Beiträge von Iullus Helvetius Curio

    Acanthos


    Der eher schweigsame Macedone war nun schon seit dem Ende von Curios Ausbildung an seiner Seite und hatte sich zu einem unverzichtbaren Teil in dessen Leben gemausert. Mittlerweile war er nicht mehr nur Sekretär, sondern auch inoffizieller Villicus der Casa Helvetia und Vertrauter des Helvetiers, von dem er in alle Entscheidungsfindungen einbezogen wurde. Nach dessen Frau war er der erste, den Curio morgens, und der letzte, den er abends sah. Und dennoch war er immer noch überrascht, wenn er sich plötzlich in den Mittelpunkt des Interesses katapultiert sah, denn normalerweise zog er es vor, im Hintergrund zu bleiben. Jetzt aber wurde er angesprochen und so drehte er sich in die Richtung um, aus der er die Stimme gehört hatte und sah einen älteren, stämmigen Mann.


    Salve!


    grüßte er zurück und musterte sein Gegenüber näher. Stark sah er auch und gewissermaßen respekt-, wenn nicht sogar furchteinflößend. Hoffentlich gab es da jetzt keinen Ärger.


    Worum soll es denn bei diesem Termin gehen?


    fragte er dennoch freundlich und zückte bereits die Tabula, während Curio sich grade weiter vorne mit einem anderen Decurio unterhielt.

    Zitat

    Salve, Helvetius Curio. So eifrig beim Hände schütteln? Darf ich fragen welche Sprosse du auf der Karriereleiter erklimmen möchtest? Setzen die Duccii dich unter Druck endlich ein repräsentatives Amt für die Familienehre zu ergattern?


    Natürlich war es Phryne, die irgendwann einfach auf ihn zukommen musste. Wahrscheinlich auch wieder nur deswegen, um ihm das Leben schwer zu machen. Na ja, er schien wohl irgendwie ein persönliches Vergnügen für sie zu sein, warum auch immer. Allerdings hatte er mittlerweile das professionelle Lächeln gelernt und genau das setzte er nun auf.


    Salve Phryne, welch angenehme Überraschung.


    grüßte er sein Gegenüber und musste dann lachen, als sie geendet hatte.


    Ich kandidiere für das Aedilat und nein, ich kandidiere rein aus freiem Willen. Natürlich wird es meinen Patron freuen, dass ich weiter voranschreite, aber von Druck kann nun wirklich keine Rede sein.


    sprach er weiter. Natürlich war das nur die halbe Wahrheit. Die Duccier mussten ihm keinen Druck machen, zu kandidieren, denn dass die Kandidatur genau jetzt erfolgte lief in erster Linie auf ihn selbst hinaus. Dennoch stand außer Frage, dass er kandidieren müsste und zwar so schnell wie möglich, damit seine Ehe nicht in Frage gestellt wurde.


    Aber sag, Phryne, meine Frau erzählte mir, dass du deine Bibliothek für die Kinder der Stadt geöffnet hast. Du weißt ja, wie sehr ich mich für Literatur interessier und freue mich, dass du nun auch den Kindern ermöglichst, sich damit auseinanderzusetzen.


    Charmeoffensive. Nett sein. Vielleicht half es ja.

    | Decria Timarcha


    Ruckelnd kam der Reisewagen vor der Casa Helvetia zum Stehen. Schnell sprang der Wagenlenker, ein muskulöser Sklave, von seinem Platz hinab auf den Boden und öffnete die Wagentür. Es dauerte einige Momente, bis sie schließlich ausstieg: Decria Timarca, die Matrone der Helvetii Curvi. Sie hatte ihre Ankunft angekündigt, um ihren Schwiegertöchtern bei der Geburt ihres zweiten Enkelkindes und vorher und danach im Haushalt zu helfen, bis die nächste Generation eine Routine entwickelt hatte. Dass sie dabei kurz vor dem nächsten Wahlkampf ihres Sohnes angekommen war, hatte man ihr natürlich nicht mitgeteilt. Trotz ihrer einfachen Reisetunika in einem seltsam-schmutzigen Braunton strahlte sie wieder die gelassene Kontrolliertheit aus, die sie ausmacht. Dennoch wusste jeder, der sie kannte, dass sie sich auf ihr Enkelkind, ihren Sohn, aber auch ihre Schwiegertöchter freute. Einem kurzen Kopfnicken ihrerseits klopfte der muskulöse Sklave an die Tür und trat dann bereits beiseits, um den Reisewagen abzustellen und die Pferde in einem Mietstall unterzubringen.

