Beiträge von Iullus Helvetius Curio

    Schnell waren Opferdiener an das sterbende Tier herangetreten, einige fingen das Blut mit ihren Paterae auf, das sie danach auf dem Altar verteilten, andere kamen mit ihren Opferschalen, um die Vitalia vom Tier zu den Opferherrn zu bringen. Am wichtigsten waren, wie meistens, die Lebern der beiden Tiere, die mit besonderer Sorgfalt in die Schalen gelegt wurden. Als der Opferschlächter alle Organe entfernt und in die Schalen gelegt hatte, begaben sich die dafür zuständigen Opferdiener nun zum duccischen Pontifex. Curio trat nun zum ersten Mal an ihn heran und flüsterte ihm leise etwas zu.


    Die Patera mit den blauen Verzierungen beinhalten die Vitalia des Ebers für Virtus, die mit den roten Verzierungen diejenigen der Sau für Victoria.


    Er hatte den Opferdienern klar und deutlich eingebläut, wie er sich die Zuordung vorgestellt hatte und hatte nun auch mit Argusaugen darauf geachtet, dass dies auch umgesetzt wurde. Schließlich sollte hier alles seine Ordnung haben und Verwirrung über die Zuordnung der Organe wäre dementgegen absolut unerwünschte Unordnung. Heute, grade heute durfte da aber nichts schiefgehen, denn das danach folgende Donarwetterwürde nochmal umso heftiger ausfallen. Aus naheliegenden Gründen...

    Während des unblutigen Opfers reichten Curio und die beiden Opferdiener die Opfergaben an die Opferherrn weiter. Diese versahen die Gebete souverän, waren sie doch alle schon in Übung und wussten was sie zu tun haben. Dennoch wurden ihnen die Gebete wie meistens von einem Pontifex eingeflüstert. Wahrscheinlich hatten die Duumvirn einfach genug zu tun und hatten keine Zeit, sich Gebete auswendig zu lernen, was dann durch ihre kultischen Berater übernommen wurde.


    Der unblutige Teil war nun zu Ende und Curio geleitete den weißen Lammbock zum Altar. Einer der Opferdiener trat dazu, der Erfahrung als Opferstecher hatte, und nahm das Tier an sich, während Curio nun wieder zu seinem Patron blickte. Die sonst übliche Prozession aus dem Tempelinneren fiel ja heute aus, da man sich ohnehin am Altar befand. Daher konnte eigentlich auch sofort mit dem Gebet für den blutigen Teil fortgefahren werden.

    So saßen sie noch ein bisschen, leerten gemeinsam die Kanne und unterhielten sich ein bisschen. Unter anderem auch über die aktuellen Entwicklungen in der Stadt, wobei sich die Keltin erstaunlich gut informiert zeigte. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er wahrscheinlich längst nicht der einzige Lokalpolitiker war, der das Lupanar besuchte. Wenn er ehrlich war, wollte er sich aber gar nicht vorstellen, mit wie vielen, der teils deutlich älteren Herren aus der gehobenen städtischen Geselschachft die schon einen Abend oder gar eine ganze Nacht verbracht hatte. Stattdessen nahm er das gut informierte Gespräch an, bis sie sich schließlich erhob und sich ihre Tunika überzog.


    Ich wünsche dir alles Gute.


    verabschiedete er sich nun seinerseits, stand auf und nutzte seinerseits Schüssel und Wasser um sich ein wenig zu reinigen. Danach zog er seine Sachen wieder an und verließ den Raum. Im Atrium warteten bereits seine Begleiter auf ihn. Bei Thorgall ging er schon davon aus, dass dieser sich ebenfalls ein wenig vergnügt hatte. Corvinus konnte er da eher schlecht einschätzen, denn eigentlich war er - ebenso wie Curio - eine treue Seele.

    Curio trank nun auch einen Schluck und er merkte, dass er auch wirklich Durst gehabt hatte. Bis jetzt war ihm das gar nicht aufgefallen, da seine Sinne wohl noch durch die beiden Male der Zusammenkunft etwas benebelt waren. Dann trocknete er sich mit der Decke sein schweißnasses Gesicht und hörte anschließend zu, wie Dedina seine Frage beantwortete. Dabei versuchte er, sich so viel wie möglich zu davon zu merken, wobei das meiste auch naheliegend war. Vorsicht hätte er ohnehin walten lassen, allerdings hatte er nicht gewusst, wann, wie und wo, diese Vorsicht angebracht gewesen wäre. Zudem hatte er eigentlich gedacht, dass es für beide angenehmer wäre, wenn das erste Mal so schnell wie möglich vorbei war, damit die beiden Zeugen verschwanden und sie sich - wie Silvana ja auch schon angekündigt hatte - eher beim zweiten Mal einer zärtlichen Romantik widmen konnte. Doch erst jetzt merkte Curio, wie wenig Ahnung von diesen Dingen noch hatte, denn wenn sie es direkt schnell angegangen wäre, wäre die junge Duccia wohl dermaßen verängstigt, dass es gar nicht erst zu einem zweiten Mal hätte kommen können. So nickte er verständig und wusste nun auch, worauf er zu achten hatte.


    Allerdings fiel ihm auch auf, dass der Keltin ein kleiner Schauer über den Rücken gelaufen war, nachdem sie geendet hatte. Offensichtlich hatte sie andere, deutlich unangenehmere Erfahrungen gemacht und vielleicht war ihr erstes Mal längst nicht so angenehm gewesen wie seines von vor ein paar Minuten und wie das Silvanas, bei dem er hoffte, alles so zu machen, dass sie es auch genießen konnte. Daher legte er ihr eine Hand auf den Unterarm und küsste sie sanft auf die Stirn, wo er noch ein bisschen des salzigen Schweißes schmeckte.


