Beiträge von Apolonia

    Das Elefantenbaby, der einstige Gladiator, war eine Memme und die Giftkröte seine Beschützerin? Apolonia konnte es nicht fassen, da hatte diese kleine Barbarin eine geklatscht. Das war ihr nur ein Mal bisher passiert. Eine Eifersüchtige war es gewesen, damals bei dem dicken Händler, als es ihr gelungen war, ihn der kleinen Gespielin auszuspannen. Aber das die beiden ein Paar waren, dass hätte sie jetzt nicht gedacht was für ein schräges Gespann.
    Wenn ihre Augen jetzt Giftpfeile abschießen hätten können, dann lägen Morrigan und Dracon auf dem Weg zur Villa. Sich ihre Wange reibend schaute Apolonia den beiden hinterher.
    Nein ich werde ihnen nicht hinterher rennen, dachte sie mit Wut im Bauch, die erwische ich irgendwann und dann wird sie mich kennen lernen und ihr blaues Wunder erleben.
    Ihre Wange brannte höllisch, deshalb ging sie zuerst zu dem kleinen Springbrunnen um sie zu kühlen.
    Eine ganze Weile saß sie auf dem Rand des Brunnens und kühlte während sie Pläne schmiedete, um sie dann wieder zu verwerfen. Viele Ideen hatte sie, doch sie würde mit Bedacht vorgehen. Es musste ja nicht umbringt eine körperliche Rache sein.


    Nachdem das brenne der Wange etwas nachgelassen und ihre Wut ein wenig verraucht war, ging Apolonia zu dem Myrtenstrauch. Sie holte den Beutel heraus und spazierte noch eine ganze weile durch den Hortus. Irgendwann betrat sie ohne Beutel die Villa.

    Bitte einmal entkernen äffte Apolonia Morrigan im Geiste nach.
    Währen sie in aller Ruhe die erste Olive in die Hand nahm und es so aussah, als würde sie diese betrachten, überlegte sie verzweifelt wie sie aus der Nummer wieder herauskäme. Sie, das Geschenk für Claudius Menecrates, hatte bestimmt nicht Lust nach Morrigans Kommando zu tanzen und als ihre Küchenhilfe zu enden, das konnte die sich abschminken..
    Was bildete sich die kleine Barbarenpute eigentlich ein? Nur weil sie länger im Hause war, über jeden hier bestimmen zu können. Die anderen konnten das ja mit sich machen lassen, sie ganz bestimmt nicht. Außerdem war sie Römerin, wo käme Rom hin. wenn jede oder jeder beliebige Barbar. über Römerbestimmen könnte. Nicht mit mir meine Liebe.
    Ah endlich die erst Olive war offen, Wohin aber jetzt mit den Kernen? Suchend schaute Apolonia über den Tisch. Die geöffnete Olive konnte sie zu den ungeöffneten in das Schälchen legen, doch die Kerne? Na ja der Fußboden war groß. Schon schnippte sie erste Kerne weg.
    Bei der dritten kam ein lächeln über ihre Lippen, ein kleines spöttisches Lächeln, sie würde jetzt versuchen ein bestimmtes Ziel zu treffen, natürlich wäre das Morrigan.
    Während sie so vor sich hin pulte und schnippte, wobei sie noch immer nicht ihr Wunschziel getroffen hatte, überlegte sie was danach käme, dann wenn alle Oliven entkernt wären. Nein auf keinem Fall würde sie sich noch so eine stumpfsinnige Arbeit, von der da, auf brummen lassen. Sollte sie doch petzen gehen, ihr würde dann schon etwas passendes einfallen. Genau wie jetzt, schon flog das Schälchen auf den Küchenboden und Apolonia, diensteifrig wie sie nun war, sprang mit einem lauten „Huch“, auf und war auch schon auf dem Boden. Eifrig sammelte sie auf auf was ihr in die Finger kam, ob Olive, Kern oder ein sonstiges Abfallstück was von dem Tisch heruntergefallen war. So kam sie der Türe immer näher.
    Sollte sei jetzt die Gelegenheit nutzen und weg laufen oder ein für allemal, für klare Verhältnisse sorgen, Sie entschied sich für das Letztere. Noch während sie auf stand, das Schälchen zurück auf den Tisch stellte, meinte sie: „Du siehst ich bin für die Küchenarbeit nicht geeignet. Wie ich sehe hast du schon genug Sklaven zum rum scheuchen hier, da wirst du bestimmt gerne auf meine unbeholfene Hilfe verzichten.“ Noch ein freundliches Lächeln, die Strähne aus dem Gesicht gestrichen und schon war sie mit einem eleganten Hüftschwung aus der Culina verschwunden.

