Beiträge von Iullus Helvetius Curio

    Curio hatte Alpina von der Taberna Medica in den Garten geführt, wo er nun zwei Gartenstühle, einen Tisch und für Alpinas Füße schnell einen Hocker herausholte. Gleichzeitig bat er Gwyn, eine Kanne Traubensaft und zwei Becher herzubringen und bot Alpina dann den Stuhl an.


    So, jetzt dich dich erstmal, leg die Füße hoch und dann genießen wir die Sonnenstrahlen.


    Curio zwinkerte ihr zu. Zwar zogen bereits einige dickere Wolken über den Himmel Himmel, die die Sonne immer wieder verdeckten, doch war es angenehm warm, sodass das Sitzen hier sehr angenehm war. Curio jedenfalls brauchte keine Decke und falls Alpina doch von den immer mal wieder vorbeiwehenden, frischen Böen zu kalt war, könnte Gwyn ihr immer noch ein Tuch zum überwerfen holen. Nun nahm auch Curio platz, als die Britin die Kanne und die beiden Becher herbeibrachte, mit leiser Stimme fragte, ob noch was gebraucht werde, und dann wieder ins Haus ging. Sie würde im Atrium warten, wo sie mit ihrer blassen Haut deutlich besser aufgehoben war, als in der Sonne. Curio goss zuerst Alpina und dann sich selbst etwas von dem Saft ein, den seine Mutter von zu Hause mitgebracht hatte und seufzte dann einmal laut auf.


    Ach so, eine Sache habe ich noch, irgendwie roch es in der Taberna grade ein bisschen... geräuchert...

    Wieder hörte Curio zu und mit jedem Wort Alpinas wurde klarer, dass es tatsäclich ein großes Problem war und dass sich Alpina auch zurecht Sorgen machte. Allerdings konnte es ja nicht angehen, dass sie komplett in diesem Sorgen aufging. Daher wollte Curio grade schon etwas erwidern, als sie ihm ein Versprechen abnötigte. Er zögerte kurz, denn als Vater hatte Corvinus eigentlich ein Recht, auch um die Gefahren für seine Frau und sein Kind bescheid zu wissen. Da er aber im Moment sowieso große Teile des Tages im Castellum verbrachte und in den letzten Wochen wohl auch gezwungen war, dort zu übernachten, war es ohnehin unwahrscheinlich, dass sie sich über den Weg liefen. Daher seufzte Curio nur und nickte.


    Gut, ich verspreche es dir. Aber ich möchte sagen, dass ich es nicht richtig finde, ihm das zu verschweigen. Er...


    Curio zögerte einen Augenblick. Wollte er wirklich sagen, was ihm grade durch den Kopf ging, denn es würde Alpina noch mehr unter Druck setzen.


    Er hat viel durchgemacht.


    sagte er daher nur und wusste wohl, dass Alpina sich schon denken konnte, was er damit meinte. Den Verlust Alwinas hatte er grade erst einigermaßen verarbeitet, würde er nun auch noch Alpina verlieren... Nein, das wollte sich Curio nicht vorstellen.


    Jetzt aber wollte Curio erstmal seinem Ratschlag auch Taten folgen lassen und so bot er der etwas derangiert aussehenden Alpina seinen Arm an.


    So, meine liebste Schwägerin, wie wäre es, wenn wir uns ein bisschen in den Garten setzen? Du legst die Füße hoch, trinkst ein bisschen Traubensaft mit mir, du erzählst mir von deinen Planungen für die nächsten Tage und Woche und ich erzähle dir ein bisschen von den aktuellen Hochzeitsplanungen.


    Vielleicht würde sie das ein bisschen ablenken und beruhigen und der kleine, sture Helvetier, den sie mit sich rumtrug, würde verstehen, dass er sich nun gefälligst drehen sollte.

    Curio wusste nicht viel über Geburten, aber er wusste immerhin, dass sie für Mutter und Kind höchst gefährlich sein konnten. Was ihm Alpina hier erzählte, war dann wohl eine jener Gefahren, die bei der Geburt eintreten konnten und dass Alpina nicht aussprach, war Information genug, um zu wissen, dass das Kind die Geburt vielleicht nicht überleben würde und auch sie dadurch in Lebensgefahr gebracht werden konnte. So trat er nun einen Schritt auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter.


    Wie lang schleppst du jetzt schon, diese Angst mit dir herum? Und hast du schon mit Mutter darüber geredet?


    Er wusste ja, dass seine Mutter vor allem für die Geburt noch hiergeblieben war, nachdem die Eröffnungsfeier der Casa Helvetia den Umständen der letzten Monat zum Opfer gefallen war. Nun würde sich durch die anstehende Hochzeit ihre Abreise nochmal nach hinten verschieben. Allerdings war ihre Mutter nach den vier erfolgreichen Geburten schon fast eine Expertin auf dem Gebiet und wusste, was es zu tun gab.


