Beiträge von Apolonia

    Seltsam war es schon fand Apolonia, jedesmal wenn sie mit Antias unterwegs war interessierte sie ihre vierte Leidenschaft überhaupt nicht. Ihre ertse war Antias, die zweite ihr geliebter schatz Antias und ihr dritter natürlich Antias.
    Die Streifzüge waren nur dann interessant wenn sie ihren Optio ein paar tagen nicht sehen konnte. Ihr leben hatte sich nach seiner Beförderung und ihrem Umzug völlig verändert. Endlich hatte sie das gefunden was anscheinend schon immer, ohne dass sie es selber gewusst hätte, ihr Wunsch war, jemanden für sich zu haben und ihn zu umsorgen. Dies war meistens wenn sie es nüchtern betrachtet hätte meist umgekehrt.


    Glücklich, zufrieden mit sich und der Welt, ließ sie sich mit ihrem Schatz treiben. Seltsam bei all den Menschen, bei diesem riesigen Angebot, hatte sie nicht einmal das Bedürfnis zuzugreifen, auch wenn sich etwas noch so verführeisch vor ihr präsentierte. Nein sie war damit beschäftig, heimlich den stattlichen Mann neben sich zu beobachten, um so jede Regung, jede seiner Bewegungen auf zu saugen. Besonders genoss sie es wenn Frauen heimlich zu ihm blickten. Er gehörte ihr und so sollte es für alle Zeiten bleiben.


    Glücklich, zufrieden mit sich und der Welt, ließ sie sich mit ihrem Schatz treiben. Seltsam bei all den Menschen, bei diesem riesigen Angebot, hatte sie nicht einmal das Bedürfnis zuzugreifen, auch wenn sich etwas noch so verführerisch vor ihr präsentierte. Nein sie war damit beschäftig, heimlich den stattlichen Mann neben sich zu beobachten, um so jede Regung, jede seiner Bewegungen in sich auf zu saugen. Besonders genoss sie es, wenn Frauen heimlich zu ihm blickten. Er gehörte ihr und so sollte es für alle Zeiten bleiben.
    Gerade jetzt hatte sie nach seinen Kuss, sein schelmiches Lächeln entdeckt und sie wusste, gleich würde etwas kommen. Da war es auch schon. Ernst nickte sie, “das weiß ich, ich will nicht anmassend sein, den Duft wirst du auch nirgendwo finden, du musst wissen, ich bin eine Mischerin.” Jetzt lächelte sie keck, “ich habe den Duft selber kreiert. Nun kannst du mich unter hunderte von Frauen mit verbundenen Augen entdecken.” Jetzt kam die Frau in ihr ganz durch, und sie fragte mit lauerdem Unterton, “oder ist dir der Duft schon einmal untergekommen?” Eigentlich hatte sie das nicht sagen wollen, denn sie vertraute ihrem Antias grenzenlos und was früher war, war nie ein Thema bei ihnen. Kaum ausgesprochen,tat es ihr auch schon leid. Schuldbewusst senkte sie ihren Blick. DerTag war so schön, sie wollte ihn wirklich nicht verderben. “Sag mal, können wir keine Pause machen. Mir tun die Füße weh. Wir könnten doch eine Kleinigkeit in einer Garküche zu uns nehmen.”

    Fast hatte Apolonia Angst vor dem Schweigen bekommen. Sie verstand sehr wohl, dass sie beide sich Sorgen um ihrer gegenseitigen Zukunft machten, welche sie gerne zusammen verbringen würden, aber nicht wusste wie sie zusammengefügt werden sollten. Sie hatte für sich beschlossen sich später zu Sorgen, zu kümmern, da brach auch schon ihr Antias das Schweigen.


    So wie er sie vorher stürmisch, aufholtend, lustvoll, begierig, liebevoll genommen hatte, so ging er nun langsam genussvoll vor. Er wusste wie sie beide zu ihrem Vergnügen kamen.
    Auch wenn die weibliche Neugier sie quällte mit Gedanken an den versprochenen Ausflug und noch mehr an die erwähnte Wohnungs- oder Zimmersuche, so schob sie diese sich heimlich dazwischendrängende Gedanken immer wieder beiseite. Jetzt galt es erst ihr beider Sehnsucht aufeinander zu stillen, lange genug hatten sie darauf gewartet.