    Jetzt wurde Apolonia ernstlich böse. Nicht nur das er wie ein Elefant daher kam, nein jetzt griffen seine Finger auch noch wohin, wo sie absolut bei einer Römerin, auch wenn sie eine Sklavin war, nichts zu suchen hatten. Nicht das sie sonst etwas dagegen gehabt hatte, doch von ihm wollte sie das jetzt nicht. Das wann, wie, wo und vor allem mit wem, hatte sie bisher immer noch selber bestimmt. So schnell sollte sich das jetzt nicht ändern.
    Liebend gerne hätte sie ihn jetzt wo hin einen Schlag versetzt, aber nein sie beherrschte sich, schließlich war sie ja wer, im Gegensatz zu diesem niederen Volk, welches sich gerade hier so aufspielte.
    Mit blitzenden Augen schaute sie die beiden an. „Wisst ihr was, ihr Barbaren, ihr könnt mich mal aber so was von.“ Schon war sie im Begriff an Dracon vorbei zu eilen, doch dann konnte sie es sich doch nicht verkneifen ihm gewaltig auf die Zehen seines rechten Fußes zu treten.
    Bei der anderen Stelle, da wo die Männer anschließend oft einige Oktave höher singen, hätte sie ihn vielleicht zum piepsen gebracht, hier würde er jetzt vielleicht auf einem Fuß tanzen. Auch ein hübsches Bild fand sie.
    Schon ging sie schnell weiter, sie musste die beiden ja schließlich weg locken.
    An einer anderen Sträuchergruppe angekommen. Blieb sie einem plötzlichen Einfall folgend stehen und begann tat wieder so als würde sie etwas suchen. Leise vor sich hin murmelnd: „Wo könnte es nur sein, ich bin mir sich hier war es.“ Sie begann auf dem Boden zu schauen. Schob hier und da am Rand des Weges einen Zweig zu Seite und lauschte ob Schritte ihr folgten.

    Apolonia konnte nicht fassen was die beiden gerade für ein Theaterstück aufführten. Sie sollte Schuld sein wenn der wandelnde Berg nichts zu essen bekam? Das war doch wohl das allerletzte.
    Schon vernahm sie Dracons unüberhörbare Schritte. Toll das würde ja echtlustig werden. Und schon ging das Gemaule los. „Sagt mal ihr beiden geht es noch? Was kann ich dafür wenn Morrigan vor lauter Neugierde ihr Pflicht vergisst? Und du… du kannst auch eine Fastenkur vertragen, sie wird dich nichtgleich umbringen. Schau mich an. Siehst du eine Stelle wo ich dein Essen haben könnte?…. Ach ihr seid mir einfach zu blöd.“ Mit diesen Worten wandte sich Apolonia schell ab um möglichst rasch an eine andere Stelle des Gartens zu gelangen

    Fast hätte Apolonia geantwortet, ehrlich gesagt manchmal habe ich das gedacht. Doch sie schluckte das runter und antwortet anstatt dessen. „Ja manchmal denke ich das schon wie du dich aufführst. Was geht es dich an, was ich hier mache. Geh lass mir meine Ruhe.“

