Beiträge von Iullus Helvetius Curio

    Von der Stimme Silvanas aus seinem Gedankenstrom gerissen, setzte sich Curio auf und schaute seine Frau an, die offenbar völlig entgeistert auf ihn zukam. Er runzelte die Stirn, bis ihm der Sinn der Frage seiner Frau bewusst wurde. Sofort verschwanden die Falten auf seiner Stirn, während er mit dem Kopf schüttelte.


    Nein, alles bestens. Aber ich habe Acanthos breitschlagen und mir einen freien Abend erkämpfen können.


    antwortete er und schälte dabei seinen Arm aus der Decke. Silvana hatte es in den Tagen nach der Geburt nicht leicht gehabt. Das Fieber hatte sie einige Tage voll im Griff gehabt und sogar Alpina war besorgt gewesen, was nichts anderes hieß, als dass die Lage wirklich ernst gewesen war. Jetzt ging es Silvana aber wieder gut - Iuno sei dank - doch hatte er dazu kaum etwas beitragen können. Er war unterwegs gewesen, bei Terminen und es waren vor allem Alpina und Kaeso gewesen, die Silvana gepflegt hatten. Dennoch waren Curios Gedanken an den langen Tagen auch stets bei seiner Frau gewesen, auch wenn das vielleicht bei Silvana nicht angekommen war.


    Möchtest du dich zu mir setzen? Oder ist es nicht gut für dich, wenn es gleich kühler wird?


    Er schaute Silvana offen an und machte bereits Anstalten, sich komplett aus der Decke zu schälen, um sie danach Silvana anzubieten. Schließlich war es längst nicht mehr bitter kalt, aber Sommertemperaturen hatten sie ja schließlich auch noch nicht.

    Curio nickte matt. Er musste zum Capitolium und die Spende an Iuno Lucina leisten, allerdings war der größte Teil der Pflichten auch dem Haushalt überlassen, den Alpina und Silvana ja ohnehin eigenständig führten. Da würde er sich also nicht einmischen.


    Ich bin morgen ohnehin auf dem Forum. Dort werde ich alles erledigen. Um das zusätzliche Gedeck für Iuno sagst du einfach morgen früh Gwyn bescheid.


    antwortete er. Bevor Alpina dann allerdings den Raum verließ, hielt Curio sie nochmal mit einem weiteren Satz zurück.


    Nochmal vielen Dank, Alpina. Für alles. Ich bin so froh, dass du bei uns bist.


    Auch auf die Gefahr hin, rührselig zu wirken, war es dem jungen Helvetier einfach wichtig, es nochmal ausgesprochen zu haben. Viel war passiert in den letzten Jahren, angefangen damit, dass Alpina ihn aufgenommen hatte, als er hier in Mogontiacum aufgeschlagen war, mehrfach hatte alles auf der Kippe gestanden, nicht nur bei ihrer beinahe missglückten Abtreibung, sondern auch bei ihrem Reise nach Germanien und der schweren Zeit von Silvana und ihm. Und jetzt schien dies alles in einer Art positivem Höhepunkt kulminiert zu sein.


    Aber jetzt eine gute Nacht.


    schloss Curio schließlich, lächelte ihr nochmal versöhnlich zu und drehte sich wieder zu seiner Frau und seinem Sohn um.

    Mal wieder erreicht die Villa Duccia ein Brief aus der Casa Helvetia. Dieses Mal allerdings mit offiziellen Vorzeichen an einen anderen Empfänger.


    Ad
    Procurator Numerius Duccius Marsus
    Villa Duccia
    Mogontiacum


    Iullus Helvetius Curio Proc. Numerio Duccio Marso s.d.


    Im Rahmen der von mir angekündigten Erarbeitung einer Marktordnung bin ich bei meinen Recherchen auf einen Punkt gestoßen, den ich gerne mit die besprechen möchte. Ich bitte daher um einen zeitnahen Termin, an dem wir den Sachverhalt erörtern können.


    Vale bene,


    Iullus Helvetius Curio



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    Iullus Helvetius Curio | Casa Helvetia | Mogontiacum


    Entwurf Curio


    DECRETUM DECURIONUM


    Edictum Mercatorum Mogontiacensis


    I. Betriebe
    (1) Jeder, der im Stadtgebiet von Mogontiacum einen Betrieb eröffnet, muss diesen vor der Inbetriebnahme bei der Stadtverwaltung anmelden.
    (2) Die Stadtverwaltung führt ein Verzeichnis der ordnungsgemäß angemeldeten Betriebe.
    (3) Nicht angemeldete Betriebe sollen durch die Stadtverwaltung unverzüglich stillgelegt werden.


    II. Marktplätze
    (1) Hauptmarkt ist das Forum im Vicus Apollinensis. Zu diesem Hauptmarkt gehört auch die Basilica.
    (2) Vicinalmärkte bestehen auf den Marktplätzen der folgenden Vici: Vicus Navaliorum, Vicus Salutaris, Vicus Victoria, Vicus Novus, Vicus Britannicus und der Marktplatz in den Canabae Castellae.
    (3) Jeder Händler kann auf diesen Märkten einen Marktstand betreiben und in der Basilica eine städtische Taberna pachten. Händler, die nicht in der Civitas Mogontiacensis ihren Sitz haben, können nur auf dem Hauptmarkt oder auf dem Markt des Vicus Navaliorum Marktstände einrichten.