    Ich möchte dir nochmal für deine Hilfe danken und habe jetzt keine Fragen mehr. Allerdings weiß ich jetzt nicht, was ich hier noch tun könnte, außer... na ja... du weißt schon. Und das, verzeih wenn ich das sage, würde ich heute nicht mal mehr schaffen, wenn die Liebesgöttin persönlich vor mir säße.


    Na ja, vielleicht doch, aber die hatte ja auch noch ganz andere Fähigkeiten, die er nicht mal erahnen konnte. Daher könnte er auch eigentlich gehen, da er aber gesehen hatte, dass Thorgall einen recht großen Beutel bei Indira abgegeben hatte und er ja auch nicht wusste, was für... Kerle hier noch aufschlagen würden, konnte er ihr wenigstens einen kleinen Gefallen tun und dafür sorgen, dass sie noch ein bisschen zur Ruhe kommen konnte.

    Curio nickte. Er hatte auch nichts anderes gewartet. In einer weit entfernten Zukunft würde man wohl wissen, dass es eine ganz normale körperliche Reaktion war, dass man sich nach einer solchen Erfahrung irgendwie... miteinander verbunden fühlte. Curio aber nahm erleichtert zu Kenntnis, dass es der jungen Frau hier gut ging, sie aber nun im Zweifel jemanden wüsste, den sie ansprechen könnte, wenn sich das mal ändern sollte. Schließlich wusste man ja nie. Tatsächlich hätte er nun aber ein drittel Mal nicht geschafft. Er fühlte sich erschöpft und war froh, dass die Keltin nicht zu einem dritten Mal ansetzte, das sie aufgrund ihrer Erfahrung mit Blick auf den Genuss, denn sie grade gehabt hatte, sicher durchgestanden hätte.


    Dann fragte sie, ob es noch was gäbe und ja, das gab es tatsächlich. Er hatte ja jetzt sein erstmal Mal mit einer Frau gehabt, die alles andere als unberührt gewesen war. Bei Silvana wäre das aber zweifellos etwas anderes (wobei er, wenn das doch nicht der Fall wäre, wohl mit nicht weniger als der sofortigen Hinrichtung mit der Axt zu rechnen hatte), weswegen er kurz nachdachte, um eine Frage zu formulieren, bevor er ansetzte.


    Nun, bei der Hochzeitsnacht wird es ja das erste Mal für meine Frau sein. Abseits der Tipps, die du mir dabei schon gegeben hast. Womit muss ich dabei rechnen und was sollte ich dabei beachten?


    Sie hatte schon durchblicken lassen, dass es für Silvana wohl teils mit Schmerzen verbunden sein würde, dennoch wollte er alles tun, um diese für sie möglichst gering zu halten. Da sah er sich jetzt als "erfahrenerer" Partner nun schlicht in der Verantwortung.

    Curio untersuchte die Vitalia und fand keine besonderen Zeichen. Die brauchte es aber auch nicht, denn seit längerem flatterten die beiden Tauben umher. Sie waren in sogar in den Tempel geflogen und hatten die ganzen Zeit interessiert ihren Blick auf das Opfer gerichtet. Der finale Windstoß komplettierte das Bild. So nickte Curio und sprach laut genug, dass man ihn hören, aber mehr zu sich, als zu der nicht vorhandenen Menschenmasse.


    Litatio!


    Erleichtert gab er Anweisungen das Fleisch abzukochen und die Teile für Venus auf dem Opferaltar zu verbrennen. Währenddessen unterhielt er sich mit Acanthos und dem Opferstecher und nachdem alles abgekocht, aufgeräumt und abgeschlossen war, erhielten alle Beteiligten einen Teil des Fleisches, während Curio den Rest für das Abendessen mit nach Hause nahm.

    Es war ein weiterer Karriereschritt den er hier nehmen wollte. Ein Schritt einer Karriere, in der er aufgrund der baldigen Hochzeit mit Silvana zu ständigem Arbeiten und regelmäßigen Voranschreiten verdammt war. Ein Problem war das freilich nicht. Schließlich gab es noch genug andere Motive für ihn, die Karriere konsequent voranzutreiben. Allein schon, seinem Vater zu zeigen, dass man nicht Soldat sein musste, um eine ehrenhafte Karriere zu verfolgen, von der die Familie profitieren könnte, hätte dafür ausgereicht. Denn trotzdem er besonders in den Verlobungsverhandlungen von seinem Vater einige nette Worte hatte hören dürfen und der alte Primus Pilus ihn ja sogar in die Verhandlungen miteinbezogen hatte, wusste Curio doch, dass sich sein Vater in erster Linie einen zweiten Soldaten gewünscht hätte. Daraus, dass sollte ihm aber mittlerweile klar geworden sein, würde nichts mehr werden.


    Nun musste sich Curio aber auf die Sitzung konzentrieren. Direkt zu Beginn wurde sein Aufnahmeantrag aufgerufen und obwohl er schon als Magister Vici ein paar Mal das Wort an die Decurionen gerichetet hatte, war es doch heute etwas ganz anderes. Als ihm dann von dem vitellischen Duumvir das Wort erteilt wurde, erhob sich Curio von seinem gesondert aufgestellten Sitz, atmete einmal tief durch, wobei er seinen Blick durch die Reihen schweifen ließ, der erst bei den Ducciern, dann bei dem ehemaligen Duumvir Acutius und schließlich bei dem ehemaligen Duumvir Patulcius kurz hängen blieb, und erhob dann seine Stimme.


    Werte Decurionen!


    Ich danke den beiden Duumvirn Vitellius und Sempronius, dass sie mir die Möglichkeit geben vor euch, die ehrenwerten Väter unserer Stadt, zu treten um für meine Aufnahme in eure Reihen zu werben. Meine Name ist Iullus Helvetius Curio und ich bitte um die Aufnahme in den Ordo Decurionum von Mogontiacum.