    Erschrocken fuhr Apolonia rum und hätte fast den kleinen Beutel fallen gelassen.
    „Was, …wie, …wo kommst denn du jetzt her?“ Ich hab doch extra aufgepasst, dass niemand hier rum rennt, lag ihr schon auf der Zunge, doch sie schluckte es noch rechtzeitig runter. „Ich wollte mal nachschauen welche Blumen und Sträucher zuerst blühen.“ Sie fand das wäre eine gute Erklärung. Und überhaupt was rannte Morrigan ihr wieder hinterher. Langsam fing sie an zu Nerven.

    Früh am nächsten Morgen, schlüpfte Apolonia hinaus in den Garten. Den ganzen Nachmittag und Abend hatte sie schon die Frage beschäftigt, wie reich ihre Beute in der Via Biberacta gewesen war.
    Vorsichtig schaute sie sich um, ob auch niemand sie beobachtet.
    Zur Sicherheit machte sie noch einen Spaziergang durch den Hortus. Immer wieder lauschte sie und vergewisserte sich, dass keine Schritte zu hören waren.
    Als sie schließlich davon überzeugt war alleine zu sein, ging sie möglichst unauffällig in Richtung Myrtenstrauch und griff schnell hinein. Erleichtert stellte sie fest der Beutel war noch dort. Schon hatte sie ihn in ihrer Hand.
    Rasch ging sie zu einem Steintisch, ganz in der Nähe, um dort den Beutel zu öffnen. Apolonias Hand fuhr hineine und ihrer Finger ertasteten vier Münzen. Schnell umklammert sie diese und zog ihre hand heraus. Als sie diese öffnete erkannte sah sie. es waren drei Sesterzen und ein As. Zufrieden nickte sie vor sich hin. Der Grundstock war gelegt. ein sicheres trockenes Versteck zu finden. Die Münzen wieder in den Beutel gesteckt, machte sie sich auf um ein sicheres trockenes Versteck zu finden.
    Den Claudischen Hortus hatte sie noch in in voller Größe durchforstet, dass war jetzt die beste Gelegenheit dazu.

    Apolonia nickte zur Antwort auf Morrigans letzte Worte. Sie war nach der Aktion der letzten Darbietung, er angebotenen Ware damit beschäftigt die Käufer und die Zuschauer zu betrachten. Bei ihrer Betrachtung legte sie andere Maßstäbe wie Morrigan an. Diese schaute nah der Ware und den Bietern. Apolonias Blick ging durchaus weiter. Sie suchte nach Ware und nach Menschen von denen für sie Gefahr aus ging. Dabei fiel ihr an der hinteren Mauer der Sklave auf der, der von dem einen potentiellen Käufer weggeschickt worden war.
    Verwundert stellte sie fest das dieser, sie oder Morrigan, auf die Entfernung und bei dem gewusele hier, war das nicht genau auszumachen, beobachtete. Verwundert sah sie, dass dieser ihr zunickte. Sie drehte sich wieder zurück zu Morrigan. „Du sag mal, der Sklave von dem einen, nickt mir zu. Ich kenn den aber gar nicht, meinst du der will etwas von mir? Der soll mir bloß weg bleiben. Von einer Bekanntschaft mit soch einem Barbaren halte ich gar nichts. … Da wäre sein Herr schon eher meine Kragenweite,“ fügte Apolonia lachend hinzu, als sie schnell einen erneuten Blick auf diesen geworfen hatte.
    Verwundert hörte sie das plötzliche Geschrei der Sklavin. Genau solch ein Geschrei, hatte sie schon öfter bei ihren Streifzügen durch die Stadt befürchtet. Da sie dieses Mal aber noch nicht auf Tour gewesen war, konnte sie nicht gemeint sein. So wartete sie gelassen und in aller Ruhe ab, was geschehen würde.

