Beiträge von Susina Alpina

    Der Mann sagte ihren Namen. Alpina, es tut mir leid... Dann sprach er wieder in dieser seltsamen Sprache. Sie versuchte genau hinzuhören. Bist du es... wieder Unverständliches.


    Er brach zusammen. Sie mussten sich beeilen. Ob es nun Corvinus war oder nicht. Er brauchte dringend Hilfe. Alpina zog Liam mit sich. "Komm! Komm schnell!"


    Dann rannte sie mehr als dass sie ging zurück in Richtung Mogontiacum. Dass bereits jemand vor ihr die Hilfe der Legio herbeirief konnte sie da noch nicht ahnen.

    War er jetzt Corvinus oder nicht? Alpina war sich noch immer unsicher. Ihr Name fiel, aber war es wirklich? Warum diese seltsame Sprache.


    Der Mann sackte zusammen. Ein vernehmliches Knacken erklärte den Grund für den Zusammenbruch. Alpina schrie erschrocken auf. Dann kniete sie sich zu dem Fellhaufen. Sie untersuchte den Fuß und stellte einen Ermüdungsbruch des fünften Mittelfußknochens fest. Entsetzt sah sie Liam an.
    "Liam, was machen wir? Wir müssen ihn mitnehmen in die Taberna medica. Wie sollen wir ihn transportieren? Er kann definitiv nicht selbst laufen und zum Tragen ist er zu schwer. Oh, bei Mercur, wie sollen wir das bewerkstelligen?"


    Der Ianitor kratze sich am Kopf. Dann machte er einen Vorschlag. "Wir holen einen Wagen und holen ihn ab. Oder meinst du es wäre vielleicht besser die Legio zu alarmieren oder die Ala. Sie können ihn holen und habe im Valetudinarium einen Medicus, der sich kümmern kann. Wenn du mich fragst finde ich das viel besser!"


    Alpina sah verzweifelt aus. Wenn der Mann wirklich Corvinus war, würde sie ihn nicht den Schlächtern im Valetudinarium überlassen wollen. Aber ansonsten hatte Liam recht. Was sollten sie tun?
    "Wir müssen in jedem Fall erst einmal in die Stadt zurück. Lass uns während des Weges darüber nachdenken. Deck du ihn mit deinem Mantel zu, damit er nicht noch mehr auskühlt. Dann lass uns schnell aufbrechen!"

    Wie erwartet fand die junge Kundin den Geruch der scharzen Haarfarbe ebenso ekelhaft wie sie selbst.
    "Nun, die Walnüsse färben nicht ganz so dunkel und nicht ganz so dauerhaft. Man muss es öfter wiederholen. Naja, und um ehrlich zu sein braucht man schon ein ordentliches Duftöl in der Haarspülung um den Geruch zu übertönen. Ich empfehle ohnehin eine Spülung aus Brennnesselsamen und Birkenblättern für den Glanz der Haare nach dem Färben. Sowohl die Walnüsse als auch die andere Tinktur enthalten Gerbstoffe, die machen die Haar ein wenig stumpf. Da tut eine gute Spülung Not."


    Dann ging es wie erwartet um die Verhütungsmethode. "Die Entscheidung zum Schwämmchen ist gut. Du kannst die billigste Methode wählen und das Schwämmchen mit Essig tränken. Andere Methoden, aber auch teuerer sind der Sud aus dem Granatapfel und eine Alaunlösung. Beides ist allerdings auch sehr wirksam. Die Entscheidung liegt bei dir! Und bedenke, spontan ist das nicht wirklich. Du musst dich vorbereiten auf die Vereinigung..."


    Sie sah Thula ein wenig investigativ an. War sie eine Lupa, die genau wusste, wann sie einen Mann empfing? Oder würde sie der Leidenschaft folgen? Dann war diese Methode vielleicht eher unpraktisch.


    Dieser Landstreicher stank wie ein Iltis oder schlimmer noch. Es war eine Beleidigung für jede zivilisierte Nase. Liam zuckte zurück. Erst recht als Leben in dieses Fellknäuel kam. Der Kerl stand mühsam auf. Er war in einen unförmigen Pelzsack gehüllt, der offenbar noch verwesende Fleischreste anhafteten. Wankend und von seinen Verwundungen gezeichnet stand ein Mann vor ihnen, dessen Haupt- und Barthaar lang, struppig und verdreckt war. Wie der Rest des Körpers auch.


