"Ich verspreche dir gar nichts." wiegelte Scato ab und nahm ihr damit die Illusion, dass ihre Sklavenfreunde kein Exempel für Zucht und Ordnung werden könnten. Wie die Sklaven abtreten würden wusste er allerdings noch nicht, dafür hatte er schlicht noch keine Muße gehabt.
"Die braven und aufrechten Römer die Opfer dieser Sklavenbande wurden haben auch keinen schnellen Tod gesehen. Übel zugerichtet wurden sie, ich sehe keinen Grund Sympathisanten auch nur einen Deut mehr zu gewähren." führte er aus, dieses leidige Thema hatte ihm sowieso schon zu viel seiner Laune geraubt, am liebsten würde er es direkt abhaken, doch ihm fehlte dazu momentan die nötige Diskretion und das Vertrauen zu seiner Sklavenschaft, weshalb er sich externe Hilfe holen müsste.
Er blickte sie an und musterte ihren Körper von oben bis unten, während er seine Hand an sein Kinn legte und nachdenklich dreinblickte...
"Wie bereits erwähnt bedarf es noch einiger Anstrengungen bevor du deine alte Rolle einnehmen kannst. Du hast mir zu oft widersprochen, zu oft hast du dich gegen mich aufgelehnt und mir Probleme bereitet. Doch du hast die ersten Schritte getan, das sei dir versichert." erklärte er und ging ein paar Schritte auf sie zu bis er wieder vor ihr stand.
"Über kurz oder lang wirst du keine mehr sein. Die Frage ist nur was wir tun sollen? Wir könnten dich in ein Lupanar schicken, dort könnte man sich diesem Umstand annehmen und anschließend... Nun ja... Du warst ja schon einmal auf einem Fest." deutete er die üblichen Praktiken an und wägte mit den Lippen ab, eigentlich war es ihm relativ egal, er hatte dahingehend wenig Interesse an ihr, allerdings wäre sie vielleicht dem restlichen Haushalt durchaus von Nutzen.
Beiträge von Caius Flavius Scato
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Scato hörte sich ruhig und gelassen die Gedankengänge seines Verwandten an während er selbst sein Handtuch zur Seite schob und einmal laut seufzte ob der Wärme und des Dampfes welcher ihn umhüllte.
"Deine Abneigung gegen Prisca ist mir ja bereits länger bekannt. Als du noch ein Junge warst, hattest du mir einmal einen Brief geschrieben, erinnerst du dich?" fragte Scato nach, er hatte das Schreiben damals mehr oder minder ignoriert, da er sich nicht in die Angelegenheiten seines Onkels einmischen wollte.
"Der Groll scheint dir nicht vom Gemüt gewichen zu sein. Ich maße mir bezüglich Prisca kein Urteil an. Ich gehe ihr seit einiger Zeit schon aus dem Weg, die Ursprünge für diese persönliche Entscheidun rühren aus Tagen die noch vor der Ehe deines Vaters lagen." äußerte sich Scato vorsichtig, besann sich dann jedoch trotzdem auf seine Rolle als 'ältester Mann im Haus', und versuchte sich dem Problem anzunehmen.
"Du bist nun in Rom und da dein Vater nicht hier ist, trägst du eine große Verantwortung. Egal was du ihr vorwirfst, du wirst nun die Möglichkeit haben es zu unterbinden und die Villa Flavia wieder zu ordnen." bestärkte er ihn, auch wenn er selbst natürlich ebenfalls für Ordnung in der Villa sorgte. -
Eine galante Begrüßung hier, ein neuer Name den man sich dort merken musste. Die ersten Momente einer solchen Feier ähnelten sich stets und Scato beherrschte den üblichen Tanz in der Schlangengrube mittlerweile ganz gut.
Natürlich half seine Verlobte mittlerweile über sein Junggesellenimage hinweg, galt er doch lang als der Senator der reichen Familie welcher noch immer keine Frau hatte und deshalb gleichzeitig als etwas mysteriös wie auch etwas seltsam und wunderlich angesehen wurde, und viele Menschen mit einer Menge Fragen zurückließ.
Doch mittlerweile war das anders und Scato war zufrieden, dass nun dieser Makel von ihm genommen war und er sich wieder auf seine Politik und die Bewahrung der Privilegien für seinesgleichen konzentrieren konnte.