    Vielleicht hilft es ja, wenn du dich selbst und das Kind nicht so sehr unter Druck setzt...


    gab er dann noch einen Tipp von sich, der natürlich komplett bar jeder Erfahrung war und dessen Wert daher mindestens fragwürdig war. Aber es ging ja nunmal gar nicht, dass sie hier irgendwelche Verrenkungen vollzog und damit auch Stürze und Verletzungen riskierte.

    Kaum dass er sie angesprochen hatte, beendete sie ihren Handstand und als sie wieder zum Stehen kam, was mit dem Schwangerschaftsbauch schon reihlich mühsam aussah, bemerkte Curio, dass nun nicht mehr nur ihre Augen gerötet waren, sondern auch eine Schamesröte in ihre Wangen stieg. Mit zusammengezogenen Augenbrauen hörte er sich dann ihre Erklärung, die irgendwie stark nach einer Entschuldigung klang, an und hatte das Gefühl einen Anflug von Angst in ihrem Blick erkennen zu können. Da er allerdings keine Ahnung von Geburten hatte, konnte er diese Angst nicht ganz nachvollziehen.


    Ist es wichtig, dass es sich dreht?


    fragte er daher, wobei ihm aber sofort klar wurde, dass es sicherlich wichtig sein musste, wenn sie hier solche artistischen Übungen auf sich nahm, um die Drehung zu erreichen. Vielleicht würde er aber besser nachvollziehen können, warum ihr das dermaßen zu schaffen machte.

    Curio spürte nun wieder Silvanas Kopf auf seiner Schulter und entspannte etwas. Der kleine Cupido hatte noch ein bisschen gestichelt, dann aber die Waffen gestreckt und war verschwunden. Zum Glück. Denn schließlich würde der bis zur Hochzeit sicherlich noch das eine oder andere Mal seinen Tribut fordern, bis er ihn dann in der Hochzeitsnacht bekäme und sie sich danach auch einfach mal von ihm treiben lassen konnten. Nun aber standen erstmal die Hochzeitsvorbereitungen an, die natürlich nicht nur bei den Helvetiern, sondern auch bei den Ducciern anstand. Silvanas Mutter hatte ihr den Brautlauf nahegebracht und wahrscheinlich auch das, was sie tun müsste, wenn sie an ihrem neuen Heim ankäme. Curio hatte sich bei der letzten Salutatio umfassend über den germanischen Vermählungsritus unterrichten lassen und ganze drei Tabulae vollgeschrieben, auf denen er aber auch teilweise die Ausdeutung der jeweiligen Rituale detailliert aufgenommen hatte, um nicht nur zu wissen, was er tat, sondern auch verstand, warum er das tat. Nun lernte er das praktisch auswendig, damit er am Hohzeitstag auch keinen Schritt vergaß.


    Ein Teil des Rituals war das Hochzeitsversprechen, für das Silvana ihm auch gleich einen Vorschlag unterbreitet. Curio hörte gut zu und als sie geendet hatte, musste er erstmal schlucken. Sie hatte grade die Essenz ihrer gesamten Beziehung in ein paar Worten zusammgefasst und alles, absolut alles, stimmte daran. So entstand eine kurze Pause, bis er ihren Kopf mit der freien Hand zu sich drehte und ihr einen Kuss gab.


    Es ist wunderbar.


    sagte er, schluckte erneut und blickte ihr lange in die wunderschönen blauen Augen, bevor er fortfuhr.


    Weißt du schon, welcher eurer Goden die Zeremonie vollziehen wird?

    Curio hatte am Nachmittag nichts zu tun und so schaute er bei Alpina in der Taberna Medica vorbei, um nach ihr zu schauen und ihr bei Bedarf ein bisschen zur Hand zu gehen. Was er allerdings dort vorfand war gelinde gesagt überraschend. Beim Eintreten stiegen im die Reste eines rauchig-süßlichen Dufts in die Nase und er meinte, darunter auch Weihrauch zu kennen. Als er dann den Raum nach Alpina absuchte, blieb sein Blick bei einem absurden Blick hängen. Alpina vollführte einen Handstand an einer der Wände und ihre Augen waren gerötet. Da Curio so gar nicht wusste, was das nun sollte, blieb er erstmal auf Abstand.


    Grüß dich, Alpina... Ist... ähm... alles in Ordnung?


    Gab es Fälle von Schwangeren, die währenddessen ihren Verstand für kurze Zeit verlieren? Curio war ratlos.

    gemeinsam mit


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/curvusg3oy3.jpg]| Lucius Helvetius Curvus


    sowie


    | Decria Timarcha


    Während Timarcha nun quasi die Gesprächsleitung übernahm, zog sich der alte Primus Pilus komplett aus dem Gespräch zurück. Er hatte seine Aufgabe für heute erfüllt und freute sich nur noch darauf, sich gleich mit einer Kanne Posca in den Garten zu setzen. Timarcha hingegen war noch mitten im Gespräch. Die Antwort zur Kleiderordnung quittierte sie mit einem Nicken. Umso besser: Alle Familienmitglieder hatten repräsentative Kleidung dabei. Auch die Antwort zur Kenntnis der Bräuche verlief nach ihrer Erwartung und so bekam Fusa ein freundliches Lächeln. Für die Beantwortung der Gegenfrage schaute sie hinüber zu ihrem Sohn, der kurz nachdachte.