    Nach einem Satz auf Latein, der Liam auf Abstand halten sollte, folgte ein weiterer Satz in einer eigenartigen Sprache, die Alpina nicht verstand. Liam offenbar auch nicht. Er hielt seinen Dolch weiterhin gezückt, bereit jederzeit zuzustoßen, wenn der Kerl es wagen würde, Alpina oder ihm etwas anzutun.


    Fassungslos betrachtete Alpina den Mann. Er war groß und abgemagert. Dann aber lauschte sie der Stimme... ja die Stimme kam ihr bekannt vor. Sie traf sie tief ins Herz. Corvinus!
    Aber konnte das sein? Er sah wirklich nicht annähernd aus wie ihr Corvinus. Gebeugt, verwahrlost und dreckig, wie ein Tier gar. Dazu diese seltsame Sprache...


    Sie trat einen Schritt näher.
    Liam folgte ihr, blieb ganz dicht bei ihr.


    "Corvinus?", fragte sie atemlos... leise... flüsternd.

    Alpina freute sich über die interessierte Kunden. Sie nannte den Preis der Salbe gegen trockene Haut wenn man sie mit Fliederöl versetzte. Thula müsste nicht tief in die Tasche greifen.


    Dann kam sie auf die Haare zu sprechen. "Um sie etwas dunkler zu färben werden gerne Walnussschalen verwendet. Es gibt noch ein Mittel sie dunkel zu bekommen aber das ist nicht jedermans Geschmack."


    Die Kräuterfrau holte eine Phiole mit einer dunklen Flüssigkeit und entkorkte sie, damit Thula daran reichen konnte. Der Inhalt bestand aus Blutegeln die über Wochen in Wein und Essig mazeriert waren. Es roch ekelig, färbte aber zuverlässig dunkle Haare.


    "Nun zu deine letzten Frage: ich bin Hebamme und eigentlich helfe ich Frauen Kinder zu bekommen, wenn es aber mal notwendig ist, dass man es verhindert, dann gibt es die Möglichkeit zu Spülungen nach dem Zusammensein und es gibt die Möglichkeit ein Schwämmchen einzuführen, das getränkt wird mit verschiedenen Substanzen. Woran hast du gedacht?"

    Alpina hatte Liam gebeten sie zu begleiten. Sie musste Gewissheit haben wer der seltsame Kerl war, der den Schlüssel vor die Tür gelegt hatte. Sie musste wissen ob es wirklich der Schlüssel zu ihrem Versteck war und vor allem ob er etwas von Corvinus wusste.


    Angespannt und nervös ging sie an der Seite des Ianitors in den Wald. Sie war nicht mehr dort gewesen seit Corvinus verschwunden war. Ob sie es wiederfinden würde?



    Es dauerte, doch nach ein paar Fehlversuchen stand sie schließlich die Stelle mit dem Eingang. Beinahe wäre sie über zwei Beine gefallen, die aus einem Brombeergestrüpp ragten. Alpina schreckte zurück. Wer war der Mensch in den zerlumpten Kleidern?


    Hatte er sie bemerkt.?Hilfesuchend blickte sie sich zu Liam um. Der Ianitor trat näher und stupste mit dem Fuß gegen die Beine des am Boden liegenden Mannes.
    "Hey, du?!!!"

    Am selben Abend machte Alpina den Kassensturz. Sie holte ihre absperrbare Schatulle aus dem Versteck und öffnete sie mit ihrem Ringschlüssel. Die Einnahmen des Tages legte sie zu den Münzen, die sie gespart hatte. Dabei fiel ihr Blick auf einen Schlüssel. Sie hob ihn heraus. Der Schlüssel zu dem Honigversteck das Corvinus ihr gezeigt hatte bevor er auf seine Mission geschickt worden war.
    Sie holte den Schlüssel hervor, den Liam ihr gegeben hatte und verglich sie. Ihr Schlüssel war dunkler und nicht verbogen, doch sie glichen einander auffällig. Was hatte das zu bedeuten? Wieso legte ein Mann in schäbigen Klamotten, der abgerissen wirkte einen Schlüssel vor der Casa Helvetia ab, der dem Schlüssel des Honigverstecks derartig glich. Konnte es sein? War das ein Hinweis?
    Kaum zu glauben! Warum kam Corvinus nicht in sein Haus wenn er tatsächlich zurückgekehrt war? Oder war es jemand der sie aus dem Haus locken wollte? In einen Hinterhalt? Hatte Corvinus diesem Fremden erzählt wo er sein Versteck hatte? Aber warum räumte dieser jemand es dann nicht einfach heimlich leer? Oder wollte er neben dem Honig womöglich auch noch die Frau dazu?