Als plötzlich die Kaiserin samt Leibwache den Raum betrat war es für einen Moment natürlich um alle geschehen und der Fokus der gesamten Besucherschaft legte sich auf die berühmte Augusta, welche in letzter Zeit überraschend häufig alleine auf gesellschaftlichen Ereignissen zugegen war.
Scato, der mittlerweile bereits ein paar Mal mit ihr gesprochen hatte, nahm sich vor ihr seinen Klienten vorzustellen, den ein erfolgreicher Klient konnte den Ruhm seines Patrons nur steigern.Sim-Off: Ich bin wieder auf dem Damm. Ich hab aber, der Übersicht ists geschuldet, mal allgemein auf alles geantwortet. Ab jetzt wirds wieder detaillierter. Versprochen
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"Die Sklaven sind das was ich sie sein lassen will. Menschen, Möbelstücke, lebende Tote. Deine... Freunde... Hätten sich früher überlegen müssen welchen Gestalten sie folgen und mit wem sie ihre Ideale und Sympathien teilen." wiegelte Scato ab. Menschen, Sklaven, was spielte das für eine Rolle wenn es offensichtlich Elemente unter ihnen gab welche mit den Kriminellen sympathisierten die ihrem eigenen Dominus die Spiele vereitelt hatten?
"Die beiden werden nicht verschwinden. Ihr Ableben wird bestens bekannt werden. Keiner soll sich fragen, ob die Verräter nicht irgendwo auf den flavischen Feldern im Süden schuften." machte Scato ihr klar und fuhr fort "Sie haben ihre Privilegien verspielt. Flavische Sklaven leben gut. Sie bekommen mehr zu Essen als sie brauchen. Sie werden angemessen eingekleidet und schlafen nicht in irgendwelchen Verschlägen im Schlamm sondern in trockenen und warmen Unterkünften. Sie sind den Bürgern in der Subura näher als den Sklaven in den Minen oder Steinbrüchen, doch die Gier und Dummheit frisst sich auch in ihre Gedanken. Es muss getan werden was getan werden muss."
Womit das Thema für ihn erledigt war, schließlich gab es Küchen- und Badesklaven eigentlich wie Sand am Meer, und Schwäche konnte er sich einfach nicht erlauben.
Ein wenig überrascht darüber, wie zahm Iduna mittlerweile geworden war nahm Scato zur Kenntnis, dass sich die Germanien beinahe schon proaktiv in seine Hand schmiegte, ohne auch nur den Hauch von Abneigung durchblitzen zu lassen. Er hatte sie scheinbar endlich geknackt und nun musste er unter zur Hilfenahme des klassischen Zuckerbrot und Peitsche Systems nur noch die neuen Muster einschleifen, sodass Iduna ihre Lektionen auch nicht vergessen würde.
"Den Platz an meiner Seite also..." sagte Scato und fuhr mit seiner Hand an ihrer Wange hinunter zu ihrem Hals, welchen er, dem Würgegriff ähnlich umfasste, jedoch keineswegs fest zudrückte "Langsam aber stetig, du musst dich weiter beweisen." erklärte er und ließ ihren Hals los bevor er sich wieder einen Becher griff und einen Schluck trank, und den Becher danach abstellte "Lupus und Angus haben dich nur auf meinen Befehl hin angefasst. Wie sie mir berichteten, bist du weiterhin unangetastet." fragte er sie offen aus. Letztlich waren die Flavier ja zum Teil auch dafür bekannt, ihren Bedarf an Sklaven selbst zu decken und er hatte, trotz seiner nicht gegebenen Treuepflicht gegenüber seiner Verlobten, nicht unbedingt vor Iduna zu einer Art Konkubine zu machen, was ihn über kurz oder lang, zumindest solange sie im besten Alter war, vor einige Fragen stellen würde. -
"Ausgezeichnet. Ich werde dir natürlich noch ein Schreiben zukommen lassen damit du in der Bruderschaft vorstellig werden kannst und wir dich offiziell in unsere Reihen initiieren können." merkte Scato an und notierte dies als eine Aufgabe welche er zeitnah zu erledigen hatte. Das nächste Treffen der Salier lag in nicht allzu weiter Ferne, weshalb er die Vorstellung von Sabinus recht schnell auf die Tagesordnungsliste setzen sollte.