    Nach ihrer erneuten Vereinigung, welche sie mit mehr Zeit intensiv genossen hatten, ruhte Apolonias Kopf zufrieden auf Antias Brust. Ja so stellte sie sich ihre Zukunft vor, nach dem Feierabend ihres Liebsten, gemeinsam mit ihm in einer kleinen gemütlichen Wohnung. Ob sich diese Träume jemals erfüllen würden?

    Jetzt erst nach den ersten Sätzen, ihres unverhofften Wiedersehens, gewann Apolonia ihrer Fassung wieder. Sie wäre ja am liebsten in Grund und Boden versunken, doch anmerken wollte sie sich das auch nicht lassen.
    Das Geld konnte sie wirklich brauchen, doch ein Schnorrer wollte sie nicht sein. Bisher hatte sie es noch immer geschafft für sich selber zu Sorgen. Doch da war dann eben auch Borkan. Einen besseren Freund konnte man sich nicht vorstellen. Er gehörte zu den Menschen die da waren wenn man sie brauchte aber nie ein Gewese um ihre unauffällige liebenswerte Person machten. Und ausgerechnet er musste mitbekommen was sie so trieb. Ja und dann kam sie auch schon die Nachricht, die sie befürchtete, wenn gleich sie sich auch wahnsinnig darüber freute. Morrigan war zurück. Sie sollte nun nicht erfahren was sie so trieb. Auch wenn Apolonia nicht mehr im Lupanar arbeitet, so hatte sie doch Morrigan mehr oder weniger versprochen ihre Beutezüge zu lassen. Dies musste Borkan jetzt aber nicht wissen. Verlegen kam dann zunächst auch nur:“Ich danke dir Borkan, heute nehme ich das Geld, doch du musst dir keine Sorgen machen ich komme schon klar“, schließlich wollte sie ihn nicht vor den Kopf stoßen.
    „Das Morrigan wieder zurück ist freut mich natürlich sehr. Ich hatte ja damit gerechnet ich würde sie nie mehr sehen, weil der Helvetier sie nur für sich haben will. Du weißt nicht wie es ihr geht und ob ich sie bald einmal sehen kann? Noch eins möchte ich von dir wissen. Was machst du hier warum stehst du hier mit deinen Bewachern rum?“

    Heute hatte Apolonia sich besondere Mühe bei ihrer Aufmachung gegeben , denn schließlich wollte sie das Minervafest besuchen.Zum ersten Mal trug sie ihre neue Perücke und dazu ihre azurblaue Tunika mit einer Goldfäden Stickerei. Die palla um ihre Schulter geschlungen. Babilla, welcher den Einkaufskorb trug im Schlepptau war sie bei dem Jahrmarkt angelangt. Genießerisch sog sie den Duft des reichhaltigen Speiseangebots ein und beobachtete interessiert den Besucherstrom. Sie hoffte, dass sich sich ihre Aufmachung für den Besuch hier bezahlt machte.
    Zuerst würde sie sich einen guten Standort suchen, von dort könnte sie dann eventuelle Opfer ausmachen. Dazu würde sie noch einen Rundgang an den einzelnen Ständen vorbei machen und wenn die Zeit die ein oder andere Vorstellung besuchen. Obwohl bei letzterem war sie sich nicht ganz sicher, die Wartezeiten, dass in der Warteschlange stehen sagte ihr nicht wirklich zu.
    „Conditum melizomum! Ofellas assas! Dulcia domestica! Zum Opfern und Genießen!“ drang an ihr Ohr. Das hörte sich gut an, neugierig ging sie in Richtung dieses Standes, bis sie unwillkürlich zusammen zuckte. War das nicht Borkan? Nein dem wollte sie jetzt nicht begegnen. Aber ein Stück weiter entdeckte sie ein Stand mit Amulette und Schmuckstücken. Das traf sich gut, vielleicht entdeckte sie etwas für ihren Antias. Zunächst sollte es aber nur ihr Ausgangspunkt sein. Hier würde sie den Treffpunkt mit Babilla ausmachen, falls sie sich aus den Augen verloren.