    III. Marktzeiten
    (1) Die Marktzeit erstreckt sich von der zweiten bis zur neunten Stunde.
    (2) Am Tag nach den Nundinae findet in der Basilica kein Markt statt. Die Duumviri können bei Bedarf jederzeit den Markt in der Basilica schließen, wenn sie dies neun Tage vorher bekanntgemacht haben.
    (3) An den Nundinae ist ein Drittel des Forums im Vicus Apollinensis vor dem Capitolium für die Marktstände der Bauern und den Viehmarkt reserviert.


    IV. Größe der Marktstände
    (1) Jeder Marktstand darf eine Breite von höchstens 20 Fuß und eine Tiefe von höchstens zwölf Fuß haben.
    (2) Zwischen den Marktständen muss ein Durchgang von sieben Fuß und vor den Marktständen eine Gasse von 15 Fuß freigehalten werden.
    (3) Die Pferche auf dem Viehmarkt dürfen höchstens 40 Fuß im Geviert betragen. Dazwischen sind Gassen von 15 Fuß freizuhalten.


    V. Gebühren
    (1) Für die Genehmigung eines Marktstandes wird eine Gebühr von fünf Sesterzen erhoben. Die Genehmigung gilt für drei Monate und zwar sowohl für die Vicinalmärkte als auch für den Hauptmarkt.
    (2) Der Pachtzins für eine städtische Taberna in der Basilika beträgt 40 Sesterzen pro Jahr. Eine Gebühr für die Genehmigung wird hierbei nicht erhoben.
    (3) Für Marktstände und Pferche des Bauern- und Viehmarkts werden keine Gebühren erhoben, sofern die Betreiber für die Reinigung der Flächen Sorge tragen. Andernfalls ist der Aedil berechtigt, eine Reinigungsgebühr zu erheben.


    VI. Sicherheit
    (1) Jeder Betreiber eines Marktstandes oder einer städtischen Taberna in der Basilica hat drei Eimer Wasser mit einem Mindestinhalt von jeweils zwei Congii vorzuhalten.
    (2) Während der Marktzeiten ist jeglicher Verkehr von Karren und Kutschen auf den Marktgeländen verboten.


    VII. Verstöße
    (1) Verstöße gegen diese Marktordnung werden mit einem Strafgeld von mindestens 20 Sesterzen und höchstens 200 Sesterzen geahndet.
    (2) Wiederholte Verstöße gegen diese Marktordnung können mit zeitlich befristeten oder unbefristeten Betriebsverboten von Ständen und auf den städtischen Märkten geahndet werden.
    (3) Im Einzelfall legen die Aedile Art und Höhe der Strafe fest. Dagegen kann bei den Duumviri Widerspruch eingelegt werden.

    Ich danke dir, Verus.


    sagte auch Curio zum Abschied und setzte sich wieder zu seiner Frau ans Bett, während sein Blick zu Alpina wanderte, die immer noch den kleinen Helvetier im Arm hielt. Langsam tastete seine Hand nach der seiner Frau, bekam sie letztlich zu fassen und drückte sie leicht. Es war doch insgesamt gut gelaufen. Verus erkannte seinen Enkel an, hatte sich offenbar auch seinem Sohn langsam angenähert und ihm vor allem auch endlichen einen Namen gegeben und konnte zudem die große Nachricht von weiterem Familienzuwachs bei den Ducciern verkünden. Dennoch war seine Laune etwas getrübt, wenn er daran dachte, dass der kleine Cornutus nun ausgerechnet auch noch einen Namen trug, den bereits der Vater des Statthalter getragen hatte - wahrlich große Fußstapfen, die die beiden ihrem Sohn da aufgehalst hatten.


    Erst jetzt, als sein Schwiegervater es ausgesprochen hatte, spürte Curio seine Erschöpfung, die im Gegensatz zu der körperlichen Erschöpfung Silvanas wohl eher emotionaler und psychischer Art war. Kurz blickte er zu seiner Frau, der man die Erschöpfung auch ansehen konnte, so wie sie zurückgelehnt in den Kissen lag und zurück dann wieder zurück zu Alpina.


    Ich wäre dankbar, wenn ich jetzt mit meiner Familie alleine sein könnte.


    sagte er schließlich ohne Wut oder Anspannung in der Stimme und brachte sogar ein leichtes Lächeln zustande. Er hoffte, dass Alpina das jetzt nicht irgendwie falsch auffassen würde, aber es würde wohl der ganzen Familie guttun, wenn sie unter sich sein könnte. Spätestens morgen würden sich ja ohnehin alle wiedersehen und zudem würde Alpina auch ab morgen wieder mehr von Silvana und dem Kleinen haben, als der frischgebackene Vater, der sich ab morgen wieder in den Wahlkampf zu sürzen hatte.

    Ad
    Legatus Titus Duccius Vala
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum


    Iullus Helvetius Curio Legato Tito Duccio Valae s.d.