Als der Claudier so mir nichts dir nichts auf ein anderes Thema umschwenkte war Scato erst einmal ein wenig überrascht. So überrascht sogar, dass er erst einmal einen Schluck trank und seinen Blick kurz im rötlichen Schimmer seines Bechers versenkte um innerlich die Argumente abzuwägen, welche diese von Sabinus implizierten Umstände bewerten würden.
Nach einem kurzen Moment ließ Scato seinen Arm und somit auch den Becher in Richtung Sessellehne sinken, noch immer etwas abwägend, hauptsächlich an den Lippen zu erkennen, erhob er letztlich die Stimme, "Ich muss zugeben, dass ich ein wenig überrascht bin. Mit einem so erfahrenen Senator wie deinem Großvater in der Familie." sprach Scato, fuhr aber umgehend fort "Es ist natürlich naheliegend sich neue Blickwinkel anzueignen, eventuell die von jüngeren Senatoren also denen aus meiner Generation. Da du jedoch auch bald mein Schwager sein wirst, erinnere ich dich an die Implikationen eines Tironicum Fori." erklärte er und fixierte Sabinus mit seinem Blick "Es suggeriert stets eine gewisse politische Bindung, diese Bindung haben unsere Familien jedoch bereits durch Sassia und mich erschaffen, aus rein taktischer Sicht wäre diese Arrangement welches du anstrebst also gewissermaßen ohne Wert. Für deine persönliche Entwicklung als Politiker kann es jedoch sehr wertvoll werden. Solltest du dein Tironicum Fori also bei mir absolvieren wollen so würde ich mich natürlich freuen dir behilflich sein zu können, als Senator und als Schwager." -
"Ich habe eure Differenzen bereits vernehmen können. Ich kann mir gut vorstellen welche Enttäuschung deine Rückkehr gewesen sein muss, insbesondere da dein Vater momentan nicht in Rom weilt." entgegnete Scato, erst einmal ohne wirklich auf Prisca einzugehen, wobei er dieses Thema wohl nicht ignorieren könnte wenn Manius es direkt ansprach.
"Prisca scheint ihre Rolle als Matrone in diesem Haus recht energisch ausfüllen zu wollen. Ich frage mich jedoch, weshalb euer Verhältnis dermaßen angespannt ist. Ist da etwas vorgefallen Manius? Was sind diese Differenzen" fragte Scato und blickte den jungen Flavier fragend an. Er selbst hatte ja eine eigene kurze aber recht stürmische Vergangenheit mit Prisca und hatte diese eigentlich als recht umgänglich in Erinnerung. -
Tut mir leid wenn ihr alle auf Seneca und Scato warten müsst. Bin erkältet und daher etwas platt. Morgen werde ich jedoch alles aufholen, also haltet ein meine lieben Mitstreiter
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Es dauerte nicht allzu lange bis Scato sich, natürlich nur in seiner eigenen Haut und einem Tuch bekleidet, ins Caldarium setzte und sich von der nebelig-warmen Luft umströmen ließen.
"Manius, ich hoffe du hast den Staub der Straße abwaschen können und dich einigermaßen erholen können. Ich hoffe es geht dir gut?" fragte Scato und brachte das Gespräch damit beiläufig ins rollen, während er sich ein wenig zurücklehnte und die Augen schloss. Dieser Ort war schon was feines. -
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Original von Sextus Aurelius Lupus
"Aurelius, welch Freude dich zu sehen. Es ist eine Weile her." entgegnete Scato entsprechend ehrerbietend, auch wenn sich der Aurelier tatsächlich rar gemacht hatte in der vergangenen Zeit und Scato mit der Einladung zu diesem Fest doch etwas überrascht hatte.
"Ich danke jedenfalls für die Einladung." zog Scato die höflichen Begrüßungsformen eisern durch bevor er dann doch auf die Komplimente von Lupus gegenüber Sassia reagierte, welche ebenfalls höflich und gewissermaßen verpflichtend waren. Im Grunde gab es da, zumindest für Scato, eine Faustformel: Frauen wurden mit Komplimenten bedacht und Männer entweder mit dem Auftreten ihrer Frauen oder mit Taten die in der jüngeren Vergangenheit lagen, so hatte man immer alles im Griff!