    Freundliche Worte an die Decurionen: Abgehakt. Erneut Formulierung des eigenen Anliegens, einhergehend mit einer kurzen Vorstellung: Abgehakt.


    Wie ihr wisst, habe ich vor kurzem meine erste Amtzeit in der Verwaltung unserer Stadt abgeschlossen. Als Magister Vici durfte ich den Vicus Apollinensis bereits in diesem Gremium vertreten. Während meiner Amtszeit habe ich einige Projekte vorangetrieben und beendet, auf die ich an dieser Stelle noch einmal zurückblicken möchte. Die beiden größten Projekte waren dabei ohne Zweifel die Reinigung und Renovierung der Kreuzungsschreine und, wie wir nun hier sehen, der Umbau der Curia, mit dem ihr mich beauftragt habt.


    Damit waren die beiden Brecher kurz vorgestellt. Doch gab sich Curio damit noch nicht zufrieden.


    Die Renovierung der Kreuzungsschreine war dabei ein voller Erfolg. Wie diejenigen Decurionen, die im Vicus Apollinensis wohnhaft sind, bestimmt feststellen konnten, erstrahlt der weitaus größter Teil in neuem Glanz. Die beiden Schreine am südlichen Stadttor und am Stadttor zum Vicus Navaliorum habe ich sogar komplett erneuern lassen, sodass nun an zwei prominenten und oft frequentierten Stellen neue, repräsentative Schreine stehen, an denen die Vorbeireisenden den Lares Compitales ihre Opfer darbringen können.


    Es war wohl mit Sicherheit sein Glanzstück. Er war damit bereits in den Wahlkampf gezogen, hatte es dann stetig vorangetrieben und war mit dem Ergebnis vollauf zufrieden.


    Der Neubau der Curia war freilich nicht ohne Herausforderungen. Die unerklärliche Materialknappheit zwang die Bauleitung dazu, euch um eure Unterstützung zu bitten und der Stadt ein Vorkaufsrecht über die Baumaterialien einzuräumen. So konnte, nicht zuletzt durch eure Hilfe, der Neubau unter meiner Leitung erfolgreich und nur mit kleineren Verzögerungen abgeschlossen werden. Von dem Ergebnis könnt ihr euch dadurch überzeugen, dass ihr den Blick durch diesen Saal schweifen lasst


    Er tat genau das, sein Blick wanderte zu Decke, schweifte von seiner rechten Seite über die nach hinten versetzte Apsis zu linken Seite des Saals und fuhr dann fort.


    Noch mit Freuden erinnere ich mich an die Eröffnungsfeier unseres neuen Verwaltungssitzes, die ich, im Namen der Duumvirn, vorbereiten durfte. Neben diesen beiden Hauptprojekten gab es noch einige kleinere Projekte die duch mich und meinen Amtskollegen umgesetzt wurden. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle die Neuaustattung des Collegium Fabrorum, die mein Amtskollege Carsuleius und ich teil aus eigenen Mittel bezahlt haben, ein erfolgreiches Opfer an die Lares Vicanes am Festtag der Lares Publici, meine Teilnahme an dem großen Trankopfer anlässlich der Vinalia und nicht zuletzt der erfolgreiche Vortragsabend, den ich gemeinsam mit der Libertina Aciliana Phryne vorbereitete.


    Immer noch war er von der länge der List ein bisschen überrascht. Und dennoch: All das war letztlich auf ihn und seinen Amskollegen zurückgegangen. Hier machte er nun eine kurze Pause und ließ den Blick wieder schweifen, bevor er fortfuhr.


    Nach meiner Amtszeit gehe ich nun wieder meiner Tätigkeit als Aedituus im Tempel des Apollo Grannus Mogon und meiner Mitgliedschaft im Kult des Apollo Grannus Mogon nach. Wie ihr wisst habe ich bereits meine kultische Ausbildung an diesem Tempel gemacht und bin nun seit dem Ende als Aedituus dort tätig.


    Ich bin mir bewusst, werte Decurionen, dass mit der Aufnahme in eure Reihen nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten einhergehen. Ich habe, durch meine Amtszeit bewiesen, dass ich diesen Pflichten gewachsen bin und werde mich auch als Decurio weiterhin aktiv in die Gestaltung unserer Stadt einbringen. Sei es durch meine aktive Mitarbeit im kulturellen und kultischen Leben unserer Stadt, sei es durch mein weiteres Engagement um die Kreuzungsschreine im gesamten Stadtgebiet oder sei es durch meine engagierte Mitarbeit bei den Contiones des Ordo.


    Wahlkampf machte er hier ja noch nicht, dafür war noch Zeit und hier auch nicht der richtige Platz. Erst bei einer Aedilskandidatur könnte er sich darauf konzentrieren.


    Daher, werte Väter unserer Stadt, bitte ich nun um eure Unterstützung für meine Aufnahme in eure Reihen.


    Edit: Links gesetzt.

    Erleichtert sah Curio, dass er sie nicht verletzt hatte. Ganz im Gegenteil durchzogen sie noch einige Wellen und als sie sich zu ihm umwandte, lag ein Lächeln auf ihrem Gesicht, dass sogar ihre Augen erreichte. Curio atmete kurz durch und nahm dann mit einem leichten Lächeln die freundlichen Worte Dedinas an. Vorsichtig strich er ihr eine Strähne aus dem verschwitzten Gesicht.


    Ich muss dir danken, dafür dass du... na ja... eine gute Lehrerin warst.


    Er zögerte einen Augenblick, denn er fürchtete grade, hier irgendeine Vertaulichkeit aufzubauen, die vollkommen fehl am Platze und auch in keinster Weise von ihm gewollt war. Daher erhob er sich und lehnte sich an das Kopfteil des Bettes, so wie er es auch immer zu Hause machte. Allerdings betrachtete er dabei auch weiterhin die junge Keltin. Mit ihren roten Haaren und ihren grau-blauen Augen hatte sie ohne Frage etwas hübsches, schützenswertes an sich.


