Beiträge von Caius Flavius Scato

    Als Iduna, oder Attica wie er sie nannte, so vor ihm stand, erbärmlich und scheinbar gebrochen, huschte ein selbstgerechtes Lächeln über die Lippen von Scato welches er sich schnell wieder vom Gesicht wischte.
    "Hast du das?" fragte Scato aufmerksam ob Idunas Aussage, dass sie gelauscht hatte und scheinbar bereit war, aufrührerische Sklaven ans Messer zu liefern.
    "Nun Attica, du bist hier, ich bin hier. Sing mein Vögelchen." forderte Scato sie auf, erhob sich und trat an sie heran "Flüstere mir all die kleinen Geheimnisse deiner Mitsklaven zu und ich werde dir ein Leben ohne Sorgen schenken." sagte er ihr leise während er ihre abgewrackte Tunika betrachtete "Ich bin ganz Ohr." sprach er erneut und wartete nun ab was Iduna ihm zu berichten hatte.

    "Die Vorteile des Landbesitzes nicht wahr?" fragte Scato rhetorisch, natürlich kam der Wein von einem der flavischen Güter, die Traubenlese war in diesem Jahr besonders gut ausgefallen, sodass man die früheren Jahrgänge, etwas gereift, ruhigen Gewissens trinken konnte ohne sich Sorgen um einen möglichen Engpass machen zu müssen. Die Oliven aus den südlichen Gebieten wuchsen so zuverlässig wie die Sonne auf- und unterging. All das Nachdenken über diese salzigen kleinen Gewächse ließen ihn durchaus ein wenig Appetit kriegen, sodass er sich eine der Oliven griff und sie schnell in den Mund schob, bevor er sich etwas weiter in seinen Korbsessel zurücklehnte.
    "Nun, wie geht es deiner Familie? Ich hoffe doch Sassia ist wohlauf? Die jüngsten Aufstände haben sie recht mitgenommen." erkundigte er sich über das Wohlbefinden seiner Verlobten. Indes war er sich gar nicht mal so sicher ob Sabinus diese Verbindung überhaupt gänzlich unterstützte.

    "Es wäre mir eine Freude dieses Amt übernehmen zu können, die Aufgabe ist in einigen Bereichen meiner jüngsten Aufgabe nicht unähnlich. Ich bin sicher, dass ich meinen Beitrag für Rom leisten werde." versicherte Scato und war zufrieden. Die endlos langweiligen Tage außerhalb des Senats hatten ein schnelles Ende gefunden. Scato, der Faulheit verabscheute, hätte nun stets einige Termine und ein angesehenes Amt "Ich kann das Amt kurzfristig antreten." erwähnte er beiläufig und bemerkte, dass er eigentlich stets hochzufrieden war wenn er es mit dem Imperator zutun hatte.

    Einige Tage später saß Scato wie so häufig in seinem Officium als Iduna, gekleidet in einen Sack mit Löchern an beiden Seiten, das Zimmer betrat. Sie sah mitgenommen aus, was Scato unauffällig aber zufrieden zur Kenntnis nahm während er sich in einige Schriften einlas und den Raum erst einmal in eine drückende Stille hüllte. Ein Absatz wurde fertig gelesen, dann der nächste und der übernächste. Erst als die Stille selbst zu seinen Ohren vordrang entschloss er sich dazu überhaupt sichtbare Kenntnis von der Sklavin zu nehmen welche dort vor ihm stand.
    "Attica." sprach er sie an mit dem Namen, den er ihr einst aufzuzwingen versuchte und der ihre germanischen Wurzeln zurechtstutzen sollte. Nur ihre Leistungen hatten ihr das Privileg des Geburtsnamens ermöglicht, doch wie alles andere auch hatte sie eben jene Privilegien verspielt, "Du siehst jämmerlich aus. Genauso wie es sein sollte." fuhr er fort und legte die Schriften beiseite um aufzublicken "Nun, du bist nicht ohne Grund hier nicht wahr? Wenn es keine kleinen Geheimnisse sind dann will ich nichts hören."

    Wie gewünscht erschien Claudius Sabinus pünktlich zur vereinbarten Zeit und Scato erwartete ihn bereits in seinem Officium. Als er mit Acanthus den Raum betrat lächelte der Flavier kurz und deutete dann auf den Sessel der auf der anderen Seite seines Schreibtisches stand.
    "Sabinus! Wie schön dich zu sehen, bitte, setze dich doch! Kann ich dir etwas anbieten?" fragte Scato und deutete auf die Schälchen mit Datteln, Oliven, und natürlich den obligatorischen Kännchen Wein oder Wasser welche auf seinem recht großen Tisch standen.