    Mit entsetzen sah Apolonia, dass eine Verwandlung in Antias vor sich ging. Sie hätte sich Ohrfeigen können, sie hatte es bewirkt. In ihrer Einfältigkeit wollte sie das Thema schnell verharmlosen und abtun, nur damit sie Zeit für andere Dinge hätten. Das Antias aus ernstlicher Sorge um sie und um ihrer gemeinsame Zukunft so handelte hatte sie leichtfertig übergangen. Ob sie diesen Fehler je wieder gut machen konnte? Dabei war es gerade sein Verständnis und sein Vertrauen, was ihn neben allen seinen guten Charaktereigenschaften so liebenswert machte. Er gehörte zu den Männern, die das was sie sagten, auch lebten. Er würde sie als Lupa nicht verachten, es war das kein leeres Gerede, nur um an sein Ziel zu kommen, bei ihm war dies auch wirklich so, es war ehrlich.
    Wie gelähmt saß sie vorerst auf ihrer Kline, unfähig sich zu bewegen. Dabei wäre sie so gerne aufgestanden, zu ihm ans Fenster getreten, um ihn zu sich zu drehen, ihm in die Augen zu schauen, ihm zu sagen wie dumm und töricht sie gewesen. Seine ersten Worte als er wieder neben ihr saß, erlösten sie aus ihrer Starre. So kam es, das das was seinen Bruder betraf nur langsam zu ihr drang. Eine unsichtbare Wand hatte sich zwischen sie aufgebaut. „Nein ich habe keine Familie so fern es meine Mutter betrifft, wer mein Vater ist weiß ich nicht, irgend ein Dominus von ihr. ...Wie schön das du jetzt einen Bruder,.... gibt es sonst noch jemanden bei dir?“
    Halbherzig eher unbeteiligt kam dies über ihre Lippen. Dann war es mit ihrer Fassung aus, sie sackte in sich zusammen. Wie ein kleines Häufchen Unglück saß sie da neben ihm auf der Kline und starrte auf ihre untätigen Hände ehe sie vorsichtig begann. „Bevor ich zu den Claudiern kam war es in meinem Leben üblich, dass ich für alles was ich falsches tat und falsches sagte meine Strafe erhielt und ich so wieder schnell wieder dahin gelangte, im voraus zu erkennen was meine jeweiligen Herrschaften von mir erwarteten. Jetzt in meiner neuen Freiheit, bin ich für mich selber verantwortlich, besonders für die Auswirkungen meines Redens und Handelns. … ich muss scheinbar doch noch vieles lernen, besonders nicht die zu verletzen die es gut mit mir meinen. Anstatt dir zu sagen, ich möchte immer bei dir sein und du bist der einzige mit dem ich eine Familie gründen möchte, mach dir keine Sorgen wir schaffen das schon, doch jetzt möchte ich nur dein hier sein genießen, rede ich nur dummes Zeug und stoße dich vor den Kopf. ….. Verzeih mir und meiner Einfältigkeit.“
    Langsam hob sie ihren Kopf um seine Augen zu suchen, damit er sah wie es in ihr aussah.

    Völlig irritiert schaute Apolonia ihren Antias an, als sein grinsen dann noch zu einem glucksenden Lachen anwuchs, verstand sie gerade gar nichts mehr. Konnte es sein, dass er über sie lachte oder sie auslachte? Wieso denn? Sie musste es doch wissen, schließlich würde sie schon bemerken wenn sie verfolgt würde. Dann wurde ihre Verwirrung noch größer. Was hatte denn das Verhalten irgendwelcher Tiere mit ihr zu tun? Langsam schlug ihre Verwirrung in Ärger um. Verärgert drückte sie sich von ihm ab und und schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an. „Ich mag jetzt keine Olive und ich mag auch nicht nicht wenn man über mich lacht und schon gar nicht wenn man mich mit irgend welchem Getier vergleicht. Was ist los? Hast du erfahren dass die Claudier Jagd auf mich machen?“
    In ihrer Aufregung griff sie nach dem Brot, riss ein Stück ab und stopfte es in sich hinein.