    Wenn es dir recht ist, Patron, können wir das bei unserer nächsten Salutatio durchsprechen. Ich werde mir dann umfassende Notizen machen.


    Dass er recht schnell lernte, wusste Curio. Schon die Opferrituale hatte er sehr schnell verinnerlicht, daher ging er davon aus, dass er das schon schaffen würde. Und im Zweifel war ja auch noch Silvana da, die ihm bei ihren regelmäßigen Treffen Nachhilfe gegen und ihn abfragen konnte, was wann folgte.


    Auch ihr drittes Anliegen wurde positisch beschieden. Dass sie ihrem Sohn damit einen großen Gefallen tat, war für sie nur am Rande von Belang. Wichtig war jetzt nur, dass vor der Hochzeitsnacht auch tatsächlich nichts mehr zwischen den beiden passierte. Wobei ihr dabei aber doch noch eine Frage in den Sinn kam.


    Sag, Pontifex, gibt es für die Auswahl der Zeugen für die Hochzeitsnacht irgendwelche Vorgaben?


    Ihr Mann hatte ihr nämlich klar gemacht, dass er keinerlei Interesse daran hatte, seinem Sohn dabei zuzuschauen. Daher würde das wohl an ihr hängen bleiben, wobei da die Frage bestand, ob das überhaupt möglich war.

    Curios Lächeln wurde nochmal ein Stück breiter, als Silvana ihm nun endgültig zustimmte und auch schon sagte, dass sie sich ja nicht unbedingt an die alten Regeln halten mussten.


    Eben.


    flüsterte er zurück und zog sie nun wieder fest an sich. Viel hatte sich bei ihm geändert, wozu Silvana mit Abstand den größten Teil zu beigetragen hatte. Aber auch Alpina hatte es geschafft, seiner traditionellen Kruste hier und dort Risse zu versetzen. Hätte er noch vor drei oder vier Jahren gesagt bekommen, er würde nach germanischem Ritus heiraten und wäre damit auch noch zufrieden, hätte er wohl nur mit dem Kopf geschüttelt. Jetzt aber war es vollkommen normal und verständlich. Bald wäre er mit einer wunderbaren Frau verheiratet, die er zwar nie komplett kontrollieren könnte, von der er aber wusste, dass sie ihn bedingungslos liebte und ihn bei allem unterstützen würde, was er vorhatte.


    Hatte er sich nun bereits darauf gefreut, dass sie ihren Kopf wieder auf seine Schulter legte, wurde er enttäuscht. Stattdessen tat sie wieder das, was sie in ihrer Unbedarftheit einfach so tat, ohne darüber nachzudenken, was sie damit anrichtete. Denn schon spürte er wieder ihren warmen Atem an seinem Ohr, hörte, was sie ihn zuraunte, und schon wanderte auch die nächste Welle durch seinen Körper. Natürlich war auch wieder der kleine Cupido auf seiner freien Schulter erschienen, der ihn, fies grinsend, auffordert nun auch wieder einen Schritt zu tun. Curio versuchte ihn durch langsames, gleichmäßiges Atmen zu verscheuchen. Doch er war hartnäckig. Tu es doch einfach, raunte er ihm nun von der anderen Seite, während er nun wieder Silvanas blondes Haar an seinem Hals spürte.


    Da das Atmen nicht half, entschied sich Curio dafür, den kleinen Dreckssack einfach zu ignorieren und zu einem komplett entsexualisierten Thema zu wechseln.


    Bei uns zu Hause laufen schon kräftig die Hochzeitsvorbereitungen. Meine Mutter geht in ihrer Rolle als Organisatorin mal wieder regelrecht auf und mein Vater hat mir schon eines seiner Schwerter in die Hand gedrückt, um eure Riten zu üben.


    Er musste ja nicht nur das Schwert der Duccier annehmen, das wäre ja auch kaum der Rede wert gewesen. Zusätzlich dazu mussten sie die Ringe auf Schwertspitzen austauschen, wobei sie auf keinen Fall hinabfallen durften und dann musste er auch noch eine möglichst tiefe Kerbe in den Türrahmen der Casa Helvetia schlagen, den andernfalls würde es heißen, dass ihre Beziehung keine Tiefe erlangen würde. Überrascht hatte ihn dabei, dass sein Vater zumindest wieder mit ihm sprach und ihn offenbar - wenn auch in seiner brummigen Art - dabei unterstützte, die Hochzeitsriten gut zu überstehen. Das meiste musste er zwar alleine machen und alleine losziehen, aber allein, dass er ihm eine gewisse Unterstützung zukommen ließ, erleichtete Curio sehr. So normalisierte sich die Beziehung zu seinem Vater sehr, sehr langsam, aber stetig.