    "Du findest es besser heraus, ab jetzt bist du die niederste Form der Existenz, eine Ratte, ein Spitzel für mich. Bringe mir Namen und du wirst ein gutes Leben führen. Bringe mir keine Namen und du wirst an irgendein Legionärslupanar in Britannien verkauft." sagte Scato lapidar während Angus und Lupus die Sklavin an den Armen packten und sie von ihm wegzerrten, "Und wage es nicht mich anzufassen Sklavin." zischte er, bevor eine schallernde Ohrfeige durch den Raum hallte, "Du hast gehört was du tun musst um dir deinen Platz hier wieder zu verdienen." er strich ihr sanft über die Wange die sich rötete, "Dein Herr will Namen. Und die gibst du mir besser."
    Ein kurzes Handzeichen gab den Männern das Signal um Iduna auf ihre Füße zu heben.
    "Du weißt was ich von dir verlange, und ich bin ein Mann der zu seinem Wort steht." er blickte zu Angus und Lupus "Das gilt auch gegenüber meinen Sklaven, dir, aber auch meinen treuen Männern Angus und Lupus. Die haben sich ja schon Pläne gemacht für heute Abend." Erneut folgte ein Handzeichen, "Ich wünsche einen angenehmen Abend, und denk dran Iduna: Namen."
    Die Männer begannen Iduna aus dem Raum heraus in Richtung der Sklavenunterkünfte zu schleifen. Was genau dort mit Iduna geschehen würde war Scato in diesem Moment komplett egal.

    Ad Claudius Sabinus
    Villa Claudia
    Roma


    Salve Sabinus,


    ich habe mich außerordentlich gefreut von dir zu hören und lade dich hiermit selbstverständlich zu einem persönlichen Gespräch ein.
    Bitte erscheine morgen zur Mittagszeit nach der Salutatio in der Villa Flavia damit wir alles weitere besprechen können.


    Bitte Grüße deine Familie und meine Verlobte,


    mögen die Götter euch stets schützen.


    Caius Flavius Scato

    http://www.niome.de/netstuff/IR/SiegelCaduceus100.png

    "Ob sie tot sind oder noch einige Informationen oder Geständnisse aus den Anführern herausgefoltert werden kann ich dir nicht sagen, jedenfalls werden sie keinen Fuß mehr auf die Straßen des Imperiums setzen. Sie werden die Straßen aber sicherlich gut sehen können hoch von ihren Kreuzen aus. Als das.. Ich denke man kann es so sagen.. Opfer dieses Aufstandes, denke ich darüber nach sie mal an ihren Kreuzen zu besuchen." erklärte Scato unterkühlt und mit einer gewissen Leichtigkeit in der Stimme, "Und du kommst mit. Da kannst du sicher was lernen." fuhr er fort, bevor sich sein Gesicht erneut in etwas pikierte Falten legte.
    "Es ist die Pflicht eines jeden Patriziers den Göttern zu dienen. Moralisch und gesetzlich. Sabinus macht da keine Ausnahme. Natürlich unterstütze ich die Diener des Quirinus, ich bin ihr Anführer." erklärte er recht plump. Das Worte Sekte würde in ein paar tausend Jahren eventuell negativ behaftet sein, doch im großen Pantheon der römischen Welt hatte Quirinus genauso seinen Platz wie Iuppiter oder Mars.


    Als Scato knapp vor ihr stand hatte Iduna erneut diesen Tonfall der ihm nicht passte. Wütend umpackte Scato ihr Kinn und drückte ihre Wangen zusammen, "Wenn du mir keine Namen nennst werde ich den Würfel entscheiden lassen müssen. Für jeden Tag den du verstreichen lässt wird ein anderer Sklaven ausgepeitscht. Für dein vorlautes Mundwerk lass ich mir natürlich etwas besonderes einfallen." er drückte ihre Wangen noch etwas fester zusammen während sein Blick sich auf ihre Augen fixierte "Du hast mir schon viel zu häufig das Leben schwer gemacht." er riss ihr ihre alltägliche Tunika vom Leib und warf sie dann heftig zu Boden.
    "Angus, Lupus!" rief er laut und voller Wut während er einen Schritt von ihr abließ. Als die Männer, seine treusten Sklaven die gänzlich ohne Zweifel ergeben waren, den Raum betraten fanden sie eine halbnackte Sklavin und einen wütenden Scato vor "Schickt einen Boten zur Villa Claudia und ladet Claudius Sabinus zur morgigen Mittagsstunde ein." sagte er ruhig während er ihnen das Schreiben gab "Und schickt auch einen Boten in die Subura, sagt den 'Geschäftsmännern', dass die Flavier eine Sklavin abzugeben haben, eine germanische Rose... Irgendwas nettes damit die Lupanar einen guten Preis zahlen. Sie hat jedoch wenig Erfahrung und nur einen Tag der Ausbildung genossen..." sagte Scato etwas abwertend während er sich ihr wieder zuwandte "Als Geschenk für eure Treue. Nehmt sie mit und macht mit ihr was ihr wollt, ich will sie nicht mehr sehen." deutete er vielsagend an, wandte sich ab und schenkte sich einen Becher Wein ein.