    Och musste musste er ihr nun mit dem ollen Claudier kommen, jetzt gerade wo sie an etwas ganz anderes dachte. Apolonia ahnte aber wie schwer es ihm selber auch gerade fallen würde. Ebenso war ihr bewusst, dass er nur aus Sorge um sie danach fragte und es zu einem bestimmte Zweck machte. Seufzend nahm sie ihre Hand weg und griff sich eine Hühnerkeule, biss ein Stück Fleisch ab und reichte Antias den Rest. Während sie kaute dachte sie über seine Fragen nach. Eigentlich wusste sie von ihm gar nichts, wie auch von dem Rest der Familie.
    „Ich fürchte ich kann dir das nicht beantworten. Das ich ein Geschenk war ist dir ja bekannt. Ein einziges mal hat er mich zu sich rufen lassen. Er wirkte nicht unfreundlich auf mich. Es war wie immer wenn man einen neuen Herrn erhält und glaub mir ich gehöre zu den auserwählten die einige Herren kennen lernen durften. Ich wurde mit jenem kritischen durchleuchtenden Blick begutachtet. Dabei nur ein neutraler prüfender Blich, auf das äußere Bild und mein auftreten. Bei ihm erkannte ich kein gänzlich in besitznehmenden Blick, wenn du verstehst was ich meine.“ Bevor sie weiter berichtete füllte sie ihrer beider Becher mit Wein und nahm selber einen Schluck. „Ja und dann machte er ein Schriftstück fertig und schickte mich damit los, wie er meinte um meine Fähigkeiten zu testen ...oder so ähnlich. Danach habe ich ihn nie wieder gesehen.“ Abermals nahm sie einen Schluck Wein und dachte kurz über die Claudier nach. Eigentlich war das ein verrückte Zeit gewesen. Keiner hatte sich um sie gekümmert und aus purer Langeweile hatte sie eingewilligt mit Morrigen und Dracon die Villa zu verlassen um sich etwas anderes aufzubauen. Nach kurzem Nachdenken konnte sie ihre Neugierde aber nicht mehr zügeln. „Aber sag mir, warum willst du das jetzt alles wissen, es ist doch alles gut wie es ist. Keiner verfolgt mich und inzwischen bewege ich mich auch wieder völlig ungezwungen in Rom."

    „So so Fortuna Anitas also“, schmunzelte Apolonia. Es war nur so eine Idee für ein Geschenk, nachdem sie von den Plänen ihres Urbaneers für den nächsten Tag gehört hatte. Jetzt wollte sie zuerst einmal dafür sorgen, dass er etwas in seinen Magen bekam.
    Was hatte er grade gefragt? Nach ihren Wünschen? Woher sollte sie wissen was man sich wünschen konnte. Bisher war sie die diejenige die die Wünsche anderer zu erfüllen hatte. Sie hatte bisher nur einen Wusch gehabt und der wurde ihr erfüllt, wenigstens für heute und mit Glück bis zum nächsten Abend. Sie hatte sich gewünscht das Antias bei ihr wäre und er war da. Für alles andere würde sie selber sorgen, wie schon immer. Schließlich war sie jetzt frei, wenn auch nicht auf dem Papier. Die Claudier schienen sie nicht zu vermissen, bestimmt weil sie ein Geschenk gewesen war. Ihre Stellung im Lupanar hatte sie gekündigt und das war auch gut so, nicht dass der Helvetier noch auf schräge Gedanken kam und sie einfach als sein Eigentum betrachtete. Nein alles war gut wie es war, so lange sie ihren Antias hatte.
    „Nein nein, alles ist gut, ich habe das was ich mir wünschte bekommen und nun iss, denn ich glaube deine Hasta möchte wieder zum Einsatz kommen.“ Bevor ihre Hände zur Überprüfung unter seine Tunika glitten, stopfte sie ihm noch schnell etwas Hühnerfleisch in den Mund.

    „Zu den Gärten am Mons Pincius, da wollte ich doch immer schon einmal hin.“ Vor lauter Freude richtete sich Apolonia auf und klatschte in die Hände wie ein Kind, ehe sie fortfuhr. „Mein ganzes Leben habe ich in Rom verbracht, doch leider kenne ich immer noch nicht alle schönen Plätze.“ Zufrieden, nein eher glücklich,wie eben jenes Kind, kuschelte sie sich wieder an ihren Antias und beobachtete sein Spiel mit der Olive. Während Antias mit ihrem Körper beschäftigt war, strich sie sich nachdenklich eine Haarsträhne aus ihrer Stirn. Jetzt hatte er sie so reich beschenkt und was hatte sie für ihn? Es müsste ein Geschenk sein was er immer bei sich haben könnte. „Sag mir einmal mein unerschrockener Krieger welche Gottheit verehrst du am meisten?“ Apolonia wusste, dass ihre Frage für ihn merkwürdig klingen musste, denn sie kam schließlich völlig ohne jeden Zusammenhang, zumal sie sie schon aus Eis hätte sein müssen um bei seinem Tun weiter kalt zu bleiben. „Sag mal was treibst du da? Du hast doch nicht etwa schon wieder Hunger? Aber sicher doch, du hast ja kaum etwas gegessen.“ Kaum ausgesprochen hatte sie auch schon ein Hühnerbein in ihrer Hand und biss hinein, riss einen Stück Fleisch ab, näherte sich seinem Gesicht, so dass er die Fleischfetzen sehen musste. Eine Fleischfaser berührte sein Nase. Jetzt brauchte er nur noch mit seinen Zähnen zuzubeißen.