    Weißt du... du hast mir wirklich geholfen... daher... falls du irgendwann mal Hilfe brauchen solltest...


    Es war ihm ein Anliegen, irgendwie mehr für sie zu tun, als nur den Geldbeutel zurückzulassen. Vielleicht waren das einfach nur die Flausen seiner Jugend und generellen Menschenfreundlichkeit, die die Keltin gleich, aufgrund ihrer Erfahrung richtig zu deuten wusste und souverän ablehnen würde. Schließlich gab es hier sicherlich genug menschliche Schränke, die sich um die Sicherheit der Lupae kümmerten.

    Ich finde es schon in Ordnung, dass ihm Senat ein höheres Maß angelegt wird. Schließlich ist der quasi die höchste Instanz. Der Nachsatz mag unschön sein, doch ist das letztlich eine Frage, in welchem Maß. Und dieses Maß ist für mich im Rahmen des erträglichen. -.^

    Curio hätte wohl auch nicht mehr länger durchgehalten, denn es war ein gutes Stück Anstrengung und Arbeit und bedeutete für ihn jede Menge Disziplin, nicht seinerseits aufzugeben. Die hatte er zwar, da es hier aber praktisch sein zweites Mal war und er nur solange durchhielt, weil er Helvetier, und damit sturr genug war, nicht als erster aufgeben zu wollen. Wie oft waren in diesem Zusammenhang schon Spiele mit seinen Geschwistern eskaliert, denn da tat sich kein Helvetier, ob männlich oder weiblich, einen Abbruch. Hier allerdings war es etwas anders und als er das Betteln der Keltin hörte, ließ er los, drang in sie ein und holte sich, wonach sein Körper mittlerweile regelrecht schrie. Erneut verlor er die Kontrolle und von Zärtlichkeit konnte nun kaum noch die Rede sein. Einzig und allein der Anstand hielt ihn zurück, sie irgendwie zu verletzen oder sonst was mit ihr zu tun, was gegen alle Regeln verstoßen hätte. Nach kurzer Zeit war es dann auch schon vorbei und als ihn erneut eine Woge der Lust mit sich riss, hielt er inne, wartete, bis diese abebbte und ließ sich dann erneut neben die Keltin aufs Bett fallen.


    So schwer atmend, als hätte er grade den Lauf nach Marathon nachgespielt, lag er nun auf dem Bett und blickte an die Decke. So ganz verstand er nicht, was da über ihn gekommen war und er hoffte nur, dass er Dedina nicht irgendwie verletzt hatte. Etwas verschämt blickte er zu ihr hinüber...

    Dass er ein richtiger Kerl war, hatte er ihr erst vor wenigen Minuten bewiesen. Und ihrer Reaktion zufolge - wenn sie denn tatsächlich nicht gespielt gewesen war - hatte er diesen ersten Schritt mit Bravour gemeister. Da sein Ego nun also gestärkt war, sie ihn regelrecht aufforderte sich zu holen, was er wollte, sie ihn aber auch grade erst ziemlich sauer gemacht hatte, breitete sich nun ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen aus. Sie wollte also mit ihm spielen? Dann spielte er gerne mit. Er hatte schon oft gespielt, zwar längst nicht immer gewonnen, aber oft genug, um zu wissen, wie es ging. Ohne Zweifel war sie ihm in diesem speziellen Spiel überlegen und es würde ihn schon was kosten, hier siegreich zu sein. Aber in jedem Fall war es eine gute Übung, für das, was womöglich noch kommen mochte. Also kramte er aus seinem Gedächtnis alle Geschichten aus, die er von den Veteranen seines Vaters gehört hatte und da er langsam glaubte, dass Grundprinzip verstanden zu haben, musste er nur noch versuchen, diese auch in die Praxis umzusetzen.


    Daher ließ er erstmal ihre Hände los und begann quasi mit den Grundlagen, also den Sachen, die sie ihm grade erst beigebracht hatte. Anstatt also direkt zuzustoßen, beugte er sich ein Stück hinunter und began sanft, ihre Brüste zu streicheln Mal mit der ganzen Hand, mal nur mit den Fingerspitzen umspielte er sie und gab ihr schließlich einen Kuss auf die Lippen, für den er sich für ein paar Augenblicke vorstellte, dass dort Silvana und nicht Dedina war, die er küsste. Dann wanderten auch seine Lippen weiter über die Wange zu jener Stelle des Halses, die sie ihm vorhin angezeigt hatte. Derweil waren es seine Hände die zuerst die Außen- und dann die Innenseiten ihrer Oberschenkel sanft auf- und abstrich. Dabei flüsterte er ihr leise ins Ohr.


    Du bist die schönste Frau, neben der ich liegen durfte.


    Eine Lüge war das nicht, schließlich war sie die einzige Frau, neben der er bislang so liegen durfte. Damit war Stufe I abgeschlossen: Die Wiederholung und Umsetzung des Gelernten.


    Dann startete Stufe II: Die sanfte Rache. So drang er nun vorsichtig in sie ein, verharrte einen Augenblick und begann dann mit langsamen, rhytmischen Bewegung mit dem Akt. Irgendwann, als er das erste Mal ein leichtes Zittern in ihrem Unterleib spürte, war er es, der sich komplett zurückzog und ihr nun von sich aus leicht belustigt in die Augen blickte. Langsam fing es an, Spaß zu machen und so drang er wieder in sie ein, spielte das Spiel erneut, diesmal aber etwas schneller und fester, bevor er es wieder von jetzt auf gleich beendete. Es kostete ihn einiges an Anstrengung, nicht selbst das Spiel von sich aus zu beenden. Das eine oder andere Mal, besonders wenn er schneller und drängender wurde, war kurz davor, wieder die Kontrolle zu verlieren. Doch funktionierte es, ohne dass er genau wusste, warum. Jetzt war sie gefragt: Mal schauen, wie lange sie das mitmachen würde oder ob er vielleicht sogar als erster aufgeben musste, da er nicht mehr an sich halten konnte.