    Alpina grübelte. Sollte sie das Versteck aufsuchen und nachsehen? War das nicht viel zu gefährlich? Wen sollte sie um Begleitung und Schutz bitten? Liam oder Massa?

    Noch immer auf Wolke 7 schwebend, hatte Alpina Ursi, Runa und die anderen Kinder zu ihrem Ausflug verabschiedet. Gedankenverloren wollte sie in die Taberna medica gehen um diese zu eröffnen. Doch als sie die Culina betrat traf sie auf Liam, der am Tisch saß und einen Schlüssel zwischen den Fingern drehte.
    "Ah, Alpina. Guck mal. Da hat gestern jemand an die Tür gebumpert und ist weggelaufen. Er sah echt wild aus. Wie ein Bettler. Und wenn er auch nur annähernd so roch wie dieses Lederband, dann bin ich froh, dass er sich schnell entfernt hat. Jedenfalls lag dieser Schlüssel plötzlich auf der Türschwelle. Kennst du den? Hat das was zu bedeuten?"
    Alpina nahm den Schlüssel an sich und drehte ihn in den Fingern. Der Geruch des Lederbandes war intensiv. Irgendwo zwischen Schweiß, Raubtier, Morast und... irgendwie war da noch was...
    Doch woran erinnerte sie der Schlüssel? Er war verbogen und wirkte blank poliert.
    "Hm....", sagte Alpina nachdenklich. "Ich nehme ihn einmal an mich. Er erinnert mich an etwas doch ich weiß momentan nicht genau woran. Wenn Runa zurückkommt, frage ich sie. Vielleicht weiß sie es."
    Nachdenklich den Schlüssel in den Händen drehend, lief Alpina in die Taberna medica.


    Liam öffnete vorsichtig die Tür. Er hatte den Dolch gezückt. Schließlich war es eigenartig, dass jemand so drängend an die Tür hämmerte. War es jemand, der Alpina zu einer Geburt rufen wollte?
    Der Ianitor zog die Tür auf. Nichts.


    Er öffnete den Türspalt weiter. In einiger Entfernung sah er eine Gestalt in einer Gasse verschwinden. Ungepflegt sah der Mann aus, hinkend und abgerissen. Eigenartig.


    Liam sah rechts und links die Via hinunter. Nichts besonderes, niemand, der sonst geklopft haben konnte. Als er die Tür schließen wollte sah er das Lederband mit dem Schlüssel, das auf dem Boden lag. Er hob ihn hoch. Das Ding roch eigenartig. Liam rümpfte die Nase. Mit einem Achselzucken nahm er den Schlüssel mit hinein. Am kommenden Tag würde er ihn der Hausherrin und Alpina zeigen.

    Lachend zwinkerte Alpina dem Schelm zu.
    "Ich glaube wir brauchen dringend ein bequemes und warmes Plätzchen, wo wir uns wärmen können. Die Tuniken können auch ein wenig alleine bleiben... oder nicht?"


    Sie nahm ihn bei der Hand und führte ihn durch das Atrium in den Hausteil, der Corvinus gehörte. Kichernd schob sie dir Tür zum Cubiculum auf.

    Als Alpina mit Massa im großen Bärenbett lag, kam es ihr zunächst komisch vor. Dieses Bett hatte sie mit Corvinus geteilt wann immer ihm sein Dienst Zeit dazu gelassen hatte. Mit allem was man in so einem Bett eben so tat... nun lag ein anderer Mann bei ihr.


    Sie verscheuchte die Gedanken und kuschelte sich eng an ihn. Es blieb auch nicht beim Kuscheln allein. Wie das wohl oft so war, wenn man sich gerade erste gegenseitig erkundete, fanden beide sich zu an- und erregend um nur nebeneinander zu schlafen.


    Und so kam es dass Alpina am kommenden Morgen einen reichlich müde drein blickenden Massa zum Morgenapell in die Castra verabschiedete. Sie küsste ihn zärtlich zum Abschied.
    "Komm bald wieder, bitte!", flüsterte sie. Die Angst war groß, dass er ebenso schnell wieder aus ihrem Leben verschwand wie Corvinus.

    Ganz kundige Kräuterfrau und findige Geschäftsfrau stellte Alpina Thula einige Öle und fertige Salben hin.
    "Das hier ist eine Salbe mit Kamille, die beruhigt gerötete und empflindliche Haut. Gegen trockene und rissige Haut ist diese hier mit der Zaubernuss hilfreich. Diese hier ist mit dem duftenden Öl der Narde versetzt. Diesen Duft lieben die Leute hier. Ebenso wie Veilchen oder Fliederöl. Diese hier ist leider sehr teuer, sie ist mit Rosenöl versetzt."