"Nun, diese bezaubernde Dame ist Sassia von den Claudiern, Enkelin von Senator Claudius Menecrates. Der römische Tratsch funktioniert wohl nicht so gut wie ich dachte oder aber du bist immun gegen Getuschel." scherzte Scato, schließlich wurde die Verlobung sogar auf dem Forum herausgebrüllt, was jedoch nicht auf seine Anweisung geschah.
"Darüber hinaus, frisch von seinem äußerst erfolgreichen Tribunat in Germanien zurückgekehrt: Manius Flavius Gracchus Minor, du kennst ihn ja sicherlich." er deutete auf seinen Verwandten, und suchte dann seinen Klienten in der Begleitung, welchen er nach einigen Blicken in die Gesichter auch fand.
"Außerdem möchte ich dir Caius Duccius Callistus vorstellen, einen meiner Klienten. Ein aufstrebender junger Mann dessen Talente ich zu fördern gedenke." stellte er auch ihn vor und schaute dann ob noch jemand einer namentlichen Erwähnung würdig war. Indes wunderte er sich ob Prisca wohl auch erscheinen würde, es böte sich ja im Haus der Aurelier mehr als an. Er hatte jedoch im Tross der Sänften, Sklaven und Wachleuten den Überblick verloren und wusste gar nicht so recht ob sie bereits mit den Flaviern hergekommen war oder noch etwas mehr Zeit in der Garderobe benötigte. -
"Ob sie glücklich ist oder nicht vermag ich nicht zu beurteilen." erwiderte Scato etwas ernster als es wirken sollte, bisweilen war seine unterkühlte Art recht schwierig zu lesen und seltene aber durchaus vorhandene Scherze konnten da schon einmal untergehen, "Doch es handelt sich um Sassia von den Claudiern. Die Enkelin des Senators Claudius Menecrates, gewesener Praetor Urbanus." versuchte er seine Verlobte in den Kontext zu rücken und ihr damit das nötige Gewicht zu verteilen welche die Ehe zwischen Flavius Scato, Enkel des großen Flavius Felix und Claudia Sassia, Enkelin des Menecrates, zu einer der bedeutendsten der jüngeren Vergangenheit hochstilisieren sollte.
"Da unsere Verlobung bereits öffentlich ist begleitet sie mich zu den ein oder anderen Anlässen. Du wirst sie also sicherlich kennenlernen." merkte Scato dann noch beiläufig an bevor er sich wieder den in diesem Moment wichtigeren Themen zuwandte.
"Ich bin mir sicher, dass wir dich in den Ordo Senatorius erheben können. Ich kenne die richtigen Leute und denke, dass ich selbst ebenfalls ein guter Fürsprecher für dich sein kann. Du bist ja bereits ein Eques, das wird helfen. Auch deine Verwandtschaft zu Senator Vala... Obgleich ich kein Freund von ihm bin... Wird von Nutzen sein." soweit zur Ausgangslage.
"Natürlich musst du deinen Eifer und deine Tüchtigkeit beweisen, nur nette Worte haben noch keinen großen Politiker gemacht, ein Mann lebt von seinen Taten und seinem Schaffen. Ich schlage deshalb vor, dass du dich um den Pax Deorum bemühst oder ein höhere Rollen in kultischen oder sozialen Vereinen anstrebst. Dein Name muss in jedem Fall geläufig sein verstehst du?" -
"Ein wenig Wärme kann sicherlich nicht Schaden, die Tage werden kürzer, die Temperaturen kühler. Aber was rede ich, du kommst gerade aus Germanien." wägte Scato ab "Ich werde noch einige Unterlagen und dann zu dir stoßen. Ich sehe dich dann in Kürze Manius." versicherte Scato seinem jungen Verwandten, denn auf die gesamte Reinigungsprozedur hatte er keine wirkliche Lust da er diese an diesem Tag bereits durchlaufen hatte. Die wohlige Wärme des Caldariums jedoch wirkten recht reizvoll in diesen Tagen weshalb er sich durchaus für eine weitere Runde im Entspannungsraum begeistern konnte und sich später für eine längere Plauderei hinzugesellen würde. Bis dahin hatte er jedoch noch die ein oder andere Korrespondenz zu lesen, weshalb er sich vorerst auf den Weg zurück in sein Officium machte.