    Apolonia konnte es nicht fassen, da gab es doch wirklich einen zweiten Leibwächter. Wie hatte sei den nur übersehen können? Doch nicht genug damit es war wirklich Borkans Stimme und ein Blick zu seinem Gesicht bestätigte es ihr. Ehe sie sich versah befand sie sich auch schon auf dem Weg zu einem anderen ruhigeren Ort. Wie es ihr ging, was sie hier machte. Ein wenig Trotz loderte in ihr auf, den sie aber runter schluckte. Es gab nichts was sie einem andern vorwerfen hätte können.
    „Sicher geht es mir gut, wie du vielleicht weiß habe ich die Liebe meines Lebens gefunden. Im Lupanar arbeite ich nicht mehr und nun muss ich zusehen wie ich mir den Lebensunterhalt verdienen.“
    Nun betrachte sie Borkan genauer und lächelte ihn an. „Wie ich sehe hast auch du dein Glück auch gefunden und wie es dir geht, brauche ich wohl nicht erst zu fragen. Ich freue mich für dich.“

    Während die letzten Freudentränen sich einen Weg über Apolonias Wangen in Richtung Kinn suchten und sie Antias Worten lauschte, drückte sie sich weiter fest an ihn. „Nein sie ist wunderschön, wenn ich sie trage weiß ich das du immer bei mir bist und mir nichts geschehen wird. Es ist nicht nur, das ich bisher noch nie so etwas schönes geschenkt bekam, nein es ist auch das ich noch nie etwas von irgendwem erhielt. Alles was ich besitze musste ich mir auf die eine oder andere Art erarbeiten". Von der einen Art wusste er schon, die andere Art brauchte er nicht zu wissen. Er würde sich nur Sorgen machen und dies wollte sie nicht.
    Nach einer kurzen Zeit des Schweigens meinte sie versonnen: „Doch weißt du was mindestens genauso schön ist? Das jetzt jemand da ist an dem ich mich anlehnen kann, der mir zu hört, der für mich da ist. Ob es wohl möglich ist ein Zimmer ganz nahe bei der Castra zu bekommen?Das wäre für dich doch bestimmt viel einfacher einfacher einmal kurz vorbei zu kommen. Vielleicht wirst du irgendwann noch einmal befördert und du hast dann noch mehr Freizeit. Doch nun erzähl mir von dem Ausflug, wann geht es los und vor allen Dingen wohin?“

    Tagelang war Apolonia schon ohne Erfolg unterwegs gewesen. Nichts war ihr geglückt und das lag nicht an fehlender Gelegenheit oder zu geringer Auswahl, nein daran hatte sich in Rom geändert. Was sich geändert hatte war etwas bei Apolonia. Jedes Mal wenn sie Beute oder Opfer im Visier hatte, machte ihr Amulett ihr Kummer. Jenes wunderschöne Amulett welches sie kürzlich erst von Antias geschenkt bekam, Er hatte es extra für sie anfertigen lassen und sie hatte sich vorgenommen es nicht mehr abzulegen. Es sollte für sie Schutz sein, ein Schutzamulett.
    Wenn es also soweit war das Apolonia sich dem Beutestück ihrer Begierde näherte oder gar schon im Begriff des Zugriffes war, machte sich das Amulett bemerkbar. Es wirkte wie fremdgesteuert, es scheuerte, kratzte oder piekste. Apolonia kam es vor, als ob ihr Antias sie auf dieses Art von ihrem Tun abhalten wollte.
    Heute war sie in der Basilica Ulpia unterwegs. Dort also wo sich die exklusives Geschäfte Roms befanden. Sie überlegte immer noch was sie ihrem Antias schenken sollte. Ihr erster Gedanke war ein Ring gewesen, doch nach einiger Zeit hatte sie das wieder verworfen, denn sie vermutete ein Ring wäre hinderlich bei der Ausübung seiner Pflicht.
    Nun stand sie an einer Säule und ihr Hauptaugenmerk lag auf den männlichen Besuchern. Merkwürdig dachte sie nach einiger Zeit, der da drüben iaht aus wie Borkan. Das kann aber nicht sein, Borkan so gewandet und mit Leibwächter Nein bestimmt nicht was hat der denn auch noch für einen Geldbeute. Ob ich mir den nehmen soll?
    Schon war Apolonia unterwegs und näherte sich ihrem Opfer. Das kleine Messerchen war auch bereit. Wenn der weiter wegschaute müsste es klappen. Ihre Hand glitt in Richtung Geldbeutel.

