Beiträge von DIVUS VALERIANUS

    Valerian hätte es gern gesehen, wenn ebenso der Augustus hier gewesen wäre. Dessen Autorität in Reich und Senat war universal und ettabliert. Seine unbekannt. Er würde diese trotzdem vehement durchsetzen, sollte man sie anzweifeln, doch würde dies Szenen produzieren, die er lieber vermeiden wollte. Er hoffte es käme nicht dazu.


    "So Du also nur Klarheit suchtest, dann hast Du sie bekommen, ja, Tribun. Niemand sagte ja auch, dass Du dieses Gesetz gemacht hast, mit keiner Silbe. Dass Du es als Deine Pflicht ansahst eine ganz offensichtlich verwirrende Rechtslage zu entwirren wirft Dir ebenso keiner vor, im Gegenteil .... es ist löblich. Eine Volksversammlung hierzu ist wirklich nicht notwendig, da stimme ich Dir zu, ich werde meinem Vater nach seiner Rückkehr raten, dass er umgehend ein Mandatum per Decretum Imperatoris veröffentlicht, dass unser unsinniges Plebiszit aufhebt. Ob Du es drohend meintest oder dies nicht tatest, ich empfand es so und meine Mahnung steht. Für Dich und andere. Aber Deine Entschuldigung erscheint mir redlich und ich kenne nur ehrenhaftes über Dich und Deine Familie. Es sei also vergessen, was immer es war. Und ich hoffe wirklich, dass das Volk diese Nachricht ruhig aufnimmt. Eine Maßregelung am Volke tut dem Kaiserhaus am meisten weh, aber eine Szene wie die uns jüngst dargebotete wird man sich nicht mehr bieten lassen. Man wird bedeutend härter dagegen vorgehen, das kannst Du dem Volk auch sagen. Aber genug davon."

    Der Caesar war auf einem kurzen Besuch in Roma und wohnte der Sitzung bei. Er folgte der Diskussion und wurde immer ärgerlicher, seine Finger begannen sich in den Stuhl zu krallen und er spürte das Blut in den Adern pulsieren. Der Senator neben ihm spürte was kommen würde. Ein Wutanfall. Dahingehend war er den Ulpiern sehr ähnlich, als Aelier hatten sich diese Eigenschaften ja auch nicht sonderlich verwässert. Letztlich hielt er es nicht mehr aus und sprang auf und trat in die Mitte des Saales. Er mochte Politik nicht, aber was hier geschah war unerträglich.


    "Ruhe!"


    Brüllt er in die Versammlung. Ein wütender Blick seinerseits lässt die aktuellen Protagonisten einen deutlichen Schritt zurücktreten. Man verstummt allgemein. Auf dieser Bühne hatte er sich selten bis nie gezeigt, doch sollte man ihn ernst nehmen und das würde er jedem deutlich einbläuen, der seine Autorität in Frage stellen würde.


    Er setzt sich auf der Tribüne auf den Stuhl des Kaisers. Manch einen der darauf folgenden erschrockenen Blicke straft er sofort durch einen eiskalt erwiedernden. Mag der Praefectus Urbi in Rom die Nummer zwei sein, in seinem Verständnis ist es der Caesar. Nur weil er das nie nutzte, heißt dies noch lange nicht, dass es nicht so wäre.


    "Senatores .......... et Tribunus Plebis."


    Schaut diesen verächtlich an.


    "Manch einer mag meinen, dass die Dynastie schweigt, so der Kaiser nicht in der Hauptstadt weilt. Und manch einer mag sogar meinen, dass sie allgemein alles durchgehen lasse."


    Er beugt sich vor.


    "Diesen sei gesagt, dass dem nicht so ist! Ich spreche im Namen des Kaisers, der Ulpia und im Namen Roms. Also hört mir zu. Mein Vater hat die Institution des Plebiszits nur zögerlich akzeptiert. Er steht nicht voll dahinter, sondern nahm es nur zähneknirschend so hin.


    Er hat nun die Steuerbefreiung für Patrizier per Decretum beschlossen. Und nun wirfst Du ihm vor, nachdem ein weiterer Tribunus bereits die Dreistigkeit besaß eine Lex entgegen dieser Weisung zu erlassen, dass man damals schon hätte darauf achten sollen, dass dieses Plebiszit ja so nicht wirksam werden kann. Diese Pflicht lag doch nicht bei uns, sondern dem Initiator, wenn er meint kaiserliches Recht brechen zu wollen oder Recht zu produzieren, welches keine Wirkung zeitigt, so ist das seine Sache und er hat etwaige Konsequenzen zu tragen.


    Kaiserliches Recht bricht jedwedes darunter. Gedenkst Du dieses Faktum zu ändern?


    Das besagte Plebizit hat keine Wirkung, das ist korrekt und als solches unnützes Recht wird es getilgt werden. Wir werden es jetzt nicht weiter unterlassen dieses Gesetz zu annullieren, da nun ja klar wurde, dass es sinnlos ist. Rechtslage also geklärt.


    Und nun lasst mich noch weitere zwei Dinge klarstellen.


