Nun ich werde mich darum kümmern. Irgendwo habe ich auch noch ein Dokument von Hamakos in dem er kurz alles zusammengefasst hat.
Agrippa beruhigte sich so langsam, wenn er bloß an diese Schlange Fausta dachte kam er sich wie ein Vulkan vor bei der Explosion.
Verzeih Messalla das ich dich so vollgetextet habe, aber Fausta ist mittlerweile wie ein rotes Tuch für mich. Ich halte sie für absolut gefährlich, vor allem aber für unsere Familie. Gerade im Hinblick darauf dass wir Sergier so langsam wieder an die Oberfläche kommen und nach dem fürchterlichen Aderlass nur mehr sehr wenige sind. Wobei ich natürlich nicht die Lebenserfahrung wie du besitze. Aber Fausta wird sich noch wundern.
Agrippa ging zu seinen Unterlagen die er über Fausta angelegt hatte und wühlte zwei Schreiben heraus. Eines umfasste seine Zusammenfassung über das was er bisher von Fausta ermittelt hatte, das andere stammte von Hamakos dem Arzt.
Sieh her Messalla das sind meine bisherigen Forschungen hinsichtlich der Schlange. Und das ist das Ergebnis von Hamakos über die Proben, die ich ihm gebracht hatte.
Sergia Fausta
I. Familie
- Tochter des Magister Scriniorum Caius Sergius Curio
- Enkelin des Ritters Marcus Sergius Stephanus
- Urenkelin einer ehrenwerten Cornelia und des Auguren Tiberius Annaeus Sophus
- Nichte des Praefectus Aegypti Decimus Annaeus Varus
- Nichte des Senators Kaeso Annaeus Modestus
Besonderheiten:
- noch keine
II. Beruf
- Stationarius - Cursus Publicus Italia
III. Privates
- noch nichts herausgefunden
IV. Wesenszüge
- Verschlagen, hinterhältig, intrigant, falsch, auf den eigenen Vorteil bedacht, Schauspielerin
Besonderheit: Schreiben von Harmakos
Untersuchung beauftragt durch Lucius Sergius Agrippa
Bei dem mir von Lucius Sergius Agrippa zur Untersuchung vorgelegten Obstreste handelt es sich um die gängigen handelsüblichen Früchte ohne jedwede Beeinflussung von aussen.
Da die Reste allerdings in einem schlechten Zustand waren konnte ich nicht mehr die vorgesehenen Untersuchungen durchführen. Jedoch stellte ich fest, dass die Früchte auf jeden Fall mit Honig zusätzlich gesüßt waren. Dieser Honig nennt sich auch Pontischer Honig und stellt in einer höheren Dosis ein leichtes Gift dar, dass ein Wirkungsphase von 1-2 Tagen hat.
Die Wirkstoffe des Pontischen Honigs sind Grayanotoxine aus der Klasse der Diterpene, welche von diversen Ericaceen gebildet werden.
Die Giftstoffe werden durch Honigbienen mit dem Pollen und Nektar der Pflanzen eingetragen und zu Honig verarbeitet. Je nach Wirkstoffkonzentration des Honigs kann bereits der Verzehr von 5 bis 30 g Pontischen Honigs bei Menschen Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Schwerere Vergiftungen können Kreislaufschwäche mit Herzfrequenzen unter 40 min-1 und systolischen Blutdrücken unter 70 mmHg einhergehen, die ohne Behandlung auch zum Tode führen können.
Der römische Geschichtsschreiber Strabo berichtete z. B. von einem Feldzug des römischen Konsuls Gnaeus Pompeius Magnus gegen den Pontischen König Mithridates VI. im Dritten Mithridatischen Krieg, dessen Soldaten im Jahre 67 vor Chr. in der Gegend um die Schwarzmeerküste von den Einheimischen Honigwaben mit Pontischem Honig zu essen bekamen. Nachdem die Soldaten kampfunfähig waren, wurden sie von den Einheimischen überwältigt und besiegt.
Weitere Einzelheiten zur Giftigkeit des Pontischen Honigs berichten der römische Gelehrte Plinius der Ältere in seiner Naturalis historia sowie der Grieche Pedanios Dioscurides in seinem Werk Materia Medica. Der Verzehr kann beim Menschen Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Halluzinationen hervorrufen.
Die von mir untersuchten Früchte hatten in ihrer Zusammensetzung folglich die Aufgabe den Konsumenten soweit zu schädigen, dass er über einen begrenzten Zeitraum eine erhebliche Beeinträchtigung seiner Gesundheit verspüren sollte.
Hamakos
Heiler und Arzt