    Während Silvan ihn fassungslos anschaute, erwiderte er ihren Blick nachdenklich. Ihre Mutter hatte da ja wohl sehr viel mehr Erfahrung als sie beide und sie hatte ja auch ihre Hochzeitsnacht erlebt, sodass sie da auch aus einem gewissen Erfahrungsschatz erzählte. Vielleicht, so dachte Curio, ging damit auch jede Menge Einschüchterung einher, denn die jungen Frauen sollten ja auch davon abgehalten werden, sich bereits vor der Ehe auf einen Mann einzulassen. Er konnte sich zumindest nur allzu gut vorstellen, dass auch seine Mutter seiner Schwester solche Schilderungen weitergegeben hatte.


    Ich will, dass es dir gut geht, Runa. Und ich will dir auch nicht wehtun... na ja, zumindest nicht über das unvermeidbare Maß hinaus. Daher steht es auch außer Frage, dass du es genießen darfst, wenn du es denn kannst. Wer sollte es dir auch verbieten? Ich bezweifle doch ernsthaft, dass sich die beiden Zeugen da irgendwie einmischen werden. Und was danach passiert ist dann nur noch eine Sache zwischen dir und mir. Und ich werde sicherlich nicht von dir verlangen, dass du es nur schnell über dich ergehen lässt.


    Sie durfte, wenn sie wollte und konnte. Wollen würde sie es wahrscheinlich, ob sie es konnte, war aber eine ganz, ganz andere Frage.


    Ob du es genießen kannst, werden wir aber wohl erst wissen, wenn du dein erstes Mal erlebt hast. Wie gesagt: Ich werde alles tun, damit es dir dabei gut geht. Wir haben mittlerweile schon so viel zusammen geschafft, da werden wir das doch wohl auch noch schaffen, oder?


    Bevor noch ein weiterer Zweifel daran kam, verschloss er ihre Lippen mit einem Kuss und lächelte ihre danach schelmisch zu. Sie sollte ihre Angst verlieren, zumindest in den nächsten Wochen. Die Nervösität am Tag selbst könnten sie wohl beide nicht verhindern, aber bis dahin sollte es ihr noch gut gehen.

    Curio spürte, wie sie unter seiner kurzen Berührung kurz erschauderte. Sie hatte ihre Wirkung also nicht verfehlt. Dass er dann seinerseits mit der Tür ins Haus fiel und auf das kleine Flämmchen, dass ihn Silvana entfacht worden war, nun einen ganzen Eimer Wasser goss, mochte wohl zu diesem Zeitpunkt für beide noch gut sein. Irgendwann mussten sie diese Flammen aber nicht mehr bekämpfen, könnten sie lodern lassen, bis zum glücklichen Ende. Hier aber waren sie noch nicht so weit. Und so hörte er sich die Antwort an. Dass die Erzählungen kaum angenehm waren, merkte er schon daran, dass sich ihr Körper leicht verkrampfte.


    Du musst dir keine Sorgen machen. Die Keltin hat mir gesagt und teilweise auch gezeigt, wie ich versuchen kann, dass es für dich angenehmer wird. Übrigens sagte sie mir auch, dass du es ruhig genießen sollst, wenn es für dich möglich ist. Ich werde jedenfalls alles tun, um es für dich so angenehm wie möglich zu machen, das verspreche ich dir.


    Dass er die gelernten Bewegungen und Berührungen bereits an der Lupa hatte ausprobieren können, sparte er hier einmal aus. Stattdessen nahm er ihre Hand hoch und küsste sie auf die Handfläche. Tatsächlich hatte er ja keine Ahnung von den Schmerzen, die sie erwarteten und die wohl auch in gewisser weise unvermeidbar waren. Aber er würde nichts tun, was für sie zu viel oder zu unangenehm wäre.

    gemeinsam mit


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/curvusg3oy3.jpg]| Lucius Helvetius Curvus


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    | Decria Timarcha


    Curvus nickte zufrieden, als der Duccier anmerkte, dass es von ihrer Seite keine weiteren Punkte mehr gab. So lehnte er seine Vitis an die Tischplatte und blickte zuerst zu seinem Sohn, der nun endgültig sehr, sehr entspannt wirkte, und danach zu seiner Frau.


    Gut. Meine Frau hat nur noch ein paar Kleinigkeiten zu klären.


    eröffnete er nun den voraussichtlich letzten Teil der Verhandlungen.


    Timarcha richtete sich in ihrem Stuhl auf und übernahm nun auch für die letzten Kleinigkeiten ein paar Fragen zu formulieren. Ihre Stimme war dabei ruhig, auch wenn man an der einen oder anderen Stelle sicherlich eine kleine Spitze gegen Silvana heraushören konnte.


    Nun, Pontifex, es gibt von meiner Seite noch zwei Fragen und eine Bitte. Erstens: Gibt es bei der germanischen Trauzeremonie eine bestimmte Kleiderordnung zu beachten? Sei es nun für den Bräutigam, die Familie oder die übrigen römischen Gäste.