    Hiermit möchte ich dich und deine Frau auch im Namen meiner Frau herzlich zum Dies lustricus meines vor kurzem geborenen Sohnes einladen. Der rituelle Teil des Dies lustricus findet am ANTE DIEM VIII ID APR DCCCLXVI A.U.C. (6.4.2016/113 n.Chr.)* ab der vierten Stunde des Tages in der Casa Helvetia statt. Im Anschluss an den rituellen Teil wird eine Cena stattfinden.


    Ich würde mich sehr freuen, dich und deine Frau an diesem Tag in meinem Haus begrüßen zu dürfen.


    Mögen die Götter dich und die deinen beschützen,


    Iullus Helvetius Curio
    _____________


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    Iullus Helvetius Curio | Casa Helvetia | Mogontiacum



    Sim-Off:

    *Das Datum ist nur pro forma. Ich würde in den nächsten Tagen den Feierthread eröffnen und dann nochmal bescheid sagen. :)

    Unwillkürlich seufzte Curio auf. Natürlich ließ sich kein Duccier den Dies lustricus eines Verwandten entgehen, ob er nun einfacher Bediensteter oder Statthalter war. Dennoch fragte er sich, inwieweit sich der Statthalter tatsächlich Zeit für so eine Veranstaltung nehmen würde. Wie auch immer, er würde den Statthalter und seine Frau einladen und, was seine Silvana ja bereits tat, einplanen für Essen und Getränke.


    Dann werde ich ihm noch eine Einladung zukommen lassen.


    sagte er dann, nicht ohne Hoffnung in der Stimme, dass dieser Kelch an ihm vorübergehen würde, und gab Silvana einen Kuss auf den Hals. Natürlich wusste sie, dass er daran knabberte, dass sein eigener Status gegenüber dem ihrer Familie mit dem Erscheinen des duccischen Statthalters ins Bodenlose abgestürzt war. Da half auch seine mögliche Wahl zum Aedil nicht wirklich, denn das wäre wohl auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.


    Ich weiß ja, dass die Männer deiner Familie sehr trinkfest sind, mein Herz. Das haben wir ja schon bei der Hochzeit gesehen. Bier und Met werde ich ordern. Wein haben wir, denke ich, noch genug im Vorrat.


    Und da erschien doch noch ein leichtes Lächeln in seinem Gesicht, denn nach der Hochzeit wäre er fast aus allen Wolken gefallen, als er gesehen hatte, dass der schon sehr großzügig kalkulierte Alkoholvorrat fast gänzlich aufgebraucht und nur noch ein paar Reste in den Weinamphoren übriggeblieben war. Allerdings hätte er es ahnen können, wenn er an die Feiern in der Villa Duccia, zum Beispiel zum Ende der Ausbildung Silvanas zurückdachte.

    | Liam


    Der Brite schaute an dem Händler vorbei, um den Stand der Sonne abzuschätzen. Dann fokussierte er den Händler.


    Um welche Angelegenheit handelt es sich bei der Ware und den Nachrichten?


    fragte der Ianitor weiter, denn eigentlich arbeitete der Helvetier in seinem Officium an der Marktordnung, die er in nicht allzu langer Zeit dem Ordo Decurionum vorlegen wollte, und hatte daher darum gebeten, nur in dringenden Fällen gestört zu werden.

    | Liam


    Durch die Amtszeit Curios sah sich der Brite genötigt, die Tür immer etwas schneller zu öffnen, um die möglichen Gäste nicht lange warten zu lassen. Daher saß er auch immer häufiger auf seiner Bank und ging dem Schnitzen, seinem liebsten Hobby, nach. Auch jetzt, als es mal wieder klopfte, saß er dort, erhob sich und öffnete die Tür.


    Salve! Du befindet vor der Casa Helvetia. Was kann ich für dich tun?


    Dabei musterte der Ianitor die drei Reisewagen und danach den gut gekleideten Mann, der wohl geklopft hatte.

    Soweit ich verstanden habe, konnten sich die Leute aber auch für eine Truppe entscheiden.


    Es soll ja Leute geben, die Germania mal so gar nicht mögen, was ich übrigens nicht verstehen kann. ;)

    Curio war nun schon ein paar Tage im Amt und das Tagespensum war hoch. Jeden Tag persönliche Gespräche oder öffentliche Sprechstunden, Besuche bei Honoratioren oder deren Empfang in der Casa Helvetia. An den letzten beiden Tagen war er bis zum späten Abend bei Cenae in den Häusern von Unterstützern gewesen, die seine Wahl hatten feiern wollen, dabei war er doch nur zum Aedil gewählt worden und nicht etwa Duumvir geworden oder hatte den Ritterring bekommen. Das könnte man feiern. Aber eine Wahl zum Aedil, das war doch höchtens eine kleine, kaum bedeutende Zwischenstufe, die er erstmal meistern musste, um tatsächlich etwas oder besser jemand in der Stadt zu werden. Bis dahin musste er aber jetzt erstmal als Aedil einen guten Job machen.