    Alpina betrachtete die Haare der jungen Frau. Sie fand sie unglaublich schön.
    "Hm, wegen deiner Haare. Tatsächlich finde ich die Farbe sehr schön. Aber ich habe viele Kundinnen, die sehr gerne diese Seife hier benutzen. Es macht die Haare heller."


    Sie zeigte auf einige Döschen, die sich auf ihrem Tresen stapelten. Sie enthielten eine Mischung aus Asche, Weinstein, Alaun und das berühmte Wasser aus der Quelle der Mattiaker.

    Wie erwartet ließ Ursi nicht lange auf sich warten. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatte, war Runa. Sie schien unbemerkt vom Landhaus zurückgekehrt sein. Wie sehr sich Ursi über die Rückkehr freute konnte Alpina gleich feststellen. Sie nahm überhaupt nicht wahr, dass der Mann an ihrer Seite nur halb bekleidet war. Aufgeregt erzählte die Kleine von einer anstehenden Wanderung und vom Zelten in Runas Zimmer.
    Grinsend hörte sich Alpina die Geschichte an, nahm ihre Tochter auf den Arm und küsste sie.
    "Na das kllingt ja ganz toll. Da musst du aber auch ganz brav sein, versprichst du das? Sonst nimmt dich Tante Runa nicht noch einmal mit zum Zelten und Wandern."


    Während sie ihre Kleine herzte warf sie Runa einen dankbaren Blick zu. Ein wenig peinlich war ihr die Situation schon. Schließlich war es doch offenlichtlich wie Massa und sie die vergangene Zeit verbracht hatten.
    "Danke, Runa, du bist die Beste!"



    Kaum waren die zwei wieder gegangen drehte sich Alpina wieder Massa zu. Er versuchte die Schließe seines Gürtels zu schließen. Die Ankündigung gehen zu müssen, ließ leise Panik in Alpina aufkommen. Sie wollte nicht dass er jetzt ging. Gerade jetzt, wo ihr Runa den Grund ihrer Bedenken genommen hatte. Alpina trat auf Massa zu und ergriff die Gürtelschließe, eigentlich um ihm zu helfen sie zu schließen, dann jedoch entschied sie sich anders.
    "Musst du wirklich jetzt schon gehen?", sie hauchte die Frage, dazu ein bittender Blick von unten nach oben. "Das Cubiculum ist so leer wenn Ursi nicht da ist und du musst doch erst morgen zum Morgenapell wieder in der Castra sein, nicht wahr?"


    Sie erinnerte sich noch gut, wie es mit Corvinus gewesen war.
    Alpina öffnete die Gürtelschließe wieder. Sie wünschte sich, dass er bei ihr blieb und sie wieder in den Arm nahm. Eine warme Decke über ihnen würde gut tun.
    "Deine Tunika muss ohnehin noch trocknen", versuchte sie es weiter. Würde sie Erfolg haben und ihn in dieser Nacht bei sich behalten können?


    "Bitte!"


    Die Hebamme konnte in diesem Moment ja nicht ahnen welche Pläne die Göttin Juno mit ihr hatte.

    Ah, die junge Frau wollte etwas für die Schönheit. Dabei hatte sie das doch gar nicht nötig. Sie war sehr schön. Rotbraune Haare, blaue Haugen und recht groß.
    "Abgesehen davon, dass du das nicht nötig hast gibt es viele Möglichkeiten sich zu pflegen. Öle, die die Haut geschmeidig machen oder die man in Salben einarbeiten kann. Duftende Öle zum Parfümieren. Aus Kräutern kann man einen pflegenden Sud bereiten, den man dann mit Ölen zu Salben verarbeiten kann. Außerdem gibt es die Möglichkeit Umschläge zu machen um die Haut frischer aussehen zu lassen, Hautunreinheiten zu beseitigen oder ein Bad zu nehmen."


    Alpina sah die junge Frau an. War das in etwa das, was sie erwartet hatte?

    Massa war sehr vorsichtig doch gleichzeitig gab er den Ton an. Wie gerne sie sich führen ließ bis sie sich völlig in ihn verlor. Auch er jagte dem Höhepunkt entgegen.
    Wie schön, dass er sich auch danach liebevoll um sie bemühte, sie zudeckte und streichelte. Es war ein herrlicher Abend.