    Daran hingen natürlich auch gewisse Vorbereitung insbesondere, bei Bedarf, der Kauf neuer Kleidung für die Familie und ein Hinweis für die römischen Gäste.


    Zweitens: Ich nehme an, dass euch die Rituale des römischen Brautlaufs und Willkommens der Braut im neuen Haus bekannt sind? Eure Tochter sollte nämlich darauf vorbereitet werden, ebenso wie unser Sohn auf die germanischen Riten vorbereitet werden sollte.


    Timarchas Blick war dabei auch auf Silvanas Mutter Calventia gewandert, denn sie war ja, soweit Timarcha wusste, Römerin und sollte sich von ihren eigenen Familienfeiern doch gut genug darin auskennen. Es sei denn, die Duccier hatten es geschafft, sie dahingehend auf barbarisch umzukrempeln, wonach sie aber nicht aussah.


    Drittens: Nachdem unsere Kinder dann ab heute als Verlobte gelten, sollten wir ihnen die Möglichkeit geben, sich regelmäßig zu sehen. Auch wenn ihre... Beziehung bereits geraume Zeit andauert...


    - der tadelnde Unterton in Richtung der beiden jungen Leute war dabei unüberhörbar -


    ... sollten wir doch nach außen die Fassade des Kennenlernens aufrecht erhalten. Daher schlage ich vor, dass sich die beiden Kinder mindestens einmal die Woche treffen. Es sollte entweder hier in der Casa oder auf eurem Land stattfinden, allerdings immer - und da bestehe ich drauf - unter Aufsicht einer vertrauenswürdigen Person.


    Erneut bekamen die beiden tadelnde Blicke der Decria. Allein würden sie bis zu ihrer Hochzeit nicht mehr sein und wenn sie sich selbst zu ihnen setzen müsste, um darauf zu achten, dass sie beide sich auch schicklich und anständig benahmen.

    gemeinsam mit


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/curvusg3oy3.jpg]| Lucius Helvetius Curvus


    sowie


    | Decria Timarcha


    Als sein Vater das gewohnte missbilligende Brummen von sich gab, zuckte Curios Mundwinkel kurz. Er wusste nur zu gut, dass zu Hause nach diesem Brummen immer eine Bestrafung folgte. Es gehörte schon immer zum Selbstverständnis seines Vaters als Ausbilder (was die Ausbildung von Tirones in der Legio ebenso umfasste, wie die spätere Erziehung seiner Kinder), dass die Strafe nie lange auf sich warten lassen durfte. Nur wenn der Bestrafte wusste, warum er bestraft wurde, war die Bestrafung laut des alten Primus Pilus auch wirksam. Die Art der Bestrafung hingegen war in der Regel recht absehbar, nicht umsonst trug Curvus seine Vitis stets bei sich. Dennoch wusste Curio, dass er hier eine längere - und wohl kaum fruchtbare - Diskussion verhindert hatte, womit sie der eigentlichen Hochzeit nun wieder einen großen Schritt nähergekommen waren, ohne jemandem auf die Füße zu treten. Daher nickte er auch nur, als der Pontifex fragte, ob er sich denn besprenkeln lassen würde. Damit war dieses Thema dann hoffentlich zu allgemeinen Zufriedenheit abgehakt.


    Auch Timarcha nahm das Zugeständnis der Duccier zu Kenntnis, indem sich ihre Gesichtszüge wieder deutlich entspannten. Auch die weiteren Bitten nahm sie mit einem versöhnlichen Lächeln zu Kenntnis und nickte ihrem Mann nach der äußerst höflichen Bitte des Pontifex zu, um ihre Zustimmung kundzutun. Für ihren Sohn war damit wohl klar, dass die mögliche Opposition von ihrer Seite ausgeräumt war. Hinzukam, dass sie nun ihrerseits nach einer Traube griff, die sie in ihrem Mund verschwinden ließ. Damit waren die Probleme nun im wahrsten Sinne des Worts gegessen.


    Curvus seinerseits wartete kurz auf das Nicken seiner Frau, dies letztlich ohnehin für die Vorbereitungen verantwortlich sein würde. Wenn sie also zustimmte, hieß das, dass sie den Wunsch der Duccier schon irgendwie in die Vorgänge hier in der Casa integrieren würde.


    Auch dieser Bitte können wir zustimmen.


    Dass er seinen Sohn dabei das zuvor erhaltene Schwert würde sehen können, war zwar irgendwie nett, da er aber wusste, dass sein Sohn bereits Schwerter geschwungen - schließlich hatte der alte Primus Pilus selbst dafür gesorgt, dass er welche in die Hand bekam, um damit zu üben - und sich dabei auch nicht gänzlich dämlich angestellt hatte, sollte das kein Problem für ihn sein. Im Zweifel sollte er halt nochmal üben. Irgendwo fand sich schon ein Baum, den man entsprechend bearbeiten könnte.