    Apolonia war wieder einmal in der Via Biberacta, hier gab es immer reichlich zu beobachten und sehr oft ein schönes Beutestück zu ergattern.
    Heute hatte sie sich einen kleinen Einkaufskorb mitgenommen.
    Ihr Hauptaugenmerk wollte sie auf Honig richten. Der Honig war nicht zum süßen für Speisen gedacht. Nein sie brauchte ihn für Gesichtsmasken. Sie hatte das Rezept dazu on ihrer letzten Herrin erhalten. Jener Dame die Apolonia bei der intensiven Betreuung ihres Mannes erwischt hatte. Dank ihr war sie nun in der Villa Claudia gelandet. Was sich nicht als das schlechteste herausstellte. So gut wie da hatte sie es noch nie irgendwo angetroffen. Keiner kümmerte sich um sie und sie hatte alle Freiheiten. Der Nachteil dabei war, sie musste sich anderweitig ihr Vergnügen suchen.


    Jetzt stand sie vor dem Stand eines Händlers, welcher den Ruf hatte, den besten Honig in Rom zu verkaufen. Diesen hatte Apolonia sich extra ausgewählt, weniger wegen der Qualität, mehr wegen dem Andrang der dort herrschte. Solch ein Gedränge war immer zum Vorteil für sie.
    Sie nahm wie einige Kundinnen einen kleinen Topf mit Honig, prüfte dessen Konsistenz roch daran und streckte ihn wie diese dem Händler entgegen. Hier eine Frage einer Kundin, da ein kleiner Plausch mit einer guten Stammkundin.Dort Wechselgeld herausgeben. Leichtes ungeduldiges Gedränge und geschubse und schon stand man nicht mehr vorne. Denn es gibt immer wieder Frauen die gut mit Ellebogen oder Körpereinsatz ihren Platz in einer wartenden Menge verbessern können. Apolonia nutzte dies für ihre zwecke in umgekehrte Weise. Sie wollte nicht vorne stehen sie gab gerne dem Geschiebe nach um nach hinten zu rücken. Dann plötzlich war der Honigtopf im Einkaufkorb. Jetzt brauchte sie sich nur möglichst unauffällig zu drehen und die Einkaufsstraßeweiter entlang zu schlendern.


    Etwas Obst wäre auch nicht schlecht dachte sie, so kann ich den Korb auffüllen und der Honig ist nicht so alleine im Korb.

    So einfach hatte Apolonia sich das Leben in der Villa Claudia nicht vorgestellt. Meist streifte sie durch die Stadt und versuchte dabei Morrigan und Dracon aus dem Weg zu gehen.
    Heute war sie wieder einmal unterwegs auf Beutezug und kam am Sklavenmarkt vorbei, wo das übliche Gedränge herrschte.
    Plötzlich hörte sie ein lautes Lachen, welches ihr bekannt vorkam. Sie ging näher vor und wirkliches war Morrigan.
    Über was sie so herzhaft gelacht hatte, wusste sie nicht, doch es schien mit der Sklavin zu tun haben, die sich da oben regelrecht anbiederte. Was erzählte dir gerade suchend schaute sich Apolonia um. Weit und breit war kein Sklave mit Beule zu sehen. Jetzt war ihre Neugierde vollends geweckt und sie trat zu Morrigan. „Ist das eine Lupa? Und wer hat eine Beule bekommen?“ Lauter als es normal war, stellte sie dies Fragen, denn Apolonia begann sich über das Tun und Gerede der Sklavin zu ärgern. Sie selber war bestimmt kein Kind von Traurigkeit und hätte manch eine Sklavin in den Schatten gestellt. Doch die verletzte gerade den Stolz und die Würde der Sklaven.