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Original von Iduna
Ihre Finger hatte Iduna weiterhin in ihrem Kittel verkrallt, während es ihr eisig den Rücken hinab rieselte. Hatte sie gerade tatsächlich den Namen der Sklavin in den Mund genommen, die die Oberaufsicht in der flavischen Küche inne hatte? Vernehmlich schluckte der Rotschopf und hoffte innerlich, Roxana möge es ihr verzeihen. Von den Gedanken ihres Dominus hatte Iduna keinerlei Ahnung und so beobachtete sie den Römer schweigend aus dem Augenwinkel. Innerlich erhoffte sie sich, dass Scato in seiner Schrittfolge inne hielt und sie nicht noch nervöser machte, als Iduna ohnehin bereits war.
Dann war es erneut Scatos Stimme die erklang und die Iduna innerlich zusammenzucken ließ.
Dann hob sie ihren Blick vorsichtig an und kollidierte mit dem ihres Dominus. ”Sein Name lautet Ophelion.“ Whisperte der Rotschopf mit leiser Stimme und biss sich augenblicklich auf ihre Unterlippe. Was war es für eine Hürde von der ihr Dominus gesprochen hatte? Es musste etwas positives sein, denn sonst hätte er diese Worte erst gar nicht in den Mund genommen. Oder wollte er sie mit diesem Satz erneut zermürben und an ihre Stellung erinnern?
Dann plapperte die junge Cheruskerin auch schon weiter und war äußerst überrascht das sich Scato auf ihre Frage einließ. Erneut spürte Iduna wie ein Schweißtropfen über ihre Wirbelsäule perlte und sie sich sehnlichst an einen anderen Ort wünschte. Vor allem dann, wenn sich ihr Dominus in dieser merkwürdigen Stimmung befand. Denn in dieser Stimmung wirkte Scato noch unberechenbarer und jagte Iduna einen angstvollen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Als Scato dann von einer Schafherde sprach und erklärte, dass auch die Sklaven des flavischen Haushaltes ernstlich erkrankt waren, starrte der Rotschopf mit großen Augen zu Scato empor. ”Man kann jeden Menschen retten. Die Schafe hätte man bestimmt auch retten können, wenn man gewollt hätte.” Erwiederte Iduna als Aussage auf Scatos Worte und spürte ihren Herzschlag trommelnd in ihrer Brust. ”Nein. Bitte nicht. Wer erledigt die Aufgaben, wenn ihr die Sklaven verschwinden lässt?” Eine durchaus berechtigte Frage, nicht wahr? Auch wenn Iduna mehr Sorge und Angst darüber hatte, wie die anderen Sklaven auf das verschwinden ihrer Mitsklaven reagieren würden."Roxana und Ophelion, gut zu wissen." murmelte Scato mehr zu sich selbst als zu Iduna und nickte zufrieden. Er würde beide einzeln befragen müssen, oder befragen lassen, um dieses Unkraut welches ihm die Spiele versaut hatten in seiner eigenen Villa mitsamt der Wurzel herauszureißen.
"Einige der Tiere mussten geopfert werden um die gesamte Herde vor der Krankheit zu bewahren. Nichts anderes haben wir hier. Du brauchst nicht um sie zu flehen, sie haben ihren Fehler begangen und es ist nur zum besten aller anderen Sklaven." erklärte Scato und fuhr fort, wieder etwas lauter aber dennoch mit gedämpfter Stimmlage "Keine Sorge, ich werde diskret vorgehen. Ich will ja nicht, dass deine Tarnung auffliegt und du noch in Gefahr gerätst selbst ein Opfer dieser Ratten zu werden." sprach er und fuhr fort "Ich werde mir etwas einfallen lassen. Keine Sorge, je mehr du mir erzählst, desto sicherer wirst du sein. Gewissermaßen habe ich gleichermaßen die Möglichkeit dich dem Mob preiszugeben und dich vor eben diesem zu beschützen, aber das ist dir ja sicherlich schon bewusst."