    Gibt es von eurer Seite noch etwas für die Hochzeit selber zu besprechen?


    übergab Curvus nun erstmal die Moderation an den Pontifex. Falls dem nicht so war, wären sie nämlich eigentlich bis auf ein paar Kleinigkeiten, von denen er wusste, dass seine Frau darüber sprechen wollte, durch.

    Obwohl Silvana ihm vor dem Besuch noch versichert hatte, dass ihr Vertrauen in ihn quasi grenzenlos war, breite sich in doch Erleichterung aus, wie sie mit seiner Erzählung umging. Vor allem war er froh, dass seine Verlobte nicht jedes kleine Detail erfahren wollte, denn das Spiel der gegenseitigen Provokation beim zweiten Mal und sein seltsames Nähegefühl der Keltin gegenüber, nachdem sie miteinander geschlafen hatten, waren ihm schon ein bisschen unangenehm. Bei ersterem hatte ihn die Keltin zwar ganz konkret herausgefordert, das zweite hingegen hatte ihn schlicht verwirrt. Erst einen Tag später, als er die ganze Geschichte nochmal hatte Revue passieren lassen können, war er zu dem Schluss gekommen, dass es wohl ganz klar diese Euphoriewelle gewesen war, das dafür gesorgt hatte, so zu fühlen, wie er gefühlt hatte. Gleichsam war ihm dabei aber der erleichternde Gedanke gekommen, dass mit Silvana wohl genauso sein würde, nur dass er bei ihr dieses Gefühl auch problemlos zulassen könnte.


    Dann jedoch erwähnte sie, dass er wieder ihr Lehrer sein sollte und schob, gleich hinterher, dass sie auch eine gelehrige Schülerin sein wolle,, worauf dann auch gleich ein inniger Kuss folgte. Das alles zusammen ließ ihn ihm nochmal umso mehr das Begehren nach ihr aufwallen. Mühsam kämpfte er es nieder, in dem er sich selbst sagte, dass es dafür noch viel, viel zu früh war. Dennoch saß ein kleiner Cupido auf Curios Schulter, der damit offenbar unzufrieden war und diesem Bemühen entgegenzuwirken versuchte. Um diesen nun zu beruhigen, blickte er sich zuerst um, ob Thorgall grade hinschaute, und als er sah, dass dieser durch irgendwas abgelenkt war, strich Curio kurz ganz sanft mit der Hand, die bislang ihre Taille umschlungen hatte, am Brustansatz Silvanas entlang, wie es ihm die Keltin für den Hochzeitstag empfohlen hatte, um seine dann frischgebackene Frau auf die Hochzeitsnacht vorzubereiten. Danach flüsterte er ihr in Bezug auf ihr Versprechen, eine gelehrige Schülerin zu sein, ins Ohr.


    Daran habe ich keinen Zweifel.


    Worauf ein breites Grinsen auf seinem Gesicht erschien. Damit war natürlich auch schon die Antwort auf ihren letzten Satz gegeben, denn auch er konnte es kaum erwarten, die erste gemeinsame Nacht mit ihr zu verbringen. Bis dahin würde die Sonne aber noch einige Male aufgehen und dafür sorgen, dass sie noch alleine in ihren jeweiligen Betten aufwachten.


    Einige Augenblicke ließ er dann nur das Rauschen des Wasserfalls auf ihn - und sie - wirken, bevor sein Gesicht ernster wurde.


    Hat man dir eigentlich schon etwas über die Hochzeitsnacht erzählt?


    Er wollte den Hinweis der Lupa, dass es einfach zur Hochzeitsnachtdazugehörte, dass er ihr ein bisschen weh tun musste, nicht von sich aus zum Thema machen. Denn seine Aufgabe war es ja nun, ihr die Angst davor womöglich zu nehmen, anstatt sie noch weiter anzufachen. Damit wollte er nämlich heute bereits beginnen.

    Eine kleine Pause entstand. Offenbar erwartete Silvana wirklich mehr, was aber nicht kam. Irgendwann blickte sie hoch und ihm mit hochgezogenen Augenbrauen direkt in Augen. Die folgenden Fragen kamen dann wie erwartet in der üblichen Silvana-Art schnell aufeinander und verlangten gewisse Details. Daher hielt er ihrem Blick stand und ein liebevolles Schmunzeln erschien um seine Lippen. Dann beantwortete er ihre Fragen, wobei er vor allem darauf achtete, klar zu machen, dass das für ihn eine Zweckbeziehung gewesen war.


    Ja, sie war hübsch, aber längst nicht so hübsch wie du. Sie hatte rote Haare und blau-graue Augen.


    schob er sogleich auch noch eine kurze Beschreibung hinterher. Er hatte ja auch darauf geachtet, dass er nicht die blonde, grünäugige Silvanakopie genommen hatte, sondern die schon gutaussehende Keltin, die sich dann aber doch entscheidend von jener Frau unterschied, die er liebte.