    Jetzt aber hatte er es doch tatsächlich geschafft, einen freien Abend bei Acanthos zu schinden, der sonst immer dafür sorgte, dass sein Terminplan von morgens bis abends vollgepackt war. Gut, ganz frei war sein Abend nicht. Es hatte nach dem Abendessen noch eine Strategiebesprechung gegeben, die normalerweise immer der letzte Termin des Tages war, aber sonst halt immer nach den letzten persönlichen Gesprächen oder Cenae vor dem Zubettgehen stattfand, jetzt aber nach vorne verlegt wurden, damit der Rest des Abends frei war. Da Curio also nun nichts zu tun hatte, hatte er sich seinen warmen Mantel und eine Decke geschnappt und sich auf die Bank im Garten gesetzt, wo er sich nun die immer noch kühle Luft des Abends um die Nase wehen ließ. Die Sonne war bereits hinter den Häusern verschwunden und es begann zu dämmern. Tatsächlich schaffte es der junge Helvetier, seine Gedanken vom morgigen Tag zu lösen und sich allein mit dem Garten zu beschäftigen. Gestern oder vorgestern war zumindest der letzte Schnee weggeschmolzen und gab nun wieder den Blick auf Wiese und die vereinzelten Büsche frei, die in den vergangenen Wochen stets verschneit gewesen waren. Langsam konnte es Frühling werden, ging es Curio durch den Kopf, während er seinen Hals noch tiefer in seinen Mantel grub.


    Die Ruhe tat ihm gut. Ebenso wie die kalte Luft, die im Einklang dafür sorgten, dass sein Kopf frei wurde.


    Sim-Off:

    Wenn jemand aus dem Haus dazukommen möchte, gerne.

    In seiner letzten Amtszeit als Magister Vici im Vicus Apollinensis hatte sich Curio um die Kreuzungsschreine in seinem Vicus gewidmet. Auf den Rat einiger Decurionen hin, darunter auch Duccius Marsus, weitete Curio nun das Projekt aus auf das gesamte Stadtgebiet. Nun gab es natürlich im gesamten Stadtgebiet deutlich mehr Kreuzungsschreine, als im zentralen Vicus der Stadt, doch hatte er ja auch wieder eine ganze Amtszeit Zeit, sich mit diesenzu beschäftigen und selbst, wenn er es nicht schaffen würde, alle Schreine zu Reinigen oder zu erneuern. Schon im Wahlkampf hatte er nun einen der Kreuzungsscheine im Vicus Victoria gereinigt. Heute ging es in den Vicus Navaliorum und zwar genau an die erste Kreuzung vom Hafen aus gesehen.


    Vor der Reinigungsaktion hatte Curio bereits die Organisation des Termin festgesetzt. Während Curio selbst mit einigen Unterstützern den Schrein von Staub, Dreckm Moos und Efeu befreite, sorgten Malleus und Bolanus dafür, dass von den umstehenden und umhergehenden Menschen keine Gefahr ausginge.

    Erstmal vielen Dank für die Arbeit. :)


    Casca hat sich auch bereits an einem versucht, deins sieht aber auch super aus. Ich würde das gerne auch benutzen und es direkt auch runterladen und selbst nochmal hochladen, damit ich auch weiß, wo das liegt. =)

    Curio hatte sich aus dem Archiv der Curia die Kopie des Entwurf zu einer Marktordnung eines Amtsvorgängers, des ehemaligen Aedils Titus Matinius Pacatus, herbringen lassen, ebenso, wie das Protokoll der Contio, in der der Entwurf ergebnisos diskutiert worden war. Diese würden nun als Arbeitsgrundlage dienen, um einen eigenen Entwurf einer Marktordnung zu erarbeiten, der mit Sicherheit auch einige Teile des Entwurfs seines Amtsvorgängers aufnehmen oder zumindest in vielen Teilen auf diesen Bezug nehmen würde.


    Entwurf Pacatus



    ENTWURF EINER MARKTORDNUNG FÜR DIE CIVITAS MOGONTIACENSIS


    I. Handel
    (1) Handel im Sinne dieses Edictums ist das öffentliche Feilbieten und der öffentliche Verkauf von Waren.
    (2) Jeder römische Bürger und jeder Peregrinus ist berechtigt, Handel zu betreiben.
    (3) Handel darf nur auf Marktplätzen und in Tabernae stattfinden.


    II Marktplätze
    (1) Hauptmarkt ist das Forum im Vicus Apollinensis. Zu diesem Hauptmarkt gehört auch die Basilica.
    (2) Vicinalmärkte bestehen auf den Marktplätzen der folgenden Vici: Vicus Navaliorum, Vicus Salutaris, Vicus Victoria, Vicus Novus, Vicus Britannicus und der Marktplatz in den Canabae Castellae.
    (3) Jeder zum Handel Berechtigte kann auf diesen Märkten einen Marktstand betreiben. Händler, die nicht in der Civitas Mogontiacensis ihren Sitz haben, können nur auf dem Hauptmarkt oder auf dem Markt des Vicus Navaliorum Marktstände einrichten.


    III. Tabernae
    (1) Jeder zum Handel Berechtigte kann eine Taberna betreiben oder verpachten.
    (2) Jeder zum Handel Berechtigte kann städtische Tabernae in den Magazinen der Basilica anmieten und nutzen.