    Curio hatte keine Worte dafür, welches Glück er mit dieser Frau hatte. Nicht jede Frau hätte solch ein Verständnis für ihn aufgebracht und es gab ja auch genug, die überhaupt nur wegen des sozialen Status ihren Mann unterstützten, ihm Druck machten, wenn er die ihren Anspruchen nicht genügte und ihn letztlich sogar fallen ließen, wenn er versagte. Bei Silvana war das nochmal etwas anderes. Curio hatte sie überhaupt nur unter der Voraussetzung heiraten dürfen, dass er im folgenden einen blitzsauberen Werdegang hinlegte, ohne Skandale, ohne selbstverschuldete Verzögerungen - sprich: ohne Fehler. Dabei fühlte er sich immer wie jemand, der in großer Höhe auf einem Seil entlanglief. Jeder Schritt konnte sein letzter sein. Er hatte keinen Zweifel daran, dass die Duccier im Zweifel nur wenig Geduld mit ih haben würden, denn er hat sich auf diesen Deal eingelassen und kannte dessen Schattenseite. Damals im Gespräch mit seinem Patron und Schwiegervater hatte er diesem versichert, dass er dies alles genauso machen würde und damals hatte er kein Problem darin gesehen, schließlich deckten sich die Interessen der Duccier vollumfänglich mit den seinen. Jetzt aber wurde die Schattenseiten mehr und mehr Realität, wirkten sich konkret auf sein Leben und seine Beziehung zu seiner Frau aus und jetzt kam ihm der Gedanke, dass er sich vielleicht überschätzt hatte. Natürlich durfte er diesem Gedanken keinen Platz einräumen, er durfte sich nicht in seinem Kopf einnisten, vor allem nicht, wenn er sich in den nächsten Tagen mit Haut und Haar in den Wahlkampf stürzen würde, so wie er es im letzten Wahlkampf getan hatte, so wie er es bei seinem kommenden Wahlkampf vorhatte, so wie es nunmal seine Art war. Doch im Gegensatz zu letzte Mal gab es nun eine Ehefrau, bald ein neugeborenes Kind und beide würden ihren Tribut fordern.


    Mit leicht gerunzelter Stirn registrierte Curio den sanften Händedruck Silvanas. Er wusste, dass sich nicht mehr das junge Mädchen war, dass er zur Aeditua ausgebildet hat, und er wusste auch, dass sie sich deutlich weniger Illusionen über ihr gemeinsames Leben machte, als er ihr meist unterstellte. Seit der Hochzeit, ja sogar schon im Laufe ihrer heimlichen Beziehung, war sie erwachsen geworden und dennoch glaubte Curio, sie jetzt in ihrer Schwangerschaft wieder mehr beschützen musste. Er konnte einfach nicht anders. Und jetzt warf er sich selbst in den Wahlkampf und ihm blieb nichts anderes übrig, als diese, seine wichtigste, Aufgabe, für den größten Teil des Tages an andere Personen wegzudelegieren. Es fühlte sich nicht richtig an, aber es gab keine Alternative dazu. Er konnte sie ja schlecht, hochschwanger wie sie war, durch die Vici zerren, damit sie bei ihm sein und er für ihre Sicherheit sorgen konnte.


    Ich danke dir. Aber ich möchte trotzdem, dass du mir sofort bescheid sagen lässt, wenn die Geburt beginnt. Ich kann dir zwar nicht helfen, aber ich will dich währenddessen auch nicht alleine lassen... Es kann doch so viel passieren...


    Sie mussten doch nur auf die Geburts von Silvanas Bruder blicken, bei der ihre Mutter gestorben war. Er wollte sich nicht vorstellen, dass er irgendwo heiter Wahlkampfsonnenschein machte, während zu Hause seine Frau mit der Geburt seines Sohnes - und womöglich dem Tod rang. Er wusste zwar nicht, was nach der Geburt im Cubiculum seiner Schwiegereltern geschehen war, aber er hatte das Gefühl, dass es für seinen Schwiegervater erschreckend, aber wichtig gewesen war, seine Frau zu sehen. Curio wollte einfach nicht nach Hause kommen und von der Nachricht des Todes seiner Frau erfahren. Nein, das würde er sich niemals verzeihen.


    Er atmete tief durch und versuchte die Bilder der Beisetzung Fusas beseite zu schieben, die grade in ihm hochkamen. Er brauchte einen Themenwechsel. Dringend. Und da kam ihm die Planung der nächsten Tage und Wochen grade recht.


    Ich möchte in einer Woche offiziell meine Kandidatur bei den Duumvirn einreichen und sie danach auf dem Forum offiziell verkünden. Tullus Maior sagte, dass sowas immer recht groß aufgezogen werden sollte, sodass ich im Moment Freunde und Unterstützer für den Tag sammle, die mich morgens von hier aus zum Forum begleiten - Einfluss zeigen, du verstehst? Ich möchte auch, dass mich meine Familie und der Haushalt begleitet, du wirst also jemanden haben, bei dem du dich einhaken kannst, ob nun Alpina, Gwyn oder Roderiq, das bleibt dir überlassen. In den folgenden Tagen werde ich dies auch für befreundete Kandidaten tun, da musst du aber nicht dabei sein.


    Er war ja schon gespannt, wie viele Kandidaten aus dem Umfeld des Fabriciers sich letztlich durchsetzen würden. Curio fragte sich ja bis heute, war Tullus Maior nicht selbst antrat, so viele Beziehungen, wie er vorzuweisen hatte, aber wahrscheinlich gefiel ihm einfach die Rolle als graue Emminenz im Hintergrund besser.