    Irgendwann stand sie auf und zog sich wieder an. Sie schob die Kline wieder beiseite. Bestimmt würde Ursi bald kommen um ins Bett gebracht zu werden. Es war schon spät.


    Mit einem Mal bereute sie die Nacht nicht mit Massa verbringen zu können. Aber es wäre wohl hart für Ursi gewesen aus dem Ehebett vertrieben zu werden. Alpina nahm sich vor die Kleine an ein eigenes Zimmer zu gewöhnen. Sie würde ihr sagen müssen, dass sie jetzt schon groß war und große Mädchen eigene Zimmer bewohnen.

    Es war herrlich. Was für ein Wohlgefühl. Mehr als drei Jahre hatte sie so etwas nicht mehr erlebt. Massas zärtliches Spiel, die Liebkosungen ihres Körpers, ließen die Sehnsucht nach mehr steigen. Sie wollte dieses Hochgefühl wieder erleben. Diesen Genuss, der einen alle Widrigkeiten des Alltags vergessen ließ.
    Er trug sie zur Kline und führte das Spiel fort. Sie konnte sehen und spüren, dass er sie wollte. Es wurde heiß und heißer. Alpinas Körper sendete alle Signale, dass sie die Vereinigung wünschte. Sie öffnete sich ihm und ihr Blick sprach die Einladung aus.

    Massa blieb hinter ihr stehen. Er zog sie an sich, streichelte sie, küsste sie auf die nackte Schulter. Sie spürte seinen Körper durch den Stoff der Tunika. Sein "entspann dich" bewirkte zunächst einmal das genaue Gegenteil. Sie war bis in die letzte Faser gespannt auf das was kommen sollte.
    Atemlos fühlte Alpina seine Hände auf ihrem Körper. Wie sehr sich ihr Körper nach den Zärtlichkeiten sehnte. Dass auch sein Körper die Vorfreude teilte war deutlich zu spüren. Alpina lehnte den Kopf zurück und seufzte. "Massa"


    Wie schön müsste sich die Behandlung ihrer Brüste ohne den Stoff dazwischen anfühlen?

    Natürlich spürte Alpina, dass sie Massa enttäuscht hatte. Sie war sich aber sicher in ihrer Weigerung zu ihm zu ziehen. Sie war kein kleines Mädchen und hatte einen Beruf, der ihre ständige Erreichbarkeit nötig machte. Alpina freute sich wieder jemanden gefunden zu haben, der seine Zeit mit ihr verbringen wollte und der ihre Gefühle erwiderte, doch änderte das nichts an den Gegebenheiten.


    Sie wollte Massa jedoch nicht vor den Kopf stoßen.
    "Wir werden uns so oft sehen können, wie wir wollen und es unsere beiden Berufe zulassen. Ich kann dich in der Castra besuchen wenn hier in der Casa alle wissen wo ich zu finden bin. Und umgekehrt selbstverständlich auch. Ich werde sicher auch ab und an bei dir schlafen können. Aber ich kann hier nicht so einfach ausziehen. Das erschwert mir meine Arbeit."


    Ihre Hand suchte den Ärmelausschnitt seiner Tunika. Die Finger glitten aufwärts unter dem Stoff. Zärtlich streichelte sie seine Haut.
    "Ich kann auf mich aufpassen. Liam ist ja da. Außerdem ist der gefährlichste Mann augenblicklich keine Hand breit von mir entfernt...."


    Er küsste ihren Hals. Alpina wurde heiß. Das Herz schlug wild. Er musste es spüren wo er doch gerade ihr Ohrläppchen anknabberte. Sie kicherte und entwand sich ihm spielerisch.
    Sie hatte einen Plan. Auf leisen Sohlen schlich sie zur Tür und gab ihm damit die Möglichkeit einen Schluck Wein zu trinken. Die Raeterin verschloss die Flügeltür und schob die freie Kline davor. Sie wollte, dass Massa und sie eine Weile ungestört blieben.
    Auf dem Weg zurück zu ihm öffnete Alpina den Gürtel und ließ ihn zu Boden gleiten. Vor dem entspannt liegenden Massa blieb sie stehen. War ihm das Einladung genug?

    Die Glocke über der Tür klingelte als Alpina kopfüber in einem Sack mit Kamillenblüten hing um die Qualität zu prüfen und einen Teil für den Verkaufsraum umzufüllen. Sie sah auf, wer eingetreten war. Es war eine junge Frau, die Alpina bislang nicht kannte.
    "Ich komme gleich!", rief sie, stand auf und klopfte sich die Hände mit dem gelben Blütenstaub daran an der Übertunika ab.