    IIII. Marktzeiten
    (1) Die Marktzeit erstreckt sich von der zweiten bis zur neunten Stunde. Tabernae außerhalb der Basilica können ihre Öffnungszeiten auch in die Nacht ausdehnen, wenn sie für ausreichende Beleuchtung sorgen.
    (2) Am Tag nach den Nundinae findet in der Basilica kein Markt statt. Die Duumviri können bei Bedarf jederzeit den Markt in der Basilica schließen, wenn sie dies neun Tage vorher bekanntgemacht haben.
    (3) An den Nundinae ist ein Drittel des Forums im Vicus Apollinensis vor dem Capitolium für die Marktstände der Bauern und den Viehmarkt reserviert.


    V. Größe der Marktstände
    (1) Jeder Marktstand darf eine Breite von höchstens 20 Fuß und eine Tiefe von höchstens zwölf Fuß haben.
    (2) Zwischen den Marktständen muss ein Durchgang von sieben Fuß und vor den Marktständen eine Gasse von 15 Fuß freigehalten werden.
    (3) Die Pferche auf dem Viehmarkt dürfen höchstens 40 Fuß im Geviert betragen. Dazwischen sind Gassen von 15 Fuß freizuhalten.


    VI. Größe der Tabernae
    (1) Der Verkaufsraum einer Taberna muss eine Breite von mindestens 15 Fuß und eine Tiefe von mindestens zwölf Fuß haben.
    (2) Die Fläche unter dem Porticus vor der Taberna ist von jedweder Nutzung für Handelszwecke freizuhalten.


    VII. Gebühren
    (1) Für die Genehmigung eines Marktstandes wird eine Gebühr von fünf Sesterzen erhoben. Die Genehmigung gilt für drei Monate und zwar sowohl für die Vicinalmärkte als auch für den Hauptmarkt.
    (2) Für die Genehmigung einer Taberna wird eine Gebühr von zehn Sesterzen erhoben. Die Genehmigung gilt für Jahr. Will der Betreiber einer Taberna zusätzlich einen Marktstand eröffnen, wird eine Gebühr von 20 Sesterzen erhoben. Diese Genehmigung gilt für drei Monate.
    (3) Der Pachtzins für eine städtische Taberna in der Basilika beträgt 40 Sesterzen pro Jahr. Eine Gebühr für die Genehmigung wird hierbei nicht erhoben.
    (4) Für Marktstände und Pferche des Bauern- und Viehmarkts werden keine Gebühren erhoben, sofern die Betreiber für die Reinigung der Flächen Sorge tragen. Andernfalls ist der Aedil berechtigt, eine Reinigungsgebühr zu erheben.


    VIII. Sicherheit
    (1) Jeder Betreiber eines Marktstandes oder einer Taberna hat drei Eimer Wasser mit einem Mindestinhalt von jeweils zwei Congii vorzuhalten.
    (2) Während der Marktzeiten ist jeglicher Verkehr von Karren und Kutschen auf dem Marktgelände verboten.


    VIIII. Verstöße
    Verstöße gegen diese Marktordnung werden mit einem Strafgeld von mindestens 20 Sesterzen und höchstens 200 Sesterzen geahndet. Im Einzelfall legt der Aedil die Höhe des Strafgelds fest. Dagegen kann bei den Duumviri Widerspruch eingelegt werden.

    [

    Curio hatte nicht gewusst, dass sein Sohn mit seinem Namen nun nicht nur mit seinem Großvater mütterlicherseits - was ja noch gar nicht bekannt war und seinem Urgroßvater väterlicherseits, sondern wohl auch mit Silvanas Onkel verbunden war. Er hatte sich auch nicht mit den germanischen Namen der Duccier auseinandergesetzt, sondern kannte und nannte auch eigentlich nur seine Frau bei ihrem germanischen Namen. Hatte Silvana das aber gewusst? Er hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn schon erreichte ihn die nächste gute Nachricht, auch Runas anderer Onkel und dessen Frau waren in freudiger Erwartung.


    Nun, ich denke, deine Tochter spricht auch für mich und unsere Familie. Ich hoffe aber, dass sich noch eine Gelegenheit ergibt, dass ich ihm auch persönlich gratulieren kann.


    sagte Curio mit einem verbindlichen Lächeln zu seinem Patron. Auch war dem jungen Helvetier nicht entgangen, dass sein kleiner Schwager offenbar einen Namen erhalten hatte, bisher nur ein germanischen Namen, aber bei den Ducciern schien das ja auch die Hauptsache zu sein.


    Jedenfalls hoffe ich doch, dass ich beim Dies Lustricus in neun Tagen mindestens mit deiner Anwesenheit rechnen darf? Ich hatte ja auch in meinem Schreiben betont, dass natürlich auch alle anderen Duccier herzlich dazu eingeladen sind.


    Erwartungsvoll blickte er seinen Patron an, denn soweit Curio wusste, hatte er sich bei familiären Feierlichkeit zuletzt rar gemacht. Die offizielle Namensgebungszeremonie seines Enkelkindes war aber sicherlich eine sehr gute Möglichkeit, einen Neuanfang zu starten.