    "Das freut mich aufrichtig. Und meine Verlobte wird sicherlich gänzlich begeistert sein. Ich werde die förmliche Einladung natürlich noch schriftlich an den Palast schicken." erklärte Scato zufrieden und kam dann auf die Fragen des Imperators zu sprechen.
    "In der Tat, ein Tribunat habe ich nicht abgeleistet weshalb ich im Militär wohl nicht allzu dienlich wäre. Ich habe mich jedoch administratorisch recht verdient gemacht, weshalb ich ein Amt als Curator operum publicorum oder eben Curator aquarum anstreben würde sofern ich dein Vertrauen erhalte." wagte er sich vorsichtig aus der Deckung und wartete gespannt auf die Reaktion. Es wäre sein erster bezahlter Posten, nicht dass das eine Rolle spielen würde bei seiner Herkunft, aber es würde auch der erste Posten sein für welchen er nicht gewählt werden musste.

    "Es ist immer eine Freude mit dir zu sprechen Princeps. Jedoch hatte ich tatsächlich nicht geplant, dich um etwas spezielles zu bitten, außer vielleicht die Teilnahme an meiner Vermählungsfeier mit Sassia von den Claudiern, der Enkelin von Senator Claudius Menecrates." entgegnete Scato und schob somit schon einmal die Einladung zur Hochzeit ein, welche so oder so postalisch noch einmal gekommen wär. Kaiserlicher Besuch bei einer Hochzeit verliehen derartigen Veranstaltungen ja immer noch zusätzliches Prestige.
    "Jedoch, da du es erwähnst, habe ich nun mein Aedilat abgeleistet und bin noch in recht jungem Alter. Gewissermaßen war dieses Amt mein vorläufiger Höhepunkt im Sinne der ehrenamtlichen Tätigkeiten. Ich bin jedoch kein Mann der Müßigkeit und möchte meine Zeit nicht nur auf den Landgütern verbringen. Wenn es also ein unbesetztes Amt gäbe, würde ich mich freuen wenn du und die kaiserliche Verwaltung meine Person in Betracht ziehen würdest."

    "Die Aufständischen sind entweder tot oder verhaftet worden. Wenn du mich in ein paar Tagen fragst dann sind sie alle tot." wiegelte Scato die Bedenken seiner Sklavin ab und freute sich insgeheim ein wenig darüber, dass die Schergen die seine Spiele sabotierten bald ihr Ende finden würden.
    "Du kannst also unbesorgt den kurzen Weg gehen. Und ja, er ist ein junger Patrizier mit Ambitionen, er erfüllt das Profil eines quirinalischen Dieners und er muss sich kultisch engagieren. Ich werde seinem Wunsch also nur allzu gern entsprechen." entgegnete der Flavier und nahm noch einmal kurz die Wachstafel in die Hand.
    Er hatte damit gerechnet, dass er mit seiner Aussage das Selbstbewusstsein seiner Sklavin bröckeln lassen würde, er spielte gerne mit derartigen Emotionen um den Leuten, ob Sklavin oder Angestellter, ihren eigenen Platz im flavischen Kosmos aufzuzeigen.
    "Die Claudier sind nicht nur eine der vornehmsten Familien im Reich, sie werden vielmehr noch bald mit unserem Haus verbunden sein. Auch wenn deine Tunika für den Alltag geeignet sein mag, so erwarte ich bei Besuchen im Hause der Claudier nur die beste Kleidung. Deshalb noch einmal: Zieh dir was anderes an." antwortete Scato etwas entnervt, bevor seiner Sklavin wieder einmal dieser Ton über die Lippen kam, welcher ihn zu einer Reaktion zwang.
    Scato legte alles beiseite und hob seinen Blick langsam an um Iduna mit seinen eisigen Augen zu fixieren..
    "Wer folgt derartig aufrührerischen Ansichten? Ich brauche die Namen der Sklaven." sagte Scato todernst und erhob sich von seinem Schreibtisch um langsam auf Iduna zuzugehen, "Wie lauten die Namen dieser Schlangen?" fragte er noch einmal ernst während er langsam Schritt um Schritt tat.