    Die Unterricht war lehrreich und praktisch ausgerichtet. Schließlich ging es vor allem darum, einerseits das erste Mal mit einer Frau zu... schlafen und ich andererseits darauf vorbereitet werde, dir eine schöne Hochzeitsnacht zu bereiten. Daher habe ich sie auch gebeten, mir zu erzählen, worauf ich achten muss, wenn wir beide das erste Mal miteinander schlafen.


    Damit hatte er bereits zwei Fragen auf einmal beantwortet, weshalb er nochmal kurz nachdenken musste, was die letzte Frage war, die noch offen war. Erneut strich er ihr dabei sanft über den Rücken und schaute auf den Wasserfall hinaus. Als ihm klar wurde, was ihre letzte offene Frage war, atmete einmal tief durch, bevor er sich dafür entschied, ihr die Wahrheit zu sagen und damit auch nochmal zu überprüfen, ob ihr Vertrauensvorschuss weit genug ging, den Akt auch als solches zu betrachten.


    Ich würde lügen, wenn ich sagte, dass es mir nicht gefallen hat. Die Keltin wusste, was sie tat. Ob ihr Lob mir gegenüber - sie sagte ich sei ein...


    Kurz musste er nachdenken, um sich das genaue Wort nochmal ins Gedächtnis zu rufen.


    ... Naturtalent - ernst gemeint war, weiß ich aber nicht. In jedem Fall hat es mich aber dazu gebracht, mich umso mehr darauf zu freuen, mit dir die Hochzeitsnacht zu verbringen. Auch wenn wir dabei Zuschauer haben werden.


    Der Abend mit der Keltin hatte ihn zumindest ein wenig beruhigt, was die Hochzeitsnacht anging. Dass allerdings Zeugen dabei waren, machte ihn immer noch nervös und die Nervosität würde wohl auch noch solange andauern, bis diese letztlich den Raum verlassen und ihn mit Silvana alleine lassen würden.

    Grade zwischen Curio und Silvana war das Verlobtsein an andauerndes Austesten von Grenzen. Die versteckten Liebesbekundungen gehörten nun definitiv der Vergangenheit an, wie weit sie aber als Verlobte bei diesen Worten und Gesten gehen durften, war nochmal eine ganz eine Frage. Mit einem guten Gefühl ließ er daher zu, dass Silvana ihm den Kopf auf die Schulter legte und weil sich das alleine noch irgendwie nicht richtig anfühlte, legte er seinen Arm um ihre Taille, zog sie näher an sich heran und strich ihr einmal kurz durch das Haar. Dass sie quasi direkt mit der Tür ins Haus fiel überraschte ihn gar nicht. Er kannte sie mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass diese Frage nicht etwa aus dem Nichts entstanden war, sondern sie wahrscheinlich schon umtrieb, seitdem Thorgall von ihrem gemeinsam Lupanarbesuch zurückgekehrt war. Ob er nämlich erzählen wollte, war rein rhetorisch gefragt, denn dass er ezählte stand außer Frage. Offen war nur, was er davon erzählte und da war er sich selbst noch unsicher. Daher drückte er ihr schnell einen Kuss auf die Wange, bevor er erstmal einleitend erzählte.


    Bis wir dort angekommen waren, war ich mir recht unsicher. Doch da die Leiterin offenbar von Throgall informiert worden war, gestaltete sich der Abend recht entspannt. Ich ging mit einer keltischen Lupa in einen Nebenraum und dort... na ja... begann der der Unterricht.


    Er blickte kurz auf den Wasserfall hinaus und streichelte dabei Silvanas Seite. Mal schauen, wie neugierig sie jetzt war, denn so wie Curio seine Verlobte kannte, würde sie sich damit kaum zufriedengeben.

    Silvana führte in auf direkten Wege zu dem Wasserfall im Garten der Duccier. Heute war der Stallbursche Thorgall für ihre Aufsicht abgestellt. Da er ja ohnehin fast alles über das Lupanar wusste, war Curio einigermaßen erleichtert, doch war das Rauschen des Wasser ohnehin laut genug, dass sie vermutlich auf weitere Entferneung gar nicht mehr zu hören waren. So folgte also nun die zweite, deutlich innigere Umarmung, bei der Curio schnell den Duft seiner Verlobten einsog, bevor er sich löste und auf einen in der Nähe liegenden Stein setzte, der ihnen beiden genug Platz bot.


    Es ist schön, dich zu sehen, Runa. Setz dich zu mir.


    Curio hatte nicht nur gute Laune, er hatte sehr gute Laune, die sich bereits noch weiter, zu einer hervorragenden Laune verbessert hatte, als ihn Silvana am Torhaus begrüßt hatte. Nun hatten sie mal wieder Zeit füreinander und konnten sie auch miteinander verbringen, ohne sich verstecken zu müssen. Gut, sie mussten das ein oder andere Zugeständnis machen, bis sie auch tatsächlich verheiratet waren, aber das war nur ein kleiner Wermutstropfen.