    Es war die erste Sprechstunde des jungen Helvetiers als Aedil von Mogontiacum. Zwei Tag vorher hatten die neugewählten Duumvirn das erste Mal hier gesessen und heute waren die Aedilen an der Reihe. Doch während Curios Amtskollege Plautus bereits eine gewisse Souveränität ausstrahlte, musste der Helvetier sich noch an seinen neuen Platz gewöhnen. Sicher, es war nicht das erste Mal, dass er Menschen empfing und auch nicht, dass sie mit ihren Bitten, Anträgen und Beschwerden an ihn herantraten, all das kannte er noch aus seiner Amtszeit als Magister Vici und ebenfalls aus den letzten Wochen, da er als Decurio auch regelmäßig von Einwohnern der Stadt aufgesucht wurde. Doch in seiner letzten Amtszeit hatte er die Menschen meist selber besucht und war in seinem Vicus herumgelaufen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Damals in der Casa Atia hätte er ja ohnehin niemand empfangen können, da er selbst nur Gast dort gewesen war. Und wie konnte ein Gast gleichzeitig Gastgeber sein? Mittlerweile gab es dann die wöchentlichen öffentlichen Sprechstunden in der Casa Helvetia, die aber zumeist recht informell verliefen, zumal diese bislang noch nicht an die recht starren Regeln einer Salutatio gebunden waren, da er schlicht noch keine Klienten hatte, die er entsprechend empfangen musste. Hier in der Curia aber waren die Regeln vorgegeben. Hier gab es keine Ausrutsche - zumindest sollte es sie nicht geben - da hier ein klares Reglement vorherrscht: Wer war wann dran? Wem wurde Vortritt eingeräumt? Wer musste länger warten? Wie viel Zeit war für jedes Anliegen vorgesehen? Längere persönliche Plaudereien abseits eines kurzen Eröffnungssmalltalks waren dabei natürlich nicht vorgesehen, ebensowenig wie Vertraulichkeiten den beiden Aedilen gegenüber, was durch die umstehenden Amtsdiener streng durchgesetzt wurde. Der Scherenstuhl, auf dem der junge Helvetier saß, und der Platz, auf dem dieser stand, nämlich auf dem Podium wo sonst die Duumvirn saßen, um die Sitzungen des Ordo Decurionum zu leiten, leistete ihren Teil dazu, die Situation wichtiger erscheinen zu lassen, und brachten Curio dazu, sich kleiner zu fühlen, als er eigentlich war.


    Viel Zeit, sich damit auseinanderzusetzen, hatte er aber eh nicht, denn Plautus wollte schnell fertig werden und so gab er seinen Amtsdiener ein Zeichen, dass sie den Ersten zu ihm vorlassen sollten. Curio konnte da natürlich nicht zurückstehen und gab Malleus ein ebensolches Zeichen. Der junge Helvetier fühlte sich wie ins kalte Wasser geworfen, als nun auch der erste Bittsteller, oder besser, die erste Bittstellerin an ihn herantrat. Es war ein ältere Frau, die anzeigen wollte, dass das Haus ihres Nachbarn im Vicus Novus dermaßen baufällig war, dass dadurch auch die umstehenden Gebäude gefährdet waren, wozu auch ein kleiner städtischer Spesschrein gehörte. Curio hörte sich die Klage der Frau aufmerksam an, die Stirn dabei leicht in Falten gelegt, und stellte ein paar Nachfragen zum genauen Ort des Hauses und zu den konkreten, von außen sichtbaren Baumängeln. Die Frau zählte alles auf und Acanthos schrieb im Hintergrund alles, was sie sagte, sorgsam mit. Curio indes versicherte ihr, dass dies schnellstmöglich überprüft werden würde, um die Gefährdung der umstehenden Häuser möglichst klein zu halten und dann war auch schon das erste Gespräch vorbei. Der Helvetier blinzelte der älten Frau leicht verwirrt hinterher, musste sich dann aber auch schon wieder dem nächsten zuwenden, der zu ihm vorgelassen wurde. Konnte das wirklich so leicht sein oder hatten ihm die Götter hier nur ein leichten Fall gesandt, damit er etwas Selbstsicherheit sammeln konnte? Wie auch immer, es standen viele Leute im Saal, die gehört werden wollten. Und die gingen jetzt vor.

    Curio schaute sich um und offenbar gab es erstmal keine weiteren Fragen. Oder doch? Malleus meldete sich zu Wort und stellte die Frage, wie die Sicherheitslage hier im Haus aussähe. Curio nickte und knabberte an seiner Brotscheibe, bevor er antwortete.


    Das ist richtig, Malleus. Zumal mit dem Ianitor ohnehin noch ein weiterer Mann im Haus sein wird, der hier für Sicherheit sorgen kann. Bei größeren Veranstaltungen aber wäre deine Anwesenheit dementgegen von meiner Seite sogar gewünscht, wobei wir da von Fall zu Fall entscheiden müssen, inwieweit die Anwesenheit eines weiteren Personenschützers sinnvoll ist. Ich gehe aber ohnehin davon aus, dass wir vor jeder größeren Veranstaltung über die jeweiligen Sicherheitsmaßnahmen sprechen werden, sodass du jeweils im Vorfeld jeder Veranstaltung in der Casa ein Mitspracherecht darüber haben wirst.


    führte Curio aus. In der Tat plante er, den ehemaligen Veteranen sehr viel Mitspracherecht einzuräumen, wobei Mitspracherecht nicht Vetorecht hieß. Dennoch würde Malleus wohl auf kurz oder lang lernen, das Curio lieber eine Sicherheitsmaßnahme zu viel, als eine zu wenig einrichten würde, um sich und vor allem seine Familie zu schützen, sicherlich zum Leidwesen seiner Frau und seiner Schwägerin.