    Ein weiteres Mal wurde überrascht, denn als er die Augen geschlossen hatte, machte sich schon wieder ein neues Gefühl an seinem Unterleib breit. Als er die Augen wieder öffnete, sah er, dass Dedina nun offenbar jene... Technik anwandte, die er bereits bei einem der Paare im Atrium gesehen hatte. Er wusste nur soviel, dass diese für eine römische Bürgerin mindestens verpönt, wenn nicht gar verboten war. Zwar hatte er zudem davon gehört, dass das eine besonders angenehme Art des Verwöhnens sein sollte, was er sich nur schwer vorstellen konnte. Die geschickten Lippen Dedinas bewiesen dann aber das Gegenteil. Leise stöhnte Curio auf und als erneut jenes Gefühl in ihm aufstieg, dass er bereits vor wenigen Minuten gehabt hatte... zog sie sich zurück. Dann wartete sie einige Augenblicke, bis sich sein Atem wieder normalisiert hatte und fing erneut mit ihrem Spiel an. Beim ersten Mal fand er es noch anregend und da sie die Expertin und Lehrerin hier war, beschwerte er sich nicht, je öfter sie sich diesen Spaß aber erlaubte, desto unruhiger wurde er.


    Erst als sie die Position des anderen Paares im Atrium eingenommen hatte, freute sich Curio kurz darauf, dass es nun wieder bald soweit sein würde, doch spielte sie hier das gleiche Spiel einfach weiter. Nur wenige Male ließ er das in dieser Runde mit sich machen, griff irgendwann nach ihrer Taille und schaffte es mit einer einigermaßen geschickten Bewegung, sich selbst und sie so zu postieren, dass er wieder oben lag. Ein bisschen verstimmt nahm er ihre Hände und fixierte sie mit seinen neben ihrem Körper.


    Was soll das?


    fragte er säuerlich und blickte ihr fest in die Augen. Sie hatte ihn beinah verrückt gemacht und hätte er nicht zum jetzigen Zeitpunkt noch diesen kleinen Mann im Ohr, der ihn ermahnte, sich hier nicht wie ein wildes Tier zu benehmen (schließlich war er ein römischer Bürger), hätte er sich wohl schon längst genommen, worauf sein Körper nun... wie oft eigentlich? von ihr vorbereitet worden war.

    Auf dem Rücken liegend wandte er der jungen Keltin den Kopf zu, als sie ihm ein paar Tipps mit auf den Weg gab. Ein bisschen staunte er über diese dann schon, denn diese bedeuteten doch eine Steigerung dessen, was sie ohnehin schon seit Monaten taten. Gleichzeitig ging ihm durch den Kopf, dass es ja Silvana gegenüber schon unfair war, sie bereits während der Hochzeit dermaßen... zu berühren. Denn dass es wirkte, merkte er schon bei sich selber, und wenn er bedachte, dass es hier und jetzt und vier Augen ja überaupt kein Problem zu sein schien, war es doch was ganz anderes, wenn er eben solche Dinge bei Silvana machte, währen zig Gäste um sie rumsaßen. Na ja, das eine oder andere würde er wohl tun müssen, zumal die Keltin auch nochmal betonte, dass er ihr wehtun müsste, wenn er das erste Mal mit ihr schliefe. Denn offenbar, das ließ die Keltin ja auch durchblicken, würde es so auch für Silvana leichter.


    Als Dedina geendet hatte, wollte er schon der einen oder anderen Sache widersprechen, als sie ihn, wie aus dem nichts, küsste. Es war überraschend, ungewohnt aber auf seltsame Weise nicht unangenehm, denn wenn er bedachte, dass solche Küsse mit Silvana das absolute Maximum gewesen waren, er mit der Keltin aber nun schon einen riesig großen Schritt weiter war, gab es auch nichts mehr, was dagegen sprach. So erwiderte er nur den Kuss und hörte weiter zu. Und als Dedina dann nochmal ansetzte und nun wieder anfing, ihre Lippen über seinen Körper gleiten ließ, schloss er einfach die Augen und genoss, was auch immer die Keltin mit ihm vorhatte.

    gemeinsam mit


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/curvusg3oy3.jpg]| Lucius Helvetius Curvus


    sowie


    | Decria Timarcha


    Man konnte es als dreist bezeichnen, wie der alte Helvetius hier auftrat. Doch was hatten die Duccier auch erwartet? Dass sie aufgrund des großen Namens kuschten? Curvus hatte schon mit ganz anderen Gegnern zu tun gehabt, da war das hier ein Fliegenschiss gegen. Zudem wusste er grob, was eine Hochzeit mit den Valeriern eingebracht hätte und er wusste ganz genau, dass seine Frau ihm aufs Dach steigen würden wenn er nicht zumindest den einen oder anderen Bonus herausholen könnte.


    Immer noch mit zusammengekniffenen Augen und dem leichten Streicheln seiner Hand über den Knauf der Vitis hörte er sich die Kompromissvorschläge an. Die Möbel wurden abgenickt, sehr gut. Bei den Pelzen gab es einen schon nur noch ein kleineres Entgegenkommen, das für ihn aber verschmerzbar war, und bei den Barren kam eine angenehme Überrascung zutage, dass sein Sohn gleich ein ganzes Schwert bekäme. Vergiss die Barren und nimm das Schwert!


    Timarcha hingegen war nun hellhörig geworden. Hantierten die Barbaren bei ihren Hochzeiten allen Ernstes mit Schwertern? Wo war sie hier nur gelandet... Eine ihrer Augenbrauen stieg in die Höhe, doch sagte sie nichts, warum auch. Sie würde noch früh genug zu Wort kommen, denn die Hochzeitsplanungen von helvetischer Seite oblagen nämlich ohne Zweifel ihr und zwar nur ihr.