    Danach möchte ich die einzelnen Vici besuchen. Nach den jetzigen Planungen ist für den Vicus Navaliorum die Ankündidung einer Hafenordnung, für die Canabae die Ankündig einer Marktordnung und für den Vicus Victoria wieder die Renovierung eines Kreuzungsschreins vorgesehen. Bei der Aktion im Vicus Victoria hätte ich dich gerne dabei - sofern es für dich möglich sein wird - nicht unbedingt zum Putzen und Wischen, sondern vielmehr als Gesprächspartnerin für die interessierten Vicani.


    Er und sein enger Kreis hatten ja bereits Erfahrung mit der Reinigung von Kreuzungsschreinen, doch wusste er auch, dass die Reinigung um so mehr Zeit in Anspruch nahm, wenn sie ständig durch die Gespräche mit den Vicani unterbrochen wurden. Silvana konnte dabei also die Gespräche führen, während Curio sich die Hände schmutzig machte, um zu zeigen, dass er damit auch als Decurio und Aedil kein Problem hatte und haben würde.

    Bereits bei Curios letztem Wahlkampf hatte es sich gelohnt, jeden Tag ein bis zwei Stunden dafür zu nutzen, über das Forum zu laufen und dort einfach ansprechbar zu sein für die Einwohner der Stadt und ihre kleinen und großen Sorgen. Auch beim letzten Mal hatte er dadurch nicht nur den Menschen geholfen oder ihnen zumindest ein gutes Gefühl geben können, dass er sich um die Lösung des Problem kümmern würde, es hatte ihm auch wertvollen Input für seine Amtszeit gegeben, was den Einwohnern hier wichtig war. Und nicht zuletzt gab es ihm auch wertvolle Informationen, was im Stadtzentrum, was in den Vici ablief, die er ja ohnehin in den nächsten Wochen besuchen wollte. Diese kurzen Gespräche auf dem Forum waren also in vielerlei Hinsicht ein Gewinn für den jungen Helvetier.


    So drehte Curio also seine Runden über das Forum, kam dann und wann mit jemandem ins Gespräch, der meist zielstrebig auf ihn zugesteuert kam. Begleitet wurde er dabei lediglich von Acanthos, seinem macedonischen Scriba Personalis, der stets den Stilus gezückt hatte, um sich bei einzelnen Anliegen Notizen zu machen, damit die beiden bei den kurzen Tagesendgesprächen am Abend, bei denen der vergangene Tag nochmal aufgearbeitet und der endgültige Plan für den nächsten Tag festgesetzt wurde.


    Sim-Off:

    Jeder, der mit Curio auf dem Forum ins Gespräch kommen möchte, nutzt bitte bei seinem ersten Post den "Antwort"-Button auf DIESEN Post. Vielen Dank. :)

    Curio ließ sich von seiner Frau mitziehen und nahm neben ihr Platz. Natürlich blickte auch er lächelnd auf seine kleine Nichte hinab, die zuerst freudig im Kres gekrabbelt war und nun lachend auf sie zukam. Der junge Helvetier nahm die Hand seiner Frau und streichelte ihr sanft über den Handrücken.


    Ja, bald kommt noch ein kleiner Mensch dazu.


    antwortete er gedankenverloren und lächelte dem Mädchen entgegen, das vollkommen entspannt vor sich hinkrabbelte, als könnte sie sich damit die gesamte Welt erobern. Einmal noch Kind sein... Doch da fragte Silvana auch schon, worüber er mit ihr hatte reden wollen. Mit einem kurzen Kopfschütteln schob er seine Gedanken beiseite und blickte nun zu seiner Frau hoch. Natürlich blieb er wieder an den feinen Zügen ihres Gesichts und den so unendlich tiefen blauen Augen hängen. Waren sie in der Geburt noch strahlender geworden? Aber nein, er hatte mit ihr reden wollen, und das Thema gehörte jetzt nicht unbedingt zu den einfachsten.


    Ja, richtig. Ähm... ich wollte mit dir besprechen, dass ich bei den kommenden Wahlen kandidieren möchte. Wir haben ja in der letzten Zeit immer mal wieder darüber unterhalten, aber ich möchte dennoch besprechen, was da auf uns zukommen wird... Zumal...


    Er blickte etwas besorgt auf den Bauch seiner Frau.


    Die Geburt ja nun auch bald anstehen wird. Wir beide werden da sicherlich Abstriche machen müssen, aber dich wird es sicherlich härter treffen als mich.


    Ohne Zweifel bedeutete eine Kandidatur und die mögliche Wahl, dass Curios Zeit arg beschränkt werden würde. Immer wieder war es ein Thema, bei dem er sich versichern wollte, denn wenn er erstmal in den Wahlkampf gestartet war, gab es kein Zurück. Silvana müsste dann ihren Mann mit der Stadt und ihren Einwohnern teilen und würde dabei wahrscheinlich sogar den Kürzeren ziehen. Und grade in der Endphase der Schwangerschaft würde der junge Helvetier den Großteil des Tages außer Haus sein und er konnte nur hoffen, dass in dieser Zeit keine Probleme auf seine Frau zukommen würden.