    Vorne auf dem Podium gratulierten sich die Gewählten noch gegenseitig und sicherten sich jeweils eine gute Zusammenarbeit zu. Curio wiederholte die Worte eher reflexartig, ohne groß darüber nachzudenken. Sicherlich müsste er sich mit seinem Amtskollegen zusammensetzen, aber irgendwie lag das grade noch in einer scheinbar fernen Zukunft. Stattdessen wechselten die beiden Aedile nur ein paar kurze Worte miteinander. Morgen würden sie richtig miteinander sprechen können und in zwei Tagen stand auch schon die erste reguläre Sprechstunde in der Curia statt. Jetzt wollten die Gewählten aber wohl erstmal feiern - und Curio wollte zurück zu seiner Familie.


    So machte er sich nach den Glückwunschen wieder auf den Weg zurück und musste auch dabei wieder einige Hände schütteln und Glückwünsche entgegennehmen. Etwas länger hielt er bei den Fabriciern inne, die natürlich auch auf dem Forum anwesend waren und nun die Wahl Curios in die Stadtverwaltung feierten. Dieses Mal hatte es sonst keiner ihrer Kandidaten geschafft, sicherlich ein kleiner Wehmutstropfen für den Fabricier, aber wahrscheinlich verschmerzbar. Schließlich erreichte Curio aber wieder die Traube seiner Familie und wurde gleich mit einer freundschaftlichen Umarmung von Alpina begrüßt.


    Ich danke dir, Alpina.


    sagte er lächelnd und mit ehrlicher Dankbarkeit. Dann wandte er sich seiner Frau und seinem Sohn zu, dem die Öffentlichkeit jetzt schon zu gefallen schien, da er fröhlich vor sich hin quietschte. Mit unverhohlenem Stolz küsste er den Kleinen und umarmte dann seine Frau.


    Nun ja, das muss ich ja jetzt unter Beweis stellen.


    antwortete er mit einem Lachen, freute sich aber darüber, dass sowohl seine Frau, als auch seine Schwägerin offensichtlich keinen Zweifel daran hatten, dass er sein Amt auch vernünftig ausfüllen würde. Curio hatte indes seine Zweifel, aber natürlich zeigte er sie nicht offen. Sowas gehörte auch einfach nicht hierhin.


    Ich habe einen der beiden scheidenden Aedile für heute Abend zur Cena eingeladen. Ich hoffe, das passt euch?


    Na ja, zurücknehmen konnte er die Einladung sowieso nicht, aber immer hin wollte er, wenn auch nachträglich, die Zustimmung der beiden Frauen haben, damit da am Abend keine schlechte Stimmung aufkam. Nicht schon, bevor die Amtszeit überhaupt richtig begonnen hatte.

    Hatte er da grade Unzufriedenheit in ihrer Stimme gehört? Curio war sich nicht sicher, aber ihr herausfordernder direkter Blick ließ wohl keinen Zweifel daran, dass ihr etwas nicht gefiel. Außerdem hatte sie ja recht. Seit der Geburt hatte sie das Haus kaum noch verlassen, war höchstens mit dem kleinen im Garten gewesen und natürlich wusste Curio, wie gerne sie immer unterwegs war, draußen, auf Markt, im Wald auf den Feldern oder den Ländereien ihrer Familie. Es war zudem sicherlich nicht sein Ziel, sie hier im Haus einzusperren - auch wenn sie und der kleine Decimus wohl nirgendwo sicherer wären als in der Casa. Nachdenklich erwiderte er daher ihren direkten Blick und nickte schließlich.


    Ich werde mit Roderiq reden, dass ihr auf jeden Fall mit aufs Forum könnt. Und gegen einen Spaziergang spricht natürlich auch nichts.


    sagte er und gab ihr einen Kuss. Brachte ja alles nichts. Er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie sich eh nichts verbieten lassen würde und er wusste ebenso, dass sie äußerst unangenehm werden konnte, wenn man es versuchte. Roderiq würde da kaum lange widersprechen, einfach weil er sich den Stress nicht würde machen wollen. Alpina war da ja auch nicht anders, seine Mutter sowieso nicht und irgenwie stieg grade in Curio das Gefühl hoch, dass die Helvetier wohl schon seit Generationen den gleichen Typ selbstbewusster Frauen wählten, den sie kaum unter Kontrolle bringen konnten. Allerdings konnte er ja jetzt auch einfach das Thema wechseln.


    Ich habe deine Familie übrigens schon zum Dies lustricus in ein paar Tagen eingeladen. Meinst du, ich muss deinem Onkel, dem Statthalter, noch eine gesonderte Einladung zukommen lassen, wenigstens der Form halber? Ich glaube ja kaum daran, dass er dafür Zeit finden wird.


    War ja nicht so, dass es irgendein großes Ereignis wie die Hochzeit war. Schließlich war der Duccier auch nur entfernt mit Runa verwandt und hatte mit seinen Amtspflichten sicherlich genug zu tun, als nochmal hierher in die Casa Helvetia kommen zu wollen.


    Und überhaupt müssen wir mit den Vorbereitungen beginnen. Ich rechne im Moment mindestens mit deinem Vater, deinem Onkel Marsus, seiner Frau und deinen Cousinen.