    Einverstanden.


    ertönte plötzlich die Stimme des alten Primus Pilus und ließ nun Curio aufhorchen. Sollte es tatsächlich so leicht sein? Er blickte zu seinem Vater, dann zu Verus und schließlich zu Silvana, der er ein zuversichtliches Lächeln zuwarf.


    Erneut steckte sich Curvus ein Stück Käse in den Mund und räusperte sich.


    Gut. Kommen wir zum nächsten Punkt. Die Hochzeit. Mein Sohn sagte mir, dass sie teilweise nach barb...


    weiter kam er nicht, da nahezu gleichzeitig die Ellenbogen seiner Frau und seines Sohnes in seinen Hüften landeten.


    ... germanischer Tradition gefeiert werden soll. Gibt es daher von eurer Seite Wünsche bezüglich des Termins?

    Am Altar angekommen, nahmen wieder alle Opferdiener ihre Plätze ein. Mit festem Schritt kam der Opferstecher mit seinem scharfen Messer und, aufgrund der Größe des Tieres, mit einem Opferhammer in der Hand an den Altar, während die Musik weiter aufspielte. Gleichzeitig wurde das Pferd zum Altar geführt und dort mit Ketten fixiert, damit es nicht ausbrechen oder austreten und jemanden verletzen konnte. Erst auf das Nicken Curios trat ein Discipulus nach vorne, atmete tief durch und sprach dann mit lauter Stimme


    FAVETE LINGUIS!


    Es wurde ruhig auf dem Platz, mit geübten Bewegungen nahmen die Opferdiener dem Pferd den auffälligen Schmuck ab und Curio reichte dem Rammius ein Culter, mit dem er den Pferd den Rücken hinabgleitete. Jeder Handgriff war natürlich vorher nochmal rekapituliert worden, damit kein Fehler geschah und Curio nicht eingreifen musste. Ein einziges Mal hatte der junge Helvetier erlebt, dass ein Opfer misslungen war. Er war dafür verantwortlich gewesen, da er Apollo zu viel zugemutet hatte. Nochmal, besonders bei einem solch großen Opfer, wollte er das nicht erleben. Einen Augenblick später reichten zwei Opferdiener dem Rammius Paterae mit Wein und Mola Salsa, mit denen der Rammier sein Pferd besprenkelte, das nun langsam Lunte zu riechen schien. Curios Mundwinkel zuckte leicht, als er das bemerkte, und er entschied sich kurzerhand, das folgende Gebet ein wenig zu kürzen.


    Laut und deutlich.


    war der letzte Hinweis, den Curio dem Rammius zuraunter, woraufhin dieser bestätigend nickte, die Gebetshaltung einnahm und das Einflüstern Curios abwartete.


    Großer Apollo Grannus! Vater des Aeskulapius und gemeinsam mit ihm Heiler von Krankheiten und Leiden. Hier steht Galeo Rammius Sabaco der dir danken möchte. Du hast mich geheilt, von meinem Leiden befreit und wieder das Gehen ermöglicht. So wie du deinen Teil des Gelübdes erfüllt hast, erfülle nun ich auch gerne und verdientermaßen meinen Teil der Abmachung. Nimm dieses strahlend weiße Pferd, dass ich dir versprach, als gerechtes Opfer an. Es hat mir stets gute Dienste geleistet und soll nun als Dank für dich geopfert werden. So werde ich mich auch in Zukunft deiner Gnade erinnern und dir regelmäßig weitere Opfer darbringen.


    Großer Apollo Grannus! Vater des Aeskulapius und gemeinsam mit ihm Heiler von Krankheiten und Leiden. Hier steht Galeo Rammius Sabaco der dir danken möchte. Du hast mich geheilt, von meinem Leiden befreit und wieder das Gehen ermöglicht. So wie du deinen Teil des Gelübdes erfüllt hast, erfülle nun ich auch gerne und verdientermaßen meinen Teil der Abmachung. Nimm dieses strahlend weiße Pferd, dass ich dir versprach, als gerechtes Opfer an. Es hat mir stets gute Dienste geleistet und soll nun als Dank für dich geöpfert werden. So werde ich mich auch in Zukunft deiner Gnade erinnern und dir regelmäßig weitere Opfer darbringen.


    Zufrieden stellte Curio fest, dass der Rammius seine Hausaufgaben gemacht und die abgesprochenen Gebete auswendig gelernt hatte. Auch die kleinen Kürzungen hatte er schnell erfasst und aufgenommen. Nun galt es nur noch, das Opfer zu beenden. Da Curio wusste, was nun folgte, trat er einen Schritt zurück und ließ dem Opferstecher genug Platz für seine Arbeit. Dieser trat an das Tier heran und festigte den Griff um den Opferhammer.


    Agone?


    fragte er mit rauchiger Stimme und blickte dem Rammius fest in die Augen. Der zögerte einen Augenblick, nickte dann aber.


    Age!


    antwortete er, der Opfersteche holte aus und ließ den Hammer auf das Haupt des Pferdes niedersausen. Ein lautes Knacken - das Brechen der Schädeldecke - war zu hören und das Tier sackte in sich zusammen. Curio schluckte nur, während dann wieder das übliche Pfft des Opfermessers zu hören war, dass die Halsschlagader durchschnitt. Schnell waren Ministri zur Stelle, die das Blut auffingen, und andere, die darauf warteten, dass die Vitalia entfernt und in ihre Paterae gelegt wurden. Als dies geschehen war, übergaben sie die Gefäße an Curio, der den Rammius, der etwas blass geworden war, und den dienstälteren Aedituus zu sich winkte und mit der Eingeweideschau begann.