    Schon am Morgen hatte sich Curio, in seine beste Toga gekleidet, mit seiner Familie, seinen Freunden und seinen Unterstützern von der Casa Helvetia aus auf den Weg zur Curia gemacht, um dort seine schriftliche Bewerbung für das Aedilat einzureichen. Nach diesem formalen Akt trat er nun auf die Stufen der Curia hinaus und atmete einmal tief durch. Kurz blickte er zu seiner Frau Silvana, der er lächelnd zunickte. Sie war mittlerweile hochschwanger und die Geburt musste unmittelbar bevorstehen. Dennoch konnte und wollte Curio mit der Kandidatur nicht länger warten. Es wurde Zeit und Curio wollte sich dem nicht entziehen. Erneut atmete er tief durch und erhob dann die Stimme.


    Einwohner Mogontiacums!


    Mein Name ist Iullus Helvetius Curio und ihr kennt mich als ehemaliger Magister Vici des Vicus Apollinensis, amtierendes Mitglied im Ordo Decurionum unserer schönen Stadt und als Mitglied und Aedituus des Apollo-Grannus-Mogon-Kultes. Ihr wisst, wass ich in meiner letzten Amtszeit geleistet habe: Ich habe die Kreuzungsschreine im Stadtzentrum erneuert und habe den Umbau unserer Curia organisiert.


    Er machte eine kurze Pause und wandte sich ein Stück zu dem Gebäude hinter ihm um, das seit dem Umbau immer noch in neuem Glanz erstrahlte.


    Zuletzt habe ich als Decurio eine Rechenschaftspflicht für die ausscheidenden Magistrate in den Ordo decurionum eingebracht, wo diese mit großer Mehrheit angenommen wurde. Ich freue mich sehr darüber, dass die öffentlich Politik ab der kommenden Amtszeit noch transparenter wird und ihr, die Einwohner unserer Stadt, noch besser über die Erfolge der Politiker informiert werdet. Und heute nun möchte ich auch in einem weiteren Amt meine Kraft und mein Engagement in den Dienst unserer Stadt stellen und kandidiere daher für das Amt des Aedils unserer Stadt!


    Erneut folgte eine Pause, in der Curio seine Kandidaturerklärung wirken lassen wollte. Es war der nächste Schritt auf der Karriereleiter, die er nun weiter hinauf steigen wollte.


    In den kommenden Wochen plane ich, jeden Vicus unserer Stadt zu besuchen und mich und meine Ziele dort den Einwohnern vorzustellen. Den Anfang mache ich in zwei Tagen hier im Vicus Apollinensis. Auch werde ich wie bei meinem letzten Wahlkampf täglich ein paar Stunden auf dem Forum verbringen, wo ihr mich jederzeit ansprechen könnt. Ich freue mich schon auf die vielen Gespräche mit euch allen.


    Ok, realistisch gesehen würde er wie auch beim letzten Mal vielleicht ein paar Minuten Zeit für jedes Gespräch haben, doch hatte er auch schon in seinem letzten Wahlkampf gelernt, dass es grade um diese Nähe zum Wähler ankam, wenn man gewählt werden wollte.


    Nun freue ich mich auf die kommenden Wochen und ich lade euch alle ein, mich jederzeit anzusprechen, wenn euch etwas auf dem Herzen liegt. Vielen Dank!


    Mit einem weiteren Nicken beendete er seine kurze Rede und musste sich zurückhalten, sich nicht, wie bei einem Opfer nach rechts abzuwenden. Curio setzte ja immer seine leicht feierliche Opferstimme auf, wenn er seine Wahlkampfreden hielt. Dann trat er zuerst zu seiner Frau hinunter und umarmte sie, bevor auch schon die ersten Menschen mit ihren Anliegen auf ihn zukamen.

    Curio hatte mit Abstand nicht so viele Narben, wie sein großer Bruder. Einerseits hing das natürlich damit zusammen, dass ihm die Teilnahme an einem gewaltsamen Feldzug erspart geblieben war, andererseits hatte Corvinus deutlich öfter unter den Schlägen des Vaters gehabt. Dennoch gab es da die vergleichsweise kleine Narbe ein kleines Stück über dem Schulterblatt, die kaum auffiel. Dennoch hingen Erinnerungen an ihr. Unangenehme Erinnerungen, an die Curio nicht gerne zurückdachte. Daher antwortete er auch nicht auf Alpinas Festellung, dass sich diese hier im Haus nicht wiederholen würden. Der junge Helvetier hatte gelernt, nichts auszuschließen, auch wenn er sich beim besten Willen nicht glauben konnte, dass er sein eigenes Kind so malträtierten könnte, wie sein Vater dies getan hatte. Stattdessen erwiderte er die Umarmung seiner Schwägerin, bis er das Quengeln aus der Wiege hörte.