    Apolonia war wieder auf dem gleichen Weg zurück gekehrt. Heimlich durch die Seitenpforte, dann aber weiter durch in den Hortus. Hier suchte sie den Platz wo Morrigan sie einmal gefunden hatte auf. Sie wusste, dort in der Nähe gab es einen kleinen Teich, diesen wollte sie als Spiegel benutzen. Doch zuerst musste sie ein versteck für den Beutel finden. Den Inhalt würde sie am Abend kontrollieren, bei Dunkelheit, damit man sie weniger leicht beobachten konnte.
    Suchend schaute sie sich um. Gut sie würde den Beutel zunächst einmal in den Myrtenstrauch hängen, ganz in der Nähe, so das sie ihn am Abend problemlos wiederfinden konnte.

    Anschließend ergriff sie eins von den ergatterten Bändern, trat an den Teich heran und band damit gekonnt ihre Haare zusammen, bevor sie sich auf den Weg zum Officium von Menecrates machte.

    Nein Morrigan kreuzte nicht mehr auf, doch die Versteigerung war vorbei.
    Welch ein Glück für die Kleine dachte Apolonia noch bevor sie sich auf den Weg zurück zur Villa Claudia machte. Jetzt wird sie gesäubert, bekommt frisch Kleidung und etwas vernünftiges zu essen. Sie hat doch wirklich Glück, nun lernt sie das gute Leben kennen. Hätten die Sklavenhändler sie nicht nach Rom gebracht, dann wüssten nur die Götter, was aus ihr geworden wäre.
    Verwundert schaute sie nochmals zu der Kleinen, seit wann machte sie sich Sorgen um so eine Wilde? Apolonia strich sich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und stolzierte mit leicht hüftwiegendem Schritt weiter.

    Apolonia lauschte noch einmal kurz nach hinten, ob nicht doch ein Geschrei des Händlers zu hören war. Nichts der Gleichen hörte sie und ging weiter, immer ein achtsames Auge auf die verschiedensten Käufer bei den Läden.
    Da jetzt hatte sie entdeckt was sie suchte. Eine ältere Sklavin, bestimmt wie sie gekleidet war, aus einem rechen Hause, hatte ihren Geldbeutel in ihrem Einkaufkorb abgelegt und prüfte gerade bei einem Fischhändler die Frische der verschiedensten Muschelsorten. Beim näher kommen hörte Apolonia die harten Verhandlungen zwischen ihr und dem Händler. Es schen um eine größere Austernlieferung zu gehen
    Günstiger kann es nicht laufen dachte sie und stellte sich an die rechte Seite neben die Sklavin. Besah sich in aller Ruhe die Ware. Während ihre rechte Hand leicht schräg vor die Sklavin griff um sich eine Auster zu nehmen, ergriff ihre linke Hand die Geldbörse in dem Korb. Die Auster holte sie näher zu sich heran, betrachtete diese, roch daran und legte sie zurück. Dabei achte sie darauf ob sie von den beiden Feilschenden beachtet würde. Sie war beruhigt, bei den beiden entwickelte sich ein Streitgespräch, welches ihre Aufmerksamkeit vollständig beanspruchte.
    Apolonia legte die Auster zurück, machte eine Linksdrehung und ging langsam weiter. Hier mal schauend da mal lauschend und war bald am Ende der Straße angekommen.
    Nun wählte sie den Weg durch ein paar kleine Nebenstraße zurück zum Sklavenmarkt

    Von ihrem erfolgreichen Beutezug zurück stand Apolina bald wieder vor der kleinen dunklen Sklavin.
    Fast hätte sie einen schrecken bekommen. Als sie sich umschaute entdeckte sie Dracon. Zunächst einmal blieb sie ruhig stehen und hoffte darauf das er sie nicht entdecken würde.
    Während sie die kleine Barbarin weiter anschaute überlegte sie wie sie ungesehen weg käme.
    Ihre nächste Sorge war ob Morrigan etwa auch noch hier aufkreuzte.