    Curio stand, noch in die einfache Tunika gekleidet, am Kopfende des Tisches, als Malleus eintrat, und betrachtete den fertigen Ientaculumstisch. Je nach Geschmack konnten sich die Mitarbeiter hier für die erste Mahlzeit des Tages bedienen, oder auch nicht. Dennoch hatte sich der junge Helvetier dafür entschieden, zumindest das Angebot zu machen, da er die Männer doch alle recht früh herbestellt hatte, damit sich alle kennenlernen und die wichtigsten und zentralen Fragen für die kommende Amtszeit geklärt werden konnten. Inwieweit die Männer aber nun davon gebrauchmachten, lag freilich bei ihnen, denn nicht jeder nahm morgens überhaupt etwas zu sich oder wenn, dann nur einen kleinen Teller Puls mit Hönig oder eine Scheibe Brot mit Olivenöl. Curio selbst gehörte eher zum zweiten Typ, ebenso wie Acanthos, der sich bereits am Brot bedient hatte. An die Anrede "Aedilis" musste er sich aber erst noch gewöhnen und so klang die Begrüßung von Malleus noch etwas fremd auf ihn.


    Salve, Cossus Malleus. Ich freue mich dass du gekommen bist. Nimm doch bitte Platz und bedien dich, wenn du möchtest.


    lud der Helvetier den ehemaligen Veteranen ein, sich an den Tisch und an dem Angebot zu bedienen, und setzte sich dann selber auf den Stuhl am Kopfende des Tisches. Dann jedoch schien es, als hätte Curio etwas vergessen und wandte sich zu dem Mann in der Ecke um.


    Bona Dea, Bolanus, jetzt setz dich doch bitte.


    sagte Curio mit geduldiger Stimme und Mann, er war vielleicht etwas älter als der Helvetier, nahm nun ebenfalls am Tisch Platz.


    Nun, dann sind wir also nun vollständig. Also begrüße ich euch, zum ersten gemeinsamen Treffen meines Officiums für die kommende Amtszeit. Falls ihr nich nichts gegessen habt, könnt ihr euch gerne bedienen.


    eröffnete er das Treffen, brach sich selber ein Stück Brot ab und wartete dann bis sich alle bedient hatten.


    Zu Beginn möchte ich kurz die Anwesenden vorstellen und ihre Aufgabengebiete nennen. Acanthos zu meiner Rechten kennt ihr bereits alle. Er wird auch während meiner Tätigkeit als Aedil mein Schreiber bleiben und dieses Officium leiten. Falls es also organisatorische Fragen gibt, wendet euch bitte erstmal an ihn. Er wird zudem alle meine Termine koordinieren inklusive euren jeweiligen Einsätzen. Er wird euch dazu wöchentlich Informationen schicken, wann eure Anwesenheit hier im Haus, in der Curia oder bei einem Außentermin erforderlich sein wird.


    Es war schon eine Fülle an Aufgaben und Kompetenzen, die Acanthos bekam, zumal er auch die meisten inhaltlichen Entscheidungen des Helvetiers vorbereiten würde. Aber das Team Curio-Acanthos hatte sich in den letzten Jahren so gut eingespielt, dass es keinen Zweifel daran gab, wem Curio hier mit Abstand am meisten vertraute.


    Dort vorne seht ihr Cossus Malleus. Er ist Veteran der Grenzkohorten und wird die Aufgabe haben, die Maßnahmen zu meiner persönlichen Sicherheit zu koordinieren und Informationen zu beschaffen, die für die ordentliche Amtsausübung notwenig sein werden. Neben Acanthos wird auch er direkten Zugang zu mir bekommen, wann immer er es für nötig hält.


    Curio nickte Malleus kurz zu und aß danach ein Stück Brot. Malleus bekam dabei eine Sonderrolle insoweit, als dass es für ihn auch möglich war, Acanthos zu überspringen und direkt zu Curio zu kommen, wenn es dringende Angelegenheiten gab. Natürlich war das mit Acanthos abgestimmt, denn Curio wollte verhindern, dass Aspekte der Sicherheit oder dringende Informationen erst später zu Curio vordrangen, weil Acanthos grade irgendwas anderes zu tun hatte.


    Cossus Malleus, dir werden zudem Roderiq dort vorne und Bolanus hier zur Seite gestellt. Roderiq wird insbesondere für die Sicherheit meiner Familie verantwortlich sein und vor allem meine Frau, meine Schwägerin und die Kinder begleiten, kann aber auch bei umfangreichen Terminen als Amtsdiener hinzugezogen werden. Bolanus wird dir als Amtsdiener untergeordnet sein.


    Damit war wohl die Sicherheitsabteilung vollständig.


    Abschießend sei angemerkt, dass jeder von euch ein von mir gesiegeltes Dokument erhalten wird, mit dem ihr euch bei Bedarf auf meine Autorität berufen könnt. Ich vertraue darauf, dass dieses Dokument ausschließlich im Zusammenhang mit eurer Amtsführung genutzt wird.


    Damit waren wohl erstmal die ersten organisatorischen Fragen seinerseits geregelt. Jetzt jedenfalls blickte Curio in die Runde, ob es bereits Fragen gab.