    Vielleicht würde Curio im Nachhinein, wenn er das hier alles reakpitulieren würde, auch die dritte Lektion noch lernen: Der Körper weiß, was er will und was zu tun ist. Jetzt aber war er komplett in die Praxis dieser Lektion vertieft und als die Keltin ihr Lippenspiel beendet hatte und auch er mit von ihr angeleiteten Liebkosungen einige Schauer auf ihrer Haut erzeugt hatte, legte sie sich mit dem Rücken aufs Bett und lud ihn mit leicht gepreizten Beinen ein, auch den nächsten Schritt zu tun. Das Nachdenken hatte Curio komplett aufgegeben und hörte stattdessen nur noch auf seinen Körper, der praktisch von selbst tat, was er zu tun hatte. Vorsichtig legte er sich auf die Keltin, stützte sich mit den Händen auf dem Bett ab. Mit kleinen Bewegung dirigierte sie ihn, zeigte ihm, was es zu tun galt und schon drang er, zuerst vorsichtig in sie ein. Einen Moment verharrte er dort und fuhr dann mit rhytmischen Bewegungen fort. Mehr und mehr nahmen die Anleitungen Dedinas ab und irgendwann wollte wohl auch sie auf ihre Kosten kommen. Ihr flüsternde Aufforderung war ein klares Zeichen für seinen Körper nun fester und schneller zu werdem. Immer schneller, immer stärker wurden seine Bewegungen, von Kontrolle war schon lange nicht mehr zu reden und irgendwann, als er erste Zuckungen in seinem Unterleib spürte und ihm ein kehliges Stöhnen entfuhr, war es nur noch Gefühl, das ihn umfing. Es dauerte nur einen Augenblick - eigentlich viel, viel zu kurz - und schon ließ er seinen Körper auf ihrem nieder und atmete schwer zwei-, drei-, viermal durch.


    Erst die Stimme der Keltin, die ein offenbar ernstgemeintes Lob aussprach - wobei die jungen Frauen ja auch dafür bezahlt wurden, sowas zu sagen, wie er gehört hatte - holte ihn in die Realität zurück. Langsam kam sein Gehirn wieder zu sich und als er Dedina in die Augen schaute, meinte er einen ehrlichen Schimmer zu erkennen. Wer wusste schon, ob sie es ernst meinte oder einfach nur eine erstklassige Schauspielerin war, geschult durch Erfahrung und Menschenkenntnis? Curio jedenfalls nicht, doch nichtsdestotrotz streichelten ihre Worte sein Ego ungemein.


    Danke...


    sagte er auf das Kompliment und ließ sich zur Seiten fallen, damit sein Gewicht nicht mehr auf ihrem Körper ruhte.


    Wie es scheint kennst du meine... Situation?


    fragte er daraufhin vielsagend. Auch wenn es ihm nicht gefiel, wenn er auf diese eine Nacht blickte, konnte es wohl bei dieser einen Nacht nicht bleiben. Er brauchte Souveränität. Denn da er bei der Hochzeitsnacht ja nicht wie ein wildgewordener Eber über Silvana herfallen konnte, während zwei weitere Personen im Zimmer waren, könnte und dürfte er, anders als heute sein Gehirn wohl nicht komplett ausschalten...

    Wie selbstverständlich stand die junge Keltin auf und zog ihn in einen der Nebenräume, wo sie ungestört waren. Wenn er bedacht, dass er das Glück hatte, sein erstes Mal nicht vor den Augen irgendwelcher Zuschauer, und seien es auch seine Eltern - verleben zu müssen, entspannte er sich merklich. Die arme Silvana hatte dieses Glück leider nicht, was er irgendwie unfair fand, wogegen es aber keine Einwände mehr zu führen galt. Da mussten sie wohl beide durch. Im Raum angekommen lernte Curio auch bereits seine erste Lektion beim Thema Beischlaf: Man redet nicht darüber, man tut es. Denn er hatte kaum Zeit, sich in dem schummrigen Licht des Nebenraums zu orientieren, als die nah an ihm stehende Dedina sich bereits entkleidet hatte und mit der Entkleidung des jungen Helvetiers fortfuhr. Sie hatte einen schönen Körper, dass musste er einfach zugeben, doch war er bereits jetzt viel interessierter daran, was ihn bei der Hochzeitsnacht wohl bei Silvana erwartete. Dann legte sie gleich los und fing an, seinen Körper zu streicheln. Irgendwie ging ihm das hier alles sehr schnell, doch hatte die Stimme Dedinas etwas beruhigendes, sodass er einfach geschehen ließ, was hier passieren sollte.


    Und dann war er selber dran. Fast schon behutsam legte Dedina seine Hand auf ihre Brust und zeigte ihm, was sie tun sollte. Zuerst begann er sie langsam zu streicheln, wobei er besonders vorsichtig war, wenn er die kleinen Brustwarzen erreichte. Irgendwann ging er, oder besser seine Hand, vom Streicheln in ein sanftes umfassend über, während die junge Keltin mit ihren Lippen seinen Körper weiter liebkosten. Ein erster Schauer lief über seinen Rücken, als sie eine bestimmte Stelle an seinem Hals erreichte und diesem folgte ein leises, unterdrücktes Stöhnen. Zudem schien sich nun auch seine andere Hand selbstständig zu machen, die mit den Fingerspitzen ganz langsam über ihre Seite, angefangen von ihrer Achsel über den Brustansatz hinab bis zur Taille glitt. Ihr Lob derweil hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Er entspannte sich nun noch mehr und hörte auf, zu zerdenken, was er hier tat, sondern tat es einfach. Damit war wohl auch die zweite Lektion gelernt: Lass es einfach geschehen!

