete Scato brav ab, nur um sich schließlich zu erheben.
"Claudius, ich denke, dass der Senat dir für deine Worte dankt und du sehr detaillierte Antworten gegeben hast, weshalb verschiedene Blickwinkel so wichtig sind." befand Scato und fuhr fort "Ich jedenfalls denke, dass die Fähigkeiten und die Eignung von Senator Claudius für das angestrebte Amt außer Frage stehen. Meine Unterstützung und meine besten Wünsche hat er jedenfalls." sprach er sich für ihn aus und setzte sich anschließend wieder in der Hoffnung, sein Umfeld aus jüngeren Senatoren ebenfalls überzeugt zu haben. -
Als der Aurelier das erste Gesprächsthema einwarf wurde Scato sogleich spitzhörig. Das Marktgesetz also, Scato lehnte sich interessiert nach vorne und hörte Lupus bei seinen Ausführungen zu.
"Hört hört!" antwortete Scato und schaute sich um ob noch jemand so interessiert an diesem Thema war wie er. Eigentlich war es ihm auch egal, es war sein Thema und ein weiterer patrizischer Mitstreiter konnte bei diesem Prozess nur nützlich sein.
"Wie du vielleicht weißt bin ich selbst ein Verfechter von Marktreformen Aurelius. Also bitte, fahre nur fort, ich bin mehr als interessiert an deinen Ideen." erklärte er und blickte ihn an, bevor er zu seinem Becher griff und sich wieder etwas zurücklehnte um den Worten des Gastgebers weiter zuzuhören. -
Natürlich musste es wieder um den Aufstand gehen, dieses Thema hatte Scato nun schon jeden Tag seit Ausbruch der Unruhen verfolgt, schließlich waren es nun einmal seine Spiele, und dennoch wäre er froh gewesen wenn die Ereignisse im kollektiven Gedächtnis der Stadt verblassen würden. Doch noch war zu wenig Zeit vergangen...
"Unser Besitz hat alles gut überstanden." entgegnete Scato und verschwieg dabei, dass einer der Badesklaven klare Sympathien für die Aufständischen hegte. Die Sklaven hatten nun einmal ebenfalls Ohren, und Scato wollte sich dem Problem später selbst annehmen.
"Mein Aedilat jedoch ist natürlich von diesem Makel gezeichnet. Schon während meiner Amtszeit versuchte mir irgendein freigelassener Sklave einen Strick aus großzügigen Spenden für das arme Volk zu drehen. Es war absurd." echauffierte sich Scato, besann sich dann aber wieder darauf, dass er eigentlich zur Entspannung hier war.
"Es war eine unruhige Zeit während du weg warst. Die Aufstände kamen für mich aus dem nichts und auch die Stadteinheiten haben sich scheinbar im Vorfeld nicht mit Ruhm bekleckert." -
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Original von Iduna
Und tzak! Da war er wieder. Der obligatorische Riegel, den Scato dazu benutzte um seiner Sklavin ihren Platz zu zeigen. Mit gesenktem Köpfchen starrte der Rotschopf auf ihre Füße und verkrallte ihre Finger erneut in ihrer Tunika. ”Es tut mir Leid Dominus, das mir solche Gedanken gekommen sind.” Schließlich stand ihr Dominus weit über ihr und war ihr in keinsterweise irgendeine Art von Rechenschaft schuldig. Und dennoch etklärte er sich ihr, was Iduna etwas leichter um‘s Herz werden ließ. Wenngleich sie wusste, dass ihr Dominus an jenen aufrührerischen Sklaven ein deutliches Exempel statuierten musste, um das Machtgefüge im Hause der Flavii wieder in‘s rechte Licht zu rücken. ”Ihr setzt euch dadurch auf eine Stufe mit den Aufrührern, wenn Ihr genauso handelt.” Erwiederte der Rotschopf mit leiser Stimme, ohne das funkeln und blitzen in ihren Augen, welches solche Worte meistens begleitete.