    Ich glaube, da möchte dich jemand sehen.


    sagte er mit einem liebevollen Lächeln in Richtung der Wiege, drückte Alpina dann nochmal einmal feste.


    Dann lass ich euch beide mal alleine. Für das Opfer besprechen wir uns nochmal. Dann können wir zusammen die beiden Gebete schreiben und die Opfergaben festlegen. Generell kannst du abe mit Runa schauen, was wir von unserem Vorrat entbehren können. Und sie kann dir dann auch gleich sagen, was man für Mercury und Mars opfert. So, und ich muss in den Tempel, dort werde ich sicher schon erwartet.

    Curio musterte sein Gegenüber und versuchte ihn einzuschätzen. Was er bislang zu wissen glaubte, war, dass er offenbar neu in der Stadt war, sein nächster Satz verriet, dass er aus einer der südlicheren oder westlichen Provinzen stammen musste, oder eben direkt aus Italia, wobei junge Helvetier da besonders auf einen speziellen Akzent und gewisse Ausdrück achtete. Schließlich ging die germanische Sprache nicht ungeachtet an den römischen Bewohnern der Provinz vorbei.


    Im Moment wird es schon langsam besser, Iulius. Zu Winterbeginn gab es hier einen starken Schneesturm, der praktisch die ganze Provinz unter tiefem Schnee hat verschwinden lassen.


    sagte er mit einem dezenten Lächeln und versuchte weiterhin der Herkunft des Iuliers auf den Grund zu gehen. Eigentlich konnte er aber auch einfach fragen, aber dann würde ihm jede Menge Detektivarbeit durch die Lappen gehen.


    Dann hörte Curio seinen Namen und wandte sich dem Neuankömmling zu. Eine bekanntes Gesicht!


    Salve, Praefectus Iunius.


    antwortete er und überlegte, ob er ihn ins Gespräch einladen sollte.

    Bei den beiden Quests, an denen ich teilgenommen habe, lief das über eine Absprache der beteiligten Spieler. Allerdings war es da auch so, dass mehrere Grundstücke verteilt wurden, sodass auch eine Teilung möglich war. Bei dem einen Grundstück bei der Provinzquest kann man ja auch vorher besprechen, wobei dann allerdings auch die eigene Leistung an der Erfüllung der Quest groß genug sein sollte, dass sie die alleinige Übernahme des Grundstücks rechtfertigt. :)

    Curio erhob eine Augenbraue. Erschrecken wollte er den Fremden nicht, aber dass er davon sprach, dass sie freie Menschen waren und er machen könne, was er wolle, wenn er sich an Gesetze hielt, machte ihn zumindest sympathisch, auch wenn die vorherige Frage natürlich einfach nur ein Gebot der Höflichkeit gewesen war.


    Na dann...


    antwortete er daraufhin noch recht unbedarft und ließ sich in das Becken gleiten. Auch die nächste Frage überrascht den jungen Helvetier ein wenig, wobei die Überraschung schnell der Gewissheit wich, dass er es offenbar mit einem Mann zu tun hatte, der noch nicht lange in der Umgebung wohnte, denn Curio bildete sich ein, dass zumindest in den Vici Canabae und Apollinensis seit seiner Amtszeit als Magister Vici, dem Bau seines Hauses und nicht zuletzt seiner Mitgliedschaft im Ordo decurionum bekannt wäre, wie ein bunter Hund und sich wahrscheinlich durch den nahenden Wahlkampf auch in den dezentralen Vici einen Namen würde machen müssen, um die Aedilswahlen zu gewinnen.


    Meine Name ist Iullus Helvetius Curio.


    stellte er sich daher erstmal vor, ohne gleich mit der Litanei seiner ehemaligen und aktuellen Ämter und der Vorstellung seines Wahlprogramms zu beginnen. Mit letzterem hatte er ja auch noch genug Zeit und heute stand ja eh Entspannung auf dem Programm

    Alpinas Frage traf ihn vollkommen unerwartet. Es war eines der Themen über das zu Hause nicht gesprochen worden, von dem aber klar war, dass es geschah. Natürlich wussten alle Geschwister, dass die Älteren unter ihnen geschlagen worden waren, sobald sie ein gewisses Alter erreicht oder eben die Vorausbildung für Legion begonnen hatte. Ebenso natürlich war der Legionston, der wohl noch bis heute auf dem Landgut vorherrschte, von dem Curio wusste, dass seine Mutter sich den teils zu Eigen gemacht hatte. Schließlich war es auch natürlich, dass den Befehlen des Vaters Folge zu leisten war. Curio war der erste gewesen, der offen und nachhaltig dagegen rebelliert hatte. Das Ergebnis war also erwartbar gewesen.


    Einmal...


    sagte er nach einer langen Pause, in der er Alpina ernst angeschaut und rieb sich wie automatisch über seine linke Schulter.


    Ich hab aber noch Glück gehabt. Lucius musste deutlich mehr einstecken.