    In der Tat musste sich Scato die Worte erst einmal kurz zurechtlegen, denn der Princeps hatte natürlich zielsicher den "wunden" Punkt seiner Amtszeit angesteuert, was eventuell daran liegen könnte, dass Scato die Tempel in seiner Res Gestae nicht erwähnt hat.
    "Nun mein Kaiser, ich muss gestehen, dass ich die Aufsicht der Tempel und Bauwerke meinen Amtskollegen überlassen habe, da die Märkte meine Aufmerksamkeit vereinnahmten. Jedoch kann ich dir versichern, dass dies keineswegs zu einer geringeren Ausübung dieser Aufsicht während meiner Amtszeit führte, sondern dass die Verteilung der Aufgaben lediglich anders gestaffelt war. Natürlich bin ich den Göttern in meiner Aufgabe als Magister der Salii Palatini eng verbunden, doch in der kurzen Zeit des Aedilats, war habe ich die Tempel hauptsächlich aus privaten Gründen aufgesucht."

    Es war mittlerweile nicht mehr das erste mal, dass Scato dem Kaiser gegenüberstand und deshalb hielt sich die innere Anspannung in Grenzen. Sicher, der Princeps war nicht irgendwer, doch Scato hatte ihn als bedachten und ruhigen Zeitgenossen kennenlernen können.
    "Ave mein Kaiser, es freut mich außerordentlich, dass du mich heute empfängst." begrüßte Scato den Kaiser würdig, aber nicht überschwänglich unterwürfig, denn er schätzte den Princeps nicht als Person ein die viel wert darauf legte.

    Da war sie ja endlich, wobei, so lange hatte sie dieses Mal gar nicht gebraucht. Scato hatte die Wachstafel gerade beiseite gelegt, hob sie aber noch einmal auf um sie kurz mit einer Hand lasch hochzuhalten und sie dann endgültig zur Seite zu legen.
    "Iduna, jetzt wo die Straßen wieder sicher sind kannst du deinen Aufgaben auch abseits der Villa wieder nachkommen." begann Scato zu sprechen und schaute danach kurz in eine Schriftrolle die auf seinem Tisch lag "Claudius Sabinus, Sassias Bruder, möchte von mir in die Bruderschaft der Salier aufgenommen werden. Als Magister und künftiger Schwager des Mannes werde ich ihm diesen Wunsch selbstredend erfüllen." erklärte Scato das offensichtliche und blickte sie an "Du wirst also zur Villa der Claudier gehen und Sabinus mitteilen, dass ich ihn morgen zur Mittagszeit in meinem Officium erwarte. Es ist ja nicht weit zur Villa. Richte bitte auch Claudia Sassia meine Grüße aus." erklärte Scato und blickte sie dann einmal von oben bis unten an "Und zieh dir was ansehnlicheres an." befahl er nun etwas knapp und widmete sich dann wieder seiner Schriftrolle bevor ihm etwas anderes einfiel...
    "Ach und Iduna? Was erzählt man sich in den flavischen Sklavengemächern über diesen törichten Aufstand?"

    Ein paar Tage nach den Aufständen erreichte Scato ein Schreiben von den Claudiern...

    Ad
    Senator Caius Flavius Scato
    Villa Flavia Felix
    Roma


    A. Claudius Sabinus Sen. C. Flavio Scatone s.d.


    Nachdem nun wieder Ruhe in unsere Stadt eingekehrt und der Aufstand der renitenten Sklaven niedergeschlagen worden ist, möchte ich die Chance nutzen, mich bei dir zu bedanken, dass du meine Schwester Sassia sicher in die Villa Claudia geleitet hast. Es bestätigt mich darin, die Verlobung zwischen meiner Schwester und dir die richtige Entscheidung war und ich meine Schwester in guten Händen weiß.


    Nun wende ich mich aber in einer persönlichen Angelegenheit an dich und würde dich gerne aufsuchen, um über die Möglichkeit einer Aufnahme in das Collegium der palatinischen Salier zu sprechen. Bitte teile mier hierzu mit, wann und wo du mich empfangen kannst.


    Vale bene,


    Aulus Claudius Sabinus
    _____________


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/siegel_sabinus28duns.png]


    Aulus Claudius Sabinus | Villa Claudia | Roma



    Er las die Tafel zufrieden, legte diese jedoch dann zur Seite und rief seine Sklavin heran "Iduna!" hallte es durch die Gänge hin zum Officium, während Scato bereits seinerseits die Schreibutensilien bereit hatte.