Und dann verstummte die Cheruskerin auch schon und starrte zu Boden. Offensichtlich hatte Scato seine Sklavin nun tatsächlich gebrochen. Denn.. derart zahm kannte man den rebellischen Rotschopf nicht. Oder war dies lediglich die Ruhe vor dem Sturm? Aber wenn man sich die Rothaarige in diesem Moment betrachtete, dann konnte man niemals auf derlei Gedanken kommen. Bei Scatos erneuter Musterung spannte sie sich unwillkürlich an und spürte wie ihr ein Schweißtropfen über den Rücken perlte. Zeitgleich hielt sie für einige, wenige Sekunden die Luft an und lauschte darauf ob er nach Angus und Lupus rief. Diesmal blieben seine treuen Sklaven im Hintergrund verborgen, auch wenn Iduna wusste das sich die beiden Männer immer im Dunstkreis des Römers aufhielten.
Und dann zählte Scato erneut die Vergehen seiner Sklavin auf. So dass sich Iduna wünschte, die Erde möge sich unter ihren Füßen auftun und sie verschlucken. Dieser Wunsch wurde dem Rotschopf leider nur nicht gewährt. Somit fokussierte sie das Muster der Fliesen zu ihren Füßen, auch wenn sie am liebsten zurück gewichen wäre, als sich ihr Dominus direkt vor ihr positionierte. ”Danke Dominus.” Hauchte es da über Idunas Lippen, als tatsächlich so etwas wie ein Lob über Scatos Lippen drang. Und dann schien sich ihr Dominus tatsächlich mit dem Umstand ihrer Jungfräulichkeit auseinander zu setzen. ”Ich gehöre euch. Ihr dürft über mich und meinen Körper verfügen.” Auch wenn es dem Rotschopf dabei eisig über den Rücken rieselte. Was war, wenn es so vonstatten ging, wie sie es einst in Morrigans Lupanar beobachtet hatte? Die Frau hatte geschrien und gestöhnt und am Ende hatte es ihr dann doch gefallen. Zumindest hatte ihr dies Morrigan versichert."Deine Expertise in moralischen und philosophischen Fragen ist beeindruckend wenn man bedenkt was für ein ungebildetes Barbarenmädchen du bist." wiegelte Scato ihren Einwand ab, natürlich würde er gleiches mit gleichem vergelten, doch war das Problem anschließend erst einmal gelöst schließlich wären die Sklaven anschließend irgendwo im Tiber und nicht mehr in seinem Haus samt ihrer revolutionären Gedanken und dem Groll, den sie offensichtlich gegen ihn und seine Familie hegten.
"Doch nun will ich nichts mehr davon hören, meine Entscheidung ist gefallen, alles weitere ist nur noch Zeitverschwendung." womit das Thema für ihn gegessen war und er sich wieder anderem zuwenden konnte.
Mit "anderem" war in diesem Fall die noch immer intakte Jungfräulichkeit seiner Sklavin gemeint, ein Thema welches Scato eigentlich auch nicht wirklich juckte, doch Iduna konnte weder ein Handwerk noch war sie besonders begabt in Politik, weshalb der Dienst als Leibsklavin auf lange Sicht eben Gedichte, Musik und "Unterhaltung" etwaiger Gäste nicht ausschloss. Und aus eben jenem Grund musste sich Scato über kurz oder lang mit ihr befassen.
"Es gibt einige interessante Häuser in der Stadt welche Sklavinnen in dieser... nennen wir es Kunst... ausbilden. Ich denke, dass es deinen Nutzen in diesem Haus steigern könnte." sagte er kühl zu ihr und behandelte dieses eigentlich nicht unwichtige Thema eben wie eines seiner anderen Geschäfte. -
"Gut." entgegnete Scato knapp und klopfte kurz auf den schweren Holztisch, er hatte Sabinus freundschaftliche Bedenken aufgezeigt welche ihm als problematisch erschienen, doch wenn dieser sich dessen bewusst war dann sollte es ihm nur recht sein, Sabinus wäre sicherlich nicht der schlechteste Tiro und Sassia sowie Menecrates würden sich auch freuen.
"In dem Fall wäre es mir natürlich eine Freude wenn du dein Tironicum Fori bei mir absolvieren würdest, ich habe mein Tironicum damals bei Flavius Furianus absolviert und die familiäre Verbindung hat mir ebenfalls nicht geschadet." erklärte Scato beiläufig, bevor sein Blick auf eine Schriftrolle fiel "Tatsächlich kommst du zu einer interessanten Zeit Sabinus, ich plane die Reformen der Lex Mercatus die ich während meines Aedilats angestoßen habe weiterzutreiben. Das erfordert einerseits einiges an Recherche und Denkarbeit."