    Neugierig und gespannt verfolgte Apolonia Antias genau mit ihren Augen. Mit jedem sich tiefer in den Ledersack wühlen wurde ihr Hals länger. Bei Fortuna was trieb er denn da so lange? Dann gluckste sie aber vor sich her, als sie ihn so plappern hörte, mein Antias, er freut sich wie ein Junge. Was hatte er gesagt, es ist eher klein? Ja das würde doch bedeuten. Von eher klein hatte sie nun wirklich Ahnung, da war sie eine Spezialistin. Sie hatte sich doch schon, nach erfolgreichen Streifzügen durch die Stadt, eine kleine Sammlung angelegt.
    Ihre Augen klebten förmlich an Antias Händen al er dich neben ihr auf der Kline saß. Wenn Antias nicht so mit dem auswickeln, betrachten und erklären beschäftigt gewesen wäre, so hätte er Apolonias immer größer werdende Auge und ihren offenen Mund gesehen. Irgendwann kam dann ein leises, fassungsloses, fast andächtiges:[SIZE=7] “Eine Halskette, du hast sie extra für mich anfertigen lassen?”[/SIZE] Nach einer kleine Pause hauchte sie: [SIZE=7] “Warum ein Esel? Da gehört eine Adler hin, ein prächtiger römischer Adler.”[/SIZE]
    Normalerweise, wäre Apolonias Reaktion ein jubilierendes Schreien gewesen, doch heute, heute war alles anders. Schneller als Antias bis drei zählen konnte, saß sie auf seinem Schoß und drückte ihr Gesicht schluchzend an seine Schulter. Zwischen dem Schluchzen kam, “natürlich gefällt sie mir ….was für eine Frage….. So etwas, eine Kette extra für mich. …Bitte zieh sie mir an".

    Auf Strauchwerk, so wirklich konnte sich das Apolonia nicht vorstellen, wogegen die anderen
    Möglichkeiten ihr schon verlockend erschienen.“Ja so in der Natur, das hat schon was, am Ufer, des Tibers oder so,” kam ihren Erinnerung. Von Antias Zunge abgelenkt, konnte sie sich diese Vorstellungen nicht weiter ausmalen. Doch halt was hatte er gerade gesagt einen Ausflug. Versonnen lächelte sie bevor sie flüsterte: “Sagtest du einen Ausflug? Mit mir hat noch nie jemand einen Ausflug gemacht. Ich wurde immer nur irgendwo hinbestellt.” Die Aussicht auf den gemeinsamen Ausflug, sie mit ihrem Antias zusammen durch Rom, beschäftigte so sehr, dass sie seinen Hinweis, dass sie zuerst etwas essen sollte gar nicht mit bekam. Dann jedoch schoss hoch wie ein Pfeil. “Ein Geschenk!? “ Apolonias Stimme hatte plötzlich diesen merkwürdig schrillen, fast überkippenden Klang wie ihn nur Frauen in besonderen Situationen haben. Danach kam ein leises, fast ehrfürchtiges wiederholen. “Ein Geschenk hast du für mich?” Schon suchte eine Träne den Weg über ihre Wange. “So etwas schönes hat noch nie jemand zu mir gesagt. Ich liebe Geschenke, auch wenn ich noch nie, außer in meiner Vorstellung, welche erhielt”
    Denn diese habe ich mir selber besorgt, fügte sie gedanklich hinzu.
    Konnte ihr Glück noch größer werden? Ihr Antias wollte mit ihr einen Ausflug machen und er hatte auch noch ein Geschenk für sie. Hastig, nervös, fahrig griff sie zu einen Huhn, zupfte, nein eher riss sie sich ein Stück Fleisch ab und stopfte es sich schnell in den Mund, denn sonst hätte sie laut geschrien vor Glück. Gleich darauf kippte aber ihre Stimmung und noch während sie kaute flossen ihr Tränen über die Wangen. “Weißt du, als ich heute am Eingang der Castra war und dein Freund mir sagte, du hättest Urlaub, da wusste ich gleich, heute würde ein schöner Tag sein, aber dass er so wunderschönes werden würde hätte ich mir nie vorstellen können“.
    Hastig wischte sie die Tränen weg. “So etwas albernes, da heul ich dummes Stück anstatt dich vor Dankbarkeit zu küssen. Jetzt habe ich aber gar nichts für dich.” Ich bin aber auch so etwas von schusselich, wieso habe ich nie daran gedacht für ihn ein Geschenk zu besorgen. Da liegt jeden Tag eine riesige Auswahl vor mir und ich denke nur an mich. Neugierig schaute Apolonia Antias an, “was ist es denn? Ich habe gar nicht gesehen, dass du etwas bei dir hattest."