    Das eine Mal war kurz vor seinem Rausschmiss gewesen, als der alte Primus Pilus versucht hatte, den Widerstand seines zweiten Sohnes zu brechen. Doch da hatte der alte Helvetius vergessen, dass sich Dickköpfe in der helvetischen Familie recht verlässlich von Generation zu Generation weitervererbten. Natürlich hatte sich Curio nach ein paar Tagen wir aus dem Haus gestohlen. Der Rest der Geschichte war ja sattsam bekannt.

    Sim-Off:

    Ich! :)


    Einmal noch durchatmen so kurz vor seinem Wahlkampf, das stand heute auf dem Programm. Denn wenn er in den kommenden Wochen die Thermen besuchen würde, dann wäre es wohl jedes Mal nur deswegen, um irgendwelche potentiellen Unterstützer zu treffen oder sich mit seinen bereits vorhandenen Unterstützern über mögliche Wahlkampfthemen auszutauschen. Daher war der Tag heute sozusagen der Ruhe vor dem Wahlkampfsturm vorbehalten. Auch er hatte die ersten Stationen hinter sich gebracht, sich vernünftig gereinigt, ja sich sogar eine Massage gegönnt und nun wollte er nur noch ins warme Wasser und ein bisschen entspannen. Leider waren die meisten Becken bereits gut gefüllt und nur in einem war noch etwas Platz und auf dieses strebte er nun einfach zu.


    Salve, darf ich mich zu dir gesellen?


    fragte er den jungen Mann in diesem Becken und blickte ihn dann gespannt an.

    So sicher, wie Curio hier wirkte war er keineswegs. Natürlich hatte auch er Angst um seinen Bruder, ebenso wie die latente Angst zu Hause immer vorhanden gewesen war, als Corvinus am Feldzug nach Süden teilgenommen hatte, vorhanden gewesen war. Die Erfahrung war fest in seiner Familie verwurzelt, denn sein Vater stand ja auch bereits an den Fronten im Osten, ohne dass seine Rückkehr wirklich sicher gewesen wäre. Doch hatte Curio das Gefühl, dass er, würde er ernsthaft an der Rückkehr seines Bruders zweifeln, überhaupt erst irgendwelche Kräfte schüren würde, die eben genau dies veranlassen würde. Es war eine recht einfache, ja, fast kindische Logik: Wenn er einfach nur fest und überzeugt genug davon ausginge, dass Corvinus zurückkehren würde, dann würde er das auch tun. Punkt.


    Wir dürfen nicht daran zweifeln, Alpina. Er wird einfach zurückkommen.


    fasste er dies nochmal in Worte, da seine Schwägerin alles andere als überzeugt wirkte, beugte sich zu ihr hinüber und drückte sie einmal fest mit beiden Armen.


    Ihre Frage zu seinem Vater quittierte er derweil mit einem kurzen Schulterzucken.


    Du hast meinen Vater kennengelernt. Er ist nicht der Typ für lange klärende Gespräche. Dafür ist er zu sehr Soldat. Es ist ihm wahrscheinlich immer noch zuwider, dass ich seinen Befehlen nicht gefolgt bin, wie es ein guter Sohn in seiner Vorstellung ähnlich einem ihm untergebenen Soldaten hätte tun müssen. Aber wenigstens habe ich seine Unterstützung für meine Ehe und er gibt mir nicht mehr zu verstehen, dass ich ihn komplett enttäuschte hätte. Das ist, in meinen Augen, schon viel wert.


    Er hatte nicht erwartet, dass sein Vater plötzlich einen Meinungsschwenk vollziehen würde, dafür kannte er ihn zu gut, und ebensowenig hatte er erwartet, dass der alte Primus Pilus plötzlich irgendwelche emotionalen Vatergefühle für ihn finden würde, die hatte nämlich keiner seiner Geschwister erhalten. Dass sein Vater allerdings seiner Hochzeit so schnell zugestimmt hatte und überhaupt ein relativ unproblematisches Gespräch mit ihm möglich gewesen war, hatte Curio einigermaßen positiv überrascht und mehr wollte er auch gar nicht verlangen.


    Zu der Bereitschaft zur Durchführen der Opfer an Mercurius und Mars nickte Curio.


    Es reicht, denke ich, wenn wir die Opfer hier am Hausalter durchführen und auf blutige Opfer verzichten. Allerdings müsstest du die beiden Götter natürlich ihren speziellen Aufgaben gemäß adressieren, aber dabei kann ich dir gerne helfen.


    Mehr als Hoffen und Opfern konnten sie ohnehin nicht tun. Aber wenigstens hätte ein Opfer den angenehmen Nebeneffekt, dass es beruhigte, wenn man die Götter auf seiner Seite hoffte oder, besser noch, wusste. Ob das Alpina aber wirklich weiterhelfen würde? Curio wusste es nicht.

    [strike]Ich suche für Curio einen (besten) Freund in Mogontiacum.