    Prima. Das Plebiszit wurde vom Kaiser als absolute Sonderversion der Gesetzgebung gestattet. In absoluter Seltenheit und Außergewöhnlichkeit kann es erfolgen. Wird dies ausgeweitet und versucht eine weitere fixe Säule der Gesetzgebung zu installieren, so wird dies mit allen Mittel unterbunden werden. Auch und final mit Abschaffung des Plebizits. Das sollte nun klar sein. Ein Kontrollgremium ist unnütz, da zum einen das Plebiszit selten zu sein hat und weiter kontrollieren Palast und Curia alles was als solches beschlossen wird und sollte einer der beiden ein solches Plebiszit nicht gutheißen, so verliert es die Wirkung schneller als die Tinte auf dem Dekret trocknet, sei dessen sicher. Kontrolle also gewährleistet. Punktum.


    Das Kaiserhaus wird keine schleichende Republikanisierung des Reiches hinnehmen. Kein neues Gesetzgebungsgremium, das stetig tagt und unabhängig von Senat und Kaiser zu regieren trachtet. Jeder der neben den wahren Köpfen dieses Reiches versucht weitere zu installieren, der wird seinen verlieren. Mein Wort darauf! es ist eine schleichende Krankheit geworden, dass jeder denkt er könne am kaiserlichen Willen vorbei Politik machen und Entscheidungen treffen, immer weitere auf republikanischen Ansichten basierende Gremien, Komitees und Ausschüsse werden ins Leben gerufen. Ich werde meinem Vater empfehlen den Staat im Grundsatz neu zu bewerten.


    Secunda. Das Verhalten des amtierenden Tribunus Pleis in diesen Hallen ist unverschämt und inakzeptabel. Er droht Kaiser und Senat offen damit das Volk aufzuwiegeln und versucht uns zu erpressen. Leugne nicht! Es steht klar hinter Deinen Worten. Du zeigst keine Demut, sondern stellst Bedingungen und Forderungen. Man wird Mittel und Wege nutzen um die Stabilität des Reiches zu wahren. Du diktierst nicht uns, sondern wir Dir. Vergiss Deinen Platz nicht, sonst wird er Dir gewiesen werden! Deine Drohungen verrauchen ungehört, mir machst Du keine Angst.


    Roma locuta, causa finita!"

    Zuckt mit den Schultern.


    "Ich werde hier gebraucht."


    Erschaudert beim Gedanken, sich eines Tages mit dem Senat abgeben zu müssen.


    "In Rom werde ich noch genug Zeit verbringen, wenn ich das Erbe des Iulianus erfülle."

    Hat es noch nie mögen, hinter seinem Bruder zurückzustehen. Und leert den Becher in zwei Zügen.


    "Mein Weib? Ich habe sie schon länger nicht mehr gesehen."


    Mit einem Grinsen erwartet er eine überraschte Reaktion Quartos. Doch dieser kennt ihn zu gut, um darauf hereinzufallen.


    "Es steht gesundheitlich nicht gut um meinen Schwiegervater. Als verantwortungsvolle Tochter holte sie sich meine Erlaubnis ein, für ihn da zu sein. In Tarsus. Der Statthalter würde eine Reise nicht überleben."


    Kann sich keinen schlimmeren Tod als langsames Dahinsiechen fernab Roms vorstellen. Im Krieg für Rom das Leben lassen, oder zumindest in der Urbs Aeterna.


    "Sie und Maioranus werden dafür sorgen, dass er nicht allein sterben muss."


    Kann sich nicht entscheiden, ober er lieber im Krieg oder in hohem Alter in den Armen seiner Frau seine Augen für immer schließen möchte.

    Versucht sich seine Schwägerin mit dickem Bauch vorzustellen.


    "Herzlichen Glückwunsch, Lucius! Das ist mal eine gute Nachricht."


    Ordert eine Amphore Falerner und Becher, die auch prompt geliefert werden.


    "Lass uns darauf anstoßen und hoffen, dass du einen Stammhalter bekommst!"


    Gutgelaunt schwingt er den Becher.

    Der Cornicularius geleitet den Fremden höchstpersönlich zum Caesar.


    "Legatus, ein Vigil aus Misenum möchte dich sprechen."


    Schaut Seneca von oben bis unten an.


    "Sei gegrüßt, Optio! Wie kann dir die Legion zur Seite stehen?"

    Erwidert den Gruß und nimmt das Schreiben entgegen.


    "Eine ehrenvolle Aufgabe, Centurio. Die Erlaubnis ist dir selbstverständlich hiermit erteilt.


    Grüße Aelius Quarto und seine Frau von mir, wenn Du sie im Senat triffst."

    Wiegt nachdenklich den Kopf.


    "Die Legion ist derzeit in Aquilea, Cremona und Mantua tätig. Ihren Aktionsradius auf Ostia respektive in der nähe befindliche Steinbrüche auszudehnen ist uns derzeit nicht möglich. Doch ich werde schauen bis wann ich Männer entbehren und nach Ostia abkommandieren kann."