Beiträge von Iullus Helvetius Curio

    Curio nickte, teils bestätigend, teils verstehend, bei den Ausführungen Phrynes. Tatsächlich hatte ihm seine Mutter die römische Literatur nahegebracht, bevor sein Bruder zur Legion gegangen und er in das Interessensfeld seines Vaters gerückt war, der auch aus seinem zweiten Sohn einen strammen Legionär glaubte machen zu müssen. Das allerdings war ein Schlag ins Wasser und hatte letztlich dazu geführt, dass Curio hier gelandet war. Im Gegensatz zu seinem Zuhause bei Noviomagus konnte er hier allerdings noch keine Bibliothek aufweisen, durch die er die literarischen Werke hätte studieren können. Lediglich die Oden des Horaz lagen in seiner Kammer und sollten sozusagen den Grundstock einer zukünftigen Bibliothek lyrischer, epischer und dramatischer Texte bilden. Bis dahin war es aber noch ein langer Weg. Dann aber glaubte Curio sich verhört zu haben. Sein angekratzter Ruf?! Unterstellte sie, grade sie, ihm tatsächlichen einen angekratzten Ruf. Langsam wanderte seine linke Augenbraue nach oben, verharrte dort einen Blick, wurde aber durch einen plötzlichen Anflug stoischer Gelassenheit zurück an ihren ursprünglichen Platz geschickt, der allerdings von einem hörbar indignierten Ausatmen begleitet wurde. Nein, er würde ihr nicht die Genugtuung geben, darauf einzugehen. Sicherlich nicht, dafür war er nicht hergekommen.


    Am besten wir treffen uns gleich morgen im Theater. Dort kannst du dir dann die Schauspieler anschauen und ihre Stimmen für die Eignung der Rezitation bewerten. Gleichzeitig können wir dort auch sofort über die künstlerische und organistorische Umsetzung der Rezitation sprechen.


    Ihre übrigen Worte und ihr unangenehm-vertrauliches "Mein Lieber" ließ er über sich ergehen. Er würde dieses Haus solange nicht öfter als unbedingt nötig aufsuchen, bis sie sich dafür entschieden hätte, ihre Unterstellungen, Verdächtigungen und Verleumndungen ihm, seinen Freunden und Verwandten gegenüber zu unterlassen. Daher hielt er das Theater als nächstem Treffpunkt nicht nur für praktisch, sondern auch für deutlich unverfänglicher, zumal dort auch noch weitere Personen anwesend wären.

    Weder ging Curio auf den Caesar-Kommentar, noch auf die Fachsimpelei über das Garum ein. Den ersteren hielt er hier in Prinz für sehr hochgegriffen und das Garumthema gehört schlichtweg zu jenen Themen, die Curio so ziemlich egal waren. Stattdessen hob er aber ob einer Anspielung über den Küchentisch, die er nicht so ganz verstehen wollte, eine Augenbraue.


    Wie auch immer: Ich gehe davon aus, dass der Umzug um die Kalenden des Iulius abgeschlossen werden können. Da das Haus auch erst dann überhaupt bezugsfähig sein wird, werden wir bis dahin wohl auch noch die Gastfreundschaft des Atiers in Anspruch nehmen müssen.


    gab Curio seine Einschätzung kund, wie lange das alles wohl noch dauern würde. Vielleicht würden sie noch vor den kommenden Kalenden fertig werden, doch ging Curio erstmal von einem späteren Termin aus. Allein schon ob der seltsamen Anspielung auf den Küchentisch zog er es aber vor, die Culina zu verlassen und stattdessen hinaus in das großzügige Atrium zu treten. Langsam schritt er vor und machte vor dem Impluvium halt. Von hier aus war der Blick auf die offenstehenden Türen zu den Wohnbereichen, aus denen noch Hämmern und Klopfen zu hören waren, den Hausaltar in der linken hinteren Ecke und ins Triclinium frei.


    Hier nun unser baldiges Atrium. Dort rechts ist die Tür zu eurem Wohnbereich, gradeaus seht ihr den Eigang zum Triclinium und links die Tür zu meinem Wohnbereich. Rechts hinter euch ist ein Gästecubiculum.


    Er deutete in die jeweiligen Richtungen und gab den beiden nochmal Zeit, sich umzublicken. Das Atrium bot ja sehr viel Raum für neue Eindrücke.

    Aufmerksam hörte Curio der Libertina zu, verlor sich aber irgendwann in ihren zahlreichen Aufzählungen einzelner Theaterstilen und -typen. Vieles davon war komplett neu für ihn, denn er war zwar einigermaßen literarisch gebildet, kannte Tragödien und Komödien, leidlich die Darbietungen von Possenspielen und Mimen und besonders der Begriff der Atellane war ihm vollkommen unbekannt. Das wollte er aber so gut wie möglich überspielen, da er nicht als komplett ahnungslos dastehen wollte.


    Nun, für die Organisation bin ich selber zuständig. Wir... müssten also zusammenarbeiten.


    gab er zu, ohne dass er seinen Unwillen daran komplett verbergen konnte. Doch gab es - und da machte er sich keinerlei Illusionen - keine Alternative zu der Erfahrung Phrynes auf diesem Gebiet. Würde er alleine daran arbeiten, wäre es wohl eine eher langweilige zähe Angelegenheit, mit der er kaum für sich werben könnte.


    Zudem haben wir bereits eine kleine Theatergruppe aus Argentorate, die bereits hier ist. Ich habe mich bereits um ihre Unterbringung und die logistischen Fragen gekümmert, möchte der Gruppe aber keine allzu freie Hand im künstlerischen Bereich lassen.


    Das Logistisch-organisatorische wiederum lag ihm deutlich besser, da fühlte er sich wohl und hatte auch keine Bedenken, dass da irgendwas schief gehen würde.


    In jenem künstlerischen Bereich hatte ich an einen feierlichen Vortragsabend gedacht. Im Mittelpunkt soll sicherlich Apollo stehen, vielleicht kannst du dich dort ein bisschen nach Gedichten umsehen. Ich selbst habe mich bereits mit den Oden des Horaz beschäftigt, da waren, wenn ich mich recht erinnere, auch einige passende Oden dabei.


    Er überlegte einen Augenblick, welche weiteren Angebot Phryne gemacht hatte.


    Tanzeinlagen würden sich sicherlich auch gut machen. Es muss aber definitiv kein riesiges, ausuferndes Spektakel sein, sondern eine unterhaltsame Ergänzung der Festlichkeiten, die sich ja vor allem im Stadtzentrum abspielen.


    Nach diesen ersten Vorstellungen und Vorschlägen trank er noch einen Schluck und schob dann noch schnell etwas hinterher.


    Außerdem können wir damit auch dafür sorgen, dass die schönen Künste wieder ins Interesse der Bewohner rücken.

    zusammen mit:


    | Acanthos


    Curio zog sich schnell eine Alltagstunika an, die auch den Baustellenschmutz besser vertrug als die Toga, die nun in einem Kleiderbeutel verschwand. Währenddessen antwortete aber erstmal Acanthos auf die Frage des älteren Helvetiers.


    Die beiden Tabernae und die Einliegerwohnung sind komplett fertig. Allerdings sagte dein Bruder, dass die Taberna mit der Einliegerwohnung frühestens mit eurem endgültigen Einzug hier vermietet werden soll. So suchen wir zwar bereits nach möglichen Mietern, die Einliegerwohnung wird solange aber noch leerstehen.


    Curio nickte zustimmen und blicke zu seinem Bruder.


    So ist das nun mal mit Kleidungsvorschriften, Lucius. Was dir deine Rüstung ist, ist die Toga für mich. Besonders wenn ich in der Contio sitze.


    gab er ihm beiläufig zurück, wobei er davon ausging, dass sich beide Bekleidungen kaum in ihrer Unbequemheit unterschieden. Dann allerdins breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus, als Corvinus von Titus und dem Garum sprach.


    Bei Titus, hm... Was die Verkaufspflicht von Garum angeht, bist du bei mir an der denkbar schlechtesten Stelle. Vielleicht wendest du dich an...


    er überlegte kurz und lachte dann auf.


    - ja, den Vorsteher der örtlichen Schustergemeinschaft, Decurio Virgilius Spinther, auch hier aus den Canabae. Soweit ich weiß ist er ebenfalls ein ausgesprochener Liebhaber dieses... Zeugs und dürfte einen ähnlich Verbrauch daran haben, wie du. Wenn ich es recht überlege, wird mir jetzt auch bewusst, warum bei den Contiones meistens niemand neben ihm sitzen will...


    Erneut lachte Curio auf. Es tat ihm gut, nach der doch sehr ernsten Contio etwas zum Lachen zu bekommen, bedachte man, dass die Tagesordnung heute eher uninteressant, wenn nicht gar langweilig gewesen war. Dann wandte er sich Alpina zu.


    Du brauchst dich wirklich nicht zu entschuldigen. Es trifft sich ehrlich gesagt sogar sehr gut, weil ich euch jetzt auch genauso gut durch die Casa führen und euch die wichtigsten Räume zeigen kann. Allerdings erstrahlt der eine oder andere noch nicht in voller Pracht. Aber kommt doch einfach mit.


    Direkten Schrittes ging er durch das Vestibul und trat durch die Tür der Küche. Er wartete bis alle ihm gefolgt waren, denn auch Acanthos ging nun einfach mit, da die Arbeiter eigentlich wussten was sie zu tun hatten, und drehte sich dann mitten im Raum um.

    | Acanthos


    Der Macedone überlegte einen Moment, denn er musste sich vor Augen führen, welche Arbeiten grade noch anstanden und ob Besucher dabei irgendwie im Weg stehen würden. In den gemeinsamen Wohnräumen, also der Küche, dem Gästcubiculum rechts davon, dem Atrium und Triclinium sollte das kein Problem, da die Arbeiten dort abgeschlossen waren. In den privaten Wohnräumen aber waren die Arbeiter noch beschäftigt.


    Also die Räume auf der Mittelachse könnt ihr euch problemlos anschauen. Das wären dann die Küche hier links, das Atrium und davon abgehend ein Gästecubiculum zu eurer Rechten und das Triclinium ganz hinten durch. Dieses ist im Moment aber noch mit Möbeln vollgestellt, die wir von den Vorbesitzern übernehmen konnten, sodass der Eindruck von Größe und Helligkeit des Raums ein bisschen getrübt sind. Auch die beiden Hortuli könnt ihr euch anschauen.


    Damit wären dann schonmal einiges an Besichtungsmöglichkeiten gegeben.


    In den privaten Wohnbereichen, im Atrium stehend links der von Helvetius Curio und rechts der eure ist es etwas komplizierter, da dort noch gearbeitet wird. Ein kurzer Blick in die einzelnen Zimmer sollte aber möglich sein.


    Und kaum hatte er das ausgesprochen öffnete sich die Tür und Curio trat ins Haus. Immer noch in seine unpraktische Toga gekleidet, die er für die Contio hatte anziehen müssen, wirkte er deutlich zu gut gekleidet für die Besichtigung einer Baustelle, doch hatte Acanthos natürlich vorgesorgt und hielt in einer der Kammern im Eingangsbereich etwas zum umziehen bereit. Doch erst blickte der junge Helvetier in zwei Gesichter, die er nicht erwartet hatte.


    Lucius, Alpina... euch hab ich jetzt nicht erwartet. Ich dachte, ihr würdet einen Rundgang über das Forum und die Märkte machen?

    | Acanthos


    Acanthos schloss die Tür hinter sich, sperrte aber erstmal nicht ab, denn eigentlich hatte er Curio erwartet, der gleich nach der Contio des Ordo Decurionum hier für eine Stunde vorbeischauen wollte. Umso besser also, dass gleich also quasi die ganze Familie versammelt war und der junge Helvetier die Hausführung selbst übernehmen könnte. Doch bevor er ankam, oblag es noch dem Macedonen das zu übernehmen.


    Richtig. Hier links befindet sich die Kammer des neuen Ianitors und gegenüber davon der Thesaurus für Geld und Wertsachen der Familie und Bediensteten.


    Er betonte das Wort "neu" ganz bewusst, denn Curio hatte ihm zugesichert, dass er sich im neuen Haus nicht mehr um den Türdienst kümmern müsste, sondern sich auf seine Kernaufgaben als Sekretär Curios und eine Art Maiordomus bzw. Vilicus des Hauses kümmern sollte. Da der Haushalt zu Beginn noch übersichtlich sein würde, könnte Curio das meiste alleine erledigen, alles konnte der junge Helvetier aber auch nicht im Auge haben und genau darum würde sich dann Acanthos kümmern.


    Die übrigen Räume hier bis dort vorne sind die Schlafkammern der zukünftigen Bediensteten und ein Vorrats- und Lagerraum.


    Er deute auf die Räume den Flur entlang bis zu der Stelle, wo er sich etwas verjüngte und zum Atrium führte.

    Curio prostete zurück. Natürlich gab es in seinem Hinterkopf auch noch jene Stimme, die leise, aber stetig verlangte, dieser neureichen Libertina einmal kräftig die Leviten zu lesen. Allerdings war dafür heute nicht der Tag und da es nunmal auch ein Projekt gab, das umgesetzt werden wollte, schob er diese Stimme konsequent zurück, was nicht hieß, dass sie nicht wieder die Oberhand gewinnen konnten, wenn Phryne wieder in ihre Beleidigungstiraden gegen seine Liebsten ausbrechen würde. Da sie davon aber noch weit entfernt waren, ja, Phryne sogar den Anstand bewies, dieses Mal einfach auf das erwähnte Projekt einzugehen, anstatt erstmal zu schimpfen, entspannte sich Curio zumindest ein wenig, trank einen Schluck aus seinem Becher und stellte ihn dann vor sich auf den Tisch.


    Nun, Phryne, wie du sicherlich weißt findest jedes Jahr um diese Zeit das Mogonfest statt. Dabei feiert die Stadt ihren göttlichen Stadtpatron Mogonus, eine Personifikation des Gottes Apollo, wie du sicherlich weißt. Normalerweise findet dabei immer ein Fest auf dem Forum und dem Platz für dem Apollo-Tempel statt, in diesem Jahr möchte der Cultus des Apollo Grannus Mogon allerdings auch eine Veranstaltung im Theater stattfinden lassen.


    Hier setzte er kurz ab. Der Kultus wollte, vor allem auf Drängen Curios hin, das Theater mal wieder zu beleben, dass im Moment nur sporadisch bespielt wurde. Das Mogonfest eignete sich hervorragend dazu. Leider wurde stets derjenige für solche Aufgaben zwangsverpflichtet, der am lautesten danach und rief. Einerseits war das grade jetzt zum Ende seiner Amtszeit, wo er eigentlich noch gegnug zu tun hatte, eher problematisch, andererseits gab es schlichtweg keine bessere Werbung als der eigene Name auf einer Ankündigung für die Veranstaltung öffentlicher Spiele. Allerdings fehlte im Kultus jegliche Erfahrung in der Durchführung von Theatervorstellungen, sodass Hilfe von außerhalb geholt werden musste.


    Nun wurde ich vom Kultus damit... beauftragt, diese Veranstaltung vorzubereiten und ich möchte dir nun das Angebot machen, an der Organisation des Abends mitzuwirken.


    Es war ein Angebot, keine Bitte und kein Gesuch, darauf legte er Wert. Interessiert blickte er nun zu Phryne hinüber, wie sie dieses Angebot (!) aufnehmen würde.

    | Acanthos


    Wie der Eindruck manchmal täuschen konnte, denn tatsächlich fanden im hinteren Bereich noch kleinere Arbeiten statt. Deutlich wurde dies, als im Haustürschloss der Schlüssel herumgedreht wurde, sich die Tür öffnete und Acanthos im Türrahmen stand.


    Huch...


    entfuhr es ihm, als er den Decurio und Alpina sah, besann sich aber schnell wieder seiner Manieren.


    Salve, Decurio Helvetius, Alpina. Ich wusste gar nicht, dass ihr herkommen wollt.


    fragend blickte er zwischen Curios Bruder und seiner neuen Frau hin und her, überlegte kurz und zuckte dann die Schultern.


    Wenn ihr nun schon hier seid, könnt ihr auch eigentlich reinkommen. Es finden nur noch kleinere Arbeiten in den Wohnbereichen statt.


    Bereits in der Erwartung, dass sie nicht ablehnen würden, wenn sie die Chance bekämen, ihr neues Heim das erste Mal in Augenschein zu nehmen, trat er einen Schritt beiseite und gab den Weg frei.

    Es dauerte nicht lang bis Curio die Tür von dem großgewachsenen Ianitor geöffnet wurde, den ernoch von seinem letzten Besuch in Erinnerung hatte. Der Besuch war dem jungen Helvetier in schlechtest denkbarer Erinnerung und auch die darauf folgenden Treffen mit ihr waren meist nur wenig erfreulich gewesen. Jetzt aber ging es um einen Projektvorschlag - keine Bitte, kein Gesuch, darauf würde Curio Wert legen - und den musste Curio mit aller gebotenen Freundlichkeit präsentieren. So ließ er sich nun mit Acanthos durch das Gebäude ins Triclinium führen und wie immer war es Phryne die fast schon aufreizend auf ihrer Liege lag und Curio begrüßte. Wenigstens ist sie angemessen gekleidet, ging es ihm durch den Kopf, denn er wollte sicherlich nicht den Eindruck erwecken, ein wie auch immer geartetes Interesse abseits des gemeinsamen Projektvorschlag an ihr zu haben. Es ging um eine öffentliche Veranstaltung nicht mehr und nicht weniger.


    Salve, Phryne


    erwiderte er ihren Gruß mit der angewohnten Politikerfreundlichkeit, die er sich für solche Situationen auch in Zukunft abrufbar halten wollte. Danach schob er auch gleich, nachdem er sich für das Angebot zum Sitzen bedankt, eine bequeme Position auf der Kline zu ihrer Rechten eingenommen und Acanthos einen Sitzplatz an der Wand hinter Curio gefunden hatte, zumindest ein ansatzweise freundliches Kompliment hinterher. Allerdings nicht zu ihrem Aussehen, sondern zu der immer noch sehr eindrucksvollen Einrichtung ihres Hauses.


    Du hast deinem Heim in der letzten Zeit noch einige geschmackvolle Einrichtungsgegenstände hinzugefügt, wie ich alleine schon hier feststellen darf.


    Er blickte sich daraufhin nochmal um und nickte anerkennend. Es waren letztlich automatisierte Vorgänge, die ein Politiker, besonders in seiner Anfangszeit, einübte und von Termin zu Termin ausreifte. Jetzt, mit dem Ende seiner ersten Amtszeit, hatte Curio dabei eine gewisse gewohnheitsmäßige Routine entwickelt. Manchmal waren die Komplimente sogar ernst gemeint, so wie in diesem Fall, denn man konnte Phryne ja einiges vorwerfen, aber einen Geschmack für Inneneinrichtung hatte sie definitiv.

    Curio fühlte sich unwohl, jetzt, wo er nach seiner kurzen Anmeldung, tatsächlich vor der Casa Acilia stand. Noch bis vor einer Stunde hatte er er überlegt, ob er dieses Gespräch nicht doch noch absagen konnte, ob es irgendeine Alternative zu dem gab, was er mit diesem Gespräch bezweckte. Doch es gab keine Alternative. Als ihm das bewusst geworden war, hatte er angefangen zu trödeln. Er war noch mal in die Casa Atia gegangen, der im Innern bereits die Umzugsvorbereitungen anzusehen waren, hatte sich eine andere Tunika angezogen und erstmal ins Atrium gesetzt. Erst als in Acanthos darauf aufmerksam gemacht hatte, dass ein Termin anstand - er hätte es aus verschweigen können, da er so gar nicht davon hielt, was sie zu tun hatten -, hatte er sich auf dem Weg gemacht. Mit jedem Schritt, den Curio die Casa sich genähert hatte, war er unruhiger geworden. Immer wieder an seiner Tunika zupfend und zerrend, hatte er geglaubt, doch noch einen Grund zu finden, umzukehren. Doch als er jetzt mit Acanthos vor der Casa stand, wäre es ihm auch dämlich vorgekommen, irgendwo anders hinzugehen. So atmete er tief durch, ließ seine Fingergelenke knacken und klopfte schließlich an die Tür.

    Nachdem die Arbeiten im Erdgeschoss abgeschlossen waren - der Sitzungssaal war nun praktisch bezugsfertig, ebenso die beiden links und rechts davon liegenden Schreibstuben - begannen die Arbeiten im Obergeschoss. Da die Decke des Sitzungsaals bis in Obergeschoss hineinragte, war darüber nur noch Platz für zwei Arbeitensstuben, die beide als Archivräume genutzt werden sollten. Das Archiv sollte nach den Plänen der Mitglieder des Ordo decurionum dann aus dem stickigen, dunklen Keller ins Obergeschoss ziehen. Für die Arbeiter bestand die größte Herausforderun nun daraus, zu schauen, wie die Räume im Obergeschoss nun an den Sitzungssaal angepasst werden sollten. Letztlich war es keine große Arbeit, da die Planungen ja standen und letzlich, gemäß dieses Plans, nur die Räume der Magistrate über dem Sitzungsaal wegfielen. Doch musste dennoch eine gute Lösung gefunden werden, wie die Räume letztlich miteinander und mit dem Erdgeschoss verbunden wurden.


    Mit ruhigen Mienen standen der Bauleiter, der Architect und Curio vor den Plänen und gingen die einzelnen Arbeitsschritte durch, die im dritten Bauabschnitt erfolgen sollten: Renovierung der beiden Archivräume, Verbindung miteinander und dem Erdgeschoss und zu guter Letzt nach jedem einzelnen Schritt die Püfung von Statik und Praktibilität. Grade kam zudem eine weitere Ladung Baumaterial von den Betrieben einiger Decurionen an. Gemeinsam mit dem Bauleiter prüfte Curio das Material auf Qualität und Quantität und nach einem zufriedenen Nicken von Seiten Curios begann der Bauleiter damit, die Materialien auf die einzelnen Schritte aufzuteilen. Währenddessen war das lauter Hämmern, Sägen, Klopfen und die Rufe der Arbeiter zu hören. Man konnte die Baustelle ohne weiteres als quirlig bezeichnen und Curio war zuversichtlich, dass er die Bauarbeiten noch selbst zu einem Ende führen würde oder die Baustelle in einem ordentlichen Zustand an einen möglichen Nachfolger weitergeben könnte.

    Salve.


    antwortete Timarcha einigermaßen freundlich, denn der arme Kerl machte hier ja auch nur seinen Job. Die übermüdeten Augen ließen zudem darauf schließen, dass er ihn heute sogar schon recht lang machte. Wie erwartet gab es keine Probleme und so schloss der Sklave die Tür wieder, nahm nun seinen Platz am Zaumzeug der Pferde ein, um sie durch das Tor in die Stadt zu führen und nickte den Wachsoldaten mit einem neutralen


    Vale!


    und schon setzte sich der Wagen wieder in Bewegung. Sein Ziel war, zumindest für die ersten Tage bis zum endgültigen Umzug, die Casa Atia.

    Etwas unschlüssig blickte der Sklave den den Soldaten an. Er wollte einen Wagen mit zwei Frauen durchsuchen? Was sollten die denn hier schon anstellen wollen? Eine Weiberrevolte anzetteln? Gut, seine Herrin konnte ganz schön resolut sein, aber die junge Herrin war definitiv für niemanden eine Gefahr. Widersprechen wollte er aber auch nicht, daher wandte er sich kurz von dem Soldaten ab und trat zu dem Wagen aus dem, ohne lange Überlegung ein gut vernehmliches


    Schon gut.


    herausdrang. So zuckte er nur mit den Schultern und führte den Soldaten zur Tür des Wagens, öffnete sie und ließ ihn hineinblicken. Im Inneren würde er lediglich zwei Frauen mit einer Reisetruhe vorfinden. Einerseits


    | Decria Timarcha


    die immer noch ansehnliche Mutter der beiden Helvetier, die in Mogontiacum lebten. Sie war den Umgang mit Militärs gewöhnt und keiner Antwort verlegen war, sollte der Soldat dort draußen in irgendeiner Weise frech oder aufdringlich werden. Andererseits


    | Helvetia Coriolana


    ihre noch recht zerbrechlich wirkende fünzehnjährige Tochter, die ein bisschen verschüchtert wirkte, da sie nur selten längere Reisen machte und nicht so ganz wusste, was sie hier erwartete, abgesehen von ihren beiden größeren Brüdern und der Aussicht auf die Einweihungsfeier der neuen Casa Helvetia.

    Langsam zuckelte der Reisewagen die letzten Schritte auf der Via Borbetomaga in Richtung Stadttor dahin. Einen halben Tag hatten sie von Borbetomagus gebraucht, wo die Reisenden einen nächtlichen Zwischenstop eingelegt hatten. Nun aber waren die Pferde erschöpft und da die Stadtmauer bereits in Sicht war, war Eile auch nicht mehr erforderlich. Aus dem Wagen kam sogar die Anweisung einen kurzen Umweg zu machen, der die Reisenden an einem Gebäude führte, das von außen wie zwei übliche Streifenhäuser aussah. Einige Minuten verweilte der Wagen dort, bis eine erneut Anweisung aus dem Wagen kam, und sich die Pferde wieder in Bewegung setzten. Kurz vor dem Stadttor stieg einer der beiden Sklaven vom Wagen, klopfte sich den Staub der Tunika und trat auf den diensthabenden Torwächter zu.


    Salve, Miles. Meine Herrin Decria Timarcha und ihre Tochter, Helvetia Coriolana, möchten die Stadt betreten.


    sagte er emotionslos und irgendwie hörte es sich so an, als hätte er den Text auswendig gelernt. Tatsächlich war es auch so, denn er war neu im Haushalt seiner Herrin und hatte sich bislang in keiner seiner Anstellung mit den Namen seiner Besitzer beschäftigt. Die Anrede "Herr" oder "Herrin" reichte ja meistens aus. Hier musste er allerdings ihren vollen Namen, und zu allem auch noch den Namen ihrer Tochter aussprechen, was ihm, mit seinem miserablen Namensgedächtnis schon einige kleine Probleme bereitete.

    Nur ungern tat Acanthos das, was ihm heute von seinem "Herrn" ausgetragen worden war. Alles gute Zureden war dieses Mal auf taube Ohren gestoßen und als Curio schließlich, nicht ohne zaudern, wie Acanthos festgestellt hatte, dann die endgültige Anweisung gegeben hatte, musste sich der Sklave fügen. Wenigstens hatte er sich insoweit durchgesetzt, dass der Brief relativ kühl abgefasst war und jegliche Bitte oder Abhängigkeitserklärung entbehrte. So gab er den folgenden Brief in aller Eile in der Casa Acilia ab.


    Iullus Helvetius Curio | Casa Atia | Mogontiacum


    Ad
    Aciliana Phryne
    Casa Acilia
    Mogontiacum


    Mag. Vic. Iullus Helvetius Curio Acilianae Phrynensis s.d.


    Ich möchte dich in einer Angelegenheit sprechen, die das Mogonfest am ANTE DIEM VIII KAL IUL DCCCLXV A.U.C. (24.6.2015/112 n.Chr.) betrifft. Hierzu würde ich dich morgen* um die vierte Stunde aufsuchen, sofern dies deine Termine zulassen.


    Iullus Helvetius Curio
    _____________


    [Blockierte Grafik: http://img716.imageshack.us/img716/9771/85964148.gif]


    Sim-Off:

    * zum nächstmöglichen Zeitpunkt ;)

    Immer noch überwältigt von den Wellen der Eindrücke, die hier auf ihn einströmten und seine Sinne überfluteten, und jetzt wo auch noch das sanfte Streicheln Silvanas auf Curios Arm dazukam, brauchte er einige Augenblicke, um zu verstehen, was er da grade gesagt hatte, warum er es gesagt hatte und das es absolut richtig war, dass er es gesagt hatte. Irgendwas hatte Silvana auf die Idee gebracht, hierher zu kommen, irgendwas hatte ihnen ermöglicht, auch tatsächlich hier sein zu können und dieses Irgendwas hatte dann auch für die Überflut der Sinne und letztlich dafür gesorgt, dass Curio sagte, was er gesagt hatte. Für ihn war das alles in sich logisch, hatte eine Notwendigkeit, die sich ihm bislang nicht erschlossen hatte, nun aber in seiner ganzen Konsequenz offen zu Tage trat.


    Er blickte Silvana an, die nun ihrerseits die Worte sagte, hier genau hierhin gehörten, und ein sanftes, freudiges, zufriedenes Lächeln stand auf seinem Gesicht.


    Ja, ich musste es sehen.


    antwortete er nur bestätigend, gab ihr einen weiteren Kuss auf den Mund und blickte sich dann wieder um. Eine weitere Frage, oder mehr eine inständige Bitte Silvanas folgte und erneut nahm Curio die ganze Stärke und die gesamte Magie dieses Ortes in sich auf. Erst dann wandte er sich ihr wieder zu, strich mit seinem Fingerrücken sachte über ihre Wange und immer noch stand das breite Lächeln in seinem Gesicht.


    Ich könnte mir keinen besseren Ort vorstellen.


    Zwar ahnte er nicht, was da konkret auf ihn zukäme und er hoffte, dass auch der römische Aspekt und die römischen Rituale bei ihrer hoffentlich irgendwann stattfindenden Hochzeit ausgeübt werden konnten. Schon im Interesse seiner Eltern, die dabei eher traditionell römisch eingestellt waren, aber sicherlich auch im Interesse von Silvanas Mutter, würde das nötig werden. Doch er wusste, dass dieser Ort einfach nur perfekt war, um sich ein ewiges Versprechen zu geben.

    3. Einwohner der Casa Helvetia



    4. Bedienstete der Casa Helvetia



    Sim-Off:

    Die fett markierten Personen sind Spielercharaktere, die kursiv markierten Nichtspielercharaktere (NSCs). Alle mit [Name] versehenen NSCs sind ausschließlich durch die jeweiligen Spieler oder in vorheriger Absprache mit ihnen spielbar. Alle anderen NSCs können durch alle Bewohner des Hauses bespielt werden.

    Frag mich erstmal. So schnell habe ich bestimmt nicht mehr gegessen, seit ich ein kleiner Junge war.


    Er zwinkerte ihr zu, drückte ihr noch eine schnell Kuss auf die Lippen. Alles musste sich jetzt seinen Weg bahnen, denn es würde nicht lange dauern, bis sie wieder die so gut eingeübten gesellschaftlichen Masken aufsetzen müssten.


    Du warst diejenige, die heute geglänzt hat.


    antwortete er mit einem Lächeln und schon bekam sie einen Kuss auf die Nasenspitze.


    Oder wir einigen uns darauf: Bis gestern habe ich geglänzt, aber heute war einzig und allein dein großer Tag. Und an diesem warst - und bist - du einfach wunderbar.


    schob er dann noch mit einem spöttischen Grinsen hinzu. Tatsächlich hatte er ja am heutigen Tag nicht viel gemacht. De Hauptlast lag auf ihren Schultern, sie hatte alles machen, während er nur aus der zweiten Reihe zuschauen konnte. Bei den zahlreichen Lektionen konnte er dementgegen nicht leugnen, dass sie wohl nicht nur deswegen ihren Zweck nicht verfehlt hatten, weil sie eine so gelehrige und eifrige Schülerin war, sondern er auch irgendwoher eine Begabung für das Unterrichten haben musste. Und im Gegensatz zu seinem Vater hatte er dafür nie einen Vitis nutzen müssen...


    Nach den zahlreichen Küssen und festen Umarmungen, die die beiden ausgetauscht hatten, um alle aufgestaute Anziehung des bisherigen Tages zwischen auszuleben, lösten sie sich schließlich doch voneinander. Aber natürlich nicht komplett. Curio legte seinen Arm um Silvanas Hüfte und hatte nun auch die Möglichkeit, den Ort auf sich wirken zu lassen. Von irgendwoher war das Singen eines Vogels zu hören. Die bunten Farben der Wildblumen über, unter und neben dem satten Grün von Wiese, Blättern und Moos schafften einen Kontrast, der den jungen Helvetier kurz blinzeln ließ. Unter seinen Sandalen spürte er den erdigen Boden, der da und dort von einer mal dünneren, mal dickeren Moosschicht überwuchert war und der frisch-süßliche Geruch von wilden Kräutern in Verbindung mit dem würzig-strengen der Erde stieg in seine Nase. Es war ein Erlebnis für alle Sinne hier zu sein und die Anwesenheit Silvanas rundeten dies für Curio endgültig ab.


    Spätestens als seine Freundin ihm dann zuraunte, ob er es auch fühlte konnte er nur mit einem leisen


    Ja...


    antworten. Dass er bereits eine Gänsehaut bekommen hatte, würde sie wohl ebenfalls an ihren Arm spüren können.


    Es ist...


    Ihm fehlten die Worte. Einen Augenblick konnte er nichts sagen, denn abseits der typisch römischen Tempel war hier ein nahezu perfekter Ort, ein Ort, den man im Kopf haben musste, wenn man das Wort "Naturidylle" zu beschreiben versuchte. Im römischen Kult galten die Tempel als Wohnsitze der Götter und selbst, wenn es keinen Tempel gab, waren es doch sowohl im Privatkult, als auch an den Schreinen immer tempelähnliche Bauten in der Nähe. Umso verständlicher, dachte Curio jetzt, denn auch die Römer selber - so wie er und sein Bruder ja auch, die grade ein eigenes Haus umbauten - legten viel Wert auf eigene Häuser. Die Germanen aber waren - und das wurde Curio endgültig klar und er verstand nun auch so vieles am germanischen Kult allgemein, aber auch bei Silvana im besonderen viel besser - viel, viel näher an und in der Natur. Daher sprachen sie ihre Götter auch genau dort an. Curio war überwältigt. So überwältigt, dass ihm letztlich auch etwas herausrutschte, das er bislang so in seiner einfachen Klarheit nicht gesagt hatte, sondern irgendwie immer drumherum geredet hatte.


    Ich liebe dich.

    Sobald er den Teller geleert und beseite geschoben hatte, stand Silvana auch schon auf und nickte ihm zu. Ihre direkte Reaktion und das neckische Grinsen der Duccia machte ihm deutlich, dass er vielleicht doch ein bisschen zu offensichtlich darauf bedacht war, seinen Teller zu leeren. Welche Schlüsse daraus nun gezogen würden, lag zweifelsohne bei den unwissenden Beobachtern. Sowohl Silvana, als auch Alpina und Corvinus würden aber wohl verstehen, worum es dabei letztlich ging. Kurz wandte sich Curio vor der Führung zum Hain noch den übrigen Gästen und besonders Alpina, Corvinus und Silvanas Mutter zu, die ihn auch während des Essens noch ein wenig ausgefragt hatte.


    Ihr entschuldigt uns.


    sagte er zu den eben Erwähnten und folgte Silvana in Richtung Norden. Mit jedem Schritt, den sie zurücklegten, wurde der Wildarten wilder und unkultivierter, und Curio entspannter. Letztlich erreichten sie eine kleine Lichtung, die vermutlich jener Hain war, von dem Silvana berichetet hatte. Kurz einige vorsichtige Blicke nach links und rechts und schon warf sich Silvana um seinen Hals und küsste den jungen Helvetier, noch bevor er überhaupt eine Chance hatte, die Magie des Ortes auf sich wirken zu lassen. Von jetzt auf gleich wich auch noch die letzte Anspannung von ihm und er erwiderte ihren Kuss mit einer Leidenschaft, die sich offensichtlich bereits seit dem Beginn des heutigen Tages angesammelt hatte.


    Umso besser, dass du doch eine Lösung gefunden hast.


    antwortete Curio dann auf ihre kurze Bemerkung, nachdem sich ihre Lippen das erste Mal lösten. Allerdings gab er ihr keine Chance, etwas zu erwidern, da seine Lippen sofort wieder ihren rechtmäßigen Platz auf den ihren fanden. Eng zog er sie dabei an sich heran und konnte nun das erste Mal ihre Nähe genießen, ohne zu fürchten, der Öffentlichkeit zu viel zu verraten. Einige Augenblicke verharrte er so, doch wollte er ihr noch etwas sagen, sodass er zumindest seine Lippen löste, ohne sie jedoch aus der Umarmung zu entlassen.


    Du warst wunderbar heute bei dem Opfer. Einfach wunderbar. Da hatte auch der alte Ranius keinen Grund mehr, sich zu beschweren.


    Auf seinem Gesicht bildete sich ein breites Lächeln. Was hatte er da für eine zugleich schöne und kompetente Freundin abbekommen...

    Hätte Curio gewusst, dass sein Patron nun grade ganze zwei Tritte hatte einstecken müssen, damit seine Entscheidung zugunsten seiner Tochter und Curio ausfiel, hätte er ein noch schlechteres Gewissen gehabt, als ohnehin schon. So nahm er aber nur - innerlich wahre Freudensprünge machend - zu Kenntnis, dass der Pontifex erlaubte, dass Curio und Silvana gleich, also quasi sofort in den Hain gehen konnten und dort dann - das war im Gedankengang des Ducciers natürlich (oder besser: hoffentlich) nicht inbegriffen - ein paar Minuten Zweisamkeit genießen konnten. Allzu lange konnte das zwar nicht dauern, denn die Abwesenheit der Gastgeberin für irgendwann für Verwunderung sorgen und man würde nach ihnen sehen, doch immerhin war es eine kurze Zeit, in der sie beide alle gesellschaftlichen Konventionen abstreifen konnten, um danach gestärkt wieder in die ritualisierte Gesellschaft hinauszutreten.


    Dummerweise hatte sich Curio aber ja grade erst den Teller vollgeschaufelt, an dem er zwar nach der zweiten, diesmal zuckersüßen Bitte Silvanas an ihren Vater, konsequent gearbeitet hatte, um diese nicht zu nachdrücklich zu unterstützen, doch der immer noch dermaßen überfüllt war, dass es noch etwas dauern würde, bis er ihn bezwungen hatte. Und da es wiederum einen schlechten Eindruck machte, einen vollen Teller einfach so stehenzulassen - hier wären sich Silvanas Eltern wohl einig -, musste er sich zuerst ihm widmen, bevor sie dann tatsächlich gemeinsam in den Hain verschwinden könnten.


    Vielen Dank für diese Möglichkeit, Patron. Am besten bringen wir aber erstmal das Essen zu Ende und dann kann mir deine Tochter den Hain zeigen.


    versuchte sich Curio daher in einer kurzen Strukturierung der folgenden Programmpunkte, wobei er natürlich auch schnell nochmal etwas hinzufügte.


    Unmittelbar danach werde ich nochmal auf dich zukommen, damit wir die Angelegenheiten klären können, die du noch mit mir zu besprechen wünschst.


    schlug er abschließend vor und widmete sich danach auffallend schnell seinem Teller, den er nun wieder in Angriff nahm um ihn Bissen für Bissen zu leeren. Diese Bissen wurden dabei mit der Zeit auch größer, denn je schneller der Teller leer war, umso schneller könnte ihm Silvana auch den Hain zeigen. Immer noch zwischen den Vorstellungen seiner hoffentlich baldigen Schwiegereltern versuchte er aber trotz aller großen Bissen ein Maß zu finden, das Calventia wiederum nicht als unangemessen betrachtete... Bona Dea, war das ein Tanz auf einem schmalen Grat. Doch irgendwann war der Teller endlich leer.