Letztlich war es ein Balanceakt. Iduna durfte nicht offensichtlich bevorzugt werden doch andererseits auch nicht verdächtig distanziert behandelt werden. Sie musste sich unter den Sklaven und bei ihrem Herren gleichermaßen frei bewegen können damit sie in ihrer Funktion weiterhin von Nutzen war, doch der Flavier würde schon einen Weg finden.Ophelian und Roxana hatte sie also schon einmal ans Messer geliefert, Scato war überrascht darüber wie einfach er Iduna zur Verräterin hatte machen können, ein paar schöne Kleider und die Aussicht auf ein paar Krümel des luxuriösen Kuchens an welchem sich die Flavier täglich labten hatten gereicht um das germanische Mädchen in den perfekten Spitzel zu verwandeln.
Zufrieden lächelte Scato Iduna an und strich dem Sklavenmädchen langsam mit der Hand über die Wange "Du hast deine Aufgabe gut erledigt." flüsterte Scato leise während seine Hand weiter auf ihrer Wange lag "Ich hoffe Lupus und Angus waren nicht zu grob zu dir? Als Zeichen meiner Zufriedenheit erfülle ich dir einen Wunsch. Also, mein kleines Vögelchen, was begehrst du im Austausch für deine Geheimnisse?" -
"Nun, da die Feldzugsaison gerade ihr Ende gefunden hat und der Winter naht, wirst du genügend Zeit haben die Tänze und Rituale zu erproben, das sollte nicht das Problem sein. Deine Familie war stets bemüht um den Dienst an den Göttern, Claudius Felix..." Scato hielt kurz inne, musste er doch unweigerlich an einen der wenigen wahren Freunde denken die er hatte "...hatte vor seinem überraschenden Ableben die Position des Magisters der Salii Collini inne und brachte auch mich in die Bruderschaft. Ich denke es wäre ganz in seinem Sinne wenn ich deiner Familie diesen Gefallen ebenfalls tun kann."
Scato trank einen Schluck, und stellte den Becher bedächtig ab...
"Ich denke, dass du bereits bei der nächsten Sitzung der Bruderschaft in unseren Hallen vorstellig werden kannst. Der Princeps selbst ist ebenfalls ein Salier, genauso wie Manius Minor, es sollte also auch abgesehen von mir genügend Fürsprecher geben." versicherte er ihm und betrachtete diese Angelegenheit damit als abgemacht.
"Hast du noch Fragen bezüglich der Bruderschaft?" -
Einer der Sklaven hatte Scato über die Ankunft seines Großcousins? Onkels? Scato hatte irgendwann schlicht den Überblick verloren doch jedenfalls wurde er über die Ankunft eines Flaviers in der Villa informiert, sodass er sich aus seinem Officium herausbequemte um Gracchus Minor zu begrüßen. Noch ehe er das Atrium erreichen konnte vernahm er unverhofft das kleine Geplänkel zwischen Prisca, welche in seiner persönlichen Vita einen recht speziellen einnahm und deren Anwesenheit er, nicht um ihr Wesen willen sondern um seine Befindlichkeiten, zu vermeiden suchte, und seinem Verwandten.
Er bekam nicht alles mit und versuchte sich im Hintergrund zu halten, doch nutzte letztlich die Gelegenheit den jungen Flavier abzupassen.
"Manius Minor, welch freudige Rückkehr!" sagte Scato etwas ironisch ob des netten Empfangs und fuhr direkt fort "Du willst sicherlich erst einmal ein Bad nehmen, doch würde ich mich über eine gemeinsame Cena freuen. Du hast sicher viel aus dem wilden Germanien zu berichten." -
Es war mal wieder diese Zeit im Jahr und Scato, der sich ja mehr oder weniger die Rolle des praesuls, also der Vortänzers, als Magister zuzuschreiben hatte auch wenn er recht zufrieden damit war, dass jemand anderes die Rolle des vates, also der Vorsängers übernahm, da er sich selbst nicht für den begnadetsten Sänger hielt und er mit dem Stampftanz bereits alle Hände voll zutun hatte, schließlich wogen die Lanze und auch der Schild nicht unbedingt nichts.