    "Hervorragend." merkte Scato an, die Verbindung von Apollo zur Heimatstadt des Ducciers war ihm nicht bekannt aber welchem Gott er im speziellen diente war Scato eigentlich egal, viel mehr ging es darum seinen Namen in Umlauf zu bringen damit er kein unbeschriebenes Blatt sein würde wenn er dann vor dem Senat um ein Amt kandidieren sollte.
    "Wichtig ist das Umfeld mit dem du dich umgibst. Ich werde dich ab sofort zu jedem gesellschaftlichen Ereignis zu welchem ich geladen bin mitbringen, sofern es deine Zeit erlaubt. Selbstverständlich bist du auch Gast auf meiner Hochzeit." erklärte Scato und trank einen Schluck, "Wenn du Fragen hast Duccius, stelle sie ruhig. Ich werde stets ehrlich zu dir sein, auch wenn es gelegentlich harsch wirken könnte."

    Mitsamt seiner Entourage und einer Sänfte ließ sich Scato zum Palast bringen. Wie üblich stellte einer seiner Sklaven den Senator bei der Wache vor, und reichte natürlich auch die Einladung nach.



    Caius Flavius Scato
    Villa Flavia Felix
    Roma, Italia


    Salve Flavius,


    der Imperator Caesar Tiberius Aquilius Severus Augustus lädt dich bezüglich deiner vergangenen Amtszeit als Aedilis Curulis zu einem Gespräch, auf den Palatin - Domus Flaviana zukommen.


    Der Termin ist angesetzt für ANTE DIEM XI KAL OCT DCCCLXVII A.U.C. (21.9.2017/114 n.Chr.) zur dritten Stunde.


    Im Namen des Kaisers


    M. Caelius Structus
    ~~Primicerius a libellis - Administratio Imperatoris~~


    Scato selbst hatte wenig Gedanken dafür übrig wer was hätte sehen müssen. Ob das Militär nun gescheitert war oder nicht war ihm in diesem Moment erst einmal egal, da er sich in diesen Momenten hauptsächlich über seine eigene Amtszeit sorgte. Den Einwurf des Helvetiers quittierte er deshalb mit einer abwägenden Lippenbewegung, sicherlich müsste sich der Senat mit diesen Fragen auseinandersetzen, doch letztlich würde sich der Senat dadurch auch mit seiner Rolle bei diesen Spielen auseinandersetzen. Und auch, wenn er nichts mit diesem Aufstand zutun hatte, würde das sicherlich schlecht auf ihn abfärben.
    "Hab Dank für die Unterkunft Menecrates." sagte Scato deshalb knapp und ließ sich auf einem der freien Plätze nieder, auf dem Sessel, der ihm auf Anweisung von Sassia gebracht wurde. Er nahm eines der Getränke und wies seine Männer an sich eher nahe des Eingangs aufzuhalten um die Männer der Villa Claudia im Falle des Falles zu unterstützen.

    Scato blickte sich, natürlich dezent von seiner Säule aus, die Familienzusammenführung an und war zumindest über die Freude seiner Verlobten erfreut, auch wenn er selbst so langsam begann Wut und Zorn über die Ereignisse bei seinen Spielen zu empfinden nun da die Konfusion und Unsicherheit gewichen waren.
    Als sich der Claudier schließlich an ihn wandte, und dann auch noch ausgerechnet mit einer flapsigen und scherzhaften Bemerkung über seine Spiele, hatte Scato einen Moment lang damit zu kämpfen seiner Wut nicht vor der versammelten Mannschaft aus Claudiern und der flavischen Entourage freien Lauf zu lassen.
    Vielmehr versuchte er seine Wut runterzuschlucken und atmete tief durch, während er Menecrates mit seinem Blick fixierte...
    "Nun..." entgegnete er kühl, obgleich seine rechte Hand leicht geballt war, eine ungewöhnliche wenn auch dezente Regung des sonst kontrollierten Scatos "...ich muss zugeben, dass es mich eigentlich nicht hätte überraschen sollen in dieser Amtszeit. Es wird eine interessante Res Gestae." antwortete Scato gezwungen ruhig wenn auch etwas konsterniert "Ich bin jedoch froh, dass ich die Claudier zusammenfügen konnte. Wenn ich jedoch bitten dürfte, dass meine Männer und ich noch einen Moment ausharren können? Die Straßen scheinen noch nicht sicher." fragte er dann, beinahe schon etwas rhetorisch, schließlich war es unwahrscheinlich, dass Menecrates den Verlobten seiner Enkelin zum Mob hinausschickt.