    Es war wohl wie Apolonia es schon vermutet hatte, der Sklave gegen den sie gestolpert war, hatte sie im Gedränge allem Anschein nach nicht wahrgenommen. Zumindest reagierte Angus bei ihrer Entschuldigung nicht.
    Sein Herr interessierte sich plötzlich, warum auch immer. nicht mehr für die Versteigerung sondern schickte sein Sklaven zu der anderen Sänfte. Apolonia hatte sich etwas zu der anderen Sänfte vorwärts gedrängelt und entdecket das Wappen der Aurelier und hörte ls sie noch ein Stück näher herangekommen war, wie eine Frauenstimme etwas zu einem aurelischen Sklaven sagte. Zu gerne hätte einen näheren Blick auf die Frau in der Sänfte geworfen. Dabei interessierte sie vordringlich deren Frisur und Schmuck. Schließlich war sie eine Dame der oberen Gesellschaftsschicht und war tonangebend was die Mode betraf. Seufzend dachte Apolonia an ihre Situation. Die Claudier hatten wohl, wie sie bisher annehmen musste einen reinen Männerhaushalt. Dabei fiel ihr wieder der Grund ein, warum sie eigentlich unterwegs war. Mit einem Blick hatte sie sich vergewissert das Morrigan noch anwesend war.
    Sie stand noch immer da und himmelte, wie auch nicht anders zu erwarten war, die Barbarin an. Bei ihr war der Leibwächter, von wem auch immer.
    Zu dem Problem, mit meiner Frisur scheine ich dann vorerst noch nicht zu kommen, dachte sich Apolonia. Oder doch? Die Versteigerung schien plötzlich zu Ende zu sein. Wer hatte jetzt den Zuschlag bekommen? Ach unwichtig, dachte sie, wichtig war nur, ob Morrigan und Dracon sie vergessen würden, was ihr eigentlich gelegen käme.

    Vom Sklavenmarkt aus, war Apolonia in der Via Biberacta angekommen. Dort gab es zahlreichen Läden, mit einem vielfältigen Angebot, hier würde sich bestimmt die eine oder andere Beute machen lassen.


    Die Schmuckläden, ließ sie vorerst außer acht, man würde ihr ansehen, das sie nicht zahlen könnte. Doch die Auslagen mit Bändern und Kordeln betrachtete sie interessiert. Das eine oder andere Band für ihre Haarpracht wäre nicht schlecht, dann würde Menecrates bestimmt zufrieden sein und sie brauchte ihre Frisur nicht großartig zu ändern.
    Einige Bänder gefielen ihr, sie schien sich nicht wirklich entscheiden zu können. Gerade wollte der Händler sie ansprechen, als eine eilige Kundin diesen ablenkte. Das war die Gelegenheit auf die Apolonia gewartet hatte. Möglichst langsam und unauffällig wandte sie sich ab, um zur gegenüberliegenden Straßenseite zu wechseln. So würde sie schnell aus dem Blickfeld des Händlers verschwinden, noch ehe dieser bemerkte das ihm drei Bänder fehlten.


    Eilig war Apolonia weiter gegangen, nun galt es wenigstens einen geeigneten Geldbeutel zu finden.

    Apolonia hatte es geschafft, sie war heimlich aus der Villa Claudia entwischt. Morrigan wartete zwar in der Culina auf sie, doch wen störte das schon? Sie bestimmt nicht, sie hatte besseres vor. Sie musste irgendwie versuchen an ein paar Münzen zu kommen. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, mit dem Eintritt im Hause Claudia die Beutelschneiderei zu lassen, doch es half nichts, sie brauchte dringend etwas um ihr Erscheinungsbild auf zu bessern. Vor allen Dingen für die Stadtgänge, denn viele Besucher wurden in der Villa wohl nicht gesehen. Sie hatte schon erwartet, dass in einem solchen Hause mehr Leben herrschte.