Scato tippte sich kurz an den Kopf bevor er fortfuhr "Andererseits einige Gespräche und Diskussionen abseits des Senats. Es sollte also einiges zu lernen geben." befand er und trank einen Schluck.
"Ich fürchte fast, dass ich beim jetzigen Stand der Dinge nichts habe, was ich als Gegenleistung von dir fordern kann. Das ist die erste Lektion der Politik Sabinus, gebe keinen Krümel Brot ab ohne es gegen etwas nützliches einzutauschen."
Scato versuchte sich an einem Scherz "In diesem Fall betrachte ich das einmal als Mitgift für die anstehende Verbindung." -
"Ich danke dir." sagte Scato knapp. Mittlerweile bestand die Verlobung schon so lange, dass es ihm beinahe unangenehm war noch immer Glückwunsch dafür entgegenzunehmen, es wurde Zeit für die Vermählung, das wurde ihm so langsam bewusst.
Als ihn der Duccius korrigierte, stutzte Scato kurz und hob die Augenbrauen. Doch er konnte durchaus mit Korrekturen umgehen, könnte man das nicht, hätte man keinen Platz im Senat "Nun, der Weg ist etwas weiter, das Ziel ist dasselbe nicht wahr?" fragte Scato rhetorisch, es führte schließlich kein Weg daran vorbei, auch wenn es die Sache ein wenig verkomplizierte.
Begeistert war er indes über den Tatendrang des jungen Ducciers, was ihn fast ein wenig bedauern ließ, dass der daraus nicht allzu viel Kapital schlagen konnte, da er selbst in dieser Amtszeit nicht kandidieren würde, und sich einem Verwaltungsamt zuwenden würde bis er genug Sporen für eine Praetur verdient hatte.
"Ich würde vorschlagen, dass du dich in einer Societas oder in einem Kult verdient machst. Natürlich werde ich dich um die ein oder andere Aufgabe bitten, besonders öffentlichwirksame versteht sich, ich plane erneute Spiele, dort könntest du sicherlich eine wichtige Rolle spielen." -
"Ich danke dir für deine Worte." entgegnete Scato "Und ich freue mich auf meine Berufung für meine neue Aufgabe." sagte er aufrichtig, und verabschiedete sich mental bereits. Gespräche mit dem Princeps gewannen selten an Tiefe, im Grunde ging man hin, und verließ die Gemäuer meist mit mehr als man vorher hatte. Die Gespräche waren kurz und ertragreich, weshalb Scato sich stets auf Einladungen dieser Art freute.
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"Nun, den Schock habe ich schnell überwunden Augusta, es ist mehr der Groll und den Ärger den ich noch mit mir herumtrage. Ich plane jedoch erneute Spiele um das Volk von Rom zu entschädigen, eventuell zu unserer Hochzeit?" entgegnete Scato und ergriff demonstrativ die Hand seiner Verlobten Sassia. Mit Brot und Spielen konnte man auch dem einfachsten Tölpel in den Gassen der Stadt die Verbindung zweier privilegierter Patrizier als etwas gänzlich verkaufen, und die Namen der Eheleute auf lange Zeit positiv besetzen.
"Natürlich mit weitaus strengeren Sicherheitsvorkehrungen." fügte er noch hinzu, halb im Scherz halb ernst, und suchte dann mit seinen Blicken nach dem Duccier.
"Werte Augusta, ich möchte dir meinen neuesten Klienten vorstellen, Caius Duccius Callistus, ein aufstrebender junger Mann mit dem Ehrgeiz es in Rom weit zu bringen." -
Scato nahm ebenfalls Platz am Tisch der denn eher höhergestellten vorbehalten war. Er hatte durchaus ein wenig Appetit, hatte jedoch weitaus mehr Hunger auf Politik und bedeutsame Gespräche mit anderen einflussreichen Männern (und in diesem Fall auch Frauen).
Er setzte sich, hielt sich aber zunächst zurück, da es sich ohnehin nicht gehörte wenn er nun das Gespräch eröffnen würde.