    Meine Vorstellungen begrenzen sich darauf, dass der Charakter männlich und zwischen 20 und 30 Jahre alt sein soll. Alles andere können wir bei Interesse gerne per PN besprechen.


    Curio hat zwar bereits mit Alpina, seiner Schwägerin, und Silvana, seiner Frau, zwei enge Vertraute und Freunde, doch würde ich mich freuen, wenn sich auch noch jemand in seinem Alter finden würde, der nicht zur Familie gehört, da man mit diesen ein bisschen anders umgeht, als mit Familienmitgliedern.


    Natürlich wäre es schön, wenn der Charakter nicht nur an Curio hängt, sondern auch ein eigenes Leben in Mogo führt. Allerdings bieten Curio und seine Verwandten genug Ansätze für Interaktionen, falls es doch mal hakt. Ob der Charakter nun politisch, militärisch oder wirtschaftlich tätigt wird, ist mir gleich. Ebenso sein gesellschaftlicher Status. Ich möchte jedoch schon vorausschieben, dass man im Moment in Mogo an manchen Stellen etwas Geduld mitbringen muss, da dort die Uhr derzeit etwas langsamer ticken.[/strike]


    Erstmal besetzt.

    Curio ließ Alpina die Zeit, die sie brauchte, um sich wieder einigermaßen zu beruhigen. Er hatte es nicht eilig, schließlich hatte es gewisse Vorteile, wenn man quasi die Nummer 2 hinter dem Aedituus Magister war und zudem die Diensteinteilung im Tempel verantwortete. Was er jetzt an Zeit verlore, konnte er sich daher problemlos heute oder an einem anderen Tag draufschlagen, ohne dass es jemanden störte. Jetzt brauchte Alpina ab jemanden, der ihr zuhörte und Curio half ihr gern, denn er hatte ihr ja auch genug zu verdanken.


    Du belästigst mich nicht, Alpina, damit das klar ist. Wenn du jemanden brauchst, kannst du jederzeit zu mir kommen, so wie ich immer zu dir kommen kann.


    Gut, das tat er auch nicht immer, vor allem nicht, wenn er das Gefühl hatte, dass er kein Recht zum Jammern hatte, weil er sich den größten Teil seines Lebens selbst ausgesucht hatte und es anderen ja auch deutlich schlechter ging, als ihm.


    Und natürlich lebt Lucius noch. Wir müssen einfach nur daran glauben, dann kann ihm nichts passieren. Er ist zäh, bestimmt mit Abstand der Zäheste in meiner Familie und er wird zurückkommen.


    Natürlich durften sie nicht daran zweifeln, denn wenn sie anfingen zu zweifeln, wurde die Gefahr nur größer, dass der schlimmste Fall eintreten könnte. Daher sprach Curio hier auch mit dem Brustton der Überzeugung, während er Alpinas freie Hand nahm und sie aufmunternd drückte.


    Na ja, wahrscheinlich hätte ich keine Frau, wenn ich den Anweisungen meines Vaters gefolgt wäre. Und glaub mir bitte, sein Zorn war alles andere als angenehm für mich. Aber es geht ja nicht um mich, sondern um Lucius und natürlich auch um dich.


    Kurz war die Unsicherheit in Curios Stimmt mehr als deutlich, denn insgeheim wusste er immer noch mit letzter Sicherheit, wie sein Vater mit seinen Karriereplanungen umging und ob er sie guthieß. Der junge Helvetier war schon froh gewesen, dass der alte Primus Pilus der Hochzeit zugestimmt hatte und auch, wenn er das Gefühl hatte, dass sich das Verhältnis zu seinem Vater zumindest entspannt hatte, wusste er doch nicht, inwieweit er das alles hier tatsächlich unterstützte oder eben doch nur tolerierte, weil es letztlich keinen Weg zurück gab.


    Wenn du möchtest können wir Mars und Mercurius opfern, damit sie ihn beschützen. Ein Opfer an Mithras traue ich mir allerdings nicht zu.


    Ganz abgesehen davon, dass er nicht Mitglied dieses Kults war, war dieser doch auch ein Mysteriumskult und die einzelnen Kulthandlungen nicht öffentlich bekannt. Zwar hatte sein Vater versucht, ihn in den Mithraskult einzuführen, das war aber gescheitert, und so kannte Curio höchstens ein paar Grundzüge, ohne sich ein konkretes Opfer zuzutrauen.

    Es war schon komisch, aber Curio hatte das Gefühl, dass er ein Dejávù erleben würde, nur mit verteilten Rollen. Vor gar nicht allzu langer Zeit war es Curio gewesen, der Alpinas Tunika am Schulterteil mit seinen Tränen durchnässt hatte. Nun war es seine Schwägerin, die vor ihm stand und eine Schulter zum Anlehnen und Ausweinen brauchte. Seine Schulter war natürlich deutlich schmächtiger als die kampferprobte, durchtrainierte und muskulöse Schulter seines Bruders. Und ebenso wie Alpina damals für ihn dagewesen war, war er jetzt natürlich auch für sie da, legte ihr eine Hand auf den Rücken und sagte erstmal nicht. Er wusste selbst nur zu gut, dass Worte in solchen Situationen kaum hilfreich waren, sondern es viel eher half, dass man sich einfach mal ausweinen konnte. So gab Curio der Hebamme die Zeit, die sie brauchte und blickte nur dann und wann zur Wiege Ursicinas, die sich aber ganz offensichtlich von den Tränen ihrer Mutter nicht beim wohlverdienten Mittagsschlaf stören ließ.

