Nun zuerst einmal war mein Vater kein einfacher Soldat sondern Centurio, das möchte ich hier klar stellen. Mögen seine Verdienste für dich vielleicht klein sein, für meine Familie und die Freunde meiner Familie hat er doch wohl achtbares bewerkstelligt. Also würde ich dich bitten höflich zu bleiben und meine Familie nicht zu verletzen.
Agrippa war jetzt wirklich ziemlich sauer, was bildete sich dieser Mensch vor ihm sich ein. Für Agrippa war seine Familie sein ein und alles und niemand hatte das Recht auf ihr rumzutrammpeln. Der Mann konnte von Glück reden, dass sein älterer Bruder jetzt nicht hiersaß. Agrippa war aber besonnen genug sich nicht so zu präsentieren wie der ältere Bruder. Trotz allem gebot die Höflichkeit, wie auch die Ehrung des Alters in einem sachlichen Ton weiterzusprechen. Agrippa hatte trotz seiner Jugend gelernt nie nach dem ersten Schein Leute einzuschätzen sondern sich dafür Zeit zu lassen. Und er war sich irgendwie ganz sicher trotz der Nerverei einen durchaus fleißigen und vielleicht auch sympathischen Menschen vor sich zu haben. Sonst würde dieser Mann nicht hier sitzen. Wobei ihm aber so langsam klar wurde, dass er keinen freien Bürger vor sich hatte. Doch egal Ehre das Alter.
Aus meiner Sicht stellt sich die Verschwörung des Catalina ein bißchen anders dar. Tatsächlich habe ich mir darüber auch meine eigene Meinung gemacht. Ursächlich ist natürlich zu einen, dass der Senator zu viele unwichtige Personen in die Geschichte eingeweiht hat und bei einer Verschwörung sollte man den Kreis der wirklich wissenden klein halten und zum anderen sind seine ausgesuchten Mitwisser beim richtigen Angebot umgefallen wie Holzklütze. Soweit mir aus unserer Gens bekannt ist, war Pompejus über Mittelsmänner gut informiert und konnte sich ein Bild über den Stand der Dinge machen. Inwieweit er aber wirklich mitgewirkt hat kann ich aus meiner Sicht nicht beantworten. Entscheidend war aber sicherlich, dass Crassus und Caesar informiert waren ob jetzt im vollen Umfang mag dahingestellt sein. Catalina hat aus meiner Sicht einfach die falschen Helfer oder meinetwegen auch Mitverschwörer angesprochen und ist letztendlich daran gescheitert.
Was mir besonders imponiert hatte war die Tatsache, dass der göttliche Caesar es tatsächlich fertiggebracht hatte die Konkurrenten zusammenzubringen und somit einen einigermaßen stabilen Zeitraum zu erzeugen in dem dann durch den Göttlichen die wichtigen und richtigen Schritte eingeleitet wurden um aus Rom ein stabiles und festes Staatsgebilde zu erstellen mit einem bisher noch nie dagewesenen Machtpotential. Allein schon aus diesem Grund muss man sich vor dem mächtigen Caesar verneigen und seiner Gedenken.
Agrippas grüne Augen leuchteten vor Begeisterung als er so über eines seiner Idole sprach. Mochte er auch einer Gens angehören die einen schlechten Ruf durch Catalina erlangt hatte, aber richtige Männer wie Caesar, Agustus, Tiberius, Claudius usw. verehrte er wie auch seine Gens über alles.
Nun mit Ausarbeitungen meine ich einfach persönliche Schreiben und Gedanken die die Mächtigen sicherlich erstellt hatten, die einfach manche Entscheidungen die in der Historie gefällt wurden näher erklären oder erläutern. Für geschichtliche Fragen sind sicherlich die eine oder andere Bibliotecae ausreichend. aber das ist für mich natürlich nur ein Aspekt, da ich hier bin um das Andenken an die hochehrwürdigen Dynastien aufrechtzuerhalten. Ich schätze und ehre die Mächtigen ob ihrer überragenden Leistungen, ihres Könnens aber auch ihres Mutes Dinge anzugehen die nicht immer populär gewesen sind. Der Herrscher ist immer auch der erste der Bürger und dient in seiner vornehmsten Art dem großen Ganzen, dem Imperium Romanum.
Agrippa sprach mit Begeisterung und leuchtenden Augen, sein Gesicht strahlte als er sich immer weiter in Begeisterung redete. Die mächtigen Herrscher der Vergangenheit mit ihren Idealen und ihrem überragenden Weitblick liebte er über alles. Das war seine Welt, die Welt seiner Idole. Er vergaß ganz das er noch einen Zuhörer vor sich hatte.