Und so erklang das uralte Lied der Salier, das Carmen Saliare, über den Aventin mit den Worten ihrer Vorfahren und deren Vorfahren, welche so altertümlich waren, dass nicht einmal die gebildetsten unter ihnen die Worte dieses Liedes in ihrer Gänze verstehen konnte.... divum em pa cante, divum deo supplicate ...
... cume tonas, Leucesie, prae tet tremonti quot ibet etinei de is cum tonarem ...
... cozevi oborieso. Omnia vero ad Patulcium commissei.
Ianeus iam es, duonus Cerus es, duonus Ianus.
Venies potissimum melios eum recum... *
hallte es durch die Gassen und Straßen, begleitet vom Stampfen und Hämmern der Lanzen und dem Klopfen auf den heiligen Schilden des Mars.
Die bunten Tuniken und altertümlichen Rüstungsverkleidungen bewegten sich rhythmisch hin und her, während sich die Männer beinahe in Trance zu tanzen vermochten.Sim-Off: Quelle: "Carmen Saliare" - Wikipedia
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Die Flavier kamen natürlich mit Sänften und Entourage, jedoch ein wenig verspätet um die eigene Wichtigkeit ein wenig hervorzuheben.
So ein kleines Fest war immer eine nette Gelegenheit um sich auszutauschen und über die ein oder anderen Anliegen zu plaudern, auch wenn sich eigentlich nur der Ort ändert, die beteiligten Personen aufgrund der Exklusivität dieser doch recht kleinen "Oberschicht" kaum änderte. Man kannte sich, und das hatte sicherlich mehr Vor- als Nachteile.
Scato kam in Begleitung seiner Verlobten Claudia Sassia, der Tag der Eheschließung rückte näher und auch wenn es sich noch immer nicht so recht ziemte gemeinsam unter vier Augen zu sein, waren hier eindeutig mehr Augen anwesend (auch wenn es noch immer eine gerade Anzahl an Augen war soweit Scato das beurteilen konnte), sodass man hier als Einheit auftreten konnte. In der Entourage hatte der Flavier ebenfalls eine enge Auswahl an Klienten mitgebracht, welche anders als der Großteil des Anhangs nicht vor der Tür warten würden.
Die Sklaven des flavischen Haushalts ließen ihre Herrschaften ankündigen während sie sichtbar aber zurückhaltend warteten. -
Zitat
Original von Iduna
..."Roxana also?" fragte Scato rhetorisch nach während er mit hinter dem Rücken verschränken Händen an Iduna vorbeilief und auf den Boden blickte. Er hatte keine wirkliche Ahnung wer Roxana war, die Küchensklaven und das sonstige Gesindel hatten zu funktionieren und ihre Arbeit zu erledigen aber aufrührerische Elemente würde er unschädlich machen müssen, besonders in der Küche stellte diese Roxana ein enormes Sicherheitsrisiko da.
"Und dieser Badesklave, wie war sein Name?" hakte er nach und hob seinen Blick "Nenn mir seinen Namen und hast die erste Hürde zurück in dein Leben genommen." sagte er ernst und wandte seinen Blick wieder gen Boden, bevor er in den Garten hinausblickte.
"Was geschieht mit den Sklaven?" er griff Idunas Frage wieder auf während er seinen Blick in die Ferne schweifen ließ "Als ich ein Kind war lebten wir auf einem der flavischen Landgüter. Wir hatten riesige Felder, Teiche mit Fischen und auch Herden mit Rindern und Schafen. Natürlich kümmerten wir uns nicht selbst um das Vieh, jedoch verbrachte ich viel Zeit in der Natur." er drehte sich um fixierte sie mit seinen Augen "Eines Tages, es war im Herbst, wurden einige Tiere furchtbar krank. Mehr, und immer mehr. In meinem naiven Kopf als Kind wollte ich natürlich kein Schaf sterben sehen, ich flehte und drohte, doch die Sklaven welche den Hof bewirtschafteten schlachteten die kranken Tiere, um den Rest der Herde zu retten."
Er wartete ihre Reaktion ab "Die Sklavenherde ist krank Iduna. Die Seuche des Ungehorsams frisst sich durch ihre Reihen und befällt einen nach dem anderen. Wir müssen die Herde retten, verstehst du?" -
Scato presste die Lippen ein wenig lächelnd aufeinander und nickte einmal kurz. Gut, dass Sabinus dankbar war. Er hatte bei Menecrates die Vermutung, dass dieser alles andere als glücklich über seine vermeintlich heroische Tat war, aber im Eifer des Aufstandes hatte er die Etikette wohl einen Moment lang vergessen.