    Als auf der anderen Seite statt des Schlurfens von Albin schnelle, Schritte zu hören waren, konnte sich Curio bereits denken, wer ihm da gleich die Tür öffnete. Und genauso war es auch. Strahlend stand Silvana vor ihm und nach den obligatorischen Blicken in die Umgebung folgte eine herzliche Umarmung und ein ebenso herzliche Kuss. Beides erwiderte er mindestens ebenso herzlich und noch bevor er etwas sagen konnte, zog sie ihn auch schon mit dem für sie üblichen Übermut quer durchs Torhaus in den behaglichen duccischen Wildgarten zur rechten des Haupthauses.

    gemeinsam mit


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/curvusg3oy3.jpg]| Lucius Helvetius Curvus


    sowie


    | Decria Timarcha


    Dass das, was nun folgte, auch und vor allem in das Interessensgebiet Timarchas fiel, war schon daran zu erkennen, dass sie sich nun ihrerseits leicht nach vorn beugte und ihre Hände so auf dem Tisch zusammenlegte, dass sie die dem Pontifex direkt in die Augen schauen konnte. So folgte sie den Ausführungen des Pontifex, zog dann und wann die linke Augenbraue hoch und seufzte einmal hörbar auf. Der Zeitpunkt war, für alle Beteiligten nachvollziehbar, jener, an dem der Duccier von dem Besprenkeln der Gäste sprach. Wenn die Barbaren sich gegenseitig mit Blut bespritzen wollen, gut. Wenn ihr Sohn als Bräutigam da mitmachte, in Ordnung. Aber wenn die Wilden dann auch noch die teuren Kleider von ihr, ihrer Tochter und den übrigen römischen Gästen versauen wollten, ging ihr das doch eindeutig zu weit.


    Curvus blickte kurz verwirrt zu seiner Frau, hatte ansonsten aber dem duccier zugehört. Als Anhänger des Mithraskultes konnte er ohnehin weder mit der germanischen, noch mit der römischen Zeremonie etwas anfangen. Seine eigene Hochzeit mit Timarcha war recht klein ausgefallen. Allerdings merkte man an winzigen Bewegungen in seinen Mundwinkeln, dass ihm der eine oder andere Aspekt durchaus zusagte.


    Dem können wir zustimmen.


    antwortete der alte Primus Pilus daher auch wenig überraschend. Denn eine römische Hochzeit bestand ja nicht nur aus der Trauungszeremonie, die ohne weiteres nach germanischer Tradition stattfinden sollte. Was in den Mauern der Duccier passierte, stand ja in ihrer Verantwortung.


    Allerdings wären meine Mutter und die übrigen weiblichen Gäste von Seiten der Helvetier sicherlich dankbar, wenn sich das "Besprenkeln", na ja, in Grenzen halten könnte.


    schob Curio noch schnell hinterher. Dass sein Vater kein Problem mit Blut hatte, wusste er. Als Soldat blieb das wohl kaum aus. Und da bei den großen blutigen Opfern im Tempel auch mal Blut spritzte, hatte auch er selbst kein Problem damit. Allerdings kamen sie hier an Kompromissen wohl kaum vorbei. Und wenn man dem germanischen Goden vorher bescheid sagte, dass die Helvetier das nicht wünschten, könnte man sicherlich auch eine Lösung dafür finden.


    Ein erneuter verwirrter Blick des alten Helvetiers folgte, denn er hatte seinen Sohn nicht das Wort erteilt, wie noch beim letzten Thema. Zu Hause hätte es dafür sicherlich noch was gesetzt - und er würde das auch noch zum Thema machen, sobald die Duccier wieder weg wären - hier jedoch hielt er sich zurück, stieß nur ein kurzes, missbilligendes Brummen aus und fuhr dann selber fort.


    Der Brautlauf sollte nach römischer Tradition erfolgen, ebenso wie die Rituale, die hier im Haus als Willkommen der Braut durchgeführt werden. Einzige Ausnahme hiervon ist die Hochzeitsnacht, bei der wir euch entgegenkommen.


    Das war die unverhandelbare Forderung Timarchas, ohne Frage. Sie würde hier nicht als Zeremonienmeisterin germanischer Rohheit fungieren. Nur die Hochzeitsnacht unter Zeugen, das hatte Curio, nicht ohne eigenes Unbehagen, bei seinen Eltern durchgesetzt, würde so stattfinden, wie sie bei den Germanen üblich war.

    Die Sonne strahlte, dennoch war es nicht zu warm, denn am Himmel wanderten kleine Wolken entlang, die die Sonne dann und wann verdeckten. Ein perfekter Tag für ein Treffen im Garten der Duccier. Umso besser, dass sich Curio und Silvana für den heutigen Nachmittag verabredet hatten, um über dies und das und wahrscheinlich vor allem Curios Besuch im Lupanar zu sprechen. So klopfte er kräftig ans Tor und wartete, dass man ihn einließ.