    Halb liegend, auf ihrem Ellebogen abgestützt betrachte sie ihn, wie er sich so in den Überwurf hüllte und kicherte plötzlich laut. “Sag mal hast du es schon mal in einer Therme gemacht? Ich meine Liebe, ich nicht, würde es aber gerne mit dir einmal ausprobieren. Schade wir hier keine haben oder wenigstens ein Baleum." Noch immer mit der Vorstellung beschäftigt stand Apolonia auf, wobei ihr Blick auf denTisch fiel, hastig ging sie zu diesem rüber, strich das Geld zusammen und stopfte es eilig in den Beutel. “Sag mal hast du es schon mal in einer Therme gemacht? Ich meine Liebe, ich nicht, würde es aber gerne mit dir einmal ausprobieren. Schade wir hier keine haben oder wenigstens ein Baleum."
    Schon eilte Babila herbei, deckte in Windeseile den Tisch und verschwand auf leisen Sohlen. Inzwischen hatte sie sich eine Tunika übergezogen und zog Antias zu sich auf die Kline. Sie schenkte ihnen einen Becher verdünnten Wein ein. Noch ein prüfender Blick über das Angebot an Speisen und ein zufriedenes lächeln glitt über ihr Gesicht. Brot war ausreichend da ebenso Käse, Weintrauben und Nüsse. Eine kleine Schüssel Oliven dazu noch ein paar Feigen. Eine Platte Kalbsfleisch und Hühnchen. Ob das für ihren Bären reichte? Zur Not gab es noch einige Vorräte. “Greif zu mein Bär oder soll ich dich füttern?” Schon hatte sie eine Traube in der Hand nahm sie vorsichtig zwischen ihre Zähne und näherte sich so seinem Mund.

    Ganz vergessend, dass sie sich auf dem dem Boden befanden, lag Apolonia schweißnass neben ihrem Antias. Mann könnte meinen sie wäre eine Katze und hätte sich zufrieden schnurrend an ihn gerollt. Noch immer in Gedanken bei dem gerade erlebten hatte sie plötzlich eine Vorstellung wie es war. Ihr fiel ein, einmal hatte sie fasziniert beobachte wie Wasser aus einer Therme abgelassen wurde. Wie das Wasser zum Abfluss floss, schneller wurde, anfing zu kreisen, wie sich dieser Wasserkreis zuerst groß langsam, fast behäbig anfing im Kreis fort zu bewegen, sich verkleinerten und damit an Schnelligkeit zu nahm. Dieser Kreis einen Wirbel, einen Strudel entstehen lies und dessen Sog alles mit sich hinweg riss. Was einmal von diesem Strudel erfasst wurde konnte ihm nicht entkommen.
    Ja genauso war es eben gewesen, sie konnte ihm nicht entkommen, jenem Strudel, dem Sog, dem Gefühl für Antias, der Sehnsucht nach ihm, der Lust nach ihm, ihrer Liebe zu ihm.
    Langsam drehte sie ihren Gesicht zu ihm, schaute in seine Augen und strich ihm liebevoll über seine Wangen. “Du weißt das ich dich liebe.” Dies war keine Frage dies war eine Feststellung ebenso was sie dann sagte. “Ich werde dich immer lieben, egal was kommt und geschieht. Ganz leicht wohin uns unser Weg führt. Ich weiß als Lupa und vor allen Dingen als entflohene Sklavin steht meine Zukunft unter keinem guten Stern. Auch ist mir klar, ich muss was tun um mir diesen kleinen Platz hier erhalten zu können. Glaub mir, ich bin dabei, ich versuche es auf meine Weise. Doch jetzt möchteich nicht daran denken, jetzt möchte ich nur für dich da sein. Du hast doch bestimmt Hunger und vor allem nach gerade großen Durst? “