    Bei den Märkten angekommen und sich noch immer nach einem geeigneten Opfer umschauend, landete sie schon wieder auf dem Sklavenmarkt.
    Was hatte der Händler denn heute zu bieten? Nein das durfte doch nicht wahr sein. Der verlangte doch wirklich für dieses spindeldürre dunkle Kind auch noch Geld? Was hatte der gerade Geboten 500 Sesterzen? Der Kleinen, trotz ihrer Abneigung gegen in Freiheit geborenen, einen mitleidigen Blick zuwerfend, schaute sie sich weiter nach einem Opfer um.

    So so, dieser Dracon war also nicht der Ianitor, dies konnte also nur bedeuten er würde ständig in der Villa umher streichen. Den Gedanken noch nicht zu Ende gebracht, fühlte sie Morrigans Hand an der ihren und sich weggezogen. Wie nicht anders zu erwarten hatten sie den Ort gewechselt aber dennoch Stand Morrigan, nach einem kurzen Gespräch mit dem … was war er wohl gewesen? Bestimmt ein Gladiator, na ja es gab wesentlich schönere Exemplare bei denen.
    Sehr schön, dachte Apolonia nun stehen beide mehr oder weniger verzückt vor der Wilden. Ich frage mich nur was alle haben mit der Amazone. Waren das nicht diese Männer verschlingenden, mordenden Weiber? Die gab es also wirklich?
    Sie hatte immer gedacht, das wären nur irgend welche Geschichten gewesen. Nun wollten sich doch wirklich einige, dieses Monster zu sich holen.
    Im Grunde störte es Apolonia nicht weiter, eher das Gegenteil, Morrigan und Dracon schienen abgelenkt und sie konnte sich weiter umschauen.
    Schon hatte sie ein schmuckes Kerlchen, ganz in ihrer Nähe entdeckt. Er war zwar ein Sklave, doch so als Häppchen zwischendurch, bestimmt nicht zu verachten. Ob der Leibwächter von dem Römer in der Sänfte war? Er schien alles genauestens zu beobachten.
    Sie ging hinter Morrigan und Dracon herum und stolperte gegen Angus. “Entschuldigung,” kam mit einer unschuldigen Mine von Apolonia.
    Die Frage war, ob er dies bei dem Gedränge hier, überhaupt wahrnahm.

    Leicht auf die abgelegte Schriftrolle linsend, welche nun auf dem Tisch lag, antwortete Apolonia dem Decemvir. „Ich werde es unserem Padre de Famlia ausrichten. Nein er gab uns sonst keinen Auftrag.“ Bevor ich mich zur Türe umdrehte verabschiedete ich mich mit einem freundlichen „Vale bene“.
    Zu ärgerlich, dachte sie, nun konnte ich nichts mehr von dem Inhalt des Schriftstückes erfahren.

    Ihren Auftrag hatte Apolonia erledigt und war mit Morrigan im Schlepptau, so wie sie es dieser versprochen hatte, zurück zum Sklavenmarkt.
    Nachdem sie sich mühsam einen Weg bis zu dem Sklavenhändler, welcher die Amazone anbot, erkämpft hatten, schaute sie sich, so wie sie es immer machte, nach einem Beutestück um. Geshen hatte sie schon einiges, doch hier und heute in der Gegenwart von Morrigan würde sie ihre Finger bei sich behalten. Unverhofft fiel ihr Blick auf Dracon. Auch das noch dachte sie, was macht er denn jetzt hier. Vielleicht war das jetzt die Gelegenheit sich ein wenig Freiraum zu verschaffen. Voller Unschuld stupste sie Morrigan an, die natürlich wieder die Amazone anhimmelte. "Du, sag einmal, ist das nicht der Türsteher, eh … ich meinte, der Initiator der Claudier?”
    Woher sollte sie es auch besser wissen, schließlich hatte sie ihn, in dieser Funktion erlebt. Ein unangenehmer Bursche wie ihr schien.