    Es war ganz eindeutig ein Schluchzen gewesen, das Curio gehört hatte. Doch hatte dies in dem Moment aufgehört, als er an der Tür geklopft hatte. Nach einer kurzen Pause hörte er dann Alpinas Stimme und nachdem diese die Tür geöffnet hatte, sah er, obwohl sie sich wahrscheinlich kurz vorher die Tränen vom Gesicht gewischt hatte, dennoch an und in ihren Augen, dass er offenbar ihr Schluchzen gehört hatte.


    Nein, nein, ich bins nur. Ich... hab dich gehört und ähm... wollte schauen, ob alles in Ordnung ist.


    besorgt blickte er seine Schwägerin an. Irgendwie war es immer ein genau entgegen gesetztes Auf und Ab der Beziehungen von ihr und Corvinus sowie der von Curio und Silvana. Offenbar schwebte immer das eine Paar im siebten Himmel, während das andere mit Problemen zu kämpfen hatte. Im Moment traf es Alpina aber wohl mit voller Kraft, denn sie musste nun schon seit einigen Monaten auf ihren Mann und den Vater ihres Kindes verzichten und auch wenn Curio und seine Frau ihr im Moment noch halfen, wo sie konnten, konnten sie doch nicht den Mann und Vater ersetzen, der nun einmal fehlte. Leider musste man sich hier ja auch nichts vormachen: Es würde nicht unbedingt viel besser, denn sobald Corvinus zurück wäre - denn Curio hatte keinen Zweifel, dass er zurückkehren würde - gab es immer noch den tagtäglichen Dienst und die spontanen Erkundungsaufträge am Limes, die ihn ja auch immer wochenlang von zu Hause wegführen würde. Allerdings hatte Curio bislang nicht wahrgenommen, dass Alpina das mehr zu schaffen machte, als sie es tragen konnte. Bislang hatte sie sich doch stets als starke junge Frau gezeigt, die noch jede Herausforderung hatte überwinden können.


    Jetzt kam aber auch noch die zeit- und kraftraubende Betreuung der kleinen Iulia dazu, deren Zustand sich offenbar gar nicht wirklich verbessern wollte. Da fehlte die starke Schulter seines Bruders wahrscheinlich umso mehr und die konnte auch Curio nunmal höchsten schlecht als recht ersetzen. Nichtsdestotrotz gehörte sie einfach zur Familie und war ja viel mehr als eine Schwägerin. Sie war Freundin, Vertraute, Unterstützerin, Ratgeberin - aber wahrscheinlich letztlich auch ein junger Mensch, dem manchmal die Dinge über den Kopf stiegen, ebenso wie bei Curio und Silvana.

    Nur langsam machte in Germania der Winter dem Sommer Platz und den Schneemassen folgte nun das Tauen, das zwangweise mit durchnässten, matschigen und rutschigen Straßen und Wegen einherging. Entsprechend lange brauchte daher auch der Brief vom helvetischen Weingut nahe Noviomagus in den Postkasten der Casa Helvetia in Mogontiacum.


    Ad
    Iullus Helvetius Curio et Duccia Silvana
    Casa Helvetia
    Vicus Canabae, Mogontiacum


    Mein lieber Iullus,
    meine liebe Silvana


    ich möchte euch vorweg auch im Namen eures Vaters und Schwiegervaters, Titus Cornutus und Coriolana von ganzem Herzen zu Silvanas Schwangerschaft gratulieren. Es freut die gesamte Familie außerordentlich, dass sie nun bald um ein Familienmitglied größer wird. Besonders dir, Silvana, wünsche ich eine angenehme und ruhige Schwangerschaft ohne Probleme, Solltest du irgendwelche Fragen haben, die über das Wissen Alpinas hinausgehen, scheue dich nicht, mir umgehend zu schreiben.


    Ich möchte zudem ankündigen, dass ich beabsichtige, etwa einen Monat vor dem geplanten Geburtstermin nach Mogontiacum reisen, um dir und Alpina in den letzten Wochen vor und auch während der Geburt zur Hand zu gehen, in der Hoffnung, dass die Geburts bis dahin noch nicht stattgefunden hat. Meine Abreise habe ich für den Tag nach dem Dies Lustricus vorgesehen. Bedauerlicherweise sind die übrigen Familienmitglieder hier unabkömmlich, sodass ich in jedem Fall alleine nach Mogontiacum reisen muss.


    Bitte richtet Alpina und Ursicina unsere herzlichsten Grüße aus!


    Valete bene,

    Decria Timarcha