    Auf dem Boden zu landen war für Apolonia nicht wichtig, sie bekam es nur am Rande mit. Für sie war es wichtiger von ihrem Antias gehalten, gefordert zu werden. Ihn zu spüren, riechen und schmecken genügte ihr. Sie war fest davon überzeugt, dass dies der Sinn ihres Lebens war. In ihrer Liebe zu ihm ging sie auf.
    Ein wenig schrill hörte sich ihr “Ah” an, aber nicht nach Schmerz, eher nach mehr fordernd. Ja sie mochte es seine knabbernde Zähnen an manchen Stellen zu spüren. Sie verstand es als Aufforderung noch mehr zu geben, ihm entgegen zu fluten, dem Höhepunkt entgegen zu treiben. Keuchend fasste sie noch fester zu und schob sich ihm entgegen, warf ihren Kopf zurück, kreiste mit ihrer Zunge in ihrem Mund, sog geräuschvoll die Luft ein biss auf ihre Unterlippe um gleich wieder aufzustöhnen.
    Ihrer beider Schweiß vermischte sich miteinander. Sein Geruch der sie immer wieder betörte schien an ihr zu kleben und sich fordernd in ihrer Nase festzusetzen. Ihr Mann - stark- fordernd- gebend. Ob er wusste wie sehr sie ihn liebte? Sie sollte es ihm sagen. “Bitte hör nicht auf, … gib mir mehr…. Ich Liebe Dich!" Wenn der Anfang noch leise kam, wurde sie immer lauter. Die letzten drei Worte schrie sie fast.

    Ausgehungert und bereit, bereit wie noch nie hatte sie ihn empfangen. Sein “Dorcas” hatte sie schon viel zu lange vermisst. Sie liebte es wenn er sie so nannte, wie sie so manches oder besser alles an und von ihm liebte.
    Kaum beglückten Antias Lippen Apolonias Brüste glitten ihre Hände in seine Haare drückten sein Gesicht zwischen ihre Brüste. Schwelgte in der Begierde sich mit ihm weiter und tiefer zu vereinen um das Feuerwerk der Lust zu erleben.
    Ihre Hände ließen sein Kopf glitten Tiefer umklammerten seine Gesäß, sie liebte seine knackigen Pobacken und hielt sich daran fest, damit er sie sättigen konnte. Ausgehungert wie sie war würden sie aber noch lange beschäftigt sein. Mit den Künsten der Lupa könnte sie ihren Helden noch lange zufrieden stellen.
    Nicht nur ihrer beiden Stöhnen war zu hören, von Zeit zu Zeit beteuerte sie ihm immer wieder ihre Liebe. Vergessen waren die Gedanken an ihre Zukunft, jetzt war vorerst nur ihre Liebe zueinander wichtig.

    Noch mit ihren Überlegungen beschäftigt, hörte sie das Klopfen. Wie gestochen, sprang Apolonia auf und rannte zu der Türe, so dass der arme Babila überhaupt keine Chance hatte zur Türe zu eilen.
    Schon hatte sie die Türe aufgerissen und hing an Antias Hals. Zwischen den einzelnen Küssen kam Stückweise heraus. “ Da …bist..du…ja..endlich..ich..warte… schon..eine..ganze ..Weile.“
    Woher hätte Antias wissen können welche Informationen Apolonia inzwischen hatte. Das jedoch interessierte sie gerade gar nicht, aufgeregt und voller Hektik zog sie Antias rein und schob die Türe mit einem Fuß zu. Zerrte ihn weiter bis zu der Kline in ihrem Zimmer. “Wenn du nur wüsstest wie ich dich vermisst habe”, meinte sie während sie aufgeregt an ihm herum nestelte. “Bestimmt hast du Hunger, doch ich habe jetzt auf etwas ganz anderes Hunger, wenn du nur wüsstest wie ausgehungert ich bin. Vorher noch einen Schluck Wein? Wie lange bleibst du? Hoffentlich länger als eine Nacht? Wir haben soviel nach zuholen.” Schon hatte sie seine Hand genommen, saß auf der Kline und zog ihn zu sich runter.