"Natürlich habe ich auf Sassia acht gegeben. Sie wird meine Frau werden, und ich gedenke meine Pflichten ihr gegenüber nicht erst ab dem Moment der Eheschließung wahrzunehmen. Sie war in Gefahr, also habe ich gehandelt. Es war wahrlich keine außergewöhnliche Tat." wiegelte Scato ab, auch wenn er sich natürlich über die Lorbeeren freute.
Er war trank einen Schluck und stellte seinen Becher neben dem Schreiben ab welches Sabinus ihm einen Tag zuvor geschickt hatte. Er tippte kurz mit dem Zeigefinger die Tafel, die höflichen Floskeln, die sich auch zwischen Bekannten und gar Freunden kaum wegdenken ließen waren abgearbeitet worden, es war Zeit zum geschäftlichen zu kommen, gerade in diesen Tagen war Zeit ein wertvolles Gut.
"Ich muss gestehen, dass ich erfreut darüber bin, dass du dich für Salii Palatini entschieden hast. Nicht überrascht, es liegt ja gewissermaßen in deiner direkten Familie, aber hocherfreut, junges und frisches Blut ist stets gerne gesehen und ich kann mir keinen Grund vorstellen, weshalb deine Aufnahme ein Problem darstellen sollte." erklärte Scato vorweg und lehnte sich dann etwas nach vorn "Natürlich ist die Bruderschaft nicht nur ein Ort um kontakte zu knüpfen. Wir dienen Quirinus, und unsere uralten Rituale müssen penibelst durchgeführt werden um den Pax Deorum zu stärken. Bist du vertraut mit den Tänzen Sabinus?" -
"Nun, es gibt genug Ehrentage zu welchen sich Spiele auch außerhalb eines Amtes anbieten. Vielleicht stehen diese Spiele, also Spiele aus dem reinen Wohlwollen und keiner amtlichen Verpflichtung heraus, und einem anderen Zeichen." merkte Scato an, schließlich war nach der Wahl ja in der Politik auch schon vor der Wahl, und gerade die plebejischen Senatoren konnte man mit derartig volksnahen Aktionen begeistern.
Als der Kaiser ihm ein Grundstück anbot, noch dazu in der Nähe seiner bestehenden Ländereien, war Scato doch ungewohnt überrascht "Was soll ich sagen Princeps? Es ehrt mich, dass du mich mit Land beehrst, noch dazu bei Paestum, es gibt guten Boden und ein angenehmes Klima in dieser Gegend. Ich danke aufrichtig und werde es sinnvoll nutzen." versprach Scato, eventuell würde er es landwirtschaftlich bestellen lassen oder es verpachten. Mehr Land schadete eigentlich nie. -
"Ich danke dir mein Kaiser." antwortete Scato aufrichtig, bevor der Princeps dann auf seine Amtszeit zu sprechen kam, welche Scato mit gemischten Gefühlen betrachtete...
"Nun, meine angedachten Marktreformen sind nicht so umgesetzt worden wie ich es mir erhofft habe, da doch enorme Diskussionen um die detaillierten Änderungen an der Lex Mercatus entbrannten. Ich bin zufrieden mit dem Konsens der noch umzusetzen ist, jedoch fällt er ein wenig kleiner aus als ich ihn in seinen Ausmaßen erhofft habe. Doch da ich auch weiterhin Mitglied des Senats bin, kann ich eventuell auch in Zukunft an den Gesetzen arbeiten." begann Scato mit den positiven Aspekten und fuhr fort "Natürlich habe ich meine routine Aufgaben so gewissenhaft wie möglich erledigt. Darüber hinaus habe ich jedoch das Gefühl, dass die Götter mich durchaus auf die Probe stellen wollten. Die Aufstände die bei meinen Spielen entbrannten. Die Schmähkampagne einiger Bürger gegen mich und Claudius Menecrates. Es war nicht leicht sich nicht ablenken zu lassen von dem was wichtig ist, und es trübt das Bild meiner Amtszeit welche ich so ambitioniert begann."