    Langsamen Schrittes begleitete Curio den Rammier zur Tempelpforte. Dort hatten sich bereits alle Opferdiener versammelt, um der rituellen Reinigung des Opferherrn und der Opferhelfer beizuwohnen. Zusätzlich zu den Ministri sollte ein Leibsklave des Rammiers als Helfer fungieren, der während aller Gebete den Gehstock seines Herrn halten sollte. Dieser war von Curio eingewiesen worden, wo er zu stehen hatte, damit er nicht im Weg stand. Nun reichen zwei Ministri dem Rammier eine Wasserschale, in der er sich die Hände und Unterarme wusch. Danach besprenkelte er alle umstehenden Opferhelfer mit Wasser, sodass sich nun alle als für das Opfer gereinigt betrachten konnten. Danach bewegte sich die kleine Prozession an deren Spitze Curio neben dem Rammius ging ins Innere des Tempels und verschwand dort vorerst für die Blicke der breiten Öffentlichkeit.


    Im Innern führte der junge Helvetier den Opfernden erstmal zu dem Glutbecken, wo das Weihrauchopfer stattfinden sollte. So wie jetzt würde Curio dem Opfernden immer einen Schritt vorausgehen, bzw. schräg hinter ihm stehen, um ihm die Gebete einzuflüstern. Das erste folgte jetzt bereits, denn nachdem der Rammius etwas Weihrauch ins das Glutbecken gestreut hatte und die ersten Rauschschwaden nach oben stiegen, war das erste fällig.


    Vater Ianus, durch das Opfern des Weihrauches bete ich ein gutes Gebet, damit du meinem Anliegen günstig gestimmt bist!


    Und sogleich echote der Rammius.


    Vater Ianus, durch das Opfern des Weihrauches bete ich ein gutes Gebet, damit du meinem Anliegen günstig gestimmt bist!


    Das erste Gebet war besprochen und schon legten sie den restlichen Weg zum Kultbild und dem Tisch mit den Opfergaben zurück. In den Lichtern zahlreicher flackernder Kerzen und Feuerbecken war nun das bärtige Antlitz des Apollo Grannus Mogon zu erkennen. Heute ging es aber vor allem um seine Personifikation des Apollo Grannus, des Heilgottes, der durch seine Grannusquelle an der Heilung der Menschen in der Umgebung mitwirkte. Vorne blieben nun Curio und der Rammius stehen, Curio nahm seinen Platz ein und wartete, dass auch die Opferdiener dies taten. Dies dauerte einen Moment, doch als Curio aus dem Augenwinkel sah, dass alle bereits waren, flüsterte er dem Rammius etwas zu, dieser gab seinen Gehstock ab, nahm die Gebetshaltung ein und wartete, dass ihm auch das nächste Gebet eingeflüstert wurde.


    Gnädiger Apollo Grannus! Du hilfst mit deiner Quelle bei der Heilung von Krankheiten jeder Art und und ließest mir deine Gnade zuteil werden. Vor dir steht Galeo Rammius Sabaco, Sohn des Manius Rammius Sabaco, ehemaliger Decurio der zweiten Turma der zweiten Legion. Vor einiger Zeit bat ich dich, mich von meinem Leiden zu befreien, die Krankheit beines Beins zu heilen und mir das Laufen wieder zu ermöglichen. Für den Fall, dass du dieser Bitte nachkämst, versprach ich dir ein großes blutiges Opfer in deinem angestammten Tempel hier in Mogontiacum nach einem Zeitraum von sechs Monden. Ich erkenne an, dass du dieser Bitte nachgekommen bist und erfülle nun mein Gelübde gerne und verdientermaßen. Nimm nun die Gaben, die ich dir darbringe. Nimm diese Amphoren mit Wein von meinem eigenen Weingut im Süden, von dem ich dir einen Teil direkt in deine heilende Quelle opfern werde. Nimm diese fünf Laiber Brot, die meine Familie extra für dich gebacken hat und nimm zuletzt diese Votivfigur zu deinen Ehren. Gerne werde ich dir auch in Zukunft weiter Opfer darbringen und mich deiner Gnade erinnern.


    Gnädiger Apollo Grannus! Du hilfst mit deiner Quelle bei der Heilung von Krankheiten jeder Art und und ließest mir deine Gnade zuteil werden. Vor dir steht Galeo Rammius Sabaco, Sohn des Manius Rammius Sabaco, ehemaliger Decurio der zweiten Turma der zweiten Legion. Vor einiger Zeit bat ich dich, mich von meinem Leiden zu befreien, die Krankheit beines Beins zu heilen und mir das Laufen wieder zu ermöglichen. Für den Fall, dass du dieser Bitte nachkämst, versprach ich dir ein großes blutiges Opfer in deinem angestammten Tempel hier in Mogontiacum nach einem Zeitraum von sechs Monden. Ich erkenne an, dass du dieser Bitte nachgekommen bist und erfülle nun mein Gelübde gerne und verdientermaßen. Nimm nun die Gaben, die ich dir darbringe. Nimm diese Amphoren mit Wein von meinem eigenen Weingut im Süden, von dem ich dir einen Teil direkt in deine heilende Quelle opfern werde. Nimm diese fünf Laiber Brot, die meine Familie extra für dich gebacken hat und nimm zuletzt diese Votivfigur zu deinen Ehren. Gerne werde ich dir auch in Zukunft weitere Opfer darbringen und mich deiner Gnade erinnern.


    Die Wendung nach rechts beendete das Gebet. Alle Opfergaben wurden an ihre Plätze gestellt und ein Teil des Weins wurde in einen Gutus gefüllt. Danach gingen Curio, der Rammier, ein Opferdiener, der eine Patera trug und der Leibsklave des Rammius zur Grannus-Quelle hinab, ließen den Wein aus dem Gutus zuerst in die Patera und dann in die Quelle laufen. Diese färbte sich leicht rötlich, die Gruppe hielt einen Moment inne und kehrte dann zurück nach oben. Der unblutige Teil war abgeschlossen. Nun konnten sie den blutigen Teil beginnen. Erneut bildeten alle Opferdiener dafür eine kleine Prozession, die wieder aus dem Tempel